1821 / 49 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Apr 1821 18:00:01 GMT) scan diff

Zeit sollen in Folge e, . alle Griechischen Handelschiffe sich bei der Insel Idra im Archipelagus ver— sammelt haben, um dort eine Art von Seemacht zu bilden. Chamb er y. Der Herzog von Genevois beweist in seinem Schreiben aus Modena vom 31. Marz, dem Statthalter von

Savoyen, Andezeno, seine vollkommene Zufriedenheit, wegen

der seinem Hause treu geleisteten Dienste, und laßt den Un— terthanen bei seiner Ehre versichern, daß sie nie durch eine fremde Macht bewacht werden sollen, auch dem Senate von Savoyen entbietet er seinen Gruß, und seinen Dank wegen dessen würdigen Verhaltens. . Rom, 4. April. Verflossene Nacht reiste der Kardinal Fabrizio Ruffo von hier nach Neapel ab; er ist, wie man sagt, vom Könige zum Praͤsidenten der provisorischen Regie— rungskommission zu Neapel ernannt, jedoch dergestalt, daß die Praͤsidentschaft zwischen ihm und dem Marchese di Cir⸗ cello abwechseln soll. Jeder dieser Praͤsidenten ist 7 Jahre alt. Der Koͤnig von Neapel scheint vor der Hand noch zu Florenz verweilen zu wollen. Unterdessen wird Graf Bla— cas, der von Seiten Frankreichs bei ihm akkreditirt ist, taglich in Rom erwartet. Die Oestreichschen Truppen verbreiten sich, ohne den mindesten Widerstand, uͤber alle Neapolitani⸗ sche Provinzen; escara hat seine Thore bereits geöffnet. Im Römischen Gebiete ist, wie man hoͤrt, die Verpflegung für 5099 M. Destr. Kavalerie angeordnet, welche nach Oberitalien zurückkehren sollen Aus Sizilien hat man keine sicheren Nachrichten. Ehe der Ausgang des Krieges zu Messina bekannt wurde, soll der dortige Pöbel den Oest⸗ reichschen Konsul beleidigt, und zu Herabnahme seines Wappens gezwungen haben; jetzt soll ein General Rossavol an der Spitze der Anhanger des Neapolitanischen Parlamen— tes stehen; inzwischen ist, bei der bekannten Denkart der Palermitaner und eines großen Theiles der Bewohner der Insel, deren nahe Unterwerfung wol wenig zu bezweifeln. Rom. Ein Bewohner von Bologna, Namens Mingorelli, soll die horizontale Leitnng der Luftballons entdeckt haben. Dle Königl. Akademie zu London setzte fruher einmal fuͤr die Entdeckung einen Preis v. 20, 00 Pfd. Sterl. aus. Ln bach, 12. April. Die Revblution in Piemont hat gleich nach ihrem Keginnen die Absichten ihrer Urheber getauscht. Sie

hatten sich thoͤrichter Weise geschmeichelt, daß in dem Augen blicke, wo die K. K. Armee gegen Neapel vorruͤckte, und wo alle Blicke

ausschlteßend auf den Ausgang dieser Operation geheftet schtenen, ihr plötzlicher treuloser Aufstand, alle Rathschlaͤge der verbündeten Maͤchte verwirren und alle ihre Kraͤfte laͤhmen wurde. Ste wuß⸗— ten und ahnten nicht, daß man auch auf diese neue Frevelthat vorbereitet Car, und daß in wenig Tagen alle Maßregein einge⸗ leitet seyn wurden, die ihren Erfolg vereiteln mußten. Ihr Ur⸗ theil war bereits e en, als sie noch in ihren hochmüthigen Proklamationen, die Eroberung von Italien ankuͤndigten.

Das Vorgeven eines Oestreichschen Invasions- Planes war eine zu handgreifliche Ervichtung, und die Ausrufung der Spani⸗ schen Konstitütion ein zu abgenußter Kunsigriff, um das Piemon⸗ tesische Volk zu bethören. Bie uͤberwiegenbe Mehrzahl dieses Vol⸗ kes, die Gesammtheit des Savoyischen, blieven tauv gegen die Stimmen der Verraäͤther. Einige verführte Bataillons verdraͤng⸗ ten die Königl. Bebörden aus Genua, ohne auch dort auf das Volk wirken zu koͤnnen. Das Land genießt fortdauernd der groͤß⸗ ten Ruhe, und sieyt mit Sehnsucht dem Augenblicke entgegen, der seinen alten glücklichen Zustand von neuem befestigen wird.

