* fh mier⸗ Fahrt ruͤckkehren, mit der Miene des höͤchsten ohlseyns. — 1. der Offiziere, die mit ihren Truppen der Franzoͤsi⸗ schen Burschenschaft den Weg nach Pere Lachaise vertraten, na⸗ mens Wolf, soll im Duel gegen einen Studenten verwundet seyn. Mediziner, m Kuͤnstler, Alles uͤbt sich im Fech⸗ ten, Schießen, Raufen. Bei dem zunehmenden Wohlstande des Landmannes, 33 gen die laͤndlichen Grundstuͤcke zu ungeheuren Preisen. Da— egen sind die um Paris befindlichen Land- und Lusthaͤuser gar ehr in ihrem Werthe gefallen. Vor einiger Zeit, als der Städter zu gedeihen begann, wollte er, sobald nur einiges Ver— möoͤgen zusammengerafft war, eine Campagne besitzen, um dort Sonntags wenigstens den Meister zu spielen. Auch ohne Ein⸗ ladung fön anf! ihm ein Segen von Freunden zu, mit dem utmuͤthigen 5 * die Freuden des Landlebens zu theilen. — kostspielige Erfahrung hat ihn gewitzigt. Jetzt sucht er. sein Landguͤtchen zwanzig Stunden von Paris. So weit fahrt kein Pot de chambre, und besserer Fuhrwerke bedient sich die Klasse der Biedermaͤnner nicht, welche im Sommer, um der schoͤnen Jahrzeit auch froh zu werden, sich bei den in der Stadt gemachten Winter -Bekanntschaften, in der Umgegend von 1 gemuͤthlicher Weise wochenlang einquartiren. achrichten aus St. Domingo zufolge, soll sich der Praͤ— sident Boyer kuͤrzlich mit Mlle. Joute, einer Kreolin aus Mar— tinique, vetheuratet haben. Es ist nicht die erste Tochter die⸗ ser Insel, welche am Traualtare einem solchen glaͤnzenden Gluͤcke entgegen ging. J . 6. ein Englischer Quaͤker durch Burgund; ein Kutscher ward beim Stürze vom Pferde so beschaͤdiget, aß ihn der 2. in einem Städtchen zuruͤcklassen mußte. Er empfahl den Verungluͤckten der sorgsamsten Pflege und gab den nöthigen Kosten⸗Vorschuß. Bei seiner Ruͤckkehr erfuhr er, daß sich der Maire ganz besonders um den Leidenden verdient gemacht; der Quaͤker beschenkte daher den braven Mann unter anderen auch mit einer Bibel in Franzoͤsischer Sprache. Der Maire erklärte dies fuͤr das liebste Geschenk, versprach das Buch fleißig zu lesen, und wunderte sich, daß es in Franzoͤsi⸗
er Sprache zu haben sey. 2 . 9 Ri e, 3. ein hesttag, Frankreich dreißig Millionen,
Franks koste, indem um soviel weniger gearbeitet werde.
London, 27. Jun. Die vorgestern im Ausschusse des Unter⸗Hauses auf den Vorschlag des Hrn. Wallace genehmig— ten drei Resolutionen sind: *.
„Daß Erlaubnis gegeben werde, 2) gewisse Statuten, in Betreff der Einfuhr ober Ausfuhr gewisser Artikel nach oder von England, im Handel mit dem Auslande, aufzuheben oder zu aͤndern. 2) Eine Bill einzubringen zur näheren Ecklärung und Aenderung gewisser Gesetze zur Vermehrung der See- und Schiffahrt im Einfuͤhren oder Auefuuͤhren von Waaren. 3) Eine Bill einzubringen, um eine wirksamere Einrichtung zum Auflegen und Bewahren von Guͤtern ohne Abgaben-Zahlung zu treffen.“ — ;
Bei den naheren Diskussionen hieruͤber, duͤrfte es, wenn der Bericht s. JZ. in das Haus kommt, wol zu sehr lebhaften Debatten kommen. Vorlaͤusig meinte Hr. Sykes, das Sta— tut Karls 11., das heilige Palladium des Englischen Schif— fahrt⸗Interesse aufzuheben, muͤsse große Besorgnisse erregen, be⸗ sonders da seit langem nicht der sechste Theil unserer Schiffe in Fahrt sey. Die Meinung des Hrn. Wallace, daß bei frei— em Welthandel, die Brittischen Schisse doch den Vorzug be— halten wurden, da sie wohlfeiler gebaut werden könnten, als andere, ward in Zweifel gestellt, und D. Browne behauptete, daß die Aufhebung des Transito⸗-Zolles auf fremde Linnen, den Ruin der Irischen und Schottischen Linnen-Manu fakturen offenbar nach sich ziehen werde. Hr. Baring entgegnere:“ der Zweck bei der Herstellung freier Ein- und Ausfuhr ist, Eng— land zum Haupt-Waaren⸗Lager der ganzen Welt zu machen. Ob einige Leinweber in Irland und Schottland, wenn sie mit den Auslaͤndern die Konkurrenz nicht halten konnen, ihre Stuͤhle unbeschaͤftigt lassen muͤssen, darf nicht in Anschlag ge— bracht werden; und daher ist zu wuͤnschen, daß nicht allein die Zoͤlle von Linnen, sondern auch die von Glas, Eisen, Töpfer⸗Waaren u. a. m. aufgehoben werden.
