1821 / 137 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 15 Nov 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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n Irland werden mehre Versammlungen obrigreicucher am ,. Mittel ausfindig 3 en, wie ich dem dortigen, noch immer ungedämpften Geiste des Aufruhres am wirksamsten steuern lasse. Die Geistlichkeit hat den Einfluß, welchen sie fruͤherhin auf die Gemuͤther behauptete, fast ganz verloren. Ein katholischer Geistlicher in der Neweastler Gegend, welcher die Gewaltthäͤtigkeiten des Landvolkes vom Altare her— ab gerügt hatte, erhielt in derselben Nacht einen heimlichen Besuch, und wurde mit dem * bedroht, falls er noch ein⸗ mal wage, den Mund uͤber diesen Gegenstand aufzuthun. Wenn die Haͤupter jener Meuchler einen Raub oder Mord be— schlossen haben, loosen sie, wer das Vorhaben ausfuͤhren soll, und wer sich der Ausfuͤhrung zu entziehen sucht, buͤßt selbst

it dem Leben. . . aus Paris zufolge, beschaftigt die höheren Zir⸗ kel in Paris gegenwartig eine sehr traurige Begebenheit. Hr. v. P. ein junger Mann aus Neufchatel, Besitzer eines Ver⸗ moͤgens von 5 bis 6 Mill. Fr. heurathete aus Neigung ein junges aber armes Mädchen, Frl. v. L. Bald bekam er Ver⸗ dacht gegen ihre Treue. Um sich Sicherheit hieruͤber zu ver— schaffen, gab er eine Reise vor, verabschiedete sich von seiner

ernahlin, kehrte aber unbemerkt in seine Wohnung bald zu⸗ rack, fand die Treulose in den Armen ihres Verfuͤhrers, und

e beide. . . e, und dessen Bevoͤlkerung wird jeden Tag anziehender Die Fort zuerst gemachten Versuche, den Schwarzen Freiheit und Bildung zu geben, zeigen schon jetzt hoͤchst wohlthaͤtige Resultate fuͤr den Flor und die Ruhe des Landes, .

In Paris ist eben eine Schrift erschienen: „Der Malthe— ser⸗Orden in Korsika“ worin vorgeschlagen wird, diesen Orden nach Korsika zu versetzen, da gedachte Insel Frankreich mehr inge. , 6. , . Port au Prince melden die Ankunft eines Papstlichen Nunctus, begleitet von vielen Bischoͤfen, um die Integrität der kathol. Kirche auf der Insel zu erhalten. Boyer will bei ., 6 seine Vermaͤhlung mit der Witwe

ethi erlich begehen. ;

, . 6 Des Koͤniges von England Maj. sind am 5. d. M. abends hier eingetroffen, und haben ihre Reise gestern fruͤh uͤber Bruͤges nach Calais fortgesetzt, wo Allerhoͤchstdieselben heute eintreffen werden.

Graf Clancarty . 1 . seines

rains, wieder nach dem Haag en. .

9 * armstad t. * Graf von Isenburg-Philippseich hat ich, nach den hiesigen oͤffentlichen Blaͤttern fuͤr insolvent er⸗ men r ne, 7. Nov. Se. Koͤnigl. Hoh. der Herzog von Lumberland ist heute von Laͤttich hier angekommen, ö

Freiburg in Breisgau. Bei der am 26. Okt, hier gefeierten Kirchen-Vereinigung, ward auch von katholischer Seite eine erfreuliche Theilnahme au dem wichtigen Feste bewiesen.

