1821 / 1 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Mun leipal⸗Rath von Bordeaux 10,009 Fr. zhr Eistehung der

Domaine Chambord notirt. 3

* v. Chateaubriand ist, seit 5 Jahren, in den mini⸗

sterielken Salons kuͤrzlich wieder zum erstenmale erschienen.

Zu Marseille sind mehre Korn⸗-Schiffe aus dem schwar⸗

zen Meere angekommen und h die Nachricht gebracht, ö Frankreich, gro tenthells Italiener.

daß he is Hain eher

Tad n, 12. Det. In unserm Departement ist eine fur die Kunste wichtige Erfindung gemacht worden, naͤmlich eine, auf einer Porzellan⸗Platte gemachte Zeichnung unendlichemale zu vervielfältigen. Es ist ein, dem lithographischen aͤhnliches Her ren, das aber wesentliche Vorzuͤge darbietet. Es las—⸗ sen fich auf Porzellan⸗Tafeln die feinsten und zartesten Zuͤge mit dem Stifte oder Pinsel machen, die sich Gebrauch der Platte nicht abnutßzen oder verbreitern. Die Zeichnung geschleht mittels einer metallischen Komposition auf die pollrte Fläche des Porzellans, und wird durch ein zweites Brennen (cuisson) desselben inkrustirt, ohne je doch weder Vertiefung noch Erhohung auf der Flaͤche, noch fuͤr das Gefuͤhl eine nur merkliche Rauhigkeit zu bilden; jedoch bleibt Tinte unfehlbar auf den Zuͤgen der Zeichnung stehen und gleitet von den unbezeichneten Flachen ab. Es entsteht daher eine durchaus unabanderliche Zeichnung auf der nicht poreusen oder angreifbaren Porzellan-Flaͤche, welches, * 957 weiß, auf Stein und Kupfer durchaus nicht der

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Strasburg. Die zur Verproviantirung der Nieder— Rheinischen Festuͤngen, hier im J. 1614 gemachte Stadt⸗-An—⸗ leihe, wird in Kurzem wieder zurückgezahlt werden. Tondon, 19. Der. Fürst Cimitile ist vorige Woche an gekommen und öurch den Grafen Ludolf bei Lord Castlereagh eingeführt, aber, wie es heißt, nur als angesehener Frem— der aufgenommen worden.

Die Witterung ist in unseren suͤdlichen Grafschaften kurzlich so milde gewesen, daß bei Plymouth Primeln und Veilchen nahe am Aufbrechen waren, Erbsen abbluͤhten und eßbare Schoten setzten, selbst Rosenknospen aufbrachen.

Der Präsident Boyer hat „aus dem National Pallaste u St. Mare“ unterm 16. October eine Proklamation an

s Volk und Heer von R' Artibonite ünd dem Norden er— laßen, worin er den Seldaten, die zu ihm stoßen wurden,

elohnung en verspricht, und die Bewohner auffodert, sich malt der Republik zu vereinigen.

Die Preise verschiedener Preußischen Artikel sind heute (1g. Dee.) auf hiesigem Markte folgende: ö Boörsten der Centner 13 Pfo. Sterl. Walzen Danziger hochbunter pro Quarter 68 Schlll.

Pommerscher!⸗ 60 Brau⸗Haser Futter Hafer e, . 19

anziger Kron⸗Pipen pro 1000 St. 135 Pfd. Sterl.

. Brack ⸗Pipen -- 90 Stettiner Kron⸗Pipen 140 Memeler 125

Dielen pro 120. 15 Danziger Deck-Dielen 40 Fuß 3 bei 10 38 Schill. Memeler 26 Danziger Splitt-Holz pro Faden von 4 F. lang, 9 Pfd. , 8 36 =

anziger Zimmer -Holz 6 Pfd. 2 Schill. 6 Den.

emeler , e, n,, mn,

Lein pro Centner 46 Schill Schlesische Wolle No. J. pro Pfd. 5 Schill. 6 Den.

—“¶ 1. 4 Schill. 1. —y 3 Schi

Der Selbst⸗ Mörder Heinrich auf H nen 3 Jahren in der Kochkunst so

22 17 r.

