1822 / 9 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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daß dieser Gegenstand nicht als ein Artikel der Verfassungs-Ur⸗

kunde zu betrachten sey. ; Ein Mitglied des Staatsrathes kann nach Art. 141 nur durch

gesetzl ich richterliches Erkenntnis entsetzt werden.

Es ward demnaͤchst auf den Abschnitt 6 der Verfassungs⸗Ur⸗ kunde „von der Militair Macht“ übergegangen, und der Art. 14 also angenommen „Da die Aufrechthaltung der inneren und aͤußeren Ruhe, eine der Haupt Pflichten der ausüuͤbenden Gewalt ist; so soll jederzeit eine National⸗Land⸗ und Seemacht jur Disposition des i. es stehen, deren Anzahl, sowol der Truppen als der Schiffe, alljaͤhrlich von den Kortes bestimmt werden wird;“ Ebenso der Art. 143 der also lautet; „Diese Macht hat nothwendigerweise nur zu gehorchen, und daff sich zur Abfassung von Beschluͤssen nie vereinigen; folglich hat sie in Betreff der Aufrechthaltung der inneren Ruhe und Sicherheit des Königreiches, nur nach den ihr ugehenden Anordnungen der verfassungmaͤßigen Behoͤrden, in . der aͤußeren Sicherheit der Monarchie aber, nur nach den Befehlen des Koͤniges zu handeln.“

Handels ⸗Berichte.

Breslau. Der mit dem 1. d. M. geschlossene hiesige Eli⸗ sabeth⸗Markt war nur mittelmäßig, obgleich es nicht an fremden Kaͤufern fehlte. Den meisten Absatz fanden baumwollene und Bie⸗ lauer Leinewand Waaren.

Stettin. Im abgewichenen Jahre kamen beladene Haupt-

Schiffe 5bß9g, mit Ballast 41, und 169 Leichter Schiffe an. Unter den ersten wurden abgeladen aus Amerika 2, Holland 29g, Großbri⸗ tannien und Irland 95, Spanien 15, Daͤnemark 119, Norwegen a5, Schweden 16, Russland 49, Kurland 1, Hamburg, Luͤbeck, Bremen 297, Frankreich 48, Italien 5, Preußen 32 und aus Neu⸗ Pommern 115 Schiffe. Abgeladen wurden von Stettin 377 Hauptschiffe, und zwar auf Holland 24, England 45, Spanien g, Portugal 53, Danemark 86, Schweden 1, Russland 25, Kurland 4, Hamburg, Lubeck, Bremen 25, Frankreich 3, Preußen 63, und nach Neu⸗Pommern 54 Schiffe. Mit Ballast versegelten nach ver⸗ schiedenen Laͤndern uberhaupt 146 Schiffe. Gegen das Jahr aseo kamen go beladene Schiffe weniger ein, dagegen gingen 9g dergleichen mehr mit Ladung ab, Unter den Einfuhr-Artikeln, die hinsichtlich ihrer Quantitat sich einigermaßen auszeichnen, ver⸗ dienen folgende angefuͤhrt zu werden: Kaffee 20,995 Eentner, Talg S4, oo Ctr., Thran 26, 363 Ctr., Syrup 49,17 Etr., Leinsaamen 27, Sog Tonnen, roher Zucker S347 Ctr., und Weine, von welchen Ho/ 467. Eimer nebst 3 Ser Flaschen, groͤßtentheils Champagner, eingefuͤhrt wurden. Im Getraide⸗Geschaͤfte war wenig umgang; blos im Spaͤtherbste wurden noch einige Schiffe mit Gerste und Hafer nach England abgeladen. Die Rhederei von Stettin und Umgegend erlitt mancherlei Verluste; bei der ungewöhnlich stiuͤrmischen Witterung moͤgen wol in der Ost- und Nordsee einige zwan⸗ zig Schiffe geblieben seyn. Die Ausfuhr von Brenn⸗, Stab⸗ Schiffholz 34. war nicht unbetraͤchtlich, und fast in allen Sorten bedeutender als 1820. Der Hafen⸗Bau zu Swinemuͤnde wird, wie man vernimmt, wahrscheinlich in diesem Jahre vollendet wer⸗ den. Das Gute und Zweckmaͤßige desselben hat sich bereits un⸗ verkennbar dargethan, und ohne Zweifel wird die Vollendung die⸗ ses merkwürdigen Baues, die gaͤnzliche Beseitigung der so laͤsti⸗ gen, kostspieligen Leichter⸗Schifffäahrt von Swinemünde auf hier zur Folge haben, und selbst den groͤßeren Schiffen, die auf der Rhede ankommen, die erwuͤnschte Sicherheit gewaͤhren.

