1821 / 141 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 24 Nov 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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niederfalle, und auf diese Weise von dem Roggen Zetrennt en konne. werde e nnn des Zwischen⸗Spieles im Theater am Thore St. Martin, wandelte kuͤrzlich der Sohn des General Freyre in der Vorhalle herum, wo der Garde-Officler D. dicht an ihm vorbei schritt; dies veranlasste den jungen Menschen, seinen Stock vorsichtig bei Seite zu nehmen. Auf D. s Frage, warum er dies thue, gab er zur Antwort:; „Um Sie nicht zu hindern. ierauf sagte D.: „Ihr Gesicht misfällt mir“ Der junge . erwiderte: „Morgen wird es Sie vielleicht weniger beleidigen.“ „Morgen?“ schrie D. auf „es ist nicht noͤthig, die Sache so lange aufzuschieben; lassen Sie uns sogleich inausgehen.“ Im Augenblicke war man mit Degen verse 1 man begab sich auf die Eliseischen Felder und die Lampe bes Gartens Beaujou diente beim Kampfe zur Leuchte. Freyre hatte kaum seine Stellung genommen, als er den toͤdtlichen Stoß empfing und niedersank. Er war der Stolz seines Va— ters und die Freude n. Bekannten. . . ö nachher ergab, geschworen, heute einen tod zu legen; ze d l 1 war der funfzehnte, der, wie D. sich aus⸗ druckte, von ihm, aus Zeitvertreib, in die andere Welt geschickt ward. Die Gffieiere der Garde haben einstimmig auf D. s Entlassung angetragen, und der Königliche Prokurator ist in Begriff, den Fall gesetzlich zu untersuchen. So lange indes⸗ sen das alte Wort der Schrift: „wer Menschen⸗Blut vergeußt, deß Blut soll wieder vergossen werden,“ unbeachtet bleibt, so

lange wird D. und hundert ihm gleiche Tollköͤpfe, das gesetz⸗

liche Verfahren verlachen; denn sie wissen, daß sie von dem falschen Gesicht⸗Punkte der . aus beurtheilt werden, und fur ihre Mordlust freies Spiel behalten. n.

Vergestnn ward der Forst⸗-Reiter Moithe auf seiner ge— woͤhnlichen Runde, die er im Holze von Boulogne machte, ei⸗ nen Mann gewahr, der sich hinter einern Gebuͤsch versteckt hatte. Er wollte auf ihn zureiten, als der Mann ihm ploͤtz— lich zurief, er mochte stille halten und sich ihm nicht weiter naͤhern. Moithe kehrte sich aber daran nicht, und als er hin⸗ zureiten wollte, schoß der Mann ein Pistol auf ihn ab. Sein Pferd ward verwundet, baͤumte sich und warf seinen Reiter ab. Der Mann floh unterdessen davon, ließ aber eine Flinte mit doppelten Laufen liegen, die nach naͤherer Untersnchung mit go kleinen Kugeln geladen war. Auch fand man einen schlech— ten Hut, in dem ein Name geschrieben stand. (Nach dem heutigen Moniteur ergebt es sich, daß das vorstehende Ereig— nis nur eine Erdichtung des Forst-Reiters Moithe selbst war, der dadurch eine hohe FSdee von seinem Dienst-Eifer geben und seine Promotion zu einem vakanten hoͤheren Posten bewirken

te. 1 , , n, g. Nov. Das Haus Fusier hieselbst hat den Bau von 2 Fregatten von 44 Kanonen, fuͤr den Dei von Tunis übernommen; di ersi ver selben, genannt Hussey nie, ging gestern glücklich von Stapel. Sie ist gegen Seegesahr auf dem Transporte nach Tunis mit 5oozooo Fr. versichert.

