1821 / 20 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nd zu leisten, wahrend es den Karbonari unbenommen bllebe, sich zr en Umsturz zu verbruͤdern; nach diesen sollte jede Reglerung isolirt und ihren eigenen Kräften überlaäßen bleiben, während der Revolutions ⸗Geist in allen Ländern nur eine, durch aufrührische Geluͤbde und schaͤndliche Umtriebe vereinigte Masse bildete. Diese Dok trin stuͤtzt sich nur auf das sophistische Kunststuͤck, die Frage in so falschen Ausdruͤcken zu stellen, daß sie in keinem wirk— lichen Falle, oder nur in solchen Fallen angewendet werden kann, wo das Recht der Dazwischenkunft nicht besteht. Man kann ja leicht Diejenigen verführen, die nicht an strenge Un⸗ terscheidungen, an genaue Definitionen gewohnt sind. Aber die Publicisten wißen seit langem, daß ein Rechtsgrundsatz nichts von seiner Kraft verliert, weil der Ehrgeiz denselben in manchem Falle misbrauchte, oder weil die Umstaͤnde deßen Anwendung zweifelhaft, schwierig oder unpolitisch machen. Der Grundsatz bleibt unwiderleglich: daß eine Macht das Recht hat, sich vor Gefahren sicher zu stellen, die ihre Ruhe bedrohen, der Ursprung dieser Gefahren mag nun was im— mer fuͤr einer seyn.

Eine anarchische Konstitution, eingefuͤhrt in einem Staa—⸗ te durch eine gewaltsame Umwälzung, oder durch eine Re⸗ gans des Enthusiasmus, kann 2 als eine, allen benach⸗

arten Staaten drohende Gefahr angesehen werden. Ist nun gar eine solche Konstitution das Machwerk einer bekann—⸗ ten revolutionairen Verbindung; ist sie die Fahne, unter wel— che die Emmißaire dieser Verbindung, die Unterthanen ande— rer Regierungen berufen: so ist sie eine wahre Feindseligkeit egen die uͤbrigen Mächte, und diese haben das unbestrittene echt, selbst durch Anwendung der Gewalt, einen Zustand der einem Kriege gleich zu

der Throne Bei

der Dinge aufhören zu machen, achten und in vieler Hinsicht noch laͤstiger und gefaͤhrlicher ist.

Gleichviel, ob die Herstellung der Anarchie das Resultat einer niedrigen Intrigue, oder einer langsamen Auflösung oder irgend einer anderen Ursache sey: der Zustand ist anar— chisch nd bleibt an und fur sich, Und unabhangig von Der Ürsache, ein feindseliger, beunruhigender und gefaͤhrlicher Zu⸗ stand fuͤr die Nachbarn.

Aber kann es nicht Maͤchte geben, welche gegen einen Nachbar dies als Thatsache anfuͤhren, obgleich eine solche nicht erwiesen ist? Kann sich nicht die falsche Politik der Er— oberer, dieser Anfuͤhrung als eines Vorwandes zu ungerech⸗ ten Einfällen bedienen? Köoͤnnen nicht diese Misbrauche eines an sich wahren Prinzips; stiften, welche fuͤr Europas Ruhe und Gluͤck gefährlich sind? Allerdings möglich, und der Wunsch ist gar nicht zu tadeln, eine solche Moͤglichkeit recht sehr bald vermin— dert, und durch diplomatische Uebereinkuͤnfte gehemmt zu sehen, welche eine Weise festsetzen werden, wonach die Dazwi⸗ schenkunft der Maͤchte, bei den inneren Angelegenheiten einer Macht unter ihnen, gesetzmaͤßig und organssirt sey, während jede andere, dieser Weise nicht angemeßene Dazwischenkunft, als ein Bruch der Vertraͤge Und als eine Verletzung des all⸗ gemeinen Friedens e betrachten sey. .

Sollté eine ähnliche Uebereinkunft nicht den gehaͤßigen Zumuthungen einer revolutionairen Partei Schweigen ge— dieten, welche bei jeder Gelegenheit, die Regierungen zu be— schuldigen strebt, als waͤre die Liebe zur Ordnung nur der Aushangeschild, unter welchem sie Vergeoßerungs Plane, Lan— der⸗Auskausche und Usurpationen aller Art verbergen? Und wuͤrden nicht die Souveraine durch eine ähnliche Ueber— einkunft, den Völkern ein edles Pfand ihrer aufrichtigen Lie⸗ be zur wahrhaften Freiheit geben? Wuͤrde dies nicht ein wuͤr⸗ diger Zusaß zu jenem christlichen Allianztraktate seyn, worin die Grundlagen, die ihm zur Basis dienen muͤßen, bereits enthalten sind? 1

Turin, 3i. Jan. In Folge des Auftrittes von Sei⸗ ten der hiesigen Studirenden, hat man fuͤr zweckmäßig er— achtet, 2 Drittheile der Studenten, nach der Provinz zu ent—⸗ 6 und für die hierbleibenden die Vorlefungen vorlaufig n getrennten verschiedenen Lokalen der Stadt zu halten, so daß gegenwartig im Unlversitaͤts Gebaͤude selbst, keine einzige Vorlesung stattfindet. . .

