1821 / 129 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 25 Oct 1821 18:00:01 GMT) scan diff

Gestern gab der Franztsische Gesandte ein diplomatisches

Diner. Abends war bei dem General Bennigsen Ball. Bei der Ruͤckreise Sr. Maj. durch das Hessische, wird mit Pferden aus dem hiesigen Stalle, aber ohne Livree ge—

ahren. ;

. Karlsruhe. Der landstaͤndische Ausschuß tritt den 1. Nov. zusammen. An dessen Spitze steht bekanntlich der Halbbruder des Großherzoges K. H. 1 Wilhelm.

Professor Leuchsenring erklaͤrt in den hiesigen Zeitungen, daß zu seinem neulichen Ruͤcktritte in den Schoos der evange— lischen Kirche, die Ueberredungen seiner Mitlehrer am hiesigen Lyceum, nicht die Veranlaßung gewesen.

Kassel. Der Geschäftstraͤger am Königl. Saͤchsischen Hofe, bisherige Regierungs-Rath von der Malsburg, in der li— terarischen Welt ruͤhmlichst bekannt, ist zum Titular-Kammer⸗ Herrn ernannt. t

Der Absatz von Loosen solcher ausländischen Lotterien, de— ren Plane auf irgend eine Weise Freiloose enthalten, so wie das Spielen in diesen Lotterien, ist bei 100 Rthlr. Strafe un— tersagt.

Am ißten Oktober reiste Mad. Mara, uͤber Gotha, nach Berlin ab. Unter andern wärd sie hier in eine Familie gela— den, deren verstorbener Vater, fruͤher ihr Wohlthaͤter gewesen. Nach einem froͤhlichen Mahle trat sie zufällig in das Zimmer, in dem der Geist ihres väterlichen Freundes, seine sterbliche Huͤlle verlassen hatte; ein Fluͤgel stand jetzt an der Stelle, an der damals sein Sterbelager sich befunden hatte. Tief ergriffen trat sie zum Fluͤgel, und sang jenes beruͤhmte Haͤndelsche „Ich weiß, daß mein Erloͤser lebt“ mit so ruͤhrender Einfachheit, daß keiner der Umstehenden ohne Thränen blieb. Bei dem neulich erwaͤhnten Male, das ihr zu Ehren veranstaltet war, fuͤhrte sie, als Koͤnigin des Festes, der Fluͤgel-Adjutant Sr. Hoh. des Kurprinzen, in den Speise-Saal. Pauken und Trompeten-⸗-Schall begruͤßten die Gefeierte, und nach der Tafel ward sie von Gerstäcker, mit einem Lorber-Kranze gekrönt.

Stuttgart, 18. Okt. Die Prinzessin Auguste von Eng— land K. H. traf gestern von Ludwigsburg zu einem Besuche J. J. M. M. des Koͤniges und der Königin hier ein, und wohnte einer Vorstellung im Koͤnigl. Hoftheater bei. Nach re, ,. des Schauspieles kehrte J. K. H. nach Ludwigsburg zuruck.

Wurzburg, 18. Okt. Heute, an dem ewig denkwuͤrdl— gen Jahres-Tage der Voöͤlker-Schlacht bei Leipzig, wurden ge— gen 5os Arme, auf Befehl Sr. K. H. des Kronprinzen ge— speist. Zu Fuͤrth bewirthete die dasige Stadt, an gedachtem Tage, 1go Arme; das Lebens-Alter sammtlicher Gaͤste zu sam— men gerechnet, betrug 11, 308 Jahre.

Wien, 19. Okt. (Aus dem Oestr. Beobachter.) Fol, gendes sind unsere neusten Nachrichten aus Konstantinopel vom 25. September; .

Die Pforte ist unablaässig mit Erganzung der verschiedenen gegen die Insurgenten aufgestellten Heere beschaäͤftigt; man sieht fast taglich aus Asien Truppen-Verstaͤrkungen heranziehen, die sich zum Theil nach den Donau-Festungen, zum Theil zu den Heeren in Rumelien und Morea begeben. In der letzt⸗ verflossenen Woche wurden auch die fuͤr die verschiedenen Korps bestimmten Musul-Eminis oder Intendanten ernannt. Einer derselben ist Nadir-Bei, ehemaliger Minister des Inneren.