London, 15. Nov. Als Sir R. Wilson vor kurzem durch

die Stadt Morpeth reisete, spannte das Volk unter lautem Jubel die Pferde aus, und zog den Wagen bis nach dem Gast— hofe, wo Sir Robert seinem Vorspanne in einer langen Rede seinen Dank abstattete. , 6 der Koͤnig dem Sir Thomas Lawrence zu seinem Gemaͤlde. , .. fan Wie in Limerik so auch in der Grafschaft Cork rotten sich die Unzufrledenen mit bewaffneter Hand zusammen, und be⸗ gehen allerlei Unfug, und die obrigkeitlichen Autoritaͤten schei⸗ nen nicht hinlängliche Unterstuͤtzung zu haben, um diesem zu steuern. Die Zuͤgellosen nehmen Gewehre weg, wo sie solche finden, und haben gar jetzt eine Art Requisitions⸗System ein⸗ gefuͤhrt, kraft dessen sie von den Beguͤterten, Pferde mit Sat⸗ tel und Zeug, und ahnliche Beduͤrfnisse förmlich ausschreiben, und das Ausbleiben der requirirten Gegenstände mit schweren Drohungen verpoͤnen. Wer sich von der, wohlhabenden Klasse der Landbewohner, von seiner Besitzung irgend entfernen kann, flüchtet sich in die näͤchste stark bevölkerte Stadt.

Es ist höͤchst auffallend, daß einige hiesige Blatter um⸗ staͤndlich erzaͤhlen, daß der Herzog von Angonleme K. H., un— feren Monarchen auf seiner Ruͤckreise verfehlt habe, da es doch notorisch ist, daß Se. Koͤnigl. Hoheit in Calais am 8. Nov, Se. Maj. begruͤßten, und vom Könige auf das frenndschaftlichste empfangen wurden. Der König hatte eben die Mittag- Tafel aufgehoben, als der Herzog im Hofe seines Hotels anlangte. Sofort verließ der Koͤnig den Speise⸗Saal, eilte dem Herzoge entgegen, umarmte ihn zweimal, und fuͤhrte ihn dann, gefolgt von faͤmmtlichen anwesenden Englischen und Franzoͤsischen Kronbeamten, in den Saal zuruͤck. en,, , .

Ein Herr Wilks hat die Absicht, Aktenstuͤcke uͤber die verewigte Koͤnigin bekannt zu machen, die zu der Sammlung gehören, welche dem Hause der Lords vorgelegt werden sollten, aber zu spaäͤt eingingen.

Unter den as Personen, welche sich von i618 A821 in dem Bezirke von Westminster das Leben nahmen, uͤbersteigt die Zahl der Selbstmoͤrder (163) um ein volles Hundert die der Selbstmoͤrderinnen. ,

16. Nov. Vorgestern war große Keur in Pallmall, wobei Sr. Maj, unter Anderen, Sir Hudson Lowe und der Russische interimistisch Ni wurden. Se. Maj. hielten Geh. Rath, worin unter anderen die Ausprägung neuer Farthings beschlossen wurde.

Das Parlament ist bis zum 3. Jan. k. J. prorogirt. Ein Beamter des See⸗Zahlamtes ist mit 40,0oo fd. auf ei⸗ nem Amerikanischen Schiffe entwichen. Gen. St. Martin

e Geschaͤftsträger, Baron von, Nicolay, vorgestellt

soll mit der Gewalt der Waffen in Lima eingedrungen Es war ein Waffenstillstand auf 138 Monate vorhergegg und Abgeordnete sollten nach Spanien gehen, um n Unabhaͤngigkeit von Lima uͤbereinzukommen. Mittlerweil⸗ sammelte sich in Lima eine starke Partei, um dem Ga S. Martin, die Oeffnung der Thore ohne Bedingung an ten. Unmittelbare Ursache der Uebergabe war der große gel an Lebensmitteln. .

