Obrigkelt, als auch von einem Arzte, ein Zeugnis beibringen, in welchem sein früherer Krankheit-Zustand dargestellt, und so⸗ mit bewahrheitet ist. ĩ Frankfurt, 15. Jul. — Hinsichtlich des Umsatzes der Oestreichschen Staats⸗Papiere scheint hier und auf anderen, mit Frankfurt in Verbindung stehenden Handelsplaäͤtzen, eine ge⸗ wisse Stockung eingetreten zu seyn. — Der Kourier⸗Wech⸗ sel zwischen Wien und London, Petersburg und Paris durch iesigen Ort, ist seit einigen Wochen besonders lebh aft. eilbronn. Am 17. Jul. ward der hiesige Schleusen— Kanal, durch welchen, mit Umgehung der, seit mehr als Po 3 . bestehenden, zur Betrelbuüng der hiesigen bedeutenden hlwerke erbauten Wehre, die Schiffe, ohne umzuladen, bis nach Kannstadt fahren koͤnnen, und dessen, vom Obersten von Duttenhofer geleitete Anlegung uͤber 10, oo Fl. kostet, in Ge⸗ genwart Sr. Maj. eroͤffnet, und erhielt den Namen Wilhelm⸗ Ranal. Einige Salzschiffe befuhren ihn sefort zum erstenmale, unter dem Jubel des Volkes und dem Schalle froͤhlicher Musik. Karlsruhe, 10. Jul. Die von der Stände⸗Versamm. lung in Antrag gebrachte, vom Großherzoge bewilligte und zur Verbesserung der Schullehrer⸗Besoldungen bestimmte Summe von jährlich so, ooo Gulden, wird unter die verschiedenen Re⸗ ligions⸗Theile, nach Verhaͤltnis der 8 vertheilt. Ohne Zweifel ist diese Verfahrungs; Art zur Befoͤrderung des Volksunterrichts, in welchem naͤchst der bestmoglichen Lan⸗ des⸗Verfassung, das eigentliche Volkswohl am i, , . begruͤn⸗ det ist, die zweckdienlichste. So lange die Schullehrer nicht in einem moöͤglichst eintraͤglichen Gehalte, die mit ihrem muͤhse⸗ ligen Berufe in Verhaltnis stehende Belohnung finden; so lange sie durch ihr Diensteinkommen nicht so gesetzt sind, daß sie von den Eltern ihrer Schuljugend, unabhangig seyn, und durch ihr häusliches anstaͤndiges, wenigstens sorgenfrei es Leben eine Ach—⸗ tung gebietende Stellung behaupten konnen: so lange werden alle noch so treffliche Schulschriften ohne Wirkung bleiben, denn der arme Schulmeister hat kein Geld, sie zu bezahlen; und so lange werden selbst Seminarlen den gewuͤnschten Zweck verfehlen, denn es werden sich nur selten talentvolle geistreiche junge Maͤnner zu Seminaristen⸗-Stellen melden, da solchen die Aussicht auf das kuͤnftige Schulmeister-Leben, keine reitzende ist. Darum ist jede, auf Verbesserung der Schullehrer⸗Gehalte ver⸗ wendete Summe, eine Aussaat fuͤr die bessere Zukunft unseres Volkes, und darum wird jene Bewilligung, welcher dereinst wol noch bedeutendere folgen werden, allgemein mit geruͤhrtem Danke anerkannt. . In dem 8 befindlichen Wollenwasch⸗Gebaͤude, wird die auf dem Großherzogl. Schaͤferei-⸗Institute gewonnene Spani⸗ sche Wolle, vor dem Verkaufe in drei Klassen sortirt und mit warmen Wasser rein gewaschen. (Es wuͤrde Schaͤferei-Besiz— zern sehr angenehm seyn, etwas Naͤheres daruͤber zu erfahren, was bei dieser Waͤsche an Gewicht verloren geht, und wie die drei Sorten der gewaschenen Wolle, in d. J. bezahlt wurden.) Kafsel. Am 9. Jün. starb, auf dem Schlosse zu Her⸗ leshausen bei Eisengch, die Gemahlin des Landgrafen Karl zu Hessen-Philipsthal-Barchfeld, geborne Prinzessin v. Hohen⸗ loͤhe⸗Ingelfingen, im 27sten Jahre ihres Alters. . Mainz. Im Waarenhandel dauern die unguͤnstigen Konjunkturen fort. Ehemals wurden von Frankfurt aus bedeu⸗ tende Spekulationen über Holland nach Amerika gemacht; aber egenwaͤrtig werden durch die