1821 / 69 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

j bes Traktats, als Souverain von Norwegen, n n, nnn, um es mit Daͤnemark abzumachen, wie viel dieses Reich nach Verhaltnis seiner Volks menge und sel⸗ ner Erwerbsquellen von der Schuld zu äbernehmen habe, welche die Saͤnische Nonarchie zu bezablen haben konne.“

egebenheiten, welche gleich nachher in Norwegen ein⸗ ear ,, . des Kieler Traktats Hindernisse in den Weg, und brachten natürlicherweise die Ausführung der Yer⸗ pffichtungen zum Stocken, welche Se. Königl. Daͤnische Maj. übernommen hatten.“ ; *.

. te Vorsehung, welche über die Fortbestehung und den en. inn. entscheidet, und welche den Frieden herbei . und den Krieg verlaͤngert, brachte auch hier die Folge mit sich, indem sie die Lutocitaͤt und Macht des Königs in Norwegen begraͤnzte, daß es eine Verpflichtung fuͤr Se. Maj, wurde, wegen der Vertheilung der Schulden Daͤnemarks unterhandeln zu las= sen, durchaus in Uebereinstimmung mit dem Wunsche welchen die Nation durch ihre Repraͤsentanten i erkennen geben wuͤrde.⸗

„In Betracht des Vorangeführten hat die bevorstehende Schließung des jetzigen Storthings Se. Maj. bestimmt, den ver⸗ sammelten Repraͤsentanten des Reichs, Nachricht von der n , handlung mitzutheilen, welche in der vorliegenden Angelegenheit mit dem Daͤnschen Hofe eröffnet ist; und da es alle Wahrschein⸗ lichkeit fuͤr sich hat, das diese Negociationen nicht werden geschlos⸗ sen werden, bevor das Storthing Norwegens aufgehoben wird ̃so ist es Sr. Maj. von Wichtigkeit, diese Sache dem Storthing vor⸗ zustellen, um die Meinung der Nation daruber zu vernehmen, ei⸗ nen wie großen Antheil Se. Maj. als von jenen Schulden dem Königreich Rorwegen zukommend anerkennen koͤnnen.“

„Indem Se. Maj. diese Ihre gnaͤdige Proposition vorlegen, wird zugleich bemerkt; daß es Sr. Maj. Wille ist, das Bedenken Ihres n gen Staatsraths daruber zu hoͤren, bevor Hoͤchst⸗ diefelben die Verhandlungen zu bestaͤtgen gedenken, welche in Anleitung der Auseinandersetzung gefuͤhrt werben. Falls das Storthing der Meinung seyn sollte, 2 oder 4 Mitglieder aus sei⸗ ner Mitte, bevor dasselbe sich trennt, zu ernennen, um die schließ⸗ liche Auselnandersetzung durchzugehen, und darüber ihre Meinun⸗ gen und e me. . wollen Se. Maj. einem solchen BVeschlusse gnaͤdigst entgegensehen. . ; . 421 gie gn er, 5 zan und durchaus die Ehre und das Wohl Norwegens zum Ziel Ihrer Bemuhungen gemacht haben, wenden Sich in Folge dieser Grundsaͤtze in der gegenwartigen Angelegenheit an die Repraͤsentanten der Nation, bei welcher Höchstihre Macht durchgus mit dem auf konstitutionsmaͤßige Weise zu erkennen gegebenen Wunsch derselben verbunden ist. e. Maj. zweifeln keinesweges an der Unpartheilichkeit des Storthings in dleser Sache, bei welcher auf der einen Seite die Rede davon ist, Rechtfertig zu seyn, und auf der andern Seite, die ersten und hei⸗ sigsten Rechte der Nation zu handhaben; nämlich zie, sich selbst zu besteuern und anzuerkennen, wie viel sie schuldig ist. Diese Ver⸗ pflichtung und Rechte lassen sich leicht vereinen, und Se. Maj. vertrauen in acht 6 auf die Einsicht des Storthings und

ie Lokal⸗-Kenntnisse desselben.“ .

