1821 / 138 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 17 Nov 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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2a, ooo Last, und Roggen auf ungefahr L eschatzt. , . n , den die Be 23 6 unter König-Schloß, auf ungefähr Foo,ooo Quarter, und in Holland auf 25, 000 Last Waitzen und etwa 15,000 ast Rog⸗ gen an; diejenigen Kaufleute, die sich durch das Steigen der Getraide⸗Preise zu Einkäufen haben verleiten lassen, bereuen diese voreillge Spekulation sehr; und wenn nicht bald eine uͤnstigere Konjunktur eintritt, so durften mehre Handel⸗-Haͤu— er ger ngen seyn, ihrer großen Vorräthe ungeachtet, ihre ahlungen einzustellen. Als eine besondere Erscheinung im

andel, verdient bemerkt zu werden, daß ? Schiffe, mit Kno— chen, von hier nach England befrachtet werden. Auch in Elbing ist die Regsamkeit im Getraide⸗Handel, die unerwartet eintrat, von kurzer Dauer gewesen, und die Spekulation gaͤnz⸗ lich eingestellt. Am 17. v. M ward ein Englischer Schiffer, von feinem, auf der Rhede zum Absegeln bereitliegenden Schiffe vermißt. Er hatte bei Einnahme der Ladung nicht nach der Auwelsung seines Rheders gehandelt, fuͤrchtete daher dessen Unwillen, und stuͤrzte sich in der Nacht, aus der geoͤff neten Luke ins Meer, worin er den wahrscheinlich gewuͤnschten Tod fand.

Hier ist ein Schneider⸗-Geselle, namens Stegmann, von

einer Reise zuruͤckgekommen, die er im Jahre 1615 mit einem inlaͤndischen Passe angetreten hatte. Er wanderte durch Po— len nach Russland, besuchte Hdessg, Jassy, Konstantinopel, Smyrna, Tripolis, Tunis, Malta, Alexandrien, Rosette, Kairo,

Nekka, St. Katharlnn 5 Meilen vom Berge Sinai,

Damiette, Ninive und Gaza. Von Jaffa trat er, mit seinem w = Die die Tuch⸗-Kaufleute gleichfalls nicht befriediget, und nur sch

teutschen Gefährten, aller Warnungen ungeachtet, die Reise nach Jerusalem an, und erreichte gluͤcklich Romla; hier ward er aber mit seinem Begleiter von einer bewaffneten Raͤuber⸗ Bande angefallen, gefesselt in die Gebirge gefuͤhrt, den ande⸗ ren Tag als Sklave verkauft und mit Zoo anderen Sklaven nach Kanaan zum Wiederverkauf transportirt. Ein Pascha kaufte ihn fuͤr oo Piaster, nahm ihn als Bedienten zu sich, und reiste mit ihm und einer starken Bedeckung, uͤber Naza— reth u. Bethlehem nach Jerusalem. Hier meldete der Schnei⸗ der-Geselle sich im Kloster, und erhielt die Zusicherung, daß, wenn er zur katholischen Religion uͤbergehen wolle, man sich fuͤr seine Entlassung verwenden werde. Da er sich hiezu ver— stand, kaufte ihn das Kloster von seinem Herrn, welcher, ruͤck— sichtlich seiner guten Auffuͤhrung, vom Kaufgelde Zoo Piaster erließ, und setzte ihn so in Freiheit. Im Jahre 1819 trat er seine Ruͤckreise an, und traf uͤber Romla, Jaffa, Rhodus, Konstantinopel, Adrianopel, Bucharest, Herrmannstadt, Wien und Berlin gluͤcklich wieder hier ein.

Die Stadt Dirschau besitzt jetzt durch die milde Freige⸗ bigkeit des Koͤniges Maj., ein neues schoͤnes Gebaͤude fuͤr die allgemeine Stadtschule, welches am 16. v. M. mit angemesse⸗ nen Feierlichkeiten eingeweiht ward. .

Festen berg. (Reg. Bez, Breslau.) Die hiesigen Tuch⸗ Fabrikanten haben ihre Maschinen zu dem Grade von Voll— kommenheit gebracht, daß sie im Stande sind, Tuche von vor⸗ zuͤglicher Feinheit und Guͤte zu liefern.

