1821 / 156 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 29 Dec 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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Kuͤste gescheitert; Passagiere und Mannschaft sind jedoch ge— rettet worden.

Washington. In diesem Jahre zahlte man 370 Dampf⸗

Böte von Zoo bis Hos Tonnenlast Größe, welche allein den Ohio und Missisippi befahren. Man besitzt jetzt in Nordame⸗ rika Kriegschiffe von der Daͤmpfe getrieben, durch schnelle wegung, der Taktik größe Vortheile gewähren. Zwei Dampf— Schiffe fahren bestaͤndig zwischen New⸗York und Havannah, und nehmen unterwegs aus allen nahen s Waaren und Briefe an, und spediren solche dahin in kleineren Dampfschiffen. Die Hin- und Ruͤckreife dauert bisweilen keinen Monat.

Kanada. Hier sind die Getraidepreise auf das doppelte gestiegen. Die Einfuhr des Getraides nach Großbritannien wird hoffentlich bald gestattet seyn, aber es wird hohe Fracht setzen, da sich nur eine geringe Zahl von Fahrzeugen im St. Lorenzostrome befindet.

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Bonn. Die Stadt Bonn hatte, in den juͤngst verflos⸗ senen Jahren, zur Vollendung der Kasernen-Einrichtungen, fuͤr ein ganzes, hier garnisonirendes Kavalerie⸗Regiment, gaig Rthlr. 9 Gr. 10 Pf. in baarem Gelde vorschusweise beige— tragen, worunter hoo Rthlr. 21 Gr. von Privaten, und der Rest aus Kommunal -Mitteln. Diese Vorschuͤsse sind, bis auf 1151 Rthlr. a1 Gr. 10 Pf, von der Koͤnigl. Regierung erstattet worden. Gegenwärtig hat die Stadt ih— rerseit erklaͤrt, jene 1151 Rthlr. ꝛc. als Beihilfe betrachten, und auf deren Erstattung, zu Gunsten der Staatskasse, ver— zichten zu wollen

Unter den Vermaͤchtnissen zu wohlthaͤtigen Zwecken, welche die Stadt Bonn dieses Jahr aufzuweisen hat, verdienen vor— zugweise angemerkt zu werden, das des verstorbenen Landrathes Grafen Belderbusch, von 1150 Rthlr., und das des Kanonikus Schaaf, welcher sein Haus, 2000 Rthlr. werth, den Armen geschenkt hat.

Liegnitz. Auf dem, am 28 30. Mai d. J. abgehaltenen Wollmarkte hieselbst wurden 1434 Preuß. Stein zur Stadt— Wage gebracht, und der Stein mit 11 Rthlru. 13 Gr. 73 Pf. verkauft; auf dem am 16 20 Sept. d. J. abgehaltenen Markte hingegen wurden 1910 Preuß. Stein abgewogen, und der Stein mit 120 Rthlrn. 5 Gr. 4 Pf. bezahlt. Nur sogenannte Mittel— und ordinaire Wolle wird auf die hiesigen Markte gebracht.

Mexseburg. Mit dem 2. Der. ist die Passage auf der neu-angelegten Chaussee von hier nach Halle eröffnet worden, und der Bau, bis auf die Gelaͤnder einiger Landbruͤcken in der Saal⸗Aue, und einige noch mit Kies zu befahrende Stellen, nun— mehr ganz vollendet.

Schweidnitz. Schon seit d. J. 1917 besteht bei jeder

Dorfschule, deren der hiesige Kreis 123 zahlt, eine Baumschu⸗

le. Der hiesige Landrath hat sich diesen Gegenstand um so mehr angelegen seyn lassen, als die Baumzucht im allgemeinen, und die QObst-Kultur ins besondere, der Bildung und Vered— lung der Jugend ganz vorzuͤglich zu Hilfe kommt und unstrei— tig das sicherste Mittel ist, dem zerstoͤrenden Hange zu Baum-Be— schaͤdigungen zu begegnen.

Wrietzen a. d. O. In der Nacht vom 1. zum 2. Dec. wurden die hiesigen Bewohner durch ein furchtbares Ge—

witter, verbunden mit Sturm und Hagelschlag, aufgeschreckt.

Es dauerte den größten Theil der Nacht hindurch, richtete je— doch weiter keinen Schaden an.

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches, vom Endo Novembers.

