ruck.
Nach diesen
in Alessandria zur Ordnung zuruͤckzufüͤhren, nicht mehr un— ternommrn werden, in so . man nicht der Mitwirkung der dabei zu verwendenden Truppen vollkommen gewiß war. Der bei weitem großere Theil der Regimenter, sowol zu Tu⸗ rin, als in anderen Plätzen hatte, bestimmt erklärt, daß sie an der Insurrektion keinen Theil nähmen; zugleich aber zeigte eh . keine Neigung hatten gegen die Uebrigen Gewalt u brauchen.
) Unter diesen Umstaͤnden fasste Se. Maj. der König am 12. abends den Entschluss, die Krone niederzulegen, nachdem der Prinz von Carignan zum Regenten ernannt worden war. Se. Maj. haben Sich mit Ihrer Hohen Familie nach Nizza begeben. Die Nachricht von dieser wichtigen Veränderung ist sogleich an den Herzog von Genevois, Bruder des Koͤniges *) und unmittelbaren Thronfolger, der sich zu Modena befand, n e. worden, dessen Entschließungen nun zu erwarten ehen.
; Noch am naͤmlichen Abende ward den Ministern der aus⸗ wärtigen Hofe bekannt . daß der Konig, da er nicht mehr hoffen könne, die Verschwoͤrung zu uͤberwaͤltigen, jedoch weder seln Land dem Unglücke eines Bürgerkrieges Preis ge— ben, noch an seinen Alliirten zum Verraäther werden wolle, der Neglerung entsagt habe. :
Während aller dieser Begebenheiten herrschte zu Turin, wie in den Provinzen, vollkommene Ruhe. Das Volk nahm keinen Theil an der Rebellion. „Die Anstifter derselben „fahrt der Hestr. Beobachter, aus dem wir vorstehenden Artikel ent- lehnen, fort“ wußten diesmal keinen anderen Vorwand zu
nden, als die angebliche Gefahr des Einfalles einer Oestreich⸗ chen Armee in Piemont, dessen Gränz,Festungen, wie sie allenthalben verbreiteten, von einer unmittelbaren Belagerung bedroht seyn sollten. Wir uͤberheben uns der Muͤhe, diese eben fo ungereimten als treulosen Geruͤchte, von deren voͤlli⸗ ger Grundlosigkeit Jeder, der nicht alle Vernunft abgeschwo— ren hat, laͤngst uͤberzeugt seyn muß, und welche Se. Maje⸗ stät der König von Sardinien in Ihrer zweiten Proklama⸗ tion mit so viel Nachdruck als Wuͤrde widerlegt haben, hier weiter zu bekämpfen; die Absicht der Sekte, welche sie aus— gestreut, sind ohnehin allgemein bekannt, und entwickeln sich, wie die Plane ihrer zahllosen Mitverschwornen in anderen Ländern, von Tag zu Tage deutlicher. Traurig und erschuͤt⸗ ternd aber ist es zu sehen, wie frevelhaft heute mit dem Schicksale der Nationen gespielt wird, unter welchen muth⸗ willigen nichtsbedeutenden Vorwänden, Koͤnige von ihren Thronen verdraͤngt, alle Rechte und Pflichten mit Fuͤßen ge⸗ treten, und die ruhigsten und gluͤcklichsten Laͤnder unabsehba— rem Verderben uͤberliefert werden. Es ist in der That kaum denkbar, daß im mn nnn Vorfälle, nicht Aller Augen sich oͤffnen, und die er abenen Zwecke der verbuͤndeten Sou— verains, die durchaus auf nichts Anderes gerichtet sind, als einem so empöͤrenden, so widernatuͤrlichen Stande der Dinge, ein Zlel zu setzen, und die Ruhe Ihrer eigenen Volker zu erhalten nicht von allen Seiten erkannt und gewuͤrdiget werden soll ten.“
Viktor Emanuel, König von Sardinien 26. 6. Von dem Tage an, wo uns die . tnserer Staaten guf dem festen Lande zurüqgberufen hat, ist es Rnfer fortdauerndes Bestreben gewesen, Unsere Unterthanen von Ünferen väterlichen Gesinnungen zu überzeugen. ; Wir haben Uns befonders bemuͤht, den Geist der Eintracht unter ihnen zu erhalten, und jeden Stoff zu Hass, Rachsucht oder
