1821 / 56 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

stand nicht erlauben, die eilige Taufhandlung Sr. K. H. des

erzogs von Bordeaux selbst zu begehen; es wird daher der e, Sr. Eminenz dessen Amt versehen.

Am 14 verwuͤstete ein heftiges Ungewitter von starken Schloßen begleitet, die Weinberge, Getraide⸗Felder und Frucht⸗ däum? von 20 Gemeinden des Departements du Gers.

Anf dem Wege, den die Koͤnigl. Familie bei der morgen— den Feierlichkeit nehmen wird, sind die Fenster zur Beobach⸗ tung des Zuges fast sammtlich fehr theuer, einige sogar fuͤr

n Preis von 300 Fr. vermiethet. . . . . April. In Glasgow hat die Feier des Ge⸗ burtstages Sr. Majestaͤt sehr traurige Folgen gehabt, indem das wilde und unbaͤndige Betragen des Pöbels am Abend in einen völligen Aufruhr gusartete. Die Garnison der Stadt und ver⸗ schiedene Volontair-Korps machten zur Ehre des Tages, mehre militairische Uebungen, wobei sich aus allen Standen an Go ooo Personen als Zuschauer versammelten. Bis dahin war alles ziem lich ruhig gewesen; abends aber durchzog der Pöbel die Stadt, schoß und warf Schwärmer und Raketen in großer Menge nach alen Seiten in die Fenster der Haͤuser und in die Mitte der Fuß⸗ aͤnger. Dem Gefaͤngnisse gegenüber wurde ein großes Freuden euer angezuͤndet, fu welchem Endzwecke man sich zweier Tonnen Theer bediente, und die Palltsaden, womit der offene Platz einge. faßt ist, abzubrechen anfing, um das Feuer zu, unterhalten. Der Magitteat der Stadt verfügte sich mit einigen Oragonern hin, um dem Unfuge zu . der ,. h isft

inwuͤ ud Koth; eine Kompagnie Ins— e ke . = Poödel und mehre von den Solvda⸗

auch dteser widersetzte sich der Pßldel und mehre vr 3 2 verwundet; eudlich erschien eine Verstaͤrkung Drago⸗

t, denen es gelang, das Volk zuruüczutreiben, aber einige hun⸗ ler Mannen, . und Kinder wurden bei dieser Gelegenheit, unvermeidlich übergeritten. Die große Retirade des Pobeis ging nun äber eine hölzerne Bruͤcks, ein Schwiobogen brach und die Masse stürzte über Hals und Kopf in den Fluß, der, gluͤklicher Weife nicht tief war. Mehre Verunglückte wurden mit gebroche⸗ nen Armen und Beinen nach dem Hospital gebracht; Viele sollen an den erhaltenen Wunden gestorben seyn. R Der Ldbel abfeuerte, waren mit Kugeln geladen.

In Edinburg fielen am nämlichen Tage und den Soldaten, in den Straßen aͤhnliche Unorknungen vor. Mehre ber Unruhstifter sind gefaͤnglich eingezogen und werden ihre verdiente Strafe erhalten.

In anderen Staͤdten des Reiches ist uͤbrigens der Geburts-

tag Sr 6 22 festlichste und frohste begangen worden, beson⸗ u Manchester. 14 ß,, wurde im Theater von Drury⸗Lane, Lord Byrons neues Trauerspiel “, Marino Faliero, oder der Doge von Venedig,/“ agen den Wunsch des Herausgebers und des Berfassers, aufge ührt, der in der Vorrede ausdruͤglich ecklaͤrt hatte, daß es für bie Buͤhne nicht bearbeitet sey. Dieser Vorfall wurde dem Pu⸗ plikum durch gedructte Zetteh im Schauspielhause früͤh genug vor Anfange des Stuͤctes bekannt gemacht, und es wird nun zwischen vem Herausgeber und der Theagter⸗-Hircektion ein Prozeß ent stehen. Das Publikum nahm die Vorstellung kalt auf, verletzte aber nicht Die dem verdienten Dichter schuldige Achtung, ;

