1821 / 55 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 08 May 1821 18:00:01 GMT) scan diff

immen; nun es aber Menschen sind, die sich eiberate 2 welche diese unverschämte Vorstellung eingeschickt, Verirrung geworfen

soll ein Schleier uber diese unwuͤrdige werden. ̃

Bei der Verhandlung über den Patriarchen, wo es sehr hefeig herging, fuhrte ö. 6 Carneir unter andern an: das *. archat koste die ungeheuersten Summen, and sey 8e. n den Händen eines Mannes, der sich dem Willen der Natlon wider setze, und sich welgere, die Papstliche Bulle, welche das Fleischessen während der Fasten erlaube, zu publiciren, vermuthlich blos damit seine Freunde, die Engkaͤnder, fortdau— ernd durch den Verkauf ihrer gesalzenen Fische, unser Geld aus dem Lande ziehen durften. Da auch mehre Abgeord⸗ nete versicherten, daß der Patriarch noch schwererer Vergehen bezichtigt werde, erklaͤrte sich der Kongreß in Permanenz, bis die Minister die gehörige Auskunft ertheilt haben wurden (Der Patriarch wurde am Ende doch nicht aus dem Reiche verbannt, sondern blos auf sein Landgut verwiesen und in seinen Einkuͤnften herabgesetzt.)

Die Stadt Zamora errichtet ein Denkmal fuͤr die drei be⸗ rühmten Spanier, Padilla, Maldonado und Bravo, welche, nach⸗ dem sie bei den Kortes die Sache des Volkes vertheidiget, sich an die Spitze des Gemeinden⸗Aufstandes (der Communeros) stellten und, bei Villalar, am 25. April 1521, vom Grafen Hgro besiegt und gefangen gengmmen, auf Veranstaltung der Minister Karls V. ihr Tobes- ürtheil empfingen und auf dem Schafot starben.

adillas Wittwe, Donna Maria Pacheco warb, um den schimpf⸗

ichen Tod ihres Gatten zu raͤchen, ein bedeutendes Korps, und erpresste dazu von der Klerisei der Kathedrale in Toledo, die nöͤ⸗ thigen Subsidien. Bis zum 19ten Febr. 162 hielt sich die junge Kriegerin, mit seltener Tapferkeit gegen die uͤberlegene feindliche Macht; da gelang es der erbitterten Klerisei, ihre Großthaten beim Volke als ein Werk der Zauberei verdaͤchtig zu machen, und sie mußte ihr Heil in der Flucht nach Portugal suchen, wo sie verschwand.

Vittoria, 30. April. Die am 13. von Bayonne nach

kadrid abgegangene Briefpost, ist zu Lerma durch die Bande des el Cura angehalten; dieser lies saͤmmtliche Briefschaften ohne Unterschied, in seiner Gegenwart verbrennen. Paaris, 29. April. In den Sitzungen der Deputir⸗ ten⸗Kammer vom 25, und 27. ist fortdauernd die Abfas⸗

sung des Gesetz⸗Vorschlages uͤber die Korn-Exportation ver⸗

handelt und noch nicht geschlossen worden. Uebrigens trug der Mi⸗ nister des Inneren in dieser Sitzung auch den Gesetz-Ent— wurf wegen des Baues des neuen Opern-Gebaäͤudes vor, und foderte dazu die Bewilligung von einer Million und goo, ooo Franken. Das Journal des Deébats liefert eine genauere

Anzeige von den Lebens-Umstaͤnden des Marschals Beurnon⸗ ville; wir fuͤgen daraus zu unsern im vorigen Blatte mitge⸗

theilten Notlzen nur hinzu: daß er schon in den Jahren 1779, 1760 und 1761 im Regimente 161 de France unter dem Admiral Suffren in Indien gedient hat, und in die— sen drei Feldzuͤgen zweimal verwundet worden; daß er keine direkte Nachkommen hinterlaͤßt, aber seinen Neffen mit Koͤ— niglicher Genehmigung adoptirt hat, der seinen Namen und seine Patrschaft erbt. Es ist der Marechal de Camp Etienne Beurnonville, Oberst des sechsten Regimentes der Koͤnigli— chen Garde. Der Vicomte von Chateaubriand ist gestern von Berlin hier eingetroffen. k * Gestern versammelte sich die Franzoͤsische Akademie be— . der Wahl eines neuen Mitgliedes, an die Stelle des ver—

orbenen Marquis de Fontanes; es waren nur 31 Stim⸗

mende gegenwaͤrtig; Hr. Villemain erhielt 1g, und Hr. d' A— vrigny 18 Stimmen; jener ward daher als Mitglied der Akademie proklamirt. . Der Pair, Graf Germain ist im Alter von 34 Jahten verstorben. .