Durch die Feßigkeit des Herzogs von Genevois und die letz- ten Schritte des Prinzen von Carignan, wurden die Anhanger der Revolution vollends aus der Fassung gebracht. Die zu Turin gebildete Regterungs Junta erkannte selbst den Abgrund vor wel— chem sie stand, und suchte Verhandlungen anzuknüpfen, deren ein⸗ tiger Zweg die Ruͤckkehr der Ordnung war. Die Wuͤnsche aller Gutgesinnten begleiteten diese Verhandlungen. Dte Gewalt al⸗ lein, womit einige Hundert ent schievbene Berschwörer, welche die Citadelle von Turin behnupteten, die Bewohner dieser Stadt be⸗ drohten, und eine aͤhnliche Gefahr von Seiten der in Alessan⸗ dria regierenden Rebellen, haben sie bisher fruchtlos gemacht.

Die ihrer Pflicht und ihtem alten wohlerworvenen Ruhme treu gebliebenen Piemontesischen Truppen hielten Novara besetzt. Dem General Latour? war von dem Herzoge von Genevois der Oberbefehl uber die Königl. Armee, mit ausgedehnter Vollmacht anvertraut. . 3

Der K. K. kommandirende General in der Lombardei hatte, gleich bei der ersten Nachricht vom Ausbruche der Verschwörung gegen den Koͤnig von Sardinien, alle ihm zu Gebote stehenden Mit⸗ tel, zur Vertheidigung der ihm anvertrauten wichtigen Graͤnze er⸗ griffen Alles was Entschlosseuheit, militairische Besonnenheit

dem Grafen von Bubna mit der ehrenvollsten Thätigkeit betrie— ben, und von den K. K. Unterthanen, deren Stimmung und Be⸗ tragen in diesem bedeutenden Augenblicke, alle falsche Hoffnungen der Feinde zu Schanden machte, unterstuͤtzt. In wenigen Tagen stand ein Qestreichsches Heer zu jeder Operation bereit, auf der Linie des Tieino.

Der Hauptzweck der Rebellen zu Alessandria war darauf ge⸗ en, , Kern der Piemontesischen Armeenzu verfuͤhren, oder zu vernichten. a 22

Der Oherbefehlshaber der Königl. Sardinischen Truppen, hatte eine Bewegung gegen Turin beschlossen. Er ruͤckte am 4. April bis Vercelli vor, welches er von den Rebellen besett fand.

Da der General Lieut. Latour sich ohne unmittelbare Nothwen⸗

digkeit nicht in ein ungleiches Gefecht einlassen wollte, so zog er sich am 5 auf Novara ö . Die Insurgenten glaubten nun die Auflbsung der Koͤnigl, Armee, durch einen, mit überlegener Macht gegen Novara selbst gerichteten An In g Augenblicke verlangte der Königl. Sardinische Ober⸗ Beneral die Unterstuͤtzung der K. K. Armee. Der F. M. L. Graf von Bubna war bereits von, dem. ae g. von Genevois dazu auf⸗ gefodert, und von Sc. Majestaͤt dem Kalser hevollmäͤchtiget, sie zu

gif bewirken zu koͤnuen.

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Ticino und der Sesig militaäirisch aufstellen zu koͤnnen. kung war von einem, dem Könige und der guten Sache nen, Piemontesischen Truppen Korps besetzt:

der Gefahr umgangen zu werden, konnte sie dennoch, ohmig

leiten. Beide Generale kamen am 6. und 7. Aber die

schaftlich zu ergreifenden Maßregeln uberein. Die ,

Brucke von Buffalora wurde in der Nacht vom 7. * den der hergestellt, und die K. K. Truppen gingen in derselben mit ihren Ratterien, uͤber den Ticino.

Zu gleicher Zeit erließ der Feldmarschal⸗ Bubng die beiliegende Proklamation an die Piemonteser.

Das NResultat seiner so schnell als gluͤcklich ausgefuͤhrte ration ergibt sich aus dem eben eingelaufenen beiltegenden . Beilage Nr. A. Proklamation des K. K. Feldmarschal⸗ Lieutenant Graf Bubna. Pie monte ser!

Die K. K. Armee hat, in Folge der feindseligen Bew des Lagers von Alessandriga, den Ticino uͤberschreiten muͤsse Zweck dieses Marsches ist kein anderer, ais die Armee Enn 2 zu unterstüͤßen, und jeden gegen sie gerichteten Angrz wehren.