Spaltungen zu entfernen. 54 . Unsere Ünterthanen haben unseren Wuͤnschen Gnuͤge gelei⸗ stet, und sich nicht nur Unsern Beifall, sondern auch den von Eu ropa erworben, welches mit Bewunderung gesehen hat, wie diese treuen Provinzen, mitten unter den Unruhen und Unordnungen
anderer Länder, nicht die geringste Erschuͤtterung erlitten. 9 Von jeher haben Wir ein besonderes Wohlgefallen darin ge funden, unser Militair durch Beweise Unserer vorzuglichen Gun st auszuzeichnen, auch von der Standhaftigkeit und Teeue dieser Klan on ,. mehr als eine unzweideutige Probe erhalten. chtsdestoweniger haben einige militgirisch̃ Zusammenrot- tungen, waͤhrend die Provinzen und die übrige Armee von ihrer Treue noch nicht gewichen sind, dem Gehorsam formlich entsagt, Fre Vorgesetzten verlassen, und sich in die Zitadelle von Alessan⸗ dria . . und unsere ersten vaͤterlichen Ermahnungen hahen nicht vermocht, sie von einem so strafbaren Vorhaben zuruͤck⸗ ju fuͤhren. 2 ; Wir . welcher die Verblendung einiger Individuen, nicht blos vie Ruhe, ondern selbst die Unabhaͤngigkeit und das kuͤnftige Schicksal des
aterlandes bedroht. . — ö Indem Wir üns und Unser Schicksal der göttlichen Vorse⸗ ung empfehlen, und zugleich auf den festen Beistand Ünseren ge⸗ euen Unterthanen rechnen, erklaͤren Wir daher . daß kraft per noch vor kurzem erneuerten aufrichtigen und einstimmigen Beschlüͤsse der mit Uns verbündeten Höfe, nie und in keinem Falle irgend einer von i, ,,. eine Unternehmung, wodurch die in GEüropa bestehende rechtmäßige politische Ordnung gestoͤrt werden sönnte, gutheißen, und noch weniger unterstützen wird. Daß, weit hievon entfernt, die drei Maͤchte DOestreich, Russ⸗ land und Preußen, jeden Eingriff in diese vestehende politische n mt bewaffneter Hand zu hintertreiben und zu strafen ere ind. ö ö **
nnter diesen Umstaͤnden fest entschlossen, von Unserer Seite
m, we . 9 tz wi n 6 i 6 ! St. der St. Z. he er Schwager, sondern Schwieg ersohn Sr. Maj. des Ringes von Neapel. nn,
Vorfaͤllen konnte der Versuch, die Rebellen
Vorsehung zur Regierung
6 mit unaussprechlichem Schmerze die Gefahr, mit
l
und geht bis St.
zu verfügen, was zu feindseligen ten Anlaß geben könnte, vielmehr alle Ünsere um von Unsern iglüd abzuwenden, erleichtern Wir durch gegenwaͤrtige Erklaͤrn tiefgebengtes vaͤterliches Gemüth, und thun im Angest Europa ällen und Jedem hiedurch kund, daß, wofern jim andere Armee, als . Kbnigl, die Graͤnzen Unsers ( treten 2 die Schuld solches Unglücks einzig und aus den Stoͤrern der rechtmaͤßigen Ordnung , sey, auch die Verantwortung treffen werde, wenn die Geißel burgerli tracht, wie wir ohne Schrecken nicht denken können, Volk ausbraͤche, welches wir stets als den geliebtesten R rer Familie betrachtet haben, und fortdauernd betrachten Gegeben zu Turin am 12. Maͤrz 12822. Laib ach, 19. Maͤrz. Nachrichten aus Modena hat der daselbst anwesende Herzog von Genevois, des Königes Victor Emanuel von Sardinien, die h
nichts . gestatten, e bestaͤtigen, weit weniger Sel
moge der Erbfolge des Hauses Savoyen zugefallen—
Folge angenommen, zugleich aber erklart, daß, inde Regierung antrete, er den königlichen Titel nicht ehn wolle, bis ihm bewiesen seyn werde, daß der Kom Bruder, nicht zur Entsagung der Krone gezwungen
sey.
