1821 / 87 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

er die obige Nachricht erhielt. Der General wollte derselben anfangs keinen Glauben beimessen; auf die wiederholte Versi⸗ cherung aber, daß der Koͤnig in der Nacht davon Anzeige er— halten habe, konnte der General sich der Thraͤnen nicht ent— halten und bekannte ganz offen, daß der Tod seines ehemali⸗ en Generals, dessen Adjutant er funfzehn Jahre lang gewe⸗ *. ihm sehr schmerzhaft sey: „Ich kann nicht undankbar seyn“ sagte er, und begab sich unmittelbar in seine Behausung zu⸗ rück. Der König, von dem loyalen Benehmen des Generals benachrichtigt, ließ ihn nach der Messe zu sich bescheiden und redete ihn guͤtig mit den Worten an: „Rapp, ich weiß, daß die mir gewordene Nachricht Sie sehr betruͤbt hat; das macht Ihrem Herzen Ehre; ich liebe und schaͤtze Sie darum nur noch mehr.“ Der General erwiderte innig ergriffen: „Sire, ich habe Napoleon Alles zu verdanken; besonders die Achtung und Guͤte Ew. Maj. und Hochdero . Familie.“ Der Koͤ⸗ nig ward von dieser freimuͤthigen Antwort geruͤhrt, und machte solche noch desselben Tages der Koͤnigl. Familie bekannt.

Der Königl. Sardinische Minister am hiesigen Hofe, Graf v. Pralorme ist zur Beiwohnung der Kroͤnungs-⸗Feierlichkeit nach London abgereist. ;

Der Kontre-Admiral Helgan hat das Kommando des Ge— schwaders im Mittellaͤndischen Meere erhalten, wogegen die bisher von ihm bekleidete Stelle als Divisions-Chef im Mi—⸗ nisterium der Marine, dem Kontre⸗Admiral Daugier uͤbertragen ist.

Eine Koͤnigl. Ordonnanz vom 8. d. M. ermächtigt das Finanz⸗Ministerlum zum oͤffentlichen Verkaufe von 122 Millio⸗ nen 5id,gg0 Fr. dem Koͤnigl. Schatze gehoͤriger 5 pCt. konso⸗ lidirter Renten, an den Meistbietenden, auf versiegelt einzu— reichende Soumissionen. Es ist ein Termin dazu auf den 9. Aug. d. J. anberaumt.

Der hiesige Kaufmann Duvigneul, hatte sich auf einen eigenen recht fruchtreichen Industrie-Zwelg gelegt. Er lieh naͤmlich an Damen hoheren Ranges, heimlich, bedeutende Sum⸗ men gegen wucherliche Zinsen, und ließ sich dafuͤr ihre besten Shawls verpfaͤnden. Bei festlichen Tagen im Gala⸗-Shawl zu erscheinen, ist eine Ehren⸗Sache; daher konnte Hr. Duwvig— neul a darauf rechnen, daß die Shawls einmal uͤber kurz oder lang wieder wuͤrden eingelost werden; indessen spannte er seine Zinsfoderungen zu hoch; einige seiner Kunden klagten, und der Wucherer ward, nach Urthel und Recht, zu einjaähri— ger Haft, 5oo Fr. Strafe, zum Ersatze von 22 Shawls und 2 r mehlig zuviel erhobener Zinsen mit 40, 00 Fr. ver— urtheilt.

2 Koͤnigl. Theater in Mailand bot bei der neulichen Vorstellung der Antigone von Alfieri ein wahrhaftes Trauer— spiel dar: der Schauspieler Lombardi von der feurigen Dar— stellung seiner Rolle, des Edmond, hingerissen, stuͤrzte sich, statt zum Scheine, in der Wirklichkeit, in sein Schwert, und siel unter lautem Entsetzen der Zuschauer, in seinem Blute zu— sammen. Noch hostt man ihn zu retten.