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15 S.

weit gebracht, daß

er fuͤr einen der besten Köche auf der zee e, , gehalten

wurde. Zu den vielen Soöonderbarkeiten seiner Regierung ge— hort auch das von ihm errichtete Amazonen. Regiment, Ma— dame Christoph war Qberstin desselben, . den Grad von Kapitains und Lieutenants. Jedes rei r . nehmen und auf eigne Kosten Pferd und Equipage anschaffin. Statt der Gewehre waren die Amazonen mit kleinen Lanzen versehen. 1e. Dar msta dt, 22. Dec. Gestern uͤberreichte der Staats Ainister Hr. v. Grolmann an der Spitze des Geh. Staats— Ninisteriums, den versammelten beiden kunde, die hlerauf vom Ministerial⸗Sekretair Hrn. Geh. Nath Heinemann verlesen ward. Der Praͤsident der

n * Hr. Baron v. Riedesel nahm sodann das

. e Kammer

ichwichtige Dokument un sprach zu den Kammern: „Se. ht Hoheit der Greß-Herzog hat unsere Wuͤnsche erhört, und üns durch diese voll ih. Verfaßungs - Urkunde einen neuen Beweis Seiner vateriichen Liebe gegeben. Jeder vvn s ist gewiß vom innigsten Dankgefuͤhle durchdrungen, und wen wird mit mir in den Ausruf einstimmen:; . Unser geliebter Groß Herzog lebe hoch!!“ DOle ganze Ver sammlung stimmte freudig in das dreimal wiederholte Lebehoch ein. a. Unmittelbar nach dem Schluße der Sitzung wurden durch Deputatlonen beider Kammern dem Groß, Herzoge Dank— Adreßen überreicht, und

*

auf das glaͤnzendste beleuchtet.

lgen wurden. de, ten eine Menge Moͤn⸗ 6

durch langen

mn, r, ayti hatte es in sei⸗

und ihre Töchter be⸗ Maͤdchen von 16 Jahren mußte bei diesem Regimente

J or sammelten ! ständischen Kammern, 1 den angemeßenen Feierlichkeiten, die neue Verfaßungs⸗

gestern Abend war die ganze Residenz

Koburg, is. Dec. Hier ist so eben das Manifest, staͤndische Verfaßung des Herzogthums Sachen Kehr

Saalfeld betreffend, erschienen, so wie auch die W

und die Landtags-Orduung. Ein Grund⸗Gesetz nnd die ordnung uͤber das Verhaltnis der Staats⸗-Diener, wird versammelten Ständen vorgelegt werden. Den ersten N nächsten Jahres soll der erste Landtag gehalten werden

Komburg. Tim Wurtembergischen) Kuͤrzlich starb aͤlteste Soldat in der Armee, der Regiments Tambour nig; er war 1725 geboren und diente 59 Jahre.

Leipzig, 29g. Dec. Die Oesterreichschen Loose sind Kurzem wieder üm 3 pCt. gestiegen, und die Hoffnung, sie bald noch mehr zunehmen werden, bringt in die men tilische Welt wieder einiges Leben.

Am 8. ertrank in der Ranstaͤdter Vorstadt der K mann Goller unweit seiner Wohnung. Er kam bei stoe sterer Nacht von einem Kaffe⸗Hause, und um dem Kothe⸗ zuweichen, hielt er sich zu weit rechts pom Wege ab, gern aber dadurch zu nahe an den Fluß und stuͤrzte hinein, ) am folgenden Morgen ward an jener lebensgefährlichen S auf Veranlaßung der vorsorglichen Polizei eine Barrlereg gen. In der geseggeten Korn-Gegend von Lommatsch! im ganzen Meißner Kreise hatte man im vergangenen H ste eine so reich Obst-Ernte, daß man es nicht unterzuh gen vermochte und sich genöthigt gesehen hat, Löcher in Erde zu graben, um solches aufzubewahren; durch die eingetretene strenge Kälte aber hat es viel gelitten. konomen versprechen sich zwar fuͤr das kommende Jahr kel soichen Ueberfluß an Obst, welches sie aus den Knospen sehen wollen: aber in Hinsicht der Getraide⸗Arten ist e Stimme, daß nach dem jetzigen Bestande der Saat, solche nicht durch besondere Zufälle leidet, die kanftige ?

