1821 / 125 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 18 Oct 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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Eichstébt or, Speier 20. Dem Erjbischofe von Maͤnchen und Freising sind die bischoͤflichen Kirchen von Augsburg und Passau, als Suffragankirchen untergeordnet, und dem Erz⸗ bischofe von Bamberg die bischoͤflichen Kirchen von Wuͤrʒ⸗ burg, Eichstaͤdt und Speler. Unter den Kanonikern des Bis— thumes Bamherg findet sich, als der vierte, der bisherige Konsi⸗ storial⸗Rath Fuͤrst von Hohenlohe. .

Offenburg. Die am . begonnenen Manoeuvres im Kinzig⸗Thale, in der Gegend des alten Schlosses Hohen⸗ gerolseck, bildeten den Franzoͤsischen Ueberfall vom Jahre 1797 auf demselben Terrain. ,

Speier, 23. Sept. . ward in der hiesigen katholi⸗ schen Kirche, die Bulle bekannt gemacht, wodurch das nach dem Konkordate angeordnete Bisthum von Speier in die Wirk— lichkeit ritt. Diesem gemäß steht nunmehr die katholische Kir⸗ che des Kreises, Unter einem Bischofe und nicht mehr unter vieren, wie es bis jetzt der Fall war, von denen einige nach ganz anderen Grundsaͤtzen den Hirtenstab fuͤhrten, als welche ein Bischof des Baierschen Rheinkreises haben muß.

Stuttgart, 9. Okt. Se. Königl. Maj. sind gestern von Höͤchstihrer Reise nach Munchen wieder hier eingetroffen.

Wien, g. Okt. Am 24. v. M. legten Se. Maj, der Kaiser, unter angemessenen Feierlichkeiten, zu dem Militair⸗ Badehause und Spitale in Baden den Grundstein.

Von dem durch die privil. Oestreichsche National-Bank eingelösten Papier-Gelde, sind abermals Zehn Millionen Gul⸗ den oͤffentlich vertilgt worden.

Triest, a4. Sept. (Aus dem Oestreichschen Beobachter.) Durch ein Oestreichsches am 22. Aug. aus Rhodus abgegan—⸗ genes Fahrzeug, Kapt. Kolovich, haben wir die Nachricht von der am 14. Aug. erfolgten Vereinigung der in den dortigen Gewaͤssern kreuzenden Gttomanischen Flotte, mit der aus Alex⸗ andrien ausgelaufenen Eskader des Statthalters von Aegyp— ten erhalten. Beide vereinigte Flotten segelten am 9. Aug. von Rhodus in der Richtung nach Kandien ab. Obgedachter Kapitain hatte weder bis zu seiner Abfahrt aus Rhodus, noch auf seiner ganzen Reise durch den Archipelagus das Mindeste von einer Seeschlacht sprechen gehort, war auch keinem Tuͤr— kischen noch Griechischen Kriegschiffe begegnet. Der am 14. Sept. aus Zante abgegangene Oestreichsche Kapitain Righetti hat die Nachricht gebracht, daß obgedachte Flotten nach den Kuͤsten von Morea gegen Koron zu steuerten, wo sie zwischen dem 10. und 12. angekommen seyn konnten. Durch ein am 1. Sept. von Zea (einer der Inseln des Archipelagus) abge— segeltes Fahrzeug haben wir erfahren, daß die verschiedenen Abtheilungen der Griechischen Eskader in die Hafen von Hy— dra, Psara und Spezzia zurückgekehrt waren, uͤm dort frische Munition und Lebensmittel einzunehmen. 55

Genug. Hier geht das Geruͤcht, daß der Koͤnig Karl Felix, in der ersten Haͤlfte des Oktobers, nach seinen Staaten zuruͤckkehren und zu Turin einen feierlichen Einzug halten, der Konig Viktor Emanuel aber, einen Theil des Winters in Niß— za zubringen wolle.

