or unruhen und Feuer 6 zu 6 daß sie mehre Ar⸗ 6333 in Sold nahmen, die auf dem Lande gegen Theodor besind⸗ lichen zurückriefen, und starke Patrouillen die Stadt durchziehen a. Dies dauerte bis zum ag. 2. an welchem Tage die Fuͤrstlichen n ten in die Turkei zurückkehrten. Auch entfernten sich der Oestreichsche Agent und der Russische Konsul von hier nach Kronstadt. Man sagte, Hypsilanti ware nur vier Posten
entfernt, Theodor ruͤcke von einer andern Seite heran. Diese Ce⸗ rüöchte bewogen viele der hier befindlichen Russischen und Destreich= schen Uunterthanen, gleichfalls abzureisen. Seit dieser Zeit bemerkte man eine Gaͤhrung unter den Griechen, welche jedoch die Landesbewohner, die Wallachen, nicht theilten. Mitunter sah man Leute mit der Kokarde des Hypsilanti auf den Straßen. Am 2. April verkündete plötzlich ein Ausrufer, man solle die Haͤuser sperren und sich ruhig verhalten. Denselben Tag um 12 Uyr ruͤckte Theodor Wladimiresko mit ungefahr 20l Mann in die Stadt, und nachdem er von einem Bojarenhofe unter dem Metro⸗ politan⸗Kloster Besitz genommen, auch seine Leute dort einquar= tirt hatte, ließ er unter Trommelschlag ausrufen, die Buͤrger und Bewohner dieser Stadt sollten sich auf dem Berge, worauf das Metropolitan⸗Kloster liegt, versammeln, indem er ihnen dort die Absicht seiner Ankunft in Bukarest mittheilen wolle. Alles lief nun nach dem angewiesenen Orte, um sowol seine Leute, die sich in dem großen Hofe des von ihm bewohnten Gebaͤudes unter freiem Himmel gelagert hatten, zu betrachten, als auch zu hören, waz verkuͤndet werden wuͤrde. Personen, die mit dem Anfuͤhrer selbst zu sprechen wuͤnschten, wurden, jedoch nur in kleiner Anzahl, zu—
elassen. Er versicherte sie, daß er bei seinem Besuche weder ge noch sonstiges Uebel bezwecke. Nach seinem en ng
erfuhr man, daß das Metropolitan-Kloster, wo der Erzbischof resi⸗ dirt, gesperrt sey, und daß Arnauten sich darin befaͤnden, die mit Theodors Ansichten nicht uͤbereinstimmten. Abends um 10 Uhr hörte man aus dem Kloster ein wildes Schießen, welches eine Viertelstunde anhielt. Alles kam in Allarm. Man glaubte Theo⸗ dor habe das Kloster mit Gewalt in Besitz nehmen wollen; jedoch am folgenden Morgen ergab es sich, daß blos der Uebermuth der eingesperrten Arnauten den Laͤrm verursacht. Nachdem noch ein Arnauten Kapitain mit ar Mann hineingerückt war, wurden die Thore des Metropolitan-Klosters wieder geoͤfnet. — So blieb es, das naͤchtliche Schießen abgerechnet, ziemlich ruhig bis zum 4. April, wo wir einen neuen Auftritt erlebten. Nachmittags sah man Griechische bewaffnete Bursche zwei Fahnen herumrragen, de⸗ ren eine roth, schwarz und weiß gestreift, die andere ganz weiß, belde ader mit einem Kreuze bezeichnet waren. Auf der ersten befand sich der Vogel Phoͤnir und eine Eule abgemalt. Diese Fahnen wurden unter Absingung von Freiheit Liedern durch die Stadt getragen, Griechische Geistliche im Priesterornat begleiteten sie, und bei Aufpflanzung derselben wurde viel gelaͤrmt, auch auf die Haͤuser der Hojaren stark geschossen. Wie weit dies fuͤh⸗ ren soll, kann Niemand ermessen. Hypsilanti befindet sich bis jetzt bestimmt in Plojest, drei Posten von hier. Seit acht Tagen wird taglich sein Einruͤcken angekuͤndigt; doch ist er noch immer nicht angenommen. Der Caravig von Galacz hat sich mit ihm vereinigt, doch Theodor Wladimiresko, der ein hiesiger Landes-Wallache ist, scheint sich mit Hypsilanti nicht einverstehen zu wollen und Ursa⸗ che an dessen unthaͤtigem Verweilen in Pplojest zu seyn. Ueber die Staͤrke seiner Mannschaft hat man nur schwankende Geruͤchte;