Die Tuͤrkische Flotte, welche in den Gewaͤssern zwischen

Samos und Rhodus stationirt war, soll sich den neusten Nach- richten zufolge, gegen Cerigo gewendet haben, um sich mit der

Division des Kapüdana Bei zu vereinigen, der seic mehren Monaten im Jonischen Meere gelegen hatte. (Die Tuͤrkische Flotte ist bekanntlich am 14. Sept. auf der Rhede von Zante. vor Anker gegangen.) Die Griechischen Insurgenten-Schiffe haben sich gröͤßtentheils nach ihren Inseln begeben, um aus—

gebessert und mit neuen Mund- und Krieg-Vorraͤthen versehen nie mit 17 Spezies wanderte er, von dem 65 Meilen langen? sehr erschoͤßft, in Altona ein; nach seinen Briefen vor

zu werden. Ein angesehener, vor kurzem nach dem Archipela⸗

gus abgesandter Beamter der Admiralität, hat den Auftrag, die Griechischen Insel-Bewohner neuerdings zum 8

aufzufodern und ihnen die buͤndigsten Versicherungen fuͤr die

Aufrechthaltung ihrer Freiheiten und Gerechtsamen zu gewaͤhren.

Es eirkulirt eine an die Griechen auf Morea gerichtete Proklamation, unterzeichnet von Demetrius Hypsilanti, die mit der bekannten Abschied⸗Addresse des Fuüͤrsten Alexander Hypsilanti au seine Truppen, viel Aehnlichkeit hat, nur noch in weit hef— tigeren Ausdruͤcken abgefasst ist. Da wir der Echtheit dieses Aktenstuͤckes nicht gewis sind, so theilen wir es nicht mit. Die Nachricht, daß Demetrius Hypsilanti, nebst einigen wenigen vertrauten Officieren Morena in großem Unwillen verlassen, und sich nach Hydra begeben hat, scheint jedoch nicht unge— gruͤndet zu seyn.

Unsere neusten Nachrichten aus Zante vom 21. Septem— ber melden Folgendes:

„Am 14. d. M. ging die mit der Eskadre des Pascha von Aegypten vereinigte Tuͤrkische Flotte, nachdem sie auf ih— rer Fahrt mehre feste Plätze in Morea, namentlich Koron und Motun, die wegen Mangel an Lebensmitteln ihrem Falle nahe waren, verproviantirt hatte, 34 Segel stark, auf unserer Rhe— de vor Anker. Der Admiral, Padrona Bei, versicherte dem Kommandanten dieser Insel, dem er bald nach seiner Ankunft einen langen Besuch abstattete, daß er, seit seinem Auslaufen aus den Dardanellen bis hieher, nur einmal 8 bis 10 Grie— chische Schiffe, aber in bedẽutender Entfernung, ansichtig ge— worden, und wahrend dieser ganzen Zeit nie, auch nur das kleinste Gefecht mit irgend einer Abtheilung der Griechischen Marine zu bestehen gehabt habe. .

Am 15. detaschirte der Admiral eine Abtheilung seiner

Flotte nordwärts gegen Corfu, um sich mit der im

anal liegenden E adre des 8 * Bei zu , 18. ging er selbst mit dem uͤbrigen Theile der Flotte nach Golf von Patras unter Segel.“

„Churschid Pascha hat die sichere Nachricht erhalten bedeutende Verstaͤrkungen aus Macedonien und Thessallen ihn im Anzuge sind. Achttausend Mann waren bereits in nem Hauptquartier zu Janina eingetroffen, worauf den sogleich eine Division, uͤber Arta und Mesalongi, nach Ley detaschirte, um diese Gegenden von den Insurgenten zu befn Zwei Deputirte von Hydra und Spezzia erschienen ki im Griechischen Lager vor Tripoliza, und begehrten von Vorstehern von Morea zwei Millionen Piaster, wenn st ner im Stande seyn sollten, werkthaͤtigen Antheil an dem ; pfe zu nehmen, und ihnen in der gegenwartigen Krisis

nur moͤglichen Beistand zu leisten. Aber wo sollen die ung tet, Jedermann i

lichen Moreer zwei Millionen Piaster hernehmen, de Maͤchtigsten und Reichsten unter ihnen all ihr Vermoͤgen, ßer Landes gerettet haben?

Zams fin Tyrol.) Der hiesige Dechant Schuler hu Erlaubnis erhalten, ein Institut der Barmherzigen Schwinn zur Kranken-Pflege und zum weiblichen Unterrichte ern zu duͤrfen, und hiezu 12,338 Fl. geschenkt.