* .

noch weit beßer und reichhaltiger ausfallen werde, als

ietztvergangene, obgleich auch diese schon zu den besten zu; len Die wieder zuruͤckgekehrten Kaufleute von Warschauer Meße, sind mit ihren dort gemachten Gescha außerordentlich zufrleden, der Absatz der Waaren ist faß allen Artikeln so stark gewesen, daß ein großer Theil der kaͤufer nicht hat befriediget werden koͤnnen. Bei der 2ten Weihnacht-Felertag? in den hiesigen Kirchen fuͤr Bibel-⸗-Gesellschafk veranstalteten Kollette fanden sich in an der Peters⸗Kirche ausgestellten Becken von unbekan Hand e ansehnliche Schnuren echter Perlen von bedeute Große, zusaimnmengehalten von einem schweren goldenen Sch deßen äußerer Umfang mit den feinsten Nubinen bern war. Den 14. Jan. wird hier der erste Masken⸗Ball halten, wozu schon jetzt viele Haͤnde in Thaͤtigkeit gesetzt den sind. Diese Balle zeichnen sich von denen in man andern Städten dadurch aus, daß die duͤsteren unansehnl Dominos fast ganz davon verbannt sind, und daß die M Zahl der Gaͤstẽ in sinnvollen Karakter⸗-Masken erscheint. Wien, 17. Dec. Am 16. abends traf der K. K. mer⸗Fourier Maier aus Troppau hier ein, und setzte am genden Tage seine Reise nach Laibach fort, um dort die tiere fuͤr JJ. MM. den Kalser und die Kaiserin, so fuͤr. Se. Maj. den Kaiser Alexander und saͤmmtliche ster, zu bereiten. Troppau, den 24. Dec. Am 17. war Tafel bei Maj. dem Kaiser von Hesterreich, der Se. Maj. der Kr von Rußland, Se Kais. Hoh. und Eminenz Erzherzog dolph, und J. Kais. Hoh. die Erbprinzeßin von Weimar Ihrem Durchlauchtigsten Gemahle K. Hoh. beiwohnten. Eine im Hotel des außerordentlichen Gesandten und vollmaͤchtigten Ministers vom K. Großbritannischen Hofe,

Stewart, in Wien ausgebrochene Feuers⸗Brunst war die! anlaßung daß derselbe am 20. schleunigst dahin abreiste.

Den 21 d. M. hielten Se. Kais. Hoh. und Emin Erzherzog Rudolph zur Pfarre bei Maria-Hilf (einer P. P. Minoritten gehörigen Pfarrei) die Kirchen-Visitat ab, und tauften ein armen Eltern gehöriges Kind, statte den 22. die Abschled-Besuche ab, und nahmen die der Ln Staͤnde, der Geistlichkeit und mehrer Honoratioren an. gestern eingetroffener Kourier ans Neapel bringt die N richt daß Se. Maj. der König von Neapel in Laibach treffen werden. Des Kalsers und der Kgiserin M. Men den den 27. Troppau verlaßen und bis Wilen 2 Nacht-n halten; das erste in Wischau, das zweite in Pois dorf. diefer Nacht gingen schon mehr zur Sulte gehörige Wa ab; dagegen trafen in derselben Nacht Se. Durchl. Hr. Land⸗-Graf von Heßen Homburg hier ein.

Das Andrängen der Abreisenden mehrt sich von Stu zu Stunde. Heute fruͤh verließ uns Se. Durchl., der Sta Kanzler Fuͤrst v. Hardenberg, abends der Franzoͤsische Gesan am Wiener . Marquis v. Caraman, morgen gehen Durchl. der Staats-Minister Fuͤrst von Metternich ab, 29. heißt es, werden Se. Maj. der Kaiser von Rußlam wie J. Kais. 996 die Erb⸗Groß⸗Herzogin von Weimar! Ihrem Gemahk K. H. abreisen, Se. Maj. nach Wien, d nach Weimar zuruͤck. . ö,

Chur. Die Werbung fuͤr die Garde- und Linken menter im kapitulirten Französischen Dienste ist seit ein Wochen wieder eroffnet.

zu allen Zeiten alle frei herumlaufende zu en. Auch wenn ein Mensch nur durch diese vorsort Anordnung von der Gefahr der gräßlichen Hunds Wuth rettet wird, so ist jene Einrichtung eine segensreiche zu