Der Graf Balbo, Minister des Inneren und zugleich Chef der Kommißien zur Verbeßerung des offentlichen Un⸗

terrichtes, hat an die verschiedenen Familien⸗Vaäͤter nachstehen⸗

des Eirkular⸗Schreiben unterm 19. d. erlaßen.

„Das Herz St. Maj. ist empfindlich betruͤbt; indeßen

ewährt es dem Könige Trost, zu sehen, daß nur eine zanz .

kleine Anzahl von Studenten, die erste Veranlaßung zu den 8 Unordnungen gegeben hat, und daß die

24 derer desto größer ist, die den freundlichen Bitten und Zureden ihrer verständigen Genoßen, den sanften Zu—

* . 24 i haben. . Der rig will nicht, daß die studirende Jugend der Wohlthat des unterrichtes beraubt noch daß u Lauf der Lektionen unterbrochen werden soll; da Sr. Maj. indeßen es fuͤr uoͤthig halten, daß ein jeder derselben, sich fuͤr den, Augenblick ünter der Aufsicht der. Eltern befinde, 82 llerhöchstoleselben die von der Kommißion zur Ver⸗ . der Studien bekannt gemachten Maasregeln be⸗ n. . Ein jeder Student, untergeben wird,

kann unutzterbrochen

liegen, und wird noch uͤberdies in die Lage versetzt, zugleich die

Uneinigkeiten und Kriege

, , , ; die völlige Versöhüunng au fiihgiten rechtweisungen ihrer Vorgesetzten und der Stimme der Obrig⸗ ge Versoͤhnung aufzuhalten,

endiget,

welcher der Sorgfalt seiner Eltern seinen Studien ob⸗

Anwelsungen und Velspiele des moralischen Leden und des religieusen Verhaltens zu benutzen, und, da Inneren der verschledenen Familien, die Gefühle v graͤnzter Unterwürfigkeit fuͤr die geheiligte Person niges zu schoͤpfen, die seit so vielen Generationen, al⸗ habenes Vermächtnis, in dem Herzen aller treuen nen aufbewahrt wird. Jeder Familien Vater, der sich ernstlich mit die ßen Zwecke beschäftiget, befestigt seine eigene Ruhe ukuͤnftige Gluck seiner Kinder während er sich gere pruͤche auf die . Dankbarkeit seiner Zel und auf das Wohlwollen eines edlen Monarchen

sind.⸗ 54 . Don Souza de Linares, außerordentlicher Gesand bevollmaͤchtigter Minister des Portugisischen Hofes, Maj. dem Koͤnig von Sardinien, ist so eben eingetro ist seit 2 Jahren der erste Portugisische Minister, d betreten. = Ane ona, sa. Jan. Ein Fahrzeug aus Pra die Nachricht mitgebracht, daß 7000 Griechen, welche Blokade von Janina gebraucht wurden sich mit Al vereinigt und das Tuͤrkische Heer verlaßen haben. Neapel, 2a. Jan. Am zo ward hier die Sicherheit einen Augenblick von Gefahren bedroht Anzahl Uebelgesinnter rottete sich in verschiedenen der Stadt zusammen, und zwar an Orten, wo si die groͤßte Volksmenge bewegt. So zeigten sie sich lich vor dem Pallaste Aeton, auf dem Platze um Ha dem Königl. Pallaste und auf dem Largo der Porta & Diese Orte llegen sammtlich in ziemlicher Entfernung einander. Kaum war es Nacht geworden, als diese plotte miteinander in Zank und Streit zu gerathen nen, mit Pistolen auf eingnder schoßen und sich die Wachhaͤuser trieben. So wie sie auf dem vor dem Königl. Pallaste ankamen, wurde an Gewehr gefeuert. Die den Pallast umgebenden Schl schoßen, nachdem sie umsonst Wer da!“ gerufen he die Luft. Die aus den Wachstuben herbeiellende M suchte die Zusammenrottungen durch verschiedene Ferstreuen, und es gelang auf diese Weise, die Aufw die Flucht zu jagen. Bieser Vorfall verursachte g Furcht; Alles schloß fuͤr den Augenblick die Laden in tete sich in die Haäuser. Doch war die Ruhe bah hergestellt, und so viel man weiß, wurde Niemand det. Wie es heißt, soll dieser Tumult dadurch en seyn, daß mehre Personen einen Fliehenden unter de Halt, halt!“ verfolgten; aber der Umstand, daß d wegungen, zu gleicher Zeit, an verschirdenen Orten de vorfielen, laßt vermuthen, daß sie einen andern 3w den angezeigten hatten.

