ten die einzige Nation, welche, zufolge einer festgesetzten Bestim⸗
mung in ihrer Verfassung, dieses Recht nicht zugeben will.
Auf eine gleiche Art legen uns die verfassungsmäß gen Regie⸗
rungen die groͤßten Hindernisse in den Weg; es geht uns so
mit Frankreich und mit Spanien. Dieses letzte Land hat den Skla—⸗
6 abgeschafft und eine Strafe darauf gesetzt; da man
diese aber nicht hart genug fand, fo wurde auf die Vorstellu ng
des Brikt. Min isters den Kortes ein neuer Vorschlag gemacht, den der Graf Torreno uͤbergab; dieser wurde aber nicht ange— nommen, weil ein Kolonial⸗Interesse dabei im Spiele war. —
Mit der Franz. Regierung ist es derselbe Fall; es sind vom
hiesigen Ministerium mehre Vorstellungen daruͤber gemacht wor—
den, die festgesetzte Bestrafung auf den Sklavenhandel mehr anzuwenden. Portugal hat sich wider Erwarten benommen; allein unsere Schäald ist das nicht. Ohne Zweifel verstand sich diese Macht in Wien dazu, eine Periode zu bestimmen, nach Ablauf welcher sie den Sklavenhandel abschaffen wollte; es verlangte aber dagegen eine Aufopferung von Seiten Englands, die gegen die gesunde Vernunft stritt und die ich nicht zuge— stehen konnte. Wir sollten einen ungehenern Preis fuͤr die Ab— schaffung eines Handels bezahlen, der billiger Weise ohne ein Aequivalent aufgegeben werden muste. Ich erklärte mich dessen ungeachtet bereit, daß, wenn einige Erleichterungen in un— sern Handelsverbindungen etwa gnuͤgen sollten, England sein Aeußerstes thun wuͤrde, en Arrangement zu Stande zu bringen. Nach verschiedenen Verhandlungen uͤber diesen Ge— genstand wurde ein Vorschlag dieser Art aufgesetzt und das Dokument daruber ist vor 8 Monaten nach Brasilien gesandt, aber bis jetzt haben wir es noch nicht zuruck erhalten.“ Nach— dem der edle Lord sich nun noch uͤber die kritische Lage aus— gelassen hatte, worin sich der Brasilische Hof jetzt befaͤnde, versicherte er dem Hause „daß die Minister nichts ver— saͤumen wuͤrden, sich der Sache bestens anzunehmen; er gab demselben aber zu verstehen, daß er bei wiederholten Vorstel— lungen an die verschiedenen Rezzierungen große Mähe haben werde, sie davon zu uͤberzeugen, daß England so ganz uneigennuͤtzig bei dieser Sache handle und nicht den Vortheil seiner eigenen
Westindischen Kolonien dabei im Auge habe.“
Die Adresse ward einstimmig bewilligt.
Als am 29. Jun. im Unterhause die Bewilligung von 2z1, ooo Pf. St. zum Besten Franzoͤsischer Emigranten zur Sprache kam, meinte Oberst Davies, daß die Franzoͤsischen Emigranten, seitdem der Konig den Thron wieder bestiegen hätte, keine solche Foderungen an die hiesige Regierung ma— chen könnten.
Nachrichten aus Kanton zufolge ist ein bedeutender Auf— stand an den Graͤnzen von China ausgebrochen und der Kaiser Ming Ming, der 3 Tage nach dem Tobe seines Vaters die Regierung antrat, soll ermordet worden seyn. Die Pekinger Zeitung zeigt den Tod des Kaisers KeaKing folgendermaßen an. Am fuͤnfundzwanzigsten Tage des siebenten Mondes tra— ten Sr. Kaiserl. Maj. in der Stadt Jeho Ihre Reise an, am unter den Unsterblichen zu wandeln. .
Darmstadt, 4. Jul. Dem Hofkammer -Praͤsidenten und Wirklichem Geheimen-⸗Rathe von Bigeleben, ist die Praäsi— denten⸗Stelle bei dem hiesigen Regierungskollegium uͤbertragen worden.