Hannover, 9. Nov. Der Praͤsident der ersten Kam⸗

j s SAF Mar mer der allgemeinen Staͤnde⸗-Versammlung, Graf von Mer⸗ veldt, ist zum Kommandeur des Königl. Guelphen-Ordens er—

t worden. , eim. Da die hier bestandene in Nr. 125 8 3. erwahnte Wallonisch⸗reformirte Gemeinde , mit der zu Mag⸗ deburg in Beziehung steht, so duͤrfte folgender Artikel daruͤber in der St. Z. nicht am unrechten Orte seyn. Mehr als 30 Jahre vor Erbauung unserer Stadt, hatten schon von den, un— ter König Philipp II. von Spanien, durch den Herzog von Alba versolgten und vertriebenen Protestanten in den Spani⸗ schen Niederlanden, (Conir es. Wallont -) Viele sich in der Pfalz angestedelt, wo sie unter dem edlen Kurfüärsten Friedrich Lil, eine freundliche Aufnahme fanden, freie Uebung. ihres Gottes⸗ Dienstes, eine voͤllige kirchliche Einrichtung aus offentlichen Mit⸗ teln und mancherlei andere Freiheiten und Privilegien gestattet erhielten. Zu Frankenthal hatten sie sich zuerst niedergelassen, und diesen Wohnort bald von einem Dorfe zu einer bluͤhenben Stadt erhoben. Hier war daher der Mutterort und der Sam— melplaz aller spaͤter Nachgekommenen, die sich von da aus erst in die Gegend verbreiteten. Das Dorf St. Lambrecht erbau— ten sie; zu Oggersheim und Ottenberg siedelten sie sich an; diesseit des Rheines ließen sie sich zu Heidelberg nieder, und erbauten das Staäͤdchen Schöͤngu. Unter Kurfuͤrst Friedrich 1V. wurde 160ß6 das Dorf Manheim zur Stadt und Festung angelegt. Wallonische Gesiuͤchtete waren der groͤßte Theil ih— rer Erbauer und ersten Bewohner. Nach dem Z3ojährigen Kriege, in welchem 1644 Manheim gänzlich zerstoͤrt worden war, waren sie es zum groͤßten Theile wieder, die es neu er— bauten. Als bald darauf im Orleansschen Kriege, 16689, unsere Stadt jenes ungluͤckliche Schicksal abermals erlitt, folgte der groͤßte Theil der hier ansaͤssigen Wallonen, der Einladung des Kurfürsten von Brandenburg, und zog in Masse gegen oo Familien nach Magdeburg, wo 4 als eine besondere Kirchen⸗Gemeinde unter dem Namen, Wallonische Gemeinde von der Manheimer Kolonie, bis in die lezten Zeiten bestan⸗ den haben. Nur wenige blieben hier zuruck, zu wenig, um als Gemeinde fortzubestehen; andere hatten sich schon fruher mit der teutschen Gemeinde vermischt und derselben einverleibt. Mittlerweile waren aus dem Inneren von Frankreich, nach Auf⸗ hebung des Ediktes von Nantes (1685) vertriebene Protestanten auch in der Pfalz angekommen. Von diesen Franzoͤsischen Re— fugies hatten sich auch 96 eine Anzahl niedergelassen, und an die wenigen hier gebliebenen Wallonen angeschlossen, mit denen zusammen sie, von 1696 an, wieber eine besondere Fran⸗ zoͤsiche Kirchen-Gemeinde bildeten, die bis jezt . unter 2, zulezt wieder unter 1 Pfarrer und Schullehrer hier be—

standen hat, aber nie mehr uͤber die Zahl von 500 Seelen kommen ist. In saͤmmtlichen Wallonischen oder Franzoͤsis Kolonien, selbst in denen, wo keine Teutschen wohnten allmäͤlig die Franzoͤsische Sprache erloschen, nnd so mußte tuͤrlich auch der Gortesdienst in teutscher Sprache eingest werden. Aus diesem Grunde wurden sie in Frankenthal! in Heidelberg, vor wenigen Jahren, nach dem Tode ihrer le farrer, von den Landes-⸗Regierungen aufgehoben. Aus

