zogz Schock Oxhoft⸗Boden, 1197 Schock Oxhoft⸗Stäbe, 399 Schock Piepen⸗Staͤbe, 5453 Stuͤck Planken, 1643 Schock Tonnen⸗Boden, 24, 260 Schock Tonnen⸗Staͤbe, 67 fer, 119 Kisten Leinen, 1342 Ctr. Rothe, 576 Ctr. Sensen, Zeig inl. Taback, 217 Kisten Tabacks⸗Pfeifen, 20, 25 1 Stuͤck Tuch, 169 Ctr- inl. Vitriol, zebs Ctr. Zink. ; Buͤrger⸗Mei⸗
—Stral fund. Der im v. M. verstorbene ster Odebrecht zu Greifswalde, hat zur Veruehrung des dor— tigen Schul⸗Fonds, 500 Rthlr. ausgesetzt.
Das Gebäude der großen Stadtschule in Greifswalde ist durch 2 neue Unterricht-Zimmer zweckmaͤßig erweitert worden.
Zu Goöͤtenitz auf Ruͤgen, hat der dortige Gutsbesitzer v. Kathen, ein Wohnhaus fur den Schulmeister, mit einer geraͤu— migen Schulstube, aus eigenen Mitteln erbauen laäßen.
In der Beilage zum 11. Stuͤck der Allgemeinen Pr. Staats Zeitung vom 2. Januar 1821 wird, unter der Ue— berschrift: „Waldenburg d. 16. Januar“ von der durch den hiesigen Kaufmann Hrn. Rausch errichteten Porzellan-Fabrik, so wie von der Eisen⸗-Gießerei, welche der Kommerzien-Rath Hr. Treutler beiAltwaßer errichtete, Nachricht gegeben, und beiden Unternehmungen der Zweck beigemeßen, dem Arbeit— Mangel und der Brotlosigkeit der Gebirg- Weber moͤglichst abzuhelfen. Die Unternehmungen . Mitbuͤrger — wo—⸗ non die des Hrn. Rausch bereits im Gange ist, und beifall— wuͤrdige Waare liefert, die des Hrn. Kommerzien-Rathes Treutler aber noch beginnen soll — verdienen allerdings, als Gegenstande einer in hiesiger Gegend neuen Industrie, die oͤffentliche Aufmerksamkeit; allein auf den Zweck, brotlosen Webern Beschäftigung und Unterhalt zu geben, sind sie nicht berechnet, und koͤnnen es auch nicht seyn.
Zu Arbeiten, welche koͤrperliche Anstrengung fodern, ist der von Jugend auf an eine sitzende Lebensart in der Stube gewohnte Weber, in der Regel nicht fähig, und geht er dazu uber, so wird er untuͤchtig zur Weberei, welche zarte biegsame Haͤnde erfodert.
Wäre es daher bei uns schon dahin gekommen, daß die Weber Beschäftigungen wählen muͤßten, welche sie zur We— berei untuͤchtig machen, so waͤre nicht nur der gänzliche Un— tergang der Linnen⸗-Manufaktur entschieden, sondern es mochte auch schwerlich ein Ersatz dieses Verlustes, d. h. ein anderer Industriezweig, welcher fünf Sechs theil⸗ der ganzen Bevoͤlke⸗ kung des Gebirges nährte, zu finden seyn. Noch stehen wir, Gott sey Dank! nicht an diesem Abgrunde. Alle Vaterlands— Freunde koͤnnen wir daher versichern, daß es den Webern an hinlaͤnglicher Beschäͤftigung in ihrem gewohnten Gewerbe, gegenwartig nicht fehlt.