Der Schwedisch-Norwegische Gesandte am hiesigen Hofe, General-Lieutenant Graf Löwenhjelm, ist am 2rsten d' zu Calais ans Land gestiegen; wegen kontrairen Windes hatte derselbe die Schwedische Fregatte verlassen muͤssen, die ihn nach Havre bringen sollte.

Gestern morgen ward die fuͤr Se. Maj. bestimmte Krone nach den Tuillerien gebracht; der Reichthum des Materials, und die große Anzahl der Diamanten, unter denen man den prachtvollen Regenten bemerkt, giebt ihr einen un schaͤtzbaren

9 . .

Das Journal de Paris enthalt das Programm, der bei der Taufe des Herzogs von Bordeaux am 1sten Mat und die darauf folgenden Tage, bis einschließlich den Zten, obwalten⸗ den Feierlichkeiten und offentlichen Feste, wie solche bereits in dem 7sten St. d. Z. angedeutet sind; man glaubt, daß die Gesundheit Umstaͤnde Sr. Maj., Hoͤchstdero Anwesenheit in der Notre⸗Dame⸗Kirche gestatten werden.

Eine Gesellschaft von Kaufleuten und Kapitalisten hat sich zur Sicherung gegen Ziehungen zur Konskription verbun— den; man zahlt oo Fr. in voraus, wogegen die Ge—

sellschaft die Nichtstellung zum Rekruten versichert, und

wenn es noth thut, einen gnügenden Stell vertreter anschafft. Ein Bocdeauxer Blatt giebt als Schiffer Nachricht, die Galere, welche den General Pepe und mehre Neapolitanische Flüchtlinge am Bord gehabt, sey auf der Höhe von Malta von den Barbaresken genommen, und nach Algier aufgebracht worden. . . 1 Der gewesene Großinquisitor von Spansen, Bischof von Tarragona, ein Siebziger, ist in Bayonne angekommen; eine starke Eskorte hatte ihn bis Irun geführt. London. Am 4. d. M. waren 140 Engllsche Fischer—

Bote auf der Hohe zon St. Martin le vieur, gz Französtsche

Fsischen Kuͤste, mit dem Aut beschaͤftiget, als die Franzoͤsische Kriegsbrigg Ein n ? ville aussegelte, eine Kanone auf die Fischer Vote und ein Boot in See ließ, welches sich einer der Fisd ken bemaͤchtigte, die sammt der Mannschaft nach

Melle von der Fra

eingebracht wurde. Es wird nun zwischen den be gierungen auszumachen seyn, bien , lischen zum Auster⸗Fange, der Franzosischen Kuüͤste so wei der frei gegeben worden. Frankfurt a. M., 30. April. Diese Messe zu den schlechten als zu den guten zu rechnen. Vl ser fehlten wieder, und viele, welche sonst bedeutn kaͤufe machten, beschraͤnkten sich diesmal, durch die Mauten abgeschreckt, durchaus auf das ganz Unennt „Einer der bebeutendsten Artikel ist das Leter, meist aus den Gerbereien des linken Rheinufere hl bracht wird, und welches von hier wieder in große in die Neu-Baierschen Provinzen verfuͤhrt ward? Die Regierung hat jetzt einen Impost von 10 Fl. pr. En nr. jn Artikel gelegt, welches beim Sohlenleder, nach dem tigen Peeise 13 14 pCt. betraͤgt, und die ferner; rüng dieses Artikels in jene Laͤnder fast unmoͤglig Leute von daher, die sonst messentlich 50 bis 100 Bl von einzuthun pflegten, kauften diesmal kaum 5 ein Misverhaͤltnls das manchem Rheinbaiern fuͤhll Dessenungeachtet hatte das Sohlenleder diesmal N so daß der urspruͤngliche Preis von 44 à 46 Rthlr. re funfzig hinauf ging. Einen desto bedeutenderen erlitten die Verkaͤufer der Kalbfelle, welche seit wenn gen 25-830 pCt. im Preise gewichen sind; Fuͤr Wollen⸗Artikel ist die Herbstmesse eigentlich

1

.