London, 10. Jul. Schon seit dem 17. Maͤrz, war Bo— naparte seiner Krankheit wegen gensthigt, das Zimmer zu huͤ— ten; im Anfange derselben ward er von seinem eigenen Arzte und dem rere r Antommarchi allein behandelt. In der letz— ten Zeit erhielt er auch täglich die Besuche des Doktor Arnott vom Engl. 20sten Regimente, in Verbindung mit dem Pro— fessor Antommarchi. ͤ

Dr. Short, der Garnison-⸗, und Dr. Mitchell, der erste Marine⸗Arzt, deren Dienste, so wie die Dienste aller aͤrztlichen Personen, die sich auf der Insel befanden, angeboten worden waren, wurden ain 3. Mai von Antommarchi zu einer Konsul— tation berufen; allein es ward ihnen keine Gelegenheit gege— bee, den Kranken zu sehen. Dr. Arnott befand sich in dem Augenblicke seines Sterbens bei ihm und sah, wie er verschied. Der an diesem Tage dienstthuende Offizier Kapitain Crokat, 8 etz der die Nachricht von Bonaparte's Tode, an den

rafen Bathurst uͤberbracht hat) und die Doktoren Short u. Mitchell sahen den Leichnam gleich darauf.

Bonaparte lag ug einer Feldbettstelle in Parade. die Brust hatte man ihm ein kleines silbernes Krucifix gelegt. Unter ihm lag der große mit Silber gestickte blaue Mantel, den er am . der Schlacht von Marengo trug. Sein Kaplan, General Bertrand, Graf Montholon, Marchand und alle seine Dienerschaft waren gegenwartig. Nach ungefaͤhr 14 Stunden war man wegen der Hitze genoͤthigt, den Leichnam einzusargen; er ist nicht einbalsamirt, das Herz ist aber in Spiritus aufbewahrt.

Sein Grabmal ist in einem nahen Thale, Hut's Pforte genannt, welchen Ort er sich selbst gewahlt hat. Bei seiner ersten Ankunft auf St. Helena wurde dem Marschal Bertrand nämlich eine Wohnung in Hut's Pforte angewiesen, bis ein Haus fuͤr ihn in der Naͤhe der Wohnung des Ex⸗-Kaisers ge— baut seyn wuͤrde. Hier wurde der Marschal oft von Bonaparte be— sncht, der in dieser anmuthigen Gegend gern verweilte und sich aus einer Quelle, welche unter dem Schatten einiger Trauer— Weiden entspringt, jedesmal ein Glas Wasser bringen ließ, welches vorzüglich schoͤn war. Herr und Madame Bertrand waren seine gewöhnlichen Begleiter nach diesem einsamen Orte, und er sagte zu ihnen verschiedenemale: „Wenn es Gott ge— ar sollte, daß ich auf diesem Felsen stuͤrbe, so wuͤnsche ich hier begraben zu werden.“ .

Am 9. ward B. mi gen, 95 e

erdigt. elegt und dann in zwei andere von Mahagoni⸗Holz.

Montholon zu Fuße; dann kam sein Pferd von zwei Stall—

Auf

t allen militairischen Ehrenbezeigun⸗ inem General vom ersten Range zukommen, be— Der Leichnam wurde zuerst in einen bleiernen egg m deichen⸗Gefolge befanden sich der Marschal Bertrand und Graf