Gibraltar, 12. Okt. General Don, unser Gouven hat wegen der an Spaniens Kuͤsten herrschenden Pest, einen Tagbefehl erlassen, der also schließt: „Morgen An mit dem ersten Kanonen-Schusse, ist alle Gemeinschast Spanien, bis auf Weiteres geschlossen.“

b . ig Nov. Gestern wurde wegen der gi chen Ankunft Sr. Maj. des Koͤniges in London, hier in, Kirchen ein Te Deum gesungen, und eine dreimalige Kann Salve gegeben. Noch ist die Familie des Herzogs von (Cum land hier; doch wird auch sie naͤchste Woche reisen, um n sind alle Fremde von uns gezogen. Auch die Gemahl Herzogs vom Cambridge ist nach Gotha zu ihren Erlauchtu tern; der Herzog wird ihr, heißt es, bald dahin nachfohhn

Die Provinzial-Regierungen zu Stade und Aurich; die noͤthigen Bekanntmachungen, betref- fend die Zuruͤckm aller aus Spanischen Hafen, kommen- den Schiffe, u Vorsicht-Maaßregeln gegen die Verbreitung der Anst am Elb⸗ und Weser⸗Ufer erlassen.

Karlsruhe. Bei der Feier der Union beider eva schen Konfessionen am 28. v. M., fand das heil. Aben nach dem neuen Ritus statt. Der Regent mit seiner g Familie genoß es mit dem Geringsten seiner Unterthanen meinschaftlich. Zum erstenmale wurde Allen das Brodt g chen, wie es Jesus gebrochen hatte. Wein wurde Alle reicht, wie ihn Jesus Allen gereicht hatte. Der von dem sten veranstaltete Choral⸗-Gesang wurde blos von den treff Blase⸗Instrumenten der Garde begleitet. ö

Leipzig. Die auf der letzten Frankfurter Messe gebn Oestreichsche, Maͤhrische und Wuͤrtembergische Wolle, hat

mnesos ziehenden Tuͤrken beigebracht haben. Von den vier schazs, welche dieses Heer kommandirten, starb der vornehm⸗ Heer Hascha, zu Larlssa, vor dieser Katastrophe, worauf von ihm kommandirten Truppen sich zuruͤckzogen und zer—

uten. Die drei andern Pascha's setzten mit 5o00 Mann ih

Nar egen Zitouni fort, von wo sie nach drei Tagen e n vorruͤckten. Sie uͤbernachteten bei dem Dorfe ies. Von hier aus ließen sie die Stellung der Griechen ch Zoo Man rekognosciren; diese wurden von den Griechen 5. Sept. in einen Hinterhalt gelockt, und bis auf 50 Mann gerieben. Den andern Tag ruͤckte die ganze Tuͤrkische Macht

in der Absicht, die Linien der Griechen zu durchbrechen, die Engpaͤfse zu oͤffnen; sie fanden aber starken Wlder— 1d. Das Gefecht wurde sehr hartnäckig, und man war in em Handgemenge. Endlich behielten die Griechen die Ober— d; iber 1200 Tuͤrken blieben auf dem Platze; den Siegern

'zoo Wagen mit Lebensmitteln in die Hände. 7 Kano— viele Kriegbeduͤrfnisse, 7 Fahnen, alle Trommeln, viele tig geschirrte Pferde und eine Menge anderer Sachen waren

reis des Tages. Memin Pascha wurde vom Kapitain

as eigenhändig getoͤdtet; Saim Pascha wurde verwundet, irrte mit den uͤbriggebliebenen Fluͤchtlingen in den Waͤldern ser. Die Griechen wollten nach diesem Siege gegen Zitu— svorruͤcken. Der Arnaut Bolubasi Frasart, welcher wenige

e zuvor gefangen, und auf sein Ehrenwort, nicht wieder zu en, gegen den Griechischen Kapitain Gorgacki ausgewech— worden war, wurde von den Griechen im letzten Gefecht her gefangen, und, nach dem Kriegsrechte, hingerichtet. Venedig, g. Nov. Nach Briefen aus Zante vom 15. Okt. vischen den Griechischen und tuͤrkischen Flotten am 12., etwa is 12 Miglien sudlich von Zante, ein heftiges Treffen vor⸗ llen. Beide Theile sollen einige Schiffe verloren haben; Fschnitten die Griechen waͤhrend des Gefechtes eine feind—

