1821 / 136 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e ihren Grundsaͤtzen treu bleiben wollen; aber es wird ihnen * weitere Ausdehnung ihres Einflusses auf die Regierung zugeben. Uebrigens wird die Kammer mit so vielen wichtigen Gesetzen beschäftigt werden, daß ihr kaum Zeit bleiben wird, dem Partei-Geiste zu froͤhnen. Da am 3. Februar 1822 das Gesetz, welches die Journale einer Censur unterwirft, aufhoͤrt, wenn es nicht erneuert wird: so wird man sich vor allem mit einem neuen Gesetze uͤber Pressbeschraͤnkung beschäftigen; da—⸗ durch wird aber ein wahrer Zankapfel unter die Versammlung geworfen, da die Royalisten sich nur mit Muͤhe zu einer Be— schraͤnkung verstehen werden. Hr. v. Chateaubriand arbeitet auf dem Lande, an einer Schrift fuͤr die allgemeine Pressfrei⸗ heit. Man glaubt, die Minister werden die Fortdauer der Censur uͤber die Zeitungen auf vier Jahre verlangen. Wenn aber die Kammern auf dem, in der vorigen Sitzung gemachten Verlangen, daß ihnen vorgelegt werde, was gestrichen worden ist, bestehen, so werden die Censoren ein boͤses Spiel haben, da man sie beschuldigt, in einem nicht royalistischen Sinne censirt zu haben. Die im Journal des Débats weiß gelassenen Spal— ten werden alsdann als Dokumente gebraucht werden, und man wird gegen einanderhalten, was sie in der einen Zeitung gestrichen, und in der anderen geduldet haben. .

Dem Vernehmen nach, werden die Minister dieses Jahr keine Veraͤnderung der Auflagen vorschlagen. Ein Gegenstand, welcher zur Sprache kommen wird, ist die Verwilderung der protestantischen Jugend, welche, da sie an dem katholischen Religions-Unterrichte keinen Theil nimmt, bei der Gleichgiltig— keit der Eltern in vielen Provinzen, ganz ohne religieusen Un— terricht bleibt. ĩ ö

Bis offentlichen Fonds, welche in der glaͤnzendsten Pe— riode der Bonapartischen Regierung nicht uͤber 84 gestiegen, stehen jetzt uber go. 9 . di von dem Seemlnister Portal veranstaltete Kolonie am Senegal verungluͤckt ist, will man jetzt eine an— dere in Guyana anlegen. Man erwartet aber, daß dieser Plan großen Widerstand sinden werde,

Naney, 85. Okt. Die zu Rostéres “) errichtete Sonde hat das Salz des bei Vie entdeckten Lagers, wenigstens 205 Fuß 6 Zoll mächtig gefunden, und aus dieser Teufe schoͤne Krystalle heraufgebracht. Dem Lager ist nun schon anf einem Striche von sechs Stunden, von Vie bis Rosiéres nachgespuͤrt. Das zu Wieliczka in Polen, welches seit 1252 benutzt wird, hat keinen groͤßeran Umfang. Die Sondirungen zu Meziéres, vier Stunden von Vie, auf dem Wege nach Strasburg, ge— hen auf 315 Fuß Teufe. Das Salz ist von der starksten Art.

London, 2. Nov. Das Militair soll kuͤnftig nur in ein⸗ zelnen Detaschements, durch die Straßen Londons desiliren.

Unter den von der Regierung verfügten Ersparungen ist die Einziehung von 5 Schill. taglich, welche abgelebte Solda— ten, Matrosen und Regierungs⸗Angestellte im Krankenhause zu Aberdeen genossen. Zu Deal traf schon am 29. das Ge⸗ schwader ein, was den Koͤnig von der Franz. Kuͤste abholen i, Zahl der Sklaven, welche nur allein nach Rio Ja— neiro im Laufe eines Jahres gebracht werden, betraͤgt an Zo, ooo.

Wiederholte Versuche sollen ergeben haben, kaß 1 Unze Salpeter in 2 Pinte Wasser aufgeloͤst, und 2 Unze Schwe— felblume, auf die Aussaat gebracht, ein sicheres Verhuͤte— Mittel gegen den Brand im Waitzen sey. ; ;

Seit kurzem sind die verwegensten Anfaͤlle auf Personen, nicht blos in der Nacht, oder in entfernten und wenig bevdͤl— kerten Gegenden Londons, sondern selbst in den belebtesten Straßen und Stunden geschehen. .

