ohne Berathung wieder verlassen, eil der
3 Graaf ist zum General-Major und Platz⸗Kommandanten
Amsterdam ernannt. 636 6 . Bruͤsseler Blatter melden unterm 12. Okt, daß mehre in Schwedischen Diensten stehende Officiere und andere jnnge Leute 3 tockholm, sich entschlossen hatten, nach Griechenland zu pilgern. ü
r — 3 Okt. Nach erhaltener officieller Nach⸗ richt treffen S. M. der Konig von England, unter dem Namen eines Grafen von Luͤneburg, den 1. Nov. in Wetzlar ein, wo Se. Maj. ubernachten, und von da, ohne Frankfurt zu beruͤhren, gerades Weges uͤber Montabaur nach Koblenz gehen. Der Marquis von Londonderry geht dem Herrn Grafen, um eine Tagreise voran. — Gestern hielt die hiesige Gesellschaft zur
Verbreitang des Christentbumes unter den Juden, eine Gene⸗—
ral⸗Versammlung. Nach dem darin vorgelesenen Berichte wa⸗ ren 1 9 3 5 Juden zum Christenthume uͤbergetreten, auch ansehnliche Beitrage zu dem besagten Zwecke eingelaufen. Der 22ste soll in wenigen Tagen die Taufe empfangen. — Die bei⸗ den jungen Leute, welche die hiesige Naturforschende Gesellschaft auf Reisen schickt, find, mit Patenten und Empfehlungen ver— sehen, vor kurzem nach Alexandrien abgegangen. ;
Der Herzog von Dalberg lebte diesen Sommer, mit sei— ner Familie, auf seinem schoͤnen Lustschlosse zu Hoͤresheim.
Hannover, 30. Okt. Am 2. kam des Koͤniges Maj. in einem schlichten Hofwagen zur Stadt, besah den Marstall, fuhr durch den groͤßten Theil der Stadt, und brachte den Abend in seiner Erlauchten Familie zu. Am 28. stellte der Erb⸗Land⸗ Marschal, Graf von Muͤnster, dem Monarchen, mittags, die sammtlichen Kollegien in einer glaͤnzenden Kour vor. Abends war zu Herrnhausen Hof-Koncert; auf Befehl des Koͤniges wurden Symphonien von Haͤndel aufgefuͤhrt, dessen Musik auch des verstorbenen Koͤniges Majestaͤt uberall vorzog. Darauf gab man eine Kantgte, vom Dr. Blumenhagen gedichtet, vom Kapellmeister Sutor komponirt, und durch die ersten Sänger des Hoftheaters ausgefuhrt. Auch die fremde Kuͤnst— lerin, Therese fie e ,. dieser Gelegenheit die Ehre, vor
r. Maj. si oͤren zu lassen. — ᷣ
9 3 . Uhr bestieg der Koͤnig seinen Reise— Wagen, und verließ seine teutsche Residenz, von Garde⸗Husaren bedeckt, und von einem Gefolge hiesiger Bewohnern zu Pferde begleitet. Seine Herzoglichen Bruͤder waren schon fruͤh voraus näch Rotenkirchen gereiset, um den Koͤnig auf der dortigen Villa des Herzoges von Cambridge zu empfangen; der König wird daselbst sein erstes Nachtlager nehmen. Nur das Englische Gefolge begleitete Se. Maj. in zwei Wagen. Der König beruͤhrte die Stadt nicht, sondern fuhr uͤber die Bruͤcke zu Limmer, wo ihn die Bewohner des Amtes Blumengu, un— ter einem Ehren⸗Bogen, begruͤßten; ein aͤhnlicher Abschied⸗ Gruß wurde ihm in der Vorstadt Linden an einer zweiten Eh— ren-⸗Pforte gebracht, und vor dem Schlosse des Herrn von Alten, dem letzten Gebäude in Linden, stand unter einer gruͤ⸗ nen Halle ein glaͤnzender Altar mit einer Opfer-Flamme, und die Bewohner und Kinder des Ortes, mit Eichen, Buschen ge⸗ schmuͤckt, sangen ihr: „Heil dem Könige!