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Berlin. Im J. 1820 sind auf der Elbe 1013 befrach— tete Preußische Fahrzeuge von Hamburg abgegangen, wovon 426 Jachten nach Berlin, Potsdam, Frankfurt a. d. O.. Kot— bus, Breslau, und 567 Jachten und Ladungen nach Magde— bnrg bestimmt waren.

Dagegen sind von Berlin, Magdeburg und Breslau 1028 theils befrachtete, theils ledige Fahrzeuge in Hamburg ange— kommen.

Im J. 1621 sind auf der Elbe 957 befrachtete Preußische Fahrzeuge abgegangen, wovon 478 nach den zuerst erwähnten Preußischen Städten und 379 Jachten und 100 Ladungen nach Magdeburg.

Dagegen sind von Berlin, Magdeburg und Breslau 1032 theils befrachtete, theils ledige Fahrzeuge in Hamburg ange— kommen. ] ͤ ĩ Abgegangen sind also uͤberhaupt im J. 1821 von Ham—

Urg: 56 Preuß. Fahrzeuge weniger 6 52 Preuß. Fahrzeuge mehr nach Berlin u. e . 8 108 Preuß. Fahrzeuge weniger nach Magdeburg ;

Angekommen sind 1821 in Hamburg 4 Preußische Fahr— zeuge mehr als 1820.

Gleißen (Reg. Bez. Frankfurt. Das dig Mineral⸗ Bad, von dem unterm 12. April v. J. in diesen Blaͤttern die Rede war, hekt sich immer mehr und mehr, je staͤrker seine gu— ten Wirkungen vom Publikum wahrgenommen werden, und je mehr von Seiten des liberalen Besitzers und der einsichtvollen Bade⸗-Direktien, gn deren Spitze der in unserer Gegend so beruͤhmte Hr. Dr. Zeuschner steht, fuͤr den Ruf und den Fort— gang des Bades geschieht. Den verwichenen Sommer, in welchem bekanntlich, bis in den August hinein, eine truͤbe, kalt⸗ regnerische Witterung statt fand, die allen Baͤdern schadete,

belief sich die Anzahl unserer stehenden Kurgaͤste auf einige

vierzig, zu welchen noch uͤberdies an zwei hundert Passanten zu rechnen sind, die laͤnger und kuͤrzer bei . ,, Von enen Bade-Kranken haben achtzehn voͤllig geheilt, neunzehn Andere, bei denen eine Heilung unmöglich war, doch fehr er, leichtert und gestaͤrkt, und nur fuͤnf, ohne merklichen Erfolg BGleißen verlassen; gewis ein Resultat, das jeden Sachkenner befriedigen dürfte. Es waren auch diesmal besonders Kranke,

den, Verschleimungen, hamorrhoidalischen Beschwerden Gicht litten, welche vorzugweise in unserm alkalischen e Bade Hilfe fanden. Zu den sehr wohleingerichteten gen chen Badern, Douche und Schwefel⸗Dampf⸗Bad⸗Vorn gen, wird nun im Fruͤhjahr auch noch ein vollstaͤndiges sches Schwitzbad eingerichtet werden, und dann ist si eigentlichen Heil⸗Bade⸗A1nstalten nichts mehr zu wil

uͤbrig.