Kapenhagen. Die ganze Zahl der jahrlich von Kopen— hagen ausgehenden Schiffe nach den Daͤnisch-Westindischen In— seln, durfte wol im allgemeinen bis auf vierzig zu berechnen seyn; auch Juͤtland und Fuͤnen senden Schiffe dahin.

Ein reicher Kaufmann in Kanton hat aus Freude, nach 12 Jahren zum erstenmal wieder die Daäͤnische Flagge an der Kuͤffe von Ehing wehen zu sehen, durch den Kapitain Stage, der unser Chinaschiff, Christianshaven, fuͤhrte, ein Geschenk von mehren Kisten des allerfeinsten Thee s uͤbersandt,

Die Kultur und Civilisation soll in den zwoͤlf letzten Jah— ren in China in einem unglaublichen Grade gestiegen seyn; die Sitten sind so verfeinert, daß man uͤberall wo man hin, kommt, in einem Europäischen Staate zu seyn glaubt. Auch der Kunstfleiß ist sehr gesteigert. Man verfertigt unter andern Gold⸗ und Silber⸗Arbeiten, selbst mit Englischem Stempel, von welchen man glauben sollte, daß sie in England selbst ge— arbeitet waren.

Warschau, 7. Okt. Vor einigen Tagen wurde die Trank— und Fleischsteuer der Stadt Warschau, mit Praga, durch Lici⸗ 6 in Pacht gegeben und fuͤr 1,620,000 Gulden“) jaͤhrlich er⸗

anden.

Reval. Im Esthlaͤndischen Gouvernement, unweit des an der See liegenden Gutes Kunda, im Tolsburger Meerbusen, ist ein Hafen angelegt, um nach dem Auslande Esthlaͤndische Erzeugnisse zu versenden. Alle nach dem Tgrif zur Ausfuhr erlaubten Erzeugnisse koͤnnen bei dem, an diesem Hafen errichteten Zollhause, nach dem Auslande durchgelassen werden, die Einfuhr hingegen vom Auslande beschraͤnkt sich auf Salz und Häͤringe.

St. Petersburg. Die am 25. Sept. n. St. erfolgte Abreise Sr. Maj. des Kaisers, machen die hiesigen Zeitungen am 2. Okt. n. St. bekannt, mit dem Bemerken, daß sie ge— schehen, um die im Gouvernement Witebsk kantonirenden Gar— de Regimenter die Revue passiren zu lassen, und daß Se. Maj. nach einigen Tagen wieder in hiesiger Residenz erwartet werden. Der Zufluß auslaͤndischer Produkte und Manufakturen

waͤhrt noch immer fort. Der Absatz ist gering. Alle Maga—

zine sind gefüllt. Man hat sich sogar gensthigt gesehen, in der Nähe der Boͤrse einen großen freien Platz zu umzaäunen, auf welchem, aus Mangel an Magazinen, die Wagaren lagern.

Die neu eingerichtete Postkutsche fahrt die 550 Werste von hier bis Riga, in hoch nicht gs Stunden; der erste Platz gilt 5, der zweite 45 Rubel Bko. 20 Pfd. Gepaͤck sind frei; fuͤr das Pfd.

) 44 6Gr. Kour.

Uebergewicht werden s Kop. Bko. gezahlt; uͤber 30 3 Festtage ist nunmehr publieirt; außer den Sonntagen wer⸗

durfen nicht mitgenommen werden. d

Kiew. Im Aug. kam hier zum erstenmale ein Dan Schiff an, vom Grafen Woronzow hergesandt, den Fluß auf- oder abwärts zu führen; Fahrzeug mit 3500 Pud ) Ladung, gegen den Strom zie koͤnnen. Kurz darauf ging es auf dem Dnieper “) nach mentschug ““) ab.

