,
errichteten Kriegsministerial⸗Departements, ist der Oberst und General⸗Adjutant v. Falk provisorisch ernannt. Dresden. Die von den Standen erbetene Publizirung der Landtagsakten durch den Druck zu bewilligen, hat der Koͤ— nig Bedenken getragen, weil die während des Landtages ge— 2 Schriften, mehr den Karakter vertraulicher — mungen zwischen König ünd Staͤnden haben, auch, insofern sie den Hie n, mn, und andere nur vertraulich abzuhan⸗ delnde Sachen betreffen, ar Oeffentlichkeit nicht geeignet sind, und endlich mancher Erlaͤuterung beduͤrfen, um vom ganzen ublikum richtig beurtheilt zu werden. Um indessen dem aͤöndischen Wunsche, das Land mit dem Wesentlichen der andtagsverhandlungen, bekannt zu machen, so weit moͤglich, Gnuͤge zu leisten, soll nach Beendigung der jedesmaligen Lande sversammlungen, aus den zur Publizitaͤt geeigneten Ver— handlungen ein kurzer Auszug durch den Geheimen Rath auf— gesetzt, und nach ertheilter Königl. Genehmigung durch den Druck bekannt gemacht werden. Hamburg, 109. Jul. Nachrichten aus St. Petersburg melden, daß die Eskadre von einigen Linien⸗Schiffen und Fre—
gatten, welche in Kronstadt ausgeruͤstet waren, in einigen Tagen
unter den Befehlen des Vice⸗Admirals Crown absegeln sollte, um die, gewohnlichen, Sommer- Uebungen im Baltischen Meere vorzunehmen. 6 .
Innsbruck. Durch die neuen Wegmauth⸗Bestimmun⸗ gen, sist die Zahl der Hebungs⸗Stationen, um mehr als zwan— zig vermindert; statt, wie sonst, alle 2 bis 3 Meilen angehalten zu werden, fahren wir jetzt 6 Meilen, ohne durch einen Mauth— Schranken gehindert zu seyn; auch ist die Mauth⸗Gebuͤhr be⸗ deutend herabgesetzt.
6 66 (Fortsetzuug des in der letzten No. d. 3. ab— gebrochenen Artikels uͤber die neue Organisation der Kurfuͤrstl. Hessen⸗Kasselschen Landes⸗Verwaltung. )
Der Geschäft-Kreis des Ministeriums des Inneren begreift: die Aufrechthaltung der landeshoheitl. Gerechtsame sowol im Inneren, als auch im Auslande, soweit solches ohne neue Staatsvertraͤge und Unterhandlungen geschehen kann; die landstaͤndischen Angelegenheiten; ferner das Kirchen- Reli⸗ gions- und Schulwesen; die Medizinal-, Sicherheit-, Han⸗ del, Gewerb- und Landwirthschafts-Polizei; den Stadt- und Gemeinde⸗Haushalt; die gemeinnuͤtzigen Anstalten, Stiftun— gen und Gesellschaften; die Mllitalr⸗Angelegenheiten, so weit sie mit der Civil⸗Verwaltung in Verbindung stehen; das Stra— ten- Land- und Wasser⸗Bau⸗, das Landfolgedienst- und das Lehn⸗Wesen, die Verhaͤltnisse der Israeliten, die Statistik, das Lanbes⸗Archlv ꝛc. — Untergeordnet sind diesem Ministerium: vier (Provinzial Regierungen mit den Polizei⸗Direktionen und Lehnhoͤfen, die geistlichen Ober⸗Behoͤrden, das Ober⸗Me— dizinal⸗Kolleglum, die Ober⸗Bau⸗Direktion, die Universitat, die Landwirthschafts', Handels- und Gewerb⸗Vereine, Akade— mien, Lyceen ꝛe. die Censur⸗Kommission 2c.