— Zugleich hat er alle, den Fundamental⸗Gesetzen nigreiches zuwiderlaufende Verfuͤgungen, welche ohn ausdruͤckliche Einwilligung bereits getroffen sind, on getroffen werden konnten, fuͤr illegal und null und erklart. .
Direkten Nachrichten aus Genua vom 15. d. folge, hatte die dortige Besatzung, so wie das Volk, keinen Theil an der Revolution genommen.
In Alessandria hat sich eine eigene, aus einigen ren, einem Advokaten und einem Arzte zusammengess gierungs-Junta gebildet, welche den Befehlen aus jetzt keine Folge leistet.
Der Prinz von Carignan hat einen Armee⸗ lassen, kraft dessen saͤmmtliche Armee⸗Korps die Or ten haben, in ihre Standquartiere zuruͤckzukehren.
Der Oberst Curail, welcher sich mit einem sammengeraffter Soldaten der von dem General . fehligten, ubrigens in einem sehr schlechten Zustan lichen Festung Voghera durch einen coup 43 ram
wollte, ist. von letztem mit bedeutendem Verluste
schlagen worden. 5 Hauptquartier Ceprano*) 17. Maͤrz. (An wuͤrdiger Quelle). Die Oestreichsche Armee ist im Marsch auf Neapel. Die Haupt -Kolonne traf a Frosinone “) und deren Avant-Garde in Ceprano enn Seiten⸗Kolonne war schon am 15. in Sora, wo sie m ten Widerstand gefunden hatte. In den Abruzzen Bataillone mit einer Batterie unter dem Obersten bauer, zu Aquila stehen geblieben; der Rest des dortig ist am 16. über Sulmong gezogen, um sich bei V dem Haupt ⸗Korps zu vereinigen. . Ser General CLatascosa ist, mit Einschluß der ungefähr 26,000 Mann start; er hatte 3,000 Mann gegenüber, zur Vertheidigung des Garigliano aufge von Mignano aus, wo seine Hauptmacht stand, ral Filangieri mit ,o00 Mann gegen Venasto! 10,00 Mann sind als Reserve am Volturno aufges angeblich vom Herzoge von Kalabrien selbst befehlig schen Itrinn) und Fond t) steyt Ambrosio mit ein
send Mann zur Deckung von Gasta.
Das Korps von Pepe ist ganz aufgeloͤst. Di richt hat in Neapel die groͤßte Bestürzung ver brij Theil des Parlamentes will sich nach Sieilien einsch vom Herzog von Kalabrien abgesandter General Rom nach Florenz gegangen, um mit dem Koͤnige handeln.
Alle Nachrichten versichern, daß die Armee, die Garden, sich nicht mehr schlagen wollen. Dies sich dadurch, daß der Feind bereits den obern 6 und St. Germand verlassen hat, und sich auch, wie schon von Mignand zuruckziehen soll. Als die O! Avant Garde in St. Germano elnruͤckte, war ba Monte Casino noch besetzt; die Besatzung that abt Schuß auf die voruͤberziehenden Truppen. Beil hatten die Neapolitaner die Faͤhre, welche seit S ber Bruͤcke im Jahre 1615 uͤber den Liri fuͤhrte, es wurde sogleich eine neue Bruͤcke geschlagen, n Dwvision Stütterheim heute bereits passirt hat; sion des Prinzen von Hessen Homburg folgt iht Germano; unmittelbar hinter die Division Lederer. Feldmarschal-Lieutengut Mohl steen in Castello di Sangro und seine Vorposten
bis Isernia. Sf) — , (Schluß in der Beilage)
—
) Stadt in Neapel, die waͤhrend des Krieges im 1 von bem Neapolitanischen General Mannes in Bram
ward. . ö *) Stadt und Hauptort einer Paͤpstlichen Deleganmh nem Hügel am Rosa mit ooo Bewohnern. w,, Borf in der Neapolitanischen Provinz Terra! mit fast 5000 Bewohnern. 2. Stadt in derselben Provinz am n,, 4
) Stadt in der Neapolitanischen Provinz Molij
*
aßregeln gegen Unsen ; ffn etreuen Unterthanen Unglück und Blum
e , a .
