een, .
8
.
ö 7/Ü:/ /
. ( — . ö . *.
der Kompagnie gemäß, welche die Abgaben und Steuern fuͤr alle, wo sich's gehort, zu entrichten hat, Päͤsse zu ertheilen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Konstantinopel, 10. Nov. Der Reis⸗Effendi soll exi⸗ lirt worden seyn, weil er im Divan die Verwerfung des Rus— sischen Ucimatums anrieth, der Großherr aber, seine jetzige gefährliche Lage erkennend, Alles aufbieten will, um Russland u versoͤhnen. Gestern wurde Kapitain Farmaki, Waffen⸗Ge— khr von Jordakl, nebst 24 Moldauern in das Fraͤnkische Quartier von Pera gefuhrt und dort auf dem Kreuz-Wege zwischen Galata und Pera, unter dem Zusammenstroͤmen einer unzähligen Volkmasse hingerichtet. Die Tuͤrkische Flotte wird nun innerhalb der Dardanellen uͤberwintern.
Corfu. Laut Proklamation, darf in keinem Hafen der Jonischen Inseln ein Kriegschiff der streitenden Theile einlau— fen, außer die Sturmverschlagenen.
Madrid, 27. Nov. Die eingehenden Estafetten, mit Adressen aus allen Theilen des Reiches, zur Absetzung der Minister, folgen hier mit unglaublicher Schnelle auf einander. Ganz Andalusien scheint in Aufruhr zu seyn. Baron An— dilla, der das Gouvernement von Kadix uͤbernehmen sollte, ist von den Unzufriedenen in das Karthaäͤuser⸗Kloster zu eres ge— faͤnglich gebracht worden, weil er von einem Ministerium er— nannt ist, gegen das ein allgemeines Mistrauen uͤberhand ge— nommen hat. Nach anderen Nachrichten soll derselbe die Er— laubnis erhalten haben, unter guter Eskorte nach Eltrera zu gehen, wo er die Befehle der Regierung abwarten will.
Sevilla verweigert die Anerkennung des neuen General— Kapitains, und des neuen Landes-Hauptmannes.
Alles geht offenbar einer Aufloͤsung der politischen Ord— nung und einem Stande der Anarchie entgegen, wie dies be— reits in unseren Amerikanischen Kolonien geschehen ist; denn neben rebellischen Handlungen wie die vorgedachten, herrscht uͤberall ein allgemeines System von Ungehorsam und Trägheit. Selbst in Madrid hat man bis jetzt noch nicht einmal die Zahlung der sogenannten Patent-Abgaben erlangen können; der großere Theil der Kaufleute und Laden-Inhaber versagt hartnäckig diese, von dem gesetzgebenden Koͤrper festgesetzte und vom Koͤnige bestaͤtigte Abgabe. Eben so geht es auf dem Lande mit Einziehung der Grund-Abgabe, deren angebliche Vortheile den Landleuten auf keine denkbare Weise begreiflich gemacht werden können; sie wollen viel lieber den Zehnten be— zahlen. — Das von dem bekannten General Mina, mit dem Beinahmen „der Republikaner“ befehligte Corunna, hat der Stadt Kadix ein Gluͤckwunsch-Schreiben uͤber ihre Auflehnung gesandt, Sr. Maj. dem Koͤnige aber eine Adresse voll von un— ehrbietigen Ausdruͤcken, durch einen Artillerie⸗Obersten uͤberrei⸗ chen lassen; dieser in seinem Uebermuthe, vor dem Monarchen, sich ganz vergessend, ging sogar so weit, noch aus eigenem An— triebe mehre Unziemlichkeiten muͤndlich hinzuzufuͤgen; er ward verhaftet, dem vorgenannten General aber durch den Kriegs— Minister seine Entlassung zugefertigt, mit dem Befehle, sich in Arrest zu begeben. Ein, jedoch wol noch einiger Bestaͤti: gung beduͤrfendes Geruͤcht sagt, daß der General, statt dessen, sich an die Spitze der Insurrektion gestellt und mit 3o, 000 Mann den Marsch nach Madrid angetreten habe. — In Gre— nada ist es den Behoͤrden gelungen, die Ruhe⸗-Stoͤrer zur Ord— nung zuruͤckzufuͤhren. — Nach Biscaya, Navarra und Sara— gossa werden Truppen gesendet. Der Minister⸗Staatssekre⸗ tair hat sich nach dem Eskurial begeben. — Der Franzoͤsische, Niederländische und Portugisische Gesandte haben eine lange Unterredung mit Sr. Maj. im Eskurial gehabt.