Einrichtung der Transito⸗Abga⸗ * im Koͤnigreiche der Moderlande, diesem Verkehr nach frem⸗ den fernen Weltgegenden, so viele Hindernisse in Den Weg ge— legt, daß der sonst so bequeme Wasser⸗Transport mittels des Rheines kaum mehr benutzt werden kann, und man es vorzieht, die Waaren uͤber Hamburg zu versenden, wiewol dies weit kostspieliger ist. In den Niederlanden besteht uͤberdies die Einrichtung, daß dort aus der Fremde gekommene Waaren, wenn sie 6 Wochen liegen bleiben, ihre Transito⸗Rechte verlieren. Muͤnch en. in Luzern an, machten am 11. eine Fahrt auf dem Luzernsee und bestiegen den Rigi. J. J. K. K. Hoheiten die Prinzesinen Elise, Amalie und Louise befinden sich bei Sr. Maj. dem Könige in Baden-Baden. Wien, 21. Jul. Nachrichten aus Konstantinopel vom 25. Jun. zufolge, hat die in den Gewaͤssern von Mitylene aufgestellte Division der Tuͤrkischen Flotte einen empfindlichen Schlag erlitten. Sie bestand aus zwei Linien-Schiffen, drei Fregatten, funf Briggs und mehren kleinen Fahrzeugen. Eins der ersten, welches vor Kap Kolonna Anker geworfen, wurde am 8. Jun. von mehren Griechischen Insurgentenschiffen angegriffen. Der Kampf dauerte den ganzen Tag hindurch. Endlich gelang es den Griechen einen Brander anzuhaͤngen, und kurz darauf flog der Koloß in die Luft. Der Komman— dant der Division zog hierauf alle ubrigen Fahrzeuge an sich, und nahm, von den Insurgenten verfolgt, eine neue Stellung unter dem Schutze der Känonen an den Dardanellen. Arsenale zu Konstantinopel war man thaͤtig beschäftigt, die Ottomanische Flotte durch mehr Schiffe, die in Eile ausge— ruͤstet werden, zu verstaͤrken. Aus den Provinzen lauten die Nachrichten nicht erfreuli—⸗ cher. Stets neue Ausbruͤche des Empoͤrungsgeistes von der einen, und eben so blutige Rache von der anderen Seite sind an der Tagesordnung. Die unfern Smyrna gelegene Grie— 3 n e . ward juͤngst der Schauplatz einer aͤhnli⸗ en fuͤrchterlichen Reaktion. Die Bewohner, durch das Er⸗ scheinen einiger Griechischen Insurgenten⸗Schiffe an der Kuͤste ermuthigt, hatten die Fahne der Empoͤrung aufgesteckt, und 1500 eben in Aiwaly befindliche Tuͤrken ermordet. Ein in der
Den 10. mittags kamen J. Koͤnigl. Maj.
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Nähe aufgestellter Pascha erfuhr kaum dieses blutige y als — mit 2 Leuten uͤber die Stadt 93 mannlichen Bewohner niederhauen, die Weiber und K die Sklaverei abführen, und den Ort selbst der Ed machen ließ. ᷣ
Auch in Smyrna waren . Volksbem die zu den äaͤrgsten Besorgnissen berechtigten. Die 9 ren und der meist zu diesen . schlagende rohe Va erboßt uͤber die schuͤtzenden Vorsichtmaßregeln der öͤffa Obrigkeiten, äußerten wiederholt ihren Unwillen daruͤbe Abgang eines Schiffes, welches der Pöbel mit Munit Lebensmitteln für die Insurgenten beladen waͤhnte, rei nen Ingrimm aufs höchste. Die Durchsuchung des e wurde verlangt; sie geschah, und es fand sich weder fluͤchteter Raja, noch die gesuchte Munition an Bon Empoͤrer, erbittert uͤber ihre getaͤuschte Erwartung, ließe ihren Zorn an der Obrigkeit aus. Der Mollah, du Baschi, und mehr angesehene Muselmaͤnner fielen fer ihrer Wuth; andere konnten nur durch die Flucht ben retten. Alle fremde Konsuln und Kaufleute begah auf die vor Smyrna liegenden Kriegs und Kauffahrtei⸗e Seitpem soll der Tuͤrkische Poͤbel sich zu Unterhandlung beigelassen und Ruhe versprochen haben. Viele Bu fanden ihren Tod in diesem Tumulte.
