1821 / 153 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 22 Dec 1821 18:00:01 GMT) scan diff

Yeomanry, sind sammtlich feurige Orange⸗Männer. Die

Abwesenheit mehrer reicher Irlaͤnder, die im Auslande vorzu— ziehen leben, ist wol nur eine sehr entfernte Ursache der Iri⸗ schen Unruhen; naͤhere liegen in mancher Harte der Landeig— ner, im Orangethume, im Zehnten 1e. Zu Knockane in der ere ef Kerry ward am 30. Nov. eine protestantische Kirche in Brand gesteckt, eine That, welche in der Geschichte Irlands noch beisplellos ist. Wenige Tage vorher waren die Kirchen⸗ Aeltesten mit dem Verluste ihres Lebens oder Eigenthumes be— droht worden, wofern sie nicht das Einsammeln der Kirchen— Steuer unterlassen wuͤrden.

Mehr unruhige Kopfe suchen volkverfuͤhrische und laͤster⸗ liche Schriften auf dem Wege des Makulatur-Verkaufes unter die Leute zu bringen.

In Hoöllywoöd nahmen Banditen im Hause des Herrn Reymond, während dessen Abwesenheit, Waffen weg; nach der Ruͤckkunft machte Herr R. der Dienerschaft Vorwuͤrfe, daß sie sich dessen nicht geweigert; Marphey aber, einer der Diener, äußerte, daß er hoffe, die geraubten Waffen wieder zu erhal ten, da er Mehre der Bande erkannt habe; am 2. Der. ward das Reymondsche Haus in der Nacht uͤberfallen, Murphey herausgeschleppt und erschossen.

In mehren Kirchspielen werden gedruckte Zettel oͤffentlich⸗ angeschlagen, in welchen Diejenigen mit harter Strafe bedroht me. die es sich einfallen lassen, ruͤckstaͤndige Zehnten zu bezahlen.

; dens dem Haag, 15. Dec. Die Studenten zu kuͤttich und Loͤwen haben ein sogenanntes Gallo-Griechisches Kostum 2 welches am letzten Orte einige Unordnungen veran⸗ aßte. ; Ein Russisches Kriegs-Fahrzeug, mit 45 Mann Besatzung, ist auf dem Wege nach Amerika an unsern noͤrdlichen Kuͤsten gestrandet. ;

Braunschweig. Am 12. Dec. starb hieselbst der Her— zogl. Braunschw. General und Kommandant, v. Bernewltz. In den Feldzuͤgen in Amerika, Holland und Westphalen bewies er sich als ein achtungswuͤrdiger Officier. Im Anfange der un— gluͤcklichen Usurpation wurden ihm ansehnliche Anerbietungen gemacht, wenn er zur Armee des siegenden Feindes uͤbergehen wollte. Er schlug sie mit edler Verachtung aus, ungeachtet er ohne eigenes Vermoͤgen, mit einer Gattin und sechs kleinen Kindern, nach Aufhebung des Braunschweigschen Officier-Korps, keine Mittel zu seiner Subsistenz vor sich sah. Im J. 1809 half er in Boͤhmen das Korps organisiren, mit dem er den uͤnvergesslichen Zug durch Teutschland machte. Hierauf von der Eiglischen Regierung nach Spanien beordert, wohnte er dort als Oberst und nachheriger General-⸗Major in der Engl. Armee, mehren Schlachten bei, ward nach der Ruͤckkehr in sein Vaterland zum General-Lieutenant und Kommandan— ten der Stadt Braunschweig ernannt, und erhielt später das Kommandeur⸗Kreuz des Guelphen-Ordens.

Leipzig. Unter der Leitüng des verdienten Kreishaupt— mannes v. Fischer, ist fuͤr den Erzgebirgschen Kreis eine Ge— traide⸗Magazin⸗-A Anstalt errichtet worden. Man hat auf den, bereits von Seiten der Bergbehoͤrden fruher angelegten Darren, das aufgeschuͤttete Getraide abgetrocknet, und die bis— herige Erfahrung hat die befriedigendsten Resultate aus dieser y, gewaͤhrt. .

Chur. Das Konsistorium zu Genf hat verordnet, daß im Kirchen-Gebete auch fuͤr das Heil der Griechen gebetet wer— den solle.

266 zur Berathung gekommene Entwurf, die Festungs— Werke vvn Genf, mit einem Aufwande von mehren Millio⸗ uen zu erweitern, erregt große Sensation. .