Nowotscherkask. Seit dem Jun. haben wir hier außerordentliche Duͤrre gehabt; die Hitze stieg bis auf 32 Gu das Gras in den Steppen ist vertrocknet, das abgemaͤhte hie und da verbrannt. Der hiesige Befehlshaber des Kosag Korps hat hienach, zur Erhaltung der Pferde-Herden, die der Kalmyken-Seite jenseit des Don weiden, die gehön Verfuͤgungen getroffen.

O dessa, 22 Sept. Unsere Lage wird jeden Tag s samer. Alles was wir fruͤher sahen, ließ mit Wahrschn keit auf den nahen Ausbruch des Krieges schließen; jetzt ihn jeugen wir uns von einem Tage zum anderen immer mißt daß wir uns fruͤher taͤuschten. Wir befinden uns min Tuͤrken insofern in einem feindlichen Zustande, als alle komm zielle Verbindungen aufgehöoͤrt haben, demungeachtet wan die Friedens⸗-Hoffnungen immer uͤberwiegender.

Die Hetaͤristen hätten sich schon laͤngst zerstreut, wem nicht der, schon durch die Serbische Insurrektion bekannte] den unaufhoͤrlich taͤuschte, indem er ihnen noch im August sicherte, sie wurden gewis bald Unterstuͤtzung bekommen mochten sich nur noch vier Wochen halten. Unterdessen sch es nun fast gewis, daß die Russen dieses Jahr nicht kom werden.

Von der Wallachischen Gränze den 18. Sept.? dor Wiadimiresko war ein Werkzeug jener Partei, die seit langem den nun zum Ausbruche gekommenen Auf vorbereitet hatte; er trennte sich aber bald von derselben,! trat insgeheim mit mehren Bojaren in einen Briefwetßs welchen Kaminar Sawa zuerst entdeckte. Dieser und Inn bemaͤchtigten sich Theodors, und fuͤhrten ihn nach Tergomst wo ihm, auf Hypsilantis Befehl, in der Metropolie der h abgeschlagen wurde; der fragliche Briefwechsel aber wurk h Fuͤrsten Hypsilanti uͤbergeben. Nach dem fuͤr den letztgenanm ungluͤcklichen Gefechte bei Dragoschani kamen diese Papiere in Haͤnde Jordaki's, der sie, als er gleichfalls zur Flucht g thigt wurde, in einem Koffer verwahrt, Landleuten zur! bewahrung uͤbergab. Diese aber uͤberlieferten sie dem K Bey, wodurch er zur vollstaͤndigen Kenntnis des Zusamm hanges dieser Verraäͤtherei gelangte. Barbuschan Wakart ist mit 70 Edelleuten zuruͤckgekehrt; sie bezeigen in einer nen Addresse ihre Ergebenheit an die hohe Pforte. A aus Siebenbuͤrgen sind vor kurzem o hiesige Bewohner w der eingetroffen. ͤ

Von der Moldauischen Gränze. Kopf verloren haben. Der neue Seraskier ließ den vor zem und widerrechtlich in Roman geweihten Bischof in F. werfen. Laskaraki, Sturza, Spatar Buhatsh, Thw Balsch und Nikolaus Konto sind nach Jassy abgegangen. großeren Bojaren machen aber wenig Anstalt dazu.

Von der Russischen Graͤnze erfahrt man, daß das des dritten Armee-Korps bei Schitoͤmir aufgehoben word und dieses Armee-Korps Kantonirungen bezogen habe.

Die Zahl der bei dem Kloster Sek umgekommenen H risten ist noch unbekannt. Die Waffen der Gebliebenen h deu auf fuͤnf Wagen nach Nlamz gebracht.

