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werden solle. Ein Blick auf die Karte, u. auf die fuͤr Koblenz nächste Militair⸗Straße, zeigt zwar schon allein, abgesehen von allen uͤbrigen Gruͤnden, die Falschheit des Geruͤchtes. Aber es wäre zu wuͤnschen, daß die treuen Westphalen oͤffentlich beru—⸗ higt wuͤrden.⸗ estph. Erem. und in einer beigefügten Note versichert der Herausgeber, daß er Gelegenheit gehabt, sich selbst von der Existenz und Ver— breitung dieses Geruͤchtes zu uͤberzeugen.
Die Staats-⸗-Zeitung ist ermächtigt, hierauf zu erklaͤren, daß dieses Geruͤcht voͤllig grundlos ist.
Landsberg, 19. Jul. a. d. W. Die bei dem letzten Wollmarkte unverkauft liegen gebliebene Schaafwolle mitgerech⸗ net, befanden sich auf dem diesmaligen,
Extrafeine 222 Stein *) Feine 9867 Mittle 3363 Geringe 3645 Summa 6354, davon wurden verkauft: 150 à 25 Rtlr. im Durchschnitt 482 4 15. 12. — — 1769 4 10. — 2729 6 6. —
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5150.
Liegnitz. Auf den auswärtigen Messen waren Schlesi— sche Tuͤcher eine gesuchte Waare, und hinsichtlich dieses Artikels sind mit dem Auslande bedeutende Verbindungen angeknuͤpft worden. Bei diesen Umstaͤnden hoͤrt man uͤber die auf dem Breslauer Wollmarkte diesmal stattgefundenen hohen Wollprei— se, nicht sonderlich klagen.
Linnene Waaren werden ziemlich aufgekauft. Der Weber ö nicht den schon vorgekommenen hoͤchsten Preis, warschein— ich weil er bei den niedrigen Preisen der eisten Lebens-Be— duͤrfnisse, auch ohne jenen bestehen kann. Vielleicht wuͤtde er seine Waare noch wohlfeiler lassen koͤnnen, wenn nicht der Flachs noch immer theuer waͤre. Die naͤchste Flachsernte scheint aber, in Folge der feuchten Witterung reichlich und gut aus— fallen zu wollen.
Im vergangenen Monate verungluͤckten im hiesigen Reg. Bezirke 8 Kinder, im zartesten Alter ihres Lebens aus Mangel an Aufsicht; groͤßtentheils ertrauken sie. Der früher in d. Z. erwahn—⸗ te wohlgemeinte Vorschlag, in Doͤrfern und kleinen Städten, ein Lokale zu bestimmen, in welches arme Eltern, deren Geschaͤfte es nicht erlauben, den ganzen Tag ihre Kinder im Auge zu 2. diese, sorglichen Frauens⸗-Personen zur Aufsicht uͤberge— en konnten, verdiente wol eine nähere Beherzigung.
Um dem Mangel an Stallungen bei den Buͤrger-Haͤu— sern in der Stadt Haynau fuͤr dis Pferde der dort einquar— tirten ten Eskadron des 1sten Ulanen-Regimentes abzuhel— fen, baut die Kommune einen Stall fuͤr saͤmmtliche Pferde der Garnison.
Minden. Die letzten großen Messen haben fuͤr den Leinwandhandel der Bielefelder Kaufleute besonders erfreuliche Resultate nicht gegeben. Die politischen Unruhen in Griechen— land werden davon als Hauptursache angesehen. — Auf Ver— besserung der Kirchen und Schulen hat die Gemeinde Rahden, (nur 200 Vew.) binnen 4 Jahren, uͤber gogo Rehlr. ver⸗ wandt. — Die Stadt Werthes, (Kr. Halle) hat deu sehr loͤblichen ,. gemacht, ihre Straßen neu zu pflastern.
Munster. Am gten Jul. morgens besahen Se. Maj. noch vor der Abreise von Crefeld, die bedeutenden Seibenfabriken der Herrn v. d. Leyen und fuhren sodann nach Wesel, woselbst Aller— hoͤchstbieselben mittags eintrafen, gleich darauf in Begleitung des Prinzen Friedrich K. H. die Garnison in Augenschein nahmen und nach der Tafel auch die Festungswerke der Stadt und das Fort Bluͤcher besichtigten; abends war die Stadt auch hier uberall erleuchtet. Am 10ten mittags langten Se.
