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wille gegen diese Familie geherrscht habe. Hier ward der Redner durch einen Ausbruch des heftigsten Unwillens der gan— zen rechten Seite unterbrochen. Mit einer Stimme, welche trotz des schrecklichen Tumultes dennoch uͤberall durchdrang, rief der Gen. Donadien von seinem Platze dem Redner zu: er und seine Anhaͤnger insultirten die Kammer und ganz Frankreich; sie seyen Aufruͤhrer, welche zur Empörung und zum Bürgerkriege auffoderten; die Kammer koͤnne dergleichen frevelhafte Aeußerungen nicht dulden; die Nation habe die Bourbons mit Begeisterung aufgenommen, und in ihnen das Ende ihres Ungluͤckes und der Revolutions-Uebel gesehen. Gleich— wol fuhr Hr. Manuel noch eine Weile in jenem Tone fort, bis endlich der Groß-Siegelbewahrer das Wort ergriff und den— selben in allen seinen Behauptungen widerlegte. Um zu be—
weisen, wie ungegruͤndet die Angabe des Hrn. Manuel sey,
daß mehrere Städte fruher gegen die Charte protestirt haͤtten, verlas Hr. de Peyronnet unter andern den Beschluß des Mu— nicipal-⸗Rathes einer Stadt im mittaͤglichen Frankreich, (deren Namen er indessen nicht nannte) in welchem derselbe einstimmig den feierlichsten Wunsch aͤußert, daß Ludwig XVIII. die Krone seiner Vorfahren ohne irgend eine Bedingung oder Einschraͤnkung annehmen moͤge, um nach den Gesetzen der Konstitution, welche der Koͤnig in seiner Weisheit dem Lande verleihen werde, zu regieren; und dieses, in einer von Paris weit entfernten Stadt erlassene Dekret ist vom 1. Mai, wo—
gegen die Deklaration von Saint-Ouen, welche die spaͤter in der Charte entwickelten Grundsaͤtze enthält, erst vom 2. Mai datirt ist.
Am Schlusse der Sitzung wurden beide Artikel, der 7te und gte, ersterer mit dem Verbesserungs-Vorschlage der Kom— mission angenommen.
Die Sitzung vom 31. begann sogletch mit einer sehr stuͤr— mischen Diskussion. Bei dem Vorlesen des Procacs verbal] der letzten Sitzung war naͤmlich Hr. de Sesmaisons der Mei— nung, daß man darin die skandaleuse Rede des Hrn. Manuel und namentlich die Stelle, wo es heißt, daß die Nation einen Widerwillen gegen die Bourbons gehegt habe, entweder ganz streiche oder dabei zugleich der Indignation erwaͤhne, welche jene Rede bei der ganzen Versammlung hervorgebracht habe. Die Kammer entschied fuͤr die Weglassung obiger Phrase. Der Praͤsident verlas hierauf den gten Artikel, worin von den Be— strafungen Derjenigen die Rede ist, welche die oͤffentliche Ruhe dadurch, daß sie die Buͤrger zu Verachtung oder Haß gegen eine oder mehrere Klassen von Einwohnern anreizen, zu stoͤ— ren suchen. Auch dieser Artikel gab zu vielen Debatten An, laß. Hr. Benjamin Constant sprach dagegen, und nach ihm betrat der Graf de Montmorency, zum erstenmale seit seiner Ernennung zum Minister der aäuswaͤrtigen Angelegenheiten, die Redner-Buͤhne und vertheidigte den Artikel.
Zu Lyon ist ein großer Platz; auf diesem finden sich am Neu— Jahrs⸗Moargen alle Somestiken ein, und tauschen ihre, ihnen mit—
getheilte Neujahrs⸗Karten aus.
Die Escomptirungen umfaßten im F. 198921 ein Kapital von 364 /Bboo, ooo, die Comptes cGurants, 6o4,9oo, ooo Fr. Waͤhrend des v. J. sind durch die Kassen der Bank aus und eingegangen:
ü e, 68636 924 eg Fr. / In Papier d 0 , o o,,
. 75960632, 103 Fr.