Köonstantinopel, 10. Sept. Der Bujuruldi (Ves Befehl) welchen der Tuͤrkische Statthalter von Damack ! Jerusalem, Derwisch Pascha, unterm 5. Jul. d. J., in

der juͤngsten Zeit von den Griechen zu erdulden gehabt hat „Es ist“ sagt bei dieser Gelegenheit die Muͤnchner Zeit welche jenen Bujuruldi woͤrtl. liefert, nicht unsere Absicht, großen Aberglauben und die rohen Sitten der modernen 6 chen zu einer Zeit aufzudecken, wo ihre ungluͤckliche Lage nende Ruͤcksicht und Hilfe erheischt, aber wir konnen, zum staͤndnisse des vorstehenden Artikels, die Bemerkung nicht terdruͤcken, daß sich die Griechen gegen die Katholiken jede von Hinterlist und Verfolgung erlaubten, wie dieses glaub dige Reise-Beschreiber, Pouqueville, Bartholdy, Manet umständlich beweisen“

Madrid, 27. Sept. Dem Koͤnige ist durch eine M tation, die geschehene Installirung der außerordentlichen Sn angezeigt worden, Se. Maj. versprachen, morgen dle Ch gen derselben zu eroͤffnen.

Das gelbe Fieber ist zu Bareellona im Abnehmen; staͤrker aber wüthet es in Tortosa, wo bei der Bewohner) von good, täglich 70 bis go Menschen sterben. Das nach! Insel Majorka und in das Königreich Valencia durch? krebandiers gebrachte Faulsieber, hat mit dem Gelben F nichts gemein. Vom 298. d. M. ab wird hier ein mm Journal „Antorcha“ (Fackel) erschelnen. 4

Sevilla, 14. Sept. Die Kasse der Kathedrale ist 492, 000 Realen, durch Einbruch bestohlen worden.

General Grimarest ist aus seinem Gefaͤngnisse entsprun

Lissabon, 22. Sept. Das Dekret wegen Verminder

) Zu 347 Verl. Pfund.

*) Er hat hier seit einigen Jahren an Tiefe so verloren, die Barken in der Mitte des Stromes kaum fahren können.

) Im Gouvernement Poltawa, 227 Werste von Kiew.

um Fahrze es soll ein .

Nien sollte. Kiaja Bei sollh

mn seiner Statthalterschaft befindlichen Katholiken ('lassnchgeben eine Annaherung und Versoͤhnung zu

fert den Beweis von den Verfolgungen, welche dieselba

etz konnte

nur diejenigen religiensen Feste beibehalten, die von den es bereits bezeichnet worden sind Außerdem werden der Aug. 15. Sept. 1. Okt. 26. Jan. 26. Febr. und 4 als solche Tage festlich begangen, die fuͤr den Ruhm und Freiheit Portugals von Wichtigkeit waren. Die Kortes definitlo beschlossen, den Kronprinzen um dle Ruͤckkehr Portugal zu ersuchen. = Der Vorschlag, daß Se. K. H. Ihrer hiestgen Ankunft, die Höfe von Spanien, Frankreich England besuchen möchten, fand viele Gegner, ward aber 55 gegen 44 Stimmen genehmigt.