Zelten der Noth erhalten, hat die groß« Mehrzahl der Ge—
birg-Kaufleute bewirkt, welche fortführen, zu kaufen und
den Webern Verdienst zu geben, als der auswaͤrtige Absatz stockte und Verlust am baaren Einkauf⸗Kapttal sehr gewoͤhn— lich war. Die Kaufleute machen darum, daß sie der Krisis Opfer brachten, deren Nothwendigkeit zur Selbsterhaltung klar war, keinen Anspruch auf oͤffentliches Preisen ihrer menschenfreundlichen Absichten; aber sie freuen sich, mit pa— triotischen Gesinnungen die Ueberzeugung aussprechen zu knnen, daß der Staat diejenigen 100,000 Thl., welcht die Gnade Sr. Maj. ar Unterstuͤtzung der Weber im vorigen Jahre, laut öoͤffentlichen Nachrichten angewiesen hat, nun— mehro denselben auf eine minder guͤnstige Periode reserviren kann. Es ist von diesem Gelde bis jetzt noch nichts an die Weber ausgezahlt worden, und wenn sie dieser Hilfe in jez— ziger Zeit nicht bedürfen, so moͤge die Koöͤnigl. Mildt unsres edelmüͤthigen Monarchen daruͤber so zu verfugen geruhen, daß sie ihnen zu Theil werde, wenn Stockungen eintreten, die um so weniger vorauszusehen sind, als die fernsten Er— eigniße oft so nachtheilig auf den Absatz ihres Fabrikats ein— wirken. Die wohlthaäͤtige Absicht, unserer Manufaktur auf—
zuhelfen, fodert unsere innigste Dankbarkeit; und diese ist eben
so rein und herzlich, als es im Gegenth eil unredlich seyn
wuͤrde, die gluͤcklicherweise jetzt eingetretene Encbehrlichkeit
des dargebotenen Opfers verschweigen zu wollen. Waldenburg,
d. 3. Febr. 1921.
Die Kaufmannschaft von Waldenburg und Wuͤste⸗Wal— ters dorff.
Wißenschaftliches.
Beurtheliende Anzeige. Der Regierungs⸗Be irt Mag⸗ debur g. Geographisches, siatistisches und , , . 3. buch. Auf Anordnung der Koͤnigl. Regierung zu Magdeburg, nach
amtlichen und anderen zuverlaͤtzigen Nächrichten aufgestellt. Mag⸗ , bei Ferdinand Rubach. nr fenn nl ür, 410 3.
unter alen seither an Druck erschienenen topographisch- siati— stischen Uebersichten der verschiedenen , .
welchen jetzt noch Liegnitz. Minden, Posen und Stralsund zuruͤck⸗
geblieben sind, ist die vorliegende nach dem umfaßen dssen Plane ausgearbeitet, und wenn der anspruchlose Herausgeber, der Herr Major Karl von Seydlitz, in der Vorrede aͤußert, . seine Arbeit als mechanische Zusammenstellung amtlicher Nachrichten fuͤr ihn
keinen schriftstellerischen Werth hekunden konne, so weiß doch jeder
z *
2 *
tr. Kup⸗
versagen, und die gusführliche Darlegung des be
Daß die Manufaktur sich in den
Unterrtchtete, daß es bei Werken dieser Art zwar kein)
der Ersindung, da 37 aber das nicht minder schaͤtzensn ner sorgfaͤltigen Praͤfung und oft sehr muͤhsamen Ven gung der Materialien giebt. In dieser Beziehung, so m der lichtvollen Zusammenstellung eines sehr reichen Vorrn Nachrichten konnen wir diesem Unternehmen a g Bes olgte wird hinreichen, das ausgesprochene Urtheil zu ben n,
Der erste Abschnitt enthalt auf 89 Seiten eine allgem schreihung des Reg. Bez. Magdeburg nach den einzelnen Thetlen, ihren statistischen, geographischen und topogn Verhäͤltnißen mit kärzer Anführung des Geschichtlichen. det hier zugleich die genaue Bestimmung der geographisa von 7 Staͤdten, die Angaße der Gewaͤßer, der Beschaffen Bodens, seiner mineralischen und vegetabilischen Prodn Uebersicht vom Zustande des Manufaktur⸗ und Fabrikwese Salinen und der Bade Anstalten, ingleichen des Zwang⸗ veit⸗Hauses in Groß-⸗Salze. Dann folgt ein Verzeichniz handenen Buchhandlungen, der im Reg. Bez. erscheinen tungen und anderer offentlichen Blatter, und den Schluß schnittes machen die Flaͤcheninhalts⸗ und Bevoͤlkerungs⸗ Ba gen, (diese nach der Religtons- und Geschlechts⸗ Ve heit,) die Staats- Eintuͤnfte und der Viehstand.