J. Brandenburg.

Potsdam. Saaten uͤberall ganz vortrefflich; die Vieh— Weiden gewaͤhrten noch hinlaͤngliche Nahrung, um wenigstens das Mittag-Futter zu sparen und Vorraͤthe fuͤr einen etwa eintretenden Nachwinter zu sichern. Auch konnten, bei dem gelinden Wetter, noch nuͤtzliche Vorbereitungen zu der Som— mer⸗Bestellung getroffen werden.

. II. Pommern.

Stettin. Mit der Feld⸗ und Garten⸗-Arbeit uͤberall vorwaͤrts; Wintersaaten sehr gut.

Strglsund. Die Winter-Saat steht vorzuͤglich gut. Der diesjährlge Einschnitt ist hauptsächlich beim Roggen und bei den Erbsen sehr lohnend, und das Korn von besonderer Guͤte, insoweit die Erosen nicht durch den Regen gelitten ha⸗ ben. Der Waitzen 261 den , Orten schlecht gerathen.

; esien.

Breslau,. Die aufgegangenen Saaten, besonders die fruͤheren, gedeihlich. Rindvseh und Schaafe konnten noch im— mer ausgetrieben werden. Obst fast durchgaͤngig außeror— dentlich gerathen, besonders an Aepfeln ein solcher Üeberfluß, daß sie in manchen Gegenden, im Preise unter den zum Theil misrathenen Kartoffeln stehen. Hie und da auf den Feldern Maͤuse in großer Menge, und im Trebnitzer Kreise in einzel⸗ nen e n n. die Kiefer⸗Raupen.

Liegnitz. Die Saaten in leichtem sandigen Boden ha— ben, bei der vorgewesenen trockenen und stuͤrmischen Witterung, in einigen Gegenden gelitten.

Oppeln. Der diesjährige Köͤrner-Ausdrusch unter der Erwartung. Auch Heide⸗Korn und Hirse misrathen, und der Gewinn an Kartoffeln sehr verkuͤmmert.

30 bis go0 Kanonen, welche vermittels und sichere Be⸗

Häfen, Personen,

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IV. Posen.

Po sen. Winter⸗Saaten uͤberall sehr schön; seszn saumseligsten Landwirthe haben nicht nur die Winter⸗g beendigt, sondern auch für die kuͤnftigen Sommer⸗Saaln Felder vorbereiten können. Insbesondere haben die sgh und lange anhaltenden Herbsttage die Weldung des Viehr

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3 und dadurch sehr viel Futter fuͤr den t l 1 ß f s ch e S f 9 9j t 5 * 3 ö t J J g V. Sachsen. 2 2

Merseburg. Ueberall sind die Felder mit dem schh hoffnungreichsten Gruͤn uͤberzogen. Die Schaafherden bis jetzt ihre Nahrung noch gröͤßtentheils auf dem Feb

funden. Erfurt. Die jungen Saaten tadellos; das Schaf

ernaͤhrte sich noch auf der Weide; fuͤr den bevorstehenden

ter ein Futter⸗Mangel so leicht nicht zu befuͤrchten. VI. Westphalen.

Muͤnster. An einigen Orten bluͤhten die Erdbeeren kamen zur Reife. Die Aussicht auf die nächste Ernt— Ganzen gut; hie und da aber regnerische Witterung un) sekten⸗Fraß so nachtheilig, daß die junge Saat voͤllig ver schwi

Arnsberg. Das Vieh konnte noch fast ununterhn die Weide besuchen; auch standen die Schaafe noch Pferchen. An der Winterfuͤtterung, wovon ohnehin nur 3 unverdorben unter Dach gebracht wor den, ward dadurg sehr erwuͤnschte Ersparung bewirkt. Die Bestellung des ter-Feldes ist, obgleich etwas verspaͤtet, dennoch ziemlich lich beendigt; allein hie und da sind die Saaten von Ge und Schnecken so sehr zerstoͤrt, daß schon viele Felder wieder umgepfluͤgt und von neuem besaäet werden muͤssen.

VII. Ju lich, Kleve, Berg.

Kleve. Die Nachtfroͤste zu Anfange des November ben dem Schnecken-Fraße auf den Feldern ein Ziel gesetzt, das Aufkommen der Wintersaat außerordentlich befördent.

Duͤsseldorf. Winter⸗Saaten durchgaͤngig bestellt; in ne heitere Tage und kalte Naͤchte haben die Schnecken zl

erwaͤltiget. VIII. Niederrhein.