Wir haben hier jeßt viel Warme mit Gewitterluft; vorge⸗ stern 0 Grad nach Fahrenheit. In einigen Gegenden Englands ist das Quechsilber in diesem Thermometer wäaͤhrend 3 Tage von 45 bis 70 Grad gestiegen. In der, vom Bischof von Winchester

herausgegebenen Lebensbeschreétbung unsers großen Pitt, finden sich

Vaters, Lord Chatam an seinen Sohn, (Pitt) von der Zeit, als dieser sich auf der Universitaͤt befand, Uun⸗ ter andern schrelbt er: „Sey nicht zu fleißig, mein lieber Sohn, und äberarbeite Dich nicht; Du hast noch Zeit genug, ein voll⸗ kommner Mann zu werden; bedente, daß Dir nur die Eneyklopaͤ⸗

verschiedene Briefe des

zie noch zu Fudiren uͤbrig bleiot, ünd wenn Vu diese inne hast, gleich dem Alepan⸗

was kannst Du dann noch lernen? Du wirst, der, einer andern Welt beduͤrfen, um sie zu bestegen. Den 220sten Sept. 17 acht Monate vor seinem Tode schloß der Vater seinen Brief mit folgenden Worten: Mich verlangt nach Ruhe, Dich aber bitte ich, unter meiner besten Empfehlung an Aristoteles, Ho⸗ mer, Thueidides, und Kenophon, die Cipilisten und das Voͤlkerrecht

nicht zu vergessen. . 44 einem Pamphlet in der Form eines Briefes, welches den

Titel fuͤhrt: „Der König an sein Volk,“ ist schon die oste Auflage erschienen und 20,000 Exemplare sind bereits vergriffen.

Ein hiesiger Rechenmeister hat ermittelt, daß, wenn ein Far⸗ thing*) (der vierte Theil eines Penny) auf Zinsen ausgeliehen wird, wahrend 1820 Jahren das Kapital, mit Interessen auf Interessen, agi Quintillionen Souverains betraͤgt. )

Der Herzog von Susser ist von der hiesigen Freimaurer-Loge wieder zum Großmeister erwaͤhlt worden.

Die hiesige Sekte der Methodisten ist jetzt beschaͤftigt, eine Subskription zu bewerkstelligen, um dadurch die Mittel zu erhal- ten, die in England und Irland sich aufhaltenden Zigeuner zur Annahme der Christlichen Religion zu bewegen, deren Anzahl 18,000 betragen soll.

Thomas Dolby, ein Verkaͤufer von Karrikaturen, ist gestern in seinem eigenen Hause, wegen der Bekanntmachung einer Schmaͤh⸗ schrift auf den König arretirt worden.

3 pCt. kons. a7. 5 pCt. Navy Bank⸗Stocks 2134. Kours auf Hamburg gemacht zu 33, 3.

Nach heute hier eingehenden Span. Privat -Briefen, sollen die Kortes eine Aushebung von oo,ooo. Mann dekretirt haben, wovon 4 Armeen zum aktiven Dienste errichtet werden sollen. Alles deute auf die Besorgnis eines feindlichen Angriffes von Außen, und es würden die schaͤrfsten Vertheidigungs⸗Anstalten getroffen.

Bruüssel, 2. Mai. Der Gesetz⸗Vorschlag in Betreff eines neuen Abgabe⸗Systems, und ein zweiter wegen Einfuͤh— rung einer neuen Apotheker- Ordnung, ist an die Behoͤrden zur Prufung befoͤrdert worden. Zur Instandhaltung der

1073.

2 Pfennig in Preuß. Koöur.

*) Souverains sind eigentlich unter den Englischen Landes⸗ Muͤnzen nicht bekannt. Ob vielleicht Guineen (a 7 Rthlr 8 Gr. 6. Preuß. Kour) hierunter gemeint seyn durften, wird sich

urch die, muͤßigeren Rechnungs⸗Dilettanten freigestellte Nach⸗ Rechnung dieses kleinen Exempels, ermitteln lassen.