Hildburghausen. Der als Schriftsteller, besonders als zerauͤsgeber des Hesperus und der oͤkonomischen Neuigkeiten hmlich bekannte Rath Andrẽ, der aus Hilobarghausen ab—
stammt, bisher aber zu Bruͤnn in Mahren lebte, verläßt die
Oestreichschen Staaten, und wird seine Zeitschriften in Stutt—
gart fortsetzen. ) 3
Karlsruhe, zo. Jun. Der Großherzog hat bei seiner Anwesenheit in Trier, dem Koͤnigl. Preußi schen General-⸗Ma— jor und General-⸗Adjutanten v. Witzleben, so wie dem Gene— ral⸗Major und Kommandeur der 16ten Division, v. Ryssel, das Kommandeur⸗Kreuz des Karl⸗Friedrich-⸗Militar⸗Verdienst⸗ Ordens, und dem Koͤnigl. Preußischen Major und Fluüͤgel— Adjutanten v. Bojanowsky das Kommandeur-Kreuz des Zah— ringer Lowen⸗Ordens ertheilt.
Kassel. (Fortsetzung des in der letzten No. d. Z. abge— brochenen Artikels uͤber die nene Organisation der Kurfüuͤrstl. Hessen⸗Kasselschen Landes⸗Verwaltung.) Sachen, welche nur ein Departement betreffen, oder sonst unbedenklich zu erledigen sind, werden in den einzelnen Ministerien, Gegenstande von groͤßerer Wichtigkeit und komplizirter Beschaffenheit aber, oder welche zur Entscheidung des Kurfuͤrsten geeignet sind, in dem versammelten Staatsministerium, zum Vortrage gebracht. — Wenn der Kurfuͤrst dem Staatsministerium nicht selbst praͤsi⸗ dirt, fuͤhrt der älteste Minister, welchem uͤberhaupt eine Di— rektorial⸗Leitung zusteht, den Vorsitz, und die zur Entscheidung des Kurfuͤrsten geeigneten Sachen werden an den Geheimen Kabinets⸗Rath abgegeben. Die Mehrzahl der Stimmen ent— scheidet im Stgatsministerium nur bei gesetzlichen Anordnun⸗ gen und Gegenstaͤnden, welche mehren Ministerien gemein schaftlich sind; bei Sachen aber welche blos ein Ministerium betreffen, haben die anderen Minister blos berathende Stim⸗ me. — In besonderen Faͤllen koͤnnen die Praͤsidenten und Di— rektoren der oberen Behörden zu den ministeriellen Berathun⸗ gen gezogen werden. — Alle Ausfertigungen, welche der Un⸗ terschrift des Kurfuͤrsten beduͤrfen, kommen aus der Geheimen Kanzlei. Sie werden von dem Geheimen Kabinets-Rathe kontrasignirt; der Gen. Sekretair kontrasignirt die von dem Staatsministerium oder einem einzelnen Minister erlassenen Akte.
Dem In stiz-Ministerium steht zu: die Aufsicht uͤber die gesammte huͤrgerliche und Strafrechts-Pflege, uͤber die Kuratelen, die Disciplin des Gerichts-Personales, die Gefaͤng⸗
scheint, die Panduren und Albaneser, welche noch einen? er
nisse, ferner die Vorlegung der peinlichen Urtheile, To des- oder lebenslangliche Eisen⸗ oder Kerker ⸗S aussprechen, zur Erklaͤrung des Kurfuͤrsten: ob derselt dem Begnadigungs-Rechte Gebrauch machen wolle, s uͤberhanpt alle Gnaden⸗Sachen, Dispense, auch die rec Gutachten in Angelegenheiten des en, Hau ses ze (Die Fortsetzung folgt.) Munchen, 2. Jul. Hente sind J. M. die K
mit JJ. KK. Hoheiten den Prinzessinen Toͤchtern un
Prinze ssin Amalie von Baden, von Nymphenburg die Schweiz abgereist.
Am gleichen Tage sind auch Se. K. Hoh. der Prin nach Salzburg abgereist, um sich von dort nach Gasten dem Tauren, und sodann nach Venedig zu begeben.
Nürnberg. Nach dem hiesigen Korrespondenten und fuͤr Teutschland, hielt sich der Fuͤrst Hypsilanti, i. J einige Zeit in Weimar auf. Alle, die ihn persoͤnlich gelernt haben, sollen ihn als einen Mann von Kopf, nissen, Muth und Karakterfestigkeit schildern.
Stuttgart. Se. Maj. sind am 30. Jun. nach abgereist.