. . Jun. Monat reskribirten Se. Maj. dem Storthing fol⸗ gendes . . -

Dem Storthing wird zu erkennen gegeben, daß die unter⸗ thanlge Abdresse desselben vom zo. v. M. Sr. M. nicht so deut⸗ lich vorkomme, daß daraus mit Sichecheit einige Bestimmungen hergeleitet werden koͤnnen, worngch die mit Danemart eingelei⸗

teten Unterhandlungen zum erwuͤnschten endlichen Schluß zu brin⸗

gen waͤren; welche ünterhandlungen einzig den Zweck haben, ge⸗ naue Kenntnis von den err fen en Foderungen und Guthaben zu erhalten, welche die Königreiche Danemark und Norwegen an einander machen. Der gzste §. der Konstitution enthalt in dieser Ruͤcksicht, e, , e, . nichts anders als seine eigene Natio⸗ ld bezahlen werde. .

na ichn dei Ein il sfen Inhalt dieses Artikels zur Ausfuhrung

zu bringen, wandten Se. Maj. Sich an das Storthing mit dem

vollkemmensten Vertrauen, und mit dem Wohlwollen, welches

Hoͤchstdieselben fuͤr das Norwegische Volk hegen.

Wenn Se. Maj. Sich an die Rechte gehalten haͤtten, welche Sie durch den Kteler Traktat erworben haben, so würde dieser Schritt nicht gemacht worden seyn. Als souverainer König haͤtten Sie in folchem Falle unterhandeln lassen können, ohne daß dabei von der Meinung einer gesetzgebenden Macht haͤtte die Rede seyn können. Aber da die Konstitution mit Bestimmungen dazwischen

ekommen ist, welche genau befolgt werden muͤssen, so fanden Se.

Maj. es nothwendig, das Storthing von dem Zustande der Sache zu unterrichten, und dasselbe auf die Verpflichtungen aufmerksam zu machen, welchen einzelne Maͤnner sowol als ganze Nationen nnterwoörfen sind, naͤmlich die Schulden anzuerkennen, welche ge⸗

setzmaͤßig sind, und dagegen seine rechtmäßigen Foderungen gel⸗

tend zu machen. Fortsetzung folgt.)

St. Petersburg. Die Rede, mit welcher der Graf von Lieven, unlägst das evangelisch- lutherische Konsistorium eroͤffnete, begann also: 4 Sie haben, meine Herren, den allerhöchsten Willen Sr. Maj. des Kaisers, dus den eben verlesenen ükasen gehört! Der Mo⸗ narch, durch einige an Se. Maj. gelang Vorgänge in unserer Kirche aufmerksam gemacht, und, wie natuͤrlich, erstaunt, wie weit die Lehre in derselkben von unseren wohlbekannten Giagubensbe⸗ kenntnissen abgewichen ist, ein evgngelisches Reichs⸗Gen eral⸗Konsistortum zu ernennen, wel⸗ ches uber reine Lehre, nach den Bekenntnisschriften unserer Kirche, wachen soll, denn nur auf die Kenntnis dieser, ist unseren Glaubens Verwandten Schutz und freie Auskbung ihrer Lehre und ihres Gottesdienstes, in dem Pussischen Reiche, von Sr. Maj— und dessen hohen Vorfahren verheißen.

hila delphia, 17. April. Nach der eben vollendeten amtlichen Zählung, betraͤgt die 2 unseres Staa⸗ tes 1046, 844. Im Jahre 1gi0 war sie nur 8ig, og.

Die des Staates Neu⸗Jersey ist 277,575 Seelen; igio

nur 245,562.

hat heschlossen, einen Bischof und

Die Bevoͤlkerung des Staates Ohio weiset sich

wäartig zu 581,434 aus; 1g10 nur 230,760.

Fur Kleider⸗Lumpen kann man hier jetzt das Da ihres Gewichtes an Waizen⸗Mehl eintauschen. St: Louis (am Missisipi), 12. Marz. Der G Tag Washingtons am 22. Februar wurde hier diesesma zender als jemals gefelert. Eine Bundessalve von nonenschuͤssen, je einer fuüͤr jeden unserer Staaten, der letzte fuͤr Missouri gemeint war, ward abgefeuert, wurde das Geschuͤtz nach der Himmelsgegend von T einem traurigen Abschiedsgruß an dieses, nun durch de tat mit Spanien unserer Gemeinschaft bestimmt en Land, gerichtet. Endlich erfolgte noch ein Schuß in da tung gegen die Ausmuͤndung des herrlichen Kolumbia 6 in den großen Ocean. Abends ein praͤchtiger Ball, 1 sich eine große Anzahl von Schonen aus Missouri en

den hatten. Curagao. Mit der Republik Kolumbia hat si die Provinz Rio de la Hacha vereinigt, Vom gan part. Cundinamana ist Spanien nichts mehr uͤbrig, 4 tageng und die Landenge von Panama; vierzehn Pp sind schon republikanisirt. Vom Spanlschen Depn Venezuela haben sich dieses Jahr schon sieben Propim gesondert, worunter Merida, Truxillo und Barcelo