Mehre Pistolen, welche zwischen dem Pöbel

worden. Vom Besserwerden unseres oͤffentlichen Kredits;

sichersten der Umstand, daß verschiedene Staats- Pap; mal die Syndicatbons von der sten Serie beinah⸗ stehen. beider scheint die Guͤterverlosungssucht, her in einigen Theilen Teutschlands grassirte, auch hier zu Eingang zu finden. Mehre Güter im Luͤttichschen werden nm auf dem Wege der Lotterie ausgespielt werden. Das gra von der letzten Guͤterverlosung in Boͤhmen, namlich Groß. ist einem hiesigen reichen Prwwatmanne zu Theil geworde diesem noch verschiedene ansehnliche Geldgewinne. E Verbote der fremden Assekuranz-Gesellschaft hat sich die heimischen, zumal in Belgien, sehr vermehrt. Unlaͤm zwei neue sehr gelungene Trauerspiele, naͤmlich: Montigh Willem en Biek van Holland erschienen, beide fuͤhren unz aus der vaterlaͤndischen Geschichte vor. Hr. Isae Dacos Mitglied der Portugisich⸗Ißrgelitischen Gemeinde zu Am Advokat und einer der vorzuͤglichsten Zöglinge unseres Bilderdyks, kaum 235 Jahre alt, hat in Hollaͤndischer Sprach Sammlung Gedichte herausgegeben, welche ihm einen vg chen Rang unter den heimischen Saͤngern geben. Das

ters aufgeführte Franzoͤsische Original-Trauerspiel La m Guillaume premier, dessen Verfasser ein Belgier ist, wa Beifall aufgenommen. Der große Franzoͤsische Roseius,

wird in unseren Mauern erwartet: man jagt sogar, daß, eine andere neue Tragödie von naͤmlichen Inhalte, als der fer der bekannte Dichter Arnault angegeben wird, 4

werde. Altenburg. Der aus dreizehn adelichen u buͤrgerlichen Mitgliedern bestehende Landtag, machte Herzoglichen Durchlaucht den Antrag, die bisherige

staͤndische Verfassung des Herzogthumes, den Einsicht

Foderungen des Zeitalters gemäß, zu verandern, und rathung der Landes-Wohlfahrt kuͤnftig Standen, vom gewahlt, anzuvertrauen. Bisher waren sechs Siebenthe Grundbesitzer gar nicht vertreten, und der Antrag! nicht ohne Aufopferung persoͤnlicher Vorrechte geschehen, selbe hat bei dem Herzoge eine guͤnstige Aufnahme gef Die definitive Entschließung wird den Ständen auf! sungsmäßigem Wege mitgetheilt werden.

Batreuth. Einige Rabbiner hatten sich beik lassen, den lobenswerthen Entschluß verschiedener Il Gesellen und Lehrlinge, an den Juüdischen fogenannten Feiertagen zu arbeiten, Hindernisse in den Weg zu Diesem Unwesen ist die Regierung des Ober-⸗Maim durch eine strenge Polizei-⸗Verfügung begegnet. Dresden, 6. Mat. Die heute zu Florenz vollzogen maͤhlung des regierenden Großherzoges von Toskang !! Prinzessin Maria, zeiten Tochter des Prinzen Maximilin juͤngsten Bruvers unseres Koͤniges, wurde auch am hiesigen Hofe gefeiert. Es war fuͤr diesen Tag große Gala und g Hofe ängesagt; in der katholischen Hofkirche wurde vorm Uhr, in Anwesenheit der Hoͤchsten Herrschaften, von dem

brosianischen Lobgesanges von der Koͤnigl. Hoftapelle, init! nonenschusse von der Schanze der Kaierwacht, und dem! Gewehrfeuer der um die Kirche aufgestellten 3 Bataillons terie von der hiesigen Gacnison vegleitet. In den Luth Ktrchen ward, nach Ablesung der deshalb angeordneten Fam jener Lobgesang ebenfalls angestimmt. Des Königes Ma ng 1 Uhr sobaun die Glückwunsche des diplomatischen Korp Ministeriums, der Generalitaͤt und aller uͤbrigen hofffaͤhlgi vom Militair und Civile im Thronsaale an. Eine eh Familien ⸗Mittagtafel, bei welcher auf dem goldenen Seh speist und von der Königl. Hofkapelle ein Koncert an ward, beschloß die Feierlichkeiten dieses Tages. Unfere war jedoch so wenig in der Kirche als bei der Kour und Ti wesend, da sie nur erst von einer nicht unbedeutenden Fr wieder hergestellt ist und alle Anstrengungen annoch ven muß; Bewegungen zu Wagen in den schoͤnen Morgenstun sich Die selbe jedoch bereits dreimal schon gemacht, und e einem RNuͤckfalle nichts mehr zu befuͤrchten. Der Vorabend 10. d. M. fakenden Geburtsfestes dieser geliebten zuͤrstin! desmutter, soll auf dem Linkeschen Bade, als Dankfest gluͤcirliche Wiederherstellung, durch ein großes Konzert, So Feuerwerk wuͤrdig und ganz vorzuͤglich gefeiert werden. Am Sonntage, den 29. April hatten wir hier und in gegenden von mehren Meilen, nach einer anhaltenden Trochenheit, sehr schwere Gewitter; an mehren Orten