Krjegsbrigantine ab, und zwangen sie, unweit des Kap

auf den Strand zu laufen. Diese Brigantine gehoͤrte ei⸗ sich zu dem Algierischen Geschwader, welches zur Tuͤrkischen te gestoßen ist. Indessen wurden die Griechen, als die

gehofften Absatz dort viel weniger gefunden, als die Saͤchssiptmasse der Tuͤrkischen Flotte erschien, zum Ruͤckzuge ge⸗ sich dieses Gluͤckes zu erfreuen hatte. Man versteht Ewhigt; man sah sie, große und kleine Schiffe stark, mit sen die Kunst zu sortiren ('accommodage) weit bess, Jen Segeln den Kanal von Zante passiren, Die Tuͤrken ver⸗

selbst im Oestreichschen, wo doch die größte Sorgfalt dir gewendet wird. So ist bei einem der am hoöͤchsten stehrn Woll-Erzeugnisse, dem Gersdorsischen im Koͤnigreiche Sach anzunehmen, daß auf einen Centner dieser Wolle doch 30 Pf. Elektorale, 50 Pf. , und 20 Pf. Ab gaͤngl gerechnet werden muͤssen. ies Sortiren ist aber eine g Kunst, wie sich jeder uͤberzeugen wird, der Gelegenheit hat, ner der großen hiesigen Handlungen, z. B. der Reichen schen, welche die Lazareth⸗Gebäͤude am Rosenthal dazu ach rirt hat, die Sache genau kennen zu lernen.

Neuigkeiten in Seidenwagren waren auf der hiesigen leh Messe nur wenige. Die quadrillirten Muster erschienen mit all Ausschmuͤckungen. So ist der beliebte Velour 6écossais, quadrillirter Zeug mlt geflammten Dessins. Die Lieblingszfg war Gris de Batiste, in welcher die Muster en nuages, kleine Woͤlkchen nachgeahmt sind, die darauf leicht h schwimmen scheinen, besondere Gaänst hatten, und Te relle. Ein sehr beliebter Stoff waren auch die Granad welche wirklich den Granit im frischen Bruche durch flimm Puͤnktchen nachzuahmen schienen, ingleichen die Eykladen

den dunklen Grund kleine in derselben Linie oft abo

Striche unterbrechen. Auch unter dem Mischling-Stoff Seide nnd Baumwolle machten sich einige Muster bemäaß worunter die Diamantins und Elektins mit gekspertem Gr de, sich der groͤzten Gunst zu erfreuen schienen. Fuͤr die Mn nerkleidung hatten wir die in den schreiendsten Farben gönn ten Velvrtins zu Westen, in allen moglichen Mustern. Nurnberg, 17. Nov. Der Prinz Leopold von o sen⸗Koburg⸗-Saalfeld Durchl. kam gestern hier an, und heute seine Reise nach Italien fort. ;

Weilburg. Am 4. Nov. ward hier die kathol. Karl mit vielen Festlichkeiten eingeweiht. Nach geendigtem tesdienste veranstaltete der Kirchenvorstand ein frugales tagmal, an welchem die Ober -Geistlichen der evangel Gemeinde Theil nahmen, und wobei unter ungeheuch Freundschaft-Bezeigungen ein Toast auf fernere Brudtf ausgebracht wurde.

Wien. Außer den, in der Moldau und Wallach sammengezogenen Tuͤrkischen Truppen, bildet sich noch Reserve⸗Korps hinter der Donau; Hauptquartier Sophl

Hermannstadt, 1. Nov. Sie Russische Arni)! Pruth betragt vor der Hand nur 1290, 00 Mann; weita ß warts in der Ukraine sollen jedoch gegen oo, ooo kantoh Zwischen dem in Jassy befindlichen Türkischen Ober-Beß haber, und dem Russischen Haupt-Quartier werden uf ? riere gewechselt. In Jassy streuten die Anhaͤnger der Ä am 265. Okt. das Geruͤcht aus, die Pforte habe in alle g rungen Russlands gewilligt, und die Tuͤrken wurden die dau und Wallachel, mit Zuruͤcklassung von Kaimakans,! men. Man versichert indessen, daß die Tuͤrkischen Befehlh⸗ hiezu vom Sultan ugch keine Ordre erhalten haben.