Den neusten Zaͤhlungen nach ist in Paris , im ige Flant⸗ reich aber . der neugebornen Kinder, unehelich.
Lyon. Eine junge Amerikanerin macht in 'oͤffntlichen Blaͤttern den Steckbrief ihres Gatten, Dongherti, bekannt, der seit mehreren Jahren, alle 6 Monate seinen Aufenthalt wechselt, sich Überall verheurathet, mit der Frau, von deren Vermögen, sehr ver—
nuͤgte Tage lebt, sie dann in Stich laͤßt, weiter zieht, und sein Spiel, am neugewaͤhlten Aufenthalte, wieder von neuem anfaͤngt.
London, 1. Febr. Am 28. v. M. fand die Eroͤffnung ei— ner neuen Landstraße bei Brighton, durch Se. Maj. in Per— son, unter Geschuͤtzsalven und andern Feierlichkeiten statt. Sie fuhrt von Middle⸗Street nach West-Street und erhielt den Namen Koͤnigstraße.
Zu den Einschraͤnkungen, womit die Minister umgehen, gehoͤrt auch das Abschaffen des Aufseher-Amtes uͤber die Was— ser Bewachung zur Unterdruͤckung des Schmuggelns. Das Geschaͤft soll zwischen der Maut und dem Admiralitaͤts-Kolle— gium getheilt werden.
— 5. Febr. Gestern war große Kour. Der K. Preußi— sche Gesandte, Frhr. v. Werther, der K. Portugisische Ge— schaͤftstraͤger, Hr. v. Oliveira, und der K. Baiersche Gesandte, Frhr, von Cetto, wurden Sr. Maj. vorgestellt. Der bisherige Portug. Gesandte, Hr. v. Souza, nahm Abschied. Der K. Sar⸗ dinische Gesandte, Graf v. Aglie, erhielt Audienz. Der K. von Brasilien zuruͤckgekehrte Gesandte, Hr. Thornton (welcher hernach, wie auch Sir G. Warrender, als Mltglied des Gehei⸗ men Rathes vereidigt wurde), der aus Konstantinopel gekommene Hr. Frére, der zum Gesandten nach Neapel ernannte Hr. Hamil⸗ ton, der zum Unter-Staats-Sekretair des Auswärtigen er— nannte Lord Clanwilliam, und der zum Gesandten in der Schweiz ernannte Hr. W. Wynn wurden Sr. Majestaͤt vorgestellt. Der Koͤnig hielt einen geheimen Rath, worin die bei der heu⸗ tigen , zu haltende Rede beschlossen ward. Endlich erhielten die Lords Liverpool, Londonderry, Montrose Dorset und Hr. Peel Audienzen. ; 4 Maj haben heute das Parlament mit folgender Rede eröffnet:
„Mylords und Herrn! Mit Vergnuge Sie, daß ich kon h e, von den une e dem e , ht r Versiche rungen ihrer feeundlichen Geneigtheit für dieses Land er⸗ halte. Es ist mir unmoglich, nicht den kiefsten Antheil bei jedem Ereignis zu empfinden, das darauf hinausgehen könnte, den Frie⸗
den Europas zu stören. Meine Bestrebungen sind desha h dung mit meinen Allitrten, auf die Beilegung der, n weise zwischen dem Hofe von St. Petersburg und de schen Pforte entstandenen Irrungen gegangen, sach, Hoffnungen zu naͤhren, daß diese Irrungen zur werden ausgeglichen werden. — Bei meinem neuls, in Irland, wurde mir das reinste Vergnügen durch) und Anhaͤnglichkeit, die von allen Klassen meiner Unt den Tag gelegt worden. Bei diesem Eindrücke müß
das tiefste betrüben, daß sich ein Geist des Unfuges zu den dreistesten und uͤberlegtesten Verletzungen des
führt hat, und in einigen Theilen jenes Landes nod Ich bin entschlossen, alle in meiner Macht stehende
zuwenden zum Schutze der Personen und des Eigenthi loyalen und friedlichen Unterthanen, und es wird züglich zur Erwaͤgung vorgelegt werden, ob die bes⸗ setze zu diesem Zwecke hinreichen. Unerachtet dieser