gaben, verhaften laßen. Zwischen den Legionairs Buͤrgermililtair herrschte ein übles Verstaͤndnis in pa stadt, und es fehlte wenig, daß es nicht zu ernsthi ordnungen unter ihnen kam. Es entstand eine unter ihnen, welche, wie der oben erzaͤhlte Vorfall, verderblichen Folgen fuͤhren konnte. Doch scheint je Alles beruhigt zu seyn.“

Nur in dein laufenden Monate hat das Parlaän gefangen, sich mit den Auflagen und der neuen Fin nung zu bzschaftigen. Seine erste Aufmerksamkel natuͤrlicher Weise auf die Grundsteuer fallen. In diesen wie in vielen anderen, hat das Parlament nur pra Einrichtungen machen können, weil zu viele Vorarh

Pthig waren, wenn man die Sache gleich fest grunde

Daher ist die eigentliche Staats-Grundsteier nur Sechstel vermindert woͤrdenz die andern damit ver

Abgaben, welche unter verschiedenen Vorwaänden 46 erhoben wurden, haben nur wenige Veraͤnder itten.

Obgleich in allen Theilen der Insel Sizilien d tirten gewahlt worden sind, so hat man doch die! vinz Girgenti noch nicht hier gesehen, und von den lamente gewahlten haben vier renuncirt. Dieser stand ist vom Parlamente sehr uͤbel aufgenommen man glaubt daß eine solche Renuneiation, ohne sehr! Gründe, wenn sie sich nicht auf eine physische Unm stätzen, nicht angenommen werden koͤnne. Nun hu sene 4 erwähnten Parlamentsglieder gar keine en fuͤhrt, und man glaubt daher, daß die Sizilischen Barone alles angewandt haben, um sol lange als in der Hoffnun unter der 9 gere Ordnung herbeiführen konnte. ment die Renunciation jener Mitglieder nicht ang und ihnen befohlen nach Neapel zu kommen, um in

mente ihre Entschuldigungs⸗ Gruͤnde zu unter sucha Falle sie sich weigern, es zu thun, lang die

Bürgerrechte verlieren. . Da mit Ablauf dieses Monates die Parlamente

(Die Fortsetzung in der Beilage)

deßen Gedanken einzig auf das Wohl seines Volkes

beßerung des Ackerbaues einzuladen,

gatte Cambrian erwartet.

. General Filangieri hat ein ung erngnnt, . r B den Schildwachen, welche unvorsichtigerweise zuers soll sich der Dolmetscher Hr. Pisani, jegeben, um Lord Strangford und

ar Achse versendet,

Zeit, der Krieg vielleicht eine neuere ihne jnvalide, der den ganzen Daher hat da Hat.

ersucht! n, ein neues Schulhaus erbaut, wozu der duͤrften sie auf auholz von der Grundherrschaft, der Graͤfin von

* in worden. , nent ich zu Kanth ist von so hat man in diesen Tagen, die dauernd e mb von . ments⸗Deputation und das Parlaments-Tribunal gel

Rath Stempel, 6, arme Kinder ndthigen Schulbuͤcher und fuͤr die Dorfrichter, Tuch⸗ anschaffen laßen.

rr,

roten Stucke der Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung,

vom 15ten Februar 13821.

(Fortsetzung von Neapel.)

hem Buche, worin die Reisenden, welche den Vul⸗ hen, ihre Ramen schreiben, hat ein junger Mann, am 16ten in den Vesuv stuͤrzte, bemerkt, daß er sei⸗ zen ein Ende machen wolle. Er hatte sich Louis de Elißen aus Nantes gebuͤrtig unterzeichnet. Nach zemeinen Meinung ist dieser schreckliche Entschluß in st des Mannes entstanden, weil er von einer schmerz⸗ nd seiner Meinung nach unheilbaren Krankheit ge— wurde.