ein Grieche, der in Plojest gewesen, schaͤtzte sie auf ooo Mann. Vermuthlich werden in kurzer Zeit Tuͤrken in dieses Land rücken, um den Febellen das Handwerk zu legen. Der Himmel gebe, daß es dabei in unserer Stadt nicht zu Thaͤtlichkeiten kom⸗ me, und wir vor größerem Ungluͤck bewahrt bleiben. Man sagt,
daß die Tuͤrken sich bedeutend ruͤsten, und dieser Tage uͤber die Donau setzen wollen. Auch hat der Griechische Patriarch in Kon⸗ stantinopel ein Anathemg oder Fluch an den hiesigen Erzbisch of eingesandt, und ihm aufgetragen, allen in Insurrektten gegen die Tuͤrken befindlichen Griechischen Christen seinen Fluch zu verkuͤn=
, . 9. Rachschrift. „So eben hoͤrt man, daß die Tuͤrken bereits Kͤber die Donau gegangen sind; wie weit sich dieses bestaͤtigt, wird die Folge zeigen. Den Geruͤchten, und wenn sie auch blos zwei Stunden weit herruͤhren, ist nicht mehr zu glauben.“
Genua. Hier sind die nach Modena, Nizza und Tu⸗ rin abgesendeten Deputationen wieder eingetroffen, und ha— ben Worte des Trostes, und eine Eskadron vom Korps des Grafen Latour mitgebracht.
Turin, 21. April. Graf Sallier de Latour hat vom Herzoge v. Genevois, aus Modena, ein dankbares Anerkennt— nis seines lobenswerthen Betragens in der letzten schwierigen
eit erhalten; auch dem treu gebliebenen Theile des Koͤnigl. ö laßt der Herzog, in dem desfalsigen heute bekannt gemachten Tages-Befehle, alle Gerechtigkeit widerfahren.
Rom. Der Heilige Vater vollzog alle geistlichn Funk— tionen der Charwoche in der Sixtinischen Kapelle in eigener Person. Der Konig von Neapel, der Kronprinz von Bai— ern, der Prinz Maxlmilian von Sachsen mit seinen Töchtern, die Herzogin von Floridia 2c. wohnten denselben täglich bei.
arma. Nach glücklich beendigtem Feldzuge In Pie— mont, ist Graf Neipperg hier eingetroffen. Unsere Truppen, denen der Ober-Feldherr Bubna, Betragens, seine Zufriedenheit bezeigte, halten noch Bobbio und das Thal der Trebia besetzt. z ng Der beruͤchtigte Abbate Minichini soll ver— afte ;
Ein gefluͤchteter Emissair, Bal
—
—
ano, der Wachsamkeit der
wegen ihres vortrefflichen
Regierung sutschtäpft, hat in der Gegend von Corleone, eine Bande Karbonari gesammelt, und damit das Kastel von Chi⸗ usa besetzt, das vormals den Colonnais gehörte, und welches er nun als seinen Antheil an den Guͤkern der Margherita Lolonng, Prinzessin von Castigliene, in Besitz nehmen zu Fallen erklcgt. Man hat eins Abtheilung Truppen gegen dle— sen neuen Verkünder des agrarischen Gesetzes geschickt, der
ein Anhanger des vom hiesigen Volke mit dem Nam
narca radicale bezeichneten Giaimo ist.
Neapel, 24. April. Der Polizei⸗-Minister Fiyn nosa hat hier dieser Tage die Generale Pedrinello un letta, den Obristen Walro und das vorige Parlamen Borelli, wegen gesetzwidriger Korrespondenz verhaftz nach dem Kestel St Elmo abfuͤhren lassen.
Die Untersuchungs-Kommission fuͤr das Milita⸗ ihre Sitzungen eröffnet. Sie besteht aus dem Herz SDangro und 6 General⸗Majors. In Sizilien ist al hig Die Neapolitanischen Truppen sind von dort gerufen, und werden in ihre Heimat entlassen.
Der Spanische Gesandte ist nach Englischen uud Spanischen Kriegschiffe haben den Hafen verlassen. Nur die Franzoͤsischen sind noch ga
Rom abgereis, ⸗
Die aus dem Adriatischen Meere zuruͤckkehrende Neapols
Flottille ist hier eingelaufen.
