1821 / 35 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 22 Mar 1821 18:00:01 GMT) scan diff

der Noth, von den Gemelnden und Privaten, die nothwendi— en Mittel zu , n , , fodern duͤrfen, wobei . Bons, die der S 3 en wird, zu hinterlassen ha⸗ Durch andere Dekrete wurde eine erzwungene Requi⸗ tion an Pferden und Mauleseln fur die Kavalerie und *. illerie verordnet; ingleichen eine Auszeichnung der Waffen aller Buͤrger, die weder zu den Milizen noch zu den Legto⸗ nairs gehoren. Es sind beim Parlamente Petitionen ein⸗ gegangen, daß man den *g von Ascoli zum Gouverneur von Reapel ernennen solle. General Caraschsa ist Be⸗ i des 1sten, und General Wilhelm Pepe des sten emee⸗Korps. Das erste Korps besteht aus der 1sten, 2ten und ten Division, und ist 78 Bataillons Infanterie stark; das zweite 65 t 46 Bataillons; Kavaler ie, Artillerie, Fuhr⸗ wesen und Genie entsprechen durch ihre Anzahl obiger Staͤrke, General Verdinois befindet sich auf dem linken, General Ruffo auf dem rechten Slußel Arcovito und Ambrosio zu Sora und Kapua; Generg Begani ist Kommandant von Gaeta; Gen. Filangieri befehligt die Reserven. Gen. Flore⸗ an Pepe ist Chef des General-Stabes. Eins unserer lätter behauptet, General Carascosa habe Terraeina bese⸗ tzen, und die von Rom durch die Pontinischen Suͤmpfe da— in fuͤhrende Straße zerstoͤren und ganz unter Wasser setzen

assen. Unsere Fonds sind bis unter 6o gefallen. J Pro⸗

. Fuͤr die Dauer des Krieges sind die

vinzen diesseit des Pharus in vier große militai⸗ rische Statthalterschaften eingetheilt worden. Die drei Abruzzos, Terra di Lavoro und Molise bilden die erste, die zwei Principati und die drei Kalabrien die zweite, Kapita⸗ nata, Terra di Otranto, Bari und Basitlieata die dritte, und endlich Stadt und Provinz Neapel die vierte. Den Mili⸗ tair- Gouverneurs, welchen das Kommando dieser Bezirke an⸗ vertraut ist, liegt ob, die Absendung der Konskriblrten, der Milizen, der Kriegs; und Mund⸗Vorraͤthe zum aktiven Heere zu besorgen, und alle in ihrer Macht liegenden Mittel ar Vertheldigüng des Vaterlandes anzuwenden. Da die Hehe bestehen den . nur auf ein aktives Heer von 5o, oo0 Mann berechnet sind, die Neapolitanische Armee be⸗ Feits aber auf 100,09 Mann angewachsen ist: so wurde die Errichtung neuer Hospitäler vom Parlamente beschlossen. Unter den fremden Offizieren, die sich naturalisiren lassen und in unsere Dienste treten, Freiherr Zawristowski, Der Prinz Regent hat verordnet, daß dergl. fremde treten, ihre fruͤher