Frankfurt, 2. Nov. Der durch die oͤrtliche Beschaffen⸗ heit zum Theil schwierige Kunststraßen-Bau am Berge dies⸗ feit, und durch die Aue jenseit Krossen bis Gersdorf, ist im

Laufe v. M. so weit beendigt worden, daß diese Wegestrecke jetzt befahren werden kann, und die Kunststraße von Frankfurt

bis zur Schlesischen Graͤnze, als eine hoöͤchst wohlthaͤge Aulage nunmehr vollendet ist. Eben so ist auf der Straße nach Preu⸗ ßen, die Chaussee auf eine Meile, von Kuͤstrin bis Tamsel, wei— ter fortgefuͤhrt und gestern dem Gebrauche eroͤffnet worden.

Am 15. Okt. beging der Kriegsrath Budd ée hieselbst seine funfzigjaͤhrige Amts- Jubelfeier. An demselben Tage trat er

im J. 1771, als Bombardier, in das damalige Zte Feld ⸗Artille⸗

rie⸗Regiment, avaneirte 1797 zum Lieutenant und 1794 zum

Zeug-Kapitain, erhielt nach Verlassung des Militair⸗-Dien⸗

stes, Anstellung als Kriegs- und Steuer⸗Rath in Witstock, stand diesem Posten bis zur anderweiten Organisation im J. 1809 vor, ward 1613 hieher versetzt, und erhielt das von den vormaligen Universitäts⸗Guͤtern errichtete Rent⸗Amt, welches er noch jetzt verwaltet. In allen diesen Verhaͤltnissen erwarb und erhielt der Kriegsrath Buddée sich den Ruf eines pflicht— getreuen Beamten, und die allgemeine Werthschaͤtzung, begruͤn⸗ det durch seinen biedern, graden Sinn, und durch sein unbe— scholtenes anspruchloses Leben, sprach sich bei seiner Jubelfeier auf eine erfreuliche Weise aus.

Die Tuchfabrikanten aus den Niederlausitzischen Staͤdten, haben auf der diesmaligen Leipziger Messe schlechte Geschaͤfte gemacht. Unter andern sollen die Tuchmacher aus Spremberg, bei dem ungemein gesunkenen Preise der Waare, einen Ver— lust von mehren tausend Thalern erlitten haben, indem ein großer Theil derselben, aus Mangel an Betrieb⸗Kapital ge⸗ noͤthiget ea e, zu jedem Preise, oft unter dem Verlag⸗ Werthe, loszuschlagen.

Auf dem Wollmarkte in Spremberg sind diesmal 170 Stein Wolle zum Verkauf gestellt und abgesetzt worden. Die ordinaire galt 10 Rthlr. 18 Gr. f. d. Stein, die mittlere 14 Rthlr., und die feinere 16 Rthlr.

In den Haupttuchfabrikations-Städten des hiesigen Reg. Bez., sind v. M. gegen gogo Stuͤcke Tuch bereitet worden.

Gumbinnen. Im Staͤdtchen Arys a 18 Bewoh⸗ ner ihre sammtliche Wirthschaft-Gebaͤude, beinahe 60 an der Zahl, in den Flammen verloren, und dadurch ihren ganzen

Stuͤcke

diesjährigen Einschnitt, sammtliche Futter⸗Vorraͤthe, auch m

eh eingebuͤßt. Koblenz, 7. Okt. Heute passirte der Graf von R hard, Koͤnigl. Franz. Gesandter am Bundes ⸗Tage, hier d nach Frankfurt. Königsberg i. Pr. Bei der vom Ober⸗Lehrer Saeman komponirten, und am 18. v. M. aufgefuͤhrten Tod Messe zum Andenken an die gebliebenen Vaterland⸗Ver diger, betrug der Rein-Ertrag 333 Rthlr. 92 Gr. D Summe ward dem Kon. General⸗Kommando des ersten Am Korps zur Vertheilung uͤberwiesen. Liegnitz. Die im Anfange des Jahres eingegang zahlreichen Bestellungen des Auslandes auf Leinwand sind z lich eingestellt. Der Einkauf der rohen Waare stockt di und solche sinkt im Preise. Auch die letzte Leipziger Mes fuͤr die Gcoß⸗Händler sehr unbefriedigend ausgefallen, und,) man von Greiffenberg aus behanptet, so schlecht als noch zuvor. Das ganzliche Ausbleiben der Tuͤrklschen und Gh schen Kaͤufer soll daran schuld seyn, wozu auch die allgm Wohlfeilheit der Englischen Baumwoll- Zeuge viel bin gen haben soll. Man behauptet die Dresdner Elle Katm unter ? Ge, verkauft worden seyn. Der Tuch, Vert gleichfalls noch im Stocken. Die in Grunberg eingelam neusten Handels-Berichte aus den Hauptplaͤtzen des landes lauten sehr unguͤnstig. In Gruͤnberg sinkt seit ei Monaten die Zahl der dargestellten Tuche, und vlele h werdende Gesellen wandern weiter. Die Leipziger Mess