Knechten gefuͤhrt. Hierauf folgte in einem Wagen Ma schleunigt habe. Der Kourler berichtiget aber Herrn Bertrand mit ihrer Familie, dann Lady Lowe mit ihren as Angabe nach Verdienst. tern, saͤmmtlich in tiefer Trauer. Hierauf alle Offizier r Kourler giebt ein Schreiben des Reis Effendi Seid der Marine und dem Stabe der Garnison, Sir Hudson d Hamid an unseren Gesandten, in welchem allen we und der Admiral der Englischen Flotte. Die ganze welche Unterthanen befreundeter Maͤchte sind, besonders nison, 3ooo0 Mann stark, hatte die Huͤgel besetzt und s nglischen Unterthanen, der volle Schutz der Hohen sich nachher an den Zug an. Als der Leichenwagen das zugesichert wird. 4. erreichte, wurde die Leiche von 24 Grenadiers nach dem ir des Schiffes „Koͤnigin Charlotte“ ist hoͤchsten graͤbnis-Orte getragen, und während der Beisetzung waline Kommission niedergesetzt, um die von der Mann— aus 11 Kanonen 3 Salven gegeben. Vor dem Eingang uf dem Schiffe Tees, gegen den Kapitain Rennie und Grabmals befindet sich eine Schildwache. ant Fletcher angebrachte Beschwerde uͤber widerrechtli⸗ Sein Herz wuͤnschten Bertrand und Montholon mit grausame Behandlung, zu untersuchen. Europa zu nehmen; es ist aber in Spiritus in einem iin eidelberg, 2. Jul. Nachstehendes Ereignis hat hier Gefäße aufbewahrt, so wie sein Magen, welcher sich gleich isehen erregt, und zu mannichfaltigen Urtheilen Ver⸗ in einer andern silbernen Urne in Spiritus befindet, ng gegeben. Ein Individuum aus der zur hiesigen Is— Theile sind, wie es heißt, mit in den Sarg gelegt. zen Gemeinde gehörigen Familie Zimmeren hatte die Wahrend der Krankheit klagte B. beständig uber S Haftliche Laufbahn erwaͤhlt, den akademischen Grad er— stechen, war aber selten zu bewegen, Medizin zu nehmen, n und war hierauf als Privat-Doeent bei derhiesigen er behauptete, seine Krankheit sey unheilbar. Er beschrie tät, nicht ohne Beweise seiner Geschicklichkeit aufgetre— Schmerzen denjenigen gleich, als wenn man ein Messer in e. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog hatte dem Dr. Zim— nen Leib gestoßen und solches in der Wunde abgebrochen) zum Zeichen der Anerkennung seiner ruͤhmlichen Be— Alle religieuse Cexemonien waren ihm voͤllig gleich mn, den Karakter eines Wirklichen Rathes ertheilt, und und er empfieng das heilige Wasser nur in der letzten KElizitirte hierauf um eine Anstellung als Professor bei als ihn seine Besinnung verlassen hatte. In seiner S Hersitaͤt. Das Gesuch fand Beruͤcksichtigung, wurde Stunde sollen seine erstoan Worte: „Mon fils“ nachhe dem akademischen Senate, unter Auffoderung zur dem— „Tète armee? -— und zuletzt „France!“ gewesen seyn. H n Bericht⸗Erstattung zugestellt. Jetzt erklaͤrten die soll er kein Wort mehr geredet haben. Sein Korper war Professoren Taub, Thibaut und Kreutzer, (soll heißen: fett, indessen nicht muskulos und von keinem starken Km Gensler und Creuzer) daß, in wiefern Dr. Zimmeren Baue. Es befanden sich an demselben folgende Wunden. n Kollegen ernannt werden durfte, sie sich dadurch be— kleine am Kopfe, welche er von dem Spadon eines Engl] sinden würden, ihr Abschied- Gesuch einzureichen, Man geanten in Toulon erhalten hatte; eine uͤber dem Knie, icht mit Bestimmtheit, welche Motive diesem Schritte standen durch einen Schrammschuß bei Regensburg, und, unterlegen haben. Die wissenschaftliche Ausbildung andere tiefe Schußwunde am Schenkel, die er in Italien g ür moralische Werth des Dr. Zimmeren erhalten glaub⸗— ten hatte. e Anerkennung durch den ehrenvollen Standpunkt, auf

Eine kurze Zeit vor seiuem Tode kritzelte er mit in n derselbe sich gestellt befand; und daß Ruͤcksichten auf Federmesser ein N. auf eine Tabacksdose und uͤberreicht