innegehabten Grade nicht beibehalten können; nur nachdem sie wenigstens ginen Feldzug als ge⸗— meine Volontairs mitgemacht, und Beweise ihres Muthes und ihrer Tapferkeit gegeben haben, durfen sie hoffen, in ihre vorigen Grade eingesetzt zu werden. Auch darf nie einem Fremden das Ober⸗ Kommando des Neapolitanischen Heeres ertheilt werden. ih Deserteurs des Regimentes Corona, welche fruͤher ihre Fahnen verlassen hatten, fanden sich auf das erste Geruͤcht der erfolgten Kriegs-Erklaͤrung, freiwillig bei ihrem Regimente ein, und baten, ihnen zu verstatten, ihre Schuld . ihren Tod zu buͤßen. Hr. Netti schlug vor, nach dem Beispiele des alten Roms, fuͤr die Kriegszeit die ganze Macht in die Haͤnde des Prinzen Regenten, als ei⸗ nes Diktators, zu legen; nur eine erwählte Kommission moͤge . stets begleiten und mit Rath und That unterstuͤtzen. in Parlaments Dekret erklart alle Waffen, fuͤr die Dauer des Krieges zu National⸗Eigenthum, und besiehlt die Ab—⸗ lieferung . an die bezeichneten Behoͤrden. Fuͤr die Tapferen, welche sich auf dem Schlachtfelde aus eichnen wer⸗ den, hat ein Parlaments⸗Beschlus folgende Belohnungen festgesetzt: Ehren volle Erwaͤhnung in den Tages Befehlen und offentlichen Blaͤttern; efoͤrderungen; die ersten An— spruͤche auf Civil⸗Bedienungen, zu welchen sie die noͤthigen y. besitzen; die . und Belohnungen, welche nach dem 164sten Artikel der Konstitution dem Koͤnige 2 sind; Theilnahme an den Gütern, welche durch das Dekret vom 16ten Februar zur Belohnung tapferer Krie⸗ ger bestimmt sind, und endlich die Erklaͤrung, sich um das Va— rterlanb wohlverdient gemacht zu haben, welcher hoͤchste Grad der Belohnung nur mit Zustimmung des Parlamentes er⸗ theilet werden kann. Den Generalen, welche Korps komman—⸗ diren, ist es verstattet, auf dem Schlachtselde Befoͤrderungen zu ertheilen. Die Kinder Derjenigen, welche fuͤr das Va— terland kaͤmpfend, ihren Tod finden „werden fuͤr Kinder des Vaterlandes erklaͤrt, und die Nation sorgt fuͤr deren Erziehung und Unterhalt. Die Zoͤglinge aller militairischen Erzie⸗ hungs⸗Anstalten haben dem Parlamente Gesuche eingereicht, ur Armee gesendet zu werden, das. Parlament hat aber be⸗ chlossen, daß sie ihre Studien ruhig fortsetzen sollen, indem bas Vaterland wahrscheinlich bald den Ver lust tapferer Offi, ziere zu ersetzen haben werde. Das Ballet, Gustav Wasa von Taglioni, gegeben.

. a . Insel Ponza und Favignana, theils nach rindisi abgefuͤhrt. lermo landete hier und

und marschirte weiter. Der gewesene

ten hat, a bienen, ein Nationalistrungs⸗Dekret.

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rr, n=, im Neapolitanischen Heere zu

Korfu, 3. Febr. Auf. Vesehl der Hohen Pforte sind

* *

Milo in Blokade⸗ Stand versetzt worden. hiesige

wird dann vielleicht im Stande feyn,

befindet sich auch ein Pole, der

Offiziere, welche in Neapolitanische Dienste

weiter nach dem

wird mit großem Zulaufe im Theater St. Karlo

Sieben hundert Zuchthaus Gefangene sind von hier

Die abberufene Besatzuug von Pa⸗ sogleich nach Fondi Finanz⸗Minister, Ritter Medici,

at sich nach Rom geflüchtet.! Das Parlament ertheilte er er. Geijeral Sir Robert Wilson, der sich a,

an. Verwichenen December wurden ar 777,997 Rubel 25 Kop. aus län⸗ und für 14,7380 Rub. Kaufmauns—