Diese Stellung muß allen denen Vertrauen einfloͤßen, Treue gegen ihren rechtmaͤßigen Souverain, durch Ereign Augenblicks nicht erschuttert werden konnte.

Piemonteser! Ihr werdet in der Hilfe, die wir der Armee leisten, Euere wahren Freunde und Bundesgenosse verkennen.

Ich habe mich mehr als einmahl in ruhmvollen Tu Eurer Seite befunden. Unsere wechselseitige Achtung m neue verbuͤrgen. .

Am Tieino den 8. April 12821. ;

Der kommandirende General in der Lomban Graf von Bubna.

Beilage No. 2.

Vorläufiger Bericht von der Affaire bei Nor Der iommandirende General hatte auf die, von dem Sardinischen General Lieutenant Grafen Latour erhaltene richt, daß starke Haufen Piemontesischer Revellen gegen Novarn zuge seyen, den Entschluß gefaßt, diesen, in jeder Hinsicht wi Punkt, vor dem Feinde zu gewinnen, um sich dann zwische D

allein isolirt

tige Unterstuͤtzung, fuͤr das allgemeine Beste verloren gehen,

Der kommandtrende General hatte demnach seit einig gen das Gros seiner disponiblen Truppen um Mailand melt. Von Mailand nach Novara sind 7 teutsche Meile ten, vormittags ließ der kommandirende General die T nach Magenta und Buffalora abruͤcken. In Mailand sel ben nur 3 Bataillons als Garnison zuruͤck. Bei dem bit wiesenen lovalen Geiste der Bewohner, glaubte man einer Anzahl nicht zu bedürfen.

Die von dem Feldmarschal Lieutenant Grafen v. Li angeführten Truppen kamen am 7. abends an den die bilbenden Tictno. Die bei Pavia und bei Aboigte - grasst stellten Truppen⸗Abtheilungen hatten den Befehl erhalten, mit Tages⸗-Anbruch, die erste gegen Gruggelo und Valeg zweite über Vigevano gegen Mortara vorzurücken. Sog die früher gogebrochene Bruͤcke uͤber den Ticino bei hergestellt war, ging die Avant-Garde, unter dem Genergn von Brettschneider gegen Novara vor, welchen Ort sie un nachts erreichte.

Der kommandirende General folgte ihr noch waͤht

Nacht mit dem Gros der Armee.

Die Koͤnigl. Sardinischen Truppen hatten sich in un

von Novgra, die Oesterreichische Avaut⸗- Garde links von stung aufgestellt.

Fruͤh um 6 Uhr griff der Feind von Cameriano auf! ßen Straße von Vercelli her, diese Gtellung sehr nachdruͤg

Der schnelle Entschluß und die wohlgelungene Ren des kommandirenden Generals, hatten den gluͤcklichen Ersl er bei dem ersten Kanonenschusse des Feindes, mit seinen fo Truppen vor Novara anlangte. Seine Gegenwart warden gesinnten Piemontesern eine neue Aneiferung; die un! vom Freudengeschrei der Truppen und Bewohner, und in sem erfolgte der Angriff. Trotz des langen Rachtmarschei die Infanterte⸗ Regimenter Duka, Czartorisky, und 1 8 nheuß⸗Plauen, im Douplir⸗Schritte die Hohen hinan. In war der Feind von dem Glacis yon Novara, bis auf we bereits vorgerüͤckt war, wahrend die Koͤnigl. Sardinische pen von den Waͤllen der Festung mit Kanonen und klein wehr feuerten, zuruck getrieben. Er seyte sich unweit No ter der Agogna, und vertheidigte diese Stellung noch laͤn bis er von den Koͤnigl. Sardinischen Truppen, unter Ga tour, in der Fronte, von der Brigade Brettschneider linken Flanke angegriffen, und von Abtheilungen der

es z . Mengen in seiner rechten Flanke bedroht, auch diese! und Keuntnis des wahren Standes der Dinge vermag, wurde von . : n e , , n r

mußte, um sich in großer Eile gegen Vercelli zuruͤck g wohin er von den vereinigten Avant-Garden verfolgt wunß Wenn gleich die Zahl der Todten und Verwundeten sen Gefechten nicht groß war, so machte doch, der rasch Slüäcte so sehr begüͤnstigte Zug der K. K. Armee einen! Eindruck auf die Gemuͤther, der manches noch schwan ken vidunm schnell der guten Sache zuwendete. .