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. Unterbrechung der öffentliche Ruhe, habe ich das P
glauben, daß meine Gegenwart in Irland sehr heilsan gen gehabt hat, und es koͤnnen sich ale Klassen meines versichtlich auf gerechte und gleiche Verwaltung der! auf meine vaͤterliche Sorge fuͤr ihr Wohlseyn verlassen! „Meine Herrn vom Hause der Gemeinen! Es ist mit nehm, Ihnen melden zu koͤnnen, daß waͤhrend ves Je die Einnahme jene des vorhergehenden Jahres überstteg eine fortschreitende Zunahme zu versprechen scheint. befohlen, Ihnen die Anschlaͤge fuͤr das naͤchste Jahr! Sie sind mit aller Ruͤcksicht auf Sparsamkeit entworfz welche die Umstaͤnde des Landes gestatten wollen, und! Sie befriedigend seyn zu vernehmen, daß ich im Stam eine große Herabsetzung in unsrer jahrlichen Ausgahf, bei unseren See und Militair⸗Anstalten vorzunehmen Mylords und Herrn! Ich benachrichtige Sie min ten Vergnuͤgen, daß im vorigen Jahre eine betraͤchtän serung im Handel und in den Manufakturen des Vereinigu reiches eingetreten ist, und daß ich jetzt melden kann, ben sich in ihren wichtigeren Zweigen in sehr bluͤhenden besinden. Zugleich muß ich den gedruͤckten Zustand der
schaftlichen Interessen tief beklagen. Die Lage eines 3u
so wesentlich mit der Wohlfahrt des Landes zusammenh— natürlich bald Ihre Aufmerksamkeit auf fich ziehen, un
das volte Vertrauen zu Ihrer Weisheit in der Erwaͤg wichtigen Gegenstandes. : geln Sie auch nehmen mögen, Sie sich stets vergegen werden, daß in Erhaltung ünsers öffentlichen Kredits g Interessen dieses Königreiches mit einbegriffen sind und durch stetes Verharren bei diesem Grundsatze den hohen punkt den wir unter den Nationen Europas einnehme haben, und allein fest zu halten erwarten konnen.“
Der Koͤnigs-Bote Kaye ist von St. Petersburg, er am 11. Jan. verlassen hatte, angekommen. S. Depesch nichts Entscheidendes uͤber Krieg oder Frieden enthal Aus Odessa hat man vom 7. Januar auch hler N daß zwei Deputirte der Griechen, die sich von da, Audienz beim Kaiser zu erlangen, nach St. Petershr ben hatten, den Befehl erhielten, sofort wieder abzug
Graf Liverpool hatte gestern eine Konferenz mit stehern der Bank, um ihnen zur Aushilfe der Landwie
Abgabe von 5 Millionen in Staats-Kammer-Schesn
zuschlagen, aus welchen ihnen durch die Land-Bankt! schuͤsse und Anleihen gemacht werden konnten. Banquiers sollen darauf erklaͤrt haben, daß hieraus kin Hilfe hervorgehen werde, weil die Pächter nicht hlt Sicherheit zu leisten im Stande wären. 6
Die Nacht vom 2. wuͤthete hier einer der fuͤr— Stuͤrme, deren man sich erinnern kann. Er schlug Ziege entwurzelte Baͤume, warf Wagen um, und richtete den unter den Schiffen aaf der Themse an. Das! bestimmte Schiff der Ostindischen Kompagnie, Than der Kuͤste verungluͤckt.
Die Lloyd s-Versicherungs-⸗Gesellschaft soll seit J naten eine Million Pfd. Sterl. fuͤr Seeschäden geza—
Bis zum 15. Sept. waren die Spanier noch“ von Callao.
Kons. schwankten heute den ganzen Tag zwischen und wurden durch wenige betraͤchtliche Ankäufe, gerab K. Rede in die City kam, auf 777 gesteigert. Nach der Stockboͤrse in der City war es etwas flauer dam Bankstock 2423. Kons. auf Rechnung Schal Scheine 10 Schill. Praäͤmium.
