Auf den Antrag der Königin, gekrönt zu werden, erfolgte
folgende Antwort. hiteha, 61
Madame! Ich habe den Empfang eines Briefes von Ew. Maj. mit einer Inlage an den Konig anzuerkennen. Ich ha⸗ be die Ehre gehabt, diese letzte Ser Maj. vor zu legen, und bin beauftragt — 22 Ew. Maj. anzuzeigen, daß da der Ge⸗ heime Nath, dem Ew. Maj Blttschrift auf Hochders Gesuch uͤbergeben wurde, entschieden, daß die Gemahlinnen der Könige dieses Königreiches zu keiner Zeit auf die Kroͤnung, als auf ein Recht, Anspruͤch zu machen gehabt, der Koͤ⸗ nig es nicht fuͤr angemessen haͤlt, seine Befe le fuͤr Ew. Maj. Krönung zu ertheilen. Ich habe die Ehre mit der größten Hochachtung zu seyn, Madame, Ew. Maj. gehorsamster und unterthanigster Diener. * iverpool.
Die Anhänger der Königin finden ein sonderbares Zusam⸗ mentreffen der Umstaͤnde darin, daß der Herzog von New⸗ Castle, welcher, wie sie behaupten, die Koͤnigin ungehoͤrt ver⸗ dammte, bei der Kroͤnung, das Schwert der Gnade trug.
Nach Aufhebung der Tafel beim Kroͤnungsfeste, draͤngten sich von der Galerie zahllose Zuschauer in den Saal, und stůrz⸗ ken uͤber Glaͤfer, Messer, und anderes Tafelgeschirr her. Der Oberkammerherr, die Hofbeamten, Lakayen, Alles stemmte sich dem ungestuͤmen aufen entgegen; es kam zum buntesten Handge⸗ menge; der und mittlerweile wurden
ampf 26 . 22 een, , , . jeieise die Tische geleert, denn Jeder wollte, Ä e theilweise die Tische g . 3 in diefen merk,
reinem Patriotismus, ein bleibendes Andenken an würdigen Festtag mit nach Hause nehmen. 2 . Der Konig wird sich den Aten August nach Irland ein—
iffen. . . e h fn Auslande scheint, wir wissen nicht wodurch, die Mei⸗ nung, als duͤrfe ein Konig von England, ohne Zustimmung des Parlamentes, sein Reich nicht verlassen, ziemlich allgemein zu seyn; indessen ist dies eine irrige Ansicht. Bis zur Regie⸗ rung Wilhelm III. hatte allerdings eine solche Beschräntung statt; 1715 aber schon, ward dieselbe, durch eine foͤrmliche Akte aufgehoben. — x
z . hae fl in Alexandrien will den Versuch ma⸗ chen, die beruͤhmte Nadel der Kleopatra hieher zu transpor—
tiren. 6 Nadame Catalani hat die Einnahme ihres letzten Kon⸗ Westminster⸗Hospital bestimmt.
erts mit zum Bau des ; Unter . neulich von St. Heleng eingetroffenen Papie⸗ befand sich auch ein gro⸗
us Bonaparte s Nachlassenschaft, —ͤ
. Yeter n Schriften, von Napoleons eigener Hand an Se. Maj. den Kaiser von Oestreich addressirt. General Ber⸗ trand soll dieses Paket einem Englischen Offizier eigenhändig und unter Abfoderung eines Ehrenwortes, daß er es nur dem Oestreichschen Botschafter, oder einem dazu bevoll⸗ maͤchtigten Agenten des selben, persoͤnlich uͤbergeben wolle, an⸗ vertraut haben. Der Marquis Londonderry ersuchte den Oestreich⸗ schen Botschafter, Fuͤrsten Esterhazy, sogleich nach Anf guft des Schiffes, diese Depesche an Bord des Schiffes in Empfang u nehmen, oder einen zur Empfangnahme bevollmaͤchtigten
lgenten hinzu sterhaz lehnte beides mit
dem Bemerken a Verhältnis des Oestrei⸗ in dieser Hinsicht so
Schriften aus der
innig und ; ö . fangen keinen Anstand
and des Marquis Londondery z 5 und deshalb den um zu uͤberg
Man g
das Desertiren unter den
Königl. Truppen fast a Drei Dragoner⸗
Regimenter, ein Detaschement Orfsava hatten die Köoͤnigl. Fahnen tler zu Huamantla, zwischen Mex schlagen, und den Independenten Otb— KE hn haber anerkannt. Gleicherweise hat das gauze Kuͤsten⸗ Volk seine Unabhaͤngigkeit erklart. ; ; n Ilacotalpas⸗ sind dem Beispiele gefolgt. Versucht ein Mili⸗ tair⸗Chef, die alte Ordnung * Spaniens Besten wiederherzu⸗ stellen, und bringt er seine Truppen in das Freie, so laufen sie über, und so scheint dieses reiche Goldgruben⸗Land auf dem de, . Wege zu seyn, die Bande, die es dreihundert