Der 2te Abschnitt, (483 Seiten) von der Staate handelnd, zerfallt in 5 Kapitel: von der Provinzial Ven im augemeinen, von der Civil⸗Admintstration unter de rung, von der Juniz, vom Post. und vom Mtlitatrwesen Hie tabellarische Nachweisungen der Pfarr⸗ und Fittal⸗-Kirchen, Superinteadenturen geordnet, der Forsteeptere und Insm der Domaiaen und ihrer Pertinenzen, nebst dem Flaͤchen« ingleichen Verzeichniße der Baakreise und Waßerbau⸗Beh det Gymnnasten geiiefert. , ;
Im 3zten Abschnitte (3oz Seiten) werden die Toypog
der einzelnen läaneraͤthlichen Kreise in folgenden Unteraht gen gegegen: Lage und Graͤnzen, Bestandtyeile, Flaͤchen. Zaht der Ortschaften und Bewohner; Form, Beschassenhe Fruchtoartein des Bodens; Viehzucht, Bienenzucht, Ing Forsten, Fitze, wandte, Sache, Seen, Bruͤcher, oͤrtliche M digkeiten, und endlich das eigentliche Ortverzeichnis, mit der Lage, der Unzahl der Kirchen, Bet haͤuser, Synagoge ken, Gasthoft, Krüge, Schenkhaäͤuser, einzelner Güter, Schafereten, Metereten, Hollaͤndereien, Glas ⸗ und Gi Theeröosen, Abdecereien, Wind- und Waßer⸗Muͤhlen, Kolonisten⸗ und sonuiger Woßnhaäuser und der Bewosn dite Anzeige der Hrundherrsthaft, der Gerichtsbarkeit, d saͤchlichsten Nahrungs- Zweige, des ümfanges- und Een Feldmarkes und der Wiesen. Um das Auffinden der bewohnten Ortschaften zu en ist endlich noch ein alphabetisches Gerzeichnis derseiben ( ten) hinzugefügt, weiches zugleich die Bezeichnung deß (Qualität,, den Kreis, die Bewohner und Hauser-Zahl, de liche und gerichtliche Verhältnis und den Territoetal-⸗Serh 1807 unv vor 8314 nachweiset.
Weng nun auch in sanmtlichen Kreisen alle beim ; schnitte erwaͤhnte Ceittheilungen nicht in gleicher Vollstg basen herbeigeschafft werden können, und über aupt bei E lung siatttischer Nachrichten schon die Individualität der ten Beamten nothwendig einen Einfluß auf das Gtesamm bert, so ist bier doch augenscheinlich in kurzer Zeit sebr leitet, und diese gelungene Arbeit ein Beweis, wieviel Einzelne bei ernsterem willen und beharrticher Thaͤtigkett
Vie Buchhandlung in typographischer Hinsicht stattungz des Werkes das thrige beigetragen und die hei de ßkem Umfange verhältnismäßig geringe Anzahl von Berich and Erganzuugen, welche in dergleichen Schriften weit in anz eren Entschuldigung verdienen, zeugt vortheilhaft suüͤr retten Druck. Abweichungen in der Schreibart, wie: Bad
ö 6 47 .
bhef, Barfeldshof, Breitenfeld, Breitenfelde, Bü br
Büurtnershof, Büdnerhof Dam becnz, Dammbeck, Da vorf, Danget dorf, Eng elsfort, Engelforth, Etingen gen, Gerhof, Gehrhof, Gischau, Gieschau, G ü ß au, Höoördelösen, Hodelsen u. a. m. halten wir nicht für d ler, sondern für Folgen einer zu nachsichtigen Behandlut lich vorkommender Varianten, deren zu großem Vervte wol ein Ziel gesetzt werden sollte. Eine bedeutende Am selben ist gupßerdem noch im zten Abschnitte ausdrücklich
Kbnig liche Schauspiele.
Donnerst. 22. Febr. Romeo und Julia, Trauersp. in 5 von Shakespear.
Freit. 23. Febt. riko ss, Oper in 3 Abtheil, von de J10uy. Ballets vom Köuigl. Balletmeister Telle.
Billets zu den Logen ꝛc. (große Preise.)