gen, und die Wollen-Preise, die man als den richtigst rometer des Zuges darin annehmen kann, sind fur der feineren Gattung um 25 pEt. gestiegen. Etwa ging es mit der Leinwand. In gedruckten Kattunen kauft, oder, man moͤchte sagen, verschleudert worden. letzte gilt jedoch nur von geringer Waare. Feine Art ten Preis; und Franzoͤsische Fabrikanten, deren Wa an Feinheit und Geschmack vor den Englischen ausze fanden Zuspruch und Abnahme. In andern Ban Artikeln findet gleiches Verhaltnis siatt. Uebrigens Kattune, Nankinett 2c. zu 8 und 10 Kreuzer die

gering, und trotz des schoͤnen Wetters, das die Nah 9 e, , ,. ,. der Detail⸗Absatz Nur in den Gasthoͤfen ist es lebhaft und s .

zu finden. . rr, wol einige Konzerte zum Besten geben. Schwer lich diese gefelerte Sangerin diesmal im S au ß. H ten koͤnnen, da es wahrend der Messe, jeden Abend stellungen in Anspruch genommen ist. Es ist hier Sin die Messe jedesmal dem Publikum zwei neue Opern

Haus fuͤllte, und das „Hirtenmädchen“ deren Musik

fallig ist. Unserem unsterblichen Landsmanne 69 . in seiner Vaterstadt ein würdiges Denkmal gesetzt n Auf einer nur durch einen schmalen Kanal vom Eg trennten Insel, am unteren Mainthore, wird ihm ein errichtet werden, welcher gegen die dort sich erhebende Straße, am Mainufer hin, Facade macht. Die Bl des Dichters und die Basreliefs, welche Scenen aus Werken, oder vielmehr einen bildlichen Cyelus derselb— stellen sollen, werden von Thorwaldsons Meist:rhand tigt. Die Anlage dieses Denkmales, wozu der Plan fertig liegt, soll auf 100, o00 Rthl. zu stehen kommen ser Betrag soll durch Subskription herbe g , we

ren geringster Beitrag 10 Fl. macht, und woran jeder tische Teutsche Antheil nehmen kann. Die hier n Gesellschaft zur Verhreitung des Christenthums unn Juden, ist immer noch thaͤtig, u. es sollen an o In di vll seyn, welche die Taufe anzunehmen gesonnen sind. M unlangst stattgehabten Taufe eines jungen Polnische⸗ binen, der nun als Bekehrer unter seinem Volke ah will, sah man mehre Juden sich zur Kirche draͤngen, 6 sie laut in die Gesange der christlichen Gemein immen.

Das Schweizerische Palais auf der Zeil soll aut worden seyn, dem Koͤnige von England als Absteige zu ** *

anover, z3o. ril. Se. Maj. bei Ih ] Kapitel halten.

Ap Wie man vernimmt, rer hiesigen Anwesenheit ein großes h

Appartements ganz nach der Art, wie solches alles n land beschaffen ist, in Stand gesetzt. eh

AUnsere Armee wird in diesem Jahre, durch die Aushebung, nach der, im vorigen Jahre, stattgefundenen Organisatlon bedeutend verstaärkt. Namentlich erhalt hier in Garnison liegenden Garden, in den ersten Ta Mal, Zoo Rekruten fuͤr jedes Regiment. Der bisher bei der, in Dresden niedergesetzten 6 fahrt Kommission hiesigerseit akkreditirt gewesene tionsrath von Stralenheim wird, heißt es, aböerufen w und bei dem Geheimen⸗Kabineta⸗Ministerlum eine Am

erhalten.

hern dürfen. Die Barke ist üb 6 ze. Königl. Hoher arke ist uͤbrigens am andertn gelegene Landgut Schönfeld, gestern, als am Geburts—⸗

. , ; Tur in, 14. April. Madam Catalani ist hier eingetroffen und wi Regimentes und einer der Urheber der Revolution, hat

Für Ällerhöͤchstöieselben werden hier bie Ihnen bess

Fuͤrstenthum rles land, der niederen Grafschaft n 2 Landestheilen, sind hrend der fremden Gewalt aufgehobenen Fidei⸗Kom⸗ eder hergestellt worden.