selben Grunde hat die hiesige bisher Wallonische Gemesn

mit der bisher teutsch- reformirten aus eigenem Anti eine Uebereinkunft zu ihrem Zusammenbegeben in eine meinde getroffen, welche nun in Vollzug gesezt ist. In h Uebereinkunft ist unter anderen bestimmt, daß, so langᷣ eine gewisse Anzahl von Theilnehmern findet, jährlich ain dazu bestimmten Sonntagen, eine Kommunion in Franzoss Sprache mit dazu gehörigen Franzoͤsischen Predigten geh werden soll. So wie schon hiedurch, wenigstens auf eine gere Zeit hin, das Andenken der hiesigen Wallonischen Gem lebendig erhalten wird, so ist dafuͤr noch durch eine zwesh stimmung auf alle Zukunft gosorgt. Es soll namlich alle an dem Sonntage, an welchem die Zusammenbegebung! Kirchen statt hatte, vor der ganzen Gemeinde, eine Erinnemn Predigt, an die Wallonische Gemeinde, in teutscher Sp gehalten werden.

Munchen. Am 1. Nov. ward der Freiherr v. Gebsattel den Paͤpstlichen Nuncius zum Bischofe konsekrirt; und hierau gestern, mit allen Feierlichkeiten, die Erhebung desselben zum Bischofe durch das Pallium statt. (So heißt bekanntlich der lene Mantel, den die Roͤmischen Kaiser seit dem 4ten Jahn derte, an die Patriarchen, als Zeichen ihrer hohen geistlichen walt, zu verschenken pflegten. 100 Jahre spaͤter fingen du trigrchen selvst an, den Erzbischoͤfen, beim Amt-Antritte, derglt Pallien zu senden, und in der 872 zu Konstantinopel gehnn Kirchen⸗Versammlung, ward als Gesetz bestimmt, daß alle M politen, von ihren Patriarchen, entweder durch Auflegung der hi oder durch Zusendung der Pallien, konstömirt werden sollten. Paͤpste machten aus diesem Verleihungs⸗ Rechte, bald eine n bige Einnahme⸗Quelle; und es giebt Beispiele, daß fuͤr ein sol schlichtes Ober Kleid, zo,ooo Gulden nach Rom bezahlt wer mußten. Dieser kostbare Schmuck besteht seit dem 121en Jaht derte, aus einem vier Finger breiten, wollenen weißen Kragen) uͤber den Priester-⸗Orngt um die Schultern geworfen wäü Streifen davon hangt uͤber dem Ruͤcken, der andere etwas nh uͤber der Brust herab; beide sind mit einem rothen Kreuze bah net. Das Gewebe wird durch die Nonnen im Kloster St.)

zu Rom, aus der Wolle geweihter Schaafe gefertigt Das

lium ist zugleich des Erzbischofs Todten⸗Schmuck; er wird h begraben.) Nach dieser Festlichkeit legte der Erzbischof den geschrtebenen Eid, in die Hande Sr. Maj. des Koöͤniges ab. h ward derselbe in seine Metropolitan-Kirche eingefuhrt. In lien reitet er dahin auf einem weißen Zelter; in Teutschland man diesen Gebrauch nicht auf. Der Erzbischof ging daher, n einem reichen Baldachin, und in der Mitte eines langen wohl ordneten Festzuges, zur erwaͤhnten Kirche, und nahm dem erzbisg lichen Thron ein; hierauf wurde die Paͤpstliche bezughabende H oͤffentlich verkündet, und waͤhrend des darauf folgenden Amr nischen Lobgesanges, ward das Domkapitel und der übrige Klen zum Handkusse gelassen. Gestern und heute wurden 1004 auf Anweisung des Erzbischofs, offentlich gespeist.

Wien. Die Weinlese in Ungarn ist im Ganzen dun ausgefallen.

Unsere in den Piemontesischen Festungen verthellten X pen, betragen gegenwaͤrtig nicht mehr als 14000 Mann.

Solothurn. Der Bildhauer Eggenschwyler, sich vom Wagner-Gesellen zum ausgezeichneten Km empor gearbeitet, und i. J. 1804, in Paris, den Preis in Bildhauer⸗Kunst erhalten hatte, ist hier am 11. Okt. im tal gestorben.

