In dem nun vollendeten Gebäude fur das neue Museum der Fatur-Geschichte hieselbst, das mit den Senkenberger Stiftgebaͤuden in Verbindung steht, ist man gegenwartig in voller Thaͤtigkeit, die verschledenen naturhistorischen Samm— lungen in Saͤlen aufzustellen. .
Die Mehrzahl der jungen Leute, welche sich bis jetzt ent— schlossen haben, dem abentheuerlichen Kreuzzuge für die Helle— nen, sich anzuschließen, besteht aus froͤlichen Bonvivants, wel⸗ che die heilige Pflicht, das Christenthum aufrecht zu erhalten, als die Haupttriebfeder ihres heroischen Entschlusses vorgeben, eigentlich aber von dannen ziehen, um ihrer ersten Christen⸗ Pflicht, der Pflicht gegen ihre Glaͤubiger, sich zu entziehen, uͤm ein lustiges Leben zu fuͤhren, und sich auf fremde Kosten ein wenig in der Welt umzusehen. Wenn auch gleich im all— gemeinen es vielleicht eine wahre Wohlthat fuͤr ein Land seyn mag, eine solche Klasse von uschen, auf eine gute Manier los zu werden, so wird bei solchen Gelegenheiten doch auch mancher rechtliche hoffnungvolle Juͤngling aufgeredet, oder durch vorgespiegelte 6 verleltet, gegen die Ungläubigen mitzuziehen, und wir haben hier schon einige Beispiele dieser Art, so daß die Familien, aus denen solche junge Männer, dem dunklen Ziele, das ihrer harrt, entgegen eilen, den Grie— chen-Werbern wenig Dank wissen, und, wol nicht ganz ohne Grund, fragen, was denn Großes mit dieser Handvoll Strei— ter begonnen werden solle. Denn bevor nicht eine geschlossene Macht die verschiedenen einzelnen Hellenischen Streifkorps in ihre Linien aufnimmt, koͤnnen und werden diese gegen die feind— liche Uebermacht nichts ausrichten. Uns duͤnkt aber uͤberhaupt daß so lange die große Mehrzahl der talentvollen, unter— richteten, siktlich gebildeten jnngen Maͤnner unserer Zeit, dem eigenen Vaterlande nuͤtzen koͤnnen, es Unrecht sey, sie fremden Interessen zu opfern.
Hannover, 25. August. Im ersten halben Jahre 1921 wurden aus den Militalr-Witwen- und Waisen-Fonds, 423 Witwen und 45 Kinder, mit 1645 Rthlrn.; 409 verwun— dete Unteroffiziere und Soldaten mit 27o0 Rthlrn. 16 Gr. und 14 Hinterbliebene von Offizieren mit 435 Rthr. zusam— men 891 Personen mit 4,60 Rthlr. 16 Gr. Kassen-Muͤnze unterstutzt. Aus dem Fonds fuͤr Hanndͤversche Militair-Wai— sen von Waterloo wurden an 34 Kinder 6677 Rthlr. ver— wandt, und von der Waterloo⸗Kommite zu London wurden 2362 Rthlr. 31 Gr. Gold uͤbersandt, welche nnter 79 Perso— nen vertheilt wurden. Der erstgenannte Fond mußte im er— sten diesjährigen Semester 1369 Rthlr. 9 Gr. 4 Pf. zusetzen.
Se. K. H. der Herzog von Cambridge, von London uͤber Frankreich in Rumpenheim wieder eingetroffen, werden den q. k. M., und der Staats- und Kabinets-Minister, Graf von Muͤnster, von London auf seinem Gute in Ostfriesland eingetroffen, noch vor der Ankunft Sr. Maj. des Koͤniges hier erwartet. ;
Beschluß des in Nr. 938. d. Z. gelieferten, von 1. d. M. an, giltigen Hannoͤverschen Eingangsteuer-Tarifs von auslaͤn—
dischen Gegenstaͤnden.
i3) Kaffe, Thee, Zucker, feine Gewuͤrz⸗ und Spece—
. auch Konfituͤren jeder Art, das Pfd. Inlaͤndische Zuckersiedereien sollen hinsichtlich des
erweislichermaßen von ihnen raffinirten rohen Zuk—
kers eine Bonifikation , . erhalten, daß ih⸗
nen die dafuͤr entrichtete hohere Steuer bis auf
den Normal ⸗Steuersatz i Gr. erstattet wird. 14) Cichorien⸗Kaffe, fuͤr das Pfd. . ; ; 155 Fuͤr fabricirten Rauch- ünd Schnupf⸗Taback, auch Roll-, losen und geschnittenen Taback, fuͤr
das Pfd.. ; . . ; = .
