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denn drei Wochen gewichen, und der Handel schien wieder zu
beginnen. z , ; Nach einem im Journal des Dèebats befindlichen Schrei⸗
ben des Hrn. Saint⸗Raymond aus Caen, landete am 6. Jun. 1916 die verstorbene Königin von England, damalige Prinzes⸗ sin von Wallis zu Konstantinopel, und verweilte daselbst 1 Tage; während dieser Zeit wirkte sie sich nach vieler Muͤhe die Verguͤustigung, Mu einer Zusammenkunft mit der Sultanin Valide, einer in Nantes gebernen, und von Martinique aus, in das Harem gekommenen Franzoͤsin, aus, jedoch durfte sie nicht in Europaͤischer Tracht, sondern mußte als Türkin geklei⸗ det erscheinen; die Zusammenkunft hatte in einem Sprach⸗ Zimmer des Serails Catt, Die Unterhaltung war lang und Jewann bald durch Validens vertrauliche Mittheilungen an Interesse. Die Sultanin betranerte die Einbuße der Euro⸗ päischen Sitten und geselligen Gebräuche, und empfand die unwiderrufliche Trennung von Vaterland und Eltern auf das schmerzhafteste. Die Prinzessin versprach der Sulta⸗ nin, uͤber deren Angehdrige in Martinique moͤglichst genaue Kunde einzuziehen, und ihr solche im Geheimen zugehen zu lassen. Valide versicherte dagegen, die Prinzessin sey bereits in voraus allen Pascha's empfohlen, deren Gebiet sie auf ih⸗ rer Reise nach Jerusalem zu passiren habe; ganz besonders aber habe sie dieserhalb das Noöͤthige an ihren Bruder, den Viee⸗
oͤnig von Aegypten, Mehemet⸗ Ali, Pascha erlassen, dessen Foergewalt sich bis nach Syrien und Ara ien erstrecke. Beide Fuͤrstinnen schieden mit allen Zeichen der Feeundschaft, unter den ruͤhrendsten Ausdrucken von einander. Am 17. Jun. ging die Prinzessin von Wallis an Bord ihres Schiffes, um nach Jerusalem ihre Reise fortzusetzen; den folgenden Morgen, ehe die Anker gelichtet wurden, erschien der Siegel⸗Bewahrer an Bord ihrer Fregatte, und uͤberreichte ihr, im Namen der Sul⸗ tanin, an Indischen Cachemir⸗ Schawls, kostbaren Stoffen, Parfuͤmerien, Haarngdeln, Perlen und Edelsteinen ein Geschenk, dessen Werth ungefahr 45,000 Piaster betragen konnte.
Marseille, 2. Sept. Wegen des gelben Fiebers, duͤrfte
der Handel-Verkehr mit der ganzen Kuͤste Spaniens bis jen— seit Gibraltar aufhören. Dies hat die Preise des Oeles, des⸗ sen unsre Seifensiedereien bedürfen, schon sehr gesteigert.
Kehl, 29. Sept. Dieser Tage ging eine Arabische Stu⸗ terei, aus 25 der auserlesensten Pferde destehend, fuͤr Se. Maß. den Kalser Alexander bestimmt, von Paris kommend, hier durch. Dieser Transport sollte von den Afrikanischen Kuͤsten aus, in Odessa ausgeschifft werden, aber die Unsicherheit im Archipe⸗ lagus machte dies , derselbe mußte daher seinen We ich Frankreich nehmen. . . * n,, 2. Hei. le neue Sheriffs von London sind anstatt der. abgehenden Aldermen Waithmann und William, die Aldermen Garatt und Venables gewahlt worden.
Alderman Magnay, ein n . ist zum Lord⸗Ma— or fuͤr das nächste Jahr erwählt. x 9 . hr 9 Rr duktion in den Besoldungs-Kosten der Bank von England nahe bevor. Von 1000 Angestellten schafft die Bank ungefähr den achten Theil, jedoch. mit lebenslaͤngli⸗ chen Pensionen ab, wodurch sie, wenn diese abgelaufen seyn werden, gegen 20,0090 Pfd. St. im Jahre erspart.
Ein großes Handelshaus in Neapel schreibt vom 11. v. M., daß auf telegraphische Nachrichten von zem ausgebro⸗ chen seyn sollenden furchtbaren Aufscgude in Palermo, eiligst Oestr. Truppen unter Geleit zweier Fregatten eingeschifft wor⸗ den waren. ᷣ 9 6
In Philadelphia wird der Kiel zu einem Krieg Schiffe gelegt, welches das groͤßte in der Welt werden, drei ganze Stückgänge bekommen, und 140 Kangnen führen soll.
