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545 te Verproviantirung der Festung Wesel, durchgehens zu Schul⸗ den⸗Tilgungen jener Gemeinden verwendet werden.
Gleiche Verwendung sinden, in den Gemeinden am rechten Rhein⸗Ufer, die zuruͤckgezahlten Militair⸗Verpflegungs⸗Gelder aus den Jahren 8 *, meistens in der Art, daß eine Umlage der Kriegs⸗
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Schulden jener Zeit vollzogen, und demnaͤchst mit den Betheilig⸗
ten an diesen Verguͤtungs⸗Geldern, kompensirt wird. Diese Geld⸗
Vertheilungen konnten in keiner Epoche wohlthaͤtiger erfolgen,
als in der gegenwärtigen, wo, wegen der niedrigen Fruchtpreise,
die Landgemeinden, wie fast uberall in Teutschland, eine nur sehr beschraͤnkte Geld⸗Einnahme haben.
Gemeinde⸗ und Stiftungs⸗-Kapitalien werden jetzt wieder zu 5 vCt. gesucht, wahrend man in den Jahren 1818 und 18i9 nicht uͤber pCt. erhalten konnte. — Vielleicht ist auch die Schwierigkeit, baares Geld zu erhalten, Mitursach an dem starken Zunehmen der Bergischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, indem die Ein⸗ schreibungen in diese Assekuranz, den Hypotheken⸗Werth der Ge⸗ baude bestimmen. Im vor. J. sind fuͤr ungefaͤhr 8, Joo, ooo Rthlr. Berg., Gebäude in die Assekuranz neu eingeschrieben worden, wo— durch das versicherte Kapital im Ganzen auf 79 Millionen Rthlr. gestiegen ist.
Das Aufräumen des aͤlteren Rechnungs⸗Wesens der Gemein⸗ den liefert manches erfreuliche Resultat. Die Landgemeinde Fi⸗ scheln (Kr. Krefeld) hat durch eine solche Regulirung aͤlterer Ver⸗ kaͤufe, eine reine Revenue von C00 Rthlrn. jaͤhrlich, zum Vortheile der Kommunal Kasse gewonnen.
Die evangelische Gemeinde Rheydt (Kr. Gladbach) hat 1700 Rthlr. zur Erwerbung und Anlegung eines neuen Gottesackers freiwillig zusammengebracht.
Das in die neu errichtete Sparkasse zu Elberfeld, in den er— sten funf Empfangs Tagen, zu pCt. eingelegte Kapital von 10, 245 Rthlrn., verzinst das dasige fäͤdtische Lombard mit 5 pCt., und nimmt dagegen 12 pCt. auf Pfänder ein. Der Rein-Ertrag beider Anstalten fließt in die Wohlthaͤttgkeits Kasse der Stadt, und ver⸗ zinst sich durch den Lohn getrosteler Armuth.
Frankfurt. Im v. F. wurden im hiesigen Reg. Bez. geboren: a) in den Staͤdten 60 Kinder, b) auf dem Lande 16, ige Kinder, Summa 25,452 Kinder; darunter waren uneheliche: à) in den Städten 711, b) auf dem Lande 1376, Summa 2089; tod geboren wurden: a) in den Staͤdten 20, b) auf dem Lande 682, Summa 9gö2. Ehen wurden geschlossen: in den Staͤdten 1681, auf dem Tande qo2o, folglich überhaupt 57Joi; gegen d. J. i 820 — 123 Ehen weniger. Gestorben sind: a) in den Staͤdten ogg, b) auf dem Lande oog, uͤberhanpt also — 15, 06 Menschen; gegen d. J. 1820 sind weniger gestorben i91 Menschen. Es sind im v. J. alfo mehr geboren als gestorben — 2446 Menschen. Diese ansehnliche Mehr⸗
ahl der Gebornen spricht nicht allein fuͤr die Gesundheit des Jahres, sondern giebt auch einen abermaligen Beweis von der
uͤnstigen Lage des hiesigen Reg. Bezirkes, und von den vortheil—
aften klimatischen Verhaͤltnissen desselben. Die Zahl der Be— wohner des hiesigen Reg. Bezirkes betrug im JI 1820 — 603, e; durch jenen Zuwachs der Mehrgebornen, ist daher gegenwärtig die Volkszahl des Bezirkes erhoͤht guf 615,74, und mit dieser Zahl Zahl verglichen, stellen die Bevßlterungs Listen dar: daß der 24ste Mensch geboren, der 27ste Mensch gestorben ist, der 4ste Mensch ge⸗
heurathet hat, und erst das 12te Kind von . gebornen Kin⸗
dern, ein uncheliches gewesen ist. Durch ungluͤcklichen Zufall ver— loren im v. J. das Leben: 162 Mannspersonen, 45 Frauenzimmer, insgesammt 209 Personen. Der Selbstmoͤrder zaͤhlte man 69.