In Jolge der haufigen Seeräubereien bewaffnet sich zu Bo⸗ ston das Dampfschiff Rob. Fulton, mit 4 Neun- und 2 Sechs- Pfuͤndern. Außerdem kann dies Schiff, vermsge seines Dampf— Apparates in einer Minute, 10 Oxhoft kochend heißes Wasser , , . das eben so weit fortgetrieben wird, als eine Ge—

r⸗Kugel fliegt. ee. ö g Iturbide wird in Mexikanischen Blaͤttern „erster Chef der Kaiserl. Armee“ genannt,

Man macht jetzt in England den Stahl schmiedbarer durch „3 Silber. Auch verbessert man die Schneide-Instrumente durch einen Zusatz von 133 Platina zum Stahl.

Ein gewisser George Elwes, der in diesen Tagen gestor— ben ist,zat ein Vermoͤgen von 1 Million Pfund Sterling hin— terlassen.

Hrassel, 5. Nov. Der Marquis von Londonderry ist hier eingetroffen, und auf dem Wege nach Paris wieder abge— reist; man erwartet heute Se. Maj. den Konig von England.

Aus dem Haag, 2. Nov. Se. Maj. haben den Ab⸗— geordneten, Herrn Metelerkamp, zum Praͤsidenten der zweiten Kammer der General⸗Staaten bestätigt, und zum Praͤsidenten der ersten Kammer, den Grafen v. Thiennes v. Lombise ernannt.

1. Grund⸗ Mobiliar- und Fenster-⸗Steuern werden fuͤr 1922 in eben der Art, wie fuͤr das Jahr 1821 fort erhoben werden. Die Kammer hat sich in sieben Sektionen fuͤr die besonderen Gegenstaͤnde der Berathung getheilt.

Die neuen Silber- und Kupfer-Muͤnzen werden bald in Umlauf gesetzt werden.

Ef rh, 5. Nov. Des Königes von Großbritannien Maj. trafen gestern gluͤcklich hieselbst ein, und haben heute um g Uhr morgens die Reise nach Bruͤssel fortgesetzt. Höchst⸗ dieselben sowol, als die ganze Suite haben sich sehr beifallig

) Bis jetzt wurden die dortigen Saltquellen, wegen Gering⸗

haltigkeit der Soole nicht benutzt.

uͤber die auf Preußischem Territorium bewiesenen Aufmerls keiten geaͤußert.

Der Prinz Friedrich von Preußen K. H. empfing Maj. zu Koln, und begleitet: Hoͤchstdieselben bis Aachen. K. H. haben das Groß-Kreuz des Guelphen-Ordens )

ten. In Koblenz sowol als in Köln wurde beim Eintreffen

Koͤniges, das Geschuͤtz geloͤst und Hoͤchstdemselben sonstige litairische Ehren⸗Bezeigungen erwiesen. e. Maj. geruh, Ihre besondere Zufriedenheit mit den, vom Koͤnigl. Preuß. ) Post-Direktor Zur Hosen aus Aachen, getroffenen Anstg zu Ihrer Befoͤrderung zu aäͤußern, und verehrten demselben ne mit Ihrem Namenzuge gezierte brillantene Tabatiere. Gefolge des Koͤniges befand sich der Redakteur des Mo Herold, Hr. Droger, welcher sorgfaͤltig alles dasjenige samm was auf die Reise Bezug hat.

Frank furt, 6. Nov. Der Fuͤrst v Metternich, welcher denz angelangt und im Gasthofe zum Roͤm. Kaiser abgestiegen wo nach seinem Besitzthume im Rheingau abgereist, wird aber my zu einem großen Diner wieder hier erwartet, welches ihn Ehren der Banquier v. Röthschild veranstaltet. Vergmn Woche beging der hiesige Bluͤcher-Verein die Gedaͤchtni dieses Helden, wobei von den Herrn Pfarrern Friedrit Graͤf, gehaltvelle Reden an dem Sarkophage des Veren gesprochen wnrden. Ein froͤhliches Mal beschloß dieses wobei abermals beträchtliche Gaben zum Besten der vat dischen Invaliden gesammelt wurden. Herr v. Sydo sich dermalen in unseren Mauern befindet, hat den edel gen Entschluß gefaßt, zum Besten der Witwe eines an gem Bibliothek-Gebaͤude verungluͤckten Arbeiters, welchen herabfallender Balken den Kopf zerschmerterte, ein Det torium zu veranstalten. Maria Stubenhofen, aus N staht im Odenwalde, bekannt durch das Horngebilde, m sie auf der rechten Seite ihres Kopfes traͤgt, wird sich th von 2 bis 4 Uhr, im Saale des chemischen Laboratotm fuͤr ein Douceur, zur Untersuchung dieser merkwuͤrdigen schein ung sehen lassen.