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Die n

u besprechen (vorausges

Fast in allen Kantonen ist der debann eingeführt, kraft deßen einige Männer bestellt Hund todt zu

Von Suters „Helvetischer Flora“ ist eine neue durch Hegetschweiler besorgte Ausgabe unter der Preße. Neapel. Dem Parlamente wurde folgendes Budget Einnahmen und Ausgaben vorgelegt:

Einnahme.

z 7,430, 835 Dukati.

b, 7qs5/ᷣoo 142, 000 1,000, ooo 450, 000 120,000 130,000 56, 000 go, ooo 150, 000 740, 000 25, 151 go, o00 7, 200 3, 748

L, igo, o0o0

19,360, 734

fte Abgaben Irekte Abgaben. jmunal-Zwanzigstel

rie ; 4 ĩ eistrirung und Stempel ten ; ; ; l zrordentliche Einnahme aͤßer und Walder kontokaße

om Hundert

zllere von Apnlien zrtisations⸗Kaße

gs Abzug

zlei : 136 fstaͤnde aus Sizilien änfte von Sizilien

1111111111111

Summe se Summe soll, durch Verbeßerung im mnanz⸗Systeme (die indirekten Abga⸗ nallein sollen auf 10 Millionen stei⸗ ze.) von

ht werden auf. . nter die Erhebungs⸗Kosten mit begriffen sind.

4 8 17, B00

24, 197, 934 1,56 1, 605

Ausgabe.

artige Angelegenheiten ; tigkeit und Kultus

nzen ö ;

res .

39go, 000 792, 195 6b, 9s h6 2, 467,960 7, 642, 0000 1,900, 0900

ine

zei = k ; 194, 212

glei . ö . pel und Posten

11111111

74, 613 bbõo, ooo

Toi, 366

. Summe Ausgaben sollen durch Erspar— e von . . . e 4, 211, oq́9

gesetzt werden auf ; 16, os, 87 man diese Summe von den Ein—

iften ab, so erhalt man einen Ue— schuß von. ; ; ; . man noch verschtedene nicht berech— e zufaͤllige Einkuͤnfte von beilaͤufig

gen kann, so daß der ganze Ueber— betrüge ; ö ö g, 500, 0009 Ft. Petersburg. Der Titular⸗Rath Baron Maltltz er Berliner Mlißlson, ist zum Kollegten - Asseßor be= rt. Von den Memoiren der hiesigen Akademie der enschaften ist der 7te Band erschienen. Am 9. Dec. ging die nen errichtete Diligenze zum ersten— und zwar in 2 Winter⸗Equipagen, nach Moskau ab; nun an sind Mlttwoch und Sonnabend regelmaͤßig die ng⸗Tage. Am Sontag Abend sahen wir ein schöͤnes hlicht; es stand von 5 bis 9g Uhr am Himmel, wechselte nd schnell mit seinen hellen Strahlen und hatte das Stei—⸗ der Kalte um 4 Grade zur Folge. Alle, welche an Kriegs-Departement Foderungen haben, sind aufgerufen, it denselben, in so weit sie die Zeit vor 1815 betreffen, um 1. Jul 1821 beim Kriegs-Minister zu melden.

odeßa, 9ß6 Nov. (68. Dec.) Das hiesige Engl. Konsulat beben bekannt gemacht, daß kuͤnftig allen Schiffen, die alta anlegen wollen, sey es wegen widrigen Windes, um Waßer einzunehmen oder um sich mit ihren Agen—⸗

y, 39d, 117 1, 106, 6620

henießen, ohne andere Abgabe als der des gewohnlichen An⸗ heldes und ohne ihre Paplere abliefern zu muͤßen. Da⸗

ist an die Stelle des vormaligen allgemeinen Einfuhr— osvon Einem, und das Ausfuhr⸗Zölles von zwei u. einem hal— dC. ein erhöhter foͤrmlicher Tarif getreten. Wir hatten estern einen so heftigen Sturm, daß ein Englisches Fahr— mit seiner Ladung von Getraide und Rußischen Produkten london, strandete, Die eingelaufenen Schiffe beträgt 639, der ausgelaufenen worunter die Mehrzahl in Rußischen, Oesterreichschen