„Genthin (Reg. Bez. Magdeburg.) In der Nacht vom 8. zum 9. März um 1 Uhr, setzte bei dem heftigsten Gewitter und Winde, ein Blitz strahl den Thurm zu Groß-Mangelsdorf in Feuer, und verwandelte diesen, so wie die Kirche, in kurzer Zeit, in einen Aschhaufen. Trotz des fuͤrchterlichsten Wetters waren dennoch 8 Spruͤtzen der Nachharschaft zur Hilfe da, und verhuͤteten durch zwe ck⸗ maͤßige Aufstellung an den nahegelegenen Gehoͤften, alle weitere Verbreitung des verheerenden Brandes. Mehrere Menschen befan⸗ den sich hart an der Abendseite des Thurmes, um durch eine, nach der Kirche führende Thür, dem Brande in dem Schiffe der Kirche uzusehen. Die 40 Fuß hohe und uͤber vier Fuß dicke Mauer an er Abendseite des Thurmes, war von der großen Hitze, vielleicht auch vom Blitzstrahle selbst, dermaßen auseinander getrieben, daß sie, ohne, daß es bei der Nacht bemerkt ward, nach der Straße zu, sank, und von den Zuschguern neun augenblicklich verschuͤttete und toͤdtete, ? Mann aber schwer beschaͤdigte.
Die Indemnisations⸗ Gelder der assekurirten Kirche betragen nur 700 Rthlr.
Habelschwert (Reg. Bez. Breslau). Im hiesigen Kreise
wird der Bau von 7 Schulhäͤusern eingeleitet, ünd die reglements⸗
mäßige Dotirung der Lehrer bewirkt.
. Bez. Koͤglin), 6. Maͤrz. Der neun⸗ ile Prediger Kiesling zu Bast, feiert in diesem Monate, mit seinem Dienstzubilaͤum zu gleicher Zeit auch seine goldene Hochzeit.
Koblenz , 1. Maͤrz. In Nr. 48 des Frankfurter Journals wird unter dem Artikel „Vom Rheine“ Folgendes gemeldet:
In einigen Gegenden im Winkel des Kheines und der Mosel, ist feit kur— zem eine große Anzahl fremdartiger Vögel angekommen deren man bisher hier noch keine gesehen hat. Sie sind von der Größe eines Staars, braun mit feu— rigrothen Flecken auf den Flügeln und einem gelben Querstriche am Ende des Sthwänzes. Sie haben auf dein Kopfe einen Federbüsch, der sich nach ben zu— spitzt, sind so wenig scheu, daß der Mensch auf einige Schritte zu ihnen hin ge⸗ hen kann, LKleihen schaarenweis zusammen und wechsein fast taglich ihren Auf⸗— enthalt. Es wurden mehrere lebendig gefangen.
Von ganz fremden und unbekannten Vögeln sind keine gesehen worden. Wahrscheinlich ist in dem vorstehenden Artikel, von Seidenschwaänzen (ampelis), und zwar garrulus bohe- micus) die Rede, welche man diesen Winter in großer Menge ge⸗ seben hat, und von denen sich hier noch einige von beiden Ge— n,, . lebendig befinden. Die vorstehende Beschreibung scheint
ndessen nicht ganz richtig zu seyn. Die Seidenschwänze häben ein Geßsteder von bunter Farben-Mischung, roͤthlich aschgrau am Halse, an den Seiten des Ruͤckens und der Brust ins Violette spielend. Der oben gedachte feuerrothe Fleck auf den Flüͤgein stubet sich nicht, wol aber ein gelblicher Streif, etwas höher von Farbe als die gelbe Spitze des Schwanzes. Auf dem Kopfe haben sie (unge⸗
die jedoch mit einem Federbusche (3. B. wie jener der
faͤhr wie die Tauben) eine helmartig zusammenlauf nicht verglichen werden kann.