Die hiesige Zeitung erklart die, in der Nekkar-Zeitung haltene Angabe, daß einige Badische Artillerie⸗Unter⸗Os sich nach Griechenland eingeschifft, fuͤr einen Irthum.

In Zuͤrich will gegenwartig eine Gesellschaft ein St Spielhaus auf Aktien errichten.

Hannover. Unter dem Koͤnigl. Preuß. General, cher, nach der letzten (in Nr. 134 d. Z. aufgenommn Meldung von hier aus, von des Koͤniges Maj., zum Kom

eur des Guelphen-Ordens ernannt worden, ist der Ki Preuß. General-Major von Tippelskirch, Kommandeur de Infanterie-Brigadbe gemeint.

Leipzig. Der beruͤchtigte Kopff ist zu zwei Tagen 4 ger und zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt.

Manheim. Die Vorbereitung zur ersten gemeinscha

chen Feier des heil. Abendmales ward, sehr sinnnig, in

Konkordien-Kirche, die Feier selbst in der Dreifaltig Kirche gehalten, und bei dieser Gelegenheit folgendes Son in der Stadt verbreiter:

Am as. Oktober 1821.

Alle Glocken lauten, alle Herzen beben,

Dies⸗ und jenseit sieht der Vater Rhein

Seine Nachbarn sich zum froͤmmsten Bunde weihn, Und die Christenheit ersteht zu neuem Leben. Aus verjaͤhrter Vorurtheile Kluft erheben

Sich die Liebenden zum seligsten Verein,

Und der Meinung Scheidewand soll nicht mehr seyn, Alles will die treue Bruderhand sich geben. Nur dem Worte Gottes heil'ge Treue schwoͤren,

Festen Fußes wandeln auf der Wahrheit Pfad,

Aemsig streu'n der Buͤrger⸗Tugend reiche Saat, Nur dem teutschen Fuͤrsten innig angehoͤren,

Keinem uͤberbergischen Gewissensrath:

Das ist der vereinten Kirche Konkordat.

Muͤnchen. Bisher ward die Schifffahrt auf der D und einigen Fluͤssen im suͤdlichen Baiern, mit sehr unge— erbauten Fahrzeugen betrieben; die Regierung hat dahe schlossen, auf eigene Rechnung einige zweckmaͤßiger konstt Schiffe erbauen zu lassen.

Prof. Thiersch hieselbst, bittet in oͤffentlichen Blitz sich in Griechischen Angelegenheiten an ihn nicht weita wenden, indem er durch bestimmte Befehle der Koͤnigl. R rung gehindert sey, auf deshalb an ihn ergangene Auffoda gen und Antraͤge Ruͤcksicht zu nehmen.

Stuttgart. Zu Ehingen bluͤht seit zwei Jahren Fabrik von Mantz und Salliet auf, welche Syrup oder Wa Saft aus Fruͤchten verfertiget. Dieser Syruͤp soll keine zulaßen, das Bier haltbarer und reiner, auch den Wein schm

hafter und dauerhafter machen. Der Wuͤrtembergsche Zenth

saßfrei, kostet 30 Fl. Zu Freiburg starb vor kurzem der Sh Waibel Daguet, 104 Jahr alt, und hinterließ eine 109 alte Gattin, und eine 94 jaͤhrige Schwester.

Wurzburg.

die unsrigen von Tage zu Tage, so daß von Anlegung hilflicher Noth-⸗Magazine schon die Rede geht. heuer die Weinlese ausfalle, mag daraus ersichtlich seyn, dieser Tage ein Buͤrger den Ertrag von 41 um 45 Kr. verkaufte, und als am andern Tage seine, mit dem Handel nicht zufrieden war, der Kaͤufer sich mit Kr. Reukauf gegnuͤgte.

ien. „Europa und die Revolution, von Görres“

g gleichlautend,

schanzungen

Hiesige

j. wurde hier der wahrend der ituti kapel angestellte Platzkommandant, Casceelli, st sich seit einigen Monaten in einem hentina verborgen, und Ft . 2 abgefuͤhrt zu werden. ĩ hr 6 Bedeutung bei ihm gefunden haben.

