1822 / 2 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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7 Rnumili, befehligt Jussuf Pascha, der Zooo der auserwaͤhltesten Tuͤrken unter sich hat. l Madrid, 16. Dec. In Betreff der, von Sr. Maj verlang⸗ ten Vorschlaͤge zwectdienlicher Maßregeln zur Be estigung der Ruhe und des Gchorfams gegen die verfaßungsmaßigen Befehle des Gouvernements, legte D. Ealatrava der Kortes den Bericht der des⸗ falls ernannten Kommisston vor. Es ward darin aller Vor⸗ fälle gedacht, von dem Zeitpunkte ab, wo die Ernennung des General Vanegas zum Kommandanten von Kadir, die Gaͤhrung daselbst hervordrachte, bis zu der Zeit, wo dem General Andilla das General ⸗Kommando d lasco die Weifung gegeben ward, sich nach Ecijg oder Osung zu begeben. Die Kommisston macht zwischen den Begebenheiten in Kabir und Sevilla einen großen Ünterschied, sie legt den Vewe⸗ ungen zu Sevilla einen bei weitem mehr verbrecherischen Karakrer bei weil Kadir allenfalls einen Beweggrund zur Unzufrtedenheit darin ʒgefunden haben koͤnne, daß die erste Vorstellung unbeantwortet küeb. Am Schlusse des weitlaͤuftigen Berichtes heißt es unter an= dern. „Vor allem mögen die Kortes dem wesentlichen Punkte ihre Aufmerksamkeit schenken, daß die Verfassung und der Gehorjam gegen die festgestellte Koͤnigl. Gewalt, gesichert werde. Diese beiden . 2 sind unzertrennlich; es handelt sich nicht von den Mint⸗ fern, sondern von dem Gouvernement und der dem Koͤnige durch die Verfassung gewaͤhrten Macht. Die Minister koͤnnen schuldig seyn und entfernt werden, aber das Gouvernement und die König!. Macht, in den von der Verfassung bestimmten Graͤnzen, muß fuͤr Jedermann heilig seyn. . Rach diesen Betrachtungen haͤlt die Kommission, unter den jetzigen Rmstaͤnden, andere Maßregeln fuͤr nothwendig und propo⸗ nairt solche den Kortes in dem zwelten Theile ihres Berichtes, den sie versiegelt Lberreicht, mit der Bemerkung, daß nach ihrer Mei- nung, die Wuͤrde des Thrones, die Ehre der Versammlung der Kortes, und das Wohl der tation es dringend erheische, daß dies Siegel noch nicht erbrochen, und der darunter befindliche Inhalt nur* erst in einer spaͤteren Sitzung berathen werde, nachdem die Kortes dem Gonvernement ihren Beschluß auf den ersten Theil des vorberegten Berichtes mitgetheilt haben werden. Fuͤr jetzt pro⸗ vpwponire die Kommission die ier lich Berathung der als ein Theil des Berichtes, besonders uͤberreichten Adresse an Se. Maj. den Koͤnig. Darin heißt es unter andern „Wenn es den Kortes erlaubt waͤre, die Fehler der Behörden nach denselben Grundsaͤtzen zu betrachten, wie die der bloßen Staats burger; so wuͤrden sie gern das Betragen der Landes⸗ Hauptleute und der kommandirenden Generale von Kadig und Sevillg mit demjenigen Schleier bedecken, unter dem eine vaͤter⸗ liche Regierung bei manchen Gelegenheiten, die, durch Abweichung der Meinungen, oder durch, zuweilen aus loͤblichem Eifer entstan⸗ dene Gemuͤths-Erhitzung, herbeigeführten Verirrungen, verhergen muß. In Betracht aber, daß für die Nation und deren Freiheit nur allzutraurige Folgen erwachsen wuͤrden, wenn den oͤffentlichen Beamten, in solchen Vorwaͤnden, die Entschuldigung ihrer Verge⸗ hen zu suchen gestattet wurde, so wurden die Kortes einen Grund⸗ fatz stets verwerfen, unter dessen Schutze die groͤßten Verbrechen durch Irrthum und Mangel an Umsicht gerechfertigt werden kfoͤnnten Die Kortes misbilligen im höchsten Grade das Be— tfseragen und den Ungehorsam der Landes⸗Hauptleute und komman⸗ direnden Generale zu Kadir und Sevillg, und haben als vorlaͤufige Maßregel, die feierliche Erklarung beschlossen, daß den Befehlen Ew. Maj. ohne Verzug gehorcht werde. Die Kortes zweifeln nicht, daß dies hinreichen werde, die Verirrten auf den Weg der Pflicht und des Gesetzes zurtickzufüihren, ohne, die Volkvertreter in die schmerzhafte Nothwendigkeit zur Ergreifung anderer Maß⸗ regeln zu setzen. . . Mehre Mitglieder der Versammlung sprachen mit Wäͤrme uund Hestigkeit fuͤr die Erdͤffnung des versiegelt uͤberreichten Thei⸗ les des Berichtes der Kommission; endlich ward jedoch mit 114 Stimmen gegen 93 beschlossen, erst nach geschehener Berathnng Rböer den ersten Theil des Berichtes, den versiegelten Theil des⸗ selben zu erbffnen. Nach Nachrichten aus Ceuta hat die dorti⸗ e Harnison, zur Befriedignng der dringendsten Beduͤrfnisse, vor⸗ dufig Zoo, Realen erhalten. Briefe aus Gallizien melden, daß mehre Staͤdte ihre Unterwerfung dem General Mina verwei⸗ 6 haben, als Tuy, Orense und Lugo. Nicht D. Perez de jCastro uud Lopez Bannos sind zu Deputirten von Valladolid er⸗ nannt, sondern der Herzog del Parque. . Der Graf von Casasarria, vormals Sekretair Sr. K. H., des Infanten D. Francesko de Paula, ist jetzt bei dessen Ge— 1mahlln, als Privat-Sekretair mit bo, ooo Realen Gehalt an— Lgestellt. Die junge Donng Josefa Artraga, hielt neulich f auf der Tribune der patriotischen Gesellschaft von Valencia eine Rede zu Ehren des Generals Riego.