358sten Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung, .
vom 29sten Marz 1821.
(Schluß von Ceprano.) Einwohner von St. Germano haben sich nicht ent— vielmehr, wie alle andere Bewohner der besetzten zen, die Oestreicher sehr gut aufgenommen. Die Ar⸗ sortwaͤhrend in der besten Verfassung und ihre Ver— B geht sehr leicht von Statten. er kommandirende General, Baron v. Frimont, hat on den neuesten Ereignissen in Turin, Nachricht erhal—⸗ dies kann jedoch auf seine Operationen keinen Einfluß er wird vielmehr die erlangten Vortheile mit desto Lebhaftigkeit verfolgen. Irin, 14. Maͤrz. Der Prinz v. chstehende Proklamation erlassen: farl Albert v. Savoyen, Prinz v: Carignan: un kund und zu wissen, daß Se. Maj. der Koͤnig Emmanuel, bei Niederlegung der Krone geruhet hat, ne ganze Macht mit dem Titel, Regent, zu verleihen. hrufen den göttlichen Beistand an und erklaren, daß igen, Unsre dem allgemeinen Wunsche entsprechenden bekannt machen werden, indessen sagen Wir Euch: Tumult muß augenblicklich aufhoͤren und Niemand nlass zu irgend einer Feindseligkeit geben. r brauchen wol nicht zu befehlen, daß Se. Maj. der seine Gemahlin und seine Familie, nebst seinem gan— folge, die Freiheit haben soll, zu reisen und sich in je— eile der Staaten des Festlandes, wohin es ihm sich ben belieben wird, qufhalten und allenthalben die erehrung sinden soll, welche mit den Gesinnungen von irkest und Liebe, die in den Herzen aller seiner Unter— eingegraben sind, und die ihm wegen seiner Tugenden gen Wiederherstellung und Vergrößerung dieser Mon— so gerechter Weise gezollt werden, übereinstimmt. ? setzen Unser Vertrauen auf Erhaltung der guten g und der offentlichen Ruhe, in den Eifer und in die eit aller Maglstrate, der Civil und Militair⸗Beamten er Korporatisnen der Städte und Gemeinden. geben zu Turin, am 13. Maͤrz im Jahr Christi 1821. Karl Albert.
Carignan hat ge—
Le Sardinische Armee besteht gegenwaͤrtig aus 120, 000 aller Waffengattungen, von diesen sind jedoch nur Mann präsent, die übrigen beurlaubt.