Bruͤssel, 4. Febr. Zu Deckung der ruͤckstaͤn digen Ausgaben und des dadurch bei den außerordentlich ben des Jahres 12622 entstehenden Defielt, namen Herstellung des Palais der General-Staaten, Erba Pallastes fuͤr Se. K. H. den Prinzen von Oranien Ameublement, hat der König den Kammern einen G wurf vorlegen lassen, betreffend die Eroffnung einet durch Domainen-Veräͤußerung, im Wege einer Lotter durch die fruͤheren Verordnungen der Jahre 18198 n verfügte Domainen⸗-Verkauf soll danach wegfallen. Zu der in Folge jener Verordnungen bereits übernommem durch das vorliegende Gesetz noch zu uͤbernehmenden; lichkeiten, so wie behufs der noöͤthigen Einrichtungen mainen, Lotterie, sollen 53 pCt. Zinsen tragende De Obligationen von 1000 Fl. jede, bis zur Kapita von Zwanzig Millionen Gulden ausgefertiget, und die jaͤhrliche Ziehungen, vom Jahre 18360 ab, realisirt wer Veräußerung der Domainen soll in 5 Klassen getheilt, von die erste sobald als moͤglich, die ubrigen aber in ; Raͤumen von laͤngstens einem Jahre bewirkt werden. Ziehung liefert 15 Millionen in Domainen und 8 in baarem Gelde—.
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und ig Her Teutschen Begeisterung fuͤr Griechenland hat die
Aiherr v. D
Ich hin uͤberzeugt, daß, welch
cha ffenb urg. Dem Freiherrn von Dalberg ist nach⸗
. iben zugekommen: s Schreiben zug Madrid, 6. Januar.
Spanler erregt. Wir bitten Sie, vekannt Ende dieses Monates eine Expedition von National⸗Erschöpfung, von den Kor— Spaniens sich bilden
derung der en, daß
pfern, trotz der mpfern, tro gtie Ers Ee, in einem oͤstlichen Hafen
— F. Diaz v. Morales, Kortes von Spa— Landeshaupt⸗
Graf v. Palma. Abgeordnerer bei den nien. — Nicol. Lucente, mann.“
. Febr. Ein Hamburger Blatt meldet:
alberg in Aschaffenburg habe unter dem z6.
einen Bekannten in Kopenhagen unter anderen ge—
1g sburg;
a6]
daß sich mehr als 5oo der nach Griechenland eilen⸗
iter
habe⸗. 49 . ng betrachtet werden, ohne eigene C tel fuͤr de t in Livorno und fuͤr die Einschiffung, sich dorthin
den. Es scheint daher zweckmäßig, zu bemerken, daß
te neuere Schreiben aus Livorno, uͤberein stlnnmernd von ꝛ . — — 6 . 1 5 14H * 2 6 ö pierigkeiten sprechen, wodurch sich die endliche Abfahrt
Theil schon uͤber zwei Monate dort harrenden Krie⸗
* 4 514* X * verzb⸗
ken Zahl jedoch nirgends auf 500 angegeben ist, verzd 2 f . 1385 2. 16 Borroialié 71 t. Zugleich geben diese Briese die Ueberzeugung, daß,
* ö. 11 . . Kar Mor wimelr auch fuͤr den Unterhalt der bisher dort Versammelten
. ß ö Rag] 58 woiror SoGrachk unterstltzung stattgefunden, doch fur weiter Rachkom⸗
uf eine solche keineswegs gezahlt werden kann. . arm stadt. Im v. J. sind durch das Großherzoglich s Landdragoner- und Schuüͤtzenkorps, 25 iulaͤndische und szudische Desertenrs, 1 inländischer und 6 auslaͤndische airs, Moͤrder, 21 des Mordes Beschuldigte, 4 Mord⸗ fairs, 1 Moörder, 1 des Webthde ö ö .