ns-Verschiedenheit, bei Maͤnnern von solcher Geistes—

dem Doktor Arnott zum Andenken. Auch hat er diesem Ag sollten stattgefunden haben, laßt sich kaum anneh— Napoleond'or hinterlassen. Fuͤr seinen Kammerdiener Die desfalls im Publikum verbreiteten Geruͤchte wer— chand soll er sehr gesorgt und ihn zum Grafen ernannt h mnach ohne Zweifel baldigst eine gnuͤgende Berichtigung Bertrand und Montholon mußten ihm versprechen, daß si n. Marchand als Grafen anerkennen wollten. Das ganze rz burg. Folgendes ist die Erklaͤrung des Fuͤrsten von Ho—⸗ liar, welches B. in seinem Hause nachgelassen hat, sol ran den hiesigen Stadtmagistrat, die Heilung der Frau Fur— es heißt, dem General Bertrand und Grafen Montholg n Schwarzenberg betreffend. „Hochloͤbl. Stadtmagistrat der gefallen seyn. Diese beiden letzten Freunde Bonapasadt Wurzburg! Auf den gefaͤlligen Erlaß in Betreff der mo— Mad. Bertrand und die ganze Dienerschaft werden mit Hen Heilung der Frau Fuͤrstin von Schwarzenberg, habe ich Engl. Transport-Schiffe Kamele, nach England abgehen, re zu erwidern, wie folgt: Die momentane Heilung wie es heißt, Graf Bertrand den Rest seiner Tage zubrisrinzessin ist ein Faktum, das nicht in Zweifel kann ge— wird. Eine sehr schoͤne vom Pabste geschenkte Tabackb] werden, wie sie geschah. Sie war Folge eines lebendi— hat B. der Lady Holland vermacht. Der uͤbrige Juplaubens an die Kraft und Goͤttlichkeit des Namens Je— des Testamentes ist noch unbekannt. mit festem Vertrauen angerufen, eingedenk der Schrift Am vergangenen Freitage abends kam der Rosario, 9 „was Ihr den Vater in meinem Namen bitten wer— Fred. Martyat, von St. Helena in Portsmouth an, 1s wird er Euch geben“ durch sein goͤttliches unmittel— überbrachte die Duplikat⸗Depeschen uͤber B's. Tod uͤnd B Einwirken, dem Hilfbeduͤrftigen Befreiung von seiner gung, das Testament und die uͤbrigen nachgelassenen PHheit gnädigst zukommen laͤßt, und in der reinen und ein— Und Schriften des Ex-Kaisers an dle hiesige Regierung. Ubsicht, damit dadurch Gott der Allmaͤchtige gelobt und poleon hat ein sehr bedeutendes Vermoͤgen nachgelassen n, sein eingeborner Sohn, dem der Vater alle Gewalt alle seine Domestiken, besonders aber seinen Kutscher, del nmel und auf Erden einräumte, verherrlicht und durch durch sein schnelles Fahren einmal das Leben rettete, Keignisse, der in unsern Tagen so sehr gesunkene Glau— lich bedacht. die Gottheit Jesu, wieder neu belebt werde unter den Das A4te leichte Dragoner-Regiment, das gte Lan Namen⸗Christen, welche aus menschlichem Stolze ihren

und das 10te Husaren⸗-Regiment haben ebenfalls Ordre nd dem Glauben nicht unterwerfen wollen. Wir koͤn⸗ ten, sich hieher zu begeben, so daß nun, die Leib-Garde iese Heiligung von Gott fodern, damit wir auch den Blauen von Orford, und die Schottischen Grauen mitbs pott uns auferlegten Berufspflichten zu seiner Ehre und fen, 7 Kavalerle Regimenter wahrend der Kroͤnung hlessserem Selenheile ferner nachkommen, und un sere Mut— hie katholische Kirche, verherrlichet werde, die

genwartig seyn werden. Die innere Einrichtung der Halle ist nichts weniger Glauben eine solche Gewalt eingeraͤumt, um dadurch zu ßen, daß sie die einzige wahre Kirche Got—