Zum Bereich des Finanz ⸗-Ministeriums gehort das Steuer-,, Domainen⸗-, Forst- und Regalien⸗, Staats kas⸗ sen, und Rechnungs⸗-Wesen, die Vorarbeiten des jährlich fest— zustellenden Grund Etats (des Staatsbedarfs.) — Untergedrd⸗ net sind ihm: die Direktion der General-Kasse, die 4 (Pro— zial⸗) Finanz⸗Kammern, die Ober⸗Forst, und die Ober⸗Berg⸗ werk⸗Direktion ug d die General-Postinspektion. (Diese ist bekanntlich die landeshoheitliche Behoͤrde fuͤr das dein Färsten v. Thurn und Taxis als Erb⸗Landpostmeister, vom Throne erb— lich verliehene Postwesen. ;
Das Ministerium der Auswärtigen Angelegen— heiten und des Kurfuͤrstl. Hauses besorgt alle Verhalt— nisse des Staates in Betreff auswärtiger Hofe und Staaten, der Familien-Vertraͤge, des Privat⸗Fuͤrsten⸗Rechtes im Kurfuͤrstl. Hause, des Hausarchives; es hat ferner die Standes⸗Erhdͤhun⸗ gen, Ordens⸗Sachen ꝛc. — ;
Gemeinschaftlich mit dem General-Kriegsdeparte⸗ ment (dessen Organisation in der Staatszeitung bereits im Wesentlichen mitgetheilt ist) gehoͤren vor das Staatsministe⸗ rium: die Militair-Dienstpflicht, die Aushebung, das Land— Dragoner⸗-Korps, Militair-Fuhren, Einquartirung, Kartelle, Milistair-Erziehungswesen und Militair-Gerichtsbarkeit.
Das Geheime Kabinet ist das Organ, durch welches die Anträge des Ministeriums u. 4. unmittelbarer Behoͤrden, auch sonstlge Eingaben zur Einsicht und Entscheidung des Kur— ir, gelangen. Chef desselben isi ein Geheimer Kabinets—
ath.
i General-Kontrolle hat uͤber die Verwaltung von Einnahme und Ausgabe, uͤber die Regularitaͤt des Staats— Haushaltes und die Bewahrung des Staagtseigenthumes zu wachen, und allenfalsige Verbesserungen mit dem Staatsmini— sterium gemeinschaftlich zu berathen; die Rechnung der Gene— ral⸗Kasse abzunehmen re.
Der dritte Abschnitt handelt von den einzelnen Ober⸗ und Unter⸗Gerichten. — Die Gerichte erkennen nach den Gesetzen in den verschiedenen Instanzen allein, und ohne Einwirkung irgend einer anderen Behörde. — Der Oberste⸗-Gerichtshof fur ganz Kurhessen ist das Ober⸗Appellation s⸗-Gericht
zu Kassel, bestehend unter einem Praͤsidenten aus zwei Se⸗
naten, einem für Civil, und einem für Kriminal-Sachen. (Bisher erkannte das Ob. Appell. Gericht nur in Civil-Sa—
chen; Krimlnal-Erkenntnisse faͤllte in letzter Instanz die Re⸗
gierung (ister Senat) unter Bestaͤtigung des Landesherrn, welcher das Erkenntnis nach Befinden milderte oder schärfte.) Das Minimum der appellablen Summe ist 290 Rthlr.; fuͤr die Ober-Gerichte zu Rinteln und bie standesherrliche Justiz— Kanzlei die Hälfte. — Der Civil⸗Senat soll außer dem Praͤsidenten
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Schnee lag.