Die Umgegend von Konstantinopel wimmelt von schen Truppen; eine großere Anzahl soll noch folgen.
Der Köͤnigl. Spanische Minister Ritter Zea Ben ist am 189. eingetroffen, und von dem Pforten⸗Dolmots gewohnlich begrüßt worden.
Weder in Konstantinopel noch Smyrna zeigen sich ren des Pestuͤbels; in Aegypten soll es dagegen gr, sich selbst an Bord Europaͤlscher Schiffe verbreitet haben
Laut späteren Briefen aus Konstantinopel vom 209.
war daselbst in den letzten Tagen des Ramasans der Kopf
vorigen Großvesirs Benderly Ali Pascha angekommun, der inneren Pforte des Serails aufgestellt. Die ihm haͤngte schwarze Tafel bezeichnete den Hingerichteten ale rather des Vaterlandes und der Religion. Galib Pasch mals Reis Effendi und Bevollmächtigter beim Friedens gresse zu Bukarest, ist abgesetzt. Er wird beschuldigt, Handlungen des besagten Großvesiers durch seinen Rath fluß genommen zu haben.
Am zo. Jun. sind zwei Linien-Schiffe und eine ; ausgelaufen, um zu dem Geschwader an den Dardanel stoßen. Cara Ali, bisher Hafen⸗Admiral, hat den Ob fehl dieser ganzen Seemacht erhalten. ;
Indessen wird behauptet, daß Mohammed Ali Pasch Aegypten, welcher ein Truppen-Korps von 10,000 wo
waffneten Soldaten zur Verfuͤgung des Großherrn geste
auch mehre Kriegschiffe gegen die der Insurgenten ausges
u. eine beben tende Anzahl derfelben erobctt und vernichtet hab hauspielerin nen,. a8 5. . 2 sah den an, tig, auf einer Reise verhaftet; so auch die beiden Kasti⸗
In Morea haben sich die Tuͤrken in die festen S eingeschlossen und die Insurgenten behaupten das flache Eben so stehen die Dinge zwischen Chorschid und Ismt scha und Ali Depedelenly.
Ibrahim Pascha von Brussa hat ein Lager bei Bu bezogen. Man glaubt, er habe den geheimen Auftra Schloͤsser des Bosphorus zu besetzen, und die Jamake zum Aufstande stets geneigte Truppe, aus denselben zu enn
Nachrichten aus der Moldau und Wallachei zufoh am 4. Jul. der Kiaja Beg des Hadschi Ahmed Pasch der Spitze von 6 bis 7ooo Mann, zu Bukarest seinen Dieser Befehlshaber hält auf bestmögliche Mannszucht. der Mord, jede Pluͤnderung wird von ihm mit dem T straft. Die Nachrichten, welche von dem entfernteren Lande einlangen, lauten in dieser Beziehung leider n guͤnstig. Zuͤgellose Heerhaufen und Nachzuͤgler erlaubt daselbst die ahndungwuͤrdigsten Excesse. ö
Argisch war durch die Leute des Deli Baschi welcher unter den Befehlen des Kaminar Sawa steht durch eine Kolonne Tuͤrken besetzt. Die Insurgenten dieses Kioster vor deren Ankunft geraͤumt. Sawa selbst ist beauftragt, mit seinem theils au ken, thells aus Albaneser bestehenden Korps, die M ten⸗Haͤuptlinge Jordaki und Farmaki zu verfolgen, wel einigen hundert Reitern, die steilsten Gebirge entlang, der Moldau zu entkommen die Absicht zu haben schein
Zu den vielfachen Bedraͤngnissen, worunter die 1 seit dem Monate Februar leidet, gesellte sich am 5 noch ein schrecklicher Orkan, der in Zeit von einer halben mehr Gebäude und Kirchen theils abdeckte, theils um die kurzlich vor dem Thore erbaute Singschule in das schleuderte und mehre im Hofe des dortigen Klosters schlagene Tuͤrkische Gezelte vom Boden riss, und san darin befindlichen Mannschaft gegen die Wand warf. Menschen fanden unter dem Schutte der eingestuͤrzten ihren Tod. .