Kaiser von Oestreich hat den Feldmarschal⸗ Lieute⸗ hn a n dem Kaiser von Rußland, und den Ge⸗ hn Naigecourt dem Koͤnige von Neapel, zur Aufwar⸗ igegeben. ; Independente will wißen, die vom Koͤnige nach Lai⸗ erüfenen Prinzen Cariati und Cimitile, so wie der se Brancia, haͤtten Befehl erhalten, in Linz zuruͤck= n.

s Ciorn. Constitut. berichtet, daß nicht der Bruder zogs von Wellington, Sir Wellesley Pole, sondern ning, Lord Stewarts Stelle am Wiener Hofe er⸗

erde.

56kau. Am 20. Dec. v. J. eroͤffnete der Praͤsident mitriji Wladimirowitsch Golizyn, die hiesige Land⸗ aft-Gesellschaft mit einer feierlichen Rede, mehre und eingegangene Schreiben wurden verlesen, mehre ungen zum Besten des Institutes verabredet, 6 ver⸗ e Maͤnner zu Mitgliedern gewählt, und, sammtliche ements⸗Adels⸗Marschaͤlle zur thaͤtigen Mitwirkung beschloßen. nstantinopel. Der Großbritannische Botschafter Pforte, Lord Strangford, ward unverzuͤglich am Bord Die Pforte hatte bereits (Empfangs⸗Kommißair) zu seiner Bewill, Von Seiten der Brittischen Botschaft nach den Darda— seine Familie nach

rihmandar

tinopel zu begleiten.

JZn lan d.

Nachträglich zu dieser Zeitung, den neuen Koncert— Saal betreffend, kr noch bemerkt werden, daß die Immediat⸗Bau⸗Kom⸗ aus nachfolgenden Personen bestand: .

Aus dem General-Intendanten Grafen Bruͤhl. zus dem Geheimen Ober Bau-Rathe Schinkel. Aus 4 Regierungs-Rath und Bau Direktor Tr ie st.

äͤtig mitwirkend waren ubrigens noch bei diesem Baue igl. Bau⸗Inspektor Berger, der Kondukteur Buͤr de

Kondukteur Geiseler. ; eslau. Die Lebhaftigkeit des Handels hat im es Monates Januar, sich auf hiesigem Platze bedeu⸗ ermindert. In Amsterdam stockte der Absatz von cher Leinwand, weil die großen Haͤuser, die sonst da— h Westindien gehandelt, theils fallirt, theils sich zu⸗ gen haben. Auch in Hamburg und Bremen gescha⸗ r sparfame Verkäufe. In Italien hat aller Absatz rt. Auf Tuch sind dagegen bedeutende Bestellungen ngen.

London vermehrt sich die Nachfrage nach teutscher und es wird von diesem Artikel von hier nach Ham⸗ um weiter nach England zu gehen. Wansen ist von Kommißionairs sehr viel Taback aufge⸗ nd der Ctr. mit 10 Rilrn. bezahlt worden.

Haltauf, Trebnitzer Kreises, lebt ein an 200 Jahr siebenjaͤhrigen Krieg mitge⸗

rlin.

e Gemeinden Trataschine und Birchs dorff, Ohlauer

haben auf der Hälfte des Weges zwischen beiden rund und

der Bewohnerschaft, mit einem Rtlrn. ein neues Schulhaus erbaut, sten Januar feierlich eingeweiht worden.

Riemberg, Wohlauer Kreises, hat,. der Kom⸗ neu bekleiden, fuͤr

Schweidnitz wurde das von dem Kaufmanne Laube

.

dem Artikel im vorigen

mit einem Fond von go, ooo Rtlrn. dotirte Waisen⸗

gestiftete, durch Aufnahme von 4 Witwen und

Haus, am 3ten Jan. 10 Waisen eroͤffnet. An Schenkungen und Vermaͤchtnißen sind im verfloße⸗ nen Jahre, den Kirchen und Schulen hiesiger Stadt, 2644 Rtir und den anderen milden Stiftungen, 12,963 Rtlr. zu⸗

gefallen.