Ferdinand Cortez, oder: die Erobern
Musik von E
Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse. Wien.
lehn mit Verlosung v. Jahr 1820, fuͤr 100 Fl. 106! M. — Bank Aktlen pro Stuͤck 533 in K. M. * burg fur 100 Fl. Kour. 995 in K. M. Uss. —
fuͤr 100 Thlr. B. 143 Br. 6 Wochen. — London,
Fl. 10. Br. 3 Monat. — Paris, fuͤr 300 Fr. Fl. n *
K. M. k. S. — Konv. M. pCt. 250.
2
Gedruckt hei Hayn.
Am 14. Febr. war der Mittelpreis der Schuldverschreibungen zu 5 pC. 7oz Konv. Münze. =
Ha J . . ö den Monarchen, die Spanische Konstitution zu pro—⸗
,,,, azsten Stucke der Allgemeinen Preußischen Staats Zeitung,
vom 22 sten Februar 1821.
Wien, den izten Februar 1824.
Oe st re ich sich e ich vieljährigen politischen Stürmen ward das Köͤnig— eapel im Jahre 1615, durch unmittelbaren Beistand serlichen Waffen, unter die väterliche Regierung seines ßigen Königes zuruͤck gefuͤhrt. ander losgerißenen Haͤlften der Sizilianischen Monar— einigten sich wieder, und die Wuͤnsche aller Gutgesinn⸗ en durch die frohe Aussicht aus einen dauerhaften Ru— befriediget.
r letzte Zeitraum der fremden Herrschaft hatte jedoch ir die Ruhe der Italienischen Halbinsel laͤngst ge— n inneren Feind wieder erweckt. Es bestand seit meh— hren im Königreiche Neapel, wie in andern Italieni— ndern, eine im Dunkeln wirkende Sekte, deren ge⸗
bere den gaͤnzlichen Umsturz aller Italienischen Ver⸗
nals den ersten Schritt zur Ausfuhrung ihrer aben— hen Plane betrachteten. In dem Augenblicke, wo durch den verwegenen Versuch, Italien zu erobern, sinkenden Thron aufrecht zu halten waͤhnte, gab ihm die sflung den Gedanken ein, diese naͤmlichen Karbonari, buher mehr als einmal bekaͤmpft hatte, zu Hilfe zu und durch dieses unerwartete Buͤndnis ward ihrer n Kabalen eine Wirksamkeit, die sie sonst vielleicht igt haben wuͤrden, verliehen. Wachsamkeit der Koͤnigl. Regierung, ihr unverkenn— estreben in alle Zweige der Landes-Verwaltung die hsten Verbeßerungen einzufuͤhren, und die allgemeine ig fuͤr einen Monarchen, der durch vaͤterliche Guͤte en seiner Unterthanen gewonnen hatte, vereitelten der ersten Jahre, die nach Wiederherstellung der zigen Herrschaft verfloßen, alle ferneren Unternehmun⸗ r Sekte; und sie wurde mit der Zeit, wie manche Verbindung, in Ohnmacht und Vergeßenheit ge— yn, wenn ulcht die Begebenheiten, wovon das Koͤ— Spanien im Anfange des Jahres 1920 der Schau— w, ihr einen neuen Aufschwüng gegeben hatten. Sie lte jetzt ihre Thätigkeit, und vermehrte durch die an— Kraft fanatischer Bearbeitung der Gemuͤther, in it ihre Zahl und ihren Einfluß so sehr, daß die Ge⸗
die Landes, Pohle nicht mehr start gakug waren,
alt zu thun. Sie verbreitete mit rastloser Geschaͤf⸗ ien Geist des Misvergnuͤgens, eine feindselige Stim⸗ Ben die Regierung, und eine leibenschaftliche Sehn— h Neuerungen unter allen Klaßen eines bis dahin und gnuͤgsamen Volkes, und es gelang ihr endlich, berredung und List einen Theil des Militairs seiner ntreu zu machen. Auf dieses strafbarste aller Mit— kt, brachte die Sekte in den ersten Tagen des Mo— die Revolution zum Ausbruche. i Heschichte dieses Ausbruches kann nicht richtiger und diger erzaͤhlt werden, als es in folgendem, vom n Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, gleich tritte seines Amtes, an die Neapolitanischen Gesand⸗ enen irrigen Hoͤfen erlaßenen Cirkular-Schreiben ist. der Nacht vom 1sten zum 2ten“ so heißt es woͤrt— esem Schreiben — „verließ der groͤßere Theil des Regimentes Bourbon seine Standquartire in Nola,
e die dreifarbige Fahne auf, mit der Inschrift: Es