Wurzburg. Der Vorsteher des orthopädischen tuts hieselbst, Hr. Heine, Ziebt uͤber die geruͤhmte W Kur an der Prinzessin Mathilde von Schwarzenberg, sch niges Licht, indem er in den oͤffentlichen Blaͤttern ba macht, daß die Erlauchte Kranke, am 19. Jun. abends, seiner ärztlichen Behandlung, bereirs so weit gediehen daß sie ohne alles Hindernis, vor und ruͤckwaͤrts schreiten te, und daß man blos aus Besorgnis uͤbermaͤßiger A gung, die Zumuthung zum freien Gehen nicht habe wollen. Dadurch verliert der Gang der Patientin am 24 nach der Kirche, schon sehr den Schein des Uebernatuͤrlse
Freiburg, (in der Schweiz.“ Seit die Vater la sellschaft Jesu wieder angesiedelt sind, hoͤrt man von Thun und Lassen wenig. Wer indessen wissen will, m Kant nicht allein als Ketzer, sondern auch als Unchrist sehen, warum Schillers Werke von der christlichen J nicht gelesen werden duͤrfen, und dergl. mehr, der fim dem kurzlich erschienenen Sendschreiben des Hrn. van Wyenvergh an den Prof. Hrn. Muͤnch zu Aarau,“! Nachrichten.
Wien, 3. Jul. (Aus dem Oestr. Beobachter.) Du der Wajilachischen Granze einlaufenden Nachrichten, lassen einen Zivelfel über die nahe bevorstehende Auflösung des silantischen Korps.
In dem gegenwärtigen verworrenen Zustande dieset der, und bei der Hemmung des gewohnlichen Postenla ist es nicht leicht, das Wahre von den Üebertreibungen, von dem durchaus Falschen zu sondern. Wir beschraͤnken daher darauf, aus den letzten Nachrichten dasjenige aus hen, was von mehren glaubwuͤrdigen Seiten her gleich bestaͤtigt wied.
Das Hellenische Korps bestand aus sehr verschiedena Elementen; zuvorderst aus Griechen, welche der Fuͤrst Hypsilanti, nachdem sich der Hospodar der Moldau suͤ Unternehmen erklart hatte, in Iessy und auf andern Pu dieses Fuͤrstenthums an sich zog; nach dessen Einruͤcken Wallachei schlug sich ein Korps Albaneser unter Kaminar e
zu den Griechen, und nach der Enthauptung des Pand
Chefs Theodor, vereinigten sich die meisten seiner Leute falls mit Höpsilanti, welcher bereits seit einiger Zeit eine lung bei Tergowischt genommen hatte.
Die Erelgnisse in Jassy haben wir in unsern Bla mitgetheilt. Diese Stadt wurde wechselweise von Abthe gen des Hellenischen Korps geraäͤumt und besetzt. Nan
zog der Fuͤrst Kantakuzeno daselbst ein; als aber die Ott
nischen Truppen den fruͤher erwahnten Vortheil uͤber Hypsilantisches Korps zu Dragaschan erfochten hatten, nen die Griechen abermals die Hauptstadt der Molda raumt zu haben; auf den Graͤnzen kommen Hunderte ders au, und Fuͤrst Kantakuzeno selbst soll aus ber Moldau,“ Verkleidung verschwunden seyn.
Nach dem fuͤr die Hypsilantischen Truppen nachthe
Gefechte bei Dragaschan, irat Kaminar Sawa in Unten
lungen mit den Tuͤrkischen Befehlshabern, und vereinigt mit ihnen.
Die Tuͤrken verfolgten nun ihre errungenen Vorl Eins ihrer Korps stieß zu Beika, einem vier Stunden Rimnik gelegenen Dorfe, auf den Fuͤrsten Nikolaus Hypst und es kam zu einem Gefechte, welches sich schnell zu Gy der Türken entschied, indem alle noch mit den Hellenen ten Albaneser und Panduren uͤbergingen, und ihre Wi und Glaubens-Genossen in Stich ließen. Fuͤrst Nit Hypsilanti (Bruder des Fuͤrsten Alexander Hypstlanti) va digte sich mit beilaͤufiz gos Mann, welche aber meist) gen wurden, und er soll sich nur mit 127 gerettet haben. aus S Kanonen bestehende Artillerie der Insurgenten die Hande der Tuͤrken.