an Spanien knuͤpften, auf einmal zu loͤsen. — weiten Verluste wird Spanien von St. Do⸗ t, wo auf seinem Territorium eine foͤrmliche Aury's Flagge wehte
Mit einem mingo aus bedro Revolution ausgebrochen ist. Kommodore A! anf dem Berge Christi, und die revolutionairen schirten nach dem Silber-Hafen (Port⸗Plate). 5 und Boyer sind mit einander einverstanden, und daher die leder⸗
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Truppen mar⸗
Obersten Yturbide als ihren Die Häfen Alvaredo und
ahre
als in Leipzig,
gn der alten Ordnung der Dinge dort um so sg
r er.
Kob urg. Seit dem Losten Jun. bilden die Fuͤrst
mer Koburg und Saalfeld und das Amt Themar, einen
und fuͤhren den Namen Herzogthum Koburg⸗Saalfeld.
Herzog fuͤgt seinem Titel den eines Fuͤrsten von Lichte
(oer n neuen Besitzungen am Rheine) hinzu ürnberg. Am . Jul, ging der an den Spa
Hof bestimmte K. K. Oesren h Gesandte,
remberg hier durch.
Triest, 16. Jul. Privat⸗-Briefe aus Zante melden, daß] nopel, die ate Stadt der Europaͤischen Tuͤrkei, mit in Bewohnern, nur 55 Stunden von Konstantinopel entfen die Hande der Griechen gefallen sey; 6ooo Griechen, um nen shr Anfuͤhrer, ein General Duroe, sollen dabei gel seyn. ) — Nürnberger Korrn
Turin, 12. Jul. Zur Deckung der, durch die R tion sehr gesteigerten Staatsbeduͤrfnisse, kuͤndet der K halter, Graf von Pralungo, die Erhebung und Einfuͤhn ner Taxe auf alle Erbschaften, Vermaͤchtnisse und Sch gen auf Todes⸗Fall, an.
Tivoli, 11. Jul. Die Paͤpstlichen Karabiniers gestern bei Pozzaglia einer Raͤuber⸗Bande einige eingest Personen ab; die Rauber selbst ergriffen die Flucht.
Neapel, 5. Jul. Der alte General-Lieutenant, Ascoli gehsrte fruͤher zu den Vertrauteren des Hofet— der König zuruͤckkehrte, sollte er mit Landes-Verweis straft werden, und zwar deshalb, weil er, im Maͤrz, an den Regenten sich mit der Bitte schriftlich gewandt, fuͤr sen terland die Waffen ergreifen zu duͤrfen. Sobald die N von des allgemein geehrten Mannes bevorstehender Deyn im Publikum bekannt ward, trat der Oberst Picole lli yr Staatsjunta mit dem freimuͤthigen Gestandnisse auf, nah jenes Bittschreiben abgefasst, ohne davon den Fuͤrsten in nis zu setzen. „Giampietro“ fuhr der Oberst fort n mordet; auf seinem Kleide fand man bekanntlich einen mit No. 1. bezeichnet. No. 2. sollte der Fuͤrst Ascoh der im Volke seit Jahren, als der erste Rathgeber St angesehen ward. Bles bestimmte mich, schnell jene 6 auszusetzen, und ihren Inhalt in und außer dem Parl bekannt zu machen. Jetzt war der Fuͤrst der Mann de kes, und sein Leben war gerettet,.“ Diese Erklarung, Grund wahrscheinlich naher gepruͤft werden sollte, bewirf nigstens, daß der Fuͤrst nicht des Landes verwiesen ward deffen ward ihm nach Neapel selbst zu kommen, noch nit stattet. Jetzt jedoch muß jene pruͤfende Untersuchung, gleich zu erwarten war, vollig zu seinem Vorthelle ausg, seyn, denn in den ersten Tagen des Jul., ist der Fuͤrst hier eingetroffen. Man vergl. No. 65. d. 3., Artikel,
Der seit 1806 aus den Provinzen diesseit der Me entfernte Orden der Jesuiten wird wieder eingefuͤhrt, un
len demselben die erfoderlichen Gebäude und Dotation Ffüchteten Familien unbeschreiblich, und das tolle Begin⸗
gewiesen werden.