16) Ausländische eingepökelte Haͤringe. Bessere Sorten Haͤringe, als: Hollaändische,
Schottische, Bremer u. dgl., fuͤr os Pfd. .
Schlechtere Sorten, als: Schwedische, Norwegi⸗
sche oder sogenannte Kuͤsten⸗Haringe, fuͤr ro0 Pfd.
Buͤcklinge desgleichen, fuͤr 100 Pfd. .
17) Theer, fuͤr die Tonne zu etwa 360 Pfd. = *, usländisches Pech, fur die Tonne zu 290 d. * * 1 *. * * * 8 8 19g) Oelkuchen, fuͤr goo Pfd. ; ; = a0) Rohe Tabacksblaͤtter, von 1100 Pfd. 21) Fuͤr . und Thran von 100 Pfd.. ; ag) Alle Farbehoͤlzer, die unverpackt und in ganzen
Stuͤcken eingehen, desgleichen rohes Korkholz,
füur 100 Pfd.. ; ; . ; . . a5) Horn, Drechsler⸗ und Tischlerholz, insofern diese Gegenstaͤnde unverpackt eingehen, für 100 Pfd. aq) Vitriol, Alaun, Weinstein, Waid, fuͤr 100 Pfd. 25) r,, Muschelkalk, fur die Tonne von mten. V = ; ; / =
aß) Von allen Erdarten zum Farben, Poliren und Glasiren oder zum medicinischen Gebrauche, des 66 fuͤr Bremer Fluren, von 100 Pfd. — 111 —
Ganz srei von Eingangsteuern sind zur Erleichterung des Verkehrs mit dem benachbarten Auslande folgende dortige Produkte und geringe Fabrikate, als:
1) Schlacht⸗, Zug- und Lastvieh, Wildpret, Federvieh, srische Fische, Austern, Krebse, Bienen, Milch, Eier, fri⸗ sche nicht eingeschlagene Butter.
2) Rohe Haͤute, unverarbeite Felle, unverarbeitete Wolle,
Flachs, Hanf, Klauen und Knochen. . ̃ ĩ eld und nn, . (mit Ausnahme
3) Unverarbeitete F der Tabackblaäͤtter, Hirse, Kümmel und Anis) ferner Saͤ—
Rtl. G.
Pf.
— 6
5 1
mereien (mit Ausnahme des Kanariensaamens),
Obst, Hede, Heu, Stroh, Bau⸗, Nutz⸗ und olzwaaren zu wirthschaftlichem Gebrauche, z. J aäume u. s. w.; ferner: Busch, Borke,
eidel⸗ (Bick und Kronsbeeren, Feuerschwan chwefelhoͤlzer. .
4) Torf, Braunkolen, Kalksteine und gebranntg Gypssteine auch gebrannter und gemalener Gy ment, rohe Kreide, Bruch⸗ und Feldsteine, unvern Marmor, rohe Sandsteine, Schiefer, rohe Fen Thon, Lehm, Pfeifen, Fayance, Porcellain- und Erde, Mergel und Sand.
5) Gebrannte Mauer⸗ und Dachsteine, dersteine, Muͤhlsteine, Leichensteine. 6) Alte Meubles, alte Kleidungstuͤcke und Lumpen, 7) Abfall von Gerbereien, Seifensiedereien, Vin ken, Glashuͤtten, Fabrikation der Salpetersaͤur
von Leder und Metall, auch Glasscherben.
8) Brot und anderes Backwerk in Quantitaͤten
Lehmpatzen
Pfd.
Munchen, 80. Aug. J. M. die Kaiserin von langte am 16ten Aug. abends, unter dem Inkogm Graͤfin von Habsburg, zu Salzburg an. Die Uehn
und Freude war desto großer, da auch Se. M. NR
zugleich mit eintraf, und in der Residenz abstieg.
der Koͤnig von Baiern, schon am i6ten mittags in!
gaden angekommen, sandte den Oberst-Stall-⸗Meister
von Keßling nach Salzburg, und in Folge der uͤbq Einladung reisten beide KK. KRK. MM. am 17ten! um halb 9 Uhr nach Berchtesgaden ab. Von da h— die Kaiserin mit ihrem Vater, dem Koͤnige, uͤber Tn nach Tegern-⸗See, der Kaiser aber kehrte nach Sah ruͤck, wo Se. M. einige Tage zu verweilen gedenken.