Zu Jassh sind nur zwei bis drei hundert Tuͤhh Handhabung der öoͤffentlichen Sicherheit einquartiert ubrigen Truppen sind außerhalb der Stadt gelagert. dort geht das Bestreben der Ober-Befehlhaber dahin Excessen einzelner Abtheilungen nach Kräften Einhalt z
Se. Maj. der Kaiser haben am 11. v. M. dem s schall⸗Lieutenant Freiherrn von Wimpffen, Stellvertr kommandirenden Generals im Venetianischen, in Erwaͤgn ner thaͤtigen, einsichtvollen und ausgezeichneten Dienstla die Geheime⸗Rathswärde taxfrei zu verleihen geruht.
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1 ĩ ö ĩ Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung.
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vom 28sten Julius 1821.
ofen. Bekanntlich waren im v. J. sinschen Herrschaft Ploßenstein (auch Malaäzka gengunt) im ßburger Komitate, Unruhen ausgebrochen. 84 Wwe durch Königl. Kommission, eingeleitsten strengen Unterslichung, sch ergeben, daß ein luͤderlicher Wirth, Anton Weiß, der fhegler gewesen war. Er ist nach der vom Preßburger nitat⸗-Hause gefällten, und hoͤchsten Ortes bestätigten Sen⸗ „anf 10 Jahre zu Festungs⸗Arrest verurtheilt, einer
er Hauptanhanger auf 5 Jahre, drei auf 5 Jahre und Ver⸗
sung aus der Herrschaft;ʒ vierzehn Andre erleiden 2⸗ und rige Kerker⸗Strafe, und 162 Minder-Schuldige wurden lis mit Gefängnis auf kuͤrzere Zeit, theils mit koͤrperlicheu htigungen belegt. Alle zusammen haben den veruͤbten Scha— m sowol der Herrschaft, als auch jedem Privaten zu ersetzen. Florenz. Am 1. Jul marschirte das, aus Maͤhrischen ides⸗Kindern bestehende, nach Neapel bestimmte K. K. In⸗ terie⸗ Regiment Nr. 18. hier durch. Es hatte viele Bagage⸗ gen bei sich. . Turin, 2. Jul. swierigkeiten zu finden. Nur Einer, der Lieutenant Faria, n c ntnumacihm zum Tode verdammt worden, allein wegen bordinationsvergehn; er wollte namlich waͤhrend der Revo— on ein Depot von 120 Mann nach Alessandria bringen; ihm vorgesetzte Kapitain widersetzte sich, und es kam zu tlichkeiten. Der General-Prokurator hat in seinen Kon— sonen, auf 2 Jahre Festungs⸗Arrest fuͤr den General Grafen angetragen. Mehre unsrer bedeutendsten Familien, von en Verwandte in die letzte Revolution verwickelt sind, ha— wie man sagt, die Absicht, Piemont zu verlassen. In der Lom— dei fanden letzthin viele Arretirungen statt, unter anderen wurde Signora Marchione, eine der vorzuͤglichsten Italienischen als der Verbindungen mit Karbonari ver— Dle Mannszucht der Oestreichschen Truppen bei uns
2c.