Koblenz. Die Saaten keimen gut und stehen st Die wenigen Trauben wurden an manchen Orten theils 1 theils ganzreif gelesen, aber sie Wein. Es ist aber von diesem Wetter zu erwarten, daß! noch immer wirkende Vegetation das neue Holz der Went ben zur Reife bringe, und folglich wenigstens fuͤr das kuͤnff Jahr Aussichten gebe. Noch hat die Vegetation nicht auf hört; sie scheint vielmehr in ihrem Wirken neuerdings n zugehen. Man sah Pflanzen in neuer Blute welche so erst nach dem Winter im Februar und Maͤrz bluͤhen, hang lich daphne mezereum, helileborus viridis und fragoria ne An Gartenwänden treiben Obstbaͤume neue Knospen.

Aachen. Die Winter-Saat, besonders die fruͤh best steht recht gut. Durch den Schnecken- und Maͤuse- Fras ben die Felder an einigen Orten bedeutenden Schaden erltz Dem Vieh war bei dem gelinden Wetter der Weidegang wahrend gestattet, wodurch eine bedeutende Ersparnis an En Futter aller Art entsteht. Die Anlegung von Gemeh Baumschulen behaͤlt guten Fortgang. Eine große An Wildlinge ist in diesem Jahre veredelt. Das Interes diese Anlagen scheint durch das Beispiel fleißiger Obsthan Gaͤrtner, allmaͤlig mehr geweckt zu werden Unter Anlehhn des Plantagenmeisters, ist das Pfropfen in diesem Jahten Theil durch die Elementar-Schullehrer geschehen; dlesen n bei gehoͤriger Qualifikation, spaͤterhin die Aufsicht uͤb Gemeinde⸗Baumschulen uͤbertragen werden.

Trier. Junge Winter-Saat gut und stark, nur gest det von Schnecken, die, besonders in einigen sehr nass-gch nen Feldern solche Verwuͤstungen angerichtet, daß eine shg Saat hat vorgenommen werden muͤssen. Die nun beenh Kartoffel- und Gemuͤse⸗-Ernte sehr reichlich. Weinlese so n aus schlecht, daß der Ertrag meistens nicht einmal Er Det der Herbstkosten hingereicht. Inzwischen war die letzte rung fuͤr die Reben guͤnstig, indem das Holz zur Reife g hen konnte.

Königliche Schau spiele. Donnerst. 27. Dec. Im Schauspiel Hau se: Die n nach Dieppe, oder das Karneval von Paris, Lustsp. Abtheil, nach dem Franz., frei bearbeitet von K. Blum. h Die Damenhuͤte im Theater, Lokal-Posse in 12 Aufzuge,

J. v. Voß. . Freit. 929. Dec. Im Opern⸗Hause: Olimpia, große!

in 3 Abtheil., nach dem Franz., des Dieulafoy und Brish

bearbeitet von K. T. A. Hoffmann. Musik von Spo

Ballets von Telle. . Die freien Entreen sind (ohne Ausnahme) nicht gilthz,

Meteorologische BSeobachtungen. Barometer. Therm. Wind. Witterung. 24. Dec. A. 7 7“ 2“ 32 S. O. Sternbli i, trüb 25. Dec. F. 29 7—“ 554 trüb, gend.

M. 27 614 724 S. trüb, sehr gelind A. 29 41 7“ 6354 S. W. trüb, Wind. 26. Dec. F. 27 3“ 8“ 254. S. hheu, wolkigt.

M. a7 12 —“ 524 S. Ekruür, feucht.

Gedruckt hei Hayn.

gaben keinen trinkbä

Huͤber die von demselben zu nehmenden Schritte; ein Theil

lloinmenes Aequivalent des von dem vorigen Siegel⸗Bewah⸗ überreichten Censur-Gesetzes. . Verschi-dene der neuerdings von dem Portugisischen Gou—

ungen noch

Red akteur h⸗

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156k

Stück. Berlin, Sonnabend den 29sten December 1821.

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Koͤniges Majestaͤt haben geruhet, den 16. Dec. dem

spitain Pñꝙüäeuß von der 6. Gensdarmerie-Brig., bei seiner stlassung, den Karakter als Major beizulegen.

Der Justiz⸗Kommissarius Heinrich Joseph Deiters in unster, ist zugleich als Ntärius publicus im Departement ß dortigen Oberlandesgerichts bestellt worden.