Der kommaudirende General behält sich vor, die aller Tapfern, die sich an diesem interessanten Tage beso zeichneten, in seinem umstaͤndlichen Berichte nachzutragen den Köoͤnigl, Piemontesischen Truppen, die an biesem neuem bewiesen, daß sie, unter guter Anfuͤhrung, zu d gezeichnetsten ihres Standes gehoren, wohlverdiente Gen widerfahren. r ;

Im Verlaufe des gten ist die vereinte Avant⸗Garde J

montesischen und Oesterreichischen Armee auf der Straße celli vorgerüͤckt, hat den Feind uͤberall, wo er sich ö worfen, und ihm einige Hundert Gefangene, worunter si

sieiere befinden, nebst zwei Kanonen, abgenommen, .

Lieutenant

Bei

gibach, 15. April. Weitere Darstellung der Vorgaͤnge bei der K. K. nach Piemont vorruͤckenden Armee. aupt⸗Quartier Vercelli, 9. April, Im Verlaufe des 8. das Gefecht mit den auf der Straße nach Vercelli sich zu⸗ henden Rebellen bis spaͤt abends. Nachdem sie sich zuerst ameriano, dann bei Srfengo gestellt hatten, entschied ein f, den Major Graf Gatterburg mit einer Escadron König nd Husaren gegen sie ausfuͤhrte, ihren Ruͤckzug bis vor Borgo li; hier machte auch der Rittmeister Souvent, desselben Regi⸗ s, eine sehr glaͤnzende Attake; die Husaren sprengten mit va hoo Mann betragenden feindlichen Kavalerie, von dem fen Lisi befehligt, bis nach Borgo Vercelli hinein, wo es zu sehr heftigen Handgemenge kam, nach welchem der Feind die Brücke uber die Sesia zuruͤckgeworfen wurde. Einige t Gefangene, unter denen sieben Offiziere, und unter die⸗ Oberstlieutenant Monzani, einer der Hauptanstifter dieser lichen Unruhen, eine Kanone, u. zwei Munitions-Karren

die Trophaͤen dieses Gefechtes; mehre Todte blieben auf.

hlatze. Wir hatten nur Blessirte. Als der Kommandirende vor Vercelli die Eskadron von Koͤnig England Husaren, eingehauen hatte, musterte, war beinahe kein Mann, der mehr oder weniger ehrenvolle Spuren trug, daß er im Ge⸗ gewesen. Der Korporal Cseresch hat vier Blessuren aufzu⸗ trotz dem war er nicht von der Eskadron gewichen. Der andirende bezeigte dem Hrn. General Brettschneider, dem E Grafen Gatterburg und dem Rittmeister Souvent seine Zu⸗ nheit uͤber ihr tapferes Benehmen. Pas Haupt⸗Korps hat sich auf der Straße von Turin heute liano zurückgezogen; es wird von dem Koͤnigl Piemonte⸗ Truppen Korps, unter dem Generg! Latour verfolgt. Die ng des K. K. Oestreichschen Korps ist heute folgende; ie Brigade des Herrn General-Major von Brettschneider ei Villa nova und wird Gasale besetzen; die Vivision Lilien⸗ sei Mortara, das Gros bei Navara, die Stadt selbst ist durch zrenadier⸗Bataillons besetzt; der F. M. L. Graf Veesey um o, seine Avant⸗Garde vor Valenza. dem Uebergange uͤber den Po bei Casale wird bereits , ., und dieser militairisch so wichtige Punkt ist s hesetzt. er Generallieutenant Latour erließ gleich nach den Gefech⸗ r Novara am 8. April die beiliegende Proklamation und ssodann mit der Königlichen Armee auf Turin vor.

Us er am 9. zu Cigligno eingetroffen war, kam in seinem tguartier eine Deputation

der Stadt Turin an, mit der icht von der Unterwerfung der Regierungs⸗Junta und von bergabe der Citadelle an die Koͤniglichen Truppen. Dieses ze Ereignis theilte General Latonr dem K. K. kommandi⸗ General Grafen von Bubna in dem ebenfalls beiliegenden schreiben mit.