Tuͤrkischen, dann in Italienischen, Englischen, Spani⸗

und Franzsoͤsischen besteht. Von Daͤnischen und Schwe⸗

en Fahrzeugen sahen wir mehre, von Preußischen keine.

re See- Frachten sind fuͤr Konstantinopel 20 Paras per und 65 bis 70 d. per Kantaro, fuͤr Smyrna 26 bis 30 Kilo, für Triest 45 Kreuzer per Staro (32 Stara 1

Kurger Last) für LivornJ n Lire 15 Soldi per Sack 35

1 Hamburger Last) fuͤr Marseille 3 Franks per Laͤst Last 1 Hamburger Last) fuͤr Genua 54 Soldi per (2E, Minen Hamburger Last) fuͤr Barcelona 7 Real

Auartero (44 Quarteros 1 Hamburger Last.) Land—⸗ nach Brody e Rub. Bko. Assig p. Pud. Die Nach⸗

en uber die letzte Getraide-Ernte lauten aus den Po hen und Volhynischen Gouvernements unguͤnstig, gleich⸗

bleiben die Preise niedrig: Weitzen nach Qualität 18 bis

etzt, däß sie nur in den Quaran⸗ findet.

Hafen einlaufen) diese Erlaubnis während 46 Stun⸗

Zahl der in diesen Jahre bis

2a Rb. Roggen 13 bis 14, Gerste 13, Hafer 10 Rb. Bko. Assignaten fuͤr den Czetwert.

Kourse. Kensan tine zel 2 Tage Sicht 59! 680 Pa— ras. Genua 75 Tage 16. Soldi, Marseille 3 Monat 1089 à 109 Centimes. Wien 2 Men. 25 Ar. London 3 Mon. 1093 Pence pr. Rubel. Doll. Dukaten 1169 110 Kopeken. Span. Piaster 864 496 Kop. Tuͤr⸗ kische Besliks 363 365 Kop. Silber Rubel 374 alte, 380 uene. i

Der Unterschied, den man unter den alten Silber-Ru⸗ bel, von minderem, und den nenen, von feinerem Gehalte zu machen anfaͤngt, ist fuͤr den Geld⸗-Verkehr sehr stoͤcend. Vor einigen Wochen langte hler ein Agent des Pascha von Aegypten an; sein Zweck scheint die Anknüpfung von Han— dels⸗Verbindungen zu seyn, er macht jedoch auch viel Geld—⸗ und Wechsel Geschaͤfte. Von Rußischen Polnischen und besonders Galizischen Juden sahen wir in diesem Jahre sich wieder viele nach Palaͤstina einschiffen, und unter diesen alten und Lebens- und Handelsmuͤden auch mehre juͤngere Fami⸗ lien. Ihre Kolonie in Tiberias duͤrfte durch die vielen Aus⸗ wanderungen schon ziemlich zahlreich seyn; die meisten zieht der fromme Wahn dahin, daß sie sich beim einstigen Erschei— nen ihres Meßias dort ihm am naͤchsten befinden werden. Die dahin sich wendenden Pilger treten diese weite Reise, durch welche sie der verlaßenen Heimat absterben, nicht gern eher an, als bis sie, wenn es irgend noch thulich ist, das Boͤse, was sie fruͤher etwa begangen, nach Kraͤften wieder gut gemacht haben. So z. B. sandte Einer, der vor vielen Jahken einem anderen Juden eine Summe Geldes entwen⸗ det hatte, diese von hier aus ehe er nach Palaͤstina an Bord ging, mit dem Auftrage in seine Vaterstadt zurück, sie an die duͤrftigen Kinder des seitdem verstorbenen von ihm Beraub⸗ ten, zuruͤck zu stellen. U

Der Dey von Tunis hat zur Warnung fuͤr die Schiffe, die bisher oft den Busen von Porto-Farino mit dem eigent⸗ lichen Anker⸗Platze von Gouletta verwechselten, bei letztgenann⸗ tem jetzt ein Leucht ⸗Fꝛner errichten laßen, und erhebt fuͤr die Un⸗ terhaltungs⸗Kosten von jebem einlaufenden Fahrzenge, ohne

Unterschied 2 Spanische Piastr.