Möier Zoll b
m Knoten befand sich ein fleischiger Lappen, fuͤnf Zoll ! reit, der, über den Kopf geschlagen, die Ge⸗ apnuziner⸗ Kragens hatte. Die aͤußeren E ehoͤr⸗Gaͤnge
Weit merkwürdiger ist, daß im verwichenen z verwachsen, die Qhelappen fehlten, das obere aͤußere
Montabauer eine Steppen⸗-Lerche .in. wurde, land nach Bechstein) Sibirten ist. Ste hat die 6 wohnlichen Feldlerche, nur etwas gestreckter, und is
mit rothen Beinen und Augen -Sternen. t
Dieser Tage ist, einige Stunden von hier, eine ßer Zugvoͤgel gesehen, auch einer davon geschossen my Vögel waren schwerfaͤllig und mußten wol 100 Schtn fen, ehe sie in Flug kamen. Der geschossene wn soll grau von Farbe seyn und hohe schwarze Beine wenn man ihn an dem, einen Schuh langen Schnai eine Lange von 4 bis 5 Fuß hatte. Diese Beschren hinreichend, um zu wissen, ob es eine Trappe Otis i oder eine Rohrdommel (Ardea stellaris. L.) ist.
Köln. Am 8. abends gegen halb 9 Uhr hatten kes Gewitter, mit Sturm und Schloßen wie n Jahren, besonders in dieser Jahreszeit, hier nig den. Der Blitzstrahl schlug in einen Nebenbau de denkoven, auf der Burgmauer, bewohnten Hauses, baͤude ward mit allem darin befindlichen Brennmang der Flammen. Durch die trefflichen Änstalten der R durch die Anstrengungen des Pompter⸗Korps, gelangt Haus, das dicht anstoßende Seiten-Gebaͤude, fo wi zj der Brandstätte gelegene Arsenal, vor dem Feuer zu sch wuͤrdig ist, daß voriges Jahr fast um die naͤmliche Ich ein ähnliches Gewitter in die St. Apostel-Kirche n zwei Menschen toödtete
Königsberg in Pr. Die Insassen der, zum Kr. gehörenden Ortschaften des Amtes Seeburg, von! der Bakttnation üͤberzeugt, haben sich bereitwillig gen uf ihre Kosten, gegen eine jaͤhrliche Entschädizung, Kreis- Wundarzt ausführen zu lassen, und von dem Kr the sind die Insassen des großeren Theiles des Kreises worden, diesem ruͤhmlichen Beispiele zu folgen.
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Köslin, 5. Maͤrz. Die Bernstein-Fischerei an d bei der strmischen Witterung, besonders in der Gegen genwalde, ergiebig gewesen. Unter anderen ist kuͤrzlir Bernstein, 3 Loth an Gewicht, gekaͤschert worde Handel mit Schwarzvieh gewinnt an Le6haftigkei
des Viehes überhaupt, sind seit kurzem hier bedeuten
Auch vermehrt sich die Nachfrage nach Haͤuten und Fel hier und zu Belgard bestehenden Tabaks-Fabriken habe nichfaltigen Sorten einen guten Absatz, so daß dadurch der Bedarf, fuͤr welchen sonst mehr Verschreibungen q teren Fabetken gemacht wurden, gedegt wird.
Kroöͤben. (Reg. Bez. Posen. Vor kurzem fiel hi
zehnjähriges Bürger⸗Maͤdchen, in einen tiefen Brum bolset, der hiesige Buͤrgermeister, eilte auf das Hilft Umstehenden herbei, ließ sich, vie Sas -*echein lich, nicht achtend, in den Brunnen hinab, und brachte herauf; allein es gah kein Zeichen des Lebens mehr! Arzt war nicht zu haben; der wackere Przybylski unten der Anstellung der angeordneten Wiederbelebungs Ve die Borsehung belohnte seine unermuͤdlichen Bemuͤhnn gluͤcrlichsten Erfolge. Das Maͤdchen erwachte, und dern
Blig der Geretteten sprach das fromme Gefuͤhl de⸗ tas A. u. N. 6 lehrt, Hr. Prof. Dr. Middeldorpf. ö. Dankes lebendiger aus, als Rede und Schrift vermöshg in die apokryphischen Buͤcher des A. T. giebt, Hr. . Lie. Schirmer.