Brunn. Zu Sppatowitz bet kte am 30. Nov. gegen z Uhr nachmittags eine starke Nebel-Wolke, die dasige Gegend, mit tiefem Dunkel. Nach einer Viertelstunde ungefähr, zer— riß ein heftiger Blitz, von gewaltigem Donner, Sturm und von Schloßen begleitet diese nacht ähnliche Finsternis, und nach wiederholten Donner⸗Schlaͤgen, trat unvermuthet die Sonne wieder in blendendem Glanze hervor. ;

Parma. Am 238. Nov. kamen die Sächsischen Prinzen Klemens und Johann, K. K. H. H. hier an. Unsre Souveraine, die eben in Begriff stand, nach Mantua zu einem Besuche bei des Vice⸗Koͤniges von Italien Kais. Hoh. akzureisen, verschob Ihre Abreise auf den folgenden Tag und gab große Tafel und Aka— demie. Wahrend Ihres Aufenthaltes legten die erwähnten Prinzen mehre Besuche im Ursuliner⸗Kloster bei Ihrer Tante, der Prinzessin Antoinette von Bourbon ab, und reisten am 26. nach Modena Die auf Befehl der Frau Erzherzogin Maj. , uͤber den Taro neu erbaute Bruͤcke, welche die Verbindung zwi— schen den Hauptstaͤdten des Landes sichert, besteht aus 90 Bo— gen und zwei Bruͤcken-Koͤpfen, und ist 1206 Metres lang und

reit. 3.

z Rom, 24. Nov. Man erwartet hier den Ritter Me, diei, ehemaligen Finanz-Minister des Koͤniges von Neapel. Lord Byron ist von Ravenna nach Pisa mit der Signora Gußiccioll und dem Grafen Gambi abgereist. Letztgenannter soll, wie es heißt, des Landes verwiesen seyn. Uebermorgen erwar— tet man hier aus Neapel eine 3000 Mann starke Kolonne der, in Folge der Uebereinkunft mit Oestreich zuruͤckkehrenden Truppen.

r ,, 27. Nov. Laut Dekret vom 6. soll jeder Bitt⸗ steller, welcher sich die Blattern nicht hat einimpfen lassen, oder vor Erlassung dieses Dekretes die natuͤrlichen Blattern nicht gehabt hat, der Königl. Wohlthaͤtigkeit unwerth geachtet werden. Die Pfarrer muͤssen uber die geimpften Kinder jaͤhr— liche Register fuhren, und die Operateurs derselben werden reichlich belohnt. Wer an den natuͤrlichen Pocken stirbt,

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soll in einem verschlossenen Sarge (bekanntlich werden sun lien die Leichen unbedeckt zu geabt a hn . Gepraͤnge und in den entlegensten Kirchen begraben wen Se. Maj. haben sich nach Capodimonte begeben. Porto der Briefe, welche aus den Oestr. Staaten, du

Kirchen⸗Staat, von nun an nach Neapel gehen, ist durch bereinkunft der K. K. Oestr. und der Paͤpstl. Post⸗ Veh bedeutend herabgesetzt worden; bisher war das Paͤpstl. Tr Porto sehr betraͤchtlich. Am 18. wurde in der Hofkapelle n erlichem Gepränge, der Prinz Ferdinand, ) Herzog din erstgeborner Sohn des Kronprinzen, mit den Spanischen ) des Goldenen Vließes geziert. General Carascofa, nigen Monaten nach Malta gefluͤchtet, soll in einem); mit einem frem den Officier schwer verwundet worden sen

Seit kurzem macht hier ein Violin-Spieler Angelo! rola, welcher sein Instrument auf eine bisher unbekannte behandelt, großes Aufsehen. Er spielt nicht mit dem g auf der Violine, sondern mit der Violine auf dem, an) Tische befestigten Bogen.

Kopenhagen, 15. Dec. Alle Staatspapiere, weg Preise gefallen waren, fangen nun wieder an zu steigen, nigt. Obligationen sind von 70 auf 75 gegangen, und nalbank-Obligationen von go auf 933.