kockho lm, 15. Maͤrz. Die Preise Schwedischer hhaft-Bedurfnisse zu beurtheilen, theilen wir den neu— ßbtourant aus üßpsala mit; hienach kostete das Ber— sund Butter, Preuß. Kour. 4. Gr. 6 Pf.; gesalzener Gr. 9 Pf.; frischer Lachs 3 Gr.; ein Rennthier— 2 Rthlr. 13 Gr.; eine Rennthier-Zunge 8 Gr.; ein luer-Huͤhner 2 Rthlr. 13 Gr.; ein Paar Birtchuͤhner 16 Gr.; ein Hasel-⸗Huhn 10 Gr.; ein Schneehuhn 76r. mberg. Den 9. Maͤrz starb zu Rosdol der K. K. . Graf v. Wartensleben, im 43 Jahre Alters. . n arschau, 20. März. Die Weichsel zwischen nunserer und Praga, welche im Laufe dieses Winters zum male zugefroren war, ist am 18. d. M. aufgegangen. den bedeutend hohen Wasserstand sind saͤmmtliche an eichsel gelegene Straßen, unter Wasser gesetzt, und die Kommunikation dieser Straßen mit dem uͤbrigen der Stadt voͤllig abgeschnitten worden. Von Seiten ltzzei sind indessen ale Maßregeln getroffen, den kern der uͤberschwemmten Stadttheile, alle mogliche ngedeihen zu lassen. w, 6. (ig.) Febr. Zu den diesjährigen Kontrakten lag, Markt? Messe) waren die Gutsbesitzer, Kauf— undels-Leute aus den Russischen Städten und dem Polen nicht in so großer Anzahl als gewohnlich hie⸗ ersammelt, weshalb auch die Zirkulation der Kapita⸗ ht so groß als in verflossenen Jahren war. Waͤhrend
vorjährigen Kontrakten, von den verschiedenen Kauf⸗
und andern Abmachungen 194,065 Rub. 92 Kop.
Krone erhoben wurden, kamen diesmal nur 121,494 Kop. ein.
1 .
Petersburg 55. Marz. (13. Maͤrz. ) Am 19. v.
te der beim hiesigen Hose sich befindende Portugisi⸗ ßerordentliche Gesandte, Graf de Lapa, bei J. K. M. n und Kaiserin Maria Feodorowng, und den folgen⸗ g, bei J. K. M. der Frau und Kaiserin Elisabeth na, seine Abschied⸗Audienz. it kurzem sind von Seiten des Post Departements in einigen entfernteren Stadttheilen, Post⸗Abthei⸗ des Post-Amtes errichtet worden, bei welchen Briefe,
sisten an Kron-Behorden u. dgl., zur weiteren Befoͤr=
derung abgegeben werden konnen; jedoch sind Briefe, die in das Ausland gehen, hievon ausgenommen.
Du boßary, ) 31. Jan. In der Nacht auf den 29sten dieses, zwischen 2 und 3 Uhr nach Mitternacht, wurden die hiesigen Bewohner durch ein Erdbeben aus dem Schlafe auf— geschreckt, welches mit einer leichten Bewegung der Erde und dumpfem Getoͤse begann. Aber der darauf folgende zweite Erdstoß war weit staͤrker, und erschuͤtterte nicht nur die Meu⸗ bles in den Zimmern, sondern sogar die staͤrksten steinernen Gebaͤude auf eine merkliche Art. 1 * Washington, 9. Febr. Die Insel St. Barthelemi ist das Standquartier fuͤr alle Kaper Und Seeräuber, die sich der Patrioten-⸗Flaggen bedienen, geworden. Five⸗Islands dienen ihnen zur Niederlage fuͤr ihre Beute, von wo sie sol⸗ che nach den naheliegenden Inseln einschwaͤrzen. Dieses Naubsystem hat sich zu einem höchst beunruhigenden Grade ausgebildet. —
8 i a n o 23
Aachen. — In den suͤdlichen Kreisen unseres Neg. Bez. findet der Ackerbau immer mehr Aufnahme und Fort⸗ gang. Es werden dort nicht nur fruͤher oe gelegene Grund⸗ Stucke urbar gemacht, sondern es wird auch viel Fleiß darauf verwendet, den Boden uͤberhaupt fuͤr die Produktion derje⸗ nigen Erzeugnisse, welche fruher fast gar nicht zu gewinnen waren, empfaͤnglich und tuͤchtig zu machen. Die Tuch- und Kasimir-Fabriken haben einen etwas lebhafteren Gang ge⸗ wonnen. In Ruͤcksicht derjenigen Tüchfabriken, welche mit“