Bei

never Gewerhe- Freiheit. (Fortsekung)

ser ungünstige Zeitpunkt in welchem die Gewerbe⸗Freiheit ss eingefuhrt dard Cigio) hat unstreitig sehr viel dazu bei⸗ en, die oͤffentliche Meinung von ihr abzuwenden. Damals, och lange nachher, schmachtete man unter e von Jußen. Das Gewerbe lag an ganz anderen Fesseln er als an denen des Zunftzwanges. Verarmung, Mangel trauen die Last fremder Truppen, die Seesperre, und vor die ganzliche Ungewisheit über die Zukunft, hatten den Ver— st ganzlich gelaͤhmt. Fuͤr die wenige Rachfrage waren die zen Arbeiter schen mehr als hinreichend; eine noch größere hrung konnte zu nichts helfen, haͤtte sich guch nicht schon elbmangel jedem neuen unternehmen widersetzt, das einen hö⸗Fond erfoderte. Unter folchen Umstaͤnden konnte die Ge

3 n a n w.

Arnsberg. Es scheint, als habe die Errichtung Zwangsarbeits-Anstalt zu Benninghausen, auf die Beth Vagabonden einen sehr lebhaften Eindruck gemacht; wn will man bemerken, daß sich dies fuͤr's Publikum so laͤstig werk seitdem bereits vermindert habe. . Der Gesuche um Gemeinheits⸗Theilungen gehen von der Kommunen so viele ein, daß es, um solche bald reals koͤnnen, schon einigemale an tauglichen Feldmessern gefch Die Folgen dieses Strebens sind überall sichtbar; wo vor Jahren verddete, kaum eine schlechte Viehweide gewaͤprend pen vorhanden waren, bluͤhen jetzt die üppigsten Fruchtfeld In dem zum Kr. Bilstein gehörigen Amt Olpe, w die von den dortigen Bewohnern selbst laͤngst gewuüͤnscht Forst Organisation eingeführt, wodurch die dort sehr , Siegensche Haubergswirthschaft die devastirten nakten Ven um so geschwin er wieder nutzbar machen wird, als die Ba selbst fur diese Kulturbefdrderung schon lange sehr empfaͤn wesen, und aus eigenem Antriebe schon viele Kosten zu n Vorarbeitungen, verwendet haben. ; * Dogleich die Bepflanzung der Chausseen mit Qbstbäm woͤhnlich den Zerstbrungen des boshaften Muthwillens a sind;“) so hat sich die Schuljugend zu Meschede im Kt, doch nicht aohglten lassen, die neue Chaussee von Mesche Baar, mit Kirschbaͤumen, die in der dortigen Industrie⸗ selbstt gezogen werden, unter Anfuͤhrung des dortigen und Forstbeamten zu bepflanzen. . In der Umgegend besonders in der noͤrdlichen Eben es seither sehr an guten Bausteinen, und an Dach⸗Ziege hat man zu Dortmund, Lünen und Soyest angefangen,! gel in Feldbraͤnden zu verfertigen, und Versuche mit M zu machen.“) Beim Gelingen und Fortschreiten dieser steht den menschlichen Wohnungen, die dort seither gewöb dem Lande nur von Holz mit Lehmwaͤnden und Strohdaͤhe gefuͤhrt worden, eine, in mancher Hinsicht zu wuͤnschen nützliche Verbesserung bevor. . ö . Das im Kr. Esloh gelegene kleine Staͤdtchen Energhe ches bisher noch kein Straßenvflaster hatte, reihet sich m Anlage nun auch den uͤbrigen Staͤdten an. . Die unter der vorigen Großherzogl. Hessischen in Arnsberg bestandene, und durch die Koͤnigl. Besisaͤtigum * er, ,,, ne, 2. , g thong eg sufmunterung und 3elehrung ausgegangen ist; wirn ic it dem Jahre 1gis wurde das altlaͤndische Gewerb-Steuct— die. urch das Verziehen bei dem Regierungs Bechtel, if mehre der angränzenden' nenen n! ausgedehnt, das Absterben, verlorenen vielen Mitglieder, durch neut auf die Altmark, bas Magdehpurgsche, Mann felbsch. der ergaͤnzt hat, von neuem in's Leben treten, und eln Reis, Erfürt und das Großherzogthum Posen. Von b , . i, denne le dürfte Hier n üiz zin bin, Tine en. . von ungefaͤhr 9 ; s⸗ n 6 631 wähnt zu werden verdienen, daß Ane Sau auf der. ma len, un weisen folgende Zahl von sfeuerpflichtigen der Herrschaft Hanstein im Kr. Brilon, nachdem solch Im Jahre 1816 zem 5 Ferkel geworfen, acht Tage darauf, noch einma ,, . jedoch saͤmmtlich kleiner, als die vorigen, zur Welt geh 135 alle 10 blieben am Leben und gesund. 159 1820