Parma. Unsre erhabenz Souveraine wird den 5. Florenz verlassen, um sich in Ihre Staaten zuruͤckzubegel

Turin. Am 30. Sept. erließ der Koͤnig, von Pia aus, verschiedene Edikte gegen die Theilnehmer an den vn genen Staatsunruhen, eine Verzeihung fuͤr leichtere Uebe tungen dieser Art, und ein erneuertes Verbot aller gehn Gesellschaften; den Tag darauf hielten Ihre Koͤnigl. Mun ten Ihren feierlichen Einzug in Alessandria. Der Ober⸗-Bis haber der Kaiserl. Oestreichschen Armee, Feldmarschal⸗9 Graf v. Bubna, befand sich an der Spitze dieses feier Parade⸗Aufzuges.

Rom. Monsign. Joseph della Porta verliehen. Bologna, 9. Okt. Hier sind kuͤrzlich zwei Kloͤster hergestellt, die seit einigen Jahren aufgehoben wan schon ist ein Profeß in demselben gethan worden.

Neapel, 1. Okt. Der Kriminal⸗Prozeß gegen de M der des Polizei-Ministers Gianpietro ist nun beendet; Verbrecher haben die Todes-Strafe erlitten. Die Ab den wurden in Kontumaciam zum Tode verurtheilt. Zwa Angeklagten erkannte man als unschuldig, und setzte st Freiheit. Alle Uebrige wurden auf kuͤrzere oder laͤngere

nach Favignana verwiesen.

. Kopen hagen, 20. Okt. Se. Maj. haben den Pr Friedrich Karl Christian ?) zu Daͤnemark, zum Obersten“ site im Regimente seines Vaters, des Prinzen Christian Fu rich zu ernennen geruhet.

Aalborg, 15. Okt. vorgegeben, vom Prof. Krug aus Leipzig einen Wechsel 1000 Fl. Rheinl., zur Bestreitung der Griechischen Wa Ausgaben, erhalten zu haben. Dies ist, wie reits vom Prof. Krug in oͤffentlichen Blaͤttern erklärt weg eine Unwahrheit; aber Clod verdient die ihm deshalb vom! Krug gemachten Vorwuͤrfe nicht. Er ist im vorliegenden nicht Betruͤger, sondern Betrogener. Am 1. Sept er, von einem Spaziergange zurückkehrend, in seiner nung einen Brief, unterzeichnet „Dr. Goͤttsche, Kopenhag in diesem lag ein zweiter, vorgeblich vom Prof. Krug,

in diesem ein Wechsel, groß 1000 Rheinl. Fl. auf Witz

w:; . =* ; . Mit diesem in der

u. Komp. in Hadersleben ausgestellt. Weg. vor Allem nach Hadersleben, fand da aber zu sch nicht kleinen Schrecke, daß dort ein Haus jenes Namen nicht existire. Mit 20 Spezies war er von Aalborg abgegt

aus, die uns hinsichtlich ihres Styles und ihrer Bemerkun an den ehemaligen Natur-Dichter Hiller erinnern, hatt den Plan, auf Leipzig zu steuern; von Triest aus will er Reise-Beschreibung oͤffentlich mittheilen. (CLlod ist eines Predigers Sohn aus Fuͤhnen, geb. schlank und wohlgewachsen, von regelmäßiger Gesichtbildt und hoͤchst gutmuͤthigem Karakter. Seine Examina an Kopenhagener Universitaͤt hat er mit vorzuͤglicher Auszeichm uͤberstanden; 1 Jahr war er Adjunkt an der hiesigen Ka dral-⸗Schule (nicht Kirche, wie Hamburger Blaͤtter erzaͤhl Ist er ein Verirrter, so gehoͤrt er wenigstens nicht zu der fahrlichen Sorte. St. Petersburg, 6. Okt. Gestern ist Se. Mah Kaiser von Witepsk wieder in Zarskojeselo angelangt. Der Russisch⸗Amerikanischen Kompagnie ist ihr Privilehmn abermals auf 20 Jahre erneuert. Die Aktien der Komp stehen sehr gut. Unter den kuͤrzlich hier Angekomh nen, besindet sich auch der K. Preuß. General-Lieutenant i außerordentliche Gesandte, v. Schoͤler. Corfu, 27. Sept. Die lezten hier angekommenen Sch bringen unguͤnstige Nachrichten fuͤr die Griechen. Die Tul haben schon auf zwei Punkten in Morena gelandet, und,! es heißt, fuͤrchterliche Verheerungen angerichtet. Eine ah Abtheilung der Osmannischen Flotte befand sich am 0. d. Zante, und segelte von da zu einer dritten Landung nach tras.

wurden von den Museimaännern verbrannt. Von der Grit

) Geb 1809, Enkel des 1803 verstorbenen Erbprinzen Friend

haben. Algier. Die erste Landung der Muselmaͤuner geschah zu

piantirten. scken ihre Familien nach Italien.