Wahrend dieses entscheidenden Gefechtes, war Fuͤrst ypsilanti mit seinem Korps 2 Stunden weit von
chlachtfelde aufgestellt; als er die Niederlage seines B erfuhr, zog er sich nach Rimnik zuruͤck, woselbst ihn, n
seines kleinen Heeres ausmachten, ebenfalls verließen. weiß noch nicht mit Gewisheit, welche Partei er ergriffen
Deserteurs von seinem Korps behaupten, er sey gesonnen
wesen, sich mit dem Reste seiner Leute, in das im V
schaner Distrikte gelegene Kloster Kosiag einzuschließen und
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die Türken zu erwarten. Diese ruͤckten zu gleicher Zeit Serdar Aga aus Widdin uͤber Krajowa vor, woselbst ein
he, Michalog lu Tschelebi, welcher sich vor 2 Monaten aus
antinopel nach der Wallachei begeben, und dort ein Korps
beiläufig go, Mann zusammengerafft hatte, ganzlich von
Tuͤrken aufgerieben worden seyn soll. kurzer Zeit muͤssen alle diese Begebenheiten sich näher
eln. Unterdessen herrschte, den neusten Nachrichten
Bukarest zufolge, dort die vollkommenste Ruhe. Der Kai—
n des nenernannten Hospodars, Fuͤrsten Kallimachi, hat Feglerung uͤbernommen, und der Beschi Beschli Aga befeh—
die Garnison. f . K In mehren ausländischen Blaͤttern lesen wir folgende
lle: = . * 2 De r „Eine dumpfe Gaährung herrscht in Sizilien. Der Par—
Geist macht daselbst täglich Fortschritte. Diese Verhaͤlt— haben den General en Cher Baron Frimont bewogen, Truppen-Abtheilung, in Folge erhaltener Befehle seines es, und mit der Einwilligung des Koͤniges Ferdinand, nach r Insel abzusenden, um die Ordnung daselbst herzustellen. Truppen⸗Korps haben sich aus der Lombardei in Marsch t, um die Okkupations-Armee im Königreiche Neapel zu tren. Mehr als 4000 Mann sind im Verlaufe des ates Mai Toskana durchzogen.“ (
An diesem ganzen Artikel, sagt der Oestreichsche Beobach— ist kein wahres Wort. .
n Sizilien herrscht die vollkommenste Ruhe. Die Par— und. Sekten, welche so viel Unheil uͤber das Koͤnigreich pel brachten, haben in Sizilien nur geringen Eingang ge— hen, und es llegt nicht in der Natur der Dinge, daß der luß fremder Sekten staͤrker auf ein Land nach deren Nie— ge, als waͤhrend ihres anscheinenden Sieges wirke. Die Graͤuel-Seenen, welche in Palermo und an einigen eren Orten stattgefunden haben, schlugen dem ganzen de tiefe, und noch lange fuͤhlbare Wunden. Sie tonnen durch Zeit und Ruhe geheilt werden, und das Beduͤrfnis r Ruhe ist in Sizilien vlelleicht noch mehr als in manchen ren Orten zum lebeudigen Gefuͤhle erwachsen, weil die aungene Storung derselben, mit ihren leidigen Folgen, dem llianischen Volke eigens aufgedrungen war. Weder der Kaiserl. Oestreichsche Hof, noch der Ober-Be— shaber Freiherr von Frimont haben Truppen nach Sizilien det; die Division Wallmoden wurde auf Befehl des Koͤ⸗ s eingeschisft, weil die Reorganisation der Neapolitanischen ee die Herbeiziehung der in Sizilien stationirten Garni— n erheischte. . Die K. K. Armee im Koͤnigreiche Neapel ist nicht nur durch neue Korps verstarkt, sondern auch ihre Zahl, seit dem arsche in die Hauptstadt, um zwei Divisionen verringert
den. Die einzelnen Truppen-Abtheilungen, welche durch