, 2 Straßen⸗Raͤuber, 5 des Straßen Raubes BVeschul⸗ öß Diebe, 3a des Diebstahles Beschuldigte, 24 Jagd- u. ald Fler, 16 Betruͤger, 3 Paß⸗Verfalscher, 102 we— srcesse, 12 wegen vernachlaässigter Nachtwache, 24 wegen prsams gegen das Amt, 24 wegen Mangel an Patenten, il, und Chaussee⸗, 74 Salz- 12 Maß⸗ und Gewichts— ldanten, 264 wegen Polizei⸗Vergehen, 473 Vagabunden
s, und an die betheilgte Behörde abgeliefert worden. r.
tes den, 8. Feb Am 3 uͤberreichte Sr. Maj. dem Eder Kehigl. Wuͤrtembergische Staats-Minister und Or— snzler, Graf von Wintzingerode, sein Beglaubigung— ben als Gesandter Sr. Maj. des Koͤniges von Wuͤrtem— swmhiesigen Hofe— . . . .
banb urg, 5 Februar. Heute ist die dritte Amortisa⸗ suote der, von dem Koͤnigl. Norweg. Regierungs- Fi—
in Livorno befanden, und daß jeber, bis zur Ein—
2 Paoli von dem Agenten des Hrn. v. Dalberg, Warten, Diese Nachricht koͤnnte von Manchem als eine eigene Geldmittel fuͤr den
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theile der Guter -Besitzer und der Bauern erlauben. Lieferungen
unter mancherlei Vorwänden ausgeschrieben, werden ohne Schaam, im Augenblicke wo sie in Jassy eintreffen, unter der Hand oder sogar 5ᷣffentlich verkauft. Bie Landes⸗Bewohner seufzen insgesammt nach dem Augenblicke, wo die jetzige Verwirrung aufhören und ein regelmäßiger Stand der Dinge eintreten wird, ohne welchen die beiden Provinzen gaͤnzlich zu Grunde gehen mußten. ᷓ Ein Schreiben aus Rom vom 25. Jan. (welches in Verfolg und zu Vervollstaͤndigung der im v. St. d. 3. gelteferten Korre⸗ spondenz⸗IRachricht aus Triest, hier mitgetheilt wird) meldet Fol⸗ gendes: „Mit dem gewohnlichen Militair Kourier war der K. K. Oberst des Chevauxleger⸗Regimentes Kaiser, Graf v Coudenhoven, von Rem nach Neapel abgereist. In den Morgen Stunden vom 14. Jan. kurz vor Tages -Unbruch, wurden die beiden Reisenden, in der unwirthsamen Gegend von Monumento, zwischen Terraeina und der Neapolitanischen Graͤnze, von acht Räubern angefallen. Diese feuerten und riefen zugleich: Halt! Der Postillon fuhr zu, und die beiden Reisenden feuerten ihre Pistolen auf die Raͤuber ab. Die letzteren, welche inzwischen wieder geladen hatten, mach⸗ ten nun eine allgemeine Salve auf den Wagen; eine Kugel verwun⸗ dete den Postillon am Arme, und er mußte Halt machen. Nun rissen die Rauber die Reisenden aus der Kalesche und schleypten sie in den Wald. Der Postillon fuhr, nachdem sich die Raͤuber mit ihrer Beute entfernt hatten, mit dem Wagen nach Perrageing zuruck. Die Autoritäten zu Terraeina trafen sogleich Anstalten zu einem Streifzuge. Wenige Stunden nach der Verhaftung erließen die Rauber ein Schreiben an den naͤchsten Kais. Oestreichschen Militair⸗ Kommandanten, mit Anzeige der Verhaftung der zwei Individuen, fuͤr welche sie ein Loͤse⸗Geld von 20,00 Roömischen Thalern foder⸗ ten, Dieser Kommandant traf sogleich seinerseit Anstalten zu Verfolgung der Raͤuber, und meldete den Vorfall dem K. K. Ober⸗ Feldherrn Freiherrn v. Frimont. Spater schictten die Raͤuher den K. K. Unter⸗Offieter zuruck, indem sie erklärten, daß