Beilage Nr. 1. Proklamation des General Latour, ovara, 8. April. Piemonteser! Es waͤre uͤberfluͤßig, Euch nnerung zu bringen, was ich bisher versucht habe, um eine Anzahl Verrirrter, die Euch taͤuschten, die Euch zu allen hen Ausopfernngen fuͤr eine, Euren Beduͤrfnissen, Euren ischaftlichen Wuͤnschen keineswegs entsprechende, Berfassung en wollten, auf den Weg der Ehre und der Pflicht zuruͤck ren. Meine Bemuhungen waren fruchtlos, und die Rebel⸗ rkannten meine Meinung und den Stand der Dinge so sehr, e, nur noch kuͤhner gemacht, es endlich wagten, unter den en von Novara als Feinde zu erscheinen. die unter meinem Kommando versammelten Koͤniglichen Trup⸗

annten vor Begierde, ihre thörichte Verwegenheit zu stra— nd unsere alten treuen Bundesgenossen gingen uͤber den ) um mit uns den Ruhm zu theilen, diesen unsern schoͤnen n Wohlstand und Frieden wieder J geben, und sie dem lauchtigsten Hause Savoyen zu erhalten. Unsre vereinten haben in wenigen Stunden, und fast ohne Blutvergießen, sten rebellischen Truppen, die sich unserem Vorhaben wider⸗ zerstreut. lemonteser! Ich habe das Vertrauen, daß Ihr die großmuͤ⸗ ilfe zu schaͤtzen wissen werdet, welche die K. K. Armee uns et hat, um den Thron unseres Koͤniges, der nicht erschuͤttert kann, ohne uns Alle höͤchst unglücklich zu machen, auf sei⸗ sten Grundlagen wiederherzustellen. ; zie Vertheidiger des Thrones sind Eure Vertheidiger, Eure de, empfangt sie als Bruͤder und nehmt sie auf, wie die und tapfern Truppen von Novara es gethan, mit dem enrufe: „Es lebe der Konig!“ Der kommandirende General in Piemont, Graf Latour.

Beilage Nr. 2. . eiben des General- Lientenant Latour an den Feldmarschal⸗Lieutenant Grafen v. Bubna.

‚. Mein theurer General! , has sehr schlechte Wetter hat meinen Marsch verzoͤgert; im blicke aber, wo ich die Dispositionen traf, um morgen bei zeit mit allen Vorsichtmaßregeln Turin beseßzen erhalte ne, Deputgtion gus dieser Stadt, wodurch jene Vorsicht⸗ geln überffüßig werden. Die gestrige Lektion hat die Re— dergestalt erschreckt, daß sie Turin verlassen haben, und die in den Händen der Nationalgarde geblieben ist, welche unserer Ankunft uͤbergeben wird. Ich habe der Deputa⸗ zie wohlwollenden und edelmuͤthigen Gestnnungen bekannt t, welche Ihnen den Wunsch eingaben, daß die Hauptstadt hre Umgebungen von den Königlichen Truppeu allein besetzt

n n g

„asten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

vom 24sten April 1821.

würden indeß sie mit den Ihrigen nicht einmahl über Vercelli in der Direltion von Turin vorrücken wollten. Solche sprechende Thatsachen überheben mich einer Proklamation, wodurch ich sonst

meine Mitbuͤrger aufgefodert haͤtte, die Oestreichschen Truppen als Freunde zu betrachten. s streichschen Truppen als

Die Deputgtion hat mir aufgetragen, Ihnen, mein theurer General, ihre Dankbarkeit zu versichern; und ich, mein großer, guter, und treuer Nachbar, begleite sie mit dem lebhaftesten Ausdrucke der meinigen, auf welche, wie auf meine herzliche Erge⸗ benheit und Freundschaft ich Sie stets zu rechnen bitte.

Cigliano, den 9. April 1g21. 2

Latour.

Laibach, 15. April. Das Naͤhere uͤber die (im 48sten Stucke d. 3. bereits erwähnte) Besetzung von , . liefert nachstehender Bericht aus dem Hauptquartiers Casale den 11. April 1621. Nachdem sich der kommandirende Gene— ral, Graf Bubna, durch die Affaire bei Novara uͤberzeugt hatte, wie sehr Ueberraschung auf Gemuͤther wirke, die ohnehin ih⸗ rer Sache nicht ganz sicher sind, beschloß er, diesem Systeme folgend, seine Armeekorps, durch eine ploͤtzliche Linksschwen— kung, schnell um Alessandrig zu versammeln. Es war dieser Platz die Wiege einer ungluͤckseligen Vevolution gewesen, die in wenigen Tagen, ein bluͤhendes Koͤnigreich desorganisirt hatte. Es sollte nun auch ihr Grab werden. Zu n Zwecke hatte der kommandirende General schon den 10. dieses,