Taj. in Muͤnster an, hielten am 11ten fruͤh Revue uͤber die hier versammelte vom General-Major v. Luck befehligte 13te Division, u. hatten demnaͤchst große Tafel, zu welcher des Erb- Prinzen von Oldenburg Durchlaucht, der Fuͤrst Bischoff von 2 und Muͤnster, mehre andere fuͤrstliche Personen und die oberen Militair- und Civil-Behoͤrden geladen waren. Abends geruhten Se. Maj. einen auf dem Kasino veranstalte, ten Ball mit Hoͤchstihrer Gegenwart zu beehren. Am 12ten morgens werden Se. Maj. von Muͤnster abreisen, Hoͤchstihre Reise uͤber Bielefeld, Minden, Braunschweig und Magdeburg fortsetzen und am 17ten wieder in Potsdam eintreffen.
Tag und Nacht iu London. (Schlnß von No. 70
Dies ist die Lebens Art der Reichen, der Großen, der Maßi⸗ gin. Jetzt zur Lebens⸗Weise der Beschaͤftigten, der Handels- Leute leser Hauptstadt des Welthandels. Der Handel befchaͤftiget den Asten von Londgn, vorzugweise the City, die Stadt, genannt. Der Westen wird von den Vornehmen ober Solchen bewohnt, die es seyn wollen, und die Demarkations - Linie geht durch Soho Sguare, jede Minute Breite auf der Ossseite gilt für eben so viel Grade der gentility weniger und umgekehrt. “ HBiese Fine von
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) ä 22 Pfund. ) Genteel ist das artig, der feine Lebens⸗Art
fer Eigenschaften hat. Gentility i ber Besitz aller bie⸗
Gedruckt bei Hayn.
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ranzöͤsische gentil, von guter Geburt, fein,
Norden nach Süden weicht, wle die, welche der Kompas im Norden gegen Westen, im Suͤden 7 Osten, um drei Striche ab, so daß das ganze Biertel Westminster Seite der Gentility zu . kommt; denn wenn das Pa nnr , zstreet und die Schatzkammer nicht genteel war ollte es nach Westen auszuwandern, so muß man nach der gerings 3oo0 . Sterl. Einkünfte haben. Hat man weniger, zh mehr laͤßt man weniger aufgehen, so ist man der Verächtun gesetzt. Ist man klug, so darf man in diesem Bezirke nig er als Sooo Pfd. verthun. Man kann darin mit wenn ommen, wenn man darin geboren ist; aber man kann m erem nicht einwandern, und bei alle dem stehen die neuen ing niemals in so gutem Ansehen, als die Ingebornen. er selbst zum guten Tone, Armuth vorzugehen, oder n ich daruͤber zu beklagen; sein gutes Auskommen haben, nur in den Sack greifen durfen, heißt einem Stadt burn chen. — Anstatt des allgemeinen Schweigens, der tiefen Westen bis nach Mittag, ist im Osten Alles von 10 Uhr tags in Bewegung und Thaͤtigkeit. Das Gedraͤnge, der Fuhrwerk nehmen sichtlich zu, wenn man von Westen naß, geht, und in einer guten Stunde gelangt man an die boa ßersten Punkte von Portman⸗Square nach Cornhill. Die welchen man in der Jiny begegnet, sind Lohnkutschen, die nerischen Tagen, oder wenn es sehr schmutz ig ist, eine fort Reibe bilden. Wenig Lastwagen, wenig Karren, wenig Fracht. Man sieht nichts von den Erzengnissen, welche be dien, Afrika und Amerika unaufhörlich in die Themse s und welche diese gleichfalls unaufhörlich, veraͤn dert, d Kunst der Manufakturen verschbnert, uͤber die vier Theile! ausgießt. Piese ganze Handel Masse ist in Vorrath Haͤust dergelegt, die man Bocks nennt, die um gegrabene Wasset gebaut sind, und wovon jedes ganze Flotten au einmal aũ kann. Ein solches Begen ist fur Indien, eins fuͤr die Antil ganz allein fuͤr die Groͤnlandischen Fischereien bestimmt; hat ein anderes zu seinem eigenen Gebrauche. Die fremde fe nehmen den Fluß ein, und legen ihre Ladungen in h Speicher. Dies alles ist unterhalb London, und macht maßen eine dritte Stadt im Ssten des Ssten aus. W. man also von diesem Handel denken, dessen Waaren unermess liche Stadt nicht fassen, sondern ihm nur zum n dienen kann? Der Geist vergisst, daß gin Ende von nit Zucker, Kaffee, Indigo, Taback, Baumwolle die Rede ist, m Auri sacra farmes die einzige Triebfeder ist: er erblickt Ganze einer geselligen Erfündung, welche in der Nuͤtzliche der Große des Entwurfes, so wie in der Veisheit der ei Theile, mit den Erscheinungen der Natur selbst wetteifert.
