ann. — General de Kock ist von Palembang hleher zuruͤckgekehrt . und mit ungemeiner Begeisterung empfangen worden. n n w
Berlin. Um bei den wohlfeilen Betralde⸗Preisen, den Land⸗ mann zu einer besseren Pferde⸗Zucht zu ermuntern und dadurch so⸗
wol ihinseine neue Erwerb⸗Quelle zu eröffnen, als den Remonte⸗
Ankauf fuͤr die Armee im Inlande zu befoͤrdern, hat das Königl. Kriegsmintsterlum, in allen Provinzen, wo schon gute Pferde gezogen werden, Kommissionen angeordnet, welche unter aus, dräcklicher Entfernung aller Lieferer und Spekulanten, auf besonderen, an vielen Orten, nach einer angemessenen Reihe⸗Felge, ausgeschriebenen, und den Landleuten gehörig bekannt gemachten Maͤrkten, jedes preiswuͤrdige Pferd kaufen sollten, welches sich für die Kavalerle eignen wurde. Es sind darunter Pferde bis zu 800 Rthlrn. bezahlt worden.
. Man hat gesucht einerseit den Landleuten Zutrauen zu dieser Maßregel einzufloͤßen, und andrerseit das schaͤdliche Dazwi⸗ rm. von ufkäufern und Pferde⸗Haͤndlern zu vermeiden, ndem von Seiten der Röniglichen Regierungen, die Landräthe,
oder sonst achtbare Maͤnner ihrer Kreise, angewiesen sind, die Kom ⸗
missionen auf den Markten zu begleiten, die nicht dahin gehd⸗ rigen Verkäufer zu entfernen, oder den Kommissionen zu be⸗ zeichnen, und uberhaupt zur Erreichung des ausgesprochenen Zweckes auch ihrerseit beizutragen.
Die Bezahlung erfolgt jederzeit baar freiwilliger Vereinigung uͤber den Preis des Pferdes. Der Eigenthuͤmer braucht den Gewinn mit keinem Zwischen⸗Haͤnd⸗ ler zu theilen, und fuͤr ihn gilt kein Normal-⸗Preis, wie solcher den Lieferanten bedungen werden muß; Pferdes entscheidet allein uber den Preis. .
Die Erfahrung hat indessen gelehrt, daß noch zur Zeit keine hinlaͤngliche Anzahl von zu Remonten fuͤr Kavalerie und Artillerie brauchbaren Pferden, in einem dienstmaßigen Alter vorhanden sind. Entweder verkauft sie der Landmann schon Zjährig, oder er spannt sie in diesem Alter an, wodurch sie feh⸗ lerhaft werden. Um auch darunter zu Hilfe zu kommen, sind im verflossenen Jahre, vom Koͤnigl. Kriegsministerium, 1000 Stuͤck Zjaͤhrige Pferde angekauft und in Depots aufgestellt worden, in welchen sie ein volles Jahr, fuͤr Rechnung des Staates ge fuͤt⸗ tert werden, bis sie das nöthige Alter erreichen, in welchem sie als Remonten an die Armee abgegeben werden konnen.
Es leuchtet ein, daß der Staat auf diese Weise, uͤber den Ankauf Prels noch betrachtliche Unterhalte- Kosten auf, das junge Remonte⸗-Pferd zulegen muß, und es ist wol unbedenk—⸗ fich, daß die Eigenthuͤmer der Pferde eine laͤngere Fuͤtterung derselben wohlfeller bewirken konnen. Moͤchten sie sich daher durch diese Darstellung bewogen finden, ihre jungen Pferde nicht vor zuruͤckgelegtem 4ten Lebens⸗Jahre, zum Kauf zu stellen oder einzuspannen! Jene wuͤrden ihnen um so theurer bezahlt werden, und diese kräftigere Fohlen ringen; denn noch war das Beduͤrfnis im verflossenen Jahre so wenig befriedigt, daß uͤber 1000 Pferde von der erfoderlichen Beschaffenheir und dem noͤthigen Alter, im Auslande haben gekauft werden muͤssen.
. Koͤnigl. Kriegs-Ministerium ist gern bereit, die dafur jaͤhr⸗ lich an aus ländische Pferde⸗-Zuͤchter zu zahlende Summe von 100,000 Rthlrn. dem, durch die wohlfeilen Getraide⸗Preise oh⸗ nehin bedraͤngten Landmanne der vaterlandischen Provinzen uzuwenden, so weit solches nur immer ohne Nachtheil fuͤr die Hine hren der Armee geschehen kann.