Während fast in allen Gegenden Tenn lands, uͤber die zu niedrigen Kornpreise geklagt wird, ste

Wie schl

dorgen Weinh 0 dem Publikum geoͤffnet,

ichschen Staaten verboten. Die an den Graͤn⸗ . ankommenden Hetaristen werden mit dlicher Milde aufgenommen. . 8. ) 9. Okt. Der in den benachbarten Tuͤrkischen „snzen verkuͤndigte Großherrliche Firman zur Bewaffnung üselmäͤnner, ist mit dem im Monat April publizirten, und eigentlich nur eine Abschrift desselben. Bewaffnung, heißt es darin, gilt nur den aufruhrischen chen. Nach den neusten Briefen aus Widdin, setzen täͤg— Asiaten Über die Donau. Am Prnth legen die Tuͤrken an. Der Großherr besteht, sagt man, in nach Petersburg abgesandten letzten Note, auf die Aus—⸗ kung des Fuͤrsten Michael Suzzo, gewesenen Hospodars ldau. . . 26. Okt. Einige Reste des Hypsilantischen zs, in buntem Gemisch von Albanesischer, Wallachischer Griechischer Tracht, waren hier vor kurzem angekommen. wurden vor einigen Tagen eingeschifft. Diese Einschif⸗ mußte unter Aufsicht des hiesigen Militairs geschehen, Biele sich derselben entziehen wollten. Aus der Levante sind hier dieser Tage viele Schiffe ein⸗ ffen. In Aegypten herrschte Ruhe; der Vice⸗-Koͤnig hat strengsten Maßregeln genommen, daß kein Grieche, der den Gesetzen zuwider handelt, beeinträchtigt werde. arbeitet an der Ausruͤstung einer zweiten Eskadre. Ein geheimnisvolles Schweigen herrscht uͤber ein vor m von Missolunghi in 12 Tagen angekommenes Schiff. kam leer, nur mit 17 Passagiers beladen und angeblich Geldsaͤcken. Einige dieser Passagiers sind hier bekannte sieute; unter den anderen nennt das Geruͤcht die Färsten etrius Hypsilanti und Kantakuzeno, so wie den Neffen vormaligen jetzt in Pisa lebenden Hospodars der Wallachei. Ismael Gibraltar war am ag. Sept. mit einem Theile Tuͤrkischen Flotte in Corfu, und segelte am 20. nach Che⸗ za ab.

Teape l, 189. Okt. Man arbeitet mit großer Aemsigkeit an

Prozesse gegen die beiden Urheber des Aufstandes auf steforte im Julius 1820, Silvati uud Morelli, die lezthin,

Griechen verkleidet, ergriffen worden sind. Es heißt,

unterhandle mit der OHestreichischen Regierung dahin, daß

naͤchsten Jahre nicht mehr als 25,000 Mann Oestreicher im e zuruͤkbleiben sollen; dagegen wolle unsre Regierung einige

weitzer Regimenter in Sold nehmen. Der Witwe des ermordeten Polizei-⸗Direktors Giampietri ber Konig eine Pension bewilliget, den Soͤhnen nnd Toͤch⸗ aber einen Gnaden-Gehalt von jährlich zoo Dukati an—

hesen, welchen selbige bis zum 25 Jahre, oder bis zu einer

Anstellung und Versorgnng zu beziehen haben.

Blaͤtter erzaͤhlen von einem in England vorgefalle⸗ Buell, bei dem belde Parteien zu gleicher Zeit ihre Pistolen erten, und die i h begegneten, so daß beide fer unbeschaͤdiget blieben. ( e ö

. . Auf Reklamation Sr. Sizilianischen konstitutionellen Zeit, in verhaftet. Er Hause auf der Via wurde von da in die Engelsburg ge— eines Polizei-Inspektors nach Ne— Man will Schriften und Briefe Der mn Lucian Bonaparte's wird die Tochter Joseph Bonaparte's einer Mitgift von 3oo, ooo Skudt heurgthen ꝛc. Man er— ft hier den Fuͤrsten von Carignan, Hieronymus Vong—

ern

, und aus Toskana den Grafen von St. Leu. Mehre polntionairs von Ponteco: m

erschiedene Provinzialstaͤdte verwiesen werden. Stockholm, 30. Okt.