sie sich mit ooo Thalern begnuͤgen wüͤrden. Der Ober-General erwiderte augenblicklich, daß er nicht wisse, was es heiße, K. K. Soldaten mit Gelde loskaufen, und verordnete einen Streifzug mittels ei⸗ nes Bataillons Tiroler Scharfschuͤtzen. Die Operation begann unter der Leitung des Hauptmannes Jetzer, vom General-Quar⸗ tiermeister Stabe und des Jaͤger-Mujors Lovetto mit 120 K. K. Oestreichschen Jaͤgern und einer Abtheilung Paͤpstlicher Gens⸗ d'armerie und Infanterie, welche einen weiten Kreis um die in tiefen Schluchten verborgenen Raͤuver schlossen. Bereits durch den Hunger und die Maͤrsche in unwegsamen Gebirgen gedruͤctt, verließ der Muth die Raͤuber gaͤnzlich, als sie am Abende Bivongk⸗ Feuer in der ganzen Runde um sich erblickten. Sie wandten sich sogleich an den Obersten, uͤbergaben ihm eine Liste ihrer Namen, und haten ihn, fuͤr ihre Amnestie sich zu verwenden. Zugleich entfernten sie sich. Der Oberste Graf v. Coudenhoven ist am 22. Jan. wohlbehalten zu Terrarina angekommen, und hat nur an Füßen und Haͤnden, durch das Steigen uͤber Felsen und durch dornichtes Ge— büsch, gelitten. Die Truppen setzten, nach den letzten Nachrichten, ihren Streifzug fort, und es duͤrften ihnen die Raͤuber wol schwer⸗ lich entgehen.“ ; 2 Am 26. Januar war großer Ball beim Russischen Gesandten Unter Andern trat auf diesem der junge Achill Napoleon, aͤltester Sohn des vormaligen Koͤnigs Murat, zum erstenmale in die große
Handels- und Zoll-⸗Departement aufgekauften Obligatlo= von den Herrn Gebruͤdern Benecke in Berlin negocir⸗
seihe, zum Betrage von 13,500 Mark Banko, in Ge— t zweier Notarien kassirt und vernichtet worden. küͤnchen, 31. Jan. Die Abgeordneten der Kammer,
ken Praͤsidenten, Freiherrn v. Schrenk an der Spitze,
* — 5 Vlrelt
schten Sr. Maj. heute
e die Dank-Adresse auf die Koͤnigl. Se. Maj. erwiderten darauf Folgendes:; ch danke Ihnen, meine Herrn! fuͤr die Gesinnungen
sie namens der Kamer der Abgeordneten in Beziehung
ron und Vaterland an den Tag legten. Von der Red⸗ und Treue der Kammer, das allgemeine Beste fordern
er, 4. Febr. (Aus dem QOestr. Beob.) Nach den Berich⸗
Honstantinopel vom 10. Jan., hatten die uͤber Belgrad lin verbreiteten Fabeln von dem Aufstande der Janitscha⸗ Ermordung des Großherrn u. s. w., in jener Hauptstadt tringes Befremden erregt. Es war dort durchaus nichts len, was zur Entstehung dieser Fabeln guch nur irgend ranlassung hatte darbieten konnen. Die Janitscharen sind Regierung in der letzten Zeit mit so vielem Ernste, zugleich mit so vieler Klugheit behandelt worden, daß sie weniger als imultuarischen Bewegungen geneigt seyn konnten. Ueber⸗ st in Konstantinopel neuerlich keine Art von Storung der en Rnhe stattgefunden, und man muß in dieser Hinsicht s der Wachsamkeit und Thaͤtigkeit des Kapudan - Pascha, der in der Naͤhe der Hauptstadt kantonnirenden Paschas, eren Behörden, die verdiente Gerechtigkeit wider⸗ 'ssen. hin Smyrna ist nach den Vorfaͤllen im Monate Novem⸗ welche die Pforte jetzt ein sehr strenges Gericht halten laͤßt, feder in das gewöhnliche Gleis zuruͤckgekehrt.