Arnswalde, (Reg. Bez. Frankfurt) 9. Jan. Ein sel—
tenes und gewiß beifallwuͤrdiges Geschenk machte der Guts⸗
Besitzer Triest d. juͤng. zu Rehfeld bei Bernstein, am vergangenen Reujahr⸗Tage den auf seinem Gute arbeitenden Familien. Er gab ihnen namlich die Zusicherung, daß die treuen und flei⸗ Figen Arbeiter unter ihnen, bei Fuͤhrung eines unbescholtenen Wandels, fuͤr die Zeit, in welcher ihre körperlichen Kräfle zuꝙ Handarbeit und zum Broterwerbe nicht mehr hinreichten, bis an ihr Lebens- Ende, in dazu bestimmten Haäͤusern freie Woh— nung genießen, und uͤberdies das erfoderliche Kartoffel-Land, 3 und Lefe⸗Holz, auch die Erlaubnis, sogenanntes kleines Vieh zu halten, ganz unentgeltlich haben sollten. Gleiche Be— ganstigungen sicherte Derselbe auch den Witwen aus der ar— beitenden Klasse zu, die nicht mehr arbeitfaͤhig sind, und de— ren Männer am gedachten Orte ihre Ruhe von aller Arbeit gefunden haben. . Breslau. In das hiesige ö der Barmherzigen Bruͤder, wurden im v. J., 396 Personen aufgenommen, 442 aber auswärts behandelt. Von dlesen sind 30 gestorben. Die Anzahl der Zahnoperirten belief sich auf 3473. Erfurt. Das 1. Stuͤck dieser Zeitung vom 2. Jan. v. J. giebt im Artikel „Breslau Nachricht von den, durch die dor— Uge Königl. Reglerung getroffenen Verfuͤgungen, zur Befoͤr⸗ derung der Obstbaumzucht, als Gemeinde- und Schulunter— richt⸗Angelegenheit, mittels der Einfuͤhrung von „Baͤdecker's Unterricht in der Obstbaumzucht“ in den Schulen. Jetzt hat auch die hiesige Koͤnigl. Regierung, auf das Erbieten des Ober— Lanbes,Gerichts-Rendantzn Nieter zu Naumburg, der Schule zu Heiligenstadt 12 Rthlr. Lals doppelten Werth dreier, von demselben als vormaligem Kommandeur des dortigen Buͤrger⸗ Bataillons geschenkten, und wegen Auflßsung des Battl. zu— räckgefoderten, silbernen Kreuze) zur Anschaffung mehrer Exem⸗ plare von Bädecker's Unterricht, schenken ju wollen, damit da⸗
ö . 2 J un *
Gedruckt hei Hayn.
zur Stelle, nach
der wahre Werth des
e zu Breslau Gebrauch gemacht werde, nicht nurn n
dem Antrage verfuͤgt, sondern auch die Auffoderung erleß
far die Besoͤrderung der Obstkultur auf's neue thätiz zu l
Wir machen hiebel noch auf eine Abhandlung in Bezug
diesen Gegenstand, im 7. Stuck der Zeiten von Voß v. 1 unter dem Titel: „Idee und Vorschlag zur nuͤtzlich n Besa tigung der Krieger in Friedenszeiten und zur Versergunz Invaliden“ vom Rendanten Nieter aufmerkasm, deren! herzigung vielleicht Veranlaßung wird, daß von mehren ten die Privaten den Behörden, zur Beförderung der fur Landes⸗Kultur und Verwaltung gleich wichtigen Vervoll mung der Obstbaumzucht (in thaͤtigen Zwecken) die Hand reichen.
seine hatte er wol jederzeit, wenn er auf der Jagd nichts ange fen, den Schuß, wie es einem vorsichtigen Waiomanne gezi
ßer Acht gelassen. Seine Frau, die vieljährige Gefährtin den. Schwiegersoͤhne, beide kurz zuvor an einem und dennmsel Tage verheurathet, anwesend. Einer derselben, nit dem A men des Zimmers zum morgenden Begraäͤbnisse beschäftigt, n die Flinte von dem Nagel; sie entladet sich, der Schuß dem Schwager in den Üncerleib, und nach 3 Stunden zwei Leichen im Hause des unglücklichen alten Walbw Moͤgte doch jeder Forstbediente, aus diesem Vorfalle Verg sung nehmen, die Empfehlung, mit geladenen Gewehr di botene Vorsicht nie außer Augen zu lassen, seinen Unterg zu erneuern.
nn
Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse. Hamburg, 11. Jan. Amsterdam k. S.