Die permanente Deputation der Kortes hat der Stadt Kadir auf ihre Adresse erwidert, daß dem Gesuche um Ver— aͤnderung des Ministeriums auf keine Weise gegnuͤgt werden koͤnne. Nur wenn erwiesen werde, daß die Minister die Ver— fassung uͤbertreten, werde die Deputation der bevorstehenden Versammlung der Kortes Bericht erstatten. Die Stadt Ka— dix ließ hierauf eine foͤrmliche Protestation ergehen, nach der sie in keiner Art den Anordnungen des Gouvernements nach— kommen will, so lange solche von den zeitigen Ministern aus— gefertigt werden. — Vorgestern hat das Franzoͤsische Haus Ardouin u. Komp. die Bedingungen unterschrieben, unter de— nen es die z der sogenannten National-Anleihe herbeischaffen will. — Der Graf del Casa Sarria und der Beichtvater Sr. KX. H. des Infanten D. Francisco, sind mit Genehmigung Sr. Maj. des Koͤniges, aus den Diensten des Infanten ver— abschiedet. — Der traurige Zustand der Staatskassen wird durch den Umstand bestatigt, daß fuͤr das im Jul. 1920 be— gonnene erste Wirthschaft⸗Jahr, fuͤr den Hausstand Sr. Maj. im Ruͤckstande geblieben sind, 146,963, 000 Realen; auf das erste Semester des zweiten Jahres, das init dem Monate Sept. zu Ende ging, 2, 31g, 56 Realen; im Monate Okt. wurden statt der ausgesetzten z, 333,333 Realen nur g, oqo, oo0 Realen ge⸗ zahlt, und fuͤr den Monat Nov. ist noch gar keine Zahlung fuͤr den Koͤnigl. Hausstand geleistet. .
Einige Kapuziner hatten eine Herde von Ziegen in der Naͤhe von Barcellona zusammengebracht, und naͤhrken mit de— ren Milch alle die kleinen Kinder, die sie elternlos Und niemand mehr angehoͤrig in der Stadt auffanden.
Barcellona, 84. Nov. Die Verbindung mit Barcello— netta ist seit drei Tagen wieder hergestellt; morgen wird in der Kathedrale das erste Tedeum gesungen, und zum 4. Jan. werden die Civil und Gerichts-Behöͤrden, mit allen Ausgewan, derten wieder in die Stadt zuruͤckkehren, wo dann ein feierli—⸗ ches Hochamt gehalten werden wird. .
— —
em ᷣ· , , , T e e . *
Gedruckt hei Hayn.
Sektion,
Handels ⸗Berichte.
Paris, 5. Dee. Am 30. v. M. sind folgende, die und Ausfuhr bestimmende Durchschnitt-Preise von Get pr. Hektolitre festgesetzt worden:
Fuͤr die Departements erster Klasse. Limitum der fuhr von Getraide und Mehl 26 Fr., der Einfuhr von zen unter 24 Fr., von Roggen und Mais unter 16 Fr. zige Sektion, Toulouse, Fleurance, Marseille, Srah: zen 16 Fr. 16 C., Roggen 9 Fr. 69 C., Mais 9 Fr. 7]
Fuͤr die Departements zweiter Klasse. Limitum der fuhr von Getraide und Mehl 24 Fr., der Einfuhr von
zen unter 2g Fr., von Roggen und Mais unter 14 Fr.
ste Sektion, Marans, Bordeaux, Toulouse: Waitzen iz 6 C., Roggen 10 Fr., Mais 9 Fr. 57 C. Zweite Sch Gray, St. Laurent, le Glemps: Waitzen 15 Fr. 97 C,) gen 38 Fr. 75 C. Mais 7 Fr. 70 C.
Fuͤr die Departemen e dritter Klasse. Limitum der] fuhr von Getraide und Mehl 22 Fr., der Einfuhr vong zen unter 20 Fr., von Reggen und Mais unter 12 Fr. tuüͤhlhausen, Strasburg: Waitzen 13 Fr. n
Roggen 8 Fr. 10 C. Zweite Sektion, Bergues, g
Roye, Soissons, Paris, Rouen: Waitzen 16 Fr. 37 C,
geu 6 Fr. 60 C., Mais 12 Fr. Dritte Sektion, San Nantes, Marans: Waitzen 16 Fr. 14 C., Roggen 9 C., Mais 9 Fr. 60 C. — Fuͤr die Departements vierter Klasse. Limitum de
fuhr von Getraide und Mehl 20 Fr., der Einfuhr von
zen unter 18 Fr., von Roggen und Mais unter 10 Fr. Sektion, Metz, Verdun, Charleville, Soissons: Waltzen n 94 C., Roggen 6 Fr. 30 C. Zweite Sektion, Saint! Paimpol, Quimper, Hennebon, Nantes: Waitzen 163 C., Roggen 9 Fr. 26 C.