Dle Regierung hat befohlen alle Telegraphen zwischen der
Abmlralität ünd den Außen, Hafen in guten Stand zu hen. Man glanbt, daß dies wegen schnellerer Mittheilung der Nach⸗ richten uͤber die Reise des Koͤniges geschehe. 33 Gibraltar, 10. Sept. Das gelbe Fieber herrscht jetzt auch in El Puerto de Sta. Maria. — Ein kleines Tripolita— nisches Geschwader, das zur a. der Pforte ausgelaufen war, ist ben Griechen in die Hande gefallen. Bruüssel. Das Gefolge des Koͤniges von England besteht zus den Lords Eonyngham, Vater und Sohn, welche im Wa⸗ gen Sr. Maj. fahren; dem Herzoge von Wellington und dem Marquis von Londonderry. Diesen begleitet Lord Clan⸗ william, Sir Benjamin Bloomfield, General Baker, der Rit— ter Barnet, der die Details der Reise besorgt, und ein
Leib⸗Arzt. . ir, Hannover, 2. Okt. Von der Graͤnze ab bis hieher wird der Koͤnig einige 30 Ehrenbogen passuen. Alle Aufstel⸗ lung vom Militair beim Einzuge in die Stadt, ist von Sr. Maj. , der Koͤnig will am liebsten von den Buͤr⸗ ern selbst empfangen seyn. . . h ö ,. Gasthoͤfe sind zum Theil schon mit Fremden uͤberfuͤllt, auch viele Wehnungen in Privat⸗Haͤusern an solche vermiethet. zanches Zimmer wird mit 1 Louisd'or taͤglich bezahlt. . . ö 9. 2 Herrühausen sind mehre neue Gasthaͤnser und Re⸗ staurãtionen zu Bewirthung der Fremden und der im Gefolge des Koͤniges befindlichen Personen etablirt; die Koͤnigl. Kuͤche wird von den hiesigen Mundköchen besorgt.
Se. K. H. der Erzherzog Ferdinand von Oestreich, werden hier mit Bestimmtheit unter dem Namen eines Grafen von Feldkirch erwartet. Unter den hohen Fremden, deren Ankunft man entgegensieht, sind Se. D. der Erbprinz von Hessen⸗ Homburg, Ihre Durchl. die Fuͤrsten von Lippe⸗ Detmold und Buͤckeburg u. s. w.
verwandten Koͤniglich Preußischen stat dem Koͤnige, als Oberhaupte des gesammten Hauses
— 5. Oct. Durch die, schon gestern aus Aae hier eingetroffenen Nachrichten, haben wir erfahren, Se. Koͤnigl. Maj., da Sie einen Tag laͤnger in B verweilen, erst am 2. d. M. in Aachen ankommen wen Nach der, heute fruͤh von Muͤnster erhaltenen Meldung selbst der General Bloomfield bereits angelangt war) ha Se. Maj. die Absicht, in Duͤsseldorf ebenfalls einen Tag? aufzuhalten, und werden also erst, morgen Ihre tents Staaten betreten. w
Karlsruhe. Hier sind kuͤrzlich drei junge Maäͤnnet, unter der bekannte (in No. 95. der Staats⸗Zßeitung erwaͤh Dr. Zimmeren aus Heidelberg, von der juͤdischen zur christs Religion uͤbergetreten.
Ja ck, 5. Okt. Des Koͤniges von England Maj. ista dieses mit einer kleinen Suite von 2 Wagen hier eingetmf und wird den 6. wahrscheinlich, gewiß aber den 7. in Ho hausen eintreffen, daselbst 2 Tage inkognito bleiben, und den g., seinen Einzug in Hannover halten.