Artikel haben einigermaßen lohnenden Absatz gefunden. zu Parchwitz verstorbene Toͤpfer-Meister und Schul⸗ her Mart hat folgende Legate gestiftet: ) 100 Rthlr. zun wendung der davon aufkommenden Ziusen auf Schulgeld 2 arme evangelische Buͤrger⸗Kinder, oder aurh zu Ansch von Schul-Buͤchern fuͤr arme Schul-Kinder. 2) füt städtische Armen⸗Kasse 100 Rthl., zur Zahlung der Inte davon jährlich am Martini Tage an 6 Stadt ⸗Arme⸗ Unterschied der Konfession, und 3) fuͤr die dortige Beg nis-Kirche zum Heiligen Geist 106 Nthlr. Auch hat der Krumoͤls (Kr. Loͤwenberg) verstorbene Bauer— Auszuͤg ler lan der Armen-Kafse des Ortes ein Legat von 50 Rthlrn vam

Stettin. Der Swinemuͤnder Hafen⸗Bau wird n sterhaft ausgefuͤhrt, daß, wie es heißt, die bei demseldn

gewendete Methode, auch bei einem Daͤnischen Hafen, ni

in kurzem gebaut werden soll, wird beobachtet werden. Der Boden in Pommern ist so kräftig, gut und dan als der Pommer selbst; an arbeitfahigen und arbeitli Bewohnern fehlt es nicht, allein an Betrieb⸗Kapital etwaß noch mehr an Gelegenheit, baͤuerliche Etablissements zu ben'; diefe wird sich durch die gegenwartig angeordnete lirung der gursherrlichen und bauerlichen Verhaͤltnisse, hof lich bald zelgen, und dann wird Pommern in wenig Jahrze

den zu den bluüͤhendsten und volkreichsten Provinzen des Ne

gehoren. Ein Koͤnigl. Geschenk von 400 Rthlrn. ist ein vorzuͤglichen Gymnasiasten zu Theil worden, die an einem Tage der Nation, die Gefuͤhle oͤffentlich aussprachen, n in der Brust jedes treuen, von Vaterlandliebe durchglij jungen Preußen, heimisch sind. Jemehr diesen hoffnun len armen Jänglingen dadurch ihre wissenschaftliche An dung erleichtert wird, desto erfreulicher ist die Aussicht, ihnen kuͤnftig brauchbare und zuverlaͤßige Geschaͤft⸗Mꝛ zu erhalten.

Berlin, 13. Nov. Landfrachtsaͤtze in Preuß. Kout. welchen, nach Angabe der Schaffner verladen worden. Zentner nach Breslau 13 bis 1 Rthlr., Leipzig 15 bis 15 ) Magdeburg 13 bis 13 Rthlr., Stettin 15 bis 173 Nöha.

Königliche Schau spiele.

Donnerst. 165. Nov. Im Schauspiel-Hause. 3u stenmale wiederholt: Die Liedeserklaͤrung, Lustsp. in 2 Ab von A. F. Kurlaͤnder. Hierauf, Andante und Ron Trompete, gesetzt und geblasen von demr Koͤnigl. Kahn Musikus Hrn. Krause. Und: Die Rosen⸗ Fee, Ballet Aufzuge. Musik vom Koͤnigl. Musit⸗Direktor G. A. 6

der.

Freit. 16. Nov. Im Schauspiel⸗Hause: Die schoͤne lerin, Oper in 8 Abtheil. Mnsik von Paesiello, (neun?! dirt.) Mlle. Katharing Canzi, aus Wien, Schuͤlerin d K. ersten Hof-Kapellmeisters Salieri: Roͤschen als Gastt

Sonndb. 17. Nov. In Potsdam: Die drei Gefan Lustsp. in 5 Abtheil., nach dem Franz. des Hapaty, fre beitet vom Königl. Schauspieler P. A. Wolff.

Meteorolog!lsche Beobachtungen. Barometer. Therm. Wind. Witterung.

18. Nov. A. 97 2 6 32* S. W. woltigt, Mondblicke

13. Nov. F. 267 3 —“ 52 * S. W. Nebel, trüb.

M. e6* 3 7 ** S. W. trüb, feacht.

A. 287 9Mq 674 S. W. trüb, feucht.

14. Nov. F. 287 1 10“ 52 * S. strüb, feucht. M.ege 10 6 * 4 S. trüb, feucht.

Redakteur

Gedruckt bei Hayn.