6 bis 8, der Kriminal⸗Senat 4 bis 5 Mitglieder haben, einer zugleich Direktor ist. Diesem liegt ob die Revision 2 welche Todes, lebenslaͤngliche Eisen⸗ oder ker⸗Strafe erkennen, oder uͤber vierteljahriges Gefaͤngniz uͤber 50 Rthlr. (etwanigen Konfiskations⸗Werth eingeschh Geldbuße aussprechen wenn dagegen appellirt ist, oder , . die Nichtigkeit des früheren Verfahrens ung Gesetzwidrigkeit des Urtheiles nachgewiesen ist; ferner die g der Straf⸗Ürtheile der oberen Militair⸗Gerichte. Er ist an Straf⸗Gerichts⸗Stand der Mediatisirten, wenn sie nicht in fuͤrstl. Diensten stehen. — Wenn von Todes- und lebenslaͤn Kerker⸗Strafe, von Hochverrath und Amtentsetzung eine Kurfuͤrsten reskribirten Staatsdieners die Rede ist, su Kriminal⸗Senat noch durch so viel Mitglieder des Civil⸗ tes ergaͤnzt werden, daß das Urtheil von 7 Mitgliedern, Vorstand einschließlich, gefällt werde. Urtheile, welche oder lebenslaäͤnglichen Freiheit⸗Verlust aussprech.n, muͤssa der Vollziehung mit den Akten dem Justiz⸗-Minister zuge werden.
In jeder Provinzial-Hauptstadt soll ein Ober⸗Ge seyn, fuͤr buͤrgerliche und Straf-Rechtspflege, in 2 Su unter einem Praͤsidenten oder Direktor. Der Civil⸗Sen bis 6 stimmfuͤhr. Mitgl.) soll in erster Instanz uͤber g gegen Schriftsaͤßige, dann uͤber Verlsbnisse, Ehe⸗Scheid 2c. und in Lter Instanz auf die Appellation von den Gerichten erkennen. Die Appellations-Summe ist 50] Er hat zugleich die Aufsicht auf die Konkurse, das Vor schaft-⸗ und Hypotheken⸗Wesen, die freiwillige Gerichtsb ach — Der Kriminal⸗Senat hat die Hauptuntersuchung das Erkenntnis uͤber alle Verbrechen und schwere An gehen; das Erkenntnis über gewisse, durch die Unten richte untersuchte Vergehen, und die Revision der unterg lichen Erkenntnisse auf Polijzei⸗Strafen, von denen 9) ist. — Die Forstfrevel gehoöͤren niemals vor die Ober⸗Guß — Ein Ober⸗-Gerichts-Rath soll jedes Jahr als Justiz ) alle Unter-Gerichte der Provinz visitiren. — Fuͤr die! schaft Schaumburg soll ein besonderes Ober⸗Gericht in teln, jedoch nur aus einem Senate, bestehen. Fuͤr das burgsche versieht die Justiz⸗Kanzlei zu Meerholz die Ges des Ober⸗Gerichtes. — Die w iran zu Marburg ihre Gerichtsbarkeit, jedoch nur in Betreff der Studiren
** Fortsetzung folgt.)
Chur. Die im schwunghaftesten Baue begriffene Bernhardiner-Straße fangt bei Thusis an, und zieht sit zum verlornen Loche, einem Felsenvorsprunge, durch welchen 60 Fuß lange Galerie gesprengt werden muß. Diese m me und kostbare Arbeit ist schon so weit gediehen, daß Arbeiter auf dieser Seite, die von der andern Entgegenn tenden hoöͤren.
Kitzbühl. Nicht allein auf den Alpen siel in der Halfte des Junius fußhoher Schuee, sondern es schneite fortwährend bis weiter auf das Land herab, dergestalt Ziegen und Schafe, im Schneegestoͤber am 22. Jun. kommen sind. Aus den Alpen ist alles Vieh wieder heim ben. (duf dem St. Bernhard hat es so ungehener ges daß am 1. Mal um das Hospital herum noch 16 Schuh ö Statt die 1 Stufen, die zu demselben fü hinanzusteigen, mußte man 4 Schuhe hinabsteigen.) Wien, (Aus dem Oestr. Beobachter.) Sicheren richten aus Hermannstadt vom 28. Jun. zufolge, schein Krieg in den Fuͤrstenthuͤmern so gut als beendigt zu Fuͤrst Hypsilanti soll sich, nach der Aussage der haufen auf der Graͤnze erscheinenden Hetaͤristen, gefluͤchtet, und vor diesem verzweifelten Schritte dieses Korps foͤrmlich a loͤst haben. Blos einzelne Truppe von Arnauten waren
im Handgemenge mit Ottomanischen Truppen, welche be den bei weitem groͤßten Theil der Wallachei besetzt hielten
Neapel. Den Buchhaͤndlern ist ein neuerlicher zwe
taͤgiger Termin, zur Anzeige der von ihnen verlegten M
gegeben worden.