Kourse Briefe und Geld. London k.
— Paris 2 Mon. 25335 Schill. — Bordeaux 2 Mon.
oll katen, nene, fehlen. — Gold AI marc 1023. 3 Sd haben und zu lassen. — Daͤn. Grob Kour. 124 vCt. — Grob Kour. 1233 pCt. — Fein Silber 7 Mrk. 107 S zu haben. — Silber in Sort. 13 L. 5 G. 3 14 L. 96 ,, 10 Schill,, — Preuß. Muͤnze 2, Mrk. 4 Schi assen.
Preuß. Praͤmsen⸗Scheine auf Zeit 198 Briefe. 187 Hirn Geld. ,,
Norwegische Anleihe à 5 pCt., bedingen, doch wenig zu haben.
Daͤnische Anleihe, erste Abth.
79 5 ,, gemacht. estr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kontant, 10 pr. ult. Febr. 116 . 10635 Fl. Geld und Briefe. ö
Königliche Schausptele.
Dinst. 15. Jan. Im Schauspielhause. Die Bergknappen, romant. Oper in s Abtheilungen, Koͤrner. Musik von Ludwig Hellwig. Hierauf: Das schl bewachte Mädchen (ia sisis inal gardée), pantom. Ball 2 Abtheilungen, worin Mlle. Cesarine Launer, Mitgllet Ballets der großen Oper zu Paris, die Partie der h tanzen wird.
gen, oder Keiner hat Recht; Lustsp. in 4 Abtheilungen dem Englischen des Murphh, von Schröder. Hieran Baͤr und der Bassa, Vaudeville-Burleske in 2 Aufzug!
Meteorologische Beobachtu ngen] Barometer Th Wind. Witterung
11. Jan. A. 65 17 126 6 trnb, Hagel Hestõter 12. Jan. J. W. gebrochne Wolkentt! * Sonne Wolken tunb n
)
trüb, Gestöber na ht! W. tritb, Gestöherd un W. strüb, Gestöber ; W. strüb, Gesiöber Wind 14. Jan. F 277117 W. Fü, Gestöber 2in Sonnenb. Sturm )
13. Jan.
Redakteur
von, im Sinne der oben gedachten Verfugung der Königl.
erbindung mit anderen
Ruinmelsburg. (Reg. Bez. Köslin Am Sten] der Hojäͤhrige Waldwaͤrter zu Waldow, aus dem Forste, ha flintẽ an die Wand, und verließ das Zimmer. e
Wir lassen hier 763 dis 79 pCRttel folgen welche der
pCt. desgl. 5 pCtg. von zooo Mrk. go pCt.; zweite
Mittw. 16. Jan. Im Schauspielhause: Die Eifers 6
teußische Staats-Zeitung.
Allgemeine
ᷣ——
vor dem Dorfe ausgezogen; diesmal aber hatte ihm der K . mer die Seele befangen, daß er jen: loͤbliche Gewohnheit
nes Lebens, lag auf der Bahre, und sollte morgen beerdigt Um sie zur ewigen Rahe zu geleiten, waren seine be
Kronik des Tages.
dem regierenden Fuͤrsten zu den Rothen Adler⸗Orden er—
m Post-Sekretair Häger in Stettin ist das Praͤdi⸗ ost⸗Kommissarius beigelegt worden.
k
o n Zeit ung s-⸗Nachrichten. 2 Mon. 1206 pCt. immer viel Bedarf aber zum erhoͤß⸗
e ; S. 36 Schill. Den., 2 Mon. 36 Schill. 8 Den. mit Den. besser beg artis, 6. Jan. In der Sitzung der Deputirten⸗Kammer v. 5.