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sreutzischt Staats-Zteitung,

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13831

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Koͤniges Maj. haben mittels Kabinets-Ordre vom o,, den Kpt. v. Rauch des asten Garde⸗Rgts. zu Fuß, Mäjor und Kommandeur des Lehr⸗Garde⸗Ldw. Batls. zu inen, und dabei zu bestimmen geruhet, daß derselbe aus 1sten Garde⸗Rgt. ausscheiden, und diesem Rgt. aggre— seyn solle. Se. Maj. der Konig haben geruhet, den Kaufmann und di Rath Ernst Mix zu Danzig, zum Kommerzien- und sralltats⸗Rath bei dem Kommerz- und Admiralitaäts⸗Kol⸗ m odaselbst zu ernennen. Der Justiz-Kommissarius Johann Dubislav Karl Fried— Prange in Halberstadt, ist zugleich zum Noiarius publi- m m , des dortigen Ober-Landes-Gerichtes be— worden.

Seine Durchlaucht der Fuͤrst von Hohenzollern⸗He— gen, sind von Hechingen hier angekommen.

Nach den Londoner Zeitungen, sowol dem Morning⸗Chro⸗ „als den Times, vom 2. Olt. dieses Jahres, hatte der glich Preußische Geschaͤftstraͤger am dortigen Hofe, Ba⸗ Paltzahn, und der Banquier N. M. Rothschild, am 1. riben Monats, in Begleitung des oͤffentlichen Notars Bon⸗ folgende von der Preußischen Regierung eingeldste Par⸗ „Ihligationen der am 3m. März 1g19, bei dem dortigen bel Hause, Gebruͤder Rothschild, geschlossenen Preußischen ehe, dem Kontrakte gemaͤß, kassirt und bei der Bank von land niedergelegt. als:

Obligationen Lit. A.

o. 1. 88. 110. 113. 124. 156. 237. 336.

9. 436. 438. 444. und 488. Jede uͤber

doo Pf. St. zu sammen 13, 9000 Pf. St. Dbligationen Lit. B.

o. 10. 87. 97. 98. 145. 230. 286. 301. 6. 315. 336. 342. 396. 02. 411. 455. 457. 6. 581. 607. 612. 655. 573. 694. 737. 762. 4. 765. 770. 771. 625. Hatz. G55. 957. G74. 6. 877. 861. G62. 6896. 897. 10009. 10901.

oog. 1050. 1070. 1072. 1073. 1136. 1167.

log. 1710. 1213. 1215. 12818. 1229. 1245. 61. 102. 1372. 1454. jede uͤber 500 Pf. t. zusammen uͤber zo, 50 Pf. St. o. 17. 77. 92. 173. 203. 210. a4. 225.

5. 293. 341. 342. 3435. 415. 451. 460.

B. 596. 861. 1067. 1069. 1105. 2190.

96. 1225. 1269. 1300. 1318. 13526. 1332.

13. 1457. 1458. 1472. 1501. 1508. 1509.

fro. 1552. 1660. 1561. 1572. 1575. 1595.

75. 1698. 1700. 1724. 1743. 1623. 1827.

Be. 1850. 1918. 1958. 2079. 2080. 2095.

i. 2907. 208. 2234. S241. 274. 2080.

I. 2982. 2288. jede uͤber 50 Pf. St.

sammen uͤber 17,000 Pf. St.

zusammen 60,500 Pf. St.

Dbligationen Lit. C.

llche als

eite, am 1. Okt. d. J. (dem sechsten Tilgungs⸗Termine) lig gewordene Halfte der, zu deren Tilgung fuͤr das Jahr hei ausgesetzten 2 pCt. der urspruͤnglichen Kapital-Sum— e, in dergleichen Obligationen uͤber 5o, oo Pf. St.

nd

us den, im halben Jahre vom 1. April bis m 1. Okt. 1621 ersparten Zinsen der, in m 5 vorhergegangenen Tilgungs-Terminen reits abgetragenen Kapital-⸗Summe von 8,700 Pf. St. mit

aut und eingeliefert worden. Mit Einschlus dieser jetzigen Einlöͤsung sind demnach ge⸗ bärtig uberhaupt og, a0 Pf. St., in dergleichen Par⸗ Obligationen der gedachten Anleihe getilgt.

10, 590 Pf. St.

Stück. Berlin, Sonnabend den 17ten November 1821.

Im Bez; des Koͤn. Ob. Landger. zu Hamm ist dem Referendarius Surmann, die kreirte Assessor⸗Stelle bei dem Koͤn. Land⸗ und Stadt-Ger. zu Hattingen konferirt worden. Angekommen: Der Rnssisch Kaiserliche Feldjaͤger, Lieute⸗ nant Iwanoff, als Kourier von Warschan. BSurchgereist: Der Rnssisch Kaiserliche Feldiaͤger Belia— seff, als Kurier von London nach St. Petersburg.