Oppenheim, 9 Aug. J. J. 1793 fuͤhrten bie sen unsere fliegende Bruͤcke, nach Mainz, wo sie wahre Belagerung bald bei Kostheim, bald an der Peters braucht wurde. Nach der Eroberung der Linien, durch fait, wurde sie den Eigenthuͤmern zuruͤckgegeben, bis Eisgang im Jahr 1799 zerstoͤrte, weil der Verfall des heimer Kanales ez unmoͤglich machte, sie in Sicherheit gen. Seitdem mußte die Ueberfahrt uber den Rhein; hier und Nierstein, durch Fahren und Kaͤhne betrieben bis denn jetzt vom Baudirektor Arnold, eine neue f Bruͤcke gebaut ward, die wir feierlich einweihten. mit einer Ladung von 500 Menschen, oder 5 bis 5 Gi
veranlassen, innerhalb 6 Minuten.
Innsbruck. Seelsorger, welche sich durch eifrige Befoͤrderung der! ken-Impfung im vorigen Jahre ruͤhmlich ausgezeichnet sind in unsern Blaͤttern von der Behoͤrde oͤffentlich bi den.
Wien, 15. Aug. Nachrichten aus Konstantinez 26. Jul. abends melden, daß der Reis Effendi (Mi Auswaͤrtigen Angelegenheiten) an diesem Tage den der vermittelnden Hoͤfe, eine muͤnbliche Erklarung Russische Ultimatum mitgetheilt habe, welche zur des Friedens wenig Hoffnung lasse; an den Russt sandten Baron Stroganoff selbst war indessen noch k wort gelangt. Alles der Russischen Krone zugehoͤriz thum war auf Franzoͤsische Schiffe gebracht wolden.
— 17. Aug. Gestern trafen Nachrichten aus 9 nopel bis zum zo. Jul. ein. Baron Stroganoff hat Jul., zwei Tage nach Ablauf der vom Kaiser Alen setzten achttaͤgigen Frist, nachdem der Divan ihm ka thuende Antwort ertheilt hatte, seine Mission fuͤr ba klart, und um augenblickliche Uebersendung der fu seine Legation noͤthigen Paͤsse, beim Reis Effendi? Der Großherr hatte hierauf den zur Abreise nothigm verweigert, endlich aber auf Verwendnng der uͤbrigen schen Gesandten, dem Hafen-Kommandanten den m Befehl ertheilen lassen, das Schiff, auf welchem sci Stroganoff in Bujukdere einschiffen werde, ungehinda ren zu lassen. Widrige Winde hinderten bis zum zo, Russische Gesandtschaft am Absegeln; indessen will m bereits wissen, Baron Stroganoff sey am 31. Jul tags nach Odessa abgereist. Nachrichten aus Odessa Aug. melden, daß nach Ankunft eines Schiffes aus? tinopel, welches am 31. einlief, der in Besfarabien« kommandirende General Graf Wittgenstein, mit seinen ral⸗Stabe, Odessa am 1. Aug verlassen, und sich in sein Quartier am Pruth begeben hatte.