“ Eine Batterie, auf dem Lindener Berge aufgestellt, verkuͤndete der Gegend, die Abreise des Monarchen. Man schmeichelt sich uͤberall mit der Hoff nung, Se. Maj. schon im kuͤnftigen Jahre und in besserer Fahrzeit wieder hier zu sehen. Diese Hoffnung wird um so wahr— scheinlicher, als der Monarch selbst, im Schlosse zu Herrnhau— sen, mehre Veränderungen im Bau eines Audienz, und eines Vall— Saales, wie auch die Einrichtung mehrer Zimmer fuͤr die Die— nerschaft anbefohlen, und die Veschleunigung der Ausfuͤhrung angeordnet hat. Dem Doktor Wilhelm Blumenhagen wurde im Namen Sr. Majestaͤt, durch den Ober-⸗Kammerherrn von Bothe eine prachtvolle goldene Dose mit einem schoͤnen Gemaͤlde, einen Amor, welcher der Muse ein Gedicht diktirt, vorstellend, zugestelle;
die eigene Auswahl und das dabei gesprochene hulorelche Wort der Zufriedenheit Sr. Majestäͤt, geben diesem Geschenke seinen Gerade drei volle Wochen verweilte der Konig bei uns, vom achten bis neun und zwanzigsten Okto- fuͤtige Vorsicht fuͤhre den geliebten Landesvater gluͤck⸗
eigenthuͤmlichen Werth.
e ich heim! . 6 15 Okt. Die neue Organisation der Landes- Behoͤrden tritt nach und nach ins Leben und in Wirksamkeit. Die Stellen in den oberen Kollegien (Ober-Gerichte, Regie⸗ rungen, Finanz⸗Kammern) sind bereits alle besetzt, und die 3 der dazu ernannten Personen, steht in konsequenter Ue— bereinstimmung mit den leitenden Principien des Orgaͤnisations—⸗ Werkes. Vor Allem ist hier die Ansicht von der rechten Brauch— barkeit im Auge gehalten, und jeder andere Anspruch mehr in Unterordnung behandelt worden, ohne daß darum die dem Sitze des Lebens so nahe politische Sitte des Landes verletzt worden waͤre. Eine so wuͤnschenswerthe Zusammenstimmung verschiedener Fuͤrsorgen ist auch bei der neuen, nunmehr voll— endeten Territorigl⸗Eintheilung beabsichtigt. Die 4 Provinzen sind aus Landes⸗Theilen gebildet, welche theils örtliche, theils fittliche Oportunitäͤt, theils geschichtliche und politische Andeu⸗ tung, der provinziellen ,, und Abrundung zuwiesen. So besteht die Provinz Nieder-Hessen aus dem alten Stamm⸗ Lande der Katten, dem Fraͤnkischen und Saͤchsischen Hessen⸗ Gaue, der aͤltesten Besitzung der Hauptlinie Hessen-Kassels, nebst dem dazu ge r. aus dem Nachlasse des Mainzer Erzstiftes erworbenen Fritzlarer Gebiete, und der Grafschaft Schaum— burg, welche keine besondere Provinz bilden konnte, aber einen abgesonderten Kreis ausmacht, ein eigenes Ober⸗-Gericht, eine Regierungs- und Kammer⸗Deputation hat. Die Provinz
weil noch immer ein großer Deputirteu nicht angekommen ist; der Oberste Van
gisch- Fränkischen Besitzung Schmal
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Qber⸗-Hessen bilden der alte Hessische Ober⸗Lahn⸗Gau um . Ziegenhayn, zum größten 6 die Ter der beiden alten chen Stlfter Hersfeld und Fulda, eine fruͤher, das andere spaͤter, im Laufe der nun vervoll digten Sakularisatlonen, dem Gebiete unserer Landesh, einverleibt, machen nebst der ihnen ju hlt gelegenen Th alden die Provinz F
o wie die Erwerbungen des Hauses Hessen in den fuͤblln Gauen, in der Wetterau, am Main, an der Kinzig nnd ter, die Hanauer und Isenburger Grafschaften, die Pr W.. aus. Einzelne Aemter und Ortschaften sind hiebei, eranlassung uͤberwiegender örtlicher oder anderer speziel Ruͤcksichten, bei Provinzen von verschiedener geschichtlicher stehung geblieben oder ihnen zugetheilt worden, ohne da eben die Grundanlage dieser allgeineinen Umrisse zu verln
welche denn auch normgebend war bei der Bildung der K.