Der Post-Kommissarius Opff erm ann ist zum Vorsteher ö Rehdanten des zum 1sten Januar, kommenden Jahres, in sirksamkeit tretenden Koͤnigl. Zeitungs- Komtoirs ernannt

orden.

Dem Post-Sektetair Meisner in Wittenberg, ist das raͤdikat Post⸗Kommissarius beigelegt worden.

Abgereist: Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Kabinets-Kourier knot, nach dem Haag. 2 Durchgerei st: Der Koͤnigl. Franzoͤsische Kabinets-Kourier tan court, von Paris nach St. Petersburg.

3eitung s⸗Nachrichten.

der, und die 3 pCt. Kons-

.

Paris, 19. Dec. In den Versammlungen der Bureau Deputirten-Kammer wurden, auf die Anzeige der Herrn Villsle und Corbière, daß sie zu Ministern ernannt wor— 1, die Herrn Lastonrs und Cornet d Jnedurt statt ihrer n Praͤsidenten und Sekretair der Kommission fuͤr die Pruͤfung Budgets, beide neue Minister aber wiederum zu Mitglie— n dieser Kommission erwählt. Das neue Ministerium ist gegenwaͤrtig der allgemeine Ge— stand der Unterhaltung. Man verliert sich in Muthmaßun—

det in den, den abgetretenen Ministern ertheilten Belohnun— „einen sicheren Beweis, daß das System derselben auf ihre hfllger uͤbergehen werde; Andere wollen aus der Zuruͤck— me des beabsichtigten Censur-Gesetzes, den Schluß ziehen, bas Gouvernement einen entgegengesetzten oder doch ab— chenden Weg einzuschlagen geneigt sey; noch Andere sehen dem, von dem jetzigen Siegel, Bewahrer uͤberreichten Ge— Vorschlage uͤber die Polizei der Tagblaͤtter, ein beinahe

shnement ernannten diplomatischen Agenten sind in diesen hen hier eingetroffen; unter ihnen befinden sich: der Ge— sftstrͤger am Berliner Hofe, Ritter d'Hliveira; der Ge— ststräger am Niederlaͤndischen Hofe, Ritter Notre, und eiste Legations-Sekretair am Wiener Hofe, Oberst Freire; Nach der Gazette de France soll das Pantheon zum Got— Hdienste eingeweiht werden.

orgestern a beiteten Se. Maj. mit dem neuen Minister guswaͤrtigen Angelegenheiten, Vicomte Mathieu de Mont— eneh. An demselben Tage nahmen die neuen Minister von Hotels Besitz. Nach dem Berichte unsers Konfuls in zeigt sich daselbst des Gelbe Fieber, und setzt seine Ver— in Sta. Maria, Reres, Lebrija, und San— fl ort. Am gten d. M. ward zum erstenmale der Te— ph in Marseille in Bewegung gesetzt; durch denselben diese Hafenstadt mit der Residenz nunmehr in steter Ver— nung. Der Herzog von Richelicu ist am 16ten nach lteull abgereist; Im Musenm werden zu der jaͤhrlichen stellung der Erzeugnisse der Koͤnigl. Tapeten-Fabrik und mn Manufaktur, bereits die noͤthigen Vorkehrungen ge—

Die Bevölkerung der 85 Departements Frankreichs be—

von 4o7,9o Seelen.

und 1915 festgesetzten Graͤnzen, 30 Millionen Im Jahre 1919 sind geboren ggo,oz3, ge— storben 766,336, mithin mehr geboren g63, 685. Zum Di— rektor der hiesigen Muͤnze, ist der bisherige General⸗Einneh⸗ mer Hr. Callot ernannt. Nach Briefen aus Bayonne sind General Riego und D. Arguelles, zu Deputirten von Asturien bei den bevorstehenden Kortes ernannt. Allem Anscheine nach hatte bis zum 11ten d. M. eine Veranderung des Spanischen Ministeriums noch nicht statt gehabt; wenigstens sind die am Hofe und bei der Gesandschaft dieserhalb erwarteten Nacht ch⸗

1814

durch welches

welche die Eidgenossenschaft stolz

ten bis zu jenem Tage noch nicht eingegangen. In der Ge— gend des Franzöoͤsichen Dorfes St. Geny, zwei Stunden von

Genf, haben Arbeiter bei Ausgrabung eines Kellers, eine an—

tique kupferne Vase gefunden. In dieser war eine kleinere von Silber,mit Armbändern und anderem Schmucke gleichen Me— tatls, nebst 300 goldenen, silbernen und küpfernen Muͤnzen, wo— von mehre das Brustbild des Kaisers Galba trugen.