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Berlin, 17. Okt. Eine unverschämte Luͤge, welche die „eit eines Zeitungs-Schreibers erfunden, und die Unwissen⸗ anderer wiederholt hat, bedarf einer Berichtigung, und unterziehen uns diesem Geschaͤfte desto lieber, als es uns egenhelt giebt, die neue Europaͤische Politik von der schö⸗ Sete zu zeigen, unter welcher sie vor der unpartheyischen welt erscheinen wird. Jene Nachricht sagt, der Kaiser Rußland habe sich alle Vermittlung seiner Hohen Alliir⸗ hi seiner Angelegenheit mit der Pforte verbeten, und er— „daß er freie Hand gegen die Tuͤrken behalten wolle, wie estreich in Italien gelassen. Jedes dieser Worte ent⸗ ene Unwahrhest. Um zuvor bei dem letzten Satze stehen heben, so ist es bekannt, daß, wenn Oestreich die Beruhi⸗ g Italiens durch seine eigene Armee uͤbernommen hat, sinternehmung und alle sie begleitende Schritte m in⸗ ken Einverstandniße mit Rußland und den uͤbrigen Allilr⸗ geschahen. Als nachher S. M. der Kaiser von Rußland Faybach die erste Nachricht von dem unsinnigen Beginnen Moldauer und Walachen (Griechen, der Religion nach, nicht durch Abstammung noch Sprache) erhielt, fuͤhlte durchoringender Verstand sogleich eine Wahrheit, die nach⸗ durch unwidersprechliche Thatsachen bewiesen worden ist, nämlich der Aufstand in der Tuͤrkei, das Werk derselben mn alle Ordnung und Ruhe sich auflehnenden Faction sey, wel⸗ nachdem sie zwar verschiedene Staaten Europas durch ihre ken des Ungehorsams und der Gottlosigkeit umgekehrt oder zttert hatte, und ihren Plan, das heilige Buͤndniß der Mon⸗ n durch die Revolution in Neapel und Piemont zu trennen, ge sert sah, nunmehr die Maske der Religion annahm, um eine hcbenheit herbeizufuͤhren, durch welche das politische Inter⸗ Aller gefährdet werden mußte. Aber die Monarchen er— ten die Hand, welche ihnen dieses Uebel bereitet hatte, ihr Bund schloß sich noch enger. Sie versprachen sich enseitig, daß der Aufstand Griechenlands, zu welchen Maaß⸗ lein er fe auch in der Folge zwingen wuͤrde, sie nicht ent⸗ Von unn an herrschte uͤber die se Angelegenheit Fallergroßeste und gewiß eine beispiellose Offenheit und. Ue⸗ einstinmung zwischen den Kabinetten. Kein Schritt geschah Seiten des Rufsischen Hofes, ohne mit den Alliirten des— en verabredet, ohne von ihnen gebilligt zu seyn. Alle ha⸗ laut den Grundsaͤtzen von Rechtlichkeit, von Menschen⸗ we, von Großmuth gehuldigt, welche der Monarch Ruß, bs ausgesprochen und befolgt hat, ohne im mindesten seiner ide zu vergeben; alle haben ihm den Zoll ihrer BVewunde⸗ gund ihres Dankes entrichtet. Jeder Schritt des Russischen znets ist von den Gesandten der anderen großen Machte, zunstantinopel aufs kräftigste unterstützt worden. Die Ve— hungen dieser Gesandten hatte nicht die Form einer Ver⸗ tteinng; der Vermittler sucht die übertriebenen Forderun— zweier, mit ihm in freundschaftlichen Verhaͤltnissen stehen⸗ feindlichen Mächte herabzustimmen, und durch , ewirken.

i in Konstantinopel nicht der Fall seyn. Die von land aufgestellten Forderungen waren von allen Maͤchten, auf Vertrage, Recht, Billigkeit und Großmuth gegruͤndet, rkannt. Als solche, und folglich als Saͤtze, von denen man nicht im mindesten entfernen konnte, und von deren An⸗ mme oder Verwerfung, Friede oder Krieg abhangen mußte, den sie aufgestellt, und wenn Vermittlung von Seiten der sandten eintrat, so war es blos, insofern sie die Achtung, welcher sie persoͤnlich bei der Hohen Pforte stehen, benutz⸗ „um die Vorurtheile ihrer Minister zu überwinden, und anf die Lage des Ottomanischen Reichs aufmerksam zu ma— n, welches die uͤbereinstimmende Gesinnung der fuͤnf großen