Sigmaringen, 29. Sept. In dem Fuͤrstlichen Hohenzollern⸗Sigmaringen haben aͤltere Erbvertraͤge bestin durch welche sowol die Ordnung in der Nachfolge, um
Unveraͤußerlichkeit des Stammgutes, als insbesondere das
hältnis festgestellt war, in welchem die beiden Fuͤrstlichn nien Hohenzollern⸗Hechingen und Sigmaringen zu dem sth Hause, und zu Sr.
henzollern sich befinden. — Inzwischen haben veraͤnderte tische Verhältnisse, und ein vermehrter Landes-Besitz in Fuͤrstlichen Linie von Hohenzollern-⸗Sigmaringen die Ueb gung bewirkt, daß ein umfassendes, au den aͤlteren traͤgen gegruͤndetes Familien-Statut, der Fuͤrsorge fuͤr die kommen, und der Wohlfahrt des Hauses wesentlich entspr werde. — Der regierende Fuͤrst von Hohenzollern⸗Sigmam hat in dieser Ueberzeugung und nach dem Vorgange an teurschen FuͤrstenHäuser, ein solches Familien Statnt err welches des Koͤniges von Preußen Majestaͤt, als Che Gesammt-Hauses, durch eine, zu Berlin unter dem 9. 9 d. J. vollzogene Urkunde bestatiget haben. Auf gleiche ist Der Beitritt von den sämmtlichen Agnaten der Fh eg e hen Linie erklart worden. — Das Statut ba ü g Titein sehr ausfuͤhrliche Anordnungen, welche vorztz auf die Ordnung der mannlichen Nachfolge, die Besilmm der Vormundschaften, Appanagen, Erhaltung des Stgl Gutes, und Anlegung eines immerwährenden Schulden zungs⸗- und Erwerbungs Fonds gerichtet sind. Stuttgart. Den 28. September wurde in Verbin mit dem gewöhnlichen Volks-Feste, das landwirthschaftlich= zu Kannstadt zum viertenmal gefeiert. Zum Wett⸗-Rennen n
den a3 Pferde vorgefuͤhrt, welche in sechs verschiedenen lich lungen den Kampf bestanden. die zur Schau ausgestellten neuen oder veredelten Boden
zeugnisse der Landes-Kultur, so wie auch verschiedene M
nen und Kanstprodukte, in Hoͤchsten Asgenschein. Würzburg. Mehre der nach Wien bestimmten B
schen Pflanzen kränkeln, und sollen daher den Winter
hier in kanstgärtnerschör Pflege bleiben, weil man fuͤrchtzn
anfangende kuͤhle Witterung moͤchte ihnen auf der D
wohin alles durch Wagen transportirt werden soll, noch
schaden.
Wien. (Aus dem Oesteeichschen Beobachter.) Da wohnliche Koärter aus Konstantinopel vom 10. Sept. h wenig Neues aus dieser Hauptstadt, wo seit mehren. V die Ruhe vollkommen hergestellt, und durch keine neuern angenehmen Vorfälle gestoͤrt worden war. Wenn diese
Sache auch in allen Zeitungen der Welt geleugnet
sollte, so ist und bleibt sie dennoch wahr. Der Kurbal ram (das kleine Bairam-Fest) ging ohne alle Stoͤrung
ber. In den der Haaptstadt zunächst liegenden Pro
des Tuͤrksschen Reiches war wenig oder gar nichts Bemei werches vorgefallen. Die Ottomanische Flotte lag in den ten Tagen des August noch vor Rhodos, wo, Nachrit aus Smyrna vom 25. Aug. zufolge, die aus sechszehn Kn Fahrzeugen bestehende Eskader des Pascha von Aegypten ihr gestoßen war. Sie hatte weder eine erste noch eine zu Seeschlacht gewonnen oder verloren, denn sie hatte kein llefert. — Bei der Kaiserlich O streichschen, der Koͤnigl. Biitannischen, der Koͤnigl. Franzoͤsischen, und den uͤbeigen sandtschaften zu Konstantinopel laufen taglich Klagen der 9 Fahrer wegen der Seeraͤuberei ein, welche nun auf den J des Archipelagus vollstaͤndig organisirt zu seyn scheint, z lich sind mehr bedeutende Handel-Schiffe unter verschie Flaggen angehalten und nach einer abgelegenen Insel fuhrt worden, woselbst ein sogengnntes Prisen⸗Gericht ern worden seyn soll. — Da der Hafen von Konstantinopel wieder von jeder Handels-Beschraͤnkung befreit ist, so lh täglich Schiffe aus den Haͤfen des Schwarzen Meeres das ein. Mans sing in Konstantinopel an, Besorgnisse uͤbet öffentlichen Gesundhert-Zustand ju nähren, und sprach von zeinen Pestfällen, die sich ereignet haben sollten. Der Gebrauch aller Gattungen Weinschankgeraͤthe Kupfer oder Messing ist hier kuͤrzlich verboten. Lemberg. Gegen die hier herrschende Ruhr wird i öffentlichen Blattern, amtlich, unter anderen auch das, unter Namen Balzcz bekannte sauerliche Getränk empfohlen. Afola, z 13. Sept. Gestern besuchten der Vier
und seine Gemahlin auf ihrer Durchreise, von Cremona
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Stadt in der Lombardischen Delegatlon Breseia⸗
Hierauf nahmen Se. K. Mm
d, die Seiden⸗Haspelei des Franz Reina und die Spiun—⸗ hie des Dr. Loreatelli, wo jahrlich üͤber 20, oo0 iind &. . acbeitet werden; wohnten abends einer musikalischen Akade⸗ bei, und setzten . ihre Reise nach Crema fort.