Upsfalan. Zu den Tagen allgemeiner und freudigen nahme am hiesigen Orte, gehoͤrten auch in diesem Jahn immer, die welche den jährlichen Exercir- Uebum Studirenden gewidmet sind. Seit der neuen Orga des Militair-Wesens (wobei aber die von Karl XI. sirte Jogenannte eingetheilte Armee, die fuͤr Gru gestellt, und durch eigenen, den Officieren, wie den Gemein getheilten Grundbesitz unterhalten wird, fortbesteht), liegt lich den wehrhaften Juͤnglingen aller Staͤnde, von 20h Jahren, die Pflicht ob, mit gewaffneter Hand das Vat zu vertheidigen. Auch die Studirenden sind von dieser g) keinesweges befreiet, mithin auch den jahrlichen Exereit bungen unterworfen. Um aber die Studien nicht zu! brechen, und somit die Vorbereitung auf den Wirk in welchem sie doch vorzugweise dem Staate einst ni

werden sollen, nicht zu stoͤren, werden jene Uebungen mit

Studbirenden auf der Universitaͤt selbst, unter Leitung e dahin abgeordneter Officiere, jährlich 14 Tage lang vorg men, und zwar in den Fruͤhstunden vor 8, ünd in den h Stunden nach 4 Uhr. Auf diese Weise leidet der Besuch Vorlesungen nicht, und dem Gesetze wird gegnuͤgt. sieht wahrend dieser Tage die Studirenden mit ihrem mil rischen Abzeichen, Vorlesungen und akademische ram besuchen, und diese kurze Üebungen sind ihnen, wie Bewohnern der Stadt, ein wahres Fest. Erfreunch

die jungen Maͤnner abends in geschlossenen Reihen mit

lichen Gesaͤngen heimkehren zu sehen. Die Uebungen gen im Junius stattzufinden, bevor, um Johannis, die sungen des Fruͤhlings⸗Termines (Semesters) beendigt wih Aehnliche Uebungen werden jährlich mit der uͤbrigen tairpstichtigen zwanzig Jahre alten Mannschaft des Rea allgemeine Bewehrung C(allmä nnn be värings man genannt, 14 Tage bis 3 Wochen lang ange stellt, und zwar m Mannschaft einer jeden Statthalterfchaft (Län) besonders ger des Provinzial-Regimentes, dem sie zugetheilt ist; die rung eines jeden Regimentes hat ihre eigenen Officiere, die, den Regiments-Offieieren, mit Bostaͤllen, d. i. Amtshoͤstn Amts⸗Landereien versehen sind; nur bei einzelnen Ra

tern haben diese Officiere Gelolohn. Ein Wehrmann, ho

oste Lebensjahr uͤberschritten hat, ist, so lange kein g ausbricht, dienstfrei. Die gesammte Wehrmannstchaft Reiches schaͤtzt man auf go, ooo Mann; dilese bildet zson der eingetheilten Armee die disponible MilitairM ö. fruͤher, eine kurze Zeit, bestandene Landwehr isth hoben.

Smyrna, 7. Nov. Bagdad soll von den Perserng men seyn. Athen ist vernichtet. Hier sind schlossen, und die Zuͤgellosigkeit der Tuͤrken, die, des V ihres Propheten ungeachtet, sich taglich in Wein berah ist unbeschreiblich.

Korfu, 68. Noo. Beim Einzuge der Griechen Stadt Patras brachten sie dem Hause des Franzoͤsischen suls, im Voruͤberziehen einen Freudenruf der Dankbt Der Bruder des Brittischen Konsuls, Hr. Green, ist in geblieben.

Die Lallioten, 1500 Kämpfende, sollen im Kastel Patras Lebensmittel in Ueberfluß, Wasser aber kaum! Tage haben, da der Erzbischof damit angefangen, ihn Wasser⸗Leitungen abzuschneiden.

Zante, g. Nov. Die Regierung hat hier 40 bis Gewehre ausgeelsen lassen und die Brittischen Truppen! streifen die Insel, um alle Aufruͤhrer zu fassen. Hr. cati, von hier gebuͤrtig, fruͤher Offieier in Franzoͤs Dienste, ist zum Griechischen Kommandanten von Nn ernannt. Die Griechischen Truppen von Tripolitza vor Patras **) erschienen, um es anzugreifen. So sie sich näherten, zuͤndeten die Tuͤrken die Stadt an! ren Ecken an; der Brand wuͤthete allgemein bel Abgang

Der Brittische Konsul ist hier angekommen. Ungefaͤhr Lallioten blieben im Kastel, welches, da es den Griechen

) Geb. 1810.

di Lepanto, mit einem Kastel, und 15, 060 Bewohnern.