Fanischen Behoͤrden in

n ihres unverhaͤltnismaͤßig geringen Gehaltes,

Die Stelle eines Vice⸗Regenten von Rom is Mnaister D. Salvador, als seinen, seit dem denkwuͤrdigen 2.

Non

snnermehr als Bischof anerkennen; den Bischof Espiga aber

auch

schon

sche, setzte sich Clod nach Griechenland in Marsch, richtete sessser 122

Einige vor Missolunghi kreuzende Griechische Sch

sotte spricht man nicht mehr; sie ist nach elnigen, zum 1 3 le dich Versuchen, verschwunden, und scheint feindlichen lotte die Herrschaft im Archipelagus uͤberlassen

Diese hat schon das Aegyptische und Tunesische Ge— ader an sich gezogen, und erwartet nech die von Tripoli on, ) wo sie 7000 Mann ließen, und die Festung ver—

niean“) (Cypern) 29. Aug. Der Bischof von Nikosia, * der Insel, und 3 andere Bischoͤfe, nebst einer n Anzahl Griechischer Moͤnche, sind als Opfer der Wuth Tuͤrken gefallen. Die hiesigen Europaͤlschen Konsuln, In Soria ist zwar noch Blut vergossen worden; allein die Bewohner werden mit irtülebenen Abgaben geplagt. Der Handel ist gaͤnzlich ver— st nur auf seine Rettung bedacht.

12. Aug. Die Organisation der repu⸗ den Provinzen von Venezuela, schrei⸗ maͤchtig vor. General Soublette hat als Vice Praͤsident on seinen Sitz in der Hauptstadt Cargeas genommen; Ge⸗ al Paez ist kommandirender in der Provinz und Ramirez des Hauptmann; Oberst Vasquez ist zum Militair-Gou⸗ eur von Caracas bestellt. . .

Die Ausfuͤhrung alles Viehes, besonders der Maulthiere, aboten, und die unter Morillo geschlagene Kupfer⸗Munze,

i außer Um⸗

***

La Guayra

f gesetzt. 16 der Republik einverleibten Bewohner, sind gehalten, weder derselben den Eid der Treue zu leisten, oder den aat zu verlassen; in letztem Falle ist ihnen gestattet, ihr ammtes Vermoͤgen mitzunehmen. 3

Madrid, 4. Okt. Riegos Anhaͤnger sehen der Entschei— ig seines Schicksales mit Ungeduld entgegen; in einer an E. Maj. gerichteten Vorstellnng perhorreseirt derselbe den Kriegs⸗

In. 1gao, unversöͤhnlichen Feind. Se. Heil. wollen den Bischof Munnos Torrero, wegen konstitutionellen Grundsäͤtze, die er im Kongresse geaͤußert,

punter der Bedingung, daß er einige seiner Lehren solcher

* während des Kongresses hier anwesend waren, geschenkt worden. Breslau. Aus dem diesjährigen Michaelis-Wollmarkte waren inclusive 1545 Ctn. 107 Pfd. Polnischer, uͤberhaupt gboß Ctn. 37 Pfd. Wolle gewogen worden; (gegen den vor⸗ jährigen Michaelis⸗-Wollmarkt 594 Cin. g5 Pfd. weniger) un⸗ gefaͤhr Theil dieser Wolle wurde abgesetzt. 9 Die Polnische galt .. 35 bis 45 Rthlr. ordinaire teutsche. 50 55 mittlere 60 65 feinere 70 80 extra feine 109 120 Auslaͤndische Kaufleute befanden sich nicht hier, dagegen viele inheimische Tuchfabrikanten.