Außer den statutenmaͤßig von Zeit zu Zeit hier be geordneten Kunst⸗Ausstellungen, soll, laut Bekanntmach K. K. Akademie der bildenden Kuͤnste vom 16. Aug— mehr auch eine bleibende zum Kunst-Handel vollkomm gerichtete Aufstellung von Kunst-Werken im St. Ann baͤude statthaben. ᷣ
Kopenhagen. Der vormalige Finanz⸗Deputirt; ist wegen schlechter Amtsvoerwaltung, seiner Ehre ver klärt, kassirt und auf Lebenszeit gefanglich eingesetzt w
St. Petersburg. Der Minister der * gelegenheiten Graf Nesselrode, hat nach seiner Ruͤckkehr, tung des gedachten Ministeriums wieder uͤbernommen,
In kurzem erscheint hier die Lebens, Beschreib
Se Graf von der Osten Sacken, ist am 15. Aug. n. 36 Asche, Potasche, Waldsaamen, Weg
Mner der thätigsten Theilnehmer an dem Blutbade zu
stigt durch die heftigen Stroͤmungen, welche die Rhe! ten Deputation der Kortes zu Ihrer gluͤcklichen Ruͤck—
a
Die hier in der Umgegend bess
uswaͤrt
Mathäus Iwanowiez Platow, herausgegeben von Ri⸗ Smirna⸗ ; fing. Der kommandirende General des ersten Armee— S. ekommen. adrid, 9. August. Le Regulateur, ein hier erschei— Franzoͤsisches Blatt, regulirt die Sprengung der angeb— Fetarde am Tage des Einzuges Sr. Maj. nach seiner sagt aber nicht, daß die sammtlichen Truppen in demselben licke ihre Gewehre luden und in weniger als drei den keine menschliche Seele mehr am Sonnenthore zu har, wo sonst die lebhafteste Regsamkeit herrscht. ß wird mit Bestimmtheit versichert, daß der Koͤnig das zrochene Gesetz wegen der grundherrlichen Rechte, nicht niren werde. her Wach samkeit der Behoͤrden ungeachtet, will man Zal⸗ it 14 berittenen Genossen, auf dem Wege von Alcudia astilien begriffen wissen. n Trupp Insurgenten unter Anfuͤhrung des Franzesko haben sich in der Gegend gezeigt. Nach Verlesung der jr-Gerichts-Artikel, ward demselben ein Kommando entgegengesandt. 1s Kadix gehen die traurigsten Nachrichten in Betreff rruͤtteten Handelstandes ein; sehr betraͤchtlich ist der t, den die Wegnahme mehrer Schiffe durch die Insur— Korsaren herbeigefuͤhrt hat. jer Gouverneur von Gibraltar ist bei Besichtigung des von St. Roch, als General-Kapitain der Armee be— worden. Bei dem ihm zu Ehren angestellten festlichen ward die Gesundheit der Koͤnige beider Reiche, des s von Wellington und aller bei seinen Siegen ihm zur gestandenen Generale ausgebracht. m4. ward der Vertrag uͤber die National-Anleihe mit Feierlichkeit vollzogen; am 6. haben die Direktoren der— hre Funktionen angetreten, und noch ehe der Kontrakt in vorgeschrieben Foͤrmlichkeiten versehen war, schossen Regierung, zur Deckung der naͤchsten Beduͤrfniffe sehr iche Summen vor. Aus allen Provinzen melden sich heilnehmer. sch in den Gegend von Kordua und Montes Mayor ein Trupp bewaffneter Reiter gezeigt; ihr Anfuͤhrer sapitains-Uniform; noch weiß man nicht, welche Absicht eint hat. Zwar werden sie von der Miliz verfolgt, sind och eben so wenig eingeholt, als ein ähnliches Korps sich in Andalusien gezeigt.
gen, die Ueberfahrt vom linken nach dem rechten Ufes vom 10. Maͤrz 10620, Namens Tres Panes Aliak, ist
halb 9 Minuten, und vom rechten nach dem linken, August daselbst hingerichtet worden.
Um 5 empfingen Se. Maj. die Gluͤckwuͤnsche der per—
die Residenz.
ir Vorbeugung aller Unordnungen sind die Wachen seit Zeit verdoppelt worden, und ein Bataillon National— iist stets unter den Waffen.
Das Gouvernement macht in dem offieiellen Theile der
der Zeitung bekannt, daß eine Diviston des Brigadiers es, den Independenten- General Bermudez geschlagen h wieder in den Besitz von Caracas gesetzt habe. ch Bolivar soll durch den Koͤnigl. General Latorre ei— pfindlichen Verlust erlitten haben.
Santa Crux de Mudela beabsichtigten 126 dort melte Geistliche, die Errichtung eines Franziskaner⸗Klo—
auf die Gegenvorstellung der Bewohner, haben Se.
fie Errichtung des Klosters verboten.