zu einem Manne in Schmottseifn, und bot ihn hrt, Hr. Prof. Dr. Schulz. — Geschichte und Ar— der Hebräer nach de Wette's Lerbuch der hebraͤisch⸗
Löwenberg (Reg. Bez. Liegnitz). Unlaͤngf lip
Verkauf an. Ihm auf den Fuß folgte ein junger n
ner, und hot dem Hausbewohner seine goldene Uh, si Archäologie u, s. w. Leipzig 1614., Hr. Prof. De. Klein gd, das er aus Geldmangel verstoßzen muͤssin — Hebraͤische Alterthuͤmer, Hr. Flic. Elsner. an. Der Jude drang in ihn, ihm die Uhr abzuli heilige Dichtkunst der der Hebraͤer, Derselbe. Das
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wollte sie ihm, weil er keinen Juden leiden koͤnne, in dagegen aber dem Christen, und wenn er nur 20 Rtzh kame, verkaufen. Der Jude zog den Hausbesttzer h Seite, und offerirte ihm einen Reichsthaler, wenn eg sem wunderschoͤnen, aͤußerst seltenem Stuͤcke veth 25 Rthlr. gäbe er ihm gern dafur wieder. Der arme! das glanzende Aeußere der Uhr geblendet, kaufte en fuͤr 7 Nthlr. Kour. Der Jude entfernte sich in gan Stimmung. Das Werk versagte in einigen Stm Dienst, es war eine erbaͤrmliche Crizot⸗- Uhr, keines werth.
Einige zeit spaͤter trat ein junger Mensch, der di im Knopfloche trug, und sich fuͤr einen reisenden Hanh ausgab, von einem Juden verfolgt, in das Haus! gen Buͤrgers, und aͤußerte, daß er aus Geldmangel selnt verkaufen muͤsse, daß der Jude ihm schon 15 Rthlt daß er sie diesem aber nicht lassen, sondern sie lteben sten verkaufen wolle. Der Jude bot ihm Geld uͤbeln aber die Uhr nicht zu kaufen. Er wollte zuletzt nut! Werk gelegte Kruzifip und einige darunter gefaßte (angeblich Edelsteine) kaufen und 3 Rthlr dafur gebe diese verweigerte ihm der Besitzer. Der Jude zog jeh! wirth bei Seite, und bat ihn, doch die ühr fuͤr das h nehmen, er wollte sie ihm gern wieder abkaufen, wohen wenigstens 20 Rthlr. verdienen konne. Der Han wollte sich in den Handel nicht einlassen, bis er die Uhr von einem Sachverstaͤndigen haͤtte schaͤtzen lassen. ihm nicht verweigert werden; der Uhrmacher stellte den uhr auf kaum 6Rthr.; naturlich zerschlug sich der H
Wahrscheinlich setzen die Betruaͤger ihre industrieuse besonders auf dem Lande, weiter fort; daher diese zur Warnung.
Eine Frau in Ober⸗Goörisseiffen gebar im verg nate ein monstreuses Kind maͤnnlichen Geschlechtes. waren die Geschlechts-Theile kaum kennbar. Die Rü bis zum Lenden Wirbel waren sehr weich, und uͤber! Wirbeln befand sich ein rother Streif, der sich nach zu, pyramydenfoͤrmig endete. Statt der Halswirbel sa
tudͤchernen Knoten, auf dem der Kopf steif fest zu
spitz in die Höhe. Kinn und Brust waren ganz in ein⸗ fen und der Mund mehr rund, mit sehr herunterhan⸗ fer Lippe. Dte Zunge ragte aus dem Munde heraus, ar fehr platt zusammen gedruͤckt, das Stirnband fehlte,
„ sich die Nase endigte, befand sich ein knochigter Kno—
übrigen Hirnschalen-Knochen fehlten.