Stockholm, 20. Jul. Das Storthing hat m Grundsatz von Entschaͤdigung des Adels anerkannt. A Verlangen aber, Se. Maj. zür Stiftung eines neuen Norwegen zu ermächtigen, hat das Storthing gebeten wieder auf einen Beschluß zuruͤckzukommen, den es i und Form der Verfassung genommen habe. .
St. Petersburg, 15. Jul. Der heutige Konse enthaͤlt folgenden Actikel uͤber die Tuͤrkischen Angelegen „Neuere Briefe aus Konstantinopel beweisen die tigkeit der, in auswärtigen Zeitungen angefuͤhrten Ur in Betreff der Schritte, welche det Baron v. Strogan der Ortomanischen Pforte, fuͤr den Banquier Danesi hatte. Dieser Banquier hatte das Ungluͤck gehabt, de wohn der Tuͤrkischen Regierung zu erregen. Das erste haftet, wurde ex wieder in Freiheit gesetzt; allein wer genblicke darauf ließ ihn der Bostandschi⸗ Baschi an ins Gefängnis werfen und in Eisen legen. Obgleich! jetzt noch nicht weiß, welches Schicksal ihm vorbehn so berechtigt doch alles zu der Furcht, daß er bald j der Opfer, deren Blut in Konstantinopel floß, ve werde.“ l
„Danest war Banquier der Russischen Gesam Dieser Titel, und die Ueberzeugung von seiner Unschus ren hinreichende Gruͤnde fuͤr den Baron v, Strog ana Kraft bei der Pforte wider die willkuͤrliche Gefanga dieses Unglücklichen sich zu verwenden. Die Vorstellung Russischen Ministers gelangten bis zu dem Saltan. ren aber vergeblich, wie alle, welche dieser Minister Tuürkische Regierung gerichtet hat, um sie uͤber ihre Vortheile aufzuklaͤren und den Karakter der blind barh Maßregeln zu andern, welche die Pforte zu nehmen nig hört und welche, welt entfernt ihrer Sache zu dienen, letzten Resultate nur mit neuen Gefahren umgeben ht
„Was die Absendung des Hrn. Daschkom, die d Botschaftrathes Fonton und, den feierlichen Besuch h rons v. Stroganoff beim Großvezier betrifft, so sprec Briefe, welche wir eben erhalten, nicht von diesen Um und wir halten alles, was hieruͤber bekannt worden!
ungegruͤndet.“ Die teutschen Bucher muͤssen natuͤrlich hier theurt dem Mittelpunkte des teutschen Buchh
indessen verdlent es cuͤhmliche Anerkennung, daß die
Die neusten offiniellen Berichte aus jener Gegend nen hievon nichts,
= 124uS Oui I
Fuͤrst von
Mann um sich versammelt,
N , . aber unbedingt zuruͤckgewiesen.
den kommen ließen.
die Preise nicht uͤber die Gebuͤhr steigern. So in Leipzig: hier:
s Splele fur die Bühne ar Bd. 1 — id — 9 — 5 — Fopitome L. VI. —— . Z — 16 — — 3 — 9 —
Rankheiten des Weibes 3 —= 258 4
e Ganzen wird der Buͤcherpreis also hoͤchstens um höͤ= mn, als in Teutschland und dies ist bei unserem Kours, anch hier Mode werdenden Rabattgeben, und beson⸗ i dem Ümstande, daß die hiesigen Buchhaͤndler nicht Herke à condition zugesendet bekommen werden, und r verkauften also auch nicht zuruͤckschicken können, son⸗ f ihrem Lager behalten muͤssen, nicht zu uͤbertrieben
r hier, B.