Koblenz. Am 5. Okt. ward die größte Glocke der hie— sigen Kirche zu U. L. F. umgegossen. Sie wird den 23. nach katholischer Sitte eingesegnet. Der Guß, meisterhaft ausge— fuͤhrt, gereicht den Kuͤnstlern, die ihn unternommen, zur groͤßten Ehre. Die neue Glocke verdankt ihr Daseyn dem frommen Sin⸗— ne der , . und der Achtung und Liebe, welche sie dem Pro⸗Vikar Albrecht zollen. Dieser wuͤnschte den Umguß, und in wenigen Tagen waren mehr als 1000 Fl. freiwillig dazu beigesteuert. Spremberg (Reg. Bez. Frankfurt). Auf hiesigem Mi— chaelis⸗Wollmarkte waren uͤberhaupt 1701 Stein 18 Pfund groͤßtentheils Mittel-Wolle vorhanden, so bis auf eine kleine Partie einschuͤriger Wolle, zu 10 bis 16 Rthln. der Stein ver— kauft worden ist.

Weiße Thurm, bei Andernach (Reg. Bez. Koblenz). Am 15. Okt. stieß das Schiff der Witwe Stammel, auf seiner Fahrt von Köln nach Mainz, auf einen Stein und sank. Der betraͤcht⸗ lichste Theil der Ladung, welcher aus mehr als hundert Faͤssern Zucker besteht, ist verloren.

und

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches. E Ostpreu ßen. Königsberg in Pr. Winter-Getraide nur mittelmäßig, unrein und von wenigem Stroh-Ertrage; im Ermlande weni—

ger ergiebig. Sommer-Fruͤchte bis 3. Okt. noch nicht, ganz

t, vor dem Nuneius widerrufe. Dessen weigert Espiga aber aufs bestimmteste, da er seine Meinungen als heilige und ngelische erkennt. Wahrscheinlich wird daher die alte Spa— ge Diseiplin wieder eingefuͤhrt werden, nach welcher die shöͤfe, blos der Genehmigung ihrer Kapitel zu ihrer Ernen⸗ ig bedurften. Einstweilen werden beide Bischoͤfe als Gene⸗ Vikarien in ihre Didcesen eingesetzt werden.

Liffabon, 29g. Sept. Dem auf 10 Meilen von der Re⸗ senz verwiesenen Grafen von Palmella ist die Erlaubnis er—

Heilt, sich in Familien-Angelegenheiten nach Turin zu begeben. Bekanntlich hat der Kandidat

Der neue Finanz-Minister hat seine Funktionen bereits hetreten; der Minister des Inneren wird stuͤndlich aus Porto dartet.

Das Geruͤcht, daß der Brlttische Geschaͤfts-Traͤger Por— zal verlassen, hat sich nicht bestaͤtigt.

Handels Berichte.

Amsterdam, 20. Okt. Mit Ausnahme von Preuß. öggen, der bei ansehnlichen Partien gekauft worden, war ümsatz in Getraide gestern sehr beschraͤnkt; 126 bis 129pf. nter Poln. Waitzen 175 a 195 Ggl.; 126pf— Pommerscher K. Preuß. Roggen 1135 Ggl., 124pf. Pommer⸗ J g ö

35 1a nm d. Berlin. Wir erlauben uns, vorlaͤufig auf die hoͤchst wich—⸗

sen Entdeckungen aufmerksam zu machen, deren Mittheilung

„Dr. Seebeck, gestern mit der dritten Vorlesung,

‚uͤber die, allen Metallen und vielen Erzen (nicht blos, wie an sonst meinte dem Eisen) eigenthuͤmlichen, nach der Dif⸗ 7 des Waͤrmegrades verschiedenen magnetischen Eigen— haften“ z der Akademie der Wissenschaften, fuͤr jetzt beschlossen hat. Es oͤffnet sich dadurch fuͤr diesen Theil der Physik ein ganz ks Feid, welches in Bezug auf die heißen Heilquelleu, und Verbindung mit den, schon fruͤher von dem Berg⸗ Haupt⸗ ine v. Trebra und Anderen gemachten Beobachtungen, uͤber in den Bergwerken, nach Maßgabe ihres tiefern Eindrin⸗ is in den Erdkoͤrper, zunehmende großere Warme, ) noch chst fruchtbar werden kann. 1 Von dem „Neuen topogr. stat. geographischen brterbuche des Preußischen Staates, unter Auf— st des Geh. Rathes Krug, Mitgliedes des statistischen Bu— us hieselbst, ausgearbeitet von Muͤtzell“ ist in Halle bei ymmel, der zweite Band erschienen.