assel, 2. Mai. Zur Organistrung unseres Artillerie⸗

auf Preußischem Fuß, wird der Königl. Preuß. Ma— t hier erwartet. eit der Knrfuͤrst haben das hier in der

nserer hochverehrten Kurfuͤrstin, Augustenruh zu be—

é geruhet, und selbiges Ihrer erhabenen Gemahlin,

n der schönen Jahrzeit oft und gern im dortigen rei— egenen Landhause und seinen Parks verweilen moch

m Geschenk gemacht.

rag. Daß es mit den Oestr. Ruͤstungen sehr ernstlich ge⸗ sey, beweist ein Kreisschreiben der Regierung unter der wegen einiger einstweilgen bei der Militair⸗Widmung gel⸗

machenden Grundsaͤtze. Na

ch demselben soll der Erwerb cher Haͤuser, Gewerbe und des Buͤrgerrechtes wahrend der aͤchsten Monate, die zur Militairstellung Berufenen vom nicht befreien; auch die, go einigen Klassen der Staats⸗ gewaͤhrte Befreiung vom Militair, wird fuͤr sechs Mongte

itzt, aber nur im aͤußersten Nothfall werden dergleichen Be⸗ busgehoben. Vagabunden und paßlose Fremde koͤnnen von

menten, die sie ergreifen, eingestellt werden. In das Aus⸗ nd in die nicht konskribirten Provinzen (ungarn z. B.)

mem Militairpflichtigen nur gegen die gewoͤhnliche Sicher⸗ n 300

Fl. ein Paß ertheilt werden. Sofern die Nothwen⸗ es erfodert, ist in den Gemeinden, zur Erfüllnng des Kontin⸗ zu Verheuratheten und Familienvaͤtern zu greifen; konnen sie ch ledige Burschen nachweisen, so soll eine Auswechselung lebigen gegen die Familienvater u s. w. stattfinden durfen.

ie nn, der a e nn 3. 269 ,. ist e zause Biedermann übernommen worden. Ein Theil der Rei⸗ ger, doch sind feine Tuchgattungen nicht ganz leer au leibt, der besseren Verpflegung wegen, in Ungarn bis auf

Ordre stehen. ten, 22. April, Schon vor laͤnger als acht Tagen ist die an aus unsrer Hauptstadt nach Italien abmarschirt. Be⸗ che Abtheilungen Rekruten aus Siebenbuͤrgen, dem Banate, kowina und Galizien ziehen durch unsre Umgegend. Die rungen und anderen Kriegsruͤstungen werden thaͤtig fortge—⸗

Regimenter von allen Waffen sollen noch mobil gemacht

Folge der in Italien hergestellten Ruhe waren in Tyrol ise von Getraide und Wein wieder sehr gefallen.

mtl , ist der F. M. L. General Neipperg, welcher seit

. met zuge ;

kauft. In den uͤbrigen Artikein ist der Verkehr bis Matte, 6c auf dem Schaguplatze erschienen. Er hielt sich ma auf, wo J. Maß. die Herzogin kuͤrzlich Ihre, aus 4 bis

egen Neapel 1815 die militairische Lauf ahn ver⸗

ann hestehenden Truppen zu seiner Verfuͤgung gegen die teser Rebellen stellte, mit welchen er gegen Alessandria zu neral Bubng gezogen. 9

Der junge Graf von Lisio, Oberst

ch einen Pistolenschuß das Leben genommen. Er war

ßzige Sohn des Generals dieses Namens, und hatte

eutendes Vermoͤgen. ö enedig, 17. April. Die Neapolitanische Eskadre nahm

r, fe,, nn,. . ü I. v. M. ein Oestr. Packetboot, welches von Ancona Die jetzige giebt uns „Ferdinand Kortez“ welcher einige nufen war, gab aber dasselbe am 29. wieder frei und

nach Neapel. Das erwaͤhnte K. K. Packetboot kam d. M in Lissa an. enua, 19. April. Mehre fluͤchtige Offiziere und Sol— aus Alessandria, und andre in die Insurrektion ver⸗ E Personen haben alle ihren Weg hieher eingeschlagen. Rappallo wies die Militairs in die verschiedenen Ka— und quartirte einen Theil derselben in die Vorstadt serre d Arena ein; nur wenige durften die Stadt selbst a. Die uͤbrigen schiften sich, mit Bewilligung des neurs, theils hier, theils zu Savona nach Spanien