den neusten Nachrichten von der Graäͤnze von Bessarabien, höher zu Kischenew wohnende Fürst Michael Suzzo, ehe Hospodar der Moldau, den Befehl erhalten, die Russi⸗ lgten zu verlassen. Die nach eben dieser Provinz zurück⸗
Flüchtlinge: (Griechen, Moldauer, Wallachen, Arnauten,
hs Innere des Russischen Reiches vertheilt und mehrere Hhefs festgehalten worden. Salih Pascha hat mit dieser h, am 17. v. M, einen Koöurier an den Seraskier in Si⸗ bgesendet, und zu gleicher Zeit den Truppen von Brailg ehl zum Ruͤckzuge ertheilt, den sie am folgenden Tage angetreten haben. en beiden Füͤrstenthuͤmern auf dem linken Döngu⸗Ufer großer Mangel. Dieser wird noch durch die graͤnzenlosen üche vermehrt, welche sich die eigenen provisorischen Lan— den, Unter dem Vorwande von Lieferungen, zum Nach⸗
Welt. Er soll die Erlaubniß erhalten haben, bestaͤndig in Wien zu wohnen. Seine Mutter besitzt betraͤchtliche Herrschaften in der Naͤhe von Wien, und macht großen Aufwand; der ehemalige Koöͤ⸗ nig von Westphalen, und seine Gemalin, leben in der größten Stille
zu Schoͤnau. w K Troppau. Das Zoll -Inspektorat zu Ollmuͤtz ist am
2. Jan. d. J. aufgehoben, und mit dem hiesigen Zoll-Inspek— torat vereiniget worden, wodurch letzteres einen sehr ausgedehn⸗ ten Geschaͤfts-Bezirk erhalten hat. — Alle Korrespondenz von und nach Griechenland und der Tuͤrkei ist gehemmt. Trüiest, 3: Jan. Man spricht von einer nahe bevorste⸗ henden Ministerial-Veraͤnderung in Neapel. Man nennt Hrn. von Medicis fuͤr die Finanzen und Hrn. Tommasi fuͤr das Innere. Der Erzbischof der Wallachei, Ignatius, wel— cher seit dem Ausbruche der Griechischen Revolution zu Pisa lebte, soll, nach Italienischen Blättern, auf geschehene Russi⸗ sche Einladung, diese Stadt verlassen und seine Reise nach Rußland angetreten haben. (7) . Ihm December bot die Reglerung zu Konstantinopel noch hohe Preise fuͤr zu schließende Getralde-Lieferungen fuͤr die in Morea von ihr noch besetzten Festen; es fand sich aber Niemand dreist genug, sich darauf einzulassen. Den Franken-Schiffen war Ueberladung von Korn von einem Schiffe aufs andere ver— boten zman wollte dadurch eine große Zahl Russischer Schiffe, die sich mit Franzoͤsischer oder Hestreichischer Flagge gedeckt hatten, zwingen, in Konstantinopel zu verkaufen, da sie auf die Art ihre Reise nach dem Mittel-Meere nicht fortsetzen konnten und Einige erwarteten ein gaͤnzliches Verbot der Durch— fahrt. . . Die Griechen sind in die Eitadelle voön Korinth eingezo— gen, die sich ihnen durch Kapitulation zu Ende Novembers er— geben hat.
Ali verlangt die Auslieferung seines Todfeindes, des Pa— scha Bei, der in der Citadelle von Arta in die Gefangenschaft der Sulioten gerieth; allein diese wollen ihn schlechterdings nicht ausliefern.
Montone, 19. Jan. Gestern hielt unser Fuͤrst Honors von Grimaldi seinen Einzug in unser Gebiet, und wurde an dessen Graͤnze von den ersten Autoritäten der Stadt, an welche sich ein Matrosen-Korps mit Fahnen anschloß, feierlich unter Artillerte⸗Salven empfangen. Abends war die Stadt erleuchtet. Neapel, i. Jan. Heute legte sich der kleine Kriegs— Schooner, Expreß, Kapitain Gordon, in unsere Rhede. Er brachte Depeschen fuͤr den hier residirenden Englischen Gesandten mit;. Der Kassations-Hof hat das Urtheil, welches ent schie—
den hatte, daß die Offieiere von Monteforte, von einem Spe⸗ zial⸗Gerichtshofe gerichtet werden sollten, fuͤr null erklärt. Sie werden daher im gewohnlichen Wege vom Kriminal- Hofe ge—
richtet werden.