II. Zeitung s-Nachrichten.

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Parls, 7. Nov. Vei der feierlichen Eroffnung der gesetzßebenden Kammern, wo der Koͤnig, die schon in unserem vorigen Blatte mitgetheilte Rede hielt, waren beide Kammern in dem großen Saale des Louvre versammelt. Eine Artillerie Salve von 21 Schuͤssen verkuͤndete der Stadt die Abfahrt des Koͤniges aus dem Schlosse der Tuillerien, und eine Deputation von zwölf Pairs, den Kanzler an ihrer Spitze, und von fuͤnf und zwanzig Mitgliedern der Deputirten⸗Kammer, empfing den Koͤnig in dem an der Apollo⸗Galerie austoßenden Saale.

Als der Koͤnig seinen Platz auf dem Throne eingenam— men, sagte er zu den anwesenden Pairs, die auf seiner rech ten Seite standen: „Meine Herrn Pairs, setzen sie sichM,“ und den Deputirten, die auf der linken Seite standen, ließ er eine gleiche Erlaubnis durch den Kanzler ertheilen. Dicht rechts neben dem Koͤnige stand Monsieur, links der Herzog von Sr— leans, und außerdem umgaben ihn die Minister, die Marschãlle von Frankreich, und die Groß-Kreuze und Koömmandeurs der Orden des heil. Ludwig und der Ehren-Legion. Dle Herzogin von Angouleme, die Herzogin von Berry und Made mo iselle d'Orleans waren ebenfalls in einer, auf der linken Seite des Thrones errichteten Tribune gegenwartig. Nachdem der Koͤ— nig seine Rede gehalten, wurden zufoͤrderst drei neue Pairs der Baron v. Beurnonville (Erbe des unlängst verstorbenen Mar⸗ schals), der Erzbischof von Rouen, de Bernis, und der Mini— ster der Auswärtigen Angelegenheiten, Baron Pasquier als solche bekannt gemacht und vereidigt. Ebenfalls leisteten die neugewaͤhlten Deputirten den vorschriftmäaͤßigen Eid, treu dem Koͤnige, der konstitutionellen Charte und den Gesetzen des Köͤ— nigreiches zu seyn. Alsdann erklärte der Kanzler, daß die Siz⸗ zung der Kammern fuͤr dieses Jahr eroͤffnet sey, und lud die saͤmmtlichen Mitglieder ein, sich am naͤchsten Tage an dem gewohnlichen Orte der Versammlung einzufinden. An dlesem Ta— ge geschah demnach auch die Versammlung, und die erste Siz— zung wurde mit der Organisation der verschiedenen Bure an hingebracht. In der Deputirten⸗Kammer wurde auch auf die Auzeige des Marschal Oudinot, daß gemäß einer Königlichen Ordonanz, der National-Garde das Recht zustehe, die Ehren⸗ Wache der Kammer herzugeben, diese Ehren- Wache geneh⸗ migt, und dann das Ersoderliche wegen der Verifikation der neuen Wahlen durch die Bureaux beschlossen.

Bei der neuen Voöͤrse, die hier erbaut wird, sind 34 Schmieden fuͤr das Dach- und fuͤr das andere Eisen, das erfoderlich ist, in Thatigkeit. ö

Eine Zeitung behauptet, daß Hr. v. Haller aus Bern setzt Redakteur des Drapeau blanc geworden sey. Gewis ist es, daß er Aufsaͤtze in denselben liefert. .

Gemaͤß der lange gehegten Absicht unserer Regierung

Langres und Chaumont zu befestigen, ist dort verboten wor den, neue Bauten in den Vorstaͤdten vorzunehmen. 11. Die Gareite de France bemerkt, man glaube, daß von Seiten der Oestr. Regierung naäͤchstens aufs neue, Krongüͤter in Ungarn zum Verkaufe sollten gebracht werden, um allmaͤ— lig das Oestr. Papier⸗Geld zu tilgen.

Nach derselben Zeitung kommen seit einiger Zeit in Wien beträchtliche Vokräthe Russischer Kopeken an, welche als Waaren durch Wien nach Triest gehen, und von da ei— nen, durch die neusten Ereignisse in der Levante bestimmten n , , v ĩ .

m 10. d. M. wird die erste Ziehung der ꝛenti Annuitäten “) stattfinden. ; * .

7 So heißen die Obligationen der Franz. Anleihe, bei wel⸗