Stockholm, 30. Jun. Der Staatsrath Graf v. Jarlsberg, der in Betreff der Schuld von Daͤnematk Meinung seiner Kollegen in Norw. Staatsrathe nicht t konnte, und sich in der Eigenschaft, als Chef vom Finan partement, weigerte die Koupons des Schatzes fuͤr die z 2 Zahlungen auszufertigen, hat seine Entlaßung geben.
Der Koͤnig hat seinem Adjutanten, dem Obersten v. (Privat⸗Bureau⸗Lhef Sr. Maj.), den Rang als Genera jor verliehen.
Nach Karlskrona ist der Befehl ergangen, in alle 4 Fregatten auszuruͤsten, so daß sie in den ersten Tage naͤchsten Monates nach n. Bestimmung abgehen koöͤnm Schon sind sehr bedeutende Getraideversendungel
Rechnung der Königl. Magazin-Direktion aus verschi Schwedischen Häfen nach dem Mittell. Meere abgeg
und noch immer werden mehr Verladungen gemacht. Lissabon, 16. Jun. In der Depesche des K. Ministers
Pinheiro Ferreira an die Regentschaft, aus Rio Janeiro
April, welche der Rath Rodriguez d' Almeida hicher über at, sagt gedachter Minister unter anderen: „Es ist
Pflicht, Ihnen kund zu machen, daß der Konig benacht
worden, wie bei den Kongressen von Troppau ünd Laiba nige Personen die versammelten Souverains beredet h daß sie es als unbestreitbare Basis 7 Berathungen nehmen haͤtten, daß die Neapolitanische, die Spanisch die Portuglsische Nation auf keine Weise ihre Zustim zu den in diesen Koͤnigreichen proklamirten Verfassungt
ii ö eͤ . , m n. 2 . , n, n, e, n, .
d daß der unangesteckte und getreue Theil des Volkes, Gewalt zum Schweigen gezwungen, von der uͤbrigen, Verbrechen der Uebelwollenden 8 Nation un⸗ lden werden muͤsse. Se. Maj. hatten mir befohlen, Ih⸗ aenten bei auswärtigen Hofen zu erkennen zu geben, weit entfernt, einer solchen Angabe beizupflichten, Sie auf die feierlichste Weise befohlen, = wo es g. ware, zu erklaren, daß Sie sich entschlossen hätten, aus sch freiem und eigenen Willen den erhabenen Eid abzule— die Verfassung, welche von den allgemeinen Kortes der irchie wuͤrde dekretirt werden, zu befolgen und befolgen jachen; daß diese Handlung einzig aus der innigen und chtigen Ueberzeugung entsprungen sey, daß diese Kortes esetznäßige Organ des National-Willens wären; daß mit— nichts Ihre feste und wohluͤberlegte Entschließung andern e, im Janzen Umfange Ihrer Königreiche Alles befolgen schen, was auf so gesetzlichem Wege zu Stande kommen „ um allen Klassen der Portugisen zum Gesetz⸗Buche zu n; denn Alle ohne einige Ausnahme, haben dem, durch Repraͤsentanten ausgesprochenen allgemeinen Willen der on zu gehorchen. * 9 : Veit entfernt, in das angekuͤndigte Buͤndnis wider jene Nationen im Allgemeinen und wider die Portugisische hecheit zu willigen, werden Se. Maj. stets als eine Dlung des Eingriffs in J. K. Kronrechte jeden Schritt, jede
reinkunft und jeden Vertrag ansehenf, vermittels deren
de Souverains sich die Autoritaͤt anmaßen wollten, sich irgend eine Weise in die Sachen zu mischen, welche jetzt Hegenstand der Verhandlungen der allgemeinen Kortes des igreiches sind. * 2 6 Ich rechne darauf, daß diese aufrichtige und freiwillige ßkeung Sr. Maj. allen Portugisen die schmeichelndsten hungen einfloͤßen werde, um so mehr als eben diese Ge— ngen den Kronprinzen des Vereinigten Königreiches und Voͤlker Brasiliens beseelen. Gott erhalte EE. EE. viele e.“ Nach mehren Anzeigen sollen der Brandanstiftung im delsPallaste, einige Mitglieder der Handels⸗Junta selbst ichtig seyn, die eines großen Desicits sich schuldig gemacht n, und die Decharge ihrer nicht zu erledigenden Rechnun— durch die Asche bewirken wollten.