Genn, 26. Okt. Die Nachrichten aus Konstantinth die nach Wien kommen, sind sehr vorsichtig abgefaßt, da Franken erklart worden, daß ihre Briefe, insofern sie Ph enthielten, zuruͤckgehalten werden wuͤrden.

Tre st, 4. Nov. Zuverlaͤßige Nachrichten aus Gal⸗ vom 10. Sept, melden eine starke

hnlich verguͤtet erhalten.

Niederlage, welche die bei d mopylä aufgestellten Griechen, den gegen Boöͤotien und den

ten sie in einiger Entfernung, gingen aber alsdann wegen sͤherung der Nacht und widrigen Windes, auf det Rhede Zante vor Anker. Ein Oestreichscher Schiffkapitain, der hem naͤmlichen Augenblicke in Zante ankam, erzaͤhlt, die fische Flotte habe, nachdem sie die Linie der Griechen durch hen, einen Theil davon, wie oben erwähnt, verfolgt, den ern aber bis in den Golf von Arkadien getrieben. Die echen sollen zwar einige Tarkische Schiffe genommen haben, m Ganzen scheint das Treffen nicht zu ihrem Vortheile gefallen zu seyn. Die Tuͤrkische Flotte verließ Zante am Okt wieder, und segelte nach Osten. . Mailand. Die hiesige Zeitung meint, bei Erwaͤhnung der en Erfindung, dem Luftballe eine bestimmte Richtung zu en“ es sey, zum Verderben des Menschengeschlechtes, an drei Uebeln, der Schiffahrt, dem Buͤcherbrucke und den graphen, schon genug, ohne denselben noch dieses vierte, cklichste, beizugesellen. . . = Parma, 1. Nov. Der Rath und Leibmedikus unserer benen Souveraine, Dr. L. Frank, hat von Sr. Maj. Kaiser von Russiland, fuͤr sein Ihm aͤberreichtes Wert, die Pest in Aegypten, einen Brillant-Ring erhalten. Neapel, 27. Skt. General Frimont hat unserkr Re⸗ ng den Vorschlag gemacht, die Oestreichsche Okkupa⸗ ß Armee auf zo, oo Mann zu verringern. Die Oest⸗ sche Regierung würde diesemnach, fuͤr den Unterhalt ihrer spen sorgen, und dafuͤr eine Summe von 3 Mill. Dukati Der Koͤnig von Neapel hat die— Vorschlage seine Genehmigung ertheilt. . Kopenhagen, 13. Nov. Unser Geschaͤftsträger in Rom, Professor Broͤnstedt, wird, sagt man, zum Direktor der er-Akadamie in Soroe ernannt werden. Vorgestern e der Ober-Marschal Hauch sein 5ojähriges Dienstju bi⸗ „— Hr. Elouis aus London, Professor auf der Harfe, zensten der verstorbenen Koͤnigin von England, giebt jetzt mit seinen beiden Toͤchtern Koncerte.

Stockholm, g. Nov. Da der Herzog von Augusten—

Se. Maj. zum Gevatter bei dem ihm gebornen Prinzen

in hat, so hat der Koͤnig zur Vertretung seiner Stelle Kabinets- Kammerherrn, Oberst-Lieut. Frhrn. v. Sparre

wandt.

St. Petersburg. Mit Anfang naͤchsten Jahres wird ine neue „St. Petersburger Zeitschrift“ erscheinen.