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Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.
Hamburg, 13. Jul. Amsterdam k. S. 100 Mon. 1065 pCt. koursmäßig Geld. Schill. 73 Den., 2 Mon. 37 Schill. 42 mit 1] besser zu lassen. — Paris 2 Mon. 26S. Schill. Gel
Den.
Bordeaux 2 Mon. 26336 Schill, ohne Umsatz. — Kopen
k. S. 264 pCt. — Breslau 6 Wochen 4073 Schill. 2 zum not. Kourse zu lassen. — Wien in effect — Prag ia effect 6 Wochen 1475 pCt. — Au 6 Wochen 1574 pCt., — Frankfurt 6 Wochen 1474 lassen St. Petersburg 2 Mon. g Schill. zu la
Louisd'or 11 Mrk. 67 Schill. zu lassen. — Holl. ten, neue fehlen, nomine! g! pCt. — Gold al march Schill. zu haben. — Daͤn. Grob-Kourant 1863 ph Hamb. Grob ⸗Kourant 1235 pCt. fein Silber 27 117 Schill. gefragt. — Silber in Sort. 13 Loth 5 14 Loth 9 Gr. 27 Mrk. 1 Schill. — Preuß. Muͤn Mrk. 56 Schill. zu lassen. — Diskonto 55 pCt. Geld.
Preuß. Praͤmienscheine, bis zur geschlossenen Zi ohne Umgang.
Norwegische Anleihe à 5 pCt., à 763 pCt. zu haf
76 pCt. zu lassen. . Gn ch Anleihe, erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 9 pCt., desgl. 5 pCt. von zoso Mrk. 81 627 pCt., desgl. 5 pCt. 81 . 833 pCt. etwas gemacht. Hestr. Anl. das Loos von Fl. 100 —— 7. 106 10 109 Fl. pr. kontant, pr. ult. Dec. Geld und Briefe.
Königliche Schauspiele.
Dinst. 17. Jul. Zum erstenmale wiederholt: D fentliche Geheimnis, Lustsp. in 3 Abtheil., nach Calder Gozzi, von Lembert. !
Mittw. 18. Jul. Der Freischuͤtz, Oper in z A von F. Kind. Musik von K. M. v. Weber.
Meteorologische Beobachtungen.
v. 13. Jul. v. 14. Jul.
Barometer. ö. Witterum
meter. A. 2771112 00 4 W. W.
Mondschein. Sonnenschein, wo Sonnensch, wolk, Mondschein, wolli heiter, Wind. Sonn nsch, wol. trübe, Sternbl., hell, angenehm. etwas Reg., S. Sn
Redakteur
1054 177 * 1294 72 10 19“ 18374 797 109 2“ 19524 1454 142 * 162 *
v. 15. Jul.
v. 26. Jul.
enn sonst seyn? Wenn man es wagen will, vn
k h London k. G
6 8 1467 pCt., 2 Mon. zum not. Kourse Geld u. Briefe
ant sprach sehr nachdruͤcklich gegen den Entwur zu behaupten, daß die Censur nicht blos mit der Charte dem ganzen Wesen einer konstitutionellen Regierung in
Allge
teußische Staats-Zeitung.
meine
66e Stück. Berlin, Donnerstag den igten Julius 1821.