So sind Hersfelder Grafschaften, wenn gleich dem Fi Kreise Huͤnefeld gelegener, doch in dieser besonnenen V gung jeden politischen Erfodernisses, dem Kreise Hersfehn blieben. Bei der Bildung der Landgerichte und Ju stiz mußte die öoͤrtliche Gelegenheit schon die herrschendere zn tung geben; aber auch hier ist darum jene Ansicht nityn zuruͤckgestellt worden. Bei der Rotenburgschen Quart (den sitzungen der Linie Hessen⸗Rothenburg) trat hier noch die] rung der besonderen obwaltenden Verhaͤltnisse ein; daher
bei der neuen Landes-Eintheilung, die Umgtänzung der R burgschen Aemter dergestalt unverandert besteht, daß es
den neuen Kurfuͤrstlichen Aemtern Rotenburg, Eschweg allemal noch ein Fuͤrstlich Rotenburgsches Amt desselben mens giebt; in einem jeden besorgt ein besonderer Justß amter die Rechtspflege in erster Instanz. Saͤmmtliche z Raͤthe, Landrichter und Justiz⸗Beamte sind bereits, und“ in der Regel aus den bisherigen Amtmannern (einige An ten ausgenommen) ernannt; die uͤbrigen, meist jun Amtmaͤnner sind als Assessoren der Stadt, oder Landgen oder an den bestimmten Orten als Amts-Assistenten anges Mehre Stadt- und Landrichter haben das Prädikat als Cn und Landgerichts-Direktoren, mehre Assessoren dieser Gent das Praͤdikat als Stadt, oder Landgerichts, Raͤthe erhalh Aeltere, verdiente Beamte sind in einen ehrenvolle fh Stand versetzt, und Andere, durch Thätigkeit und bohhn Einsichten ausgezeichnet, in die hoͤheren Kollegien berufen den. So ist z. B. der Amtmann Lotz zu Spangenberg, Regierungs⸗Rath zu Kassel angestellt. Bereits sind der h rige Direktor des hiesigen Stadtgerichtes, Rath Burchard. Qber⸗Appellations⸗Gericht, der bisherige Ober⸗Schultheiß, ; Hausmann, in das hiesige Ober-Gericht beim Kriminal, nat berufen. Die Abfassung eines neuen Straf⸗Gesetz⸗Bug womit der nunmehrige Ober-Appellations-Rath und Gem
Audtteur Bode bereits vom vorigen Kurfuͤrsten beauftragt n und zugleich mit der def uͤbertragenen neuen zur gesetzlichen Publikatian reifen.