ichte gegen sich, und keine andere Alliirten fuͤr sich habe,

die obenerwaähnte Parthey, und einige Schwindler in üutschland. Auch ist es der Stimme der Vernunft gegluͤckt, Irrthum zu zerstreuen, in welchem der Diwan eine Zeitlang delte: zuverlaäͤßige Nachrichten aus Konstantinopel melden, die Pforte, noch vor Ankunft des vor kurzem an sie abge— genen Rufsischen Ultimatums, alle darin enthaltene Forde— gen stuͤckweiss augenommen habe; so daß man sagen nte, die Sache sey vollkommen beigelegt, wenn sie nicht h an einigen unbedeutenden Nebensachen hienge, uͤber wel⸗ man die Einstimmung Rußlands und der uͤbrigen Hoͤfe h nicht hatte einholen konnen. Wie sollte also Kaiser Alex— hr eine Vermittelung verworfen haben, die ihm nie ange— en worden ist noch angeboten werden konnte? wie sollte er er— kt haben, seine Angelegenheit selbst abmachen zu wollen, da im Gegencheile noch seinen letzten Schritt durch die verbuͤn— en Mächte hat thun lassen? Die Feinde der Ruhe in Eu— a mögen also auf die Hoffnung Verzicht leisten, welche von uns berichtigte Zeitungs-A Artikel in ihnen erregt hatte. e Boͤsewichter, welche aus schaͤndlichen Absichten den bethoͤr—

ten Srlechru die Waffen in die Hande gegeben, und die Schuld des Blutes auf sich geladen haben, welches seit dem März

im Orient vergossen worden, werden so viele Verbrechen um⸗ sonst begangen haben. 6 . Aach en. Die hiesige Zeitung liefert folgenden Auszug eines Schreibens vom 10. Sept., das ein dasiges Handel⸗Haus von Konstantinopel erhalten hat. . H, Wir leben in der tiefsten Ruhe. Das Fest der Tuͤrken, Kourban-Bairam genannt, wurde mit einer ganz auffallen⸗ den Ordnung begangen. Die Regierung hat sich hiebei durch Handhabung einer musterhaften Polizei ganz vorzüglich aus⸗ gezeichnet. Tausende von bewaffneten Tuͤrken durchkreuzten die Straßen, ohne die geringste Ausschweifung zu begehen!

Aus Odessa seit 8 Tagen angekommene Briefe sind sehr

beruhigend. Man hofft fortwährend daß die Pforte durch Nachgiebigkeit das Ungewitter abwenden werde, welches uns bedroht. Noch ist kein See-Treffer vorgefallen. Die Tuͤrken scheinen die Loͤsung der großen Frage abzuwarten. Mehre Inseln des Archipelagus haben der Regierung kund gethan, sie seyen bereit, die Waffen niederzulegen, allein die Griechische

Flotte jage ihnen Furcht ein.“

Breslau. Die von Liegnitz eingesandten, bemalten (in No. 123 d. Z. erwahnten) Urnen, und Alterthuͤmer anderer Art, sind sehr bemerkenswerth. Herrmann, Thebesius und

Andere, welche uͤber die in Schlesien gefundenen Alterthuͤmer geschrieben haben, wissen von solchen bemalten Gefäßen nichts, und das erste kam im Jahre 1317 an's Tages⸗Licht, indem es

mit einigen anderen zu Wohlau beim Straßen⸗Baue gefunden ward. Es ist Tafel 1 in den heidnischen Alterthuüͤmern Schle— siens, herausgegeben von Buͤsching, ') abgebildet erschienen. Seitdem haben sich mehr und zwar bei Kameese, Schlanz und nun bei Brauchitschdorf gefunden. Außer diesen fanden sich hier sehr schoͤne Sachen von Kupfer vor, als: zierlich ge⸗ arbeitete große Reifen, die, aller Wahrscheinlichkeit nach, zu Kopfringen gedient hatten; mehre sehr vorzuͤgliche Armringe, einige trefflich gearbeitete Nadeln von großer Zierlichkeit, mit Geschmack gearbeitet und schoͤnem edlen Roste uͤberzogen. Ei—⸗ genthuͤmlich ist, daß neben und bei den Alterthuͤmern von Bronze auch so viel Bruchstuͤcke von Eisen (Messer-Stuͤcke, Nadel⸗Stuͤcke, große Reifen, welche um die Ürne lagen) ge— funden worden sind, so daß daraus gewis wird, daß aus dem Vorkommen des Kupfers oder Eisens, auf das Alter der dabei befindlichen Gefäße kein sicherer Schluß gemacht werden kann.