— —
Die Kantonirungen der Garden, wa⸗ der rechte Fluͤgel in Kurland; trum nähe bei der Dung; das Grenadier-Regiment den, Moskowskoi genannt, in Dzisna, ein anderes ha; der linke Fluͤgel im Gouvernement Mohilew; das äche Korps, welches die Avantgarde bildet, in der von Bialystok; das erste Korps der ersten Armee, Gouvernements Wilna und Minsk; der General Wlo⸗ zneraladjutant Sr. Majestaͤt und Befehlshaber der Ka⸗ des Litthauischen Korps, zu Nietwich und Sluck. Von n Armee, die unter den Befehlen des Generals der tere v. Sacken steht, ist ein Korps detaschirt worden, der zweiten Armee, welche der General der Kavalerie, Vittgenstein kommandirt, zu stoßen. Diese Armee, wel⸗ an den suͤdoͤstlichen Gränzen des Reiches befindet, hat direktion zum Theil nach der Moldau und Wallachei ge⸗ n. Obgleich das Litthauische Korps, das Korps von der Armee und die Garden, die von Bialystock bis nach Kukl echellonweise aufgestelle sind, Halt gemacht haben: ften diese Truppen doch nicht lange in dieser Stellung lhen. Sie kaufen die Fourage von fuͤnf zu fuͤnf Tagen, sie stuͤndlich neue Befehle erwarten. erm im Jahre 2812 den Ober⸗Befehl gegen die Perser hatte, Geheral-Gouverneur der Kaukasischen Provinzen war, diplomatischen Geschaͤften sich zu Teheran befand, ist heneral en Chef ernannt. Er hat den zäus einzs braven, besonders im Gebirg-Kriege, sehr geschickten Feldherrn, eich Suwarow, bei den Soldaten ungemein beliebt ist. emb erg, 235. Jul. Hypsilanti ist in Begleitung eines Offieiers bereits in Temeswar eingetroffen. Als er an streichsche Granze kam, hatte er ziwar noch einige hun⸗ lt, war aber von den Tuͤrken edrangt. Diejenigen seiner Leute, welche die Waffen egten, wurden gleichfalls auf das Ostreichsch: Gebiet ge— Viele der ischen Freiwilligen begeben sich nach Russland, wo man Grundsäͤtze befolgt. „Uebri⸗ das Elend und der Zustand
ziln a, 27. Jun. jgten Jun. folgende;
er Aufnahme dieselben sagt die hiesige Zeitung „ist
äithender Fanatiker hat unnennbares Ungluͤck uͤber Land lk gebracht. So viel man auch von den Ausschweifungen welche die Tuͤrken sich erlauben sollen: so ist dieses icht mit dem zu vergleichen, was sich die Griechen zu Insbesondeae haben sie in Herza E Art gegen die Juden gewuͤthet, daß die Menschheit chen Graͤueln schaudert. ; zoön der Molbauschsn Graänze, 17. Jun. Die ins Spiro, Tufytschi Bascha Wassili, Gyka, und der sche Dorfrichters Sohn (Kniaz) Mladen Milanowich icht, wie neulich gemeldet wurde, in die Hände der Tur—⸗ fall, sondern haben sich nach Bessarabien gerettet. Die haben nach der Schlacht von dem Russischen Befehls⸗ bie Auslieferung derselben verlangt, erhielten aber zur rt, daß dieserwegen erst hoͤheren Ortes Verhaltbe— nzuholen seyen, und daß ihnen der desfalsige Bescheid eh Tagen werden wuͤrde. Hierauf zogen sich die Tuͤr⸗ ch Jassy zuruck, 82 Arnauten und einigen Hetaͤristen es, sich an jenem Tage durchzuschlagen, und in waldigen Distrikte der Moldau zu retten, wo sie nun n, Excesse aller Art, befonders gegen die Juden bege⸗ d sich wie Verzweifelte herumtreiben.