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Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig sind vorgestern in Allerhoöͤch— Wohlseyn, von der durch das Großherzogthum Niederrhein Westphalen unternommenen Reise, in Potsdam wieder an— men.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzoglich Ba— jen Minister, Freiherrn von Berstell, den Rothen Adler— erster Klasse zu verleihen geruhet. ̃ Ze. Majestaͤt der Konig haben Allergnaͤdigst geruhet, den and des Premier-Lieutenants in der siebenten Artillerie— de, Samuel Friedrich Biegon von Czudnochowski, zu er—
J. , Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz August sind von berg wieder hier eingetroffen.
der am 13. d. M. geschehenen Ziehung der ersten . 44ster Koͤnigl. Klassen-Lotterie, fiel der Hauptgewinn do Rthlrn. auf No. 47, 090; 2 Gewinne zu 1000 Rthlrn. auf No. 23,989 und 59g, 695; 3 Gewinne zu 5oo Rthlrn. o. 3907. 54,491 und 59, 736; 4 Gewinne zu 200 Rthlrn.
n= e.
Nachrichten.
auf No. 37, 655. 44.742. 53,579 und 67, zo; 5 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf No. 15,443. 17,943. 7,358. 52, 06g und 7o⸗637. Die kleineren Gewinne von 50 Rthlrn. an, sind aus den gedruckten Gewinn-Listen bei den Lotterie-Einnehmern zu ersehen. Die Ziehung der zweiten Klasse dieser Lotterie ist auf den 16. August d. J. festgesetzt.
Berlin, den 14ten Jul. 1921.
Koͤnigl. Preußische General-Lotterie-Direktion.
Im Gumbinner Reg. Bez. ist dem Kantor und Kandidaten Groß zu Angerburg, die erle⸗ digte Diakonat- und zweite Prediger⸗Stelle zu Kalinowen (Lycker Kreises) ertheilt; der Pfarrer ünverdorben in Darkehmen zum Superintendenten daselbst ernannt; der ehemalige Premier⸗ Lieutenant von Poser als Regierungs-Sekretair angestellt, und der Dr. Sporl, als Physikus im Ragniter Kreise bestaͤtigt worden. Im Koͤnigsberger Reg. Bez. ist die Rektor⸗ und Kantorstelle in Gerdauen, dem Kandidaten Thiel verliehen. . . Im Bezirke des Koͤnigl. Konsistoriums von Westpreußen
ist der Kandidat Merz als vierter Unter⸗Lehrer am Gymnasium zu Elbing bestaͤtigt. . 64. 9
Il. Zeitungs
Ahn g nn n
Paris, 9. Jul. — Das Merkwuͤrdigste, was die neusten
er Zeitungen mitbringen, ist: daß die Jury uͤber die so— nte Sommer -Verschwoͤrung den Ausspruch gethan hat, ngeklagten insgesammt seyen nicht schuldig. In Folge Ausspruches sind hierauf alle Angeklagte sofort des Ver—
entlebigt und in Freiheit gesetzt worden. So meldet es onstitutlonel. Ueber den Gesetz⸗Entwurf wegen Fort—
der Censur der Journale wurden in der Deputirten⸗Kam—
die Debatten fortgesetzt, und gelangten in der Sitzung JT. Jul. noch nicht zum voͤlligen Schlusse. Hr. Ben . un
spruch stehe, sondern auch der Regierung selbst nachthei⸗ , indem die Pressfreiheit eine wahre Waffe fuͤr sie und h die sichere Quelle sey, aus welcher sie Kenntnis von den
Bedurfnissen und den wahren Vortheilen der Indivi⸗ und des Ganzen schoͤpfen und zugleich alle Hindernisse, jselben im Wege staͤnden, in Erfahrung bringen koͤnne; en die Censur, welche man doch einzelnen Personen auf—
muͤsse, diesen eine unverhaͤltnismäßige, leicht zu mis— sende Gewalt in die Haͤnde gaͤbe, und diese Gewalt am doch nicht hinreichend sey, gerade diejenigen Uebel wel— urch die Censur vorgebeugt werden solle, wirklich zu ver—⸗ n. — Auch der Bericht-Erstatter Hr. Vaublane trat auf, butachten gegen den Minister de Serre und Pasquier zu digen. Unter andern sagte er, daß die Beschuldigung „die ale beguͤnstigten und nährten den Geist der Faktionen „der eit und den gemachten Erfahrungen entgegen sey; sie vielmehr dazu beigetragen, den Faktions-Geist in einen Partel-Geist zu veraͤndern; nur jener, nicht dieser sey lich. Sowol Hr. Vaublane als Hr. de la Bourdonnaye, en sich bei dieser Gelegenheit starke Ausfaͤlle gegen die Mini⸗ dinsbesondere gegen den Minister Pasquier, den beide als ei= ann bezeichneten, der seit sechs Jahren sechsmal seine ng veraͤndert und immer gewußt habe, sie jeglichem Mi— m zu assimiliren, um nur immer wieder Minister und aber an der offentlichen Verwaltung werden zu konnen. den beiden neuen Ministern Hrn. de Villele und Cor— warf Hr. de la Bourdonnaye vor, daß sie, seitdem sie er geworden, ihren alten Grundsätzen untreu geworden Aber der Minister Pasquier, gegen den diese und an—
Nachrichten.