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alle Ban

*) Stadt in Morea, auf einem Berge am Eingange des 3

stark genug seyn duͤrfte, sich gegen sie zu en, wenn es si nicht aus Mangel an Lebensmitteln erge— muß. 6 einem anderen Berichte befehligen Erzbi⸗ Germanos und Hypsilanti die Griechen vor Patras. Die sbten hatten einen Hader mit Jussuf⸗Pascha, und die Al— ser waren in offenbarem Aufstande gewesen und hatten sich, van der Zahl, eigenmaͤchtig nach ihrem Vaterlande einge⸗ ft., So wie die Griechen erschienen, legte Jussuf-Pascha Kommando nieder und zog sich mit seinen Tuͤrkischen ppen nach dem Kastel von Rumili zuruͤck, die Tuͤrken von fas besetzten das Kastel von Morea ), die Lallioten nah— erst Patras in Besitz und warsen sich dann, 1500 stark, Kastel der Stadt, unter dem Eidschwure, es mit ihrem en zu vertheidigen. Darauf besetzten die Griechen die Stadt, in die Lallioten brannten sie bis auf wenige Haäuser ab, die hernach von dem Kastel aus mit Bomben beschossen. Die ichen zogen am Sonnabend ein. Einige schaͤtzen die Lal— 2 oder zoo Mann stark und sagen, sie waͤren auf lange mit Lebensmitteln versehen.

Malta, 13. Nov. Das Kriegschiff Rochefort segelt uͤber⸗ hin von hier ab, um Sir Th. Waitland abzuholen, der die juͤngsten Unruhen auf den Jonischen Inseln aufge— en worden ist.

Madrid, 29. Nov. Die Entscheidung der Kortes, die emlichen Petitionen unberuͤcksichtigt zu lassen, hat die Hoff— gen derer ungemein niedergeschlogen, die auf eine neue solution rechneten. Graf Torreno setzte bei dieser Gelegen⸗ auseinander, wie verbrecherisch das Verfahren der Ortbe— hen sey, die gegen die ausdruͤcklichen Anordnungen der Re— ng sich auflehnten; die Tribunen zollten ihm einiges Ge— mel. Die erschienene Ankuͤndigung eines noch nie gese— n Stiergefechtes, mit einer allegorischen Zeichnung beglei— erregt hier allgemeines Interesse, und giebt ein ziemlich liches Bild vom Stande der hiesigen Dinge. Unter ande— seht man den General Mina aus seiner, auf Zo, o00 Stiere gebenen Herde, 5o wuͤthende in den Kampfplatz loslassen; Kriegsminister und der Landes-Hauptmann laufen in Ma— gr⸗-Kleidern gegen sie an; General Toledo vertritt die Stelle Hundes; das Gesetz soll bei diesem Schauspiele den Vor—

Heschuͤtz mangelt,

haben, und in dessen Abwesenheit der Rath der Gruͤnen;

gruͤne Band ist naͤmlich das Zeichen der Riegoschen Par— In der Nacht vom 19gten hatte eine Volkbewegung in dad⸗Real statt; zahlreiche Gruppen durchliefen die Straßen dem Ausrufe „Tod der Republik und den Republikanern.“ s Volk sprach sich dabei auf unzweifelhafte Weise zu Gun— des regierenden Hauses aus, und gab die hoͤchste Unzu— behheit gegen die neuen Satelliten revolutionairer Umtriebe hikennen⸗— Der Goldbrunnen⸗-Klubb hat bereits seimen sspenten und Vice-Praͤsidenten erwaͤhlt, doch ist zum Be— der Sitzungen, die Erlaubnis von Seiten der Obrigkeit nicht ertheilt worden. Eine vollstaͤndige Uebersicht des rigen Zustandes Spaniens giebt eine, aus der Feder des isteriums geflossene kleine Schrift: „das Vaterland in Ge— oder die Freiheit in den letzten Zuͤgen.“ Ruͤcksichtlich sich immer fester begruͤndenden Gesundheit-Standes in den binzen von Aragonien, Katalonien und Andalusien, ist be— ssen worden, die Gesundheit-Kommission in Vittoria auf— en.

Der Hauptzweck der Volks Bewegungen in Kadix scheint eyn, den dortigen Hafen zu einem Freihafen erklart zu

Lissa bon. Unser Waffen-Stillstand mit Tunis ist ab— fen, und daher unsere Fregatte Perla in See gegangen, dos Auslaufen Tunesischer Kaper zu verhindern.