Livorno, 29. Okt. Von Genua aus verbreitet sich so eben o

Geruͤcht daß an 3o fuͤr Konstantinopel befrachtete Schi,

ihrer Fahrt umgekehrt, und mit der Nachricht zuruͤkgekomm

System eingefuͤhrt werden, allein die Zuͤgellosigkeit der wr. die Realisirung dieses Planes unmog ich. Jeder mt, was er braucht, wo er es findet; und bei der Gelegenheit

ter auch das, was er zu seiner Subsistenz nicht braucht. Ja ssy. Am 18. Okt. ward hier nachstehender Firman der Ho Pforte an die Befehlshaber der Truppen in der Moldau,

it, gemacht. * ho hel. rte, hochmoͤgende Raͤthe, vortreffliche Admini—⸗ bren der Welt, einsichtvolle, scharfsinnige und mit verschie⸗ n Talenten vom Könige des Himmels begabte Handhaber Volks ⸗Angelegenheiten.“

„Du wirklicher Gouverneur und Nazir von Braila, Ba— Pascha, daun, Du Czerkedschin der Moldau, und mein ser Salih Pascha.“ . . „Unserer Hohen Pforte ist kund geworden, daß im fange der Provinzen Moldau und Wallachei, alle Apo— in vertilgt, und einige der ersten unserer gefluͤchteten ge— n Rayas wieder in ihre Heimath zuruͤckgekehrt, andere bereit sind zuruͤckzukehren, und nur wegen Ermange— des regierenden Fuürsten, wodurch nicht nur die stlichen Gefälle, als Mauth, Salzgruben und andere Ein— te ohne alle Verwaltung bleiben, sondern auch die Bebau— der Guͤter der, nach Kronstadt und in die Umgegend Ge— teten brach liegen geblieben sind diese Absicht nicht Werk setzen konnen.“ . „Da nun diese zwei Laͤnder, Wallgchei und Moldau, die ath⸗Kammern meiner maͤchtigen Monarchie genannt wer— so ist die Herstellung der Ruhe und Sicherheit in den— n nothwendig; darum sind sowol von Uns, als auch unseren hochansehnlichen Bevollmächtigten, die noͤthigen ehle des Inhaltes erlassen worden, daß alle getreuen, chen und untergebenen Unterthanen, die sich in die benach— en Staaten geflüchtet haben, weder an ihren Personen an ihrem Vermoͤgen etwas zu besorgen haben sollen; viel⸗ r werben sie in dem vollen Genusse ihrer bestehenden und ju ertheilenden Privilegien bleiben, und soll daher jeder ben in seine Heimath znruͤckkehren, alle Besorgnisse von verbannen und sich dem Feldbau widmen.“ „Alles dieses soll durch öffentliche Ausrufungen, sowol in Hauptstadt als in den Distrikt-Staͤdten und Doͤrfern, all— ein verlautbart werden.“ ; „Diese Lage der Dinge hat bis zur Ernennung des Fuͤr— u bestehen, bis wohin die bevollmächtigten Kaimakans Regalien desselben verwalten, und die Landes-Angelegenhei— nach der Verfassung leiten werden.“ „Da uͤbrigens aus den Berichten des Vezier und Czerkked— der Moldau hervorgehet, daß in den fruͤher erlassenen sten Befehlen, der Bojaren keine ausdruͤckliche Erwaͤhnung ah, und sie, dadurch besorgt gemacht, Anstand nehmen, in baterland zuruͤckzukehren: so ward der Pforte sowol der Be— des Kaimakans der Moldau, als auch der, mit vielen Un— hhriften von Personen aus der Bojaren-Klasse versehene hmaksar vorgezeigt, und es ist daraus entnommen worden, sie getreu, vornehm und unschuldig sind, und daher den gen getreuen Unterthanen gleich geachtet werden muͤssen.“ Ihr erwaͤhnten Bojaren werdet daher diesen hohen Be— Allen die es angehet, zur Kenntnis bringen, indem Ihr zu— h dessen auch unsere Unrerthanen versichern moͤget. Ihr het Euch der gehoͤrigen Mittel bedienen, um Jeden, ohne nahme des Standes, zur Ruͤckkehr zu vermoͤgen, weil es re weiseste Absicht ist, daß jedem Unterthan Sicherheit und stoͤrte Ruhe zu Theil werde, und Niemand, wes Standes hn moͤge, in so fern er unschuldig und ehrlich ist, s Uebles zu befuͤrchten, vielmehr alle Anspruͤche auf un— Kalserlichr Huld und Gnade zu machen habe.“ „Jeder moͤge demnach seine Pflichten erfuͤllen, und Euch Wes obliegen, dies allgemein bekannt zu machen.“