Iberg, Reg. Bez. Merseburg Der an der hiesigen schule angestellte dritte Lehrer Fischer, ein Mann, der en lobenswürdigen und immer gleichen Diensteifer sich an hat und noch iet zu den Ausgezeichneten seines gehort, feierte vor kurzem sein funfzigsaähriges Dienst⸗Ju⸗ Hie Behörden und Bewohner bemuͤhten sich, bei diefem Jubel⸗Greise ihre Theilnahme an den Tag zu legen, sͤ eine Reihe von Feierlichkeiten statt, welche nicht ohne soßnet waren. Die Buͤrgerschaft überreichte ihm einen zecher, und schmuͤckte zu seinem Gedaͤchtnisse einen Platz chinen Ruhedaͤnken, in deren Mitte eine Linde gepflanzt den Namen des Jubel⸗-Greises fuͤhren soll. Auch von Regierung zu Merseburg, erhtelt der Greis ein ehren⸗ nntniß seiner ruͤhmlichen Verdienstlichkeit.
narkt (Reg. Bez. Breslau). Zu Sachwitz und Lor⸗ d mit betraͤchtlichen, von den Dominien und Gemein— ebenen Kosten, neue zwechmaͤßig eingerichtete Schulge— hefuͤhrt worden.
salz (Nieder⸗Schlesien. Der hiesige vensionirte Kon⸗ hegenberg, seit mehreren Jahren seines Augen⸗Lichtes be—⸗ st, von des Kaisers von Rußland Maj. , fuͤr das Aller— slben dedizirte „Vollstaͤndige Lehrbuch der reinen tar⸗Mathematik, 18621.“ einen kostbaren Diamant— lten.
n. Den Gutsbesitzern hat der Roggen⸗A Ankauf fuͤr lan⸗ Rechnung außerordentlich geholfen. Im hiesigen Ne⸗ Departement allein sind bis 10,«adWWispel angekauft
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pmelsburg. Reg. Bez. Koͤslin. Ein zwoͤlfjäͤhriges zu Zettin, spielte auf einem Kindtauf-Feste, in einem ttmehreren Kindern gleichen Alters: des Laͤrmens mochte Zimmer befindlichen Knechte des Haufes wol ein we— werden: er nahm daher das an der Wand hangende legte auf die Kinder an, und rief: „Geht, oder ich schieß e
348 Euch todt. Die Kinder eilen erschrocken zur Stube hinaus: das oben erwahnte Maͤpbchen will eben die Thür hinter sich zumachen, als das Gewehr losgeht, der Schuß zerreißt des Kindes Unter⸗ leib u, es starb nach 4 Stunden, unter den martervoll sien Qualen. Möchten doch diese Zeilen von neuem Anlaß geben, geladene Ge—⸗ wehre so aufzuhaͤngen, daß sie nicht jedem Ünberafenen zugaͤng⸗ lich sind, und sich des so gefaͤhrlichen als sinnlosen Scher zes, An⸗ dern mit Erschießen zu drohen, sich kuͤnftig zu enthalten.
Schweinitz (Reg Bez. Merseburg). Ein blinder Greis aus Grabo wollte neulich, an einem sehr stüͤrmischen Abende, von Ain nach Hause gehen; seine Giaͤhrige Tochter diente ihm als Fuͤhrerin, aber das arme Kind erkrankte bald so, daß es nicht weiter konnte; der blinde Vater nahm es daher auf seinen Ruͤk⸗ ken. Das Maͤdchen zeigte ihm noch eine zeitlang die Richtung seines Weges; nach und nach aber ward es ssiller: er kam mehrere⸗ male vom Wege ab, und fragte das Madchen, warum es seine Pflicht nicht gethan; die Kleine weinte bitterlich, sie konnte nicht mehr zusammenhangend fprechen, und der alte blinde Vater, der sich nicht entschließen konnte, das bejammernswerthe Kind auf die kahle nasse Erde zu legen, behielt es auf seinem Ruͤcken, und brachte so die lange surmische Nacht unter freiem Himmel zu. In dieser jammervollen Lage fand man den blinden Greis am Morgen; das arme Kind war todt. .