die Kuͤsten von Harpizza, Argianacht, Splanga, Fang frachan, is. n 1 ollamt Kopenhagen. Der Etats⸗Rath Reitemeier buͤßt . . Uebertretung der Graͤnzen der Presfreiheit mit 3 Ma “nber die Graͤuze abgefertigt. Aus Persien waren Daäͤnischen Rechten eine beschimpfende Strafe) scis-Fahrzeuge im hiestgen Hafen angeksmmen. Im höͤchsten Gerichte stud im v. J. 324 Pron cht a,. *) 165. Dez. Im verwichenen November wur⸗ geurtelt; am Schlusse des Jahres waren nur drel wegen giltiger Gruͤnde noch unbeendet. ; Ende d. M wird Se. Hoh. der Prinz Christin Gemahlin Rom väarlassen, und sich nach Florenz begeh Auf dem vor kurzem stattgehabten großen Pferd in Randers waren die Pferde aͤußerst wohlfeil; wurden um den Preis von 5o bis 60 Rthlr. Kour. da verkauft. . x ) Waaren auf Die Asiatische Kompagnie, deren Oktroi jetzt w kommen. ein Jahr verlaͤngert ist, erwartet im Junius die, unter hia, t) 25. Dez. pitain Stage, nach China abgegangene Expedition zu r . hn, den Aktien-In die nun schon seit zwoͤlf Jahren keine Ausbeute erhah ben, wenigstens eine kleine Revenue geben zu konnen. Seit dem Anfange dieses Jahres ist die, fuͤr dreß-Blatt sehr einträgliche Mobe aufgekommen, al ten zu ihrem Geburts-Tage Gluͤck zu wuͤnschen. Krakau, 7. Maͤrz. Das hiesige Norbertiner⸗9 Kloster, hat dem Senate einen Flaͤchen⸗Inhalt von 20 drat-Klaftern Landes uͤberwiesen, auf welchem das fuͤr Kosciuszko errichtet werden soll. JI n l Warschau, 6. Marz. Seit dem 20. v. M. hat hier fortdauernd von 12 dis 5 Grad Kälte. Den 6. 15, gestern 2x und heute 20 Grad. Der Senat des Koͤnigreichs Polen hat die en Senator⸗Stellen durch die Wahl des Appellation v. Gruszeckl, des Barons v. Nostawiecki und der Er Studnicki und v. Shubicki wieder besetzt. St. Petersburg, 22. Febr. (6. Maͤrz.) Am feierte die Kaiserl. Russische Akademie, zum 5ten Stiftungs⸗-Fest mit einer öffentlichen Versammlung, cher 600 vornehme Standespersonen und Lebhaben terlaͤndischen Literatur eingeladen waren. Die Vers⸗ ward vom Praͤsidenten Schischkow mit einer Rede Alterthum und die Vorzuͤge der Russischen Sprache In den hiesigen Zeitungen befindet sich folgender Ukäs des Kaiserz von Rußland Maj, vom 5. Nop— Da Wir auf Vorstellung des Kriegs⸗Gouverm Cherson in Erwägung gezogen haben, daß mit der rung des Handels in Odesta, auch dort das Bedi der Ausfertigung der Kaufbriefe, Pfandbriefe und fuͤr die Handels-Spekulationen noͤthigen Abmachun nimmt; daß Diejenigen, welche nöthig haben, solc abzuschliessen, nach der Gouvernements⸗Stadt, die sic Ponskribirter ausgehoöben worden, und mit der Fran— ner geringen Entfernung von Odessa bestndet, reisen Armee ausmarschirt, aber nicht wieder zuruͤckgekom— daß diese Reisen fuͤr Privat-Personen fehr bes Mr, als deren verlorner Sohn darstellte, In der er und fuͤr den Handel selbst drückend seyn koͤnnen: so kunde konnten sie sich wol nicht recht überzeugen, ob Wir zur Abwendung dieser Unbequemilichkeit, dem Sohn sey, allein nachher erkannten sie und ihre Toch— Gerichte u Odessa, das den Civilhoͤfen uͤberlassene R fuͤr ihren Sohn und Bruder an. Von den Verwand— eignen, Kaufbriefe, Pfandbriefe und Abmachnngen Freunden wollten ihn Einige wieder erkannt haben, auf unbeschraͤnkt?: Summen auszufertigen. .

nicht. 6

Am 2e4sten December wurde der Gebun ige Aehnlichkeit mit dem Johann Matthias Brangs,

Seiner Majestät unsers Kaisers zu Aderbidschin Residenz⸗ Orte des Persischen Kronprinzen, h höchsten Feierlichkeiten durch Truppen Parade den-Feuer u. s. w. begangen. Dem Russischen Traͤger wurden landesuͤbliche Geschenke gebracht, un Uhr begab sich der Kronprinz im feierlichsten Stach zur Gluͤckwuͤnschung zu ihm, nachdem er alles an hatte, dieses „Franken Fest“ den Bewohnern beliell chen. Nach der Berechnung der Persischen Astronoh ihr großer Prophet an demselben Tage geboren. Von dem beruͤhmten Fußgaͤnger, dem Brittisc Kapitain Cochrane, der im Anfange des vorigen hier abging, und dessen Ziel ist, persoͤnlich wahrzum Amerika und Asien zusammenhangen, ist ein Schrein September aus Irkutsk C56 Werste von St. Pett eingegangen, wonach er sich wohlauf befand, und! lich nach Jakutks, (6590 Werste von St. Petersbin Nordost und dem Fluß Kowyma! wollte.