Kreisstadt Bautzen in der Ober- Lausitz waren die Fuhh groͤßten; denn 23 Haͤuser wurden daselbst in der Gegend dei ses Ortenburg, ein unaufhaltsamer Raub der Flammen um benachbarte Hauser unußten ntedergerissen werden, um i Einhalt zu thun. Seit diesem Tage haben wir täglich sin witter gehabt, die durch das zuͤnden des Blitzes, so wi Schloßen, welche vorzuͤglich die Gegend um Noffen um heim trafen, mehr oder minder Schaden verursacht haben.

Der kuͤrz ich aus dem Arreste von hier in seine Hen Grimma entlassene vormalige unter -Kanonier Fischer, wegen der im vergangenen Jahre hier verücten beißen Rm thaten in Verdacht war, jedoch fuͤr unschuldig erklart nn neuerdings von der Polizei, in hiesiger Gegend als aufgegriffen, und als solcher wieder zu Arrest gebracht won und in wiefern nun das Geruͤcht, welches sich allgemein in kum verbreitet hat: daß naͤmlich der wahre Moͤrder Kaltoß neue gegen ihn gusgesagt, und ihn der Mittheilnahme best haben solle, gegruͤndet ist oder nicht, laßt sich bei dem g Stillschweigen der Gerichts-Behoͤrde, so wenig bestaͤtigen derlegen, und muß sich in der Kurze um so mehr aufklaͤt . Hinrichtung von Kaltofen im naͤchsten Monate schon o

Londoner offentlichen Blaͤttern nach, sollten sich dort d der Saͤchsischen und Preußischen Wolle verbessert haben,!

Mauermann, unter Assistenz der ubrigen Geistlichkeit, einn ches Hochamt gehalten, und um 11 Uhr die Auffuͤhrung 6 it ffen seyn. . so senhain.“) Am 27. April ward hier zu dem

Landstraßen sind neue sehr zweckuaͤßige Einrichtungen ge g nicht so Die Wohlpreise sind in England nach immer

dert die naͤmlicheu, wie vor einem Jahre; von Hestellun⸗ dergleichen Wollen Gattungen aus England, ist wenig⸗ Sachsen weder etwas zu verspüͤren, noch etwgs zu erwar⸗ bekanntlich die Englischen Woll Kommissionairs keine eben, wohl aber jedes Fruͤhjahr zu haͤufigen Einsendun⸗ olle einladen und anrathen, um diese alsdann an die en Manufakturisten, gegen Kommissions - Provision fuͤr der teutschen Absender zu verkaufen. Je mehr Wolle hen und Sachsen auf dergleichen Einladungen der Engli⸗

ommissiongirs nun einkaufen, desto mehr muͤssen diese letz⸗

ble gegen Provision zum Verkaufen bekommen.

1

Familien.

Mögen l-Preise bei Ueberfuͤhrung des Englischen Marktes als⸗ yn welche sie wollen, die Verbreitung solcher guͤnstigen

hten durch die Englischen Blaͤtter, hatte doch ihren guten Madam Catalani hat vorgestern

ankfurt, 4. Mai. es Konzert, bei nicht sehr vollem Saale gegeben. Der t kostete 4 Fl.“) Gestern sang dieselbe bei einem Feste, der Franzoͤsische Minister Resident, v. Reinhard gab. esse naht sich ihrem Ende. Der Detail⸗-Verkauf fuͤr gegend machte sie ein Paar Tage lebhaft. Im Durch— ist man damit sehr unzufrieden.