Lodersleben. Von mehren Kommunen und Ni ö . des vormaligen Anitsbezirks Querfurt sind zu untersi it hieraus daß das Gewerbe in der letzteren Periode ziem⸗ renselben Verhaͤltnisse wieder gestiegen ist, als es in der

durch das Ungewitter am 3. d. M. verunglückten Konn c enburg, 186 Handarbeiter, 9 Pferde und 9 Wagen un ügenommen hatte; und beide Erscheinungen erklaͤren sich itlch aus den veränderten Zeitumstanden ats daß man den

ne alle Wirkung; aber der ausgesprochene Grundsatz reichte hie um die Gemüther zu entruͤsten wo altherkoͤmmliche Vor⸗ sich gefaͤhrdet sahen. Ünzaͤhlige Stimmen erhoben sich ge⸗ e Maßregel, fast keine einzige dafuͤr; selbst die innerlich sich hekannten, mußten schweigen, weil der Erfolg ihre Argu⸗ noch nicht leicht unterstüͤtzte und der große Haufe nur nem zu urtheilen pflegt. War aber gar hier oder dort der der Lebens⸗Mittel nach Aufhebung der Taxen augenblichlich gestiegen, wag vielleicht in einer Vereinigung der Gewerb? nden, die noch keine Konkurrenz zu bekampfen hatten, oͤfters

rt vollends über die Gewerhe-Freiheit der Stab gebrochen. chalt sie eine verderbliche Maßregel, eine heillofe Misge⸗ nreifer Theorten, und so gruͤndete sich ein Boörurtheil, das se spaͤteren veraͤnderten ͤimstaͤnde nicht ganz vertiigen konnten. fit dem Jahre 1813 lbseten sich zwar Preußens politische allein der blutige Krieg der sich nun entspann war wenig et das Gewerbe zu heben; auch fehlte es an Haͤnden, da beitsfaͤhigen die Waffen ergriffen hatten. Nur da wo Bann⸗ das Gewerbe bisher gewaltsam unter dem Beduͤrfniffe zu⸗ jalten hatten, als bei Brauereien, Branntwein⸗Brenneretren uͤhlen, rn sich schon damals einige gute Folgen der be⸗Freiheit; im Allgemeinen aber bewirkte sie wahrend der fünf Jahre ihrer Dauer nicht nur keine Vermehrung oder r Ueberfüllung in den Gewerben, sondern die, behufs der aufgenommenen Rollen ergeben vielmehr in der Periode n bis einschließlich 1815 eine allmaͤhlige Verminderung der tt'zahl. In dem alten Theile der Monarchie, wie sie durch lsiter Frieden begraͤnzt ward, gab es dei einer Volkzahl von un Fuͤnf Millionen Seelen, an steuerpflichtigen Gewerh⸗ * . ; 1 1 286, 100. 385 æb3, go. 248,762.

2812 1665 242, 7.9.

Im Jahre

2 1

3 2 937. ) 6 53h. 87/047.