Koblenz. Seit dem Amts ⸗Antritte des Hout zu Kreuznach, das heißt, seit dem Herbste 19 dahin 1821, sind durch dessen Bemuhungen, an K

nal⸗Wegen, Feld nnd Landstraßen, 33,833 OSbst⸗ und 12

dieses Kreises, am 2. Jan. v. J 416629 betrug, so kann faf derselben, durch diese wohlthaͤtige Einrichtung, einen Ob

Baumschulen; indessen haben die Gemeinen Weinsheim un

1821 angelegt, und nun werden mehr nachfolgen. Die s len Obstbaͤume, welche die Grundbesitzer in gedachtem Zeit auf ihren Aeckern setzen ließen, sind hier nicht mit in Reg gebracht; wie bedeutend aber uͤberhaupt in gedachtem Kr. Abstbaum-Zucht geworden, geht daraus hervor, daß z. B. Gemeine Wallhausen, im J. 1g20, außer dem Erlöß vo

verkauftem Obste, 1200 Eimer Birn - und 100 Eimer Wein gewonnen wurden; daß fuͤr Kirschen, die Gemeine merloch, durchschnittweise jaͤhrlich Zoo bis 00 Rthlr., Wall aber 7 Soo Rthlr. einnimmt, und daß die Buͤrgermeisterei heim, im Jahre 1820, fur 1200 Rthlr. Obst verkaufte, und dem noch 2025 Eimer Aepfel⸗ und wann,

Koln. Mit dem 1. Febr. wird nunmehr eine Schnell Fahrt von hier nach Metz eroͤffnet. Den 1. und 15. sedes nates geht ein Schiff von hier ab, welches die Fahn bis e in 18., und die von da bis Metz in 2 bis 3 Tagen zuruͤc

Die Fracht von Koͤln bis Metz betragt einschl. der Spesen

50 Kllogramme 2 Pfd. 4 Lth. Berl.) 3 Fr. 10 Cen Königsberg in Pr. Von den im December eingekon Schiffen waren mehre nicht auf die Häfen des hiesigen Ren bestimmt, sondern mußten nur aus Noth einlaufen. In Vg der vielen Ungluͤckfaͤlle, welche die Stuͤrme in anderen Höaͤfen ursacht haben, sind hier nur wenige vorgefallen. Dieser erfren Umstand durfte hauptsaͤchlich der, durch die Wasser Sah gluͤcklich erleichterten Einfahrt zuzuschreiben seyn. Es firund nur Schiffe, und zwar bei Memel das von Kopengaden Ballast eingekommene Schiff Zeno, Kapt. Hinderson; die schaft ward gerettet; und dann das, in werder, zirhguse

rige, unter Hanndverscher Flagge, von Pillau m t Leinsagt gangene, nach Londen bestimmte Schiff, de jounze Jacob, J. H. Bethmann. Dies Schiff zerschellte sogleich in Truͤn sein Bemannung ward weder todt noch lebendig vorgefunden Schiffe wurden durch das Memeler Land- und. Stadth als Wrack verkauft. Die Hafen selbst haben nicht gelittin Fahrwasser ist im Gegentheil tiefer geworden. In Pill es 7. der letzten Peilung 1 Fuß 9g Zoll, und in Memel oll.

; Raumburg. Die erst seit dem Jahre 1819 bestehen sige Winter⸗Messe, ist zwar auch diesmal von keiner groß deutung gewesen, hat aber doch das erfreuliche Resultat ein maligen Zunehmens der auf ihr gemachten Geschaͤfte gegebö: daß der Waaren⸗Eingang diesmal um ein Viertel gegen di ter⸗Messe 1820, und fast um das doppelte gegen die Winten 181g gestiegen ist. Hauptsaͤchlich scheint 1 ein bedeutend schaͤft mit Tuch und Leder auf den hiesigen Messen bilden len. Die meisten Verkaͤufer dieser Artikel verließen auch die Messe sehr zufrieden.