ssel, 2. Mai. Die besondere Militair-Gerichtsbar— d kuͤnftig auf die Strafrechts-Pflege, mit Einschluß njurien-Sachen eingeschrankt; auch sollen derselben ailien der Militair⸗Personen ferner nicht unterworfen Die den Militair Gerichten hiedurch entzogene Rechts— soll zu den gewohnlichen Gerichts-Behoͤrden uͤbergehen, ar: zu den Ober-Gerichten in Ansehung aller Ofsiziere, schsten bis zum untersten Grade, des Unter-Stabes, derer im Range ihnen gleich stehenden Militair-Perso— nebst den Frauen, Kindern oder Witwen derselben; Unter-Gerichten hingegen in Ansehung der Militair— n, vom Feldwebel, (diesen einschließlich) abwaͤrts, nebst

E6nchen, 30. April. Gestern wurde bei Hofe das hohe St. n Ritter-Srdensfest feierlichst begangen. Mit dem Ritter⸗ wurde der Freiherr von Imhoff, und Se. Durchlaucht der arl Theodor von Thurn und Taxis begnadigt.

J. M. M. der Koͤnig und die Koöͤnigin wer⸗ am 10 Mai, nach dem Lustschlosse Tegernsee verfuͤgen, von zun. eine Reise in die Schweiz unternehmen, und sodann Baden begeben. Se. K. Hoheit der Kronprinz aten hier eintreffen.

hrend der Ostertage wurde in einer Militair-Kasse ein hl von 10,00 fl. größtentheils in Golde begangen; bedeu⸗

ummen in Papieren blieben dabei unangetastet.

e bekannten Juͤdischen Haͤufer Kaula haben fuͤr die Russi⸗

H zum 7ten des kommenden Monat Mai werden

Italien bestimmte Armee, große Lieferungs- Geschafte men. 4 die Kai⸗

JSestreich und Russfland in Wien erwartet, wo auch spa König von England sich einfinden wird.

is Rom soll bereits die Beistimmung Sr. Paͤpstlichen Hei⸗ ber einige Modifikationen des Baierschen Konkordats hier

Sool⸗

einer in ganz Suͤd-Teutschland, neuen medizi—

Anstalt, der Grundstein gelegt; Se. Majestät der Koͤnig ine bedeutende Summe zur Einrichtung dieses heilsa—

nstitutes angewiesen.

ßemahlin, aus dem Graflichen Hause Rhode

ittgenste in. Der Graf Johann Franz Karl Lu d— u Sayn und Wittgenstein hinterließ am 6. Okt. 1615 Wun⸗

als Wittwe (geb. 1764.). Diese starb am 27. April,

ben unmuͤndigen Kindern beweint.

orm s, 24. April. Heute wurde hier das dreihundert— Gedaächtnis-Fest des Erscheinens des Resormators, Nartin Luther, vor dem im Jahre 1521 hier gehalte⸗

ein, und oͤfter zuͤndete auch der Blitz, doch in der Hann

äihstage, und der von diesem Gottes-Manne dabei nen Standhaftigkeit und Beharrlichkeit in Vertheidi— einer Lehre, hoch gefeiert. Sammtliche Geistliche und Vorstaͤnde der benachbarten evangelischen Staͤdte meinden waren dazu eingeladen, und fanden sich durch tionen dabei ein. ;

rau. Die Redaktion der hiesigen Zeitung giebt in ih⸗ tigen Blatte folgende Erklaͤrung;

uͤße der oft völlig ungegruͤndeten Anklagen und Verdaͤch⸗ n, uͤberdruͤssig des fortwaͤhrenden Auflauerns, der Bearg⸗ g und geflissentlichen Falschdeuterei uͤber jedes unbefangene nige Wort, mit unwillen erfuͤllt uͤber die kraͤnkenden zlimpfungen, womit man alles Ehrgefüͤhl aufs Empfind⸗ herwundet: habe ich den entschiedenen Entschluß gefaßt, die er zeitung mit Ende dieses halben Jahrganges nicht mehr en zu lassen, indem ich sie unter solchen Verhaͤltnissen fer⸗

t fortsetzen mochte.“ H. N. Sau erlaͤnd er.

scern. Wie in Zuͤrich und Bern, so hat auch hier der v. Glenk, auf 8 Jahre die ausschließliche Befugnis

Salzquellen aufzusuchen, u. auf 60 Jahre das aus⸗ enutzungsrecht; nach 15 Freijahren bezieht die

ng den Zehnten vom reinen Ertrage; Kosten und Ge—

s Unternehmens liegen auf Hrn. v. Glenk.

a Gr. Preuß. Kour.