.
ub erg. Die Vermessungen zum Behuf des Kata— h in der Grafschaft Limburg und dem Amte Gesecke
vorgeruͤckt, daß zu den Abschätzungs-Arbeiten uͤberge— werden kann. se Aufnahme des neuen Grundsteuer-Katasters hat ein—
Zweck, die bisherigen Ungleichheiten in der Besteu⸗ Es Grundvermoͤgens zu beseitigen, damit jeder Grund—
nur im richtigen Verhaͤltnisse zu dem reinen Er—
2. der Grundbesitz abwirft, zur Steuer heran— werde. ankfurt. — Der zum Theil durch die Lokalitaͤt schwie— ausseebau an dem Berge diesseit, und durch die Aue
tossen, geht bis jetzt gut von statten. Der 400 Ru— nge und 2 Fuß uͤber den bekannten hoͤchsten Wasser— geschüͤttete Damm, ist bereits bis zur Perstelnung,
Durchlaßbrůͤcken sind im Wesentlichen fertig. Dle Bste Arbeit an dem Berge, wo man auf alte bis setzt nte, schwer herauszuschaffende Bollwerke gestoßen, wird m vollendet werden.
Ausfall der diesjährigen Margarethen-Messe, hat im hen den Erwartungen der Verkäufer nicht entsprochen. und hievon liegt wol, außer den unguͤnstigen Kon—
fuͤr den Handel mit Fabrikaten uberhaupt, zunaͤchst 5 die Leipziger Ostermesse, bei ihrem späten Eintritte n Jahre, so wie die darnach verschobene Warschauer Hatobi, Diesse, nur kurze Zeit vor Eintritt der hiesigen v waren, außerdem aber auch in den fortdauernd
Getraidepreisen, in den neuerlichen Abgabe⸗Erhoͤhun⸗ fremden Manufaktur⸗ und Fabrik-Wagaren in den Nachbarstaaten, und zum großen Theil auch in der g des Verkehrs mit Griechenland. Ordinaire und
hung der, gegen Verbrechen verhaͤngten Kriminal
mittle Tücher fanden guten Absatz. Es waren Haͤuser aus den m, ,., hier, die in diesen Artikeln viel ge⸗ than haben. Auch die feineren Tuͤcher wurden gesucht, jedoch zu geringeren Preisen als in der vorjaͤhrigen Margarethen— Messe bezahlt. Die Gubener Tuchfabrikanten haben wiederum gleich in den ersten Tagen der Messe alle mitgebrachten Fa⸗ brikate verkauft. Mit Leinwand sind lebhafte Geschaͤfte ge⸗ macht worden, vorzuͤglich in den geringeren Sorten, deren Preise hoch standen. Auch Leder hat guten Absatz gefunden. Dagegen war der Verkauf der Baumwollen-Seiden- und Wollen-Zeuge, so wie der Kurz-Waaren, im Ganzen be— deutend geringer als in der vorjaͤhrigen Margarethen-Messe. Der Pferde⸗Markt war zahlreich besücht, der Preis der Pferde aber geringer als sonst. Wolle ist in mittler Qualität bis 1 RNthlr. fuͤr den Stein geringer, als auf dem Berliner Markte verkauft, und nebst den vorjahrigen Beständen gaͤnz— lich n, . 3
dirschberg. ie drei vereinigten evangelischen Kirch— Gemeinden Alt- Kemnitz, Hindorf , 5 n 9. ben ihrem Seelsorger, dem Pastor Boͤhm, einen Beweis der Liebe und Anhaͤnglichkeit dadurch gegeben, daß sie ihm, statt des unsicheren Ertrages der Offertorien, eine bestimmte Summe von 100 Rthlrn. jahrlich ausgesetzt, und die Beitrage hiezu unter sich repartirt haben.
. Köͤj In. Die Assisen fuͤr den Bezirk des Koͤnigl. Land— Gerichtes zu Kleve, sollen kuͤnftig nicht mehr in Aachen, wie 5. der Fall gewesen, sondern in Kleve selbst gehalten werden.
Muͤnster. Die Vorsteher der Armen-, Kirchen-, Vor— mundschafts-, gerichtlichen Depositen- und milden Stiftungs— Kassen sind autorifirt worden, ihre Bestaͤnde bei der Ruhr— orter Hafen⸗Bau⸗Kasse zinsbar unterzubringen.