Madrid, 24. Jun. Die Sitzungen der Kortes werden Ho. d. M. in Gegenwart Sr. Maj. geschlossen. — Die Be⸗ ng der außerordentlichen Kortes scheint bereits entschieden eyn, und zwar, wie es heißt, hauptsaͤchlich zur Berathung das neue Civil-Gesetzbuüͤch. — Die vormaligen Afrancesa— werden wahrscheinlich wieder in den Besitz ihrer, vor dem gog genossenen Rechte und Beneficien gesetzt und ihnen ihrem Range und Dienstverhaͤltnisse gebuͤhrenden Pensionen hrt werden.
Die Ausruͤstung einer, wider Cochrane bestimmten See— ht, welche seit einigen Monaten in Kadix betrieben wurde, bbestellt worden, obgleich der dortige Handel-Stand sich en hatte, die Kosten herzuschießen. — General Pepe will London gehen. ⸗
Von 1700 Spanischen Kloͤstern sind nun Zoo aufgehoben; rechnet an uͤbriggebliebenen Moͤnchen noch 19,000.
5 n 1 n w.
Crefeld. Am 30. Jun. kamen des Koͤniges Majestaͤt zin an, und besahen noch an demselben Tage einen Theil estungs-⸗Werke, das am anderen Rheinufer gelegene Deutz dessen Kasernen. Am anderen Morgen besichtigten Se.
jestaͤt die 15te Division in Gegenwart des Kronprinzen, zroßfuͤrsten Nikolaus, der Prinzen Wilhelm und Friedrich
Preußen, des Prinzen Friedrich der Niederlande und des 6gs von Nassau. Nach der Parade war Gottes⸗-Dienst, laͤchst große Tafel bei Sr. Majestaͤt und nach derselben hlaͤnzendes und frohes, von der Stadt veranstaltes Volks—⸗ auf dem Platze vor dem Boͤrten⸗-Hause, welches Se. Ma— und saͤmmtliche anwesende Prinzen mit ihrer Gegenwart ten. Die Grofßfuͤrstin Nikolaus K. H. trafen nachmit— hier ein. An diesem, wie am vorhergehenden Abende, war Stadt allgemein erleuchtet und die Kuppel des alten Doms te in farbigen Lichtern. Am 2. Jul. hatte die 151 Di⸗
morgens großes Manoeuvre, nach dessen Beendigung Köoͤniges Majestaͤt um 1 Uhr nachmittags nach Solingen sten, einige Werkstäͤten der dortigen Waffen-Fabriken be⸗ „Selbst einige sehr schoͤne Fabrikate ankauften, und dem— t nach Duͤsseldorf abgingen, welches Hoͤchstdieselben abends hr erreichten und bei des Prinzen Friedrich K. H. Ihr ige⸗Quartier nahmen. Der Erbgroßherzog von Meklen— Schwerin K. H. hatte sich hier eingefunden. Des abends die Stadt auf das geschmackvollste erleuchtet. Am ande—
Morgen ließen Se. Majestaͤt die 14te, von des Prinzen rich K. H. befehligte Division Revue passiren, geruheten aͤchst bei Sr. Königl. Hoheit das Mittag-⸗Mal einzuneh⸗
und abends einen von Hoͤchstdenenselben veranstalteten mit der Allerhöoͤchsten Gegenwart zu beehren. Am 4ten ens verließen Se. Majestät Duͤsseldorf, trafen in Aachen der Großfuͤrstin Nikolaus zusammen, und fuhren am 5. ns nach Spaa, woselbst Höchstdieselben von Ihrer Durch⸗ igsten Schwester, der Koͤnigin der Niederlande, empfan— wurden. Anderen Tages trafen auch des Koͤniges der erlande Majestaͤt hier ein, und Se. Majestaͤt verweilten in n Familien⸗-Kreise bis zum 8. morgens, u. besuchten das
staltete Schauspiel und einen glaͤnzenden Ball, welchen
die Königin der Niederlande Majestaͤt auf dem dortigen Re— douten⸗Hause gaben. , ⸗
Am 8. fuhren Se. Majestät uͤber Aachen bis , . und . in demjenigen hohen Wohlseyn ein, dessen Se. Ma—⸗ jestät Sich auf der ganzen Reise zu erfreuen gehabt hatten.
