1822 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 06 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

417 denz und Handels-Stadt Königsberg, und die Fahrt auf dem Frischen Haff; vom 14. Maͤrz d. J. Berlin, den 6. April 2622. . Koͤnigl. Debits-Komtoir fuͤr die Allgemeine Gesetz⸗ Sammlung.

Angekommen: Der General- Lieutenant und Divisions⸗ Kommandeur v. Brau se Excellenz, von Frankfurt a. d. O.

Abgereist: Der Kaiserlich = Russische⸗ Feldjaͤger Lieutenant Blumenthal, als Kourier nach Warschau. ü

Durchgerei st. Der Köoͤniglich⸗Franzoͤsische Kabinets⸗Kourier Dragon, von Paris nach St. Petersburg.

Iͤ. Zeitungs⸗Nachrichten.

1 Paris, 27. Maͤrz. In der Sitzung der Deputirten—

Kammer vom 25. wurde das (bereits im v. Stuͤck d. Z. er⸗

waͤhnte) 10. Kapitel des Budgets fuͤr das Ministerium des Innern vorgenommen. Die Kommission hatte auf die ses, 2, 00, oo0 r. betragende Summe, eine Reduktion von 1 Million in Vor— fis gebracht, welche indessen durch eine bedeutende Majori— taͤt verworfen wurde. Hr. de Girardin verlangte die Absetzung einer Summe von go, ooo Fr., welche fuͤr die St. Genovefa— Kirche ausgeworfen waren. Er benutzte diese Gelegen— heit um sich abermals uͤber die Fortschaffung der Gebeine Voltaires und J. J. Rousseaus, und uͤber die Ausloͤschung der Inschrift des sogenannten Pantheons „den großen Maͤnnern das dankbare Vaterland“ zu beklagen.

„Als Deputirter Frankreichs“, sagte er unter andern, „muß ich das Ministerium ersuchen, sich daruͤber zu erklaͤren, was aus den irdischen Ueberresten jener großen Maͤnner geworden ist. Das Ministerium ist nicht allein der Nation, sondern auch dem Auslande dafuͤr verantwortlich. Ja, meine Herrn, auch dem Auslande. Wahrhaft große Maͤnner haben die ganze Welt zum Vaterlande. Als der General Bluͤcher sein Haupt— Quartier in Plessis-Bellevue aufschlug, und den Namen Erme— nonville auf der Karte fand, fragte er: ob dies der Ort sey, wo sich Rousseaus Grab befaͤnde, und auf Bejahung er— klaͤrte er, daß Ermenonville von der Begquartirung gaͤnz— lich befreit bleiben solle. Fast alle Preußische Generale, wel—

che in der Umgegend standen, besuchten die Pappel⸗-Insel und naͤherten sich Rousseaus Grabe mit unbedecktem Haupte. So 2 die Preußen dem Andenken jenes großen Mannes einen