Wechsel und Geld⸗Kourse.
Hamburg, 14. Dec. Amsterdam k. S. 1063 2 Mon. 1063 pCt. zum neuerdings erhoͤheten Kourse Gel Briefe. London k. S. 36 Schill. 107 Den., 2 Mon. Schill. 27 Den. nicht begehrt. — Paris 2 Mon. 2537 Sa — Bordeaux 2 Mon. 26 Schill. zu lassen. Kopenhagel S. 250 pCt. Breslau 6 Wochen 403 Schill. 2 Mon. * besser gesucht. Wien in effectiy 6 Wochen 1473 pe — Prag in eftectiv 6 Wochen 146 pCt., 2 Mon., Kours zu lassen. — Augsburg 6 Wochen 1477 pCt., — rn
furt. 6 Wochen 465 Et. 2 Mon, zum not. Kors gest
— Leipzig z. M. 1477 pCt. Geld — St. Petersburg
Mon; 6 Schill. begehrt, mit Schill. besser zu losan.
Louisd'or 1 Mrk. 3 Schill., zu iassen Und zu haben Gold al marco 102 Schill. zu haben. Daäͤn. Grob K 1245 pCt. — Hamb. Grob. Kour. 1235 pCt. Fein 6 27 Mrk. 10 Schill., zu haben. — Silber in Sort. h 5 G. à 14 L. 9 G. 7 Mrk. 10 Schill., — Preuß. M 27 Mrk. 4 Schill., zu lassen.
Preuß. Pramienscheine 169 Mrk. Bko. Briefe, 198 Bko. gemacht.
Norwegische Anleihe à 5 pCt., 78 pCt. Briefe, pCt. Geld.
Danische Anleihe, erste Abth. à 6 pCt. Zinsen .
pCt. desgl. 5 pCig. zweite zo. 864 pCt. wenig gemacht. Oestr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kontant, Fl. Geld und Briefe.
Königliche Schau spiele. Dinst. 18. Dec. Im Opernhause: Joseph in Aenst
musikal. Drama in 3 Abtheil. Musik von Mehul. Hin die Eifersuͤchtigen auf dem Lande pantom. Ballet in 2 Abtheil., von J. L. Milon.
Mittw. 19. Dec. Im Schausßlelhause, auf Beg
Die Reise nach Dieppe, oder das Carneval von Paris, spiel in 3 Abtheil., nach dem Franz. bearbeitet von K. Hierguf zum erstenmale: der Bär und der Bassa, ville⸗Burlesk in 4 Aufz., nach dem Franz. des Scribe, beitet von K. Blum.
Freit. 21. Dec. Im 9pernhause: Olimpia, großel in 3 Abtheil. Musik von Spontini.
Da von der letzten Anzeige wegen Darstellung der Olimpia, die damals schon verkauften Parquet-Billets bevorstehenden Auffuͤhrung dieser Hper, nach dem Wunsche Inhaber, uͤbertragen worden sind: so muͤssen diese Billet testens bis Mittwoch Abend im Billet-Verkauf⸗Bureau! holt werden, und sind also Parquet⸗-Plaͤtze nicht mehr zu hn
Meteorologische Beobachtungen. Barometer. Therm. Wind. Witterun 14. Dec. A. 285 312“ 3. * S. W. gesirnt. 15. Dec. F. 267 5— “ 1924 W. Nebel, hen, Frost. M. 267 4610“ 355 44 S. W. heu, gelind. A. 237 4. 6“ **. S. W. gestirnt 16. Dec. F. 265 3 “ O2 54 hell, Frost, Reif. M. e8* 2 g“ 3324 hell, gelind. A. 285 1 3“ 024 gestirnt, Frost.
17. Dec. F. 299 — “ 0 2 hell, Frost, Reif.
N. 270116 14“ 35 4 hell, gelind.
(L e Tei ve village
Redakteur
Allge
.
meine
teußische Staats-Zettung
——
162tes
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
zittwochs den 2. Jan. und die darauf folgenden Tage
um 2g Jan. k. J., die Sonntage ausgenommen, werden n gewohnlichen Vormittag-Stunden, die den 1. Jan k. J. hen, so wie die bisher unerhobenen fruuͤheren Zinsen von alten landschaftlichen Obligationen im Lokale der ehemali— Landschaft, Spandauer-Straße Nr. 59. baar ausgezahlt. Die Qnittungen muͤssen auf die Staats⸗Schulden⸗Tilgungs⸗ gerichtet, und wenn sie uͤber eine Summe von 50 Nihln. mehr lauten, auf dem vorschriftmaͤßigen Stempel Papiere ssiben seyn. Die Zinszahlung wird mit dem 26. Jan. bssen.