e
velcher nur 50 bis 60 Mitglieder anwesend waren, leistete an die Stelle des Herrn Camille Jourdan gewaͤhlte Herr
b ieois Durand den uͤblichen Eid, und nahm hierauf selnen
Fanf der äußersten linken Seite. Es ward demnaͤchst ier neuen Wahl der Mitglieder der verschiedenen Burequx sitten, von denen die funf ersten, jedes aus 47 und die
80 cetzten, jedes aus 46 Mitgliedern bestehen wird, da von
zo welche die Kammer enthalten soll, nur 419 vorhanden, In noch elf zu ernennen sind. — . Die nächste oͤffentliche Sitzung wird wahrscheinlich erst in Ritte der kuͤnftigen Woche stattfinden, wo die zur Pruͤ⸗ des Gesetz-Entwurfes in Betreff der Aufsicht uͤber die pe⸗ chen Schriften niedergesetzte Kommisston weit genug vorge— ten seyn wird, um ihren desfallsigen Bericht abzustatten. ldiese Kommission als die fuͤr das Budget und die fuͤr ittschriften, sind gestern versammelt gewesen. eine genaue Analyse derjenigen Spar⸗ Oberst Cousso in der Sitzung vom
ein Vorschlag gebracht hatte, und. über welche, in
à 6 pCt. Zinsen 89 He des Berichtes des Herrn Barthe⸗ Labastide, zur Tages—
ung geschritten worden ist. Es waren folgende:
U) Von den vier verschiedenen Arten, die Officiere, der
é zu besolden (nämlich den Seld für aktive, fuͤr inak—
für disponible und fuͤr abgedankte Officiere,) nur die bei⸗
rsten beizubehalten, und zwar nach einem festen und un— rüchen Satze. .
Die Kanzlei des Ordens der Ehren-⸗Legion aufzuhe— nd die dadurch ersparten Kosten dem Orden selbst zuzu— fen; endlich 6) Die großen Straßen in Frankreich, welche jetzt d Me⸗ ä 2 Fuß 2 Zoll Rheinl. Maß) breit sind, auf 12 Me—⸗ zu reduciren, uͤnd den Ueberrest an die am Wege gelege— (Grundbesitzer zu verkaufen; eine Maßregel welche dem
satze eine bedeutende Summe zuwenden, und die Unterhalte⸗
en dieser Straßen sehr vermindern wuͤrde.
Die zwischen Toulon und Lyon errichtete telegraphische Li⸗ st bereits seit 4 Tagen vollendet, hat auch schon ihre ationen angefangen.
Der General Lientenant Baron Rogniat, mit der Inspek— des Lon der 10. und 11. Division gezogenen Sanitaͤts— ons beauftragt, ist am 27. v. M. in Perpignan angekom⸗
Man schreibt aus Clermont Ferrand daß in der Nacht vom
auf den 25. Dec, in dem Staͤdtchen Laqueuille ein so wuͤ— der Sturm geherrscht hat, daß zwei Frauen davon in die „gehoben und in einen nahe gelegenen Abgrund geschleu⸗ ö. sind, wo man sie Tages darauf zerschmettert ge⸗ m hat. Nach den letzten Nachrichten, welche man aus Palma in hon hatte, belief sich die Anzahl der Todten in jener Stadt ch noch i0mmer auf 16 bis tz, und der beständig herr⸗ de milde SudOstwind vereitelte die Hoffnung welche man den herannahenden Winter gesetzt hatte. ö D 7. . Jan. Die Englischen Zeitungen sind ausgeblieben; scheinllsch eine Folgè der heftigen Stuͤrme, welche juͤngst
gefunden haben.
see Stück. Berlin, Donnerstag den 17ten Januar 1822.
Bureaux
Nach den, vom neuen Kriegsminister in den sind 63
seines Ministeriums vorgenommenen Einschraͤnkungen, Beamte aus demselben entlassen worden. .
Der Abbé Perreau, Kaplan 8 des Koͤniges, ist zum Geheimen Sekretair des Groß⸗Almoseniers ernannt worden. . Bekanntmachung der Munieipalitäͤt zu
OꝘ— j . In Folge einer . Barc'llona vom 17. v. M. ist der dort gezogene Sanitaͤts⸗
eint als ob diese
Kordon am 19ten aufgehoben worden. Es J viel zu fruͤhzeitige Maßregel durch die Gewalt der Umstaͤnde herbeigefuͤhrt worden sey. Der Kordon bestand namlich schon seit geraumer Zeit nur dem Namen nach. Die in Barcellona stattgefundenen tumultuarischen Auftritte hatten einem Theile ber Soldaten, welche den Kordon formirten, zum Vorwande gedient, in die Stadt zuruͤckzukehren. Mehr Bewohner benutzten diese Gelegenheit um aus der Stadt zu entfliehen und verbreiteten sich ohne irgend eine Vorsichtmaßregel in der Provinz. Dabei wurde der Kordon selbst eine Viertel⸗ Teile von der Stadt, an einer Stelle wo er noch einigen Wi— derstand leistete, gesprengt. Es laͤßt sich daher annehmen, daß diese Umstaͤnde und die ab solute Unmoͤglichkeit, dem Kordon die erfoderliche Kraft und den gehörigen Nachdruck zu geben, die Municipalitat zu dessen Aufhebung bewogen habe, und es bleibt jetzt uur zu wuͤnschen, daß das Uebel, welches in Bar⸗ celsona noch keinesweges ganz aufgehoͤrt hatte, dadurch nicht weiter verbreitet werden moͤge. ; ;
Vom 1. Jan. an erscheinen in den Niederlanden drei neue Zeitungen: le Journal du commerce d'Anvers, le Courrier de Gand et des deux Flandres, und le Conzstitutionel.