a, Breslau. Schon seit geraumer Zeit wird in mehren Pro⸗ vinzen des Preußischen Staates e, d, n, w. als Gemein⸗ de⸗Angelegenheit mit gluͤcklichem Erfolge getrieben, hat ganzen

Ortschaften und Gegenden zur Verschönerung gedient, und

ist den Bewohnern eine Quelle des Wohlstandes geworden. Auch in unsern Gegenden fehlt es nicht an Bemuhungen welche auf diesen Gegenstand gerichtet waren, und sich hinz länglich belohnt haben. Da indeßen noch immer zu wuͤn⸗ schen war, daß der Sinn fuͤr diese Sache sich allgemeiner verbreiten, auch den Beschädigungen öͤffentlich ausgepflanz⸗ ter Bäume vollig vorgebeugt werden möchte, und da, außer der strengen Bestrafung der Frevler, ein zweckmäßiger Un terricht der Jugend, zu Erreichung dieser Zwecke leicht das

sicherste Mittel seyn duͤrfte: so hat die hiesige Regierung

neuerdings allgemein und dringend, bei jeder Elementar

schule, wo es die 9Oertlichkeit nur irgend gestatte, die An⸗

legung von Obst Baumschulen empfolen. Sie hat hienach alle Kreis-Land⸗Raͤthe und städtische Behörden beauftragt, zur Gruͤndung so nuͤtzlicher Anstalten, wo sie noch fehlen, thaͤtigst beizutragen, und in monatlichen Berichten anzu⸗ zeigen, was dafuͤr geschehen. Sie will daß „Baͤdekers Un⸗ terricht 2c. in jeder Schule als Inventarienstuͤck vorhanden sey, und sie hofft Gelegenheit zu finden, die neuen Anlagen künftig mit beßeren Obstarten zur Veredlung zu versorgen. Das Eigenthum dieser Schulgaͤrten legt die Regierung den

Schulen bei, und die Nutzung im Ganzen dem Schullehrer. Neu duͤrfte dabei seyn, daß sie, von dem sehr richtigen

Grundsatze ausgehend, alles sey fuͤr die Zukunft gewonnen, wenn das Intereße der Jugend angeregt werde, einen Theil der Nutzung den Schuͤlern selbst zu uͤberlaßen angemeßen Fuͤr die erste Unterweisung der Schullehrer hierin ist, so weit es die Umstaͤnde gestatten, im hiesigen Schul⸗ Lehrer⸗Seminarium vorlaͤngst gelorgt.

Auf dem letzten hiesigen Vieh Markte waren 1200 Pferde, gos Ochsen und 1306 Schweine anfgetrieben. Die Pferde wnrden fuͤr 5 bis 150 Rthlr., die Ochsen zu 37 bis 48 Rthlr. und die Schweine das Paar zu 6 bis 13 Rthlr. verkauft. Von den Kolonial, Waaren, fand der

raffinirte Zucker einen sehr bedeutenden Absatz. Der neu

erbauten Schule zu Rosenthal, hat der dort wohnende kin⸗ derlose Linnen⸗Haͤndler Luchs bei deren Einweihung ein Ka⸗ pital von 00 Rthln. geschenkt, mit der Bestimmung, daß ein Theil der Zinsen zu Anschaffung der Schul⸗Buͤcher und Schreib- Materialien fuͤr arme Kinder, ein anderer ö einer Zulage⸗ fuͤr den Schul⸗Lehrer und . einem Gratial ö r den Pfarrer verwendet werden soll, welchem dafuͤr obliegt, die Schul -⸗Ju⸗ gend zweimal des Jahres, einmal an dem Allerhöchsten Ge⸗ burts-Feste Sr. Maj. des Koͤniges, auf einem Spatzier⸗Gange, wo die fleißigen Schuͤler mit Milch und e . werden sollen, zu begleiten, und ihnen sowol über Ge⸗ genstaͤnde der Natur und Religion, als auch uͤber ihre Pflichten als Unterthanen eines gerechten und guͤtigen Regenten, Be—⸗ lehrung zu 6 ö .

Am 18. Nov. wurde der hlesige Juͤdische . Dr. Hen⸗ schel mit fäiner Ehegattin, und am 2. der aus Kaßel hieher gezogene Profeßor Hahn mit seiner Gattin und 4 Kindern, in der Haupt⸗Kirche zur h. Elisabeth getauft.