Honstitution! die Farben waren die der Sekte der i, welche seit einiger Zeit eine Gaährung im Koͤnig— terhielt, und taglich dringender konstitutionelle For— hrte. Diese Sekte hatte in der Armee Sr. Maje⸗ ele Proselyten gemacht, daß die Truppen, welche die rs aus Nola zur Ordnung zuruͤckfuͤhren sollten, zu ergingen. Der Abfall dieser Truppen und einiger ter ber Garnison von Neapel, gleichzeitige Bewe— n den Provinzen, die Insurrektionen einiger Ort— bewiesen Sr. Majestät, daß es der Wunsch des zy, eine konstitutionelle Regierung zu erhalten. Der ließ demnach am 6. eine Proklamation, worin er
nt zu machen ꝛc. ꝛ.“ . er erste Sieg war nur das Vorspiel eines zweiten nden Schlages. Am folgenden Tage zwangen die
und foderten Sr. Majestät, den Ministern, den Beamten und den Truppen einen ftierlichen Eid in einem Augenblicke des Schreckens und der Ver— ohne irgend einen vorbereitenden Schritt, zum etbz des Königreiches erhobene Konstitution ab.
König hatte, als Er das erste Versprechen von Sich
Außerste gethan, was zur unmittelbaren Beruhi⸗ aufgewiegelten Gemuͤther geschehen konnte, und ob—
.Majestaͤt nicht entging, wie thoͤricht und vermes⸗
Inspruch war, die Grundlagen einer neuen Staats—
in acht Tagen zu Stande gebracht zu sehen, so
De en nl ua nn n
Die beiden so lange
binnen acht Tagen die Grundlage einer Konstitu⸗
die Regenten aller
Rede und
durch die Resultate er so ĩ ng al , des gesellschaftlichen Gebäudes, aufs Wesentlich⸗
r
blieb doch Hoffnung, zu reiferen Entschluͤßen zu gelangen, wenn der erste Taumel voruͤber seyn wurde. Dle zweite Fo—⸗ derung hingegen, — die der unverzüglichen Annahme eines, in einem fremden Lande, unter ganz besonderen Umstaänden und Drangsalen, vor acht Jahren niedergeschriebenen, auf dae Koͤnigreich Beider Sizilien völlig unanwendbaren Sta— tutes, das weder der Koͤnig Selbst, noch Seine Minister, noch, mit Ausnahme einiger Vetschwornen, irgend ein Ne⸗ apolitaner anders als aus Zeitungs-Artikeln kannte, von dem in Neapel, als es proklamirt ward, nicht einmal eine Ueber- setzung zu finden war, — diese Foderung trug den Stempel ihres Ursprunges und der unrechtmäßigen Mittel, wodurch sie allein erzwungen werden konnte zu offenbar an sich, als daß von nun an uͤber die wahre Lage des Monarchen und des Staates noch irgend ein Zweifel haͤtte bestehehen koͤnnen. Nur schwere Drohungen, oder foͤrmliche Gewalt konnte einem An⸗ trage von dieser Art, der das Wohl des Landes nicht weniger als die Wuͤrde des Monarchen aufs Spiel setzte, Eingang ver⸗ schaffen; nur der Wun ch, großem Unheile und großen Verbrechen vorzubeugen, konnte Sr. Majestaͤt eine augenblickliche Zustim⸗ mung zu einer so raschen, so verderblichen Maasregel entreißen. Diese Erklarung, die einzig mogliche eines sonst unerklärbaren Vorganges, wuͤrde durch sich selbst gerechtfertiget seyn, wenn auch nicht, wie doch wirklich der Fall ist, unwidersprechliche That⸗ Sachen sie bestaͤtigten. —
Nachdem solchergestalt der Hauptstreich gelungen, und die Königl. Macht ganzlich zerstoͤrt war, bemaͤchtigten sich die Häupter der Sekte und ihre brauchbarsten Mitarbeiter in den ersten Revolutionus-Szenen, sofort der ausschließenden Herr⸗ schaft. Den Wiverstand, den das Königreich Sizilien ihren eigenmächtigen Unternehmungen entgegensetzte, schlugen sie durch Blutvergießen und Verwuͤstung zu Boden. Um ihrer usurpatorischen Gewalt einen Anstrich von Gesetzmaͤßigkeit zu geben, schufen sie unter dem Namen eines National, Parla⸗ mentes ein Werkzeug, womit sie in wenig Monaten alle beste⸗ henden Rechte und Ordnungen zertrümmerten, und ohne ane dere Vollmacht, als ihr eigenes Gutbefinden, durch willkuͤr⸗ liche, von keiner Erfahrung bewaͤhrte, dem Karakter wie den Beduͤrfnißen der Nation widersprechende Formen, alle politi- schen und buͤrgerlichen Verhältniße zerrißen.