Der Spaniiche Gesandte, Ritter d' Onis, ging an
von hier zu Lande nach Rom ab. Er hat seinen Les Sekretair als Geschaststraͤger vorgestellt. — Der h Abbate Taddei, vormaliger Redakteur des Giornale g
Aonale, hat seine Besoldung und seine Stelle als Che Departements bei dem Justiz⸗Ministerium verloren, n
nun auf sechs Jahre, in das religieuse Haus der Ml von Tremoli geschickt. Als er diesen Befehl erhielt, er sich, wie immer, ohne Geld. Die erste Schauspie Theaters von St. Carlo, Demoiselle Colbran, sehr von des Abbate Feder stets beguͤnstigt, sandte ihm blicklich zoo Dukati *) zu Bestrestung der Reise— Kosten wietz ihm eine Pension von 50 Dukati“ ) monatlich fur Unterhalt an. . e
Der Exgeneral D. Guglielmo Pepe, ist als des h raths schuldig, fuͤr vogelfren erklart.
Der Praͤsident der niebergesetzten Kommission, welche nehmen der Geistlichkett pruͤfen soll, (st ver Erzbischof vn pel, Fürst Ruffo di Still. Praͤsident der Konn welche das Betragen der Professoren und Schullehrer, der Leüer, Redattoren ver Zeitschristen, und Herausgeber von Zeichnungen und Kupferstichen zu untersuchen hät, ist der Eardito, Vice Praͤstvent aber der Herzog Lusciano. Bie mission wird guch zugleich das Censur-Geschäft übernehr ter dem Vorsitze des Don Marrgno, wird eine vierte Ken die Geschaͤft- Führung der Justiz⸗ und unter dem Vor Marchese Vigo, eine fuͤnfte die der Verwaltungs⸗ Beamten unt
Caputo, ein junge hiesiger Gelehrter, bohrt den Her garelli aus Bologna Und dessen dee, mit Hilfe des Sch ten dte hortzontale Richtung des Luftballs bewirken zu wollen, Grund. Er schlaͤgt dagegen, in der Addresse, mit der er si
falls an die Königl. Akademie zu Lonbon gewendet, vor, St. Petersburg, 123. April.
ö *.
k
vom 10ten
openhag en, 30. April. Die Ritter-Akademie in
e wird zu einem Erziehungs-Institute eingerichtet, auf nicht allein die zum foͤrmlichen Studiren erfoderlichen amental-KKenntnisse gelehrt
nil lehrt werden sollen, sondern ch zugleich eine Akademie seyn soll, fuͤr die, welche, ohne
niversitaͤt zu besuchen, gleich in solche Aemter oder Ver—
ssse uͤbergehen wollen, zu denen wirkliche Universitäͤts—
sen wesentlich nicht noͤthig sind. die Akademie Zöglinge, deren Anzahl bestimmt ist, ha—
nterricht, Wohnung und Aufwartung frei; für Bekoͤ—
g aber und Waͤsche, wird ein Billiges verguͤtet; außer
jestimmten Akademie⸗Zoͤglingen, koͤnnen auch noch andere
1 *
uch die teutsche Sprache.
Leute Theil am Unterrichte nehmen, jedoch wohnen
in der Stadt, stehen aber unter der Aufsicht und den
en der Akademie. Unter den Lehrgegenständen befindet
Ehe die Zoͤglinge der Schule, den Vorlesungen auf der krsität beiwohnen dürfen, müssen sie ein Examen beste—
an welchem Professoren der Universitaͤt in Kop ehmen. die Lateinische und Griechische Philologie, l, Mathematik, e. Die von der Akademie zur Universitaͤt, oder in an—
Gegenstaͤnde der akademischen Vorlesungen Philo sophie,
Physik, Astronomie und Natur-Ge—
Geschaͤft-Verhaͤltnisse uͤbergehenden junge Leute werden r gepruͤft. ; ; J) Da das Gebaͤude der Akademie abgebrannt ist, so muß
enes aufgefuͤhrt werden.
Die fruͤher bei der Akademie
e Stelle eines Ober-Hofmeisters, ist bei der neuen Ein— ng nicht mehr noͤthig befunden worden.
Unter den Fremden,
der athmospharischen Luft und pneumatischer Kanonen bl bevorstehende Abreise in den Zeitungen gewöhnlich be—
zu bedienen. Aus Kanonen wollen also beide, C garelli, geschossen seyn; jener aber behalt sich vor, was dunkle Theorie erst dann naͤher zu sehen haben wird, welche Aufunhme und Mingarelit gefunden hat.