Ode ssa, 26. Jan. (7. Febr.) (1976 Werste tersburg) Im v. J. wurden von Odessa an verst ausländischen Waaren fuͤr 6,723,363 Rub. 13 Kop, nere des Reiches verfuͤhrt, und zur See an Russisch ren fuͤr 1,640, 29g5 Rub. 20 Kop. ins Ausland ab In Traunsport-Händel wurden nach Qdessa, von verst

estreichschen Orten, auf der Transit⸗Straße über dat zu Radziwilow, und aus der Moldau, über das 3!

Russischen und Prenßischen Waaren zusammen sür Rub. n si e

an die Chinesen, vertauscht. Unter denselben Preußische Transit⸗Tuͤcher fuͤr 13,829 Rubel. aaten wurden von den Chinesen eingetauscht: Thee, Dab, Kandis, Taback, Halbseiden⸗-Bagren, ng, Seide und verschie dene Kleinigkeiten, Aus den Provinzen des Chinesischen Reiches waren in Mai⸗

Vor acht Tagen kam hler das che Kriegschiff, Karoline, von Gibraltar nach Rio Ja⸗ b China bestimmt, an, um frisches Wasser einzuneh⸗— Baron v. Stürmer, HSestreichscher Minister fuͤr unse⸗ f, und Graf Palmella befanden sich am Bord. Die hten der Revolution in Portugal wurden mit Theil— empfangen. Man sah bald darauf an den Ecken der n, Proklamationen angeheftet, um dem Beispiele der in Portugal zu folgen. Jedoch will man die Ent—

ig des Koͤniges abwarten.

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ichen Am 3. Januar 1622 wurde in der Assisen— z hieselbst ein Kriminalfall entschieden, welcher durch wiefach nach einander gespielten Betrug, wodurch es Betruͤger gelang, sich statt eines verloren geglaubten Feinzüschieben, interessant ist, und auch deshalb aus he der gewoͤhnlichen Kriminalfälle herausgehoben zu rrdient, weil er einen merkwürdigen Belag dazu lie— fest der Glaube an unwahre Dinge haften, und ge— flaresten Beweise hartnaͤckig sich behaupten kann.

in jener Sitzung des hiesigen As sisen⸗Hofes als T Verurtheilte heißt Kaspar Gans, zu Nieder⸗Cruch⸗ Kreise Erkelens wohnhaft, und aus Ober⸗Cruchten des In Kreifes gebuͤrtig, 2 bis 22 Jahr alt. In seinen n Jahren huͤtete er die Schafe. Bei Errichtung en Rheinischen Landwehr— Regimentes wurde er als ur angestellt, und im Jahr 16815 entlassen, worauf ne Heimath zuruͤckkehrte. Wegen eines im Maͤrz Rieder-Eruchten begangenen qualificirten Diebstahls er verhaftet werden; entwich aber, und ging nach lenbksich in der Gemeine Kempen, wo er sich den Ehe⸗ Brangs, deren Sohn Johann Matthlas im Jahre

a getaͤuscht zu haben, daß jener von einem Brand⸗

han dem Betruͤger fand; und daß dieser' die An— üchstaben der Nahmen des Sohnes mit der Jahr—

tte.

an entdeckte ihn in entwichenen Kaspar Gans und zog ihn vor Ge— Obgleich 11 Zeugen, welche ihn theils von Jugend fanut, theils mit ihm im Landwehr⸗-Regimente gedient

ten, so behauptete er dennoch hartnaͤckig, daß er nicht sondern der Sohn der Eheleute Brangs sey, und diese ten ihn auch in oͤffentlicher Gerichts-Sitzung dafuͤr gleich der Präsident ihnen den offenbaren Irrthum ge— klare Beweise ernstlich zu Gemuͤthe fuͤhrte.

wurde indessen durch das Urtheil vom 6. Aug, 1818 näznr Gans wegen des qualisicirten Diebstahles zur jh Zwangarbeit verurtheilt. Auf dem Transporte tafanstalt fand er Gelegenheit zu entwischen, und jetzt einen dem vorigen ahnlichen Betrug aus.