zu werden, bei dem Bewußtseyn ihrer Schuld,

wahrend er den Koͤnigl. Piemontesischen Truppen unter dem General Grafen Latour, die Aufgabe uͤberließ, in Turin ein— zuziehen, die Brigade Brettschnelder nach Casale beordert, um diesen aͤußerst wichtigen militalrischen Punkt, vor dem Feinde zu besetzen, der bereits von Alessandria aus dahin detaschirt hatte. Dem F. M. L. Grafen Veesey, welcher in Cumello eingetroffen war, befahl er, mit allen seinen vorhandenen Trup— pen, bei Cambio uͤber den Po zu setzen, um Alessandria, von der oͤstlichen Seite einzuschlleßen. Bereits fruͤher war eine andere Abtheilung von Piacenza aus, uͤber Stradella und Voghera, gegen Tortona beordert worden. Der F. M. L. Graf Lilienberg wurde von Mortara, in der Nacht auf den 11. nach Casale vorgezogen, und bei dessen Eintreffen da, selbst, der Gen. Maj. Brettschneider noch weiter vor, nach San Salvatore. Der kommandirende General traf mit dem Gros seine Truppen morgens in Casale ein. Sonach waren alle diese Bewegungen, den 11. fruͤh 10 Uhr ausgefuͤhrt. Es war der 4te Tag nach dem Aufbruche der Truppen aus Mailand. Die Insurgenten hatten sich von Novara und Turin her, nach Alessandria zurückgezogen. Sie wurden von demselben Ansaldi befehligt, welcher vorzuͤglich die Po— saune der Empoͤrung ertoͤnen ließ. Der Platz war mit Allem auf mehre Monate vollkommen versehen und bewaffnet. Es befanden sich darin 177 Kanonen, und 79 Wurfgeschuͤtze. Nach dem Eifer, mit dem diese Wuͤthenden fruͤher gehandelt und gesprochen hatten, war eine langere Vertheidigüng vorauszu— setzen; aber die Bedrohung, von allen Seiten eingeschlossen ; seyn und dem we⸗ nigen Zusammenhange in ihrer unsinnigen Unternehmung, mochte sie verleiten, die gaͤnzliche Einschließung der Citadelle nicht abzuwarten. Der bessere Theil ihrer Truppen (es waren im Ganzen Z3oo9 Mann.) zerstreute sich, und nur mit

6o0 Mann entfloh Ansaldi auf der Straße nach Genua; Es

waren dieses groͤßtentheils Studenten, das Korps der Mi— nerva genannt. Die Stadt und Festung ergab sich auf die erste Auffoderung der Spitze der Gestr. Avantgarde, un— ter Fuͤhrung des Major Grafen Gatterburg, (aus einer Es- kadron Koͤnig von England Husaren, nebst 6 Jägern vom Hten Jäger-Bataillon, die als Eclaireurs verwendet wurden, bestehend) und wurde den 11ten mittags von den Kaiserl. Koͤnigl. Truppen besetzt, nachdem sich der Rest der Garnison, ungefähr noch 1000 Mann, kriegsgefangen ergeben hatte. Den a22ten mittags hatte der kommandirende General bestimmt, um mit dem ganzen vorhandenen Armee-Korps seinen Ein zug zu halten. Die Schluͤssel der Festung Alessandria wur— den (so wie die auf dem Walle aufgepflanzte Fahne, welche zum Signal des Aufruhres fuͤr ganz Italien hatte dienen sollen, mit der Aufschrift viva il Re Lindipendenza ta- liana la Costituzione Spagnuola O morte —) durch einen eigenen Kourier zu den une Sr. Maj. des Kaisers niedergelegt. Der F. M. L. Graf Lilienberg ist einstwei⸗ len zum Oestr. Gouverneur dieser Festung ernannt. Novara, Casale nnd Alessandria, die wichtigsten strategischen Punkte dieser Gegend sind militairisch besetzt, und bieten, so verei nigt, die sicherste Garantie fuͤr die Ruhe dieses Theiles vor Italien. Der kommandirende General wird nun in und um Alessandria den groͤßten Theil seiner Truppen zusammen.

ziehen.

Mailand, 11. April. Die Giunta von Turin hat sich aufgeloͤst. Die Nationalgarde hatte die Citadelle besetzt. Di Königl. Truppen muͤssen gestern abend in Turin eingeruͤckt