Fernam buko, *) 27. Okt. Nach dem aus Lissabon laufenen Beschlusse der Kortes, sollte 1) der Statthalter berufen, 2) eine provisorische Regierungs-Junta durch Wahlkollegium ernannt, 3) die Miliz auf gewisse Zeit öschiedet, und 4) die Enropaͤlsche Besatzung nach Lissabon ein— ft werden. Demzufolge geschah gestern die Ernennung Ritglieder der Junta. Die Wahlen fielen fast ausschließlich auf ne Brasilier. Praͤsident wurde Gerv. Peres Ferreira. alle Portugisische angesehene Familien wollen nach Lissa— oder Bahia abziehen. Der gewesene Statthalter do Rego to schiffte sich gestern mit 5o anderen Portugisen nach pa ein. Zur Abschiffung der Truppen sieht man noch Anstalt; vermuthlich werden sie nach Bahia gesandt. kima, 9o. Jul. Auch an die Frauen von Lima hat der San Martin, am 1. d. M eine Proklamation erlassen. t andern sagt er darin: „Macht Euch durch Eure Mit— ng in dem großen Unternehmen zur Befreiung Peru's, so beruͤhmt, als Ihr durch Eure Reize, durch Eure Schoͤn— nd durch Eure Zartgefuͤhl es seyd. Floͤßt allen Euren Fleuten patriotische Warme ein; und wenn Einige von ih— och im Schooße der Sklaverei schlummern, so haucht ih— en Geist der Freiheit ein. Die Laute der Freiheit koͤn⸗

Rachtlchten, und alls Vewohner' hatten die Sradt versass tn Nies sind die kelden kl'eünen, mit den, auf beigen Sti—

ß Meerenge von Gallipoli zwischen Europa und Asien gele⸗

Dardanellen, nicht zu verwechfelnden Dardanellen Schlosfer,

zuf der Hellenischen, dieses auf der Moreotischen Seite des

inges zum Busen von Lepanto.

Auch Pernambuco, Hauptstadt des 2485 ]. M, großen und

Bewohner fassenden Gouvernements gleiches RNariens in

w

nen ihren stroͤmen.“

Der Oestr. Beob. bis zum 15. Dee, erwaͤhnt des, durch teutsche Blatter verbreiteten Geruͤchtes von Ermordung des Groß⸗Sultans nicht.

Zauber nicht verfehlen, wenn sie Euren Lippen ent⸗

Ein oͤffentliches Blatt giebt die zinsen, welche von ver— schiedenen Europaäͤischen Reichen fuͤr Staatsschulden jährlich bezahlt werden muͤssen, nach Hamburger Banko-Thalern be— rechnet, folgendermaßen an: England 140 Millionen; Frank⸗ reich 33 Mill. Oestreich 7 Mill.; Russland 5 Mill.; Preußen sz. Mill.; Holland 5 Mill.; Schweden, Danemark, Sachfen, Baiern, die kleineren teutschen Staaten, Spanien, Portugal und Italien zusammen 50 Millionen. Waͤre die Rechnung richtig, was wir indessen hinsichtlich fast sammtlicher Angaben, bezweifeln muͤssen, so wurden jährlich 2äzo Mill. Banko⸗Tha— ler in die Kassen der Staatsglaͤubiger fließen.

Handels Berichte.

Bar sur Ornain. In den Departements der Mosel, Maas und Ardennen, galt am 31. Okt. der Waitzen 13 Fr. 55 C. pr. Hektoliter oder 2 Rihlr. 23 Gr. 6 Pf. pr. Berl Scheffel, der Roggen 5 Fr. 54 C. pr. Hektoliter, oder Rthlr. pr. Berl. Schfl. Nach dem Gesetze vom 4. Jul. 1821 ist die Einfuhr aber erst erlaubt, wenn die Preise uͤber 20 Fr. pr. Hektoliter steigen; dagegen ist die Ausfuhr jetzt voͤllig frei, in— dem die Preise unter 8 Fr. und 10 Fr. pr. Hektoliter Waitzen und Roggen stehen.

Jun , ,

Breslau. Die hiesigen Blaͤtter erklaͤren, daß die, bei Erwähnung der Natur-Erscheinungen lim Loͤwenbergschen, ge— lieferte Erzaͤhlung von einer, durch den Sturm umgedrehten Muͤhle, und von der Niederreißung eines Hauses, ungegruͤndet sey. Der Premier⸗Lieutenant Bastide im 11ten Linien (2. Schlesischen) Infanterie⸗Regimente, begleitet, mit Allerhoͤchster Erlaubnis, den Russisch Kalserlichen Staatsrath, Freiherrn v. Langsdorf, nach Brasilien.