Aachen. Auf Ansuchen des Stadtrathes, sind von des sniges Maj., der Stadt, die Gemaͤlde der hohen Monarchen,

i In Morea, mit einem tiefen Graben und bastionirten Mau— eben

) Jiuch Larnacho, Tuͤrkisch Tusla, d. t. Saljgruhe, in der Nahe es Salzfees, der jährl. a7 S,οοοο Zentner Salz liefert

) In der Republik Koölumbia. ö

*) Bekanntlich liefen die v. Trebraschen desfallsigen Beobach⸗ gen da hinaus, daß S6 Fuß tief in der Erde, die arme, einen 7 Fuß tief, jwei Grad, Co Fuß tief, vier Grad u. s. w.

eingebracht; Gerste, Hafer, Erbsen und Bohnen, in einigen Gegenden unreif gemäht, um diese Fruchtarten wenigstens noch zum Viehfutter anzuwenden; Winter-Saat groͤßtentheils ausgestreut und hin und wieder gut eingegruͤnt.

Gumbinnen. Winter⸗Saat gut bestellt; Gersten⸗Ernto groͤßtentheils beendiget; Hafer und Huͤlsen-Fruͤchte, noch nicht allenthalben reif. Kartoffeln, geringe Ausbeute; Kern— und Stein⸗Obst gut gerathen. Der Spanische Flieder⸗Baum im Lycker Kreise hat zum zweitenmale Bluͤten getrieben.

II. Westpreußen. n

Danzig. Die Ernte im Winter⸗Getraide, besonders im Roggen, mittelmäßig; im Sommer-Getraide gut. Der Rog— gen in Stroh sehr ergiebig, in Koͤrnern weniger als im v. J. und dabei an vielen Orten sehr unrein.

III. Brandenburg.

Potsdam. Die Ernte ist bis auf etwas Sommer-Korn und Garten-Fruͤchto vollendet, und fast durchgängig gut; Kartoffeln lohnen nicht; Taback nicht besonders; Obst, beson⸗ ders Birnen, reichlich. Der Winter-Saat die nasse Witte— rung Ende Sept. sehr zutraͤglich.

Frankfurt. Diesjähriger Roggen, zur Saat benutzt, kommt nur spärlich, ungleich groͤßerer Verlust beim Waitzen; die Waitzen-Koöͤrner fast um ein Drittheil des Einfalles taub, stark beschadigt, oder angebrannt. Das aus solchem Waitzen bereitetete Mehl liefert schlechte Backwaare, von eigenem suß—

lichen Geruche. IV. Pommern.

Stettin. Das Wetter war der Wintersaat-Bestellung guͤnstig; Nachmath ertraͤglich.

Köslin. Die Ernte istim Allgemeinen aͤußerst ergiebig aus—⸗ gefallen, und zu den vorzuͤglichsten der letztverflossenen 10 Jahre zu zählen. Ein Gut des Stolper Kr., wo sonst G00, hoͤchstens goo Stiegen Roggen gewonnen wurden, hat dieses Jahr 1300 dergl. Stiegen eingeerntet.

Stralsund. Die Feldfruͤchte haben durch Regen gelitten, das Getraide ist hin u. wieder ausgewachsen; das Futter theil— weise verdorben; die Ernte am 50. Sept. noch nicht voͤllig be—

endigt. V. Schlesien.

Breslau. Die Bestellung der Aecker zur Winter⸗Saat ziemlich weit vorgeschrittenu. Die Ernte im Ganzen mehr gut als schlecht, im Reichenbacher Kr. sogar reichlicher als die vor— jaͤhrige; nur kein vortheilhaftes Verhältnis zwischen der Ge— n, , und dem Ausdrusche.

Ber Waitzen hie und da misrathen; in den hoheren Ge— birgen des Habelschwerdter Kr. . meiste Getraide in Fäul— nis übergegangen, und das wenge Eingebrachte nur Trespe und Mutter-Korn. Die Grummet-Ernte hie und da ganz schlecht; Kartoffeln das naͤmliche; 9 . durchgehens sehr reichlich, besonders Birnen und Aepfel. Der im Woh⸗— lauer Kr. gemachte Versuch, Mohrruͤben-Saamen unter den Lein zu säen, ist sehr gut ausgefallen. 9

Liegnitz. Die Ente im Gebirge, vom Wetter aufge—⸗ halten; viel Getraide liegt, Gerste vergelbt, Waigen wäͤchst aus; an manchen Orten das Getrgide noch gruͤnz im Lande mit der Ernte e n,, ur Bestellung der Winter⸗Saat

die Witterung gunstig. Wein⸗-Ernte im Gruͤnberger Kr. schlecht.