Eũivor nv. Der Admiral Ismael Gibraltar, der jetzt, wie heißt, das kleine An . Geschwader kommandiren soll, ad sich auf seiner Ruͤckreise aus Schweden eine Zeit lang durch lange Uebung hat er sich zwar alle Praktik erwor—⸗ ; uͤbrigens aber soll er ohne alle theoretische Kenntnis und dem, durch ein unruhiges Leben, und hohes Alter fast kon— am Leibe seyn. Alle Jonische Unterthanen, welche an Griechischen Befreiungs-Kriege Theil genommen haben, hauf immer verbannt und ihrer Guͤter verlustig, wofern sie gt binnen einem Monate zurückkehren.
Venedig, 17. Sept. Die von einem Tuͤrkischen Korsa— beraubten Schiff⸗-Kapitains Florio und Bernetich, haben ch ein Franzoͤsische Fregatte ihre Freiheit wieder erhalten, fe nahm dem Korsaren die Beute ab, und fuͤhrte ihn selbst One ma, wo er nach der Strenge der Gesetze bestraft den soll. ;
Stockholm, 28. Sept. Gestern wurde der Leichnam General-Lient. v. Cardell feierlich zur Erde bestattet. Der cg, in welchem der Verewigte ruhet, wurde vormittags im Fhause auf Kanenen und Kugeln in Parade ausgestellt. Die fernere Erscheinung des Anmaͤrkare ist untersagt. Er esich erlaubt zu sagen, die Artillerie werde fuͤnf Tage lang freuen, daß ihr Chef, der General-Lieut. von Cardell ge⸗ zen.
Nach dem Ableben des Gen. v. Cardell hat der Kronprinz Ober-Befehl uͤber die Schwedische Artillerie uͤbernommen. Zum Verkehr mit Finnland vermittels der Dampfschiff⸗ t wird nun der Versuch gemacht. Am Montage geht zum nmalet das von Hrn. Owen erbaute Dampfboot, Stockholm, hier nach Abo ab, um am Dinstage nachmittag dort, und Freitage wieder hier zu seyn. Die Ueberfahrt kostet fuͤr
Passagier 8 Rihl. Bko.
Odefsa, 14. Sept. Gestern liefen mehre Schiffe von
stantinopel ein, welche den Ort am g. d. verlassen hatten. Die
hebrachten Briefe melden nichts Gewisses uͤber die angeb⸗ erfolgte Hinrichtung der Familie Kallimachi. Die in Odessa dlichen Berwandten dieses Fuͤrstlichen Hauses geben jedoch Alb noch keinen froͤhlichen Hoffnungen Raum; denn nach. Gewohnheiten der Pforte ist die Verbannung fast immer Forbote der Hinrichtung, und die Ausrottung aller Fana— n,Familien scheint im Divan unwiderruflich beschlossen. — g. Sept. passirten auf Transport⸗Wagen 0, 00 Zelte zu rer Armee am Pruth hier durch.
Unser Freihafen bleibt bis auf weitere Anordnung unver— ert bei seiner bisherigen Einrichtung; die Kaufleute konnen [ Waaren wie bisher einführen. — Nachrichten aus Ka— Mata (auf der Halb⸗Insel Morea) zufolge, haben die Grie⸗
die Festung Monavassia durch Kapitulation genommen.