Lissabon, 9. Dec. Die Bewohner von Pernambucco haben sich fuͤr unabhängig erklaͤrt. In den Tajo ist ein Schiff mit mehr als hundert Passagieren am Bord eingelaufen, die sich aus dieser Provinz gefluͤchtet haben; alle Europäer waren

auf dem Punkt, sich einzuschiffen. Mord und Raub wird bei uns immer haufiger. Nach einem Berichte der Polizei⸗Inten— ddoanten fanden n den letzten zehn Wochen in Portugal nicht . l weniger als 394 Morde statt! Vor wenigen Tagen hatte der Konig nicht Geld genug zur Bestreitung seines täglichen Auf— wandes und man hatte große Schwierigkeit so viel anzuschaf— fen, als dessen Subsistenz erheischte. Die fruͤher aus Rio Janeiro mitgetheilte Nachricht, daß dort eine Verschwoͤrung Lim Werke gewesen, um Brasilien von Portugal zu trennen, Y und den Prinzen an die Spitze der dortigen Regierung zu stel⸗ len, wird jetzt widerrufen. . davannah, 12. Nov. Nachrichten aus Vera-Crux zu— folge hielt Iturbide, der Generalissimus des Kaiserthums Mexiko zu Wasser und zu Lande, am 27. Sept. seinen feierli⸗ cen Einzug in Mexiko, und verfuͤgte sich sogleich nach dem Pal— ( laste der Vice⸗Koͤnige, wo er Don Juan O Donojhu antraf, ' sich mit demselben auf dem Balkon zeigte, hier die ungefahr n r5,oo00 Mann starke Armer vorbei defiliren ließ. Nach dein 1 Te Deum in der Kathedrale, und einem festlichen Male, was

*

Gehruckt bei Hayn.

siasmus empfangen.