Noch vor kurzem war das Giornale costituzionale si Addressen gefuͤllt, in welchen die Bewohner Beider Sizil Parlamente ihre patriotischen Gesinnungen ausdrückten. q dasseive Blatt (vas jetzt wieder den ehemaligen Titel, Jou Beiden Sizilien fuͤhrt) die naͤmlichen Ortschaften, welch ihre Deputirten absenden, um zu den Füßen Sr. Majej unwandelbar treuen und ehrfurchtvollen Gesinnungen zu!
Bukarest. In Folge der von Sr. Majestaͤt dem Kah ander ausgesprochenen Grundsaͤte, hat der Kaiserl. Rufsts sul untetm 265. Maͤrz zwei wroklamationen erlaffen, in de sier er den Fuͤrsten Hyrsilguti und dessen Anhanger förm sererlich auffodert, sich auf der Steste nach Russland zu und daselbst das Urtheil Sr. Majestaͤt uͤber ihr bishertzes men abzuwarten, widrigenfalls sie als oͤffentliche Ruhestbrer tet werden, und nicht nur die Rache der Sttomanischen rung zu erwarten haben, sondern auch dem Kaiserlichen antwortlich werden wurden. Diese Auffodeung erstreckt sich a ubrigen Russischen Unterthanen oder Schützlinge, welg Umtrieben des Hypsilanti moͤgen Antheil genoimrn ha der zweiten Proklamation werden die Moldauer, welche ihn untreu und Anhaͤnger der Rebellen geworden sind, aufgeft Pflicht und Ordnung zuruͤckzukehren, und der legitimen zu gehorchen, indem dieses das einzige Mittel sey, sie vom zu schützen, welche der Kaiserliche Hof gegen Kllle erkläh die im Aufruhre verharren. „Mögen alle Molbauer““ si der Aufruf „uͤberzeugt seyn, daß das Heil und das Glöt Landes nur von ihrer völligen Unterwerfung abhange!!““ lich sollen diese kräftigen und unumwundenen Erklaͤrungel die gute Folge gehabt haben, daß Fuͤrst Suzzo die Regie derlegte. in Kourier wurde schleunigst abgeschidckt, i Nachricht nach Konstantinopel zu überbringen.
Stockholm. Ein Nordischer Konsul zu Marwf sich in Gibraltar aufhält und dem Sultan das Fried schenk von vier Jahren schuldig ist (ioo, oo harte soll an die endliche Berichtigung dieses Restes, in ein auffaͤlligen Tone erinnert worden seyn.
) 336 Rthlr. a1 Gr. Preuß. Kour. *) 536 Rthlr. z Gr. 6 Pf. Preuß. Kour.
aputo um
seine ßherzog von Meck entwicteln, wensster v. Luͤtzow, und dem Würdigung die üinsere g
gemacht wird, besindet sich heute Se. K. H. der Erb— lenburg⸗Schwerin nebst dessen Oberhof— Legations-Rathe v. Schmidt.
gewohnlichen Weinpreise der uͤblichsten Sorten
folgende. Die Bouteille alter Franzwein 27 Rubel ; *) Sauterne 5 Rb.; Graves 24 Rb. ; Hochheimer 7 Rb.:
de 24 Rb. ;
ᷣ
Chateau Margau 8 Rb. ;. Champagner V. 19 Rb.; der Krug Selter- oder Geilnauer Wasser 1
Be. Majestaͤt der Kaiser hat dem Großherzogl. Badi—
Geheimen-Rathe und Minister-Residenten am Koͤ— Wuͤrtembergschen Hofe, von Friedrich, die diaman— Insignien des St. Annen-Ordens 2ter Klasse zu er—
in, und dem Professor Afzelius zu Abo, eine Belohnung
100, ooo Rubeln, fur die Ausarbeltung eines neuen en Gesetz⸗B
allge⸗ uches fuͤr das Groß-Fuͤrstenthum Finnland
Ersprechen, ubrigens aber das Postgeld fuͤr Packete, fuͤr
und Teutsch⸗Ru
übung klingender Muͤnze und fuͤr Estafetten, verringern
sin geruhet. . dr. Swaͤtnoi giebt bei Graͤff ein neues Russisch-Teut— ssisches Woͤrterbuch heraus (3 Rub. Silb.)