duͤrfte nunmehr bald vollendet seyn, selben Rechtsgelehrten zur Abfassung minal⸗Prozeß⸗Oronung, Kiel. Der hiesige verdienstvolle Professor Pfaff ben in seinem kuͤrzlich herausgekommenen trefflichen Werken analytische Chemie, daß unter den teutschen Analhtikern! dienen ausgezeichnet zu werden: Achard, Bindheim, Bran Buchholz, Dobereiner, Du Menil, Einhof, Fieinus, Fuchs, J. F. Gmelin, C. G. Gmelin, Leop. Gmeuͤn, Gehlen, ling, Heyer, Hermbstädt, John, Jordan, Kastner, Klap Lampabius, Link, Lowitz, Rose, Stromeier, Schrader, Trom dorf, Vogel, Wiegleb, Weigel, Wurzer, Westrumb; alst an der Zahl; unter den Britten g, unter den Franzose⸗ den Schweden 7, Spaniern 1, Italienern 1, Daͤnen 3. Bi kenswerth ist bei obiger, fuͤr die Teutschen ruhmvollen Au
lung, daß ein großer Theil der benannten Chemiker, Hun
veraner sind. Meiningen. Am 19. Okt. traf unser Herzog hard“) von seiner Reise nach England hier wieder ein. Bernehmen nach wird derselbe an seinem diesmaligen Gehl Tage, den 17. Dec. die Regierung antreten. Wien. Die Unterhandlungen mit Rothschild uͤber neue Anleihe von 30 Millionen, sollen einstwellen einge worden seyn. ̃ Hermannstadt, 10 Okt. Nachrichten aus Buch vom 6. zufolge, hat das sämtliche Kaiserl. Russische Age Personal, welches sich nach der Pluͤnderung seiner Woh (bei Gelegenheit von Kaminar Sawa's Eirmordung) in Kaiserl. Qestreichische Konsulatgebaͤude gefluͤchtet hatte, einer von Petersburg erhaltenen Weisung, diese Hauptstabt lassen, und ist nach Kronstadt abgegangen. — Am 5. waren) Asiaten in Bucharest eingeruͤckt. Aus dem verbrannten Waratek wurden 22 junge Nonnen nach Jassy zu den schen Befehlhabern, und hierauf als Sklavinnen uͤber did nau geschleppt. Blos die Tochter eines Bojaren, wurde g ein Loͤse⸗Geld von 5000 Piastern ihren Angehörigen zuruͤckgeg Rom. Am 3. Okt. ward der Räuber, Adam ELann unter dem Namen Meister Adam bekannt, und einer R der graͤßlichsten Verbrechen uͤberwiesen, zur Strafe des Erst ßens von ruͤckwaͤrts verurtheilt. Dies Urtheil wurde kurz auf an ihm vollzogen. ; Kon stantinopel, 25. Sept. Unsere Lage wird jedem Tage beruhigender. Die Insurrektion in der Moh
dau und Wallachei kann man so ziemlich als beendigt anseht d)
auch ist zu hoffen, daß das gute Einverstaͤndnis zwischen Pforte und Russland wieder hergestellt werden wird. Vn
eb. 17. Dec. 1900.
lehnt.
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He ist der Lientenant des Kapudan-Pascha mit einem Grie— z Cee, nach dem Archipelagus abgesegelt, welcher sich sähen soll, die Griechen der empörten Inseln wieder. zur emwärfsigkeit zu bringen. Zwischen den Flotten ist noch kein fen vorgefallen. Es sollen, wie man versichert, muͤndliche trhandlungen angeknuͤpft seyn, welche eine guͤtliche Aus— hung erwarten lassen. j . Madrid, 8. Okt. Das Tragen von Schnurrbaͤrten ist ger Armee verboten; nur den Grenadier⸗ und Voltigeur⸗ mpagnien, und der gesammten Kavalerie, soll solches gestat⸗ iben. 3 Landes⸗-Hauptmann zu Malaga meldet, den anbefohl⸗ Sanitaͤt-Kordon um die Stadt nicht zu Stande bringen tͤnnen, weil wegen der vielen Straͤflinge nicht gewagt wer⸗ duͤrfe, die Truppen aus der Stadt zu entfernen. Es heißt wieder, daß mit Pariser Haäͤusern unterhandelt de, um unsere Anleihe vollstaͤndig zu machen. ᷣ Die 110,00 Mann, die wir 1506 in Suͤd⸗Amerika hat⸗ sind durch Zeit, Krankheit, Krieg-Strapazen und Ge⸗ ste, dort fast alle aufgerieben. ᷣ Veta-Cruz soll sich den Patrioten ergeben haben. U Spanien war bisher auf eine sehr unpassende Weise ein⸗ beit; einige Landschaften, wie Aragonien, Katalonien, Va— n, Galielen, die vordem ganze Koͤnigreiche waren, hatten hoͤchst unverhaͤltnismäßige Groͤße zu den uͤbrigen Theilen, wnrden statt von Gouverneurs oder Intendanten, von sren Vice⸗Köoͤnigen verwaltet. Andere dagegen hatten Be— ngen zu tragen, die mit ihrem kleinen Umfange und ihrer ngen Bevölkerung in keinem Verhaͤltnisse standen. Eine chmaͤßigere Eintheilung wird daher zu Beschleunigung der schaͤfte, zu kräftigerem Wirken der Regierung, und zu ei— bedeutenden Kösten-Ersparnis fuͤhren. Die vier ge— ten Koͤnigreiche sollen in eine großere Anzahl von Land⸗ ften getheilt werden, und diese, mit den uͤbrigen zusam— igenommen, außer den 7 Hauptstaͤdten, 4 Landschaften en. Die hoͤchste Zahl, der Bewohner jeder Landschaft ist Joo, ooo festgesetzt, die niedrigste auf 100, 0. Die Na⸗ der Landschaften werden von der Hauptstadt einer jeden Das Ganze der fuͤr die neue Einrichtung bestimm— Kosten ist auf 5,349,500 Realen (42 Gr.) berechnet. Nach Buchstaben⸗-Folge sind bereits Alicante a), Almeria b) Ara— jen (), Avila 4), die Balearen «), Cadix und Calatayud k) andschaften bestimmt. . . Barcellon a. Die Ansteckung ist hier dadurch sehr ver—
ft worden, daß man Bettel-Moͤnchen, welche mit der gras⸗
den Krankheit bereits behaftet waren, Bittgaͤnge durch die dt erlaubte. r if Das gegen den General Mir ergangene To— Urtheil ist von dem Appellations⸗-Hofe fuͤr nichtig erklaͤrt rden. Der Angeklagte wird daher noch einmal vor die Schran— des Tribunals erster Instanz in Peres gezogen werden. kissa bon. Der Kriegsminister hat auf eine Gehalt-Erhoͤ— g fur unsere diplomatischen Agenten im Auslande angetragen. Graf Palmella bittet den Kongress, daß er durch Lissabon ken duͤrfe, da er sonst von der ihm ertheilten Erlaubnis zur eise keinen Gebrauch machen koͤnne. — Newyork, 25. Sept. Der Kongress von Kolumbien hat Diejenigen, welche der Republik den Eid der Treue leisten, General⸗Amnestie erlassen, und befohlen, daß ein Triumph⸗ gen auf dem Schlachtfelde von Carabobo errichtet werden
Die Seeraͤubereyen an der Kuͤste der Vereinigten Staaten en dermaßen zugenommen, daß selbst die Dampfschiffe Ka— en zu ihrer Vertheidigung an Bord gebracht haben.
Handels ⸗Berichte.
Amster dam, 22. Okt. Waitzen: 129pf. weißbunter Pol—⸗
her 195 Gl. 125pf. bunter dito, 170 Gl. 1222pf. rothbun— dito. 45 Gl. — Roggen: 122pf. Preußischer 112 Gl.
JIn land.
Berlin. Die in Lyoner Blattern enthaltene Nachricht, sich unter den Officieren, die uͤber Lyon und Marseille nach 'henland gegangen, auch einige von der Preußischen Garde, — ersten Familien des Preußischen Reiches befaͤnden, ist tgruͤndet.
3 Das Vaterland des Vino Tinto, eines urspruͤnglich teut⸗ Weines; denn Kaiser Karl V. ließ die Reben, die diesen n liefern, vom Rheine dahin kommen. b) Bekannt durch seine Marmor⸗Bruͤche, Salzquellen und jen Schaafherden in dem rauhen Gebirge Alpurarras, dessen hohner von den Arabern abstammen. ) Am Fuße der Pyrenaͤen, durchschnitten von zwei gro⸗ Kanaͤlen, dem Ebro und anderen bedeutenden Fluͤssen. Der n befindliche Sumpf Gallocante enthaͤlt go C Meilen; einer ' Kanaͤle, der Katser⸗Kanal, ist 12 Meilen lang, und soll noch 8 Meilen verlängert werden, um das Mittellaͤndische Meer dem Biscayischen zu verbinden; die Zahl der hier befindlichen zafe betragt uͤber 2 Millionen. . In Altkastilien. Bergiger Boden, fruchtbare Thaͤler; Wein, Sade, Kupfer und Eisen Haupt-Lröeugnisse. 8 . Majorka, Minorka und einige kleinere Inseln im Mittel⸗ e