Duͤsseldorf. In dem Artikel Crefesd, befindet sch uͤber die, waäͤhrend der Anwesenheit Sr. Maj. des Königs in Duͤsseldorf, vorgefallenen bemerkenswerthen Ereignisse, berests das Naͤhere; daher aus der, von Duͤsseldorf eingegangenen Mit⸗ theilung, nur Nachstehendes nachtraͤglich geliefert werden kann⸗ Se. Maj. der König hatten den * hieher uͤber So⸗ lingen, Hilden, und Benrath genommen. Ueberall war alles Volk herbeigestroͤmt, um sich des lange entbehrten Anblickes ih⸗— res hochverehrten und innigst geliebten Monarchen, wieder ein⸗ mal recht zu erfreuen.
Wenige Stunden waren hinreichend gewesen, unserer Stadt eine Lebhaftigkeit zu geben, wie sie solche noch nie hat⸗ te; alles war in ununterbrochener Bewegung, alle Straßen und vorzuͤglich die Alleen, welche nach dem Jaͤger⸗Hofe, wo Se. Maj. abgestiegen, fuͤhrten, waren mit Menschen ange⸗ fuͤllt, und bei herandaͤmmerndem Abende waren der Hofgarten, alle oͤffentliche Gebäude und die meisten Privat-Haäͤuser ge⸗ schmackvoll beleuchtet, und auf den vielen meistens wohlange⸗ brachten Transparenten bemerkte man mehre sehr gut gewaͤhlte Embleme und Inschriften, welche die natuͤrlichen Gefuͤhle treuer Unterthanen bei dem Wiedersehen eines geliebten Monarchen, in schlichten Worten aussprachen.
Die Mandͤuvres bei der Golzheimer Heide beguͤnstigte das heitere Wetter auf eine ausgezeichnete Weise. Fremde und Inheimische waren zu Tausenden hinausgestroͤmt, und Alle er⸗— goͤtzten sich an der schoͤnen kriegerischen 2 der Truppen, und an der Präecision, mit welcher alle Evolutionen und Man⸗— oͤuvers ausgefuͤhrt wurden. Nach der Revue wurden außer der Muͤnzstäte und Bilder⸗-Galerie, auch einige Kirchen und die noch im Bau begriffene neue Kavalerie⸗Kaserne, von Sr. Maj. in Augenschein genommen. .
Memel. Zu den Saͤbeln fuͤr das 3Zte Bataillon 1sten Koöͤ⸗ nigsberg-Gumbinner Landwehr -Regimentes, sind aus dem landräthlichen Kreise Memel gnicht, wie es in Nr. 75 d. 3. heißt, 74. sondern) 2299 Thl. 96 Gr. an den Kommandeur gedachten Bataillons nebst 5 Saͤbeln abgesendet worden. Hiezu haben beigetragen. .
1. Die Bewohner der Stadt Memel 27 Thl. go Gr. u. Saͤbel. 2. Die Insassen des Amt Prekuls 59 — 3. Die adelichen Do minien und die Insassen im Amte Memel 14 — 6 — 69, — 6 .