der Kollegien-Rath Maximowitsch einen ganz neuen Plan
7
zeugen.! Vor einigen ä Schotten Gordon versteigert. Waͤsche, und Geschirr, „(Jeder der letzten ward einzeln vorgeführt. Unter den Bie⸗ hiesige Burger, vorzuͤglich aber Skla⸗
m beinnden sich einige zer ndler; fielen die armen Opfer jenen zu, so schienen sie ihr Ge⸗
.
arten ein kleines Lusthaus hauen will, hr 60
Vonto, ein wackerer
ndler . en, so zeigten ihre Mienen da
bor, und
er herrlichen Kaiserstadt. (13 Rub.)
ichm on den) (von einem eben kürzlich dort angekommenen * ö Mon a Rm, as
Tagen ward die Verlassenschaft des
Nach vielem alten Hausge⸗
kamen auch das Vieh und die Sklaven
nach ertraͤglich zu sinden; wurden sie aber von einem Skla⸗ tiefste Gefuͤhl Der Proklamator fuͤhrte zuerst einen huͤbschen Bur⸗ nd rief, Meine Herrn, ein Prachtstuͤck. Billy (Wil ein tüchtiger simmermann, 21 Jahr alt! zos Dollar zum
z Gesund und ohne Fehl! arbeitet wie ein Meister; 350 zum ersten . ihn vorzuͤglichl 2c. „Die Sklavenhaͤndler boten, ei⸗ me then sei
jum ersten:! Sehen Sie die Knochen, das Brustwerki 3860 der Junge ist geschickt und brav; der Hr.
r, als der andere,
aher ein Buͤrger kaufte ihn auf einer Frau,
die im bevorstehenden Sommer sich in ih⸗ fuͤr 425 Dollar Rthlr. Pr. Koöur.)
Feldarbeiter, 32 Jahr alt. „Ponto ist
gte der Sklave: „Das muß ich besser wissen,“ stel ihm der
h
Hauptstadt in dem im
nator in das Wort allonz meine Herrn, Ponto, 100 Dol⸗
6 Gr. 120 Pf. Preuß. Kour. J. 15984 von Barlow entdeckten, und
zer zungfraͤulichen Königin Elssabeth, Virginien, genannten
merilan ischen Staate, in
it 10,00 Englischen, Niederlaͤndi⸗ teutschen Bewohnern. ;
enhagen
„Ponto“ fuhr der Proklamator
1 a
ten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung.
Mai
1821.
lar zum ersten; ein frischer und gesunder Kerl!“ — „Ponto ist viel krank“ unterbrach ihn der Sklave. „Wie Ponto zu Hr. Gordon kam, Ponto flark war und frisch, jetzt — alles aus.“ — Kein Mensch wollte bieten. Er mußte wieder zurück. Jetzt kam eine Familie. Vater, Mutter, und 3 kleine Kinder. Hr. Gordon hatte, wie der Proklamator ausrtef, letztwillig verordnet, daß sie nicht getrennt werden sollten; sie gingen fuͤr 80 Dollar weg; fuͤr e nen Lohgaͤrber zahlte ein Richmonder, 530 Dollar. „Aufgepasst“ schrie nun der Proklamgtor, und es traten Mutter und Tochter auf; diese 13, jene hoͤchstens 3 Jahre. Beide brauchten nicht zu⸗ sammen verkauft zu werden: sie waren nur miteinander aufgetre⸗ ten, um noch so lange als möglich beisammen zu seyn. Betty, das Madchen, konnte einem Bildhauer zum nde dienen, so vol⸗ lendet schön war ihr Körperbau; hinter den Purpurltppen des klei⸗ nen Mundes prangten zwei Reihen blitzend weißer Zaͤhne; die sammetweiche Haut glaͤnjte im reinsten Schwarz, aber das dunkle große seelenvolle Auge schwamm in hellen Thränen. Die Mutter
— 2
war ganz das Ebenbild der schoͤnen Tochter, nur einen halben Zell größer, und nicht so frisch, als das lebenskraͤftige Mohrenkind. Sine Richmonder Burgerfrau erstand die Rütter: diese fiel ihr ju Füßen, und bat, nun guch auf Betty zu bieten, weil ohne die⸗ se, sie nicht werde leben können. Die Bürgerin nickte wohlwol⸗ lend, und bot gleich 100 Dollar, aber bie Sklavenhändler, für deren Spekulation die reitzende Betty ein befonderer Fund seyn mochte, lachten ihr in das Gesicht, und boten einer immer hitziger als der andere. Bei Europaͤischen