J

!

diesen Artikel bedeutende Bestellungen gemacht worden ses i.

harktflecken im Baterschen Isar-Kreise; die hiesige Mes⸗ e liefert jahrlich Zoo, die Saline 140, o0o0 CTentner. Dieser cet g: ein Theil der Fieichen halle, ele, , eilen , in der Naͤhe befinden sich der berühmte Gesund⸗ Harfe r ling, eine Goldwaͤsche im Inn, und eine

Ireikorps kommandirt hatte. aus, und taͤglich vermehrte sich der Zulauf von Unzufriedenen, ohne

werden

1000 Arnauten gegen Theodor Wladimiresko aussandten.

Wien. Die meisten offentlichen Blaͤtter beschäftigen si jetzt mit großen Verhandlungen, welche m e und Frankreich stattfinden sollen. Diese Verhandlungen sind eben so gegruͤndet, als die Siege der Neapolitanischen Karbonart; eins wie das andere dieser Gerüchte war und ist 6 ue, ,. das ae stets in Bewegung zu er—

alten, da der Uebergang von Bewegung zur du leicht von selbst el ; e ,,,

Weder an diesen Verhandlungen, noch an ihrem bisher nur leise beruͤhrten Zwecke ist ein wahres Wort. Der Graf v. Nesselrode war nicht einen Augenblick zu Paris; er hat Laibach nie verlassen. Der Kaiserl. Russische Oberst-Kam— merherr, Graf Narischkin, ist nie in diplomatischen Geschaͤf⸗ ten verwendet worden, und er hat blos zum Vergnuͤgen eine Reise nach Paris unternommen. Der Koöͤnigl. Franzöoͤsische Gesandte, Graf de la Ferronnays hat die letzten Augenblicke des Aufenthaltes Sr. Russisch-Kaiserl., Majestät außer Ih— rem Reiche benutzt, um eine kurze Reise nach Paris zu ma⸗ chen. Er ist daselbst mit dem Karakter eines Botschafters bekleidet worden, weil sowol der Graf Pozzo di Borgo, als auch der Kaiserl. Oestreichsche Gesandte zu Paris, Freiher v. Vincent, denselben Karakter erhalten hatten, als sie in glei— cher Eigenschaft den Koͤnig von Neapel, von Laibach bis zu dessen Ruͤckkehr in sein Reich, zu begleiten berufen wurden. Vie ist ein Ansinnen an Frankreich fuͤr den Einzug oder den Durchzug fremder Truppen ergangen. Dies ist reine Wahr- heit; das Gegentheil davon reine Erdichtung, und gehort, mit allen darauf gebauten Folgerungen, ins Reich der Fabeln.

Am 24. v. M. starb hier im 77sten Lebensjahre der be— ruͤhmte Russisch Kais. Wirkliche Staatsrath und Leibarzt Dr J. P. Frank. ;

Wien. Die hiesige Zeitschrift der Wanderer, enthaͤlt uber den Anfang und Fortgang des Aufstandes in der Wal— lachei und Moldau, ein Schreiben aus Bukarest v. 6. Apr, welches der Oestr. Beobachter vom 1. d. M. liefert, und also lautet

„Seit dem Tode des letzten Fuͤrsten erregte ein gewisser Theo⸗ dor wladimiresko eine Revolution der Panduren oder Landezsol⸗ daten und der Bauern in der Kleinen Waliachei. Dies mußte ihm um so leichter werden, da er im letzten Kriege diese Panduren als Die Revolution brach in Zernecz

jedoch großes Aufsehen zu erregen, indem die Bojaren die Unter⸗— deücknng dieser Revolte fuͤr eine aͤußerst leichte Sache hielten.