Die in dem nämlichen Artikel Nr. 75. d. Z. erwaͤhnte Orgel in der Kirche zu Prekuls, kostet gegen 2000 Thlr.
Nordhau sen, (in Erfurter Reg. Bez.) Der hiesige In wohner, Kesselfuͤhrer Goslar, mordete am 25. Jun. seine drei Kinder 5, 3. und 1 Jahr alt, und sich dann selbst in seiner Schlaf⸗Kammer. Als man dem dreifachen Kindermoͤrder fand, hingen ihm zwei der erdrosselten Kleinen an einer Leine uͤber die Schulter, das dritte aber an einem Stricke, an der Wand.
Der Goslar war 55 Jahr alt, und ein großer starker Mann, lebte aber wegen seiner anhaltenden Ärbeitscheu in Duͤrftigkeit und ward groͤßtentheils von seiner aͤußerst thaͤtigen Frau ernaͤhrt. Der eigentliche Beweggrund seiner empoͤrenden That ist noch unenthuͤllt, und um so schwerer zu begreifen, als die unglücklichen Kinder immer Gegenstaͤnde der zaͤrtlich— sten Liebe des väterlichen Ungeheuers gewesen waren.
ie Leiche des vierfachen Verbrechers ist auf einem, au—
ßerhalb der Stadt gelegenen oͤden Huͤgel verscharrt. Als die 3 schuldlosen Kinder, die bemitleidenswerthsten Opfer der wi— dernatuͤrlichsten Grausamkeit, auf dem hiesigen katholischen Kirchhofe zur Erde bestattet wurden, schloß sich die ganze weib⸗ liche Schuljugend dem feierlichen Leichenzuge an; und die Schuͤler aus dem Singe-Chor des Gymnasiums, trugen die fruͤh Verbluͤheten zu ihrer Ruhestaͤte, und begleiteten die Ein—⸗ senkung mit einem passenden vierstimmigen Gesange.
Solingen, 2. Jul. Der hiesigen Kreisstadt ward heute das Gluͤck zu Theil, unsern allgeliebten Koͤnig in ihren Mau⸗— ern zu sehen. eine Majestaͤt hatten geruht, Ihre Route von Koͤln nach Duͤsseldorf uͤber , ,, e. zu nehmen, um unsere Gegend mit ihren vielfachen Gewerb-Anstalten Allerhoͤchstselbst in Augenschein zu nehmen. Der Gewerb-Stand erkannte dankbar diese allerhoͤchste Huld, welche seit mehr als 40 Jah ren, uns von keinem der fruͤheren Regenten zu Theil gewor⸗ den. Des Koͤniges erklaͤrten Willen ehrend, waren alle prunkvolle Anstalten und alles äußere Gepraͤnge vermieden worden. — Im Hause des Herrn Phillip Neuhaus, waren zum Empfange Sr. Majestät, der Herr Regierungs⸗Chef⸗Praͤ—⸗ sident von Pestel, die Behörden des Kreises und der Stadt, die beiden ältesten Herrn Pfarrer und einige Herrn Repraͤsen⸗ tanten des Handels, und Gewerb⸗Standes anwesend; zu mehren Tausenden aber versammelten sich in der Kreisstadt die Arbeiter der verschiedenen Fabrik-⸗Zweige, und brachten unter Gesang und Instrumental⸗Musik, in einem langen Zuge, nach Klassen gesondert, in der Kleidung und mit den Attributen ih⸗ rer Werkstaͤten, deren Fabrikate schon im Mittel⸗-A1Alter ihren
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Ruhm begruͤndet hatten, dem Koͤnige ihre Huldigung mit der⸗
jenigen Treue, Rechtlichkeit und Offenheit dar, welche die Be⸗ ee, dieser Berge und Thaͤler schon seit Jahrhunderten aus— gezeichnet.
Die Herrn Kirschbaum und Schnitzler, hatten in ihrem Hause ein? Waaren⸗-Ausstellung bereitet, welche an Vollstän—