Sor gu (Reg. Bez. Frankfurt). Auf die beiden vorjaͤhrigen hiesigen Wollmaͤrkte, wurden zusammen 254 Stein gute Wolle gebracht und verkauft. Die feinere wurde mit 1 Rthlrn., die ge⸗ ringere mit 1 Rthlrn. der Stein bezahlt.
St. Johann. (Reg. Bez Koblenz) Unter zwei gegenseiti⸗ gen Erbfeinden des Thierreiches, unter den Hunden und Katzen, graßirt hier eine Seuche, die so boͤsartig ist, daß keins der davon befallenen Thiere mit dem Leben davon kommt. Wenn diese Krank⸗ heit bei den Hunden den höͤchsten Grad erreicht hat, so entfernen sie sich und erwarten wahrscheinlich in den Waͤldern! oder hinter Hecken und Gestraͤuchen ihren Tod. Von den Katzen sind in der Gemeinde Ettringen allein uͤber 100 krepirt.
Trzemeszno (Reg. Bez. Bromberg). Am 197 Febr. feierte der hiesige Buͤrger Zipbert 10 Jahr alt, mit seiner ghjaͤh rigen Ehefrau, die goldene Hochzeit. ;
Wittenberg. In der benachbarten Stadt Eilenburg, hat der Kaufmann Kölz den Plan, eine Wachzlicht- Fabri anzulegen: Wenn er sich beeifert, brauchbare unverfaͤlschte Vaare zu liefern, so
kann er, bei der allgemeinen Klage uͤber die fetzige schlechte Besch affen⸗ heit dieses Artikels, auf sehr gute Geschaͤfte rechnen.
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der Universität Breslau, im Sommer⸗Semester 1822, vom 15. April an, zu haltenden Vorlesungen.
egetik. Hodegetik, Hr. Prof. Steffens. — Nath⸗
ler die zweckmäßigen Anwendungen der Universitats⸗
heilt Hr. Prof. Wachler.
bgie. A. Evangelische Facultaͤt. Historisch⸗kritische Ein⸗ **
Einleitung in die Evangelien des
Richter und einige kleinere Propheten, das erstere in grammgtikalischer Hinsicht erklart, Hr. Prof. Dr.
Epheser, Philipper und Kolosser, erklaͤrt Hr. Prof. Dr Kohler. — Zur populaͤren Erklärung der Sonn, und Festtags Evangelien giebt Anleitung, Hr Prof. Herber. — Den Ʒwei⸗ ten Theil der Kirchengeschlchte wird vortragen, Derselbe.
Ein lateinisches Examinatorium uͤber die Kirchengeschichte haͤlt Der selbe. ; Literatur⸗Geschichte der katholischen Kirche fragt vor, Derselbe. Die christliche Dogmatlk lehrt nach Kluͤpfet, Hr. Prof. Dr. Dereser. Die theologischen X epur rb un! gen, leitet Derselbe. — Die allgemeine christliche Sittenlehre tragt vor, Hr. Prof. Dr. Haase. Das Privat Kirchen⸗Recht Hr. Prof. Dr. Pelka. Ein Examlnatorsum uͤber das öffent⸗ liche Kirchenrecht, halt Derfelbe. Das Buch des heil Atha⸗ nasius von der Menschwerdung, erklaͤrt Hr. Prof. Dr. Herber 2. Die Einleitung in die Pastoraltheologie, giebt Hr. Vr. Haafe. —
„Die Pialmen erklart, Hr. Prof. Di Middel— sesaia, Hr. Prof. Scheibel. — Die Evangelien des d Mareus, Hr. Prof. Dr. Schulz. — Das Evan— Hohannes, Hr. Prof. Scheibel. Der christlichen Ind Kirchengeschichte ersten Theil, nach Schroͤkh, Hr. Prof, Dr. Schulz. — Der christlichen Relj—
Kirchengeschichte zweiten Theil, nach Muͤncher, lehrt, Dr. von Coͤlln. Den zweiten Theil der Kirchen— üch seittem Lehrbuche: Uebersicht der Kirchengeschichte