. nicht erhoben hat, kann solche nicht eher m Jul. 1822 erhalten. 4 269 Die Inhaber der Staäͤdte⸗-Kassen⸗Obligationen konnen uͤbri— ihre Zinsen, so weit sie fällig sind, in demselben Zeit⸗
ne, jedoch bei der Staats-Schulden-Tilgungs-Kasse im Ihandlungs Gebäude, in der Jaͤger-Straße allhier, gegen
srige, auf diese Kasse lautende Quittungen in Empfang en. Berlin, den 9. Dec. 1821. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. other. v. d. Schulenburg. v. Schuͤtze. Beelitz. Deetz.
Der Kammergerichts-Rath Brassert ist auf sein Ansu— seine Amtes als hiesiger Universitäts-Richter entlassen an seine Stelle der Regierungs-Rath Krause zum hie— Universitaͤts-⸗Richter ernannt worden.
Das heute ausgegeben werdende 19te Stuͤck der Gesetz— nmlung enthaͤlt: ; 4 Nr. 668. die Verordnung wegen Verlängerung des In— ‚ dultes bei den Pfandbriefen der Provinzen Ost- und Westpreußen und den zu der letztgenannten Provinz gehörigen Distrikten des Großherzogthumes Posen, dem Kulm- und Michelauer Kreise und der Stadt Thorn; vom 13ten und .
Nr. 699. das Regulativ uͤber die kuͤnftige Verwaltung des ̃Iaseitungs-Wesens; vom 15ten d. M.
Derlin, 20sten December 1621.
wg. Debit-Komtoir fuͤr die Allgemeine Gesetzsammlung.
3eitung s-Nachrichten.
. 2
Paris, 10. Dee. — Herr Bazire, Bericht, Erstatter er Deputirten-Kammer uͤber die Petitionen, brachte unter ren auch die eines Inwohners von Paris, namens Haly, Vortrage, des Inhaltes: daß ein Gesetz gegeben werde, hes die Censur deseitige, aber genau die Graͤnzen bestim— uber welche hinaus die Zeitungen und Zeitschriften sich ausdehnen duͤrften, mit dem Antrage diese Petition an Kommission zu verweisen, die mit der Pruͤfung der neuer— s in Vorschlag gebrachten Gesetze uͤber die Fortdauer der sur beschaͤftigt werden wuͤrde. Hiegegen erhob sich Herr elbajae, als ein eifriger Royalist (in dem Sinne den mit dem Namen Ustra-Royalist bezeichnet) laͤngst be— ft, und verlangte, daß diese Petition dem Praͤsidenten des histerialRathes, und insbesondere dem Minister des Inne— uͤberantwortet werde. In seiner Rede griff er zwar das ze Ministerium uͤberhaupt an, daß es die Gesinnungen der mmer und namentlich der rechten Seite, vor dem Ohr des niges verleumde und als seinem reinen Willen widerstrebend telle, aber insbesondere den Minister der auswaͤrtigen An— genheiten, Baron Pasquier, weil er sich angeblich in der
uͤhrigen Sitzung der Kammer nicht gescheuet habe, unver⸗
n zu bekennen: die Minister haßten die Royalisten, und
*
Stück. Berlin, Donnerstag den 20sten December 1821.