von Sevilla ertheilt, und dem General Ve⸗

ber der Meeres-Flaͤche 26 Zoll 10 Linien, demnach eine Lin

und Geld. Parls 8 Mon. 2553 Schill,, Bordeaux 2 Mo

die Stadt Mexiko beiden Generalen gab, verfuͤgten sich die nach dem Theater, und wurden mlt unbeschreiblichen Enth;

Am folgenden Tage wurde unter da 5 Mitgliedern bestehende R

Allge

Vorsitze von Iturbide, eine aus q gierung und eine Junta ernannt, und das Ministerium wählt. Der einzige Platz, der Spanien noch treu gebliebe

ist das Kastel St. Juan de Ullao, durch welches

dergeburt von Mexiko gespielt hat, starb am 8. Okt. Na Einigen soll er vergiftet, nach Anderen an einer durch Aer erzeugten Krankheit gestorben seyn. Eine Kommission ist nannt, um Handels-Tractate, bei welchen jedoch Span

meine

era ] . 6 ; beschuͤtzt wird; die Garnison ist indessen nur zoo Mann sta 9 ; 2. 4 . General O Dunojhu, der eine sehr wichtige Rolle bei der . ö ; 1 2 . 6

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am meisten beguͤnstigt werden soll, zu entwerfen.

6 n n,,

Aachen, 24. Dec. Gestern ist die von Sr. Maj. de Könige bestäͤtigte Bulle Sr. Heiligkeit Pius VII. vom 1 Juli 162, die neue Einrichtung der Erzbisthüͤmer und B thuͤmer im Preußischen Staate betreffend, in der Do kirche feierlich verkuͤndigt worden.

Daubitz bei Rothenburg in der Ober-Lausitz, 2b. Der. der gestrigen 6ten Abendstunde ward hier ein Meteor beobacht welches von Suͤd⸗Ost kam und nach Nord⸗Ost verschwand Barömeter-Stand war bei der Lokal- Höhe von 4, Pariser 5

Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.

erungs⸗Sekretair den Karakter als Allerhoͤchstselbst

über den Punkt erhaben, den gewoͤhnliche Barometer mit Stu bezeichnen, und der auf Erdbeben in entfernteren Gegenden schließ laͤßt. Das Thermometer stand vor der Erscheinung des M teors, auf 6 Grad Reaumur; nach selbiger, ungefaͤhr zwei Stu den darauf, zeigte es zwei Grad uͤber den Gefrier⸗ Punkt. D gestrige Nacht vom 24. bis zum 25. war sternhell, der heut Morgen sehr stürmisch und vas Barometer hat bis jetzt einen niedrigen Stand, daß es sich einige Linien unter Sturm m Erdbeben befindet. Uebrigens herrscht Windstille. Das The meter zeigte heute fruͤh 10 Grad Waͤrme im Schatten, und dermalen auf 6 Grad gesunken.

th beizu sollziehen geruhet. , 1 Dem Postwärter Hollatz in Baͤrwalde, ist. wegen seiner sigjaͤhrigen treu geleisteten Dienste, das Praͤdikat „Post⸗ nlsfarlüs“ beigelegt worden. Im Koͤnigsberger Reg. Bez. em Pfarrer Schröder zu Goldap die Superintendentur des Mraͤthlich Goldapper Kreises verliehen worden.

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Wechsel⸗ und Geld ⸗Kourse.

= , * 9. Amsterdam k. S. 9 g 53 ; don. 1075 pCt. begehrt mit F uͤber Kours. London ĩ Na ri ck S. 36 chill 1. Den 2 Mon. 36 Schill. 83 Den. Brit 3 eitung? ch Aus lan d.