Die Uebungen des theologischen Seminars leiten diẽ Her . 2 6. bib r Seminars leiten die Herrn. Rechtsgelehrsamkeit. Encyelopaͤdie und Methodolo⸗ gie des Rechts, Hr. Dr. Witte. Naturrecht, mit Bezie— hung auf Roͤmisches und Preußisches Recht, Hr. Dr. Jarick. . Juristische Hermeneutik, r , Institutionen des gesammten Privatrechts, Hr Prof. Madihn nach seinem Lehr⸗
Freslau 1820, lehrt, Hr Prof. Scheibel. Die des Origenes und Origenianismus entwickelt, Hr. bon Coͤll! — Biblische Dogmatik lehrt, Hr. Prof. ner. — Die Vorlesungen uͤber symbolisch⸗compara⸗ uk werden fortgesetzt von Hr. Prof. Dr. Middel— nleitung zur symbolischen Theologie der evangeli⸗ giebt, Hr, Pcos. Dr. von Coͤlln. — Ueber die I Wissenschaft liest, Hr. Prof. Lie. Schirmer. Eittenlehre tragt vor, Hr. Prof. Dr. Gaß. Eine der christlichen Moraltheologie giebt, Hr. Lic. Els⸗ siische Theologie lehrt, Hr Prof. Scheibel. Ho⸗ hungen stellt an, Hr. Prof. Dr Gaß. Die hi⸗ ä exegetischen Uebungen der Mitglleder des Kö— sischen Seminars werden die Herren Dr. Dr deldorpf und Cölln zu leiten fortfahren.
ttholische Fakultät. Archaͤologie der Hebräer 3. Prof; Dr. Scholz. — Hermeneutsk des be. Ueber die mit der Lehre Christi sich nicht Elaͤrung der Schriften des neuen Bundes, liest söhler. — Den Unterricht in der hebraͤischen Spra⸗ Derselbe. — Die Buͤcher der Koͤnige und der it Hr. . Dere er Auserwaͤhlte Psal⸗ 6.3 da Buch der Prediger, Hr. Prof. Dr. e Apostelgeschichte setzt fort, Hr. Prof. Dr.
buch. Institutionen des Roͤmischen Rechts, Hr. Prof. Dr. Witte; in Verbindung mit Rechtsgeschichte, Hr. Prof. Re— genbrecht. Pandekten des Römischen Rechts, Hr. Prof. Dr. Madihn, nach seinem Lehrbuche: principia juris roman! ys temäatige disbositi: desgleichen Hr. Prof. Dr. Unterholzner nach seinem Entwurfe zu einem Lehrgebaude des bei den Rö mern geltenden buͤrgerlichen Rechts. Roͤmisches Erbrecht, Hr. Prof. Gaupp. Roͤmisches Pfandrecht, Hr. Prof. Foͤr⸗ ster. Ueber den Titel der Pandekten de pactis, Hr. Prof. linterholzner — Ueber das 3 Buch der Institutionen des Gajus, Hr. Prof. Regenbrecht. Dꝛutsche Staats und Rechtsgeschichte, Hr Prof. Gaupp. Ueber schwierige, in den Quellen des teutschen Rechts vorkommende Ausdruͤcke, Hr. Dr Jarick. — Gemeines und Preußisches Criminalrecht in Verbindung mit dem Criminalprocesse, Hr. Prof. Foͤrster. ( . Arzneykunde. Fortsetzung der Erklarung des Celsus giebt, Hr. r. Lichtenstaͤdt Encyelopaͤdie und Geschichte der mediehischen Wissenschaften tragt vor, Hr. Dr Hent⸗ schel. Die Knochen- und Baͤnderlehre, Hr. Prof. Otto. —
Die vergleichende Anatomie, Derselbe. De Physts gie, H Prof. Otto und Hr. Dr. Fan * a ,,, näkologie nach Carus, Hr. Prof. Andtee. — Allgemeine Pa⸗ thologie lehrt, heiten lehren, Allgemeine Pathologie lehrt, Hr. Dr. Lichtenstäͤdt. nische Pharmacologie, Hr. Dr. Hentschel.
Den ersten Theil der Gy—
r. Dr. Lichtenstaͤdt.
; ĩ Semiologle der Krank— r. Prof. Klose und
Hr. Dr. Guttentag. — 2t. — Botha⸗ Specielle The⸗
Die Briefe des heiligen Paulus an die Galater, ͤ rapie der Apytexien trägt vor, Hr. Prof. Remer. — Therapie