nam 13ten d. angekommener Kourier des General— rneurs von Piemont, Grafen Della Torre, brachte die erung, daß das Herzogthum Genua blos von Sar— en Truppen besetzt werden solle. om, ig. April. Der Koͤnig von Neapel ist am 16. hieselbst eingetroffen. Seine Gemahlin, die Fuͤrstin v. a, war schon zwei Tage fruͤher angelangt. Auch die Maj. außerordentlicherweise beglaubigten Botschafter „'sandten der verbuͤndeten Hoͤfe befinden sich gegenwaͤr— k. Der Konig wird seine Reise nach Neapel einige ach dem Oster⸗Feste antreten. Unsere Nachrichten eser Hauptstadt reichen bis zum 14. und sind durchaus gend. Die groͤßte Ruhe herrscht im ganzen Koͤnigrei⸗ hie Geruͤchte uͤber die Mishandlung oder Ermordung er Hestreichschen Soldaten waren ganz grundlos. n Seiten der Regierung sind strenge Maßregeln zur ng und Befestigung der offentlichen Ruhe genommen, fruheren Verordnungen gegen bie geheimen Gesell— und gegen unbefugte Waffen -Fuͤhrung neu geschaͤrft Zur Pruͤfung des Betragens saͤmmtlicher Staats— tchen⸗Dlener hat man einige Untersuchungs⸗Kommis⸗ sedergesetzt. Die Höͤrsaͤle der Universitaͤt sind ge—⸗ und die Studenten in ihre Heimath zuruck gewie⸗ ben. Zur Sicherung der Ruhe in den Provlnzen, Hestreicher mobile Kolonnen nach verschiedenen Ben aussenden. Die Oestreichische Flottille wird von onia aus, in Neapel erwartet. Fuͤr Sizilien ist zu

O eine provisorische Regierung gebildet worden, an

bitze der Kardinal Gravina stehet. . unfzehntausend Mann aus dem Koͤnigreiche Nea—⸗

Ober- Itallen marschirender Truppen haben ih

den Provinzen von Neapel herrschenden Geiste

ten Durchsug durch Rom begönhnen. Der Obet, Feldherr,

Hauptstadt und in so sehr zufrieden, daß er erklart hat, wie er ohne Gefaͤhrdung der dor— tigen offentlichen Ruhe und Ordnung, noch andere funfzehn Tausend Mann der unter seinen Befehlen stehenden Truppen abschicken koͤnne; so erkuͤnstelt, so uͤbelbegruͤndet und den wahren Gesinnungen der ganzen Nation zuwider, war das

Baron Frimont, ist mit dem, in der

konstitutionelle Gebäude.

Se. Ma. der König Beider Sizilien, welcher am Mon⸗ tage mitta i , . gestern früh in Stiefeln und im Ueberrocke, wle se Etikette es init sich bringt, und in ei— ner einfachen Kutsche mit zwel Pferden und zwel Bedienten, Sr. Heiligkeit einen Besuch ab. Man kennt den Zeitpunkt seiner Abreise noch nicht genau; zwei seiner Hofleule, welche im Pallaste Farnese nicht Platz fanden, haben für zehn Tage Privatzimmer gemiethet. Der Monarch scheint sich also hier nicht lange aufhalten zu wollen. Der Ritter Medict, vor⸗ maliger Minister des Inneren zu Neapel, der sich bekannt⸗ lich vor einiger Zeit hieher gefluͤchtet hatte, wurde, als er dem Koͤnige aufwarten wollte, nicht vorgelassen. Am Oster— Sonntage stellten sich auf dem Platze vor der Peters Kleche 5000 Mann Oestreichscher Truppen von der Dlvision Stut⸗ terheim auf, um den Papstlichen Segen zu empfangen. Diese Abtheilung kehrt von Neapel nach der Lombardei zuruck. Ein, vermuthlich nur von Anhängern der Karbongri ausge—

streutes Geruͤcht will behaupten, das Neapolitanische Ge—

schwader, welches eine Zeit lang im Adriatischen Meere kreuzte, sey nach der Straße von Gibraltar gesegelt, um sich nach Amerika zu begeben. Hier wurde Hr. Josi, Subsistut des Paͤpstlichen Prokurators beim Vikariatgerichte, auf Befehl Sr. Heiligkelt verhaftet, und soll vor die Inquisition gestellt werden; er scheint schwerer Staatsverbrechen beschuldigt zu seyn. - Der Kardinal Albani, welcher sich zu Modena auf— haͤlt, soll durch seine, dem Herzoge von Genevois ertheilten weisen Rathschlaͤge viel zu dem gluͤcklichen Ausgange der Pie— montesischen Angelegenheiten beigetragen habe. Ser Kardi— nal Cacciapiatti, welcher sich beim Ausbruche der Piemonte— ischen Revolution zu Herstellung seiner Gesundheit in seiner