z ö . . 3srr 866 Die Er ei⸗ seyen, daß die Griechen die Dardanellen in Blokadestand ei onstant in opel, 10. Okt. (A d. Oestr. Beob. ) Die Erschei

hatten, und keine Ladung mehr hineinpassiren ließen. Turin. Der General⸗Major Cav. D. Matteo des neys, ist zum Kriegs- und Marine-Minister ernannt we Warschau. Die neue Amtskeidung der bei der hi⸗ Universitaͤt angestellten Professoren besteht in schwarzen und himmelblauen Barets; der Rektor zeichnet sich durch himmelblaue Toga und ein weißes Baret aus. Die kane tragen an Ketten um den Hals das Universitaͤt -Z und der Rektor dasselbe, etwas großer, an einer dreifachen K

Wilna, 19. Okt. n. St. Se. Kaiserl. Hoh. der C Fuͤrst Nikolaus haben am 10. d. M. abends unsere Stadt der verlassen, und sind nach Petersburg zuruͤckgereist.

Von der Moldauschen Gränze, 24. Okt. Tuͤrkischen Truppen, die bei Foltitschenl standen, kan Großherrliche Befehl zu, nach Ibrail zuruͤckzugehen, wo durch ihre beispiellose Pluͤnder-Wuth und Mordsucht, den Unwillen des Großherrn im hoͤchsten Grade zugezogen ten; allein sie widersetzten sich der Nuͤckmarsch- Ordre, un kam zwischen ihnen und den zu ihrer Abloͤsung einruͤckenden pen, zu blutigen Thaͤtlichkeiten; endlich zog die zuchtlose hu mit der groͤßten Erbitterung ab, und bezeichnete ihren durch Raub und Verheerung. Bei der Bestuͤrmung des sters Sek, geben die Tuͤrken ihren Verlust auf 2000 M an. Es heißt, daß fuͤr den bevorstehenden Winter 10,000 ken mit 100 Kanonen in die Moldau und ein gleich sta Korps in die Wallachei einrücken werde. Bel dem gaͤnzlt Mangel an Disciplin ist auch Salich Pascha außer Sal

den täglich vorfallenden Excessen der Janitscharen Gran 96 * Neswenig Notiz davon) hören und lesen mit Verwunderung,

zu setzen. So sollte unter andern auch eine Art von

n der Tuͤrkischen Flotte hat, nach ihrer Vereinigung mit der des dan⸗Bei und mehren Schiffen des Gouverneurs von Aegyp⸗ nd des Dey von Algier, in Moreg und auf den Inseln

Schrecken verbreitet. Bis jetzt wußte man nur in Kon—

inopel, daß sie die in den Meerbusen von Motun und.

in, und in anderen Platzen der suͤdlichen Halbinsel stationir—

Friechischen Fahrzeuge blokirt halte. Was von diesen Fahr— en nach Hydra, Psara u. s. f. zuruͤckgekehrt war, wird Herbst gewis nicht mehr auslaufen. Nach Brie— us Salonichi währte der hartnäckige, bereits im Jul. be— ne Kampf zwischen den Tuͤrken, und den auf der Halb—

(Kassandra verschanzten Insurgenten immer noch fort. im Laufe des August und Septembet unternommenen

iffe der Tuͤrken gegen diese Verschanzungen, liefen alle los ab. Am 30. Sept. erhielt man zu Salonichi die Nach— daß eine vor Kassandra gelandete Verstaͤrkung von 600

chen, von Jussuf-Bei total geschlagen und vernichtet wor— sey. Athen war von den Griechen verlassen, und von

Tuͤrken eingenommen, zugleich aber ein Raub der Flam—

geworden. Auf Kandia haben die Tuͤrken sich behauptet.