Naugardt, (im Stettiner Reg. Bez.) Schon laͤngst zur Vollzie—⸗ Strafen, die
hatte man in Pommern das Beduͤrfnis gefühlt,
seither nach Maßgabe des Erkenntnisses, entweder auf den verschiedenen Festungen, unter dem Namen Baugefangenschaft, oder auf den verschiedenen, in der Provinz zerstreuten Zucht—
Haͤusern gebuͤßt wurden, eine eigene, dem Zweck entsprechende Provinzial-⸗Straf⸗ und Besserung⸗-Anstalt zu fundiren, und da—⸗ durch die zwecklose Aufbewahrung der Gefangenen auf den Festungen und in den Zuchthaͤusern aufzuheben. Durch Auf⸗ loͤsung des bestandenen Amtes Naugardt, wurden die zum Wohnsitze der Beamten bestimmt gewesenen Gebäude der ehe⸗ mals Graͤflich v. Ebersteinschen Burg, schon ihrer naturlichen Lage wegen, da sie auf einem, eine Insel bildenden Erdstriche liegen, als ganz passend zu diesem Zwecke gefunden; hoͤchsten Ortes wurde die Einrichtung dieser Gebaͤude zu einer Provin— zial⸗Straf- u. Besser⸗Anstalt nunmehr genehmigt, und unter der oberen Leitung Sr. Excellenz des Herrn Ober-Praͤsidenten von Pommern, Wirklichen Geh. Rathes Sack, wurden Bau und Umwandlung der uochigen Gebäude in der Art vollendet, daß am a5ten Mai 1920 die Anstalt eröffnet, und saͤmmtliche Bau— Gefangene der Pommerschen Festungen und die mannlichen
Zuͤchtlinge der verschiedenen Zuchthaͤuser zur Anstalt abgeliefert werden konnten. Nur die weiblichen Straͤflinge mußten, des noch nicht ganz vollendeten Baues wegen, anfaͤnglich noch in den Zuchthausern bleiben, und wurden spaͤter hieher abgegeben. Unter der Leitung Sr. Excellenz des Herrn Ober-Praͤsidenten, wird das Institut durch eine Birektion verwaltet, die aus ei— nem Direktor und 4 Mitgliedern, nämlich dem Seelsorger, dem Justitiarius, dem 2sten Arzte und dem Rendanten der Verwaltungs⸗Kasse besteht. Unter dieser leitet die inneren Ge— schaͤfte speciell ein Inspektor, der zugleich Oekonom und Rech— n Fuͤhrer ist, mit der bensthigten Zahl der Gefangen— Aufseher.
Die Erfahrung hat bestätigt, daß diese wenigen Offsieian⸗
ten, bei regem Streben nach Erfuͤllung ihrer Pflicht, zur regel— mäßigen Verwaltung hinreichen. — Die Gefangenen sind nach Maßgabe ihrer Vergehen, ihrer Gefaͤhrlichkeit, und in Betracht ihrer Strafzeit, in 3 Abtheilungen getheilt; jede Abtheilung wird in eiuem besonderen Gebäude aufbewahrt. Versetzung von einer Klasse zur anderen findet als Strafe und Belohnung statt. Der Unterschied in den Abtheilungen liegt in den bes⸗— seren, und theilweise nicht mehr einsamen Gefaͤngnissen, in Er— leichterung der Fesseln, Gewährung mehrer kleinen Freiheiten und in einer dem Zwecke angemessenen linderen Behandlung. Die erste und zweite Abtheilung, d. h. die in der Regel min— destens eine Strafzeit von 3 Jahren haben, sind gefesselt und mit der Strafkleidung (halb gelb, halb grau) belegt, die dritte Abtheilung aber ist nicht gefesselt und ist mit ganz grauer Bekleidung versehen. Am 11ten d. M. betrug die Zahl der Sträflinge ag3 und zwar befanden . in der 1. Abtheil. 37 männliche g weibliche Summa 45 — — 4. 51 45 w 92 — . 92 ̃ Summa 2353 Im Laufe des abgewichenen Jahres war indessen die Zahl der Straͤflinge im Durchschnitte nur 135 Koͤpfe, und nach die⸗ ser Zahlist auch die nachstehende Berechnung, welche die Unter—⸗ halt-Kosten eines Straͤflings und den von ihm erarbeiteten Lohn, so wie die gesammten Administrations-Kosten nachweist, an—
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gelegt.
Fuͤr das verflossene Jahr war nach einem, schon im Jahre 1619 abgeschlossenen Entreprise- Kontrakt, die Verpflegung an einen Entrepreneur ausgethan, und bei den damals be—
stehenden hohen Kornpreisen, kam die tagliche Verpfleg—