je Tuͤrken verfahren nur gegen die Griechen strenge, r Milde aber gegen die Moldauer, Juden, Armenier, orzuglich gegen die K. K. Oesterr. Unterthanen; auch Griechen ist es schon gelungen unter der mächtigen des Oestreich. Schutzes Rettung zu sinden. Am is. zer Seraskler Jussuf Pascha an der Spitze eines Tuͤr⸗ Armee-Korps, und in Begleitung des von der Pforte bministrator der Moldan bis zu Ernennung eines neuen , ernannten Kaimakams Postelnik Stephan Wogoridi, sy eingetroffen. Derselbe hat dieses allen Distrikt-Be⸗ mittels Kreisschreibens kund gemacht, alle Bewohner zur nd zum Gehorsam gegen die Tuͤrkische Regierung er— und den Behörden aufgetragen, Lie ausgeschriebenen tionen zum Bedarf der Tuͤrkischen Armee, zu besorgen. die ausgewanderten Bojaren tragen doch noch Beden⸗ ckzukehren, und scheinen die Ankunft des neuen Fuͤr⸗ zuwarten, dessen Wahl den Janko Callimachi treffen Ein Theil der von Jassy aus wider die Heth ssen lckten Truppen ist beretts in Dorohoi eingeruͤckt. Die gnagten suchen das Volk noch immer durch verschiede⸗ die Nuhe der Moldau und Ballachei Besorgnis erre⸗ Geruͤchte in Gaͤhrung zu bringen, finden aber keinen
Hr. v. JYJermoloff /
die
mahlin uͤber.
Glauben und Anhang mehr. Man arbeitet an der Wieder—⸗ . des durch die Hetaͤristen unterbrochenen Postenlau— fes von Jassy nach Czernowitz, und schmeichelt sich, die se wohl— e, wieder hergestellt zu sehen.“
Von 36 reichen Griechischen Familien, welche vor den Un— ruhen in Konstantinopel lebten, ist jetzt nur noch eine, näm—⸗ lich die des Prinzen Callimachi, dort anwesend. Zante, a5. Jun. In Folge der Erscheinung eines Grie— chischen Geschwaders von 23 Segeln vor Patras, zeigte der Paschg den Europäischen Konsuln an, daß er nicht langer fuͤr shre Sicherheit stehen könne, da er, wenn ein Angriff zü Lande und zur See erfolge, alle noch uͤbrigen Häuser der Stadt abe brennen werde, Er hatte noch doo Mann, wovon er aber seitdem einen Theil abgeschickt hatte, um der, von hooo Grie— chen und Joniern bedrängten Feste Lalla zu Hilfe zu kommen. Alle Tuͤrkischen Kastelle litten den groͤßten Mangel an Ge— traide, allein bis zum 22. d. war noch keins derselben erobert. Auch lag die Griechische Flotte vor Lepanto still, und hatte nicht das geringste unternommen. 2
St. Maura. Die Worte „Für Glauben und Leben“ sind das Vereinigung-Zeichen aller Christen in Morea. In den letzten Gefechten zwischen den Tuͤrkischen Truppen und den Griechen beim Passe Thermopyla, fiel der Bischof Patradgick, von einer Flinten-Kugel getröffen. Er starb mit dem lauten Ausrufe: „Wir haben die Soͤhne der Hagar besiegt.“ Der Sieg bei Thermopyla offnet den Griechen Livadien und Thes— salien. Seit dem August 1920 verplatzen die Tuͤrken ihr Pul⸗ ver unnuͤtz gegen die Schloͤsser des Ali; der Kapudan Bey, welcher die zur Unterstuͤtzung der Belagerung-⸗Truppen bestimm⸗ te Flottille kommandirt, weiß nicht mehr, wohin er sich mit seinen Schiffen wenden soll.
Zur Versicherung eines erwuͤnschten Ausganges ihrer See— Operationen, haben die Griechen alle disponiblen kleinen Fahr⸗ zeuge auf vier verschiedene Punkte vertheilt. Ein Theil ist gegen Tenedos, ein zweiter zwischen Kandia und Cypern sta— tionitt; eine dritte Abtheilung beobachtet die Bewegungen der Tuͤrkischen Flotte, die sich in den Hafen Gumenitza, bei Corfu, zuruͤckßgezogen hat; die vierte Abtheilung endlich hält die suͤd— liche Kuͤste des Pelopones besetzt,
Madrid, 15. Jul. Der Entwurf des, der Bestaͤtigung der Kortes vorliegenden Straf-Kodex ist bereits gedruckt und zum Verkauf ausgeboten. Dieses, zum Theil aus dem Fran⸗ zoͤsischen Gesetzbuche entnommene Werk, entspricht hier nicht den gehegten Erwartungen aufgeklärter Maͤnner.