Berlin, 16. Jan. Land-Frachtsaͤtze, zu welchen Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centn Altona (in Golde) 2z Rthlr.; Braunsberg 7 Rthlr.; 5 Rthlr.; Elbing 6 Rthlr.; Hamburg (in Golde) Koͤnigsberg 7 Rihtr.; Marienburg 6 Rthlr. ; Marienng Rthlr.; Memel 10 Rthlr.; Posen 2 Rthlr.; Warschau s

Königliche Schauspiele.

Donnerst. 17. Jan. Im Schauspiel-Hause: Di schen Kleinstaͤdter, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Ko

Freit. 18. Jan. Im Opern -Hause: Fernand Kor die Eroberung Mexiko's, große Oper in 3 Abtheilung dem Franz , übersetzt vom Kriegsrat) May. Musik von tini. Ballets von Telle. In der 2. Abtheilung dies wird Mlle. Cesarine Launer mit Mlle. Lequine ein deux tanzen. —̃ ;

Freit. 25. Jan. Im Opern⸗Hause: Olimpia, gro in 3 Abtheilungen. Musik von Spontini.

Meteorologische Beobachtungen Barometer Therm. Hygr. Wind. Witteru⸗

16. Jan. A. 27 * 63 146 4177. W. Sturm, trüb, C

Regen, Hagel 69 Sturm, trüb, e 717 Wind, trüb, Schnet 56

15. Jan. F. 27767“ 3 M. 27576 A. 27573“ F. 2759 M. 27 92“

Wind trüb, Sterntl hell, etwas wollij

/ ee e neee mne e deere .

Gedruckt bei Hayn.

die an Magenkraͤmpfen, Hautausschlaͤgen, unterleibsbes(

rechnen, der ihm Fruͤchte trage. Es fehlte bisher im Krell

2720 Eimer Birn⸗Weis

oz e reist:

teußtscht Staats-Zeitung.

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men⸗ und Pappel⸗Baͤume, in gedachtem Kreise gepflanzt w 4 diese Obstbaume waren bereits veredelt, und hatten n Hi 8 bis 10 Fuß im Stamme; schwaͤchere sind zu vielen Gefahr gesetzt, und muͤssen Pfaͤhle haben. Da die Zahl der Ben

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heim, auf Veranlassung des Landrathes, dergleichen im Fru

Nachrichten.

Kronik des Tages. je. Maj. der Koͤnig haben dem Stadtrichter Knöve— zu Lenzen, das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse eihen geruhet.

Bekanntmachung.

Bei der bevorstehenden Feier des Kroͤnungs- und Ordens—

Fam 20. d. M., macht die General-Ordens⸗-Kommission ch bekannt, daß Seine Majestaͤt der Koͤnig Sich nach igtem Gottesdienste, begleitet von den Prinzen Ihres s, mit den zur Koͤniglichen Tafel eingeladenen Ordens—

und Inhabern der Ehrenzeichen, in folgender Ordnung er Domkirche nach dem Schlosse begeben werden: Die General-Ordens-Kommission eroͤffnet den Zugz ihr olgen

Die hier anwesenden, seit dem 19. Jan. v. J. ernann— ten Ordens-Ritter und Ehrenzeichen-Inhaber.

Seine Majestaͤt der Konig, begleitet von Allerhoͤchst⸗ Ihren General- und Fluͤgel-Adjutanten.

Die Prinzen des Koͤniglichen Hauses. Die Herrn Ritter des Schwarzen Adler-Ordens.

Die Herrn Ritter des Rothen Adler⸗Ordens 1ster Klasse. Alle Herrn Ritter

ernen Kreuzes ister und 2ter Klasse.