Die Ufer des Finnischen Meerbusens sind durch eine große hl kleiner Inseln und unsichtbarer Felsen so gefahrvoll, ungeachtet unserer vortrefflichen Leuchtthuͤrme, die geschick— Seefahrer davor zagen. Zur Erleichterung dieser muͤh—

n Schiffahrt war es noͤthig, auf den Karten in großem

istabe alle Anker-Plaͤtze und die Sicherheit gegen Wind zeigen. Dies wurde einetheils schon in Ausübung ge— t, allein es sind doch nur die 3 aufgenommen. iesem Jahre aber machte der Seeminister dem Admirali⸗ Kollegium die Vorstellung, zu diesem Zwecke eine beson— Kommission zu ernennen, Und der Kaiser bestaͤtigte dieselbe. burden dazu besondere Fahrzeuge erbaut, und Offieiere er— st, die in diesem Fache die gehoͤrigen Kenntnisse besitzen; e begaben sich im Jun. an Ort und Stelle, um ihre Ar— anzufangen, und die von ihnen zu erwartenden Karten

werden die Zahl der Wohlthaten vermehren, dle wir Sr. Maj. zu danken haben.

Tiflis. Die hiesige Adel⸗Schule, die ihre gegenwartige Einrichtung un ferem Civil-Gouverneur, Gen. Maj. v. Hoven, verdankt, gab durch die im Jun. d. J. startgefundenen off ent⸗ lichen Pruͤfungen, von den Fortschritten ihrer Zöglinge erfreu⸗ liches Zeugnis; diese werden außer in den gewohnlichen Schul⸗ und Kriegwissenschaften, auch in der Russischen, Grusischen und Tatarischen Sprache unterrichtet, um aus ihnen, für die großen Reiche, in welchen beide letztgedachte Sprachen üblich sind, brauchbare Civil- und Militair-Beamte zu bilden.

Corfu, 9g. Ott. Furst Demetr. Hypsilanti befand sich noch am 26. Sept. zu Kalamata. Alle Krafte der Insurgenten richten sich jetzt, nach Tripolizza's Fall, gegen Pattas. Die Eroberung dieser letzten Festung waͤre unendlich wichtig, aber der Widerstand des tapferen Tuͤrkischen Befehlshabers ist kraͤftig. Jussuf Se— lim Paschah ist ein ausgezeichneter Feldherr; seine Verthesdi— gung von Morea mit einer so kleinen Armee, obgleich sich im— mer vor den äberlegenen Griechen zuräckziehend, war meister— haft. Keine Stadt war vor seinen Strelfzuͤgen, die den Grie— chen großen Schaden zufuͤgten, sicher. Er vertheilte seine Kraͤfte auf eine sehr vortheilhafte Art, indem er die Festun— gen eiligst desetzre, welche die Griechen anfaͤnglich zu besetzen vergaßen. Selbst in seiner jetzigen Stellung beschaͤftigen seine 5ooo Mann uͤber iz, oo0 Hellenen. Auf der Wasserseite wurde das Kastell mehre Monate lang von einer großen Anzahl klel— ner Griechischer Fahrzeuge ohne den geringsten Erfolg blokirt; die Annaͤhherung der Tuͤrkischen Flotte hat diese Fahrzeuge ent— fernt.

Sir Thomas Maitland war auf Zante fruͤher als hier, schon am 286. v. M. angekommen und ging dann nach Cephalonien, wo er den Erzdbischof verhaften ließ und ge— fanglich mit hieher führte. Auf Zante sind zwei angesehene Geistliche eingezogen worden, weil sie sich weigerten, eine ihnen von dem Protopapa vorgelegte Schrift zu unterzeichnen. Ge— ö. Adam folgt dem General Hankey, als Kommandant von

ante.