ribut der Ehrfurcht, welche die Franzoͤsische Nation bei dem Ministerium vergeblich sucht. Im Namen dieser, dem Ver— storbenen gebuͤhrenden Ehrfurcht, im Namen Frankreichs, im Namen der aufgeklaͤrten Maͤnner aller Laͤnder, frage ich den Minister des Innern, was er aus Voltaire und Rousseau ge— macht hat?“ (Allgemeines Gelaͤchrer zur Rechten) Obgleich diese Fragen durchaus nicht an ihrer Stelle waren, so verließ Hr. Corbiere doch seinen Platz, um dieselben zu beantworten. „Herr de Girardin“ sagte er, „hat drei Fragen an mich ge⸗ richtet. Was zunaͤchst diesenige betrifft, warum die Inschrift auf der Fagade des Pantheons weggenommen worden, so antworte ich darauf, daß, da dieses Gebaͤude jetzt seine urspruͤngliche Bestim⸗ mung wieder erhalten hat, jede andere Beziehung weichen, mithin auch die Inschrift, der neuen Bestimmung des Gebaͤudes angemes⸗ sen seyn muß. Dieser Gedanke ist eben so naturlich als einfach, und ihm allein ist das Verschwinden jener fruͤheren Inschrift zuzu⸗ schreiben. In Betreff der irdischen Hülle Voltaires u. Roussegus, erwidre ich, daß dieselben in die Gewoͤlbe des Pantheons versetzt worden sind, wo sie sich noch befinden. Was endlich den Wunsch des Hrn. de Girardin anbetrifft, die Gebeine Roussegus wieder nach Ermenonville zu fuͤhreu, so ist das Haupthinderniß, welches der Erfüllung dieses Wunsches entgegensteht, gerade dasselbe Ge⸗ setz von 1794, auf welches Hr. de Girardin sich beruft, und dem nach die Gebeine Voltatres und Rousseaus im Pantheon aufgeho⸗ ben werden sollen. Schon zu jener Zeit ist von der Familie des Hrn. de Girardin, welche sich auf den letzten Willen Rousseaus berief, dieselbe Reklamatton angebracht worden, und schon damals wurde ihnen erklaͤrt, daß dieser letzte Wille, der Familie Girardin kein Recht gebe, das als ein Privat⸗Eigenthum in Anspruch zu nehmen, was als ein Eigenthum der Nation angesehen werden müsse. Die Hauptschwierigkeit bleibt indessen das bestehende Ge⸗ setz, und wenn gleich nicht unuͤbersteigbar, so ist sie doch zu groß, um den Minister des Inneren, der in genauer Befolgung der Gesetze

vor Allen vorangehen muß, zu vermögen, leicht und ruͤcksichtslos.

daruber hinwegzugehen.“ (Beifallsbezeugungen zur Rechten.) Dieser Gegenstand fuͤllte beinahe ausschließlich die ganze Sitzung aus. Hr. de Girardin meinte, daß dasselbe Ge— setz, welches der Auslieferung von Rousseaus Gebeinen an seine Familie, entgegen staͤnde, auch die schoͤne Inschrift auf dem Pantheon angeordnet habe, und dennoch sey letztere wegge— nommen worden; das Gesetz sey daher bereits verletzt. Er bestand schließlich auf die gaͤnzlichs Absetzung der fuͤr den Aus— bau des Pantheons ausgeworfenen go, 900 Fr. Herr de La— meth verlangte, daß diese Summen zur Hälfte, Herr de Chauvelin, daß sie ganz, von der Stadt Paris, welche ein

Rechten.) Hr. de Marcellus beschloß endlich diese un g

batte, wie folgt:

„Wenn ein, der Religion errichteter, und spaͤter em Tempel, seiner ersten Bestimmung zuruͤckgegeben wird, so heilige Kreuz allein jede andere profane Inschrift ersetzen ;!

vermeintlichen Philosophen, welche die Welt wol erleuchta

wie ein verzehrendes Feuer, geeignet Alles um sich her zu

ten, erleuchtet haben, sie müssen verschwinden aus dein,

Religion wiedergewonnenen Tempel, wie eitle Götzen stetsn wahren Gotte fliehen und in Staub versinken.“ Das 10te Kapitel wurde hierauf, ohne

22021, 525 Fr. fuͤr außerordentliche, dem Staate ohh Bauten in den verschiedenen Departements, mit Aug des der Seine. Es wurde nach einigen unbedeutenden ten unverkuͤrzt bewilligt. Die Berathschlagungen uͤber das 12te Kapitel, g fuͤr verschiedene Ausgaben in den Departements, die 8

von 12 Millionen 726, 66 Fr. auswirft, wurden in du ni zung vom 85. begonnen und in der gestrigen fortgesetz. Nan 9 ine Truppen,