usterhaft; die eigenen Truppen konnten sich nicht mit
r Mäßigung benehmen, als diese Okkupations- Armee. — n erwartet mit Sehnsucht die Ankunft des Koͤniges, von n Milde man viel fuͤr die Strafbaren hofft. Neapel, 2. Jul. An den General en Chef der K. K reichischen Armee erließ Se. Maj. der Konig am 24. Jun. nbes Gluͤckwunsch⸗Schreiben. . ein lieber Gen. Frimont ! Die Gelegenheiten, seine Gefühle aus ten zu können, sind kostbar fuͤr ein dankbares Herz. Das Fest h. Johannes dessen Namen Sie tragen, bietet Mir eine solche und Ich benutze sie mit Sorgfalt, um Ihnen die Ruͤckehr es Tages auf eine recht lange Reihe von Jahren anzuwuͤnschen. Kenn ganz Eurgpa, welches Ihnen seine Ruhe verdankt, fuͤr Erhaltung Wünsche zum Himmel schickt schicken muß, — ülen Sie selbst Herr General! um wie viel aufrichtiger und et die Meinen seyn muͤssen! Ihnen danke ich die Freiheit mei⸗ Reiche, und hoffe unter dem. Beistande der Vorsehung meinen Dank fur die Aufrechthaltung jener Ordnung, deren kliche Wiederherstellung Sie herbeigefuͤhrt haben, Ihnen schul⸗ zu werden. Noch mehr, Ich danke Ihnen auch die Wohl⸗ meiner Familie, die zuverlaͤssig Erbe meiner Dank⸗ eit seyn wird, und die Ruhe und das Gluͤck meiner en Unterthanen, welche, so wie ihr Beherrscher, Sie be⸗ dig als das Werkzeug ansehen werden, welches die Erbarmung herrn in die Haͤnde Sr. Maj. des Kaisers von Oestreich, Mei⸗ geliebten Neffen zu dem Ende gelegt hat, um durch Abwen⸗ g,neuer und unberechenbarer Ungluͤcks Falle von der ganzen schheit, seine und der erhabenen Verbuͤndeten wohlthaͤtige Ab en zu erfüllen. — Genehmigen Sie, Herr General, diese Meine schttgen Gesinnungen, mit welchen ich verharre als Ihr ge— ester — Ferdinand. : Dieser Tage wurden einige als Staatsverbrecher verhaftete swviduen, gegen Geldkaution in Freiheit gesetzt. Darunter den sich: Borelli, Poerio, Arcovito und Petrinelli. —- Da⸗ nä ist der General Agostino Colonna 86 in Verhaft men. J Se. Maj sind von der K. Vi tgekehrt. Die nach Sizilien geschickten Hestreichschen Truppen ha— daselbst, nach Versicherung der hiesigen . nahme gefunden, und bereits alle größeren St n Plaͤtze besetzt. St. Petersburg. Der hiesige Koͤnigl. Spanische Ge—
te, 22 von Salmon, hat noch nicht die Ehre gehabt, gleich
rn Herren Gesandten und diplomatischen Agenten, welche end der Abwesenheit des Kaisers hier angekommen sind,
Sr. Maj. zur Audienz gelassen zu werden, und man ver⸗
, daß der Kaiser zuvor eine entschiedenere und bestimm— Entwickelung der politischen Verhaͤltnisse zwischen Ihnen
auf der Furstlich
Die Kommission scheint täglich mehr
Tuͤrkische Flotte
a Capodimonte
die beste aͤdte und
und Sr. Kathol. Maj. abwarten wollen. Die neuliche Absen⸗ dung des Span. Kabinets⸗Kouriers, Hrn. Ceballos, nach Ma— drid, wird hiemit in Verbindung gesetzt.
O bessa, (a4. Jun.) 6. Jul. Seit 12 Tagen, sind wir, wegen widrigen Windes, ohne Nachricht von Konstantinopel. Die eigentlichen Ursachen der Spaltung zwischen Hypsilanti und Theodor Wladimiresko sind noch unbekannt. Hypsilanti s juͤn⸗ gere Schwester hat ihrem Bruder ihren ganzen Braut— Schatz, So, oo Dukaten gesendet, mit dem kurzen und buͤndi— gen Beisatze „Lieber Magd im freien Griechenland, als Fuͤr⸗ stin ohne Vaterland. Von der Gediegenheit der Hydriotischen Kauffahrer nur eine Probe. Vor kurzem kam einem solchen, unfern Smyrna, eine fremde Kriegs-Brigg zu nahe; der Kauf⸗ Fahrer signalisirte ihr das Erfuchen, ihn ungehindert segeln zu lassen, und uͤbereilte sich nicht mit dem Aufhissen seiner Flagge. Die Brigg daruͤber empfindlich, gab dem Kauffahrer eine Kugel; diese streifte zwar nur das Wasser, aber den Hy⸗ drioten brachte sie auf das ungestuͤmste in Harnisch. Er ant— wortete mit drei Kernschuͤssen; der erste spaltete den Haupt— Mast, der zweite riß dem Kapitain den Fuß weg, der dritte zerschmetterte das Steuer. Da strich die Brigg, welcher der Scherz zu ernsthaft ward, die Segel, und sluͤchtete nach Smyrna zuruck, um Schiff und Kapltain wieder ausbessern zu lassen. Die Russische Marine in Sebastopol, wird mei— stentheils von Griechischen Kapitains befehliget. Die Ungluͤck— lichen, die bei Kantakuzeno's Rückzuge, den Flüchtigen nicht nachkommen konnten, fielen in die Haͤnde der Moldauer Ju⸗ den, und diese verkauften sie fuͤr ein Billiges an die verfolgen— den Tuͤrken zum Schlachten. Doch geben bei dieser Gelegen—⸗ heit auch manche dieser erbarmunglosen Selenverkäufer, beson⸗ ders wenn die Tuͤrken Geld bei ihnen wittern, unter den
Messern der Muselmaͤnner ihr eigenes Leben zu.