Es werden jetzt in der Muͤnze 1000 goldene Kroͤnungs—⸗ Medaillen, eine jede q Pfd. Sterl. an Werth, gepragt, welche an die 1 vertheilt werden sollen. Andere von Silber und Kupfer werden zum Verkauf geschlagen.
Zehn Regimenter Infanterie und Kavalerie werden bei der Kroͤnung ein Spalier von 5 Reihen bilden, in welchen sich der Zug von Westminster⸗Hall nach der Abtei bewegt, mithin werden viele Zuschauer, auf der Straße, vom Zuge selbst, nicht viel zu sehen bekommen.
Die Muster zu den Einlaß⸗-Billets in der Westminster—⸗ Abtei wahrend der Kroͤnungs-Feierlichkeit, sind von Herrn Con— greve angegeben.
In der Westminster Halle sind Sitze fuͤr ooo Zuschauer angebracht worden.
Der Kroͤnungs-Tag wird im ganzen Lande durch Balle Routs, große Gastmale ze. gefeiert werden, und die Haupt stadt die Nacht hindurch illuminirt seyn. .
Dle Korporation von Dublin wird fuͤr zooo Pfd. Sterl. hinter dem Mansion House einen großen Saal bauen, in wel⸗ chem sie Se. Maj. den Koͤnig zu bewirthen gedenkt.
Eins der Schiffe unter den Befehlen des Kommodore Sir T. Hardy, wird von der Suͤd⸗Amerikanischen Station aus, ver—
Der Koͤnig Karl Felix verweilte einige Tage laͤ
nung, daselbst die beiden von Kapitain Parry befehligten deckungs⸗Schiffe zu treffen. 8
In Lincolnshire stieß ein junger Mensch, auf der Sti am hellen Tage, einem Geistlichen, den er im freundschast sten Tone ansprach, ein ellenlanges Messer in das Herz; Ursache dieses Verbrechens, und die Person des Moͤrders nach vollbrachter Schandthat entsprang, sind unbekannt.
Ein junger Irländer steht in Begriff, von Dublin nach Afrika zu segeln, um mit den Bewohnern des La Foulahs, einen Handels-Traktat abzuschließen. Er wird von der Regierung gesandt, sondern unternimmt die Reise eigenem Antriebe, blos weil es bekannt ist, daß jenes Volk e Flinten, Pulver und Tuch braucht, und dagegen Elfen Reis und andere Produkte giebt, auch weil der Konig Foulahs erklärt hat, daß er keine weiße Sklaven von den ropäͤisch⸗Afrikanischen Besitzungen rauben lassen wuͤrde, n er eine andere Waare wuͤßte, die der Europäer im Tausch del annaͤhme. Diese Expedition ist sehr gefaͤhrlich, da Weg nach Temboo, der Hauptstadt, durch tiefe Walder in welchen dem Reisenden die unwegsamen Sumpfgege eben so beschwerlich sind, als die Herden der dort hause wilden Thiere.