tel-Italien zogen, sind nur zur Vollzähligmachung der im igreiche Beider Sizilien stationirten Armee-Korps bestimmt. Livorno, 85. Jun. Auf der hiesigen Rhede liegt ein isches Schiff, das vor wenigen Tagen von Alexandria kam, E Quarantaine. An Bord befanden sich mehre Griechische vsen. Diese hatten mit andern, hier am Lande besindli— Griechen den Plan gemacht, das Tuͤrkische Schiff, wel— noch einen Theil seiner, einem hiesigen Hause gehdrenden ng an Bord hat, in der Nacht wegzunehmen, die Tuͤr— ind die an Bord befindlichen Sanitats-Wachen zu ermor— und mit dem Schiffe sogleich unter Segel gehen. Un— Polizei ward indessen von dem Entwurfe unterrichtet, und waren die Griechen, die zu der Unternehmung vom de kommen sollten, im Bote, als auch schon die Wacht⸗Schiffe g nachsetzten. Als sie sich entdeckt und verfolgt sahen, ru— n sie wieder dem Lande zu, ließen Bot und Waffen in Hh, und fluͤchteten sich. Man hat indessen die meisten ein— gen; auch wurden die Griechischen Matrosen vom Bord e Lazereth⸗Gefaͤngnisse gebracht. — Im Archipelagus lauern bewaffnete Griechische Schiffe den Tuͤrkischen auf. Ob Korsaren von den Europalschen Maͤchten als befugte Ka— oder als Seeraͤuber angesehen werden, muß die Zeit leh— Gewis ist es, daß man sehr fuͤrchten muß, ihnen in die
e zu fallen, denn es ist ihre Gewohnheit, die Mann
umzubringen, die Ladung zu pluͤndern, und das Schiff rbrennen, damit keine Spur der That uͤbrig bleibe. Ob im Archipꝛlagus kreuzenden sogenannten Kaper irgend eine risation, und von wem, haben, weiß man bis jetzt noch
— Man spricht von einer Art von Central-Regierung,ů
e sich in Morea gebildet haben soll, doch weiß man bis ichts Bestimmtes von derselben. — Seit mehren Wochen wir sehr kaltes und feuchtes Wetter, welches die guͤnsti—⸗ Lussichten zur Getraide-Ernte sehr vermindert. Turin, 19. Jun. Der schnelle Wechsel der Tempera— den letztverflosfenen Tagen, und die ungewöhnliche Kalte, iir hier empfunden haben, ist wahrscheinlich dem vielen ee, der auf den Alpen, und wie wir aus Briefen aus na und der Romagna ersehen, auch langs der ganzen der Appeninen gefallen ist, zuzuschreiben. Ein Schrei— us Cuneo meldet, daß am 14. und 15. ein fuͤrchterliches eegestoͤber in den Gebirgpaͤssen von Tenda stattgefun⸗ abe, wobel der Schnee über drei Fuß hoch auf der Straße blieb. (Auch in Mailand war die Kälte empfindlich, Stand des Thermometers in den Tagen vom 18. bis ist keinen Morgen und Abend hoher als 4 8 oder 9
RNeaumur ) arschau, 3. Jul. Aus mehren an der Weichsel gele⸗—
Gegenden, erhalten wir die Nachricht, daß gedachter
Strom viele Felder und Wiesen überschwemmt und bedeuten— den Schaden angerichtet habe. Gegenwärtig ist indesfen kein weiteres Steigen des Wassers zu befuͤrchten. Wilna, 27. Jun. Die von dem h. Wohlthaͤtig⸗ keits⸗ Vereine zu Ostern dieses Jahres —— — Armensamm⸗ kr . 1032 Silber⸗Rubel. 113 Dukaten und 6g0 Rubel in k
Petersburg, 198. Jun. Se. Maj. haben in einem an die Kaiserl. Garden gerichteten Tages⸗Befehle, Se. Kaiserl. Hoh. dem Großfuͤrsten Michael, uͤber die, von demselben be— wirkte schnelle Kompletirung des Siemienowskischen Garde- =, . besondere Zufriedenheit zu erkennen zu geben gö⸗ ruhet.
Tiraspol (am Dniester) Schiffe die Konstantinope am 16. Jun., neuen Styls, verließen, * am ad. 8 i. lich in 4 Tagen in Odessa ankamen, bringen die Nachricht mit, daß von der ausgelaufenen, 8 Segel starken Tuͤrkischen Flotte, 4 Schiffe von den Griechen genömmen wurden, a von denselben in einem kleinen Hafen außer dem Kanal blokirt, und nur 2 nach Konstantinopel zurückgekommen seyen. An of— siziellen Nachrichten fehlt es indessen hierüber noch.
Es werden dort noch immer Gelechen hingerichtet, und die sich auf den Straßen sinden lassen, von dem Volke ermor— det. Kein Grieche darf mehr auswandern. t
Der nach Odessa gebrachte Leichnam des Patriarchen wird auf Befehl der Behörde, in der Griechischen Kirche in Odessa, die kuͤnftige Woche begraben. Alle Griechischen Bischoͤfe aus Bessarabien sind zu dieser pomphaften Ceremonie einberufen, und ein praͤchtiger Ornat ist dazu eingesandt worden.