Herrn Chaballier und Robin Scevole verlangten eine tende Verminderung, sowol der Gehalte der Praͤfekten,

zu Bestreitung der Buͤreau-Ausgaben, ihnen angem

Extraordinariums. Eben so wurde die gänzliche Absch der General-Sekretaire bei den Praͤfekturen in Vorscht bracht. Der Minister des Inneren vertheidigte indesse saͤmmtlichen Ausgaben. Den Vorschlag des Hrn. Berh Praͤfekten zur Pflicht zu machen, uͤber das ihnen bu Extraordinarium fuͤr die Buͤreau⸗Ausgaben, Rechnung

gen, hielt derselbe fuͤr unzulaͤßig. Hr. Sebastiani n

Meinung des Ministers, daß das Gehalt der Präfekt übermäßig hoch sey, auch daß die General-Sekretas

Nutzen seyen; das den Praͤfekten ausgesetzte Extraordin fand derselbe indessen viel zu hoch, besonders in den kl. Städten, wo jene manchmal einen jahrlichen Ueberscht Zo, ooo Fr. hatten; es sey zwar nicht mehr als billig, d ministrations⸗Kosten vollstaͤndig zu decken, allein ein so tendes Benefiz sey, nachdem die Praͤfekten gut bezahlt den, ein Mißbrauch, welcher abgeschafft werden muͤsse;“ langte daher eine genaue Ausmittelung des Bedarfes schiedenen Praͤfekturen fuͤr Buͤrean? Ausgaben. 6h Kergariou vertheidigte dagegen jene Ausgabe, behaupteth zu große Sparsamkeit dabei uͤbel angebracht sey. Er s aus Erfahrung, da er selbst Praͤfekt gewesen; die einem fekten gebuͤhrende Achtung werde lediglich nach dem Ma des Aufwandes, welchen er mache, abgemessen, und bergl mehr. Es wurde endlich abgestimmt.

des Hrn. Sirieys de Mayrinhae

ten, zur großen Zufriedenheit der linken Selte angenom

Die Kommission hatte eine Verminderung von 181,B 6

auf dasselbe Kapitel vorgeschlagen, und es sollte daruͤber

stimmt werden; allein der Minister des Inneren erklaͤrte zu dieser Reduktion, jetzt, wo bereits der Vorschlan

er

Hrn. Sirieys angenommen worden sey, in keinem Fall

irgen Reduktion, angenommen. Das mute enthaͤlt eine Sums s⸗

äasfuͤhrung dieses st . n diesem Tage selbst

uktion des Prozesses ergiebt, t keinen Augenblick gestoͤrt

Die Vorschlaͤg Herrn Chaballier und Robin-Scevole wurden verworfen; Id d 1. S (auf die Gehalte der fekten eine Summe von 216,000 Fr. zu ersparen) ader gleich das rechte, und das eigentliche Centrum dagegen s

an schritt hierauf zum 123ten Kapitel im Betrage von Il. Bar,oss5 Fr, fuͤr unbestimmte Ausgaben in den De ments, und die Kammer beschloß, daß die auf das vorige el ersparte Summe, dem 14ten Kapitel hinzugefügt wer— Die Berathschlagungen uber das 14 te mußten ver— perden, da die linke Seite bereits ganz leer, und die Ver⸗ g nicht mehr zahlreich genug war. 6 „Möniteur vom as, enthält nunmehr das, vom Könige am 25. ne Gesetz über die Preß⸗-Vergehungen. Das Gesetz wegen Aufsicht uͤber 2. perlodischen Schriften, wird jetzt in der er debattirt. . ö Der e ür, ene. Berwick, Mitglied des Institutes, n 23 mit Tode abgegangen. , . e von 9 hegen der Spitze einer Deputation —— zer Sürgern dem Koͤnige eine zum Andenken des Transports er Hen Uberreste des Herzoges von Berry nach Lille gepraͤgte rreicht, welche das zur Aufbewahrung derselben be—⸗ te Mausoleum mit der Umschrift „desormais entre nous à

ort“ darstellt. . chert daß der General Donadien zum Inspektor

welche den Sanitaͤts Kordon an den Pyrenaͤen gezo⸗

ben, ernannt worden sey. ̃ i g aus La Rochelle vom 21. sprechen von einem Komplot,

gas dortige Militair ausgebruͤtet hatte, und welches durch den

solle.