London, 16. Dec. Se. Maj. haben am 105, zum ersten⸗

male seit Ihrer Thronbesteigung, in Brighton Kour und Ge— heimen Rath gehalten. Graf v. Huntingdon ist zum Gouver⸗ enr von Dominica ernannt, Marq. v. Wellesley sst nach Irland auf seinen Posten abgereist. Auch Marq. v. Lon— donderry hat seinen Pächtern in Lincolnshire 20 pCt. an ihrer Pacht erlassen. (Einige haben solche um o pCt. herabgesetzt). Die mit großer Schnelle hieher beförderten Nachrichten von der Ministerial-Veränderung in Paris (wir hatten gestern schon die Zeitungen von vorgestern) brachten unsre Stocks ge⸗ kern sfast um 3 pCt. herunter, fie hoben sich aber hernach wie— ] die mit 785 anfingen, schlossen doch noch mit 76. Es wurde aber wenlg gemacht und die Haupt⸗ Spekulanten hielten sich auf der Tautr. . „Ein hiesiges Blatt enthält das Urtheil: Der Preußische Gesandte zu Rom, der viel-umfassende und tief gruͤndliche Niebuhr, dem die gelehrte Welt die Entdeckung verschledener Brüchstuüͤcke des Cicero, und außerdem die bei weitem beste Ge— schichte Roms, die bisher in irgend einer Sprache erschienen ist, verdankt, hat an einer Stelle dieses unsterblichen Werkes, so gluͤcklich die Irthuͤmer zerstreut werden, wor— auf die herrschenden Vorstellungen uͤber einige der wichtigsten Punkte beruhen, eine Vergleichung angestellt, die bei Wurdi— gung der Jrischen Unruhen Beachtung verdlent,

Ein hiesiges Blatt bemerkt, daß aste die Maͤnner, auf seyn konne, als Ronsseau, Lavater, Bodmer, Haller, Bounet, die Bernouilli's, Gesner 2c. Protestanten waren. . . . Bruͤssel, 21. Dec. John Briston, Civil, Beamter der Indischen Kompagnie, besaß ein Vermoͤgen von 200,00 Pf St. jahrlicher Einkuͤnfte. Er war unstreitig der reichste Un terthaa des Koͤniges von England, kann aber mit dem vor— maligen Handlungshause Chee in Bengalen, in Absicht des Reichthumes keinen Vergleich aushalten. Das Vermögen die— ses Hauses ward auf 400 Mill. Franks geschätzt; es besaß einen nicht zu berechnenden Kredit und 860 Schiffe fuͤhrten ihre Guter nach allen Punkten Astens und Afrikas; der mäch— tigste Monarch von Hindostan, der große Mogul Aureng-Zeb di— nirte bei Hrn. Cheez sein Sessel ward aus reich mit Dia— manten besetzten Goldsacken bereitet, und die Vorsteher der Handlung, als Dank fuͤr die erwiesene Ehre, legten ihm die— sen Sessel, 32 Millenen an Werth, zu Füßen.

Frankfurt, 22. Dec. Auf die uͤber Wien durch Pri— vat-Briefe eingelaufene, bis jetzt aber unbestaͤtigt gebliebene Nachricht von Ermordung des Tuͤrkischen Sultans, fielen die Meralliques plotzlich von 75 auf 73, stiegen aber nach dem ersten Schreck, wieder auf 74.

Es gehen von Zeit zu Zeit noch immer Transporte von Pferden zur Franzoͤstschen Armee, be sonders fuͤr leichte Kavallerie hier durch, so in Teutschland aufgekauft sind. .

Ein hiesiger baronisirter Juͤdischer Banquier soll in Wien

„nach der Zählung, innerhalb der durch die Friedens schluͤsse

zur christlichen Kirche übergegangen seyn. Am 20. Dec. reiste der Erbprinz von Thurn und Taxis, von Gottingen kommend, hier durch nach Taxis. Heidelberg. Se. K. H. der Großherzog hat den seit mehr als zwei Jahren hier bestandenen Verein fuͤr Natur— Wissenschaft und Medicin, zu einer oͤffentlichen Gesellschaft erhoben, dessen Statuten bestätigt, und die Protektion dessel— ben in eigener Person uͤbernommen. Zum Direktor ist fuͤr das