diese waren wahrhaft revolutionair. Den Vorwurf des Re— volutionairen warf er auf die Minister selbst zuruck; denn wenn eine Revolution wollen, nichts anderes heißen koͤnne, als das Bestehende veraͤndern, so treffe dieser Vorwurf buchstaͤblich die Minister, indem sie die Grundsaͤtze der konstitutionellen Charte, die eine voͤllige Pressfreiheit berge en. durch ihre von Jahr zu Jahr erweiterten willkuͤrlichen Maßregeln aufzuheben trachte—⸗ ten. „Der Koͤnig, sagte er, hat so weise als einsichtvoll, und mit dem Muthe, womit er ein zwanzigjaͤhriges Exil zu ertra—
Wer bis dahin also seine Zinsen von den beze ich ⸗
gen wußte, bei seiner Ruͤckkehr in das Land seiner Vaͤter, sei⸗ nem Volke eine Verfassung gegeben, die eine Frucht seines Nachdenkens und seiner erhabenen Gesinnungen ist; nnd er hat die Kraft der Gesetze fuͤr zureichend gehalten, die Freihei⸗ ten, die er feinem Volke bewilligt, zu bewahren, zu beschuͤtzen und allen Misbräͤuchen zu entnehmen. Aber die Minister su⸗ chen ihn zu uͤberreden, daß dem nicht so sey, daß das Volt noch nicht reif fuͤr den vollen Genuß dieser Rechte und Frei heiten sey, und daß noch die Herrschaft der Willkuͤr fortdauern muͤsse. Wenn die Kammer, sagte er weiter, wirklich feindse⸗— lige Gesinnungen gegen den Koͤnig hegt, und ihre Grundsaͤtze den Grundsaͤtzen der rechtmäßigen Monarchie entgegen setzt, wenn sie demnach des Vertrauens des Monarchen unwuͤrdig ist: wohlan, so eile man sie aufzuheben und auseinander gehen zu lassen; aber hat man sie verleumdet, dann muͤssen
die Verleumoer weichen; dann ist es Pflicht der Minister, sich selbst zurückzuziehen.“
Der Siegel-⸗Bewahrer, Minister de Serre, erwiderte auf diese Vorwuͤrfe, daß sie ganz aus der Luft gegriffen, ganz ohne— Beweise hingeworfen, und uͤberdies bei der gegenwartigen Frage am unrechten rte angebracht seyen, so daß er ganz unndthig. finde, sie foͤrmlich zu beantworten. Nur Folgendes verdient aus seiner Rede ausgehoben zu werden: „Daß, sagte er, einige Mitglieder so heftig gegen die Minister sprechen, daß selbst ein beträchtlicher Theil der Kammer sich gegen sie erklärt: daraus folgt noch nicht, daß sie das Vertrauen der Majoritäaͤt der Kam mer verloren haben; aber selbst, wenn dies der Fall waͤre, wuͤrde, die Frage noch immer nicht definitiv entschieden und ihnen ein unzweideutiges dringendes Motiv, von ihrer Stelle zu weichen, gegeben seyn. (Hiebei entstand eine große Bewegung in der Kammer; aber der Minister fuhr fort und sagte:) Ja, meine
Herrn, sollen die gegenwartigen Minister ihre Stellen aufge— ben, so muͤssen zuvor die Elemente eines neuen Verwalt-Sy⸗ stemes sich klar zeigen; so muͤssen hinreichende Gruͤnde sich of— fenbaren, daß ein anderes System die Zustimmung der Majo— ritaͤt der Kammer wirklich erhalte und solchergestalt die Aus— fuͤhrung desselben moͤglich werde. Gewisse Hindernisse, die dem selben in den Weg gelegt werden, koͤnnen es wol in Verle— genheit setzen und seinen Gang aufhalten: aber er ist zu bedenken, ob die Minister allein es sind, die dadurch gehemmt und embarassirt werden, und ob nicht die Kammer fie da⸗ durch mit ihnen gehemmt und embarassirt wird.
Naͤchstdem sprachen noch der Graf de Salaberry und der Marquis de Chauvelin gegen die Minister und ihr System, und das Resultat war endlich, daß die obige Petition wirklich an den Präsidenten des Minister-Rathes und an den Mini— ster des Inneren verwiesen wurde. — .
Die Fregatte Jeanne d' Aare, wird mit 4 andern Fahrzeu⸗ gen die Korvette la Cornaline, auf die der Marquis de La— tour-Maäubourg nach Konstantinopel sich eingeschifft hat, bis zu den Dardanellen begleiten. . ö
Das erste Arondissements-Wahl⸗Kolleginm des Seine⸗De⸗ partements ist auf den 26. k. M. berufen, um an die Stelle des zum Pair ernannten Baron Pasquier, einen Deputirten zu waͤhien. niir Einnahme saͤmmtlicher hiesigen Theater betrug im Monat November 543, 645 Fr. 90 C., die staäͤrkste Einnahme darunter hatte die große Oper mit 7o, 162 Fr.
Seit Menschengedenken hat noch keine Sitzung des hie—⸗ sigen Assisen-Hofes eine so unendliche Masse von Menschen herbeigezogen als die am 6. d. M. in dem Prozesse gegen Hrn. Beranger, dem die Herausgabe von Gesangen eines unsittli— chen und die Person des Königes beleidigenden Inhaltes zur Last gelegt war. Das Gedraͤnge war so groß daß dehre sich den Eingang durch die Fenster verschafften. Die Vor—⸗ lesung der fraglichen Gesaͤnge erfuͤllte die, in großer An⸗
eleganten Damen einmal uͤber das
zahl anwesenden sehr