uth eines der Mitverschwornen noch zeitig genug entdeckt ist. Am 20 oder 21. e d r; auf yz und die Mehrzahl der Offteiere des Regiments, so hie erste Civil⸗-Behdͤrde der Stadt umgebracht thieitig wollte man sich des . . bemaͤchtigen, wo zo, 00 und viel Munition vorhanden waren. n uUnteroffictere sind in den Kasernen, am Vorabende des ñ strafbaren Unternehmens bestimmten Tages, verhaftet worden; . ö . 6 it Dolchen und einer Menge Patronen versehen; auch fan bei 6 mehrere Pamphlets und aufruͤhrerische Lieder. Die daß kein einziger Ober⸗Offizier 1s Komplot verwickelt enn, auch ist die Ruhe der worden. . . * r Bon Lord Burghersh, Englischem Gesandten in Florenz, ist ch eine neue Oper, betitelt „Bajazet“, erschienen, wovon in mn, in einem Sratorium, mehrere Stuͤcke mit vielem Beifalle führt worden sind . . . i Piemonteser, welche bei den vorjaͤhrigen Unruhen in Mon sgurtrt haben, sind vor einigen Tagen hier unter frem⸗ amen verhaftet worden. Mehrere Bewohner der Stadt Marseille haben in einer Adresse sönige ihre Ehrfurcht, Liebe und Anhaͤnglichkeit, und laut ih— nwillen über die Aeußerungen eines Deputirten der Kammer, söielmehr eines Revolutionairs (Hrn. Manuel, in der Sitzung Frankreich gegen die Rückkehr der Bourbons ehegt habe, ausgesprochen. . hat, als vorlaͤusge Unterstuͤtzung fur die, in H aufhaltenden Spanischen Fluͤchtlinge, 2,000 Fr. zur heitung' an die beduͤrftigsten Familten bewilligt.

raphischen Abbildung des Saales der Fran⸗ uns r arh ch chen Deputirten.

Kammer hat bekanntlich das am Ende

Brucke Ludwigs XV. gegenuͤber lie⸗

Dieses ansehnliche Gebaͤude be⸗

Großen in Paris, aus zwei

Zustimmung geben koͤnne. Der Bericht⸗Erstatter, Hr. 6 D'Incourt, nahm hierauf, im Namen der Kommission Reduktions-Vorschlag zuruck. Herr de Lameth und nm

andere Mitglieder der linken

elte bestritten ihm das

hiezu; er allein sey nicht die Kommission, und koͤnne keinen Vorschlag zuruͤcknehmen, ohne sich vorher mit der mission daruͤber berathen zu haben. Hr. Casimir Perie

schuldigte das Ministerium, daß es bei Vorlegung des get nicht genug ins Detail eingehe, und nicht jede er

N

ti

acht sind.

sollte die dreifarbige Fahne auf⸗

werden.

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sammlung neben sich, welche, unter dem Titel Sekretatre, mit ihm

das ureau ausmachen, nebst zwei von der Kammer besoldeten

Officianten, den Sekretaires-Rebakteurs, welche an den Debatten keinen Antheil nehmen koͤnnen, sondern sich begnuaͤgen, das Vor⸗ fallende aufzuzeichnen, und nachher unter Leitung der Sekretaire

das Protokoll aufzusetzen. Vor dem Tische des Praͤsidenten, aber et⸗

was niedriger, steht die Redner⸗-Buͤhne, zu welcher von zwei Sei⸗ ten Stufen hinanführen. Der Redner kehrt also dem Praͤsidenten den Rücken zu; er steht ihm so nahe, daß, wie oft in den Debat⸗ ten vorkommt, eine besondere Besprechung zwischen beiden Statt inden kann. Vor der Sprecher-uͤhne sitzen neun Huissiers in schwar= zem Franzoͤsischem Rocke, eine goldene Kette um den Hals, einen weißen Stab in der Hand. Ihr Geschaͤft ist, fur die gußere Ord⸗ nung zu sorgen und kleine Auftrage auszurichten.