Alle uͤbrige Inhaber des Eisernen Kreuzes 3stet und ter Klasse, welche nicht Offictere sind oder Officter-Rang

aben. i . Dle Inhaber des Militair-Ehrenzeichens erster Klasse,

Die Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens erster Klasse.

Die Inhaber des Mllitair⸗Ehrenzeichens zweiter Klas-ce. Die Inhaber des Allgemeinen Ehrenzeichens zweiter Klasse⸗ Berlin, den 29. Jan. 1822. . .

Koöoͤniglich Preußische General⸗Ordens⸗Kommission.

ngekommen: Bayly, von Hannover.

ien.

tung e⸗ Nachrichten.

R

paris, 8. Jan. Die zur Pruͤfung des Gesetz-Entwur— jegen der Aufsicht uͤber die periodischen Schriften, nieder— e Kommission, die Kommission fuͤr das Budget und die ie Bittschriften, haben heute eine Versammlung gehabt. letztgenannte hat sich einen Bericht uͤber saͤmmtliche, ihr vorliegende Bittschriften abstatten lassen, welcher in der naͤchsten Sitzungen, von dem Baron von Coupigny Irn. Bazin, der Kammer vorgelegt werden wird. Der naͤchste Sitzungs-Tag ist noch nicht festgesetzt, wird n wahrscheinlich am 11. seyn. Die gestern ausgebliebenen Englischen Zeitungen sind auch noch nicht eingetroffen. luch die Kommunikation zwischen hier und Madrid ist s seit 92 Tagen, in Folge der in Alt-Kastillen stattgefun— arken Regenguͤsse, und der dadurch entstandenen grund—

ö. sollte in Marseille die n Griechische Kirche, von dem Erzbischofe de

̃ feierlich eingeweiht werden. Diese Kirche, deren Bau

1

ö

Koͤnigl. Orden von Officier-Range. Alle in Reih und Glied marschirende Inhaber des Ei—

Der Kaiserl. Oestr. Kabinets-Kourier Jahri,

Einwilligung gegeben haben; das wußte sie res Liebhabers fand sich durch das zwischen beiden jungen Leu— ten bestehende vertrauliche Verhaͤltnis gleichfalls erniedrigt. Ihre

Nachgrabungen,

Allgemeine

Berlin, Sonnabend den igten Januar 1822.

mit bewundernswuͤrdiger Schnelligkeit vor sich gegangen, ist bis etzt die einzige Griechische in Frankreich.

Der Bischof von Dijon, Hr. Dubois, ist gestern im 66sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Man hielt ihn suͤr einen gelehrten und unterrichteten Mann.

9. Jan. Am 24sten v. M. scheiterten im Hafen von Barcellona, in Folge eines fuͤrchterlichen Sturmes, mehre Schiffe; man schaͤtzt den Schaden uͤber 2 Millionen. In Bordeaux, Bayonne, Toulouse, Montauban, haben aͤhnliche Stuͤrme in derselben Zeit stattgefunden, und ebenfalls viel Schaden angerichtet. ;

Nach Briefen aus Tours vom 5. d. M., ist der General— Lieutenant Vicomte de Briche, aus Saumur wieder daselbst eingetroffen. Die Verhaftungen in letztgenannter Stadt be— laufen sich im Ganzen auf 22. Ein bei der Reitschule in Saumur angestellter Offieier, welcher sich auf Urlaub nach Paris begeben, und den Verdacht der Theilnahme an dem Komplot wider sich erregt hatte, ist gleich nach seiner Ruͤck— kunft ebenfalls verhaftet worden.