Bromberg. Am 18ten v. M. starb hier der katholi⸗ sche Konsistorial- und Schulrath Propst von Wyszomirsky⸗ Am 22sten Januar fand die feierliche Beerdigung statt. Nach dem Hochamte, und nach der, vom Decan Szuscewsky ge⸗ haltenen Predigt, ward die Leiche unter den gewohnlichen Feierlichkeiten eingesegnet, und unter Begleitung saͤmmt⸗ uicher hiesigen Militair- und Civil⸗Behoͤrden, von der Je⸗ suiten⸗Kirche nach der Pfarrkirche gebracht. Hier hielt der Probst Kuklinsky aus Dombrowko, eine Polnische Leichen⸗ Rede, worauf der Sarg unter dem Gesange „libera me Do- mine“ zur Gruft getragen ward. Bei dem Schluße des dritten Verses trat, zur allgemeinen Ueberrafchung, der evan⸗ gelische Konsistorial⸗Rath und Superintendent Herr Frey⸗ marck an die Gruft, und hielt in teutscher Sprache, zu Eh⸗ ren des Verstorbenen, eine wuͤrdevolle Rede, die von der an⸗— wesenden katholischen Geistlichkeit mit herzlichem Danke auf⸗ genommen wurde, und aufs neue den Geist echt christlicher Duldung bekundet, welche, Gott Lob! in unsrer Provinz vor⸗ herrschend ist. Den Schluß des Ganzen bildete ein Gesang, welchen die Zöglinge der staͤdtischen Knaben -Schule unter Leitung ihrer Lehrer ausfuͤhrten, um ihrerseit ihre Theil⸗ nahme gegen den Verstorbenen zu bethaͤtigen, da er als Propst, zugleich technischer Mitaufseher der städtischen Elementar-

Schulen gewesen war.

St. Goar (im Koblenzer Reg. Bez.) 7 Febr. In einem benachbarten Orte ist ein Mann durch ein so auffal⸗ lendes Mittel von der Gicht befreit worden, daß der Vor⸗ fall um so mehr bekannt zu werden verdient, als er von Seiten des dortigen Arztes bewahrheitet wird,

Ein Mann don 45 Jahren, starker Konstitution, bekam durch eine heftige Erkaͤltung die Gicht in solchem Grade, daß saͤmmtliche Glieder gelaͤhmt waren, man ihm Speise und Trank in den Mund reichen mußte, und er sich nicht von der Stelle bewegen konnte. Arzneimittel brachten nur eine unbedeutende Linderung des Schmerzes hervor, ohne das Uebel im mindesten zu heben.

Dieser Mann führte mit seiner Frau eine kinderlose und oft unzufriedene Ehe. Da nun die 6 woͤchentliche Krankheit und der gänzliche Mangel an Verdienst hinzu kamen, so eut⸗ stand oͤfters Zank und Streit, den die Frau um so lebhafter fortfetzte, als sie wußte, daß der Mann ihn nur mit der Zunge fuͤhren konnte. Sie erhitzte sich eines Tages so sehr, daß sie, im Vertrauen auf die

Wehrlosigkeit ihres Mannes,; denselben mit einer zur Seite liegenden Elle *) dergestalt uber den Kopf schlug, daß Blut floß. Sodann fuhr sie un⸗ ter den Worten: „jetzt will ichs dir füuͤr das ganze Jahr abgeben,“ immer fort zu schlagen, bis Arme, Kopf and Beine blau und blutruͤnstig waren. J

Das jaͤmmerliche Bitten um Schonung, das Geschrei um Hilfe ꝛc. waren vergebens, und wurden weder ge⸗ achtet noch gehoͤrt. Der ungluͤckliche Mann, von Schmerz und Empörung aufs Aeußerste getrieben, suchte mehrmals sich empor zu richten, um sich zu vertheidigen, doch vergebens Endlich fühlte er sich wie neu belebt, er konnte sich empor richten, die Arme heben und sich setzen; auch bemerkte er Bewegung und Stärke in seinen Beinen. Ploͤtzlich sprang er aus dem Bette, riß seiner erstaunten Frau die hoͤlzerne Hygiea aus der erstarrten Hand, und maaß ihr die empfan⸗ genen Schlage in so voll geruͤtteltem und überfließendem Maaße wieder zu, daß sie nun ihrerseit das Bette huͤten muß, der Mann aber munter und wohl seinen Geschaͤften nachgeht. So hat also die verhängnisvolle Elle, durch das nämsiche Mittel krank und gesund gemacht, obgleich versichert werden kann, 6 en Mann von dem Systeme der

omdapathie nichts weiß. ö ? h n Sb in Pr Faͤllen ereigneten sich im v. J. 2 euer⸗S nen wurden todt im Waßer gefunden; 4 erhaͤngten sich schoßen sich; 2. endigten ihr Leben in den Wellen; ward ermordet; 6 star⸗ ben durch andere verschiedene Ungluͤcks. Falle. n

Die Getraide⸗Zufuhr hieselbst betrug; 15,7438 Wispel a3 Schefl. Waitzen; 27, 55 Wispel 13 Schefl. Roggen;

Zu mehrer Vollstaͤndigkeit fuͤr den Therapeutiker wird be⸗ merkt, daß die Elle von Nu ßbaumholz war.