Auktionen reißen, wie ich 3 ssesehen, die Meistbietenden, den eben in der Versteigerung begri fenen Gegenstand sich gewöhnlich einander aus der Hand, besehen und untersuchen ihn noch genauer, und bessern dann das höchste Hebot noch um eine Kleinigkeit; gauz so spielten diese unmensch— lichen Teufel dem unglücklichen Kinde mit; die rohen Scherze des Proklanigtors, der die Hausustigen, unter immerwaäͤhrendem Höher⸗ gehen des , aufmunterte, zerschnitten dem zartfuͤhlenden Maͤd⸗ chen das Herz; sie bedeckte das weinende Gesicht mit ihren kleinen zu⸗ sammengerungenen Handen, und als sie hörte, daß sie gerade dem abscheulichsten der Sklavenhändler, einem der gesühllofegen Bar! baren, fuͤr go Dollar zugefallen, und also von ihrer jammern⸗ den Mutter auf ewig getrennt war, sank sie in Ohnmacht. Aber ihr neuer Herr lachte, gah ihr mit der blutgeträͤnkten Peitsche einige scharfe Schmitze auf den jungfraͤulichen Busen, und meinte, als sie, von dem höͤllischen Schmerze in das fluchbedeckte Leben zu⸗ ruͤckgerufen, die Augen wieder aufschlug, das, auf die Peitsche zei⸗ gend, sey sein bester Leibarzt. Langer konnte ich nicht bleiben; mir blutete das Herz, als sey es mitten von einander gerissen unz daß ich im neunzehnten Jahrhunderte, und in einem der zweiund⸗ zwanzig vereinigten Freistagten, solchen unmenschlichen Greu⸗ el mit eigenen Augen hatte ansehen müffen, kommt mir noch heute/ wie ein boͤser Traum vor.
— —
FJ n lg
Erfurt. Im hiesigen Reg. Bezirke haben fuͤr vor uͤgli Leistungen im Impf -Geschaͤfte, die große n meer * kommen; Die Aerzte Dr. Reinhard zu Muͤhlhausen, Lukasz zu Erfurt, Böͤnig und Geis zu Treffurt, so wie die Wnndaͤrzte Hr. Löffler zu Kendelstein, Koöͤsting zu Beuren und Varges zu Bennekenstein; Impf- Praͤmten aber die Aerzte Or. Strecker zu Dingelstaͤdt, Schmaltalden zu Langensalze, Walpers zu Heiligenstadt, Kaufmann zu Teistungen? Gremler zu Worbis, und die Wundaͤrzte Hr, Riedel zu Elrich, und Görke zu Wol⸗ kramshausen. Oeffentlich belobt worden sind 1 Aerzte, 8 Wund Aerzte und mehre Schullehrer und Geistliche.
Im Fache der Schulverbesserung durch Verbesserung der Lehr⸗ stellen, haben sich in un serem Reg. Bez. neuerdings hervorgethan die Gemeinden von Andisleben, Egstedt, Kuͤhnhausen, Melchen⸗ dorf, Muͤhlberg, Walschleben und Windisch⸗Holzhausen.
Preisfrage.
Die Königl. Akademie gemeinnuͤtziger Wissenschaften zu Erfurt setzte im Jahre 1617 einen Preis von 190 Thalern fur die beste Beantwortung der Frage aus: Welchen Einfluß hat der Befreiungskrieg der Jahre 1813 bis 18615. auf die Entwickelung der Menschheit in ihrer reinen Idee geaͤußert. Da die eingegangenen zum Theil in sich schäͤtzbaren Ab— handlungen, sämmtlich der Absicht nicht entsprechen, so nimmt die Akademie jene Aufgabe zuruck und setzt bei glei⸗ chem Preise, folgende an deren Stelle. .
„Welche Stoffe, außer den bekannten, sind anstatt der Lohe zum Gerben zu gebrauchen? und sind die von Hatchet entdeckten kuͤnstlichen Stoffe wirklich Gerbe-Stoffe? leisten sie was die Lohe thut, und sind sie im Großen leicht darzustellen?
Man wuͤnscht keine theoretischen Raisonnements, fondern eine Anstellung vergleichender Versuche; auch müssen Proben von dem dargestellten Leder mit eingeschlckt werden. Dle neu— aufgefundenen Stoffe muͤssen auch in solcher Menge aufzufin⸗ den seyn, daß sie bei der Anwendung im Allgemeinen nicht
mangeln.