Eine ganz neue Mode hat unsre Spar⸗Sucht aufgebn Nicht selten geben junge unverheurathete Elegants, in Wohnungen, sehr glänzende Dejeuners. Um nun die U bleibsel, die in ihrer Junggesellenwirthschaft unbenutzt ble wurden, nicht vergeblich zu bezahlen, machen sie mit dem! teur dergestalt den Kontrakt, daß sie sich alle Schuͤsseh wiegen lassen; nach aufgehobenem Fruͤhstucke werden bie S seln dem Lieferanten wieder zuruͤckgewogen, und das wa ran fehlt, erhalt dieser nach dem bedungenen Preise be
Seit man zu Dublin die Gewisheit von der Ankunst Majestaͤt hat, sind die Miethen um 50 pCt. gestiegen.
Nachrichten von Jamaika zufolge, hatte ein junger M
regen. Der Plan war, alle Weißen zu ermorden und sich . des Landes zu erklaͤren. Die Insurrektion wurde hn Neger entdeckt, denen man den Vorschlag auch gemacht h die aber ihren Aufseher zu sehr liebten, um sich zu dergle zu verstehen.
Herr Pently wird wahrscheinlich einige Zeit mit s (in No. go. d. Z. erwaͤhnten) Gesellschaft des Cove Theaters, außer in Hannover, auch mehre Vorstellungen Hamburg geben.
Bruüssel, 29g. Jun. J. M. die Koͤnigin sind nach e abgereist.
Der bei der Pariser Verschwoͤrung vom 19. August plicirte Franzoͤsische Oberstlieutenant Maziau, ist nebst s⸗ Frau, verhaftet und nach Loͤwen gebracht worden.
Die Gräfin von Survilliers, Gemahlin des Jos. B parte, ist von hier nach Aachen abgereist
Aus Amsterdam wird gemeldet, baß das Hannoͤveh Schiff, Johanna Albeg, Kapitain Ruyl, mit (iner Lan Branntwein ꝛ. nach Bremen bestimmt, auf der Hoͤhe Wight voͤllig verbrannt sey.
Nöoͤrdlingen, 29. Jun. Heute sind Se. Maj. der nig von Baiern, unter dem Namen eines Grafen Haag, von hier nach Baden-Baden abgereist.
Wien, 23. Jun. Voriger wierigem Leiden, die F
erregen. Bruneck 3. Der Berg Gianais hier in der Naͤh vom Zahne der Zeit muͤrbe geworden, in Stuͤcken geborste zerfällt. Seine kolossalen Truͤmmer haben sich nach la? gesenkt und haben den Abteibach so angeschwellt, daß See, 10 Klafter tief, oo lang, und g5 breit, das ganze bedekt. Haäͤuser versinken, Fluren verschwinden, und die E thuͤmer dieser zeitlichen Glücksguͤter ringen, in wenigen ten verarmt, verzweiflungvoll die Hände gen Himmel. Modena, 20. Jun. Der König Karl Felix von S nien war am 3., der König Viktor Emanuel aber am 4. Jun Lucca angekommen. Dort verweilten die Königlichen B unter manchen, von der Herzogin veranstalteten Festen Lustfahrten bis zum 14. bei einänder. An diesem Tage der Koͤnig Viktor Emanuel hieher zu seiner Gemahlin nger in M
suchen, durch die Behrings Straße zu dringen, in der Hoff—
empfing daselbst am 16. von dem FM. Grafen von Bi die Schluͤssel von Alessandria, und reiste am 189. nach i Stadt ab, wo er, nach einer zu Pistoja mit dem Großhe und der Großherzogin von Toskana gehabten Zusammenk heute eintraf.
Rom. Um den, im Paͤpstlichen Gebiete uͤberhand neh den Raäaͤuberelen ein Ende zu machen, hat der hiesige beschlossen, daß kuͤnftig der Dienst der Linlen⸗Truppen unt
Gensd'armerie sich darauf beschraͤnken solle, fur die Sich
) Im Pusterthale in Tirol,
i , , , eme, n er e,. 1 2 * . * . 1 ö e ö 6 2 . 2 .
versucht, einen Aufruhr unter den Negern in Kingston zu ͤ Dch 6 s. a Potten zwei Handel-Staͤdte, Karl Johann-Stadt, Hos—
jetzt noch nicht existirt hat.