Diese Geringschaͤtzung dauerte bis Anfang Marz, wo die Bojaren

enblich, durch die Ausbreitung der Unruhen geaͤngstigt, ung efaͤhr * bens wartete man aber auf Nachrichten von seiner Daft cgun er enolich erfuhr man, daß viele Arnauten zu ihm uͤbergegangen waren. Am 10. Maͤrz kam man hier in Kenntnis des Ruf⸗ standes zu Galacz, in welchem die Griechen unter Anfuͤhrung eines gewissen Wassils Garavia, mehre dort befindliche Tuͤrken ermor⸗ deten, wobet auch Feuer in der Stadt auskam, das inige Maga⸗ zine verzehrte, Hierauf begab sich Cargvia mit ungefaͤhr 200 Grie— chen von Galacz nach Focksany. Am 11. Maͤcz erhielt man die Kunde, daß ein Sohn des Fuͤrsten Hypsilanti, der in der Russischen Armee gedient und einen Arm verkoren habe, plötzlich aus Bessarabien nach Hassy gekommen sey; dort habe er alle Grie⸗ chen in Aufstand gebracht, und proklamirt, er wolle das Tuͤrkische Joch äber Griechenland abschüttein. Auch versprach er Srdnung. und Sicherheit, und kundigte an, daß er auf dem Marsche nach. Bukarest begriffen sey. Alle diese Nachrichten veranlaßten hier eine unbeschreihliche Verwirrung. Am 12. Maͤrz fingen die in Aemtern und Wuͤrden stehenden Bojaren an, sich zu flüchten. Dieles Beispiel fand Nachahmung, und binnen 10 Tagen ffuͤchte⸗ ten sich alle Personen, die im Stande waren, Wagen aufutreiben, nach Kronstadt. Luͤgenhafte Geruͤchte von Annaͤherung des Caravig, Hypsilantt z vermehrten die Flucht, und veranlaßten die Kguf— leute, ihr Lager zu pagen und sie in Kelleru, Kirchen und Klöͤstern zu verbergen. Alle Haͤuser und Gewölbe wurden geräumt und verrammelt, die Menschen fluͤchteten sich in umliegende Kloͤster oder nach Kronstadt, und was hier blieb, schloß fich in den Kloͤstern ein die mit hohen Mauern umgesen sind. Unsere Stadt, mit einer Bevölkerung von 80,000 Seelen, glich von nun an einer Eindde. Alle Geschaͤfte lagen danieder; nichts wurde gekauft und verkauft, als Gewehre, Pulver und Blei, da jeder Burger bei der aufge⸗ loͤsten Ordnung sich vor dem Gesindel fuͤrchtete, welches nichts zu verlieren hat, und sein Heil in der Unordnung findet. Alles ber waffnete sich und die wenigen Menschen, die man am Tage in dem Straßen sah, gingen mit Flinten, Saͤbeln und Pistolen herum. Raubgesindel hatte sich auf den Landstraßen gelagert, und plün⸗ derte und mishandelte die sich von hier mit Hab und Gut fluͤch=— tenden Bewohner. Täglich hoͤrte nan vom Lande die Kunde neuer Beraubungen, und Viele der Gefluͤchteten kamen nackt und er⸗— baͤrmlich gemishandelt hieher zuruck. Die in den Kloͤstern versam⸗— melten Menschen hatten diese Oerter so uͤherfuͤllt, daß die meisten unter freiem Himmel kampiren musten; die Hoͤfe wimmelten von Fluͤchtlingen, die, einer unfreundlichen Witterung preisgegeben, krank wurden. Kinder unterlagen haufig den Beschwerden; in einem hiesigen Kloster begrub man binnen zehn Tagen 20 Kinder Die Angst und Verwirrung, welche diese Begebenheiten über uns brachten, ist keiner Beschreibung faͤhig. Sie dauerte zehn Tage, und wurde durch ein Schneegestbber und das Austreten des durch die Stadt laufenden Flusses vermehrt, wodurch ein großer Theil der Stadt unter Wasser gesetzt wurde. Endlich verschwand diese Plage. Die Leute sahen, daß weder Theodor noch Caravig noch Hypsilanti ankamen; sie erholten sich von ihrem Schrecken und Viele gingen wieder in ihre Quartiere. Doch blieb noch alles Hab und Gut dort, wo es hinterlegt worden war, und kein Ge⸗ schaͤft wurde gemacht, welches auch jetzt noch der Fall ist. Die Men⸗ schen treiben sich unbeschaͤftigt auf den Straßen herum; taͤglich werden Luͤgen ausgeheckt, die neue Luͤgen am anderen Tage ver⸗ draͤngen. Es durfte nur Einer laufen und schreien: die Türken kommen! so lief ihm ein ganzes Quartier nach; so sehr hatte sich der Schrecken aller Gemuͤther bemaͤchtiget. Einige noch zuruͤckgebliebene Bojaren ünz die Bevollmächtigten des neuen Fuͤrsten Kallimachi, die eben angekommen waren, su chten die Stadt