392, 366

Menn und irie e , n, der n tete dortige hlbach von Kies und Steinen gerein öcpon in der Gewerbe-Freiheit fuchen durfte, deren Grund⸗ . j 6 . tj . h 3 ö . ann . ren, unveraͤndert geblieben waren. Dir glanzende Aus⸗ , ler? n ren Wir im?! au n. engsche denden Kampfes, die gluͤckliche Wiedergeburt des Teiche zog er K Menge Wasser auf ö wilcht⸗ , . 5. ö * * 41 . 4 se z ( ) ; 1

, r , ir eng . 4127 . g g 1 ch häächtig en Fot. mehr bielle cht al bie Mittel ee I fen beet koa hr und dun einem . 11 *. , n,, n n Screen e ü dehnt, we den ban, ne, m ä res ofntfn fs dene e e nnn dem ging aber diese seltene Naturerscheinung hier ohn en befriedigt werden können, zumal auf das Einwandern vorůber. e g erm, . ö . . . ni en, ki . . glg he ,. 7 ; n solchen Gegenden ist die kungen in den ubrigen teutschen Laͤndern hervorgebracht , ste fehlt ke Freiheit die n luer , c nicht hervorgerufen, so er⸗ * Vom Erfolge dieser Versuche wird um naher sie selbige doch unst eitig, und wir verdanken es ihr, Nachricht gebeten. hach den bisherigen wollte das Bra e f onjunktur nicht, wie sonst nur zu

st, zum Druck des Publikums benutzen konnte.

den tee eine solche Dachziegel in Feldofen nicht immer gelingen. er. chter le n en een p nn g s nnn 1.

J . und die der Krieg ihrem fruheren Berufe entfremdet ach der Räctkehr nis demfeiben ag Ergreifen eines buͤr— n Gewerbes, ohne welches sie dem Staake zur Last gefal⸗ . Freilich und dies ist allerdings die Schatten Seite erbe⸗ Freiheit waͤhlten die meisten unter ihnen solche

einem ( 7 unerhörten w entstehen;

Freiheit ihren wohlthaͤtigen Einfluß nicht aͤußern, sie blleb

uch nur in anderen, ganz zufälligen Uumstanden liegen mochte,

Jedem den Platz einzunehmen den die Ratur

kann ihm nicht mehr zugemuthet werden,

1a g e

6osten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats. Zeitung.

vom gten Junius 1821.