Von der Moldau schen Gran ze, 27. Jun. ? len aus Bacen vom 4. d. M. zufolge hahen die Griechen (' ber letzthin erwahnten Affaire bei Fokschani eine Nieder⸗
ndstraßen zu wachen und die Reisenden zu beschuͤtzen. die Raͤuber Jagd zu machen, werden in jedem Distrikte zagnien wohl-bewaffneter und . Jager er⸗ jede von 160 Mann. Allen Räubern, die sich inner— nes Monates ergeben werden, ist das Leben versprochen. gleich sind . Prevotal⸗Hoͤfe errichtet worden, deren nzen ohne Appellation in 4 Stunden vollzogen werden. zeapel, 13. Jun. Um, wie das Journal Beider Sizi— zt, der offentlichen Erziehung eine andere Richtung zu haben Se. Maj. eine Junta von weisen Maͤnnern sE, welche den friedlichen Sitz der Musen reinigen und der Ansteckung bewahren werden. Fedachtes Journal eifert sehr heftig gegen die, bei Be⸗ g des Festes der Madonna dell. Arc stattgefundenen malien, und lässt der weinberauschten Menge nur daruͤ⸗ z verdiente Lob zukommen, daß sie bei der Heimkehr am de, dem Koͤnige und Vater Ferdinand ein einstimmiges mnunterbrochenes evviva brachte. . Der König ist am 21. von seinem Lustschlosse Capodi⸗ nach Neapel zuruͤckgekehrt. . hben erwähntes Blatt setzt den Almanach, welchen Don se in Neapel, fuͤr das Jahr 1821 herausgegeben, uͤber aschen-⸗Buͤcher, welche im Laufe der neusten Zeit, in reich, Teutschland und Italien herausgekommen sind. Stockholm, 26. Jun. Dem General⸗-Lieutenant Baron osse ist das Kommando des Lagers in Norwegen, und General- Lieutenant, Baron v. Boye das bei Linkoͤping ragen. 6. Abreise Sr. Maj. nach Norwegen ist von neuem oben, indem sich nicht absehen laßt, daß das Storthing jm noch vorliegenden vielen Arbeiten vor den 15. bis 20. s werde beendigen koͤnnen. 8 Der Norwegischẽ Staatsminister v. Anker ist bereits Sr. nach Christign a voraus gegangen. Vor zwel Jahren wurden in der Schwedischen Provinz
Btadt gegruͤndet; da jedoch keine von beiden die Bevoͤlke⸗ und Ausdehnung erhalten hat, die man von den ihnen die Gruͤndungs-Akte bewilllgten Freiheiten und Privile⸗ erwarten konnte; so hat der Konig befohlen, daß diese haften in Zukunft ihre alten Namen Happoranda und za annehmen sollen. . . Das Gouvernement hat offieiel angekündigt, daß es bei Paͤpstlichen Stuhle in Rom einen Agenten der Kuͤnste estellen und zu akkreditiren beabsichtige; ein Posten, der Man vermuthet, daß die hauf den Grafen v. Moͤrner, einen jungen und sehr ver⸗ wollen Mann, der gegenwartig in Italien reist und sich
durch die Erzeugnisse seines kunstreichen Griffels einen
tenden Ruf erworben hat, fallen werde .
m verwichenen Sonnabende gerieth das Dampfschiff „Am— ite“ in Flammen, als es eben in Begriff war mit ei— Menge Passagieren beiderlei Geschlechts, nach Drottning⸗ „die Anker zu lichten. Die Angst der Embarkirten nicht klein und die Gefahr schien unüberwindlich; glücli— heise gelang es jedoch, das Feuer zu loͤschen und die Pas— ke würden durch herbeigeeilte Schiffe gerettet. Der Ofen zn srark geheizt und die Pumpen zur Abkuͤhlung desselben nicht in gehoͤrigem Stande gewesen seyn. 2 Vorgestern entschlief der General- Feldinarschal Graf v. ner; er war in juͤngeren Jahren Vice-Gouverneur des aligen Koͤniges Gustav Adolph, nachher Groß⸗ Gouverneur Residenz und zuletzt Reichsstatthalter des Koͤnigreiches egen, wo er sich den Ruf unbestechlicher Rechtlichkeit er—
Bb. Im Anfange der Regierung Karls XIII. war er Vice—
verneur vom damaligen Schwedisch⸗Pommern. gag ach⸗
erlitten. Viele der verwundeten Griechen suchen sich in Gebirge oder uber die Graͤnze zu flüchten, aber die Wal— schen Plajaschen (Graͤnzwaͤchter) welche die Partei der in nehmen, legen ihnen viele Hindernisse in den Weg.
