Nation, und nicht im Intereße von diesem oder jenem Stande gegeben haͤtte. Dazu kam die Sittenlosigkeit ih⸗ rer Imperatoren, durch deren 3 immer der blu⸗ tige Mord ging, und die groͤßtent heils ohne Kinder
ben. Die Praͤtorianer verfuͤgten dann uͤber den
hron, und da der Soldat den neuen Kaiser nicht achtete den er selber gemacht, so ermordete er ihn, und waͤhlte einen neuen.
Bei der Monarchie ist das eben das Wesentliche daß blos die Geburt Fiber den Thron verfuͤgt, und
das die Menschen hierin nichts andern können, und
selbst der Konig nicht. Hiedurch 4 denn die langen Regierungen die fo segenreich fuͤr die Voͤlker sind, weil die Dinge nun Zeit haben lange auf der⸗ felben Linie zu gehen und so sich zu entwickeln. Seit 1414 wo das Haus Hohenzollern die Kurmark und die Kurwuͤrde von Brandenburg erhielt, sind vier Jahrhunderte verfloßen, und in dieser Zeit waren nur 10 Kurfuͤrsten und 5 Könige. — Rechnet man
vom Tode des Kaisers August, und nimmt man einen
in, Zeitraum in der Röͤmischen Geschichte, so fin,
et man uͤber 100 Imperatorxen, so alle nur wenige
Jahre und oft nur wenige Monate geherrscht haben.
— Man sieht leicht ein daß bei einer folchen Veraͤn⸗ Staat zu etwas gelangen
derlichkeit der Dinge, kein kann, und wir finden diese Veraͤnderlichkeit fast in allen Staaten des Alterthumes. Ein Mann wie Ta—
eitus, der die Federn welche die Regierungen gehen
machen, so gut erforscht hatte, mußte daher verzwei⸗ feln, ob es moglich sey daß die Gefellschaft eine Re⸗
serungsform finde in der die Dinge von Bestand und
Dauer wären. Denn so weit er gesehen, zerstoͤr⸗
ten sich die Demokratien durch ihren Unverstand, die Aristokrgtien durch ihren Eigennutz, und die Mon⸗ archien durch den Despotismus in den sie verfielen, 5 n,, faͤr die erste Stuͤtze des Thrones hielten. 261
Das die Gesetzmaͤßigkeit die erste Stuͤtze des
Thrones sey, dieses wurde damals noch wenig geahnt Die Ursache hievon lag zum Theil im Heiden thume, deßen innerster Kern der unumwundenste Egois⸗ mus war, und dem eine moralische Pflicht des Ge⸗ horchens voͤllig fremd war. Denn das schien ihnen naturlich und recht, das Jeder befahl der es vermochte,
und daß man dasjenige an sich riß, was man glaubte behalten und i , . zu können.
(Dle Foͤrtsetzung folgt.)
Wech sel⸗ und Geld⸗Kourse.
ö 64 Berlin den 29. Dee. London 3 Mon. wal
e à 7 Rthlr. 3 Gr. zu haben, ä 4 Gr. aber wil⸗ ig zu laßen; auf Zeit inelustve 3 Mon. fix. à7Rthr.
Briefe. — Hamburg 2 Monat = 151 pC. mehr Brie⸗
als Geld; kurze Sicht à 15613 pCt. zu haben. msterdam 2 Mon. à 144 pCt. offerirt. — Paris 2
Monat à gan pCt. ohne Verwendung. Augsburg Mon. à 105 pC. ohne Umgang. Frankfurt a. M. 2 Monat 104 pCt. Briefe und Geld. Wien in a0 Kreuz. 2 Mon. à 1067 pCt. angeboten. —
4 gesett.
Wien in Währung 2 Mon. bleibt pr. Kaßa à 4 44
pCt. so wie auf Zeit àß 42 pE; ganz nomip/ l. — Rubel pr. Petersb. 3 Wochen dato aà 263 pC. und auf 6 Mouat Zeit à 3. pE. Briefe. = Diskonto; pCt. Briefe und Geld. J Staats- Schuldscheshne 6 pCt. Briefe, I pC. Geld. Preuß. Praͤmilen Scheine taglich nach Erscheinen à 102 pCt. und auf Präm. à 161) pCt. inclusive 13 pCt. Pram, zu haben — Rorwegische Anleihe, der Hamb. Avista Kours; 150 pro Cent gerechnet, in großen Apoints à 7) pC. zu haben, 767 pCt. Geld; kleine Apoints à pC. zu laßen. Engl. Anleihe pr. Kaßa à 78 p; zu haben, 771 pC. Geld; auf Zeit inelnstve Mon, fix. 786 pCt. zu haben. — Oesterr. 5 pr. Ent. Obli
gatioönen pr. Kaßa und auf Zeit inelusive 1 Monn .
six. à 75 pCt. eher zu haben als zu laßen.— Oest. Anleihe in Loosen, i000 Fl., pr. ultimo dlese Monats à 1143 p. Briefe, 115 pC. Geld; pr. uh Januar 115 pC. emacht, pr. medio Fehruar a 11 5E. und pr. ult. Februar ir pC. zu haben, jedo ohne Umgang.
Hamburg, 26. Dec. Wegen heutigen gen Tags sind keine Kourse notirt, indes ist in nachstehen den Devisen Einiges gemacht worden: London 2 Mijn 7 Schill. 14 Den. gemacht. = Paris 3 Mon 4 2h
chill. angeboten und ohne Frage. Amsterdan für 2 Mon. Geld bis 1055 p&k. — Augsburg gan ohne Umsatz. — Frankfurt a. M. zu billigem Koun 3 * 4 Wochen à 1453 pC. etwas gekauft. — Wit 3 Wochen d 1441 pC. zu haben.
FLouisd'or 1 Mk. 45 à Schill. Gold a0g z dezahlt. — Im Ganzen wurde sehr wenig un
Kontgiltche Sch auspi e 12.
Montag. . Jan. 1624. Zaire, Oper in S Abthel mit Tanz; Musik von Winter. (Hr. Staudachcj vom Konigl. Hof⸗Theater zu Munchen: Orosman als letzte Gastrolle)
In Potsdam; Die beiden Gutsherrn, Lustspiel in 5 Abtheil., von J. v. Voß. Hierauf: Ein es de za rs, an gent vom Königl. Solotaͤnzer Hey Hognet, den Königl. Solotahzerinnen Mlls. Lemicrt Lequine, und Vestris.
Dinstag, 2. Jan. Auf Begehren: Das neue Soll tagskind, kom. Singsp. in 2 Abthetlungen; Mis von W. Muͤller.
In Potsdam: Fluch und Segen, Dramg 18 Abtheil., vom Freiherrn E. von Houwald. Hleraif ein Bas de iris ausgefuͤhrt von Hru. Hoguet, Mle Lemière und Mlle. Vestris. UnZd : Der Gefangehh Singsp. in 1 Auftuge; Mustt von Della Mart (Neu einstudirt)
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Gedruckt bel Hayn.
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