Hydra. ) Der hier stationirte Griechische Admiral Theo⸗ dekty empfielt in einem, an die Seekapitains erlassenen Ta— ges⸗Befehle, die Schiffe und Unterthanen fremder Machte un⸗— angetastet zu lassen. Wer dagegen handelt, soll als Seeraͤu⸗ ber angesehn und in Grund gebohrt werden.
Korfu, 5. Jun. Mit einem von Santorin einge— troffenen Griechischen Schiffe, sind folgende Nachrichten hler angekommen. Der Admiral der Friechischen Flotte, welche vor der Muͤndung der Dardanelleif ufgestellt ist, hat nach al⸗ len Inseln des Archipelagus, und nach Morea dle Nachricht von einem Siege gesandt, den er in folgender Weise uber die davongetragen hat. Diese bestand aus einem Dreidecker, 3 Linien⸗Schiffen, 3 Fregatten, Briggs, 2 Korvetten und 5 Kanonier-Schaluppen, u. hatte sich, nachdem sie durch die Dardanellen gegangen war, im af. von Mi—⸗ . vor Anker gelegt, der Dreidecker aber ankerte an der
uͤndung des Hafens. Nachdem hierauf die Flotte der Grie— chen, fuͤnfunddreißig Schiffe von Hydria und Spezia stark, sich vereinigt hatte, wurde der Angriff auf den Feind beschlos— sen. Der Griechische Admiral begann ihn mit Absendung ei— nes Branders gegen den Dreidecker, um den Eingang in den Hafen zu befrelen. Sobald die Tuͤrken die Gefahr bemerkten, welcher das Schiff ausgesetzt war, zogen sie dasselbe zaruͤck und oͤffneten dadurch den Eingang in die Bucht. Hierauf be— gannen die Griechen die Schlacht. Sie war lang und blutig, indem sie von den Tuͤrken durch Verzweiflung, von Seiten der Griechen aber durch eine unglaubliche Erbitterung auf— recht, gehalten wurde. Endlich ward von ihnen die Tuͤrkische Flotte durch Entern und mit einem Verluste von 1000 Mann genommen. Die Bemannung derselben fiel durch das Schwert oder kam in den Fluthen des Meeres um. Um nicht durch Entern des Dreideckers noch mehr Mannschaft zu verlieren, steckte ihn der Griechische Admiral in Brand; die Mannschaft des 3 — welche den Flammen entrinnen konnte, sluͤchtete
sich ans Land, und ergab sich dort ohne den geringsten Wi—
derstand. Diese Nachrichten beduͤrfen annoch einer offiziellen Bestäͤtigung woran es bis heute noch gänzlich mangelt. Ragusa, 80. Jun. Seitdem dle Tuͤrken von Janina und Trikala und fast aus ganz Thessalien und Livadien ver— trieben sind, erscheint der alte Ali wieder, und macht sich fer— tig, den Griechen auf ihrem Zuge 83. Konstantinopel zu folgen. Alle Kastelle von Livadien, Attika und Phokis sind
nacheinander gefallen. . 14 . Athen, 25. Mai. Am 7. ruͤckten 8oo0 Griechen von
Marathon her an, nachdem die Tuͤrken einen Theil ihrer Fa—
). Felseninsel an der Sudosiseite von Morea; die Wi der an n g Matrosen und See⸗Ofsiziere. M