Viele fremde Abenteurer sind bereits in Morea angekom⸗ um die Griechen in der Kriegskunst zu unterrichten. Auch

eitraͤge aus anderen Ländern soll man zu Hydra erhalten

Diese Hilfleistungen stehen aber in gar keinem Ver—

isse mit den Beduͤrfnissen und Gefahren des ungluͤcklichen

s. In Konstantinopel hat man uͤber die heutige Stim— der Griechen natuͤrlich zuverlaͤssigere Data, als in den

ötstͤdten des christlichen Europa; und die Franken nicht

sondern selbst die Griechen (denn die Muselmaͤnner neh—

was uͤber diesen Gegenstand, so wie uͤber viele à nliche, dem Europaischen Hue vorgeschwatzt wird. 3 Ermahnung giebt dem Hestreichschen Beobachter Veraulassung, die in ver⸗ schiedenen Blättern enthaltenen Nachrichten, daß der Sultan von seinem Kiosk in Bujukdere aus, der Griechen Ersuufung zugesehn; daß der Leichnam des Griechischen Patriarchen vor der Wohnung des Barons v. Stroganoff vorüber geschleift worden; daß 150 Jungfrauen öffentlich entweiht worden; daß die Juden thätigen Antheil an der Ermordung des Patriarchen genommen; daß die Familie Morusi gemishandelt worden, und daß 3 Seeschlachten vorgefallen, als ungegruͤndete Geruͤchte darzustellen.)

Zan te, 20. Sept. Tripoliza ist beinahe ganz demolirt. Nachdem Navarino gefallen, ist das schwere Geschütz nach Tri= poliza gebracht werden. Die Griechen haben einige Vorraͤthe an Waffen und Munition in der Festung gefunden. Die Tuͤr⸗ ken sind in Morea noch nicht eingeruͤckt, vielmehr sind die Griechen fortdauernd Herrn des Landes, bis auf diejenigen festen Punkte, die sich noch halten. Das Korps, welches aus Sa⸗ lonichi ging, wurde durch Perrhäͤos und Odysseus geschlagen, und litt auf seinem Ruͤckzuge viel, ehe es die Paͤffe errei— chen konnte. Was von einem Tuͤrkischen Korps gemeldet wurde, welches aus der Gegend von Janina, 10, o06 Mann stark, aufgebrochen seyn sollte, ist erdichtet. Der Krieg in Epi— rus und Aetolien besteht beinahe abgeschlossen fuͤr sich. Die Flotte hat sich vor Hydra vereinigt, und ist nun, wie es heißt, ausgelaufen, um die Tuͤrkische Seemacht aufzusuchen, welche neulich auf der Hoͤhe von Zante gekreuzt hat. Diese Tuͤrkisch⸗ Aegyptisch-Tunesisch⸗Algierische Flotte besteht aus 60 Segeln, worunter indessen nur drei Linien-Schiffe und einige Fregatten befindlich seyn sollen. Das uͤbrige besteht aus kleinen Fahrzeugen. Fremde Krieger werden in Grlechenland durchaus nicht gesucht noch gewuͤnscht, wenn sie nicht mit Allem wohl— versehen und ausgeruͤstet kommen. Mehre hat man wegen Mangel an Waffen und Munition gar nicht unterbringen kön— nen; am wenigsten brauchbar sind die des Krieges ganz uner— fahrnen jungen Leute, dergleichen Mehre bei ihnen eingetroffen sind.

Madrid, 25. Okt. Die Inhaber der Praͤmien⸗Scheine und Zins⸗Koupons von der Anleihe der 200 Mill., konnen vom 1. Nov. d. J. ab, sich zur Erhebung des Betrages ein— finden. Die verzinnsliche . belaͤuft sich bis jetzt auf 164, 6303979 Realen (de vellon) wovon die Zinsen jahrlich 7562, o Realen betragen. Die seit dem 1. Jan. d. J. li⸗ quidirten lebenslaͤnglichen Renten, erreichen die Summ von P5ö7o, 531 Realen, u. die unverzinslichen Schulden kommen auf G46, 57o, 268 Real. zu stehen, werden jedoch nur bei dem Ver kaufe von National⸗Gutern, durch die Annahme des Werthes an Zahlungstatt, eingeloͤst.