Das Assisen⸗Gericht zu Riom (Dept. des Puy de Dome) hat kuͤrzlich in dem Prozesse der des Meuchelmordes beschul— digten Gebruͤder Salgue entschieden. Einer derselben, namens Moritz, hatte bereits seit 3 Jahren eine heftige Leidenschaft fuͤr die Katharine Fondegoire gehegt, welche uach langem Wi— derstande sich ihm endlich ergeben. Die Folgen davon waren, daß sie sich bald darauf Mutter fuͤhlte. Der Vater des jun⸗ gen Mannes, ein reicher Partikulier, wuͤrde zu dessen Verheu⸗ rathung mit der armen Katharina Fondegolre memats seine

Die Familie ih⸗

einzige Zuflucht blieb mithin ihr Liebhaber selbst; auf ihn setzte sie ihre ganze Hoffnung, Und er versprach ihr Hilfe und Bei— stand. Sie kamen heide uͤberein, eine Zusammenkunft bei dem Pfarrer des Kirchspieles, dem das Maͤbchen sich entdeckt hatte, zu veranstalten, Um daselbst das Naͤhere in der Sache zu ver— abreden. Am Abende des festgesetzten Tages hatte man die Fondegoire noch in der Naͤhe des Salgueschen Hauses gesehen; seitdem war sie aber verschwunden. Dies erregte den Ver—

. . dacht, daß hier irgend ein abscheuliches Verbrechen vorgegangen Der Koͤnigl. Großbritannische General⸗ ö ö

sey. Nachsuchungen wurden alsbald in dem Salgueschen Hause und Garten veranstaltet; man fand in jenem ein noch bluti— ges Messer in Form eines Stilets, und in diesem, nach vielen

den Leichnam der ungluͤcklichen Fondegoire. Die Untersuchung desselben ergab, daß man ihr mehre Mes— ser-⸗Stiche in der Gurgel beigebracht hatte; daß, um ihr Ge— schrei zu ersticken, ihr ein Buͤschel Stroh mit solcher Gewalt in den Mund gesteckt worden war, daß man es nur mit Muͤhe hervorziehen konnte; endlich, daß man sie mehrmals, erst mit einem Stricke, dann mit einem Schnupftuche gewuͤrgt hatte. Viele Zeugen sind in dieser Sache abgehört worden; der Pro— zes hat 4 Tage gedauert; drei Tage vor dem Rechtspruche ist der alte Salgue im Gefaͤngnisse gestorben. Seine beiden Soͤhne, Peter und Anton, sind freigesprochen worden. Da— gegen hat das Zusammentreffen mehrer Umstände den Richtern die vollkommenste moralische Ueberzeugung gewahrt, daß der Verfuͤhrer des jungen Maͤdchens selbst die unerhoͤrte That ver— uͤbt hat. Er ist zum Tode verurtheilt worden.

Die Offieiere der 10ten und 11ten Division, welche den Sanitäts-Kordon bilden, erhalten, bis zum Kapitain einschließ— lich, vom 1. d. M. an, eine Gehalt-Zulage von 30 Franken, die hoͤheren Officiere täglich eine Ration mehr.

Nach Briefen aus Rom, ist das Wetter dort so milde, daß ein Aprikosen⸗Baum auf dem Monte Mario, reife Fruͤchte zeigt. Die Felder litten sehr von der Duͤrre; Herden muß— ten 3 Stunden weit zur Traͤnke in die Tiber getrieben werden.

Man trifft Anstalten, die Graͤnztruppen fuͤr den Winter

in Baracken unterzubringen. Marseille, 3. Jan. Vorgestern strandete ein Genuesi— sches Schiff, welches vor fuͤnf Monaten das Gelbe Fieber in das hiesige Lazareth gebracht, und seine lange hoöͤchst traurige Quarantaine so eben beendigt hatte, kurz vor dem hiesigen Hafen. Die Mannschaft wurde gerettet.

London, 11. Jan. Sir Thomas Lawrence hat sein, der Stadt Liverpool bestimmtes vortteffliches Gemaͤlde, den König in Lebens-Groͤße darstellend, beendet. Die Buͤste St.

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