prachtvoll und elegant. Die fuͤr 150,00 Zuschauer erbas Buden, Geruͤste und Galerien, ziehen die Aufmerksamkeits Ist beim Hilfbeduͤrftigen dieser lebhafte lebendige Glau— Fremden mehr auf sich, indem das Ganze beinahe wir nh diese fromme Absicht vorhanden, so kann man von der kleine von Holz erbaute Stadt aussieht. Die Eigenths des Himmels die schnelle Mitwirkung erwarten. haben fuͤr den G9 Fuß 3 Pfd. Sterl. 15 Schill. Grund st das Wahre in der Sache, dies war das Unternehmen bezahlt und den ganzen Platz bebaut. Die Buden f hu Fuͤrstin v. Schwarzenberg. Es geschah ihr, wie sie eine jede einen besondern Namen. Der Preis fuͤr einen it hatte. Wuͤrzbürg, den 22 Jun. 1821. ist 3 Guineen. Damen und Herrn können aber nur im Fuͤrst von Hohenlohe. sten Staate erscheinen. ie hiesigen sogenannten Wunder-Kuren, zu denen sich, Der Koͤnig hat dem jungen Dymocke bewilligt die Ftaunen unserer ganzen Nachbarschaft, Personen des seines Vaters als Champion zu vertreten. Ranges hergeben, haben eine Quelle, auf die in vor— Die Koöͤnigin will einen Theil des Sommers bei em e iber näher hingedeutet wird. Ueberall, wo in auf dem Lande zubringen. ueren Zeiten, in katholischen und protestantischen Staa—⸗ Auch Madame Catalani hat sic zur Kroͤnung eing gleichen angeblich uͤbernatuͤrliche Erscheinungen bemerkt den, und wird hier ein Koncert geben. Die Armut um n, beeiferten sich die angegrdneten Behoöoͤrden, durch vor— offentlichen Blaͤtter offenbart sich von neuem in der Umsfreie Untersuchung, der Sache auf den Grund zu kom— lichkeit, mit der sie von der Fete sprechen, welche Hr. N Ein Gleiches steht auch hier zu erwarten, wo der blinde Rothschild gegeben; sogar die dazu eingeladene Gaͤste sin R seinen finstern Thron nicht so fest aufgeschlagen hat, nannt, und zur Vermehrung ihres Appetits ihnen im n, nach den gemeldeten Vorgaͤngen, im Auslande schlie— verkuͤndet worden, daß sie unter andern Kurlositaͤten und! . Das Resultat dieser Ermittelungen wird hoffentlich bissen, auch einige Juͤdisch bereitete Gerichte finden wuͤrs entlich bekannt gemacht werden, und es laßt sich in Der Herzog von Grammont, zum außerordentlichen die Ueberzeugung entnehmen, daß diese ganze Heil— zoͤsischen Botschafter bei der Kroͤnung ernannt, ward, g Er in das dunkele Reich werde gewiesen werden, des— zu Dover anlangte, von den Batterlen der Citadelle sl wohner kein Licht vertragen. Auf jeden Fall ist der und von einer Ehren-Garde empfangen. t wohlmeinende Heilverkuͤnder im garen H gte⸗ auf Der Großkanzler, Lord Eldon, ist in den Grafen⸗ Wege, wenn er meint, durch solche, vor dem Auge des erhoben worden. . nden nicht bestehende Mittel, die Katholische Kirche zu Herr Barry O Meara ehmaliger Arzt Napoleons ah ichen; und kein vernuͤnftiger Katholik wird dem hoffent— Heleng, von da aber wegen fortwaͤhrender Mishelligkeit! t Verblendeten beistimmen, wenn er in Blendwerken dem Gouverneur entfernt und nach England zuruͤckgel Art die Bestaͤtigung finden will, daß die katholische hat in der Morning Chronikle, gegen den Ausspruch all die einzig wahre unseres Gottes sey. deren Aerzte, behauptet, daß das tropische Klima Napssien, 12. Jul, So eben von der Graͤnze einlaufenden

Nachrichten zufolge, sind die Tuͤrken am 26. Jun,, 12, 000

Mann stark unter Anfuͤheung des Pascha von Ibrail, zu

Jassy eingeruͤckt. 1200 Mann zogen soglelch welter aufwärts nach Bottoschan, andere Xe ul Darn ho ö und nach andern Orten gegen die Graͤnze. .

Fuͤrst Kantakuzeno, (Hypsilanti's Schwager), den man vor einiger Zeit aus der Moldau verschwunden glaubte, hatte sich auf die Nachricht von der von dem Hypsilantischen Korps bei Dragaschan erlittenen Niederlage, mit den unter feinen Be— fehlen stehenden Hetaäͤristen nach Stinka (einem dem Vestier Nikolai Rosset-Rosnowan gehorigen, unweit der Russischen Granze gelegenen Landgute) gezogen, wo er am 26. Jun. nachmittags von 1500 Tuͤrken angegriffen, geschlagen und sein Korps größ— tentheils aufgerieben wurde. Fürst Kantakuzeno selbst rettete sich, nebst seinem Generalstabe, mit genauer Noth durch die Flucht. Was nicht von den Tuͤrken nmiedergemacht wurde, irrt in einzelnen Haufen an der Graͤnze umher.

Ueber das mehrerwähnte, bei Dragaschan stattgehabte Gefecht sind nunmehr folgende nähere Rachrichten einge— gangen.

Das Tuͤrkische, kaum Zogo0 Mann starke Korps, hatte sich, nach dem schon fruͤher in dieser Gegend mit einem Arnauten“ und Panduren⸗Haufen, unter Makedonsky und Diamondi be⸗ standenen Gefechte, auf den dortigen Anhoͤhen verschanzt.

Hypsilanti, der dieses Korps werfen müßte, wenn er nur einige Freiheit seiner Bewegungen haben wollte, hatte den Angriff befohlen, und seine hiezu bestimmten Truppen waren nicht unter gooo Mann.