Wenn der Konig in der Versammlung erscheint, werden die Sprecher-Buͤhne, die dahin fuͤhrenden Treppen, so wie die Tische des Praͤsidenten und der Sekretaire weggenommen: alsdann fuͤhrt eine Reihe Stufen in der ganzen Breite des Bogens zu der Er⸗ hoͤhung, auf welcher der Thron des Koͤniges vor den Büuͤsten der drei letzten Monarchen, Ludwig XVI, XVII. und XVIII., qufge⸗ richtet wird. Neben und hinter ihm sitzen die Prinzen des Königl. Hauses, vor ihm, auf den mit reichen Teppichen belegten Stufen, die Minister und Großen, die ihn begleiten. Er tritt durch den dem Throne gegenuͤber liegenden Haupt- Eingang in den Saal. Durch diesen kommt auch täglich der Praͤsident, unter Voraustre⸗ tung der Huissiers, und in Begleitung der Sekretaire, herein. Die Minister kommen aus dem Konferenz⸗Saale, dessen Eingang auf der Zeichnung angedeutet ist; sie erscheinen in dem ministertellen Staatskleide; der Groß⸗Siegelbewahrer in seinem langen, mit Her⸗ melin und Purpur ausgeschlagenen Talar und der Richter⸗Muͤtze toque). Eben daher, und aus dem Salon de la paix, so wte durch den Haupt-Eingang und durch die anderweitigen acht Ein⸗ gange treten die Mitglieder ein; aus vieren dieser Eingaͤnge fuͤh⸗ ren Treppen bis in den untern Raum, aus vier anderen nur bis zur Mitte des Amphitheaters.

Dieses erhebt sich, wie gesagt, in 9 Reihen Baͤnke, wovon die zwei vorderen mit Schreibtischen (bureaux) versehen sind. Die un⸗ terste Bank zur Rechten des Haupt Einganges, wenn man durch denselben eintritt, ist ausschließlich fuͤr die Minister und Königl. Kommissarien bestimmt. Vor ihnen und vor der korrespondirenden Bank, sitzen jn Staatsboten, bestimmt, in feierlichen Auftraͤgen an die Pairskammer gesandt zu werden. 11 y