das Korps des Kantakuzeno war bei diesem Gefechte, dasselbe (ungefähr 100 Mann stark) verlor bedeutend, ders gingen alle Kriegsvorraͤthe und Munition zu Grunde; en benutzten die Tuͤrken ihren Sieg nicht und ruͤckten nur Adzad vor. Als Kantakuzeno durch Baceu zog, ließ er machen, daß er des Beispieles wegen alle jene Bojaren ze aufknuͤpfen lassen, welche seinem Vo ̃
sich zeigten. Er schickte auch wirklich den Delibascha u mit 59 Mann ab, um den Spater Petraky Stuzzo suchen, welcher als Isprawnik von Fokschani zur Nieder— der Griechen mit beitrug. — In der Affaire bei Galaez ren die Tuͤrken Zoo, die Griechen aber go Mann. Die letz⸗ zersahen sich dieses Ueberfalles ganz und gar nicht, und hatte man genug Zeit, um sich auzukleiden. . assy sollen viele fremde Offiziere sich befinden, welche die chen in den Waffen uͤben; und um das Vorrücken der en zu verhinderrn, sind alle auf dem Wege nach Jassy dliche Bruͤcken abgetragen worden. Nachrichten vom 19. R. aus Piater in der Moldau enthalten, daß ein Tuͤrki— Korps von 1 Mann, sich auf ein anderes von 9 Grie— geworfen, von diefen drei getoͤdtet, — en aufgeknuͤpft und die uͤbrigen nach Baceu abgefuͤhrt Diefes Korps versicherte, daß 600 Tuͤrken im Anzuge Jassy seyen.
ukarest war am 3. v. M.
—
nur mit 500 Mann Tuͤrki⸗
Vornehmen nicht ge⸗
2 an den Stadt⸗
scher Traopen unter Anführung des Baschbeschll Aga Tehir, eines Albanesers, besetzt; dieselben waren auf die belden fe⸗ stesten Punkte der Stadt, namentlich in die Metropolie und in das Kloster Nadulwoda vertheilt. Die beste Ordnung herrschte in der ganzen Stadt, und die . Ruhe ist nicht einen Augenblick gestört worden. Sammtliche Bewoh⸗ ner, sowol Ingeborne als Fremde, wurden jedoch entwaffnet; Jene musten ihre Waffen einer eigens dazu aufgestellten Kommis sion, bei welcher der Spater Mano und der Beschli Aga den den Vorsitz fuͤhren, diese aber ihren Konsulaten abliefern. Da—⸗ gegen hat der Tuͤrkische Befehlshaber bereits mehre Türken, die sich Ausschweifungen erlaubt hatten, aufknüpfen und ent haupten lassen.
Gegen Alle, selbst gegen solche Individuen, die mit den Rebellen in Verhaͤltnissen gestanden zu haben bezich— tigt sind, beobachtet man die größte Milde, sobald sie nur nicht mit den Waffen in der Hand angetroffen werden; der— lei Personen werden gegen Buͤrgschaft frei entlassen und koͤnnen ungestoͤrt ihrem Gewerbe nachgehen. Gegen die be— waffneten Hetaͤristen hingegen wjrd mit aͤußerster Strenge verfahren. So wurden am 2. Jun. zehn aus der Hypsilanti— schen heiligen Schaar in einem Dorfe, ergriffen und in ihren schwarzen Uniformen am Ende der Bruͤcke der Stadt, die ge⸗ gen das Tuͤrkische Lager fuͤhrt, mit dem Tode bestraft. Ein gleiches Loos traf zwei Griechen aus Bukarest, die an der Rebellion Antheil genommen hatten.
Chios, 21. Mai. Der Professor an unsrer Universitäͤt, Herr Vamba, ist mit den meisten andern Professoren und Stu⸗ denten, nach der Insel Psara abgereist, um den Ge— waltthatigkeiten der Klein-Astatischen Türken nicht ausgesetzt zu seyn, welche in einer Nacht von Smyrna heruͤber kommen koͤnnen⸗ Auch die Buchdruckerei, die vollstaͤndigste in Griechenland, ist nach Psara in Sicherhelt gebracht worden, und soll von dort nach dem Peloponesus (Morea) transportirt werden. Diese Schul⸗Anstalt bestand aus 500 Knaben.
ann d.