Jassy, 19. Sept. (Aus dem Oestr. Beob.) Am 11. war Fiaja Bei mit seinen Truppen aus Jassy nach Braila ab⸗ zen. An demselben Tage bezog Salih Pascha den von Kiaja Bei bisber bewohnten Fuͤrstenhof, und leitet nun dort aus die Landesgeschaͤfte, einverstanden mit dem Ge— -⸗Intendanten der Tuͤrkischen Armee in der Moldau, Mus⸗ Effendi, und dem Kaimakam Stephanaki Wogorides. Em Insurgenten-Haufe, bestehend aus Albanesern und suten, welcher sich in dem Kloster Seka, bei Niamz, fest— t hatte, wurde am 14. durch den Bimbaschi Bosnak Meh— Aga angegriffen. Gestern fruͤh hielt sich dieses feste Kloster „ unverburgte Geruͤchte verkuͤndigen dessen abends erfolgte erung. — Der kuͤrzlich hier angekommne Salachor, Miri kapha, hat gestern seine Ruůͤckreise uͤber die Dongu ange— „um der Pforte Bericht uͤber den Stand der Dinge in Doldau zu erstatten. — Die strenge Mannszucht, welche Hh Pascha haͤlt, hat vielen der uͤber den Pruth gefluͤchte⸗ Bojaren und sonstigen Moldauern den Muth eingeslößt, Hach ihrer Heimat zuruͤck zu begeben. Die Stadt Jassy has flache Land fangen demnach an, sich wieder zu bevoͤl— Derselbe Fall findet in Bukarest und in den uͤbrigen len der Wallachei statt. Der Gesundheit-Zustand in beiden Fuͤrstenthümern ist fortdauernd befriedigeud. Semlin, 16. Sept. Briefe aus Salonichi vom 25. melden, daß beinahe alle dortige Griechische Kaufleute, ö der Ereignisse bei Kassandra, vom Pascha eingeker— worden sind. . 'Lorfu, 6. Aug. Am 21. d. gieng hier das Kriegschiff Maj, der Rochefort, in Begleltung der Fregatte Revo— jaire, und mehrer anderer Schiffe, unter Segel, und hatte dmiral Sir Graham More, Ober-Befehlshaber der britannischen Seemacht im Mittelländischen Meere an
ante, 24. Aug. (Aus dem Hestr. Beob.) In Morea ziemlich Alles beim Alten. Die festen Plaͤtze befinden brtwaährend in den Handen der Tuͤrken. Das flache Land zon beiden streitenden Parteien gegenseitig verheert, und halben drohte Hungersnoth, indem die Felder zur Zeit krnte verwuͤstet wurden. Fürst Demetrius Hypsiianti ist merwaͤhrenden Streitigkeiten mit den verschiedenen Heer— irn der Insurgenten, deren keiner geneigt ist, sein Gber⸗ mando anzuerkennen. ,
m æ4. Jul. brach in der Feste, worin Ali Pascha von
Janina eingeschlossen ist, Feuer aus, welches alle seine Pallaͤste und viele Magazine mit Lebensmitteln verzehrte. Die Ursach̃ dieses fuͤrchterlichen Brandes, det vier Tage lang währte, noch unbekannt. Seitdem verbreitet sich das schon so oft in Umlauf gewesene Geruͤcht von Ali Pascha's Tode, welches dies mal mit größerer Zuversicht als je behauptet wird. Doch glau⸗ ben Viele, daß dieses Geruͤcht sowol, als fruͤhere Unterhand⸗ lungen die er, durch einen feiner Vertrauten, Veli Aga, mit dem Oberbefehlshaber des Tuͤrkischen Belagerungs⸗-Heeres anzuknuͤpfen versuchte, bloß eine List sey, um seine Feinde irre zu führen, und uͤber seine wahre Lage zu taäͤuschen. In den ersten Tagen des Aug. erschien ein Insurgenten-Hause, ungefaͤhr 1200 Mann stark, unter Anfuͤhrung eines gewissen Perevo, vor Parga, in der Meinung, diese feste Stadt uͤber⸗ rumpeln zu koͤnnen. — Die Insurgenten wurden jedoch mit Verlust zuruͤckgeschlagen, und seitdem ist dort sowol, als an der ganzen Kuͤste bis Voniza nichts von Bedeutung vorgefal— len. — Den Griechen in Morea fehlt es an Kilegsvorraäthen jeder Art, vorzuͤglich aber an Gehorsam und Subordination gegen ihre eigenen Heerfuͤhrer. Da diese wieder unter sich un— eins sind, so konnte es bisher zu keiner kriegerischen Operation gem. , welche zu einem bedeutenden Resultate hätte fuͤhren
nnen.