aun aus dem Franzoͤsischen Feldzuge nicht zuruͤckge⸗ Der Kaspar Gans kehrte bei dieser, n,, ü. schaft fuͤhrt, ein, und trank Kaffee. Er gab sich bei einen Konskribirten an, welcher mit dem letzten Trans⸗ Duboßari⸗) an verschiedenen Manufaktur⸗ und an deln bgegangen sey, womit auch der Sohn der Witwe aus— ren, für Pes, 274 Rub. eingebracht. Kauffahrte t war; im Dorfe aber streute er aus, daß er der waren im Hafen angekommen: Russische 264, Engl te Sohn derselben Joseph Hausmann sey. Durch Oestreichsche 144, Franzoͤsische 22, Schwedische 29 z hr nachher zugesandten Brief, worin er sich als ihren sche 36, Jonische 129, Tuͤrkische 37, Neapolitanische ö iu erkennen gal id sche 4, darunter befanden sich 195 mit Ballast, die welche sie eine schlechte Frau schalten, wenn sie ihren mit . ,,. 4. dem n g, ö. sekehrten Sohn nicht wieder aufnehmen wuͤrde, wurde Sym, Englische 46, Oestreichsche 140, Franz i 12 ; 53 ,,,,

fc Mugen icht M, Garbinische z, Jomnsche T , kische 3, Neapolitanische 4, und Danische 4 J befanden sich 4, mit Ballast; adur

die ubrigen mit ; 7 Werste von n 7 7 ; = ; 17 d e ö = ͤ * Im Gouvernement Cherson. ; . le Haupt adt von Brasilien, mit . Bewoh

1660 Kameelsen und 2550 Lastwa⸗

ie bewogen, ihn durch ihren Schwiegersohn zu si . zu ssen, und ihn als Sohn, obgleich er keine wg eit mit demselben hatte, aufzunehmen. i e. 9 3

Unter dem nun angenommenen Namen Joseph Hausmann verheurathete er sich, und ließ sich als Kamin- Feger zu Als⸗ dorf nieder. Im Jahr 1620 wurde er auch hier entdeckt und wegen diefes groben Betruges zur Untersuchung gezogen. Auf das frechste leugnete er, daß er mit dem Kaspar Gans und dem Johann Mathias Brangs, für welchen er sich in der fruͤhern Kriminal-Sache ausgegeben hatte, eine und die⸗ selbe Person sey, und behauptete hartnaͤckig, daß er der Johann Joseph Hausmann, Sohn der Wittwe Hausmann, sey. Da er bereits zu einer Kriminal, Strafe verurtheilt, aber entsprungen war, und nunmehr leugnete der Verur— theilte zu seyn, so wurde nach der, in den Rheinischen Pro⸗ vinzen geltenden Gesetzgebung, der föoͤrmliche Identitaͤts⸗ Prozeß eröffnet, und er. durch das Urtheil vom 19. Jun. Beo für jenen bereits verurtheilten Kaspar Gans anerkannt.

Unter den Identitäts-Zeugen befanden sich auch die Witwe Hausman und die Eheleute Brangs. Jene erkann— te ihn nicht fuͤr ihren Sohn an, sondern erklaͤrte nur, daß er sich dafür ausgegeben, und sie, weil das ganze Dorf ihn dafuͤc gehalten, ihn als solchen angenommen habe; daß sie aber selbst daran gezweifelt, weil ihm eine Narbe vor der Stirne gefehlt, welche ihr Sohn gehabt habe; welchen Zweifel er mit der Behauptung zu löͤsen gesucht habe, daß ihm durch eine Seekrankheit die Stirnhaut abgegangen sey.

Die Eheleute Brangs aber, obgleich der zweite, mit der Witwe Hausmann gespielte Betrug ihnen klar vor Augen lag, und wiewol der Gans selbst sie als seine Eltern verleugnete und ihnen ins Gesicht erklärte, daß er sie nicht kenne, blie⸗ ben dennoch dabei, daß er ihr Sohn sey. So fest hatte der Glaube daran, in ihnen Wurzel gefaßt. K

Neben diesem Wahnglauben erscheint das beispiellos freche Leugnen des jungen Betruͤgers als ein bemerkenswer⸗ thes Seitenstuͤck. Obgleich zu jenen Cruchtenschen Zeugen nun auch noch Zeugen hinzukamen, welche ihn im Kriminal- Gefaͤngnisse und vor dem Assisen⸗-Hofe gesehen hatten, und

ihn auf das bestimmteste anerkannten; obgleich jenes Mahl

am rechten Knie, und die auf dem linken Arme tattowirten Buchstaben J. M. B. mit der Jahrzahl 153, welche schon in der ersten Kriminal-Prezedur unter sucht worden waren, ihn allein hinlänglich bezeichneten, so behauptete er doch ih⸗ nen mit der groͤßten Frechheit ins Gesicht, daß er sie nicht kenne, und daß er der Sohn der Wittwe Hausman sey. Bonn. Das akademische Gericht der Kon. Preuß. Rhein- Un iversitaͤt hieselbst, erklaͤrt die, durch mehre teutsche Blätter verbrestete Nachricht: daß hier Duelle aus politifchen und religieusen Ursachen vorgekommen seyen, als voͤllig aktenwidrig und grundlos. Breslau. Vor kurzem sind vyn der Königl. Negie⸗

urs aber der Umstand scheint die Eltern und Schwester.