Moldau sche Gränze, 20. Jun. Zufolge neueren, aus Skuleni erhaltenen Nachrichten, soll Kantakuzeno, da er von dem Anruͤcken eines bedeutenden Tuͤrkischen Korps unterrichtet wurde, seine Stelle, als Heerführer der Griechen in der Mol— dau niedergelegt, und sich mit seinen Schaͤtzen inkognito nach Bessarabien begehen haben. Viele Griechen sollen seinem Bei⸗ spiele gefolgt seyn; nichts desto weniger ist aber noch immer eine bedeutende Anzahl derselben in Jassy, welche entschlossen seyn sollen, den Türken die Stirne zu bieten. — Taͤrkische Kavalerie ist schon bis Herlen vorgedrungen, zog sich aber, nachdem zwei Griechen als Opfer gefallen waren, wieder zu⸗ ruͤck. Dieselben Berichte sagen, ein Tuͤrkisches Korps habe sich von Wasliu gegen Jassy in Bewegung gesetzt. — Hypsi⸗ lanti soll in dem verschanzten Tergowischt eine namhafte Be⸗ satzung zuruͤckgelassen, sich selbst aber mit dem größten Theile seines Korps, nach Plojest begeben haben, und sich auch da verschanzen. In Bukarest wurden von den Tuͤrken zwel an— gesehene Kaufleute zum Tode verurtheilt. .
Lissabon, 15. Jun. Gestern traf der Staatsrath No— driguez de Almeida, mit Depeschen 6 . Disr ein, in denen Se. Maj. das Verlängen ausdrücken, sich sobald als moglich in die Mitte der Verfammlung des Kor, tes begeben zu koͤnnen. Das Geschwader Sr. Maj. wird nur aus einem Linienschiffe, einer Fregatte und sechs kleinen Fahrzeugen mit äußerst geringer Bemannung bestehen. Diese officielle Note ist von Rio-Janeiro am zten April datirt, und von dem Minister Pintheiro Fereira kontrasignirt. Ma dr id, 24. Jun. Die Besorgnisse dauern hier noch immer fort, aber giucklicherweise ohne das Befuͤrchteke eintre⸗ ken zu sehen. Der General Morills hat fortwahrend das Kom— 22 2 die w — in Madrid.
; ie Demarchen zu Gunsten des Gen io werden sehr . — — z G eral Elio werden derino ist nicht gefangen, wie man sagte; es scheint ah habe er sich in die Gebirge von Ooiedo, . e. ee, geworfen. Der General Empecinado hat Befehl erhalten, sich nach seinem Standquartiere zu Zamora zuruͤckzubegeben, und das Kommando dem Obersten Escario zu übertragen. . Das Blatt, Miseellanena / enthaͤlt einige Aufklaͤrungen uͤber die wichtige Unterhandlung Spaniens mit dem Spanischen Ame⸗ rika. Einer der schwierigsten Gegenstände dabei, scheint die Gründung der ausuͤbenden Gewalt in Amerika zu seyn. Die Minister wuͤnschen, die Vice⸗Könige, wie ehemals, von 3 zu 3 Jahren abberufen zu sehen; die Amerikaner glauben dagegen, daß diese Bedingung die ausuͤbende Gewalt schwaͤchen, und zu abhangig von einem Gouvernement machen werde, desfen geringe Beständigkeit sie leider zu erfahren Gelegenheit hatten. Sie verlangen Vice-Koͤnige, die wenigstens auf ro Jahr er⸗ nannt und aus der Koͤnigl. Familie gewahlt werden.
Die Kortes haben die permanente Kommission zur Ver⸗ tretung ihrer Funktionen bis zu Eroͤffnung der naͤchsten Siz⸗ zung bereits ernannt; fuͤr Europa bleiben 4 Deputirte, und zwar:; D. Vallejo, D. Calatrava, D. Martinez de la Rosa,
D. Guttierez Acunha, und 3 fuͤr Amerika, namlich D. Gurtie— 6 rn General Odaly und D. Paul; außerdem zwei Ue— erzaͤhlige. 9j glich beschaͤftigt man sich mit den Diskussionen uͤber das Budget der verschiedenen Ministerien. Der Bedarf fuͤr das Koͤnigl. Haus ist bereits auf 45 Mill. Realen Ca 2 Gr.) an= genommen. ö 1 Die Briefe nach Frankreich und von dort her, können nicht mehr bis zur Graͤnze frankirt werden; dagegen soll der alte Tarif, wie er vor dem Einrücken der Franz schen Trup ⸗ pen war, wieder in Kraft treten. . * General Longa m soll ganz in der Stille, unter guter Bedek⸗ kung nach Burgos gebracht werden ⸗ẽẽ Die Organisation unserer Theater ist nun vollendet. Das Personal besteht aus 330 Personen. Trauer⸗ und Lustspiele