Zu Tortosa hat man ein Abnehmen des Gelben Fiebers bemerkt; sobald sich diese Nachricht verbreitete, eilte Alles wie— der in die veroͤdete Stadt, ohne Ruͤcksicht auf die dabei ob— waltende Gefahr. Bis zum 26. Sept. hatte der Tod 7Jooo Bewohner der ungluͤcklichen Stadt hingerafft. Von 300

Hammeln, die am 4. Okt. eingebracht wurden, waren am fol⸗

genden Morgen nur noch 17 am Leben. Die Brigg Malle— Poste, welche die Korrespondenz aus Mahon nach Valencia uͤberbrachte, ist, wegen eines an Bord gehabten Gelb-Fie— ber-Kranken, in See verbrannt worden, nachdem man die Equi⸗ page zuvor in Sicherheit gebracht hatte. Am 189. wurden zu Sevilla 8 Mann von Zaldivars Truppen⸗Korps erschossen.

Mehre Stadte und Koͤrperschaften haben dem General Riego Beileid⸗Adressen uͤberreicht.

Lissabon, 19. Okt. Die Kortes haben die Dimission

des, zum Repräsentanten von Rio Janeiro erwählten Bischofs von Coimbra, ruͤcksichtlich seines hohen Alters, angenommen und beschlossen, daß sein Nachfolger unverzuͤglich seinen Platz in der Versammlung der Kortes einnehme. Das heutige Diario de Governo enthaͤlt einen ausfuͤhrlichen Bericht des Kriminal— Richters von Porto, uͤber den Befund der hoͤchst bejammernswerthen Lage des ungluͤcklichen Bruders Gabriel in den unterirdischen Ge— faͤngnissen des Barfuͤßer⸗Karmeliter-Klosters daselbst, feit d. J. 1613. Die befundenen Greuel, unter denen der üngluͤckliche seine Lebens-Zeit aushauchen sollte, sind empoͤrend. Man hat mit moͤglichster Sorgfalt den schon halb Verschmachteten zu Tage gefördert, und ihn der Pflege eines anderen Klosters uͤbergeben.

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Breslau, 5. Nov. Zum diesmaligen Herbst⸗Wollmarkte

wurden abgewogen 8ißo Ctr 40 Pfd Schles. Wolle und 15645 Ctr. 1097 Pfd. Poln. Wolle, zusammen göoß Ctr. 57 Pfd. Der höchste

Preis der feinen Wolle war der Centner zu 75 Rthl., mittlere 6 Rthl, ordin. 55 Rthl., Polnische 45 Rthl. Songch waren die Preise bei der feinen und ordin, den vorjaͤhrigen ziemlich gleich, bei der Mittel⸗Wolle aber um 7 bis 10 Rthl. f. d. Etr. niedriger. Uebrigens durfte der Geldbetrag für die verkaufte Wolle Mill.

Thaler wohl erreicht haben. Danzig, 1. Nov. Seit dem 26. v. M. brennen die Leuchtfeuer in Neufahrwasser. Die dem Handel-Stande guͤnstigen Nachrichten aus England, und die durch sie hier be— wirkte Steigerung der , . waren nur zu schnell voruͤbergehend. Man kauft die Last gespeicherten Waitzen (zu 563 Scheffel) schon wieder fuͤr 100 bis i333 Rthlr.; den Rog— gen zu 66 bis go Rthlr. und die Gerste zu 437 Rthlr.; doch richten sich diese Preise nach den Nachrichten von England, da zur Verschiffung hier jetzt nichts elan wird. Vor 4 Wo⸗ chen zahlte man noch 163 Rthlr. fuͤr die Last vom besten

Waitzen. Die hiesigen Waitzen⸗Vorraͤthe werden auf ungefaͤhr