Der Koͤnlg, durchdrungen von dem Gefuͤhle, daß ein so unnatuͤrlicher Stand der Dinge nicht von Dauer 6 koͤn ne indeß jeder unzeitige Versuch, dem Uebel ein Ziel zu sez— zen, nur Seine Höchste Person, Seine Familie, und Sein Land neuen Gefahren preisgeben werde, ertrug in stiller Ergebung das ihm zu Theil gewordene unverdiente Misge⸗ schlck. Alle verstaͤndige Manner im Lande, selbst der groͤßte Theil Derer, die von der Erwartung eines beßeren Ausganges betrogen, die Revolution begünstigt hatten, jetzt einstimmig uͤberzeugt, daß die von der herrschenden Partei, ohne alle. Ruͤcksicht auf das Wohl des Ganzen, blos zur Befoͤrderung ihrer selbstsuͤchtigen Zwecke ausersehene Verfaßung, nur, Un⸗ heil und Verderben zur Folge haben könnte, waren zum Stillschweigen verdammt. Dle Masse des Volkes, von dem ersten erkuͤnstelten Rausche bald erwwecht, durch fehlgeschlagene Hoffnungen gebeugt, nicht ohne Vorgefͤhl haͤrterer Wider⸗ waͤrtigkeiten in einer gzahen Zukunft, sah der Entwickelung des Schauspieles mit stummer Besorgnis entgegen, Se er⸗ klaͤrt sich die scheinbate Ruhe, mit welcher jenes ohnmaͤchtige Parlament den Willen seiner wahren Kommittenten, einer kleinen Anzahl zu jedem Gemwaltstreiche bereiter Despoten, vollzog, und Schritt vor Schritt das Königreich zur Auflo⸗ sung fuhrte; die Ruhe, unter deren truͤglichem Schleler oh—⸗ nehln die ausgelaßenste Anarchie jeden Üeberresi der oͤffentli⸗ chen Wohlfahrt verzehrte, und uͤber deren wahre Beschaffen⸗ . heit keine auswärtige Regierung sich einen Augenblick taͤu⸗ schen konnte. .
ö. Die Begebenheiten in Neapel hat ff ganz Ir den lebhaftesten Eindruck gemacht, Eine Revolntion, die von verborgenen Fanatikern veranstaltet, und durch eidbruͤchige Soldaten vollfuͤßrt, in wenig Tagen einen König seiner Macht und seiner Freiheit beraubt, und zwei , ,, ei⸗ nen Abgrund von Verwirrung gestuͤrzt hatte, foderte an und fuͤr sich, und welche Gestalt sie auch weiter aunehmen m chte, benachbarten Staaten zu ernsten Besorg⸗ den Urhebern dieser Revolution aus ⸗ sprochenen Maximen, die Leichtigkelt, womlt sie solche durch Schrift in alle Theile Italiens verbtesten konn⸗ ten; der Anblick ihrer täglichen Verhandlungen, die steigende Zuversicht ihrer auswärtigen Bewunderer, 3 dazu ge⸗ Uignet, das Gewicht jener Vesorgniße zu ver ltarken, Kein Italienischer Fẽirst durfte sich verbergen, daß et innere Friede und die Wohlfahrt seiner Staaten, durch das Beispiel wie einer so gewaltsamen Erschuͤtterung aller
hatten auf ganz Italien
nißen auf. Die von
ste bedroht waren.