1 Im ehemaligen Kbnigreiche Aragonien.
Aachen. Noch sollen die en in der Tuͤrkei keine direkten Verluste fuͤr die hiesigen Fabrikanten zur Folge gehabt haben, indessen leg die Fabrikation für jene Gegenden fast gaͤnzlich danieder. Der Lederhandel geht sehr gut. Die letzte Frankfurter Messe war fuͤr die Malmedyer und St. Vither Fabrikanten uͤberaus guͤnstig, indem das Leder zu ganz unge⸗ 2 hohen Preisen, und noch dazu in Menge Absatz ge— unden hat.
Die Pfarrer des hiesigen Reg. Bez. nehmen seit einiger Zeit am Schulwesen wärmeren Antheil, als früher. Dies macht bei dem Publikum einen vortheilhaften Eindruck. Die hiesige Evangel. Gemeinde hat auch einen wesentlichen Schritt zur Vervollkommnung ihrer Schule gethan, indem sie für die Thei⸗ lung derselben in zwei getrennte Haupt⸗Klassen gesorgt, ein angemessenes geraumiges Lokal zu dem Ende eingerichtet und dem bisherigen Lehrer einen zweiten zugesellt hat. Eben so ist die hiesige allgemeine Elementar-Schule, die bisher in zwei ge⸗ trennten Klassen unter zwei Lehrern bestand, durch Errichtung einer dritten Abtheilung, unter einem dritten Lehrer erweitert worden.
Köln. Nachbenannten Medieinal-Personen, welche sich im vorigen Jahre die Verbreitung der Kuhpocken- Impfung vorzuͤglich haben angelegen seyn lassen, sind als Anerkentnis ihrer Bemuͤhungen, folgende Huf. bewilligt worden: 1) dem Kreis-Physikus Dre Lohmann in Warth 50 Rthl.; 2) dem Kreis⸗Physikus Dr. Werrer und dem Krels-Chirurgus Wolff, jedem 40 Rehl.; 3) dem Kreis⸗Physikus Dr. Ludwig in Eus— kirchen 25 Rthl.; P dem Kreis⸗Chirurgus Neunerdt in Rhein— bach 25 Rthl.; 55 dem interimistischen Kreis-Physikus Dr. May in Siegburg 20 Rthl. Außerdem ist den Kreis-Physi— kern Dr. Lohmann und Werrer, so wie dem Kreis-Chirurgus Wolff in Koͤln, auch noch die silberne Impf-Medaille verlie— hen worden. 1 . Stegen, (Reg. Bez. Arnsberg,) 16. Okt. Schon im vo— rigen Jahre fand hier die Vereinigung der reformirten und Lu— therischen Gemeinden zu einer evangelischen statt. Im v. M. wählten der hiesige evangelische Stadtrath und Deputirte der Landgemeinden, Subjekte zur ersten evangelischen Prediger⸗ Stelle. Bei dieser Gelegenheit kam der Prediger Reuß in Krofdorf (Kr. Wetzlar), in der literarischen Welt ehrenvoll bekannt, mit in Vorschlag. Der Koͤnigl. Regierungs-Kommis— sarius machte die Wähler aufmerksam, daß jener Geistliche ein Lutheraner sey, erhielt aber die einstimmige Antwort, daß der Unterschied nicht bestehe. Jenem Prediger fielen die zweitmei⸗ sten Stimmen zu, und er ist mit dem Prediger Bender von Freudenberg, zur Konfirmation des Einen oder des Anderen, der Behoͤrde präsentirt. — Die Gehalte der hiesigen Elemen⸗ tar-Lehrer sind erhoht; der Maͤdchen⸗Lehrer bekommt einen Ge— hilfen. Fuͤr das . evangelische Pädagogium sind drei zehrer bestimmt; dasselbe ist von nun an eine