j w . DMBParis, 23. Dec. In der Sitzung der Deputirten⸗Kam⸗ . 3 . ö e, 47, pet, , Prag e vom . unter mehren anderen auch eine abermalige )) hab e de. 146 pt ange Sicht gut zu gassen, kurz rstellung der Einnahme der Gemeinden Berchy, la Chapelle, e,, n n, . 6 Wochen 1473 pCt., Mon. zum n tmartre, Belleville, Charonne, Clichy und Passy vorgelesen, e,. Geld. Frankfurt 6 Wochen 1463 pCt. 2 Mon. zu in dieselben uͤber die Willkuͤr Beschwerde führen, mit wel—⸗ 86 en. ö deipig z. M. 1473 pCt. Geld. die Munieipalität in Paris, die ihnen, innerhalb eines 9 r . Mon, 64. Schill. begehrt. hons von funfhig Klafter von den Ringmauern der Stadt ! , 9 zu 1 Mek, 3 Schill. zu lassen,. Holl. Du Brigen Häuser und sonstigen Besitzungen zerstoͤren laͤßt. k fehlen. Gold al marco z02 Schill. zu lassen ch vielen? Debatten wurde endlich auf. den Vorschlag der 23 , , Fein Silber 7 Mrk. in Pardessus einstimmig beschlossen, Schill,, zu haben. Sllber in Soͤrt. 13 L. 5 G. a 149

rn von St. , ,, , . . e Vorstellung abermals dem Minister de Inneren uͤber⸗

6. 39 Mrk. 10 Schill., Preuß. Muͤnze 2 Mrk. 4 Schi g

assen.

sen. 8 Sr 6 . . 97 8 BH⸗ Der Bericht⸗Erstatter der zur Pruͤfung des nenen ssetz, Bk e l. Praͤmienscheine 169 Mrk. Bko. Briefe, 168 Mtwurfes, (dessen im vorigen Stuͤcke der Staats⸗Zeitung er— 2 D. 9 1 l e 2e ist) ü 19 ; ; ; hut worden st) Norwegische Anleihe à 5 pCt., à 79 pèt. prt, und trug im

niedergesetzren Kommission, nahm hierauf das . Ihme jenes Entwurfes an,

Namen derselben auf die unbedingte An—⸗

Daͤnische Anleihe, erste Abth. à 6 pCt. Zinse HBickusslonen uber die sen Gegenstand auf den naͤchsten Mon⸗

pCt. desgl. 5 pCtg. von Zooo Mit 3 64 . ,. ein Vorschlag, welcher einstimmig genehmigt

desgl. 90. 94 pCt. nominel und ohne Umsatz. rde. 5 .

Oestr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kontant, 10 Hr. Benjamin Constant betrat hierauf die Rednerbuͤhne,

Fl. pr. ult. Febr. 106. 1065 Geld und Briefe. entwickelte in einer langen Reds selnen neulich gemachten

rschlag, dem Reglement Linen Artikel hinzuzufuͤgen welcher

; Rtimme, daß diejenigen Minister, welche zugleich Deputixte

68. . ; 12 R 8 ö

Köͤnthgliche Schauspiele. ad, nicht Mitglieder der zur Pruͤfung des . 2 .

Dinst. 1. Jan. Im Opernhause: Don Ju Oper Mchnung⸗Gesetzes niedergesetzten Kommisstonen eyn können.

2 Abtheil., 2 3 Musik * , Irn, em Derr Dudon sprach gegen die Annahme dieses Vorschlages,

In Posdam: Die Eifersuͤchtigen, oder Keiner hat Reckßd ward dabei von einer Menge Stimmen der . 9.

Lustsp. in 4 Abtheil., von Schroͤder. Hierauf; Die Zerstré terstuͤtzt; Herr Deveaux war der Meinung den 6 .

ten, Lustsp. in 1 Aufz., von Kotzebue. Und: Tanz. Ueberlegung zu ziehen. Die ganze linke Seite das Cen—

Mlttw. 2 Jan. Im Schauspielhause: Der Freischs am der Linken, und ein Theil der Mitglieder des Centrumt

Oper in 3 Abtheil., von F. Kind. Musik von K. M. n rechten Seite erklaͤrten sich fuͤr diese Meinung; die ganze

24 .

n Potsdam: Der Fluͤchtling, Lustsp. in 1 MWitglieder des Centrums der zinken, ga egen; der Pr .