Heilsberg. Zu der Zeit, da die Provinz Ermland noch von ihrem katholischen Bischofe regiert wurde, war es keinem Evangeli⸗ schen erlaubt, laͤnger als ein Jahr in derselben zu bleiben, es sey denn, daß er zur katholischen Kirche uͤbergetreten. Als aber

SEemland Preußisch wurde, und Friedrich der Große dem Fuͤrsten Bischof nur ein Jahrgehalt aussetzte, ward es den Evangeli⸗ schen erlaubt, sich in den Staͤdten und auf dem Lande haäͤus— lich niederzulassen. Nach und nach sammelten sich nun Evan⸗ gelische in allen Städten Ermlands, und unter diesen auch in Heilsberg. Als die Zahl derselben hier anwuchs, wurde im Jahr 1778 ein Rektor angestellt, der alle 14 Tage predigte und die Jugend unterrichtete. Die Seelsorge hatte der be— nachbarte Pfarrer in Gallingen. Im Jahr 180 wurde der erste Geistliche namens Reimer angestellt, der zugleich Garni— son⸗Prediger des Bataillons v. Stutterheim war. Ihm folgte der Pfarrer Hoyer im Jahr 1809, und diesem der zeitige Pfar⸗ rer Boͤhnke 1616. Bei des letztgenannten Antritte zählte die Ge— meinde schon uͤber 6900 Seelen in der Stadt und auf dem Lande, die nun auf dessen Antrag wirklich eingepfarrt wurden. Seit ihrem Entstehen war der Gemeinde ein Betsaal auf dem Nathhause eingeraäͤumt, der jetzt nicht nur fuͤr die Gemeinde viel zu klein, sondern auch sehr baufaͤllig war. In dieser Be⸗ draͤngnis wandte sich die Gemeinde an Se. Maj. den Koͤnig bittend um eine Kirche und um ein Gebaͤude fuͤr den Pfar⸗ rer, Lehrer und die Schule. ö

Se. Maj. gaben aus ihrem Schatze eine Summe von 25854. Rthlrn, baar, und wiesen sammtliches Holz zu beiden Gebäuden in Fachwerk an. Das Pfarr- und Schulgebaͤude wurde fuͤr die Anschlag, Summe niassiv erbaut, die Kirche mußte aber in Fachwerk erbaut werden. Der Grundstein wurde den 16. Oktober 1821, als am angeordneten vaterländi— schen Fest-⸗ und Gedaͤchtnis-Tage der großen Voͤlker⸗ Schlacht bei Leipzig feierlichst gelegt, und damit zugleich die erste wirk— liche evangelische Kirche im Ermlande gegruͤndet. Einer bes⸗— seren Zukunft sehen jetzt die Evangelischen hier und uͤberhaupt im Ermlande entgegenz denn ein besseres Verhaͤltnis als zuvor herrscht jetzt unter Evangelischen und Katholischen. Jene sind so zur Bedeutenheit gelangt, daß schon in sechs Städten Geistliche angestellt, und in den anderen in kurzem dergleichen an— gestellt werden, auch in den meisten Staͤdten klesne Kirchen gebaut werden sollen, wozu schon Summen angewiesen sind; und jetzt eben ist die Organtsation einer eigenen Superinten⸗

dentuͤr fuͤr die smmtlichen Kirchen und Schulen des Ermlan— . n Werke, die dem zeitigen Pfarrer hier anvertraut wer— en soll.

Kalau. (Reg. Ber- Frankf.) Ein anstaͤndig gekleideter Fremder fand sich auf seiner Durchreise nach dem Oestrelchschen in Groß⸗Luͤb— benau ein, ward daselbst mit dem herrschasclichen Schaͤfer be— kannnt, vertraute diesem, daß der Zweck seiner Reise sey, einen reichen Vetter zu beerben, daß das Zehren auf der Landstraße viel theurer sey, als er sich berechnet habe, daß er, bei be— schraͤnkter Kasse, sich in der Verlegenheit befinde, seine golde— ne Uhr sammt Kette und prachtvollen Petschaften zu verpfaͤn⸗

den, und daß er gern 25 Procent Zinsen geben wolle, wenn ihm der Schaͤfer von einem vermögenden Manne feiner Be— kanntschaft, 200 Rthlr. auf 4 Wochen verschaffen konne. Dem Schaͤfer gefielen die Proecent nicht uͤbel; die noͤthige