Konstantinopel, 21. Okt. Verwirrung herrscht seit ei—

nigen Tagen in dieser Hauptstadt. Man spricht hier oͤffentlich von einer Niederlage, welche die Os manischen Truppen von Morea bis nach Larissa erlitten haben sollen. Man will wis— sen, daß sie durch die Griechen und durch Ali Pascha voͤllig ge— schlagen worden, und daß zwei Paschas getödtet und einer gefährlich verwundet worden sind. Den Ausschlag soll ein ge— wisser Antar gegeben haben, welcher die Thessalischen Griechen kommandirte. Thel salonich, 18. Okt. Die Buden der Franken sind jetzt auf Befehl ihrer Konsuln geschlossen. Die ÄUsiaten sind nebst allen streitfaͤhlgen Tuͤrken, in Eilmärschen nach Kasfan— dra abgezogen, wo die Griechen stch fortwährend halten, ab sie gleich, wie es scheint, am gten und 10ten von Jussuf-Bei auf verschiedenen Punkten geschlagen wurden. Biram Pascha, der hier befehligte, ist plotzlich verhaftet worden. Trotz des Auf— rufes vom Kapudan-⸗-Pascha ist hier die Verwirrung graͤnzenlos; fast alle Kaufleute entfernen sich, so wie nur die Ankunft von Schiffen es ihnen möglich macht.

Madrid, . Nov. Der Ruͤcktritt des Finanz⸗Ministers D. Barata hat den erwarteten Erfolg nicht gehabt; der einst⸗ weilige Stellvertreter D. Vallejo duͤrfte den Volkshoffnungen schwerlich entsprechen. Noch immer zeigt sich eine gewisse Unentschlossenheit in Bezug auf die Spanischen Besitzungen in Suͤb⸗Amerika, die uns fuͤr immer verloren gehen zu wollen scheinen. Die außerordentlichen Kortes werden leider wahrschein— lich die Sitzung voruͤbergehen lassen, ohne uͤber diesen hoch— wichtigen Gegenstand irgend einen Beschluß zu fassen. Dle Ausschließung der uͤberzähligen Abgeordneten Suͤd-Amerikas von der gegenwärtigen Versammlung, ist ein Eingriff in die Bestimmung des Art. 161 der Verfassung, u. hat den Feinden der Konstitution mächtige Waffen gegen die Nationgl-Ver— sammlung geliefert. Es ist voͤllig klar, daß die Amerikanischen Depurirten, welche Mitglieder der ordentlichen Sitzungen pro 1620 und 1621 waren, auch das Recht haben, der zeitigen au— ßerordentlichen Sitzung beizuwohnen, u. es scheint keinem Zwei— fel zu unterliegen, daß die von den Kolonien erwaͤhlten Äbge— ordneten, auch der außerordentlichen Versammlung der Kortes beitreten muͤssen, da die weite Entfernung nicht immer eine neue Wahl gestattet, so oft die Umstaͤnde es erheischen. „Zu Valencia predigte neulich ein Kapueiner gegen die Verfassung, besonders aber gegen die Freiheit der Presse; er ist vor Gericht gezogen.

Zu einer Expedition nach Suͤd-A merika fehlt es an gro— ßen Kriegschiffen. Um diese zu kaufen, sind 8 Kommissairs nach Paris gesandt, und wenn sie den Zweck ihrer Reise da— selbst nicht erreichen, sollen sie nach England gehen. (Nach anderen Nachrichten ist es nicht sowol auf den hen tou von Kriegschiffen, als vielmehr darauf abgesehen, das Kabinet der Thuilerien, zur Unterstuͤtzung Spaniens in den Suͤdamerikanischen Angelegenheiten durch ein Kriegs-Geschwader, zu vermoͤgen.)

In Bedminster, wurde ein Kaufmann zu einer Strafe von 730 Pfd. Sterl. verurtheilt, weil bei ihm, gegen das Gesetz, die große Quantität von 7300 Pfd. Pulver gefunden wurde.

Kadir, 24. Okt. Die von 170 hiesigen Kaufleuten unterzeichnete (in Nr. 140 d. 3. erwähnte) Immediat⸗Eingabe

deckt die 2 auf, welche bisher bei der Bedeckung unse⸗ 8

res Kolonial⸗Handels . unsere 8 , we. und noch gegenwartig den Spanischen Handel druͤcken. In den uͤberseeischen Provinzen, heißt es, laͤgen ungeheure, den Euro— paͤisschen Spaniern gehoͤrige Fonds, und es werde keine Anstait

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