dem Norden in Verbindung stẽhen, werden die Geschäfte be— deutender und sind seither von dortaus wieder betrachtliche
Einkaͤufe geschehen. Auch aus Neapel gehen bedeutende Be⸗ stellungen ein, denen aher, wegen des augenblicklichen polttie schen Zustandes dieses Landes, nicht uberall mit der gewoͤhn⸗ lichen Willfaͤhrigkeit entgegen gekommen wird. Wenn indes⸗ sen dort eine voͤllige Stockung der Handelsverbindungen statt⸗— finden sollte, so wuͤrde, bei der bestehenden Sperrung von Frankreich und der Oestreichschen Staaten, so wie ber dem, in einer der letzten Sitzungen der Kortes, erlassenen Ein fuhr? Verbote diesseitiger Fabrikate in Spanien, der Absatz hiesi⸗ ger Industrie-Produkte sehr befchraͤnkt, und den Fabriken der augenblickliche lebhaftere Gang bald wieder benommen wer⸗ den. — Die Leder⸗-Fabriken und Eisenhutten gehen fortwaäͤh⸗ rend ziemlich gut. — Fast in allen Kreisen hat die Reguls⸗ rung des Kommunal-Schulden-Wesens ihr Ende erreicht. Die Schulden-Etats sind aufgestellt, mit mehren Kreditoren Vergleiche abgeschlossen, von den Gemeinde; Räthen, Vor⸗ schlage zur Abtragung der Beträge gemacht, und haben in letzter Beziehung häufige Einleitungen zur Veräußerung von Grundstuͤcken stattgehabt. — In einigen Gemeinden sind den Schullehrern Gehalt-Zuschüsse bewilligt worden; hiedurch aufgemuntert, stehen dieselben ihrem Amte nunmehr mit ern sterer Anhaͤnglichkeit und Thaͤtigkeit vor. Doch bleibt in die, ser Beziehung an diesen Orten noch manches zu wuͤnschen übrig, und werden die Gemeinden erst dann auf vollkommen tuͤchtige Lehrer Anspruch machen konnen, wenn sie im Stande sind, denselben angemessene Gehalte und ein bestimmtes Auskommen zuzusichern. Uebrigens finden noch fortwaͤhrend Schullehrer⸗-Konferenzen statt, welche auf den offentlichen Ele⸗ mentar-Unterricht sehr wohlthätige Einwirkung haben.
Der Bau der Straße von Eschweiler nach Duͤren auf Aktien, ist eine sehr wuͤnschenswerthe Unternehmung, zu der sich wol die noͤthigen Interessen ten bald finden durften. Ein ahnlicher Bauplan fuͤr den Weg von Juͤlich auf Stolberg ist bereits genehmiget.
Trier. — Im v. J. wurden allein im Landkreise Trier Jo, oßs Rthlr. Kommunal-Schulden abgetragen. — Die Be⸗ völkerung des Regierungs-Bezirkes hat, im v. J, um 6485 Civil⸗Bewohner zugensmmen, so daß die Gesammt⸗-Zahk derfelben am Ende 1920, 3rd, 553 betrüg, und zwar 154264 mannlichen und 160,369 weiblichen Geschlechtes. Davon be—⸗ kannten sich zum evangelischen Glauben 32, 135, zum katholi⸗ schen 279, 322, Menoulten 39 und Juden 3157. 6 *
Fuͤr die nahe bevorstehende m ung der Laudwehr sind die erfoderlichen Vorbereitungen getroffen. Der gute Geist in der Landwehr gewinnt immer mehr an Ausbreitung und Festigkeit, und in gleichem Verhaͤltuisse wächst bei den Be⸗ wohnern die Anhaͤnglichkeit und das Vertrauen auf dieses Institut, welches sich durch die übertretenden Kriegs⸗Reser⸗ den mit jedem Tage mehr der Vollkommenheit nähert.
, , Werst von St, Petersturg im Gouvernement Cher. son. Also zwei über 180 teutsche Mellen von einander entfernte Orte, und am naͤmlichen Tage, in der naͤmlichen Stunde, auf bei⸗ den Punkten die Erderschutterung zugleich.