en Maht gm rechten Knie gehabt, und ein solches

i5 auf dem linken Arme mit rother Farbe eingegra⸗—

indessen hier als den von Nieder⸗

ihn auf das bestimmteste fuͤr den Kaspar Gans an⸗—

Freialdenhoven war ebenfalls der Sohn der Witwe

zu erkennen gab, und durch das Andringen der Nach-

rung die Rettungstafeln, welche das Verfahren bei Schein⸗ todten vorschreibsn, in allen Schulen vertheilt worden, damit die Lehrer den Kindern Unterricht in selbigen ertheilen sollen. Dlese umsichtige Vorsorge der Regierung, möge in folgendem Vorfalle ihren Dank finden. Auch der Schullehrer zu Bergel bei Ohlau, hatte seine Zoͤglinge mit den Vorschriften gedachter Tafeln bekannt gemacht. Zwei Knaben von 11 Jahren fanden, auf dem Heimwege aus der Schule, in ei⸗ nem Graben einen kranken Mann liegen, eben im Einschla⸗ fen begriffen. Er wuͤrde bei der strengen Kälte erfroren seyn, wenn ihn die Kinder nicht durch die, ihnen vorgeschrie⸗ bene Weise zur Besinnung gebracht hätten. Sie verließen ihn auch nicht eher, als bis eine des Weges kommende Fuhre den Kranken mitnahm, um ihn nach der Stadt zu bringen. Koblenz. Das Umherstreifen gefährlichen Gesindels im benachbarten Hessischen, dauert noch immer fort und erst kuͤrzlich ist im Großherzoglichen Amte Langgoͤns, dicht an unsrer Gränze, ein Reisender ermordet gefunden worden. Um dem Heruͤberstreifen dieses Gesindels moͤglichst vorzubeugen, sind die geeigneten Instruktionen an die Beamten und selbst an die Bewohner der vereinigten Kreise Braunssels und Wetzlar erlassen, auch soll ein Detaschement Gendarmerie n jene Gegend geschickt werden. Uebrigens sind in oͤffentli⸗ chen Blattern die Nachrichten Aber die im Hessischen angeb⸗ lich bestehende foͤrmliche Räuberbande sehr uͤbertrieben worden. In dem Distrikte Braunfels beginnt die (daselbst im— mer Üblich gewesene) Auswanderungs ssucht sich wieder zu re⸗ gen; vor kurzem meldeten 20 Individuen ihren Entschluss, nach Amerika zu ziehen. Es ist ihnen die Wichtigkeit dieses Schrittes und das Truͤgerische der Aussichten auf Amerika be⸗ merklich gemacht, und ihnen darguf eine Frist gegeben wor⸗ den, um sich zu besinnen, ehe sie diesen unwiderruflichen Schritt thun. g . Zu Simmern rettete ein zwoͤlffähriger Knabe, Johann i. esnem andern Knaben von 5 Jahren, welcher in die imerbach gefallen war, das Leben, mit solchem Muthe und solcher ern nen , daß die Großthat des Kleinen, die Aufmerkfamkeit der Koͤnigl. Regierung auf sich zog, und diese ihn im Amtsblatte öffentlich belobte, und ihn aufmunterte, sich lebenslang so zu betragen, daß das Andenken an jene

Gouvernement Jakutek, 6312 Werste von St. Peters⸗

feitene Leistung nicht wleder verdunkelt werde. Zugleich ließ sie ihn, da die Eltern sehr dürftig sind, neu kleiden. Selbst in denjenigen Kreisen des rechten Rheinufers, wo der Boden wegen Mangels an Handen noch nicht hinläng,. lich kultivirt wird, nimmt die Population sichtbar zu. So. sind im Kreise Altenkir ahren 161g 20, acht

a auser gebaut worden, und im laufen⸗

en in den J und funszig neue Wohn