264 Die Staats-Zeitung hat vor einiger Zeit (in N. 33 die Verordnung der Koͤnigl. Regie / rung zu Koblenz mitgetheilt, nach welcher zur Verhütung der Maifroͤste, in den Weinbergen Rauchfeuer angewendet wer— den sollten. In der Nacht vom 30. v. M. hatten wir Gele⸗ genheit, uns von der Wirksamkeit dieses Mittels durch den Augenschein zu uͤberzeugen. Als naͤmlich morgens gegen 4 Uhr das Thermometer auf Null gefallen war, erscholl das Zeichen zum Anzuͤnden, welches in unserer Gemeinde sogleich und mit eben so vieler Schnelligkeit als Ordnung geschah— Unsere Weinstoͤcke blieben auch unversehrt. In einer benach— barten Gemeinde dagegen, wo nur wenige und kleine Rauch— Feuer brannten, hat der Frost, obgleich die Kalte an sich noch nicht sehr bedeutend war, dennoch an vielen Stellen seine zer— stoͤrende Wirkung gezeigt. —
Uebrigens giebt der Weinbau (es wird hier der beste Bleichert gezogen) fuͤr dieses Jahr schlechte Aussichten, indem die rauhe Witterung die Bluͤthe allzusehr zuruͤckgehalten hat. Arnsberg. — Oberhalb der Fröndenberger Mahlmuͤhle im Kreise Hamm, geriethen 4 Personen beim Ueberfahren uͤber die Ruhr, aus Unkunde mit der Tiefe des fluthigen Wassers, auf das dortige gegen 20 Fuß hohe Ueberfall-Wehr. Zwei warfen sich augenblicklich aus dem Kahn ins Wasser, um die Nettung durch Schwimmen zu versuchen, wurden aber auf dem Ueberfall-⸗Wehr bis unter die Arme im Wasser stehend fest getrieben, und erst nach Verlauf einer Stunde in diesem angstlichen Zustande bemerkt. Dem Einen ward sodann gleich ein Seil zugeworfen, um sich solches um den Leib zu schlin— gen; dieses konnte aber, weil es zu kurz, beim Anziehen, in keine zweckmäßige Zuglinie gerichtet werden. Der Ungluͤckliche mußte daher den Ueberfall hinab gleiten; das Seil verwickelte sich an einem Pfal; er ward todt ans Ufer gezogen, und konnte, aller moͤglichen Bemuͤhung ungeachtet, nicht wieder zum Leben gebracht werden. Zur Rettung des anderen fest gewordenen Ungluͤcks⸗Gefährten, wußte man kein anderes Mittel, als den * Garn d. unterhalb wieder ans Ufer gekommenen Kahn, ei⸗ ligst von 40 Menschen herauf tragen zu lassen, ihn an ein laͤnge⸗ res Glokken⸗Seil zu befestigen, und so bis auf den Ueberfall her⸗ abzulassen, um den Geaäͤngstigten darin aufzunehmen. Natuͤrlich mußte zu dem Ende sich mit dem Kahne Jemand hinabwagen, aber, wer sollte dem alten morschen Glocken-Seile und dem Kahne, auf jenem gefährlichen hohen Punkte sein Leben anver— trauen? Wohl fehlte es nicht an Entschlossenen, die den Muth hatten, das kuͤhne Wagstuͤck zu unternehmen; aber Frauen, Muͤtter und Kinder warfen sich ihren Schritten zur 6 in den Weg, uud flehten, sie umklammernd, ihnen ihr Leben zu erhalten. Da trat der Schreiner Soden kamp und der Kohler Tellmann aus der Menge hervor; Beide warfen sich im Vertrauen auf Gott und ihre gute Sache, in den Kahtz, bez standen gluͤcklich das Wagnis, und brachten den schon seit 3 Stunden vom Tode Geaͤngstigten, wohlbehalten ans Land. Die beiden Anderen, welche im Kahne geblieben, und ihr Le⸗ ben schon verloren gegeben hatten, waren unterdessen zwar im Herabstuͤrzen von dem hohen Ueberfalle heraus geschleudert, aber doch ohne Schaden davon gekommen; den Einen hatte das wirbelnde Wasser aus der Tiefe auf eine Sandbank ge— worfen; der Andere hatte die große Gegenwart des Geistes, sich mit einer Axt, die er eben bei sich getragen, und waͤhrend
Fön Ahrweiler, 26. Jun.
des Herabstuͤrzens nicht verloren hatte, in den Kahn, der ne—