Das Gefecht begann mit einer Kanonade seiner fuͤnf Stuͤcke und einem allgemeinen Plaͤnkeln der Arnauten; als aber die Tuͤrken die schlechte Haltung und das Schwankende des Vorruͤckens bemerkten, schritten sie ihrerseit zum Angriff, und da nahmen sogleich die auf Hypsilanti's linkem Fluͤgel ge— stellten Arnauten unter Caravia, dem naͤmlichen, der die Ermordung der Tuͤrken in Galacz bei Anfang der Insurrektion leitete die Flucht. Dieses Beispiel riß auch die Arnauten und Panduren fort welche auf dem rechten Fluͤgel standen, und so hielten nur die in der Mitte befindlichen Griechen, die heilige Schaar genannt, Stich. Sie wurden geworfen, und diese Schaar, welche aus jungen, zum Theil gebildeten Griechen be— stand, wurde ganz aufgerieben, und allgemeine Flucht endete das Gefecht.

Kapitain Jordaky, der am laͤngsten aushielt, sammelte noch einlge Haufen, und stellte sich noch einmal am Abend bei Slevitest auf, und deckte dadurch die Flucht Hypsilanti's nach Kosia, welcher beiläufig mit 600 Mann ruͤckwarts vom Kampf— Platze geblieben, und nur durch die Eile der Fluͤchtenden, in die Kenntnis des ungluͤcklichen Endes seiner Truppen gekom— men war.

Durch das seitdem eingetretene schlechte Wetter wurde die Flucht der Geschlagenen, die sich nach der Graͤnze hindrängten, so wie das Vorrücken der Sieger zu ihrer Verfolgung, auf gleiche Weise gehindert. Ununterbrochene Regenguͤsse hatten die Gebirgbäche zu Stroͤmen angeschwellt, die nur mit Lebensge⸗ fahr passirt werden konnten; die Fußsteige waren ganz ausge⸗ puͤlt und ungangbar, und auf den Gebirgruͤcken lag tiefer Schnee, der alle Kommunikationen ungemein erschwerte.

Wien, 26. Jun. Die Peloponeser haben ein starkes Korps durch den Isthmus uͤber Livadia, Theben und Salona vorgeschoben, sind mit demselben in Thessalien eingeruͤckt und haben sich mit den Thessalioten und Agraphioten vereini— get. Thessalien ist befreit. Von Thessalien sind sie bis nach Kosa. ni, einer Stadt in Mazedonien, vorgeruͤckt. Zwei Hydriotische Schiffe haben den Christen in der Gegend von Seres in Ma. cedonien Kriegsvorraͤthe gebracht, die sich darauf bewaffnet und mit den uebrigen vereiniget haben. 2236

Turin, 24. Jun. Eine der seltensten Erscheinungen ge⸗ waͤhrt uns heute die Natur. Am Johannismorgen glaͤnzt das Haupt des großen Speisewirthes von Venedigs Meerbusen, des Monte⸗Viso,)) mit allen Gipfeln der nmliegenden Berge, im blendendsten Schnee.

St. Petersburg, 29g. Jun. Die hiesige Zeitung, der Invalide, Jagt, daß der Ruͤckzug der Griechen aus Bucharest 3c. rn zu seyn scheine, u. dessen Resultate noch zu erwarten

nden. ũ ü ode sssa, 3. Jul. n. S. Vorgestern fruͤh wurden durch die von Konstantinopel gefluͤchteten, und hier so freundschaftlich

aufgenommenen Griechen abscheuliche Exzesse veruͤbt. Dieses Volk, daß sich in Konstantinopel wie Laͤmmer schlachten laßt, bezeigte hier seine Tapferkeit dadurch, daß es die friedfertigen Juden (wahrscheinlich aus Rache wegen des von den Glau. bensgenossen in Konstantinopel, an ihren Verwandten und Freunden begangenen Verrathes) auf den Straßen, in den Haͤusern und selbst in der Synagoge auf das grausamste und schaͤndlichste mishandelte. Den Wechslern wurden die Tische umgestoßen und das Geld weggenommen, in den Haͤusern wurde gepluͤndert, und wer sich widersetzte auf das grausamste gemishandelt; in den Synagogen wurden alle Fenster eingewor⸗ fen, die Buͤcher zerrissen und die Armen⸗Kasse beraubr. 5 Maͤnner sind bereits an den erlittenen Mishandlungen gestor= ben, und noch mehr toͤdlich verwundet. Auch der nb? und Kinder ward nicht geschont. Einem Kinde wurden die Augen ausgestochen, und einem alten . der Bart mit der Haut heruntergezogen⸗ Nach vieler Muͤhe stellte die Polizei endlich * Auf dem Monte Viso entspringt bekanntlich der Po * nach . Laufe von 68 2 in 4 ae nf dem .

sen von Venedig, in jeder Stunde 421 Million Kubikfuß Wasser zufuͤhrt.

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