aterstadt Novara aufhielt, sich aber nach Mailand zurnͤck⸗ zog, ist jetzt, nach hergestellter Ruhe, wieder dahin zuruͤckge⸗ kehrt, und hat von Sr. 6 die Erlaubnis zu einer Verlaͤngerung seiner Abwesenheit auf neue 6 Monate erhal⸗ ten. Der Kammerdiener des Englischen Generals Ridde, welcher sich in dessen Tochter verliebt hatte, gab ihm Gfft, um ihn aus dem Wege zu räumen. Aber das Gift bewirkte nur starkes Erbrechen. Der General lebt noch, der Kammer⸗ diener aber liegt in Fesseln.

J. K. Hoheiten der Prinz Maximillan von Sachsen kehrt nach Florenz, und der Kronprinz von Baiern, nach Wurz burg zuruͤck.

General Wallmoden, der sich mit seinem Truppen⸗Korps in und bei Salerno befand, soll nach Kalabrien aufbrechen, und dagegen die Division Stutterheim nach Salerno ziehen. Die Reserve-Division Lederer hat ihre Stellung bei Kapua genommen, die Division Hessen⸗ Homburg bleibt zu Neapel und die Division Wied⸗Runkel in den oͤstlichen Abruzzen, von wo aus sie die bedeutendsten Staͤdte laͤngs dem Adriatischen Meere besetzen soll. General Frimont hat einen seiner Ad— jutanten nach Palermo gesendet, um dieser Stadt die Auf— foderung zu uͤberbringen, sich den Befehlen und Anordnun⸗ gen des Koöͤniges zu unterwerfen. Aehnliche Auffoderungen sind nach Messina ergangen. ne gige 133

Einem Geruͤchte zufolge, hatte der Spanische Gesandte zu Neapel, Chevalier d'Onis, Befehl erhalten, diese Haupt—

Stadt zu verlassen. Neapel, 17. April. Man hatte seit einigen Wochen

viele Eile gezeigt, um im hiesigen Hofen ine Fregatte in se,

gelfertigen Stand zu setzen, und vor vinigen Tagen legte sich dieses Schiff auf der hiesigen Rhede vor Anker. Am 14ten erhub sich in der Nacht ein starker Sturm aus Suͤdwest und am Morgen fand man das Schiff gestrandet. Obgleich die⸗ ses Ungluͤck lediglich in der Nachlaͤssigkeit der Schi Hie. schaft seinen Grund hat, so haben doch die Unzufriedenen daraus Gelegenheit genommen, die Regierung zu tadeln und diesen Vorfall verschiedentlich auszulegen, besonders da mehre Englische, Franzoͤsische, und Spanische Schiffe in derselben Lage nichts gelitten haben. ö mir sn Die vom Koͤnige ernannten Kommissionen, um den Grad der Theilnahme zu bestimmen, den mehre Staatsdiener an der im Jul., vorgefallenen Revolution gehabt haben, und sie danach zu richten, haͤlt seit mehren Tagen die Gemilther in r Besonders glauben die Geistlichen viel zu fuͤrch⸗ ten zu haben, weil an der Spitze der Kommissien, welche uͤber sie entscheiden soll, der Kardinal Ruffo steht, dessen Strenge allen noch aus dem Jahre 1799 erinnerlich ist. Noch mehr hat diese Besorgnis seit der Ankunft des Prinzen Ca—⸗ nosa zugenommen, der zum Polizei⸗Minister ernannt ist. Der Ritter Mediei wird nicht zuruͤckkehren, und zwar, weil der Prinz Canosa dem Koͤnige vorgestellt haben soll, daß die ser Minister durch seine glimpflichen und unentscheidenden Maßregeln, den Karbonart Gelegenheit gegeben habe, die Re, volution auszuführen. Das ganze Königreich ist völlig in Ruhe; daher hat der General Frimont 10, 0 Mann nach der Lombardei zuruͤckgeschickt, um sie dort e , gebrauchen. Nach Ostern erwarten wir die Zuruͤckkunft Sr. Maj. des Koͤniges. . Der Exgeneral Rossarol hat sich mit ungefähr 40 Em⸗

ö