dere Royalisten vorzuͤglich erbittert sind, hatte ihnen vorher auch rund heraus erklart, daß sie Royalisten par excelsence zu seyn sich anmaßten, und daß sie, wenn sie die Gewalt in Haͤnden hätten und dann nach diesen Ansichten verfahren wollten, sie statt die Zahl der wahren konstitutionellen Royalisten zu vermehren und alle Franzosen dem Koͤnige wahrhaft zugethan zu machen, den Kreis derselben immer mehr verengen wurden. —
In der Sache selbst gewinnt es indessen immer mehr den Anschein, daß die Minister gegen alle Deklamationen der Zu— ßersten rechten Seite, ihren Gesetz' Entwurf dennoch durchsetzen werden; schon sind einige Verbesserungen, die darauf hinaus⸗ liefen, nur den Termin, bis wie lange die Censur der Jour⸗ nale fortdauern solle, anders festzusetzen, verworfen worden. —
Der Herzog v. Grammont ist nunmehr mit seinem Ge— folge, als außerordentlicher Gesandter, zu der Kroͤnungsfeier⸗ lichkeit nach London abgegangen. —
Ein Anschlag an dem Thore Saint-Leu, verbietet den Damen ausdruͤckllch, die Kirche in Haarwickeln zu befuchen.
Lyon, 6. Jun. Die Zahl der Spanischen Flüchtlinge, besonders vom geistlichen Stande, worunter neuerdings mehre vom hohen Klerus, vergroͤßert sich noch immer im suͤdlichen Frankreich, und findet gute Aufnahme. Die meisten sind reich— lich mit Gelde versehen. Sie glauben nicht an einen langen Aufenthalt in Frankreich, daher sie auch nicht weiter nordwärts gehn. Die Spanische Regierung wuͤnscht, daß man sie aus den Franzoͤsischen Graͤnz-⸗Provinzen entfernen moge; von unse— rer Regierung ist bis jetzt darin nicht gewillfahrt worden. Ue— brigens ist seit einiger Zeit, und besonders seitdem Hr. Bar— daxi die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten uͤbernommen hat, das Bestreben der Spanischen Regierung, sich mit den auswärtigen Mächten in gutes Einverständnis zu setzen, sehr sichtbar. Das jetzige Spanische Ministerium hat einen unbezweifelt harten Stand; denn vier verschiedene Parteien, bekaͤmpfen es. Die eine ist die der großen adelichen Familien, die auf die Leitung der Angelegenhesten ausschließlich n,, machen, und diesen nur durch Beseitigung des jetzigen Mini—⸗ steriums zu erreichen gedenken. Die zweite ist die Partei des vorigen Ministeriums, ünd der mit demselben in besonderm Verkehr stehenden Abtheilung der Kortes. Mit dieser Par— tei, an deren Spitze die Arguelles, r Torreno, Don Castro, General Ballasteros u. a. stehen, ist General Quiroga aufs
innigste verbunden. Die dritte ist die der sogenannten Ultra— Liberalen, die man beschuldigt, die jetzige Form der Staatsein⸗ richtungen veraͤndern, und eine Republik einfuͤhren zu wollen.