Pontecorvo, die man hieher gebracht, sind

Die Koͤnigl. Magazin-Direktion an den, im v. J. nach England verschifften 16,415 Ton— Hafer, z, 500 Rthl. 44 Schill. Schw. Bko. verloren.

er Regierung wurden dieser Tage zwei, aus einem Huͤ⸗ jei Upsala ausgegrabene eiserne Kisten eingesandt, die hier eroͤffset werden sollen. Daneben befand sich das Gerippe

Gehaͤngten nebst einigen Kleider-Resten, die aber bei der hrung in Staub zerfielen. Die Fregatte Farramas, welche zur Aufrechthaltung des n Vernehmens mit den Barbaresken-Staaten, die gewoͤhn⸗ Geschenke überbringt, ging am 21. September von Go— burg, unter den Befehlen des Majors Grafen Rosen, un— Segel. 1 chau, 5. Nov. Der unlaͤngst verstorbene General konowski war unter anderen damlt beschaͤftiget, die Er—⸗ ng eines National-Denkmales fuͤr den Fuͤrsten Joseph atowskl zur Ausfuͤhrung zu bringen. Gegenwaͤrtig ist ein lte, an dessen Spitze der Senateur Wojewode Fuͤrst Adam toryski sich befindet, zusammengetreten, um dieses Werk eendigen. Der Astronom und Meteorolog Magier hie— zieht aus seinen vieljährigen Beobachtungen den Schluß, der ,,,. Winter, dem Winter von 1843, welcher ntlich sehr strenge war, gleichkommen werde.

eute nimmt die hiesige Herbstmesse ihren Anfang,

er Senator von Novossilzoff, welcher vor 3 Wochen Sonim gereist war, ist hieher wieder zuruͤckgekehrt. Die Sammlungen und Museen der Universität werden, chdem sie an Vollstaͤndigkeit gewinnen und geordnet wer— das sie fleißig besucht. Dies ist Fall mit dem zoologischen Museum, unter Aufsicht des essors Dr. Jarocki; mit der Pflanzen⸗Sammlung, unter icht des Prof. Hoffmann; mit dem mineralogischen Mu—

seum, das Prof. Pawlowiez geordnet. Noch besitzt die Uni⸗ versität keine eigene Bilder-Galerie; der verstorbene Senat—⸗ Praäͤsident, Graf Potocki, soll ihr Hoffnung zu dem Besitze der schoͤnen Willanover Galerie gemacht haben. Die Bibliothek zahlt schon an 150000 Baͤnde, darunter Vieles zur Geschichte der Typographie in Polen; sie erleidet aber einen großen Verlust durch den Abgang des Bibliothekars Lelewel, der als Professor der Weltgeschichte nach Wilna geht. Bei der Bibliothek be⸗ findet sich eine reiche Sammlung von Kupferstichen, die, so wie die Werke der Bildhauer-Kunst, großentheils aus dem 6 . . 2 Der bota⸗ nische Garten, unter Aufsicht des Prof. u bert

uͤber 2 , ö 4. ,

In Lemberg giebt es eine 18jaͤhrige Hellsehende. Im Zu⸗ stande des magnetischen Schlafes . * . 6 . netisch, sondern illognetisch. Der Magnetismus ist nach ihr etwas Aeußerliches, der Illognetismus aber innerlich. Sie giebt davon 5 Grade an, von denen sie erst den Lten haben will. Zum bten sollen erst 4 Personen gelangt seyn, u. davon eine in Warschau.

Hier ist das Franzoͤsische Schauspiel eroͤffnet worden.

Vor etwa 8 Tagen brachten mehre Bäuerinnen frische— Wald-Erdbeere zu Markte. (Auch in Posen, Berlin u. a. O. wurden um dieselbe Zeit rothe Wald-⸗Erdbeere verkauft.)

St. Petersburg. Der Graf Scheremetjeff soll für dier in Odessa angekommenen Ungluͤcklichen, die Summe von 15000 . zur verhaͤltnismaͤßigen Vertheilung, dorthin gesandt haben.

Kowno, ) 1 Nov. Die Truppen-⸗Maͤrsche nach dem Suͤden dauern ununterbrochen fort.