Das Allermerkwuͤrdigste aber, und was bis jetzt in Schle⸗— sien noch nie in dieser Vollkommenheit vorgekommen ist, war

ein Halsband von blauen Glaskorallen, in 70 Stuͤcken, wohl

erhalten und nur einzeln angefressen; einige darunter sind mit einer gelblichen Farbe in Zickzack bemalt. Außer diesem fand sich noch ein zweites, von dem 120 Korallen gerettet sind, weit kleiner als die vorigen und die meisten nur zierlich kleine Glas— Reifen mit einem großen Loche. Dies Band besteht aus hellblauen, dunkelblauen und gelben Glasperlen, und hat sei— nes Gleichen bis jetzt noch nicht in Schlesien gehabt, ja wol schwerlich in Teutschland uͤberhaupt.

Moch immer stockt der auslaͤndische Handel Verkehr mit inheimischen Erzeugnissen, besonders ist dies der Fall bei dem Absatze der Leinwand, auf den die Unruhen im Spanischen

Amerika hoͤchst nachtheilig einwirken.

Der hiesige Maria⸗Geburt⸗Markt fiel im Ganzen schlecht aus. Weiße und bunte Leinwand, auch wollene und baum— wollene Waaren fanden den meisten Absatz. Ein zu Haben⸗— dorff (Kr. Reichenbach) verstorbener Invalide, hatte das hohe Alter von 99 Jahren 4 Mon. erreicht. Noch um 3 Monate alter starb zu Boͤgendorff (Kr. Schweidnitz) die dort seit 50 Jahren angestellte Hebamme, welche waͤhrend dieser Zeit 29g Kinder eingetragen hatte. Zu Groß Strentz (Kr. Wohlau) geschah am 4. die Einweihung des, auf alleinige Kosten des Grundherrn, Grafen v. Roͤder, ganz neu erbauten Schulhauses. Der zu Landeck verstorbene Post-Kommissarius Wagner hat der dortigen Schule sein ganzes Vermögen vermacht. Die Burgerschaft zu Reichenstein hat zum Bau eines nenen Buͤr— ger-Hospitals, wozu die Kaͤmmerei das Holz geschenkt, die Summe von 1000 Rthlrn. beigetragen. Zu der vom hiesi⸗

gen Magistrate, seit 2 Monaten errichteten Spar⸗Kässe haben

sich bereits 111 Theilnehmer gefunden, und zusammen 4393 Rthlr. angelegt. . Bromberg, 1. Okt. In Folge Engl. Nachrichten sind

die Preise, vorzuͤglich des Waltzens gestiegen, und es sind be— reits bedeutende Einkäufe gemacht. Gleichzeitig heben sich die Preise des Spiritus. In Trzemeszno wird die Tonne mit 40 Rthln. bezahlt, die man bisher fuͤr 30 kaufte. . Aus der Stadt Schoͤnlake wurden 2000 Stuͤcke Tuch zur Leipziger Messe verschickt. * In der Nacht zum 1. d. M. erlitt die Kreis⸗Kasse zu Chodziesen einen gewaltsamen Diebstahl von 15,000 Rthlrn.; noch ö die Diebe nicht ermittelt. . er Musikus Zutkowski rettete mi

ein in die Weichsel gefallenes Kind. Das ansehnliche Dorf Dratzig (Czarnikauer Kr.) ist in Flammen aufgegangen. 110 Familien sind dadurch ihres Ob—

daches beraubt. . . . 11. Okt. Das hiesige Königl. Gymnasium, i. J. 1817 durch des Koͤniges Gnade neu gestiftet, hat bei

Gelegenheit der, am 5. und 6. Okt. stattgefundenen diesjähri=

t großer Beherzthelt

)Diese Hefte kommen à 1 Rthlr. 8 Gr. bei Hartknoch in Leipzig heraus, und enthalten, außer der noͤthigen Beschreibung, genaue Abbildungen nach der Große der Urstüce.