Die Deputirten nehmen ihre Plaͤtze nach Willkuͤhr ein. Da

es aber naturlich ist, daß Freunde rer, wr, e,. Maͤnner sich einander anschließen, so hat sich dadurch eine rechte und eine linke Seite gebildet. Die fuͤnf durchlaufenden Treppen oder gouloirs bilden naͤmlich in dem Amphitheater vier Abschnitte. Der Ab⸗ schnitt zwischen der ersten und zweiten Treppe zur linken des Praͤ⸗ sidenten, bildet die im engern Sinne sogenannte linke Seite; ihr gegenüber ist die Rechte, die sich aber jetzt weit gegen die Mitte zu erstreckt. Dem Wesen einer repraͤsentativen Verfassung nach, sollte es in der Kammer nur zwei Parteien geben, die ministerielle und die Opposition. Aber durch eine Reihe von dem vorletzten Ministerium begangener Fehler hat sich eine dritte gebildet diese Minister hatten namlich eine doppelte Opposition gegen sich, eine rein royalistische und eine sogenannte liberale, oder vielmehr re= volutiongaire. Gegen beide hatten sie sich eine eigene Partei geschaffen, welche ihre, zwischen Royalismus und Demokratie hin und herschwankende Maßregeln unterstuͤtzte. Unter dem jetzigen Ministerium haben diese Ministeriellen, die sich ohne Anführer und verlassen sehen, noch keinen bestimmten Karakter angenommen: sie neigen sich aber immer mehr gegen die rechte Seite. Die Ab⸗ eordneten, welche zunaͤchst auf beiden Seiten der Haupt-Treppe itzen, heißen das Centrum. Man theilt es in drei Abschnitte, das rechte, das eigentliche und das linke Centrum. Das linke Centrum besteht aus denjenigen Deputirten, welche die vorigen Minister nur alsdann in ihren Maßregeln unterstuͤtzten, wenn sie sich zu revolutionairen mien neigten; das rechte Centrum stimmte fuͤr sie, bei den Vorschlaͤgen, welche sich mit royalistischen Gesin⸗ nungen vertrugen; das eigentliche Centrum in allen. Das linke Centrum haͤlt sich jetzt fast ganz zur linken Seite; es nimmt den Raum ein, welcher hinter der Minister Bank laͤngs der Treppe hingeht, welche die eigentliche linke Seite begraͤnzt. Das rechte Centrum sitzt zwischen den beiden, unter der öffentlichen Tribune derabkommen⸗ den ganzen und halben Treppen: es bildet jetzt nebst der rechten Seite die wahre Ministerial⸗Partei; eine Ministertal⸗Partei, die sich von der vorigen dadurch unterscheidet, daß diese aus Deputir⸗ ten bestand, welche durch den Einfluß der Minister gewahlt wa⸗ ren, oder von ihnen Befoͤrderungen und andere Vortheile erwar⸗ teten, da hingegen die neue Ministerial Partei die wahre Schoͤpfe⸗ rin des Ministertums ist, welches durch sie entstanden und aus ihrer Mitte ausgegangen ist. Die neue Ministerial-Partet, etwa 250 Köpfe stark, macht die Majorttaͤt aus, welche bis auf Zoo steigt, wenn das eigentliche Centrum mtt den Ministern stimmt. Dil g, nister haben 360 Stimmen fuͤr sich, gegen 80, wenn auch das linke Centrum sich zu ihnen schlaͤgt, und sie nicht von dem Fragment verlassen werden, welches man die Aeußerste Rechte nennt. Dieses besteht aus einigen royalistischen Abgeordneten, wie der Graf La⸗ bourdonnaye, de la Lot, Dudon, Donadieu, welche in einzelnen Punkten von dem System der Minister abweichen. . Hinter dem Ampbitheater der Deputirten erheben sich die Tri— bunen der Zuhörer, in welche man von autzen eintritt; der Prinz

von Condé hat sich einen kleinen Raum vorbehalten, andere grö⸗ ßere sind fuͤr den Staatsrath, die fremden Gesandten und die Pairs abgefondert. Die Journalisten haben ihre eigene über dem Haupt⸗Eingange; sonst saßen sie in den beiden breiten Gaͤngen, die nach den Seiten führen; jetzt hat nur noch der Stenogräph des Moniteurs einen privilegirten Platz daselbst. 3

Bei den Namen wird man bemerken, daß die Häupter der Opposition: Benjamin Constant, Manuel, Chauveltn, Coreelles und Bignon, gleichsam als ö das dͤußerste linke En⸗ de einnehmen. Eben so saß sonst Villele, als Haupt der Royali⸗

jaͤhrliches Einkommen von 40 Millionen habe, uͤbernommen uͤuͤhne, und erkannte dem Koͤnige die Befugniß zu, die werde, da das Pantheon, dem katholischen Gottesdienste zu⸗— t ruͤckgegeben, jetzt wieder ein Eigenthum der Stadt geworden sey; die heisige Genovefa sey uͤberdies die Schutzpatronin von Paris; bewillige man jetzt jene Summe, so durften fuͤr die folgenden Jahre leicht noch größere gefodert werden, da ein öffentliches Geruͤcht behaupte, daß man damit umgehe, das

Pantheon kuͤnftig den Jesuiten einzuraͤumen. (Gelaͤchter zur

sten, da wo jetzt Piet sitzt; neben ihm Corbiere. Auf der Mini⸗ ster Bank hat man nur die lag; der drei angedeutet, die zugleich Deputirte sind. Die Minister sitzen nach der gels ibrer Depar⸗ tements in folgender Ordnung Sa Grandeur Messire de peyron- net, Groß Siegel Bewahrer, zuerst, alