1821 / 96 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 11 Aug 1821 18:00:01 GMT) scan diff

abzureisen in Begriff sey, und das Journal des débats (be-

kanntlich eine eigentlich royalistische Zeitung) berichtet, daß die

Minister Villele und Corbieres ihren Abschied genommen ha⸗

* Der Herzog Decazes hat eine Audienz beim Koͤnige ge— abt.

d Die Akademie der Inskriptionen und schoͤnen Wissenschaften

hatte einen Preis ausgesetzt auf die beste Bearbeitung des nachste⸗

ke. Gegenstandes: Zu vergleichen, die aus dem Reiche der haldaͤer und Perser uͤbrig gebliebenen Monumente, sey s der

Baukunst oder seyen es Reliefs, Statuen, Inskriptionen, Amu⸗

sete, Muͤnzen u. f. w. mit den in dem Zendaveste enthaltenen Lehren und religiensen Allegorien, so wie mit den Nachrichten, die uns die Hebräͤischen, Griechischen, Lateinischen und Orien⸗ talischen Schriftsteller, von den Meinungen und den Gebraͤu⸗ chen der Perser und Chaldaer gegeben, um durch solche Ver⸗ leichung zu versuchen, ob jene Monumente und jene Mitthei⸗ ungen des Zendavesta, durch diese Nachrichten, so wie um— ekehrt diese durch jene, mehr berichtigt und aufgeklaͤrt werden znnen. Aber keine von den eingesandten Schriften hat die Akademie des Preises werth gefunden, und daher von neuem diesen Gegenstand zur Bearbeitung aufgegeben. Der Preis ist eine 1500 Fr. werthe goldene Medaille. Fuͤrst Laval⸗Montmoreney ist von sandschast⸗Posten in Madrid, zu Bayonne eingetroffen. Banquier Rothschild ist nach London von hier abgegangen. Das Journal de Paris kuͤndigt eine neue Ausgahe des Korans an, aus dem Arabischen uͤbersetzt, mit einer Lebens⸗ Beschreibung Mahomets. kondon, Zr. Jul. Am Sonnabende zeigte sich auf der Stockboͤrfe, beim Schlusse des Marktes, große Unruhe; über⸗ triebene Berichte, Russland und die Tuͤrkei betreffend, so wie ganz ungegruͤndete uͤber e , . zwischen der Bank und der Regierung, uͤber einen inisterial⸗Wechsel u. s. w. brach⸗ ten die Fonds um 1pCt. herunter. Gestern sind die 3zpCt Kons. noch um 2 pCt. gefallen, heute fruͤh aber ein wenig wieder

gestiegen.

Der Konig hat heute seine Reise angetreten. Sein Aufenthalt in Dublin soll auf drei Wochen festgesetzt seyn. Die Residenz des Monarchen wird in der Wohnung des Vice⸗Koͤnigs seyn, ein Gebäude welches sich durch Raum und eine sehr malerlsche Lage auszeichnet. Der Köͤnig wird selbst der Hauptstadt zwei große Feste geben; andre werden von den verschiedenen Behoͤrden, eins auch von der Universitaͤt vorbereitet.

Im Gefolge des Koͤnigs befinden sich unter andern 4 Lords ol tie Bedchamber, Grooms of the Bedchamber, 4 Stall— Meister und 4 Adjutanten.

Se. K. H. der Herzog von Cambridge ist gestern nach Hannover zuruͤckgekehrt,

, Der Fuͤrst Ric. Esterhazy wird dem Koͤnige nach Irland olgen.

9 Die Abreise Sr. Maj. nach Hannover ist auf den g. Sept. festgesetzt. . :

Als Lord Gwydir am Donnerstage bei Hofe erschien, trug er, einem der Ober⸗Kaͤmmerer-Wuͤrde zustehenden alten Vor— rechte gemäß, die Unter⸗Kleider, welche der Koͤnig am Kroͤnungs—⸗ Tage getragen hatte. . .

Die große Fete, welche Fuͤrst P. Esterhazy am Donners— tag Abend in Chandos⸗-House gab, übertraf an Glanz alles, was bisher bei ähnlichen Festen in England gesehen ward. Die ganze Gesellschaft erschien in Hofanzuͤgen und gewährte einen unvergleichlichen, durch nichts zu beschreibenden Anblick. Der Fuͤrst und die Fuͤrstin Esterhazy empfingen ihre Gäste abends um 10 Uhr. Se. Maj. der Konig langten, begleitet von den Herzogen von York, Clarenee, Cambridge und Wellington, um ü Ühr an. In der Nacht um zwei Uhr ward gespeist. Se. Maj. so wie die 6 von York und Wellington trugen die Oestreichische eldmarschal⸗ Uniform.

Die Vermiether der Pavillons und Geruͤste, auf der Pas⸗ sage des Kroͤnungs-Zuges, und die Restaurateurs, welche zum Besten der Schaulustigen, in Boutiquen, Erfrischungen feil hatien, haben, nach der Times, 400,000 Pfd. Sterl. weniger eingenommen, als sie berechnet.

Der reine Ertrag des, zum 56 des ,, tals d Koncerts der Mad. Catalani, war 3i5 Pf. St.

se mysterieuse Personage, die durch ihre Pistolen im Guͤr⸗

tel, am Kroͤnungs-Tage in der . ein so großes Schrecken verbreitete, war ein Oberster der Bergschotten, Namens Mac⸗ donell. Er bezeigt in den hiesigen öffentlichen Blättern seine Verwunderung, wie in einer so großen Stadt, als London sey, und in der Residenz auch seines Landes, die Bergschotten⸗ Tracht so viel Aufsehen habe erregen konnen.

Die Königin wird, heißt es, in kurzem eine Reise nach Schottland antreten. .

Brüssel, 3. Aug. Die officielle Zeitung vom heutigen Tage enthalt eine Allerhoͤchste Verordnung wegen des von den Gesandten an auswärtigen Hofen zu beobachtenden Verfahrens zu Verhuͤtung oft geschehener Misbraͤuche bei Extrahirung Königlicher Empfehlungs⸗-Briefe, indem solche oft benutzt wor—⸗ den waren, fremde Machte mit verjaͤhrten oder ganz ungegruͤn— deten Anspruͤchen zu behelligen. Altona, 6. Aug. Der Prinz Christian von Dänemark und Gemahlin, befinden sich noch in der Schweiz, werden sich nach dem füdlichen Frankreich begeben, und duͤrften den Win—

ter in Paris zubringen. 3 . ; Augsburg, 24. Jul. Die Herzogin von St. Leu“)

Napoleons Stieftochter, Horten sia Heauharnois, geschiedene Gemahlin des Er⸗Kniges von Holland, Lvuis Bonaparte's, und Schwester des Fuͤrsten Eugen v. Leuchtenberg.

1

seinem bisherigen Ge⸗

Schweben trennt, uͤber der dazu verfertigten Bruͤcke;

samnilung der Nation, wo Gesetze gemacht, Könige gewaͤhlj

e an die then kein

zashing ton, 2. 7 Die zur Uebergabe der Floridas dten Spanischen Kommissaire, sind zu Pensacola ange—

n. i uebeck. ) Am 12. Jun. thuͤrmte sich am benachbar⸗ samanten-Vorgebirge ein schweres Gewitter auf, und sich unter so gewaltigem Donnern, daß das Brau— Wasser⸗Fälle im Montmorenei ) und 1a Chau- ) davon uͤbertaubt ward, eines Hagels, dessen Koͤrner n Loth wogen. Die ganze Ebene Abrahams f) war Eisfeld verwandelt. j. Helena, 23. Mai. Der Marschal Bertrand nebst sün, Graf Montholon und alle uͤbrige Personen des andes von Bonaparte, haben sich an Bord des Schiffes welches nach Portsmouth bestimmt ist, und am 26sten segelt, eingeschlfft. Dies Schiff hat auch einen Theil sen Regimentes aufgenommen. kit Bonapartes Tode konnen nunmehr wieder, wie ehe⸗ fremde Schiffe ohne alle Einschraͤnkung hier vor Anker

J 14 d.

die, zur Herstellung der Erzbisthumer und sthuü mer des Preußischen Stagtes, mit dem apstlichen Hofe, getroffene Uebereinkunft.

sieselben Ereignisse, die zu Anfange des gegenwartigen nderts die Aufiöͤsung der Geistlichen Wahlstaaten von land herbeifuͤhrten, hatten auf die kathoͤlische Kirche iches zerstoͤrend gewirkt. Die Fortdauer des bischoͤflichen eines wesentlichen Theiles ihrer Verfassung, schien be⸗ indem die Guͤter der Bischöfe und Domkapitel zum Tzvermögen eingezogen worden, Eine neue Ausstattung der ichen Sitze war unvermeidlich, wenn uberhaupt die ung des katholischen Gottesdienstes ohne kränkende lerung fortbestehen follte; neue Begränzung der erzbi— en Sprengel, nach Maßgabe der veraͤnderten Gestalt

zu gleichen Sammlungen.) Wien, 28. Jun. Uebermorgen begeben sich J. J.! der Kaiser und die Kaiserin nach Persenbeug in 9 reich. Allerhochstdie selben nehmen den jungen Herz N56 j 6. 1 10 wityrroy 8*. rr, , n,, . amm te Herzog Kaatsgebiete schien ebenfalls dringendes Bedürfnis; und . Prinzen, soll von vwol als das Andere ward grundgesetzliche Bedingung, k—— De, , ,. . „enn, eben dahlg sicher der Erwerb der sogenaünten Entschaͤdigungslander m,, . die ehemalige Koͤrügin von Nea nenen Beherrscher überging. Das Unglück der nachfol— in der r,, Frohngztorf, ihrem jetzigen Auseh Jahre sist in frischer Erinnerung. Als Preußen im J. In fi e n. ; n,, , feierlich: üs dem Kampfe fuͤr seine Erhaltung stark and siegreich , sie utzßing, gewann es nicht allein seine teutschen Stagten, die Familie in tiefer Trauer erschienen. Auf dem errichtet fer befessen, zuruck, fondern erwarb auch, als Entschaͤ⸗ tasalt , Degen und ein Lorber Kraus, Bei Anki fur den Verlust in Osten, ansehnliche Lander am Rheine, ersten Nachricht von dem Ableben ihres Bruders, wu Bewohner in der Mehrzahl sich zum katholischen Glau— Schloß gesperrt und den ganzen Tag Niemand eingelasennen. Die Angelegenheiten der Kirche, uͤberaus wich⸗ Nach den hier umlaufenden Geruͤchten, sollen sich, weil von ihnen die Beruhigung der Gewis⸗ i, n,. Folgendes die Hauptpunkte der von Russland Verbesserung der Sitten, und die Einbuͤrgerung der Pforte gemachten Fodernngzn seyn: 1) Herstellung der z ngen groͤßtentheils abhangt, zogen gleich nach hergestell⸗ Griechischen Kirchen, 2) Schutz für die unschuldige ieden die Achtsamkeit der Regierung auf sich. Das chen, ohne den Maßregeln der Pforte gegen die Rebe ais einer neuen, das Ganze des Staates umfassenden greifen zu wollen, 3) Herstellung der Moldan und U mn Umschreibung und einer angemessenen Ausstattung in en , . ge,, unter Hospodaren. 4) Freie Schsöthuͤmer und Domkapitel, wurde nicht uͤbersehen; allein dur n er,, kausgegangene Zerstoͤrung und Erschuͤtterung, harte in al⸗ lena, 18. Jul. eigen der Gesellfchaft zu tiefe Spuren zuruͤckgelassen, oderungen des Augenblickes waren zu dringend, zu viel⸗ mannschfach, als daß die Regierung mit derjenigen md Freiheit, welche die Wichtigkeit des Geschaäftes fo— zie bleibende Anordnung der kirchlichen Angelegenheiten haͤtte herbeifuuͤhren koͤnnen. Inzwischen wurde schon, von des Wiener Kongresses ab, durch die Ministerien, in bereich dieses Geschaͤft fiel, alles mit Fleiß und Umsicht tet und in Berathung gezogen, was auf das Gelingen irgend von Einslus seyn konnte. Nach der Beschaf⸗ der katholischen Kirchen-Verfassung, wie sie unserer zeit irt ist, auch nach dem einstimmigen Wunsche der katho— Bewohner des Staates, war ein Uebereinkommen mit dem chen Stuhle unvermeidlich, und wie hiedurch die Schwie⸗ des Geschäftes wuchs, so erheischte das Ergebnis gleich⸗ Verhandlungen des Auslandes doppelte Vorsicht. der Person des Geheimen Staatsrathes Niebuhr, tin Gesandter nach Rom abgeordnet, dessen ausgezeich⸗ genschaften ganz geeignet waren, ihm im Auslande htung und jenes Vertrauen zu erwerben, dessen er im nde in so hohem Maße und mit Recht genießt. Durch ein Vertrag eingeleitet worden, dem Seine Durch zer Herr Staats⸗Kanzler, Fuͤrst von Hardenberg, in per⸗ Anwesenheit zu Rom, die letzte Hand angelegt, und Koͤniges Majestäͤt nach seinem ganzen Inhalte zu ge— . , haben. Zufolge dieser leerem kunft erhaͤlt die e Kir 6 tßis 8 isth D rhehaliget Gre berzgg von Berg, e Kirche des Preußischen Staates zwei Erzbisthuͤmer

w,, ,

) Tochter de doͤniges vo Sar ien, geb. 279. Dieser Gn ö . 26 nn,

H) Dag Wort, Thing *ist der uralte Rame der gro Be e aer ie ger e r . 2

Härstr Strom lst 30 Fug breit, sein än beträgt 0s F;

Fe bat Lach den rden d, be, Britt en cralẽ am 15. Sept. 1799 hier als Steger fiel.

e Wie es heißt werden, in Gen einer zwischen der Paͤpstlichen und Oestreichschen Regieri geschlossenen Konvention, 3Zooo Mann Oestreichische

Rom und das Kastell S. Angelo besetzen, und auf unbe

Zeit dort die Garnison bilden. Man vermuthet, daß . Paͤpstliche Städte, Oestreichische Besatzungen erhal en.

Mod ena, 20. Jul. Ihre K. Hoheit die Erzherzo wurde heute von einem Prinzen entbunden, der, im Sr. Maj. des Koͤniges von Neapel, von Sr. Maj. nige Karl Felix zur Taufe gehalten wurde.

Rom, 21. Jul. Der P. Mazzetti, vom Orden! schuhten Karmeliter, ist unter die Konsultoren der In aufgenommen.

Stockholm, 30. Jul. Auf der Veise nach Mu nahm der König, zu Stroͤmstadt, die Schiveblsche Fly Augenschein, und begab sich selbst an Bord der Fregall Bel Tomb passirte er den Swinesund, welcher Morweg

Bei Wanaͤs unterrichtete er sich von den Fortscht der Auffuͤhrung der Central-Festung. Vor Schluß da res soll dieser Bau so weit seyn, daß ein Armee⸗Korps hoͤrig wird gedeckt werden koͤnnen.0 2

Die Verhandlungen des Thinges 4 betreffen jeh gulirung des Steuer⸗Wesens und der Bank.

Kopenhagen, 4. Aug. Der Direktor des à

und Friede beschlossen und die bedeutendsten Reichsfachen ent würden. Alle spectelle Things der Distrikte und Gemeind schmelßten sich hier in ein Ganzes. Das Adjektiv Str groß, erhaben; Storthing also die hoͤchste Versammlung.

und sechs Bisthuͤmer: nämlich, das Erzbisthum Köln mit den Bisthuͤmern Muͤnster, Trier und e in den west⸗ lichen, und das Erzbisthum Gnesen und Posen mit den Visthümern Breslau, Ermeland und Kulm in den bstlichen ene ge gr l 6 Breslau und Ermeland genossen

eit von er icher zdies ig ist ih⸗ ü i. zbischoͤflicher Obhut; dieser Vorzüg ist ih⸗

Kulm bleibt in bisher bestandener Metropolitan-Verbin⸗ dung mit Gnesen; Trier, Muͤnster unt e n bilden den erzbischͤflichen Sprengel von Köln. Dleses Eizbisthum, uralten Namens, ist nicht von neuem gebildet, denn es hatte diesseit des Rheines zu bestehen nicht aufgehört; es ist seinen urspruͤnglichen, uͤberrheinischen Angehdrigen zurückgegeben, und seiner ehrwuͤrdigen Kathedrale zu Köln, diesem Denkmale teut— scher Groß 22 in Kunst u Frömmigkeit, dieser Ruhestaäͤte heiliger Tro⸗ phaäen. ) Folge dieser Maßregel war die Auflösung des Bis— thumes Aachen, einer Schöpfung des Franzoͤsischen Konkordats von 1802, aus Truͤmmern der Erzstifter Koln und Trier er— richtet. In ehrender Erinnerung an die Grabstaͤte Karls des Großen und an den Kroͤnungs-Stuhl so vieler Kaiser und Koͤnlge von Teutschland, wird ein Kollegiat-Stift am Dome zu Aachen bestehen. Das kleine, aus einer Reichsabtei gebil⸗ dete Hochstift Korvei erlischt, aber erst mit dem Tode seines jetzigen Fuͤrstbischofs. t

Münster, Paderborn, Trier, Stuͤhle von mehr als tau sendjähriger Dauer sind der Ergebenheit ihrer Eingewidme— ten und der Geschichte kuͤnftiger Zeiten erhalten. Gleiche

Ruͤcksichten der Achtung fuͤr das Bestehende und der Ehrfurcht fuͤr geschichtlich' große Erinnerung, erhielten der Stadt Gnesen ihr Heiligthum, und dem beruͤhmten Erzbisthume dieses Namens, Daseyn und Wuͤrde, in der Vereinigung mit Posen, nachdem der bei weitem großere Theil des erzbischoflichen Sprengels im Koͤnigreiche Polen abgetrennt worden war. Die unter einem Bberhirten vereinigten Sprengel behalten jeder sein Domstift; so wird das Grab des heiligen Adelbert zu Gnesen, dieses Apostels von Preußen, gebuͤhrender Ehre nicht erman⸗ geln. Der bischoͤfliche Sitz von Kulm wird nach der Abtei Pelplin, in die Mitte der Westpreußischen Provinz verlegt, wo die schoͤnste Kirche des Landes, ein Gebaͤude an Umfang und Adel der Formen mit den ersten Kathedralen wetteifernd, ihn aufnimmt.

. e,. Verhaͤltnisse haben die Grafschaft Glatz und einen kleinen Theil von Ober⸗-Schlesien, unter Oestreichsche Praͤ—⸗ laten gestellt, unter die Erzbischoͤfe von 6 und Olmuͤtz; so wie umgekehrt der Bischof von Breslau, seinen Hirten-Stab uͤber Oestreichisch Schlesien ausstreckt.

Bei den freundschaftlichen Verhaͤltnissen beider Hofe und Voͤlker, war keine Anfoderung da, diese Verbindung zu loͤsen; alle uͤbrige Theile der Monarchie sind der Verbindung mit fremden Erzbischoͤfen und Bischoͤfen enthoben.

Hienach sind die Sprengel der neüen Umschreibung fol⸗ gende; Trier, an der oͤstlichen Graͤnze des Staates, umfaßt, mit geringer Ausnahme, die Gemeinden der Regierungs⸗Bezirke Trier und Koblenz.

Der Sprengel von Koͤlrn erstreckt sich uͤber die Regierungs⸗ Bezirke Koͤln, Aachen und Duͤsseldorf. Unter dem Bischofe von Muͤnster stehen die katholischen Kirchen der Regierungs— Bezirke Muͤnster und Kleve; auch behalt dieses Bisthum vor— laufig seinen auswärtigen Sprengel. Das Bisthum Pader— born vereinigt unter sich, die katholischen Gemeinden der Regie⸗ rungs-Bezieke Minden und Arnsberg, auch die der Lande Erfurt und Eichsfeld; ihm sind auch die zerstreuten Gemeinden der Provinz Sachsen zugetheilt. Die katholischen Kirchen der Lau— sitz Preußischer Hoheit, desgleichen die Oberschlesischen Kreise 36 und Pleß, erweiterten den Sprengel des Bisthumes

reslau.

. kathollsche Gemeinde der Hauptstadt des Staates, und ihre Schwester⸗Gemeinden zu Potsdam und Stettin, Frank— furt a. S. O. Stralsund, Spandau und Brandenburg, sind eben⸗ falls unter die Obhut dieses Hirten-⸗Stabes gestellt, doch so, daß der jedesmalige Probst zu Berlin, die Aufsicht⸗Rechte ver⸗ waltet. Die Ehre naͤherer Verbindung mit der Hauptstadt ge— buͤhrte dem Bisthume Breslau, als demjenigen, das zuerst dem Preußischen Szepter gehuldigt, wie denn auch die hiesige katho⸗ sische Kirche, der Fuͤrbitterin von Schlesien, der heiligen Hed⸗ wig, durch Friedrich den Großen geweihet ist. Der Sprengel des Erzbisthumes Gnesen und Posen verbreitet sich, mit gerin⸗ ger Ausnahme, uͤber die Regierungs-Bezirke Posen und Brom erg; der Sprengel von Kulm, in gleicher Art, uͤber die Regie⸗ rungs⸗Bezirke Danzig und Marienwerder, mit Ausnahme ei⸗ nes kleinen Theiles, der nach Posen gehort, und einiger Abtre⸗ tungen an Ermeland, welches uͤbrigens seinen alten Umfang in Ostpreußen beibehaͤlt. : .

Des Königes Majestät hatte diese Discesan⸗Circumzcripti- on durch ein höchstes Kabinets-Schreiben vom 6. Aptil v. J. in voraus zu genehmigen, auch wegen der Ausstattung der Erzbisthuͤmer, Bisthüͤmer, Domkapitel und Bisthums⸗Behor⸗ den, seine Willens⸗ n. zu eroͤffnen geruhet. „Fuͤr ange, messene, nicht uͤberfluͤssige, aber auch nicht kaͤrgliche Ausstattung⸗ so lauteren die väterlichen Worte die ses Schreibens „will Ich, daß gesorgt werde“ In diesem Geiste ward verhandelt und äbgeschlossen. Das Einkommien der beiden Erzbischöfe und des Bischofs von Breslau, ist auf jährlich 12000 . bestimmt, das Rormal-Einkommen der übrigen Bischofe auf gods Rthlr.

7 Rasfer Friedrich Rothbarth uͤbergab, hach ber Eroberung

von Mailand, die dort aufbewahrten Gebeine der heiligen drei K

nige, dem Erzbischofe von Koͤln zur Aufbewahrung in seiner Dom⸗

Kirche.