gemeinschaftliche Anstalt fuͤr die evangelische und katholische Jugend. . Trier, 15. Okt. Der Praͤlat, Graf Edmund von Kes⸗ selstadt, soll die ihm angetragene Bischofs-Waͤrde zwar ange— nommen, aber den mit jener Wuͤrde verknuͤpften Gehalt von ooo Rehlrn ausgeschlagen haben. Wiöttenb erg, Zu der, auf den 31. Okt. festgesetzten Einweihung, des hier, zu Ehren Dr. Martin Luthers errichte⸗ ten Denkmales, waren hier als Kommissarien eingetroffen: a) aus Magdeburg: der Chef⸗Praͤsident v. Motz, der Kon sistorial⸗ Rath und Superintendent Mellin, der Konsistorial-Rath We— stermeier; b) aus Merseburg: der Geheime Kriegsrath und Regierungs-Direktor Kruger, der Reg. Rath v. Krosigk; c) aus Berlin: der Reg. Rath und Baudirektor Triest, der Di rektor und Bildhauer Schadow; d) von Seiten der Universt— taͤt zu Berlin: der Professor Dr. Marheinecke, der Professor Lichtenstein; von Seiten der Universität zu Halle: der Kanz⸗ ler Niemeyer, der Professor Gruber, der Superintendent Tie, mann. — Am fruͤhen Morgen des 31. Okt, ertoͤnten die Glok— ken der ganzen Stadt, und vom Thurme der Stadtkirche er— oͤffnete der von Blase,Instrumenten begleitete Gesang: „Eine feste Burg ist unser Gott“ die Feier des frommen Festes. Um 5 Uhr begann in der Stadtkirche der Gottes-Dienst, um 10 Uhr aber in der Schloßkirche, wo sich die zum feierli— chen Zuge gehoͤrenden Personen einfanden. Um 12 Uhr setzte sich der Zug, nach folgender Ordnung in Bewegung. Die weibliche Schuljugend, paarweise, gefuhrt von ihren Lehrern. Die Mitglieder des Prediger⸗Seminars, die Lehrer des Lyee— ums, die gesammte Geistlichkeit. Die Direktoren des Predi— ger⸗Seminars. Die Lokal-⸗Behoͤrden. Die Koͤniglichen Be⸗ hoͤrden. Die auswaͤrtigen Standes-Personen, die Deputirten der Universitaͤten, Gelehrten ꝛc. Die Königlichen Kommissarien. Die mannliche Schuljugend, paarweise, gefuͤhrt von ihren Lehrern. Der General⸗Lieutenant und Kommandeur, von Ja— gow aus Erfurt Excellenz, und der General-Major von Hake aus Magdeburg, so wie der Kommandant der Festung nebst dem Korps Officiere hatten sich dem Zuge der Koͤniglichen Behoͤrden, angeschlossen. Auf dem Markte vor dem Rathhause ist das Denkmal errichtet; hieher ging der feierliche Zug. Mit dem Ruͤcken gegen das Rathhaus, das Gesicht nach dem Denk— male gerichtet, standen die Chorschuͤler und das Musik-Chor; von ihnen ab, bildete sich um das Monument ein Halbkreis; rechts die männliche Schuljugend; weiter vor die oberen Be— hoͤrden und die Fremden; hinter diesen, die Hälfte der Buͤrgerschaft Dem Denkmale gegenuber, der Redner; hinter ihm die Geist— lichkeit und die Schullehrer; hinter diesen die hiesigen und fremden Studenten. Den oberen Behoͤrden gegenuͤber, die stäͤd— tische Behoͤrde; hinter dieser, die zweite Hälfte der Buͤrgerschaft. Diese saͤmmtlichen Räume waren durch Barrieren bestimmt;