Corfu. Am 17. Okt. vereinigte sich die Aegyptische und Algierische Flotille, mit der in Gumeniza gelegenen Schiff— Abtheilung des Kapudan-Bei. Am go. ging das vereinigte, 24 Segel starke Geschwader ab, um zu der Hauptflotte des Kara Ali zu stoßen, die dadurch auf 54 Kriegschiffe anwäͤchst.

Zante, 26. Sept. Die 8 Flotte debarkirte zu Patra 7000 Mann und griff die Griechen an. Diese zogen sich anfangs zuruͤck; als sie aber die schlechte Haltung der Asia—⸗— ten gewahrten, die sich in die Europaische Taktik nicht recht finden zu koͤnnen schienen, gingen sie zur Offensive uͤber, und jagten die Tuͤrken 13 teutsche Meilen zuruͤck; diese fluͤchtetem ich nach Patra, vor dem sich die Griechen jetzt von neuem gelagert.

Madrid, 24. Okt. Die Provinzial⸗Deputation von Murcia, begehrt eine voͤllige Reform des Klerus.

Der Espectador eifert gegen die Pariser Censoren, die es duldeten, daß die Gazette de Erance unsere Regierung eine revolutionaire schimpft. Die Seuche ist in Aguͤilas und in dem Fort Alhucemas ausgebrochen; auf Malaga macht sie⸗= taͤglich neue Fortschritte; in Mequinenza waren bei Abgang: der Nachricht nur noch 30 Menschen uͤbrig geblieben, wovon 10 krank waren.

General Vanegas ist zum General⸗Kapitain von Kadix erw nannt, und wird mit diesem Militair-Kommando wahrschein— lich die Funktionen eines Landeshauptmannes vereinigen

Auch in Andalusien hat sich das Gelbe Fieber gezeigt.

In Murcia befanden sich am 6ten 814 Kranke, 39 davon sinda bereits gestorben. Die Bewohner von Lebrija sind saͤmmtlich. ausgewandert. . Die Territorial-Eintheilung Spaniens in 51 Provinzen! ist nunmehr beendigt; die Landes-Hauptleute sind, gleich den- Provinzen, in vier Klassen getheilt; die der ersten Klasse ers halten 20, 00, die der zweiten 165,000, die der dritten 12, 500, die der vierten 10, 000 Fr. jaͤhrl. Gehalt.

Bel den Verhandlungen uͤber die Organisation der aktiven National⸗Miliz, aͤußerte der Kriegs-Minister, wenn Spanien sich genothigt finden sollte, gegen Frankreich einen Krieg zu fuͤhren, so wuͤrden wenigstens 150, 00 Mann erfoderlich seyn. Die Operations-Armee muͤsse dann 100,000, das Besatzungs—⸗ Korps der festen Plaͤtze go, ooo, die Central-Reserve go, og und das Korps zu Sicherung der Kuͤsten und See-Arsenale— auch 20, 00 Mann stark seyn. Fuͤr die Zeit des Friedens sey ein Heer von 87,000 Mann vollkommen hinlaͤnglich.

Der Priester Quintana ist als Mit-⸗Oberhaupt der Ver— , ng von Salvatiera, am 11. zu Burgos hingerichtet worden.

Die Rangliste der Officiere der Armee wird naͤchstens ge— druckt werden.

Die Regierung hat nach Bareellona 200, 000 Realen, nach Mequinenza 100,000 und nach Malaga 5o, ooo Realen Un— terstuͤz⸗Gelder gesandt.

Die Zeitung el Zurriago (die Peitsche) ist hier unter Anklage gestellt.

Die Priorin der Barmherzigen Schwestern zu Va— leneia, hat, im strengen Geiste ihres Ordens, sammtliche Nonnen ihres Klosters, zur Pflege der Pestkranken in verschie⸗ denen Städten des Reiches, herzugeben sich erboten. Da fast Alles, was mit jenen ungluͤcklichen Ortschaften in Beruͤhr kommt, dem Tode unvermeidlich geweiht ist, so verdient diese edelmuͤthige Selbstverleugnung der grauen Schwestern, das dankbarste Anerkenntnis ihrer Mitwelt. Vor der Hand sind vier dieser frommen Priesterinnen der christlichen Liebe, nach Tortosa gegangen. Sie schieden aus den Mauern ihrer Frie dens-Helmat mit der wahrscheinlichen Aussicht, nicht wieder zuruͤckzukehren; allein dessen ungeachtet traten sie ihren Sa

Kreisstadt im Russischen Gouvernement Wilna, 838 Werst⸗ von St. Petersburg.