Gewerbe die keiner můͤhsamen Erlernung beduͤrfen, aber auch dem Ganzen wenig frommen und dem der sich ihnen widmet mit der Behaglichteit eines geschaͤftigen Mäßigganges schmeicheln. Man sah ohne Zahl Kraͤmer und Weinhaͤndler, Hausirer, Gastwirthe, Bier- und Brantwein Schänker, Destinatenrs, Tabagisten u. f. „ent lauter Gewerbe die zur Vermehrung des National⸗ Wohlstandes nichts beitragen und nur der Verschwendung und Boͤllerei Vorschub thun. Man sah sie durch ihre Kbertrieben gro⸗ ße Anzahl sich selber gufreiben, ohne doch Andere von ähnli en Unternehmungen abzuschrecken. In Berlin allein vermehrte sich jwischen den Jahren 3iß und Agi die Zahl der Händler und Kraͤmer von 36e auf 4442; die der Tabagisten und Schaͤnker von 46ß guf 5690, von denen jeder es dem anderen zuvorzuthun strebte, um seine ephemere Existenz zu verlaͤngertnt.. 22 —BSöo schmerzhaft dem Menschen⸗Freunde diese, in dem Leicht⸗ sinne des Zeitalters ltegende Tendenz auch seyn mag, so waͤre es doch eben so ungerecht die Gewerbe Freiheit darum anzuklngen, als es unuͤberlegt seyn würde, der göttlichen nn, . Schuld beizumessen, wenn der Mensch den freien Willen den sie ihm in⸗ nerhalb gewisser Graͤnzen eingeraͤumt hat, zu seinem und Anderer Unglück itsbraucht. Würde man sich lieber ein Menschen⸗Geschlecht ohne freien Willen wuͤnschen und koͤnnte man sich von einem fol= chen irgend ein Fortschreiten in der Ausbildung versprechen? Ge⸗ wis koͤnnen die Regierungen nicht besfer thun als in ihrein Be— reiche jenem erhabenen Vorbilde folgen, und ohne der unker⸗ geordneten Nachtheile zu achten, freie Bewegung gestatten, so weit sie die Hauptzwecke des Staats nicht gefährden kann. Hat die Gewerbe⸗Freiheit ihre zufälligen üblen Folgen, so werden sie doch durch die weit grbsßeren Vortheile reiflich , . Sie erhebt das moralische Gefuͤhl des Sellsbertrauens in die eigene Kraft, diesen maͤchtigen Hebel menschlicher That keit; inner . inzt die Natt Eiern Faͤhigkeiten anwtes; sie erleichtert ihm den er, , von einer Beschaͤftigung zur andern, so oft der Wechsel der umstände es erheischt; sie be= guͤnstigt die großen Fabrik Ainlagen, indem sie den linternehmer vor den Anmaßungen unruhiger Arbeiter schuͤtzt und ihn von ih⸗ ren Launen unabhangig macht. Aber abgesehen von ihren eigen⸗ thuͤmlichen Vorzuͤgen ist die Gewerbe⸗Fretheit auch mit dem gan⸗ zen Grundsysteme unserer neuern Staatsverwaltung so innig ver⸗ webt, sie steht in so folgerechter Verbindung mit mehren ihrer wesentlichsten Einrichtungen, daß ste nicht mehr davon getrennt werden kann. Seitdem sich die Schranken der adlichen und bäu⸗ erlichen Korporatidnen dem Buͤrger-Stande geöffnet haben, unh dieser sowol zum Besitz des Grundeigenthumes jeder Ärt als auch zu allen Ehren -Stellen im Eivil und Militair zugelassen wird, seitdem erfodert die Reciprocttaͤt, daß jenen Standen auch wieder, um der Zutritt zu allen bürgerlichen Gewerben frei stehe, ohne daß das Zunftverband sie daran hindere. Seitbem jeder Jüäng— ling drei seiner besten Jahre der Militair Pficht widmen 837 het n außerdem noch zur Er⸗ lernung eines Broterwerbs eine üͤberffüässige Lehr- und Gesellen⸗ Zeit zu verschwenden; denn zu so mannigfachen Anspruͤchen ist die Jugend zu kurz. Seitdem der Verbrauch fremder Fabrikate ohne Unterschied erlaubt worden und keinem Juslaͤnder mehr verboten ist‚ fuͤr den diesseitigen Bedarf zu arbeiten, würde es wol die höͤchste Inkonseguenz seyn, es einem unzuͤnftigen Inlaͤnder unter⸗ sagen zu wollen. Pon diesen verschiedenen Einrichtungen loht jeder diejenigen die ihm zum Vortheile gereichen, und tadelt was ihm Nachtheil bringen kann, ohne zu bedenken daß das Eine und das Andere aus der naͤmlichen Quelle fließt, und Alles ein zusam— menhangendes System bildet, dessen Theile mit dem Ganzen ste⸗ i oder fallen muüssen. Daß der Adel seine Vorrechte verloren at, behagt dem Buͤrgers Manne ganz wohl; selber aber seine Zunft⸗ Vorrechte aufgeben zu muͤssen sindet er hart. Der Kaufmann seg⸗ net die Regierung, daß es ihm erlaubt ist mit fremden Zeugen zu handeln; aber er verwuͤnscht die Gewerbe⸗ Freiheit die es fei⸗ nem Nachbar gestattet, ohne die Gilde⸗Rechte gewonnen zu haben, mit ihm in Koͤnkurrenz zu treten. So einseitig und von Selbst⸗ Sucht eingegeben sind die meisten Urtheile des großen Haufenz, und so wenig verdienen sie in der Regel peru üsnch ihr zu werden. Den Gegnern der Gewerbe⸗Freiheit unter denen Rau we⸗ gen seiner Mäßigung und großen historischen Sachkenntnis eine ehrenvolle Erwähnung verdient schwebt die Idee eines Seren . nisses vor, zwischen dem Bedarf an Arbeiten und Diensten irgend einer Art, und der zur Befriedigung desselben noöthigen Anzahl von Handen. Es scheint ihnen der guten Ordnung eines Staats gemaͤß zu seyn, daß dieses Verhaͤltnis an j Orte festgehalten und nirgends uͤberschritten werde, damit jeder sein anstsaͤ Auskommen habe und das Publikum doch nicht bedruckt werde Bei , . Ansicht draͤngen sich aber folgende zwei Fragen auf . 9 5 3 Laßt ein solches Verhaͤltnis sich ausmitteln? 3 2 2 Wenn es ausgemittelt ware, würde Zunftverband das Mit tel seyn, es unveraͤndert festzuhalten ! / Auf die erste dieser Fragen kann die Antwort nur dahin aus. fallen, daß der Bedarf, als das eine Glied des gesuchten Verhaͤlt- nisses, höchstens bei den gewöhnlichsten Artikeln des Lebens, als als Bröt, Fleisch, Bier, Brantwein ze. einer ungefaͤhren Schäj.

zung faͤhig ist, so lange naͤmlich der Nahrungsstand eines Orten