Man versichert daß Walter Scott von einem Edinburger
Buchhaͤndler, Archibald, fuͤr die verschiedenen Werke, welche er ihm verkauft, die Summe von 100,000 Pf. St. erhalten habe. Man schreibt aus Nanch daß in dortiger Gegend die Veilchen wie im Mai-⸗Monate bluͤhen, und daß die Schwalben das Land noch nicht verlassen haben; eine Erscheinung deren die aͤltesten Leute sich nicht exinnern. ;
Briefe aus Corunna bestätigen die Nachricht von dem Einzuge des Generals Latre in diese Stadt. Er hat eine sehr kraͤftige Proklamation gegen die Revolutiongirs erlassen. Dessen ungeachtet herrscht daselbst eine große Gaͤhrung.
Ein Englaͤnder hatte hier seine drei Toͤchter in eine Pen— sions-Anstalt gegeben, und war nach London gereist; nach sei⸗ ner Zuruͤckkunft hoͤrt er zu seinem großen Erstaunen, daß saͤmmtliche drei Kinder zur katholischen Religion uͤbergegangen, und die älteste, in ein Kloster gebracht sey; seine Anträge um deren Zuruͤcklieferung werden von der Priorin abgewiesen. Zu— faͤllig erfahrt er, daß seine Tochter zu einer gewissen Stunde, fast taͤglich auf dem Boulevard Mont-⸗-Parnasse mit zwei Non nen spaziere; er erwartet sie dort mit einem Wagen und zwei Freunden; sie kommt, u er ergreift sie, um sie in den Wagen zu heben; das Geschrei der Nonnen zieht die Wache herbei; sämmtliche Personen werden zum Polizei⸗-Kommissair des Vier tels gefuͤhrt, dieser verweigert aber die ö,, der Tochter, weil sie majorenn sey. Am 2. hat der Vater eine Bittschrift bei der Deputirten⸗Kammer eingereicht, auf deren Bescheid man allgemein begierig ist.
Hlesige Blatter enthalten eine sehr interessante nebersicht ber im verfloffenen Jahre verstorbenen beruͤhmten Maͤnner und Frauen, die jedoch vorzualich nur auf die Graͤnzen Frankreichs berechnet, fur das uͤbrige Festland aber höchst unvollsaͤndig ist. Obengn stehen nur zwei gekroͤnte Haͤupter; der Kurfuͤrst von Hessen⸗-Kassel und die Kbüigin von England, und als Prinzessin von Gebluͤt, die verwitwete Frau Herzogin von Orleans; dann als Gewinn fuͤr die Geschichte, Bonaparte; diesem folgen die Namen einiger in der Fran⸗ ü Armee ausgezeichneten Generale: Beurnonville, Rapp, Frefstnet, de Forget, Nigaud, Dur de Coigny und der vormalige rande Prévöt des Seine Departements, de Messey; die Gattin Moreagus schließt sich an diese würdigen Diener des Mars. Den Groß -Hignitarien des Klerus geht der Kardinal Erzbischof und Pair Talleyrand Perigerd vorgn, ihm folgen Graf Bourlier, Bi⸗ schof von Evreur; der Kardinal de la Luzerne, de Broglie, nach Frank⸗ reich geflüchteter Bischof von Gent, und de Bonnge vormals Bi⸗ schof von Agen. Die Deputirten Kammer verlor vier ihrer Mit⸗ glieber, Camille Jourdan, den Praͤfekten Dalphonse, den Rath Noland und den Generat⸗Receveur Gossuin. Der vermalige Finanz⸗Minister Corvetto und die weiland Konvents Mitglieder Quinette und Ju⸗ nien de la Dröme, stehen im Tode sich zur Seite. Die Heilkunde
ö . 36.
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