Aus Smyrna meldet der daselbst erscheinende Spectatenr Oriental vom 4. Aug. „Seit 14 Tagen ist kein Mord mehr auf den Straßen vorgefallen, wo deren sonst mehre an Einem Tage veruͤbt wurden. Die Ankunft eines neuen Beamten der Pforte hat die beste Wirkung gethan. Er war der Ueberbrin— ger außerordentlicher Firmans, und seiner Ankunft war ein Ruf von Festigkeit des Karakters vorangegangen, der in vor— aus geeignet war, die Gemuͤther zu beruhigen und Vertrauen einzufloͤben. In allen Straßen war durch Ausruf bekannt ge— macht worden, daß alle oͤffentlichen Markte Montag den 30. Julius unfehlbar geöffnet werden sollten, und daß man nichts zu befuͤrchten habe, weil auf ausdruͤcklichen Befehl des Großherrn vergossenes Blut auf der Stelle durch Blut geraächt werden solle. Sammtliche Maͤrkte wurden auch wirklich geoͤffnet, ohne daß die Ruhe im mindesten gestoͤrt worden ware. Lissabon, 12. Sept. Mehre Handel⸗Schiffe, aus ver— schiedenen Hafen des Mittellandischen Meeres hier angekom— men, hatten einige Individuen an Bord, die von dem gelben Fieber angesteckt waren. Sogleich wurden sie nach dem Laza— reth von Mahon abgefuͤhrt.
Curagao, 18. Jul. Fast die ganze royalistischs Bevoͤl⸗ kerung der Terra firma befindet sich auf der Flucht; die Kolum— bier siegen uͤberall, unsere Insel ist von Fluͤchtlingen voll, die See mit den Korsaren Bolivars und Brions bedeckt; die Inde⸗ pendenten haben Caracas, Laguaira, Coro und Margeaibo inne.
Auf. Hayti ist nun Oednung und Ruhe uͤberall unter Boyers Regiment, und der Handel wieder hergestellt.
Berlin, 8. Okt. Landfracht-Sätze in Preuß. Kour., zu welchen, nach Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner nach Danzig 5 Rthlr.; Elbing s Rihlr.; Hamburg (in Golde) Rihlr.; Koͤnigsberg 7 Rthlr. ; Luͤbeck (in Golde) 2z Rihlr.; Rostock (in Golde) 3 Rihlr.; Stralsund (in Gol— de) 3 Rthlr.
Königliche Schau spiele.
Donnerst. 11. Okt. Im Schauspiel⸗Hause: Der kurze Roman, oder die seltsame Wette, Lustsp. in 1 Aufzuge. Hier⸗ auf: Kleines Intermezzo aus der Oper, Der Barbier von Sevilla, von Rossini, in Italienischer Sprache und im Ko⸗ stuͤm vorgetragen von dem Sanger Hrn. Roͤkkel und Mlle. Martane Kainz aus Wien. Dann: Der Jurist und der Bauer, Orig. Lustsp. in 2 Abtheil, Und: Seenen aus der Oper: Die diebische Elster, von Rossini, in Italienischer Sprache und im Kostuͤm vorgetragen von dem Saͤnger Herrn Roͤkkel und Mlle. Mariane Kainz.
Freit. 12. Okt. Im Opern⸗Hause: Aleeste, große Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Gluck. Ballets vom Koͤnigl. Balletmeister Telle.
Ein Platz in einer Loge des Koͤnigl. Ranges 1 Rthlr. 8 Gr. u. . w.
Sonnt. 14. Okt. In Potsdam: Der Hagelschlag, Lust— spiel in 1 Aufzuge. Hierauf: Pas de quatré, ausgeführt von den Elevinnen der Koͤnigl. Tanzschule, Mlles. Brandes, Gal— ster, Adler und Schulz. Pas de deux, getanzt von Mlle. Roͤ— nisch und Hrn. Konst. Telle. Pas seul, getanzt von Mlle. Lampery. Fas de deux, getanzt von Mlle Lemiere und Mlle, Lequin. Finale. Und: Der Dlener zweier Herrn, Lustspiel in 2 Abtheilungen.
— — —
Meteorologische Beobachtungen.
Barometer. Therm. Wind. Witterung. IL. Gs 3 — * 8864 S. W. WBolkigt Mondblicke, F. 287 3 8“ 824 W. N. Nebel, trüb.
M. e879 4 -“ 10 ** N. W. trüb, Wind. . A. Ege 4 4“ 984 N. W trüb. 10. Okt. F. 260 4 5 524 N. W. strüb, Soonenschein.
8. Okt. 9. Okt.
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