J. J. M. M. sind am 11. d. gluͤchlich in Sacedon ange⸗ langt; Sie empfingen auf der ganzen Tour die lebhaftesten Beweise von Liebe und Ehrfurcht des Volkes. .
Einige Mitglieder des Fontana⸗Klubbs brachten in Vorschlag, daß alle Spanler, die in die Baͤder von Bagnéres in Frankreich rei⸗ sen, verbannt und ihre Guͤter eingezogen werden sollten. An⸗ dere reichten beim Koͤnige, ehe er nach Sacedon reiste, eine Bittschrift ein, um die unverzuͤgliche Einberufung der Kortes zu bewirken. Der Koͤnig schrieb an den Rand: „Ich habe mein K. Wort fuͤr die Einberufung vor dem 1. Oktbr. gege— ben, und werde es halten. Ich sehe keinen Grund fuͤr die fruͤhere ZJusammenkunft; und einige Personen, deren Exaltation bekannt ist, koͤnnen nicht die allgemeine Meinung Spaniens repraͤsentiren.“ .
Die neue Anleihe ist komplet, fast ganz durch Madrider.
Die Einkuͤnfte des Klerus waren im J. 1814: 19,6 Millionen Regalen (4 2 Gr.) Die Zahl ,,, , 46, 242, die Nonnen noch nicht mitgerechnet, (deren Korps bei⸗ nahe eben so stark gewesen seyn soll) Das Spanische Volk, 10 Millionen Menschen, mußte also jene bedeutende Summe jährlich aufbringen, um fast 100, 000 Personen damit zu er⸗ nahren, deren vorzuͤglichstes Bestreben dahin ging, den großen Haufen in den Banden des Aberglaubens und der Intoleranz zu erhalt en. *
Lissabon, 7. Jul. Das Benehmen unseres Monarchen seit seiner Ruͤckkehr, floͤßt den Freunden der neuen Ordnun der Dinge taglich mehr Vertrauen ein; so legte er z. B. 6 abgeleistetem Eide in der Versammlung der Kortes die Hand auf die Brust und sagte: „Der Eid, den ich geschworen, kam aus dem Grunde meines Herzens.“ Auch Ihre Maj. die Kö— nigin hat auf unzweifelhafte Weise ihr hohes Wohlgefallen an dem jetzigen Gange der Dinge zu erkennen gegeben. Palmela, Lobato ꝛc. sind noch immer am Bord ihres
Schiffes gehalten. . . — Rio Janeiro. Der Kronprinz übernimmt unter dem Titel Prinz Regent und Koͤniglicher Stellvertreter (Lugar-Le- nente) die einstweilige Regierung des Königreiches Brasilien. Es sind ernannt: Zum Minister des Auswärtigen, der Graf los Arcos; zum Finanz Minister, der Graf da Louzä, zum Krieg⸗-Staats⸗Sekretgir, der Feld ⸗Marschal vou ECaula; zum See- Staats Sekretair, der General, Ma— jor Farinha. Der Prinz Regent kann Verurtheilte begna⸗ digen; kann zu allen Stellen ernennen, bis auf einige, zu denen Königl. Genehmigung einzuholen ist; er ernennt zu allen r. chen Aemtern, außer zu Bischofwuͤrden, wozu er dem Koͤnige blos vorschlaͤgt. Er kann in dringenden Faͤllen Angriff oder Vertheidigungskrieg gegen Feinde, die Brasilien angreifen, auch Waffenstillstand und ein stweilige Friedensverträge abschlie⸗ ßen, Er ernennt zu den drei Militgir-Orden. Im unverhoff⸗ ten Falle seines Ablebens geht die Regentschaft auf seine Ge⸗ Den Truppen der Brasilischen Armee ist der namliche Sold bewilligt, welchen die der Armee von Portugal genießen. /