W. 2 Hierauf: e nn f n , d fern laͤrte hierauf, daß die Kammer der Meinung sey, den Vor— Abtheil., von Kotzebue. Und: Tanz.

Hhlag des Herrn Benjamin Constant in Erwägung zu ziehen; Sonnt. 6. Jan. Im Opernhause: Olympia, große O

Es ward endlich zum , , in 3 zweie ice⸗Praͤsidente die Stelle der Herrn Villele in 3 Abtheil. Musik von Spontini. zweier neuen Vice⸗Praͤsidenten an . ; md Corbieres geschritten. Der Namen, Aufruf ergah 290 Stimmen, die absolute Mehrheit also 14s. Unter 25 Kandi— ten erhielt Herr de la Bourdonngye

die meisten Stimmen, Witterung. mich 143, da indessen dadurch jene absolute Mehrheit nicht gestirnt Meicht ward, so trug der

Praͤsident auf ein , . Skru⸗

HiLum an. Dasselbe wurde jedoch aus Unzulänglichkeit der

9. . Mol der anwesenden Mitglieder auf den naͤchsten Montag ver— trüb. eg ;

ESonnenschein Woltigt Ru slossenen' Jal Regen trüb. * 6S0 imal i den letzt verflossenen Jahren

; on zweimal in den beiden let 6. . gestirnt. imlich ö. , ngen vom 2. Jun. 1819 und 27. April 1820, trüb feucht Regen. tte die Devutirten⸗Kammer sich mit diesenm Gegenstande beschaͤf⸗ Regen trüb.

gt und auf den Bericht der Kommissionen, die desfalsige Be⸗ Redakteur Het

2.

253 Schill. wenig gefodert. Kopenhagen k. S. 249 pC . ö , , . 9 ,, pCt. Breslau 6 Wochen 4035 Schill. 2 Mon. zum not. Kours P

Meteorologische Beobachtungen. Barometer. Therm. Wind. 14741 9904 55 * 55 ** 42 * 55 * 57 * 224

4 *

8

28. Dec. 29. Dec.

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30. Dec.

31. Dec.

FeS Ges

ö

hwerde der Bewohner jener Kommunen, dem Minister des In⸗ tren überwiefen, jedoch ohne alle Folgen.

26 Stück. Berlin, Donnerstag den zten Januar 1822.

und in mehr hiesige Jout⸗ Haus Rothschild an det ist voͤllig

Thierkreis aus Tentyra ist am 13. d. M. von Marseille nach

Das in Frankreich verbreitete, nale uͤbergegangene Geruͤcht, daß das neuen Spanischen Anleihe Theil genommen habe, ungegruͤndet.

Der beruͤhmte auf einem eigens dazu erbauten Wagen, Paris abgegangen⸗ , ,

Vonder Frau von Genlis ist hier ein neuer Roman: les jeux chempétres, erschienen, welcher vollkommen wuͤrdig ist, ben fruͤheren zahlreichen, aus der Feder dieser beruͤhmten und— fruchtbaren Schriftstellerin geflossenen Werken, zur Seite ge⸗ stellt zu werden. 2. .

Der Staatsrath Bardn Delamalle und der erste General⸗ Advokat am Kassations⸗Hofe, Herr Hug, sind zu General⸗ Inspektoren bei der hiesigen Universitaͤt ernannt worden.

Der Konig hat den beiden Aerzten, Herrn Pariset und Bailly, fuͤr den, wahrend ihrer Anwesenheit in Barcellong an den Tag gelegten Eifer den St. Michgel⸗Orden, als Aner⸗ kenntnis ihrer um die Menschheit erworbenen Verdienste ver⸗

worauf der Praͤsident vorschlug,

lieh en. ) ! ! . Der Papst hat den beiden neuerbauten katholischen Kir⸗ chen in Dublin und in Baltimore, zwei praͤchtige, reich ver⸗ zierte und im neusten Geschmack gearbeltete Kelche geschenkt. Als der Finauz⸗Minister Villgle, in der Sitzung vom . Dec., die Bewilligung der vorlaͤufigen drei Zwölftel der direk⸗ ten Auflagen von 1621 fuͤr 12 fodert; , druͤckte er sein VBe⸗ dauern aus, noch einmal zu dieser verderblichen Maßregel, wel⸗ che alle Regelmäßigkeit in der Verwaltung stöͤre, und den Steuerpfüchtigen höchst nachtheilig sey, seine Zuflucht nehmen zu mussen, und kuͤndigte an; der Wille des Königes sey, daß dies nicht wieder geschehe; eine merkwuͤrdige Aeußerung, durch deren Ausführung das Franzdͤsische Fanz System, jetzt eins der besten die existiren, erst seine Vollendung erhalten wird. In der Sitzung vom 20. Dec. konnte man klar Lehen, daß die Verbindung zwischen der rechten und linken Seite, welche Manche fuͤr verabredet gehalten hatten, nur so lange bestanden hat, als beide Seiten in Einem bestimmten Punkte einig waren, namlich das letzte Ministerium zu stuͤrzen. In jener Sitzung aäͤußerten Foy und Andere, ohne alle Veranlas⸗ sung von Seiten der Rohalisten, ihre Wuth gegen Alles, was sich durch Treue fuͤr den König ausgezeichnet hat. Die De⸗ batte selbst hat fuͤr den Raum, den wir hiezu widmen konnen, nicht Interesse genug; aber die Thatsache, welche Gelegenheit dazu gab, darf nicht unberuͤhrt bleiben, weil sie dazu dient, die öffentliche Meinung in Frankreich zu beurtheilen. Ein Gesetz vom 5. Dec. 1814 befahl: den Emigranten das Wenige von ihren Gütern wieder zu geben, was sich noch unverkauft fände, nahm aber diejenigen Guͤter aus, welche den Hospitäͤlern zu⸗ gewiesen worden waren, jedoch nur, bis durch andere Mit⸗ tel die Hospitäler ein Aequäwalent erhalten haben wurden. Hlerauf bestimmte der Konig durch eine Ordonnanz vom zsten Jun. 16, daß jene im Besitz der Hospitaͤler befindliche Emi⸗ granten⸗Guͤter, ihren rechtmäßigen Eigenthuͤmern in dem Ver⸗ haͤltnisse zuruͤckgegeben werden sollten, als das Vermoͤgen der Hospitaäͤler sich durch Legate und Schenkungen vermehren wuͤrde. Hiedurch ward die allgemeine Wohlthaäͤtigkeit rege gemacht, und es flossen den Hospitäͤlern eine Menge Gaben zu, die eigent— lich für die Ensgranten-Familien bestimmt waren. Aber eine spätereHrdonnanz aus der Zeit, wo Decaze unter dem Namen von Richelieu, die Seele des Ministeriums war, 7 jene fruͤ⸗ here auf, und so stockten auf einmal die milden Gaben, und die Hoffnung der Emigranten in den Besitz des Ihrigen zu gelangen, ward verschoben. General Foy wollte die Sache in kinem' anderen Lichte darstellen, allein obiges ist die Wahrheit.

Der letzte Herzog von Biron, in seiner Jugend und in der Epoche seiner Aus schweifungen, unter dem Namen Due de Lauzun bekannt, nachmals ein Vertrauter Orléans (Philipp Egalité), blutete am zisten Dec. 1795 unter der Guillotine. Seine letzten Worte wgren, wie wenigstens allgemein versichert wird: Ich leide die Strafe meines Verrathes an Gott, an meinem Könlge und an meinem Ramen. Er hat wirklich Denkwuͤrdigkelten seines Lebens geschrieben, und der Fuͤrst Tal⸗ leyrand, sein Freund, versichert, sie gelesen zu haben, erklaͤrte aber auch schon vor mehren Jahren, als die jetzt in Druck erschienenen im Manustripte eirkulirten, weil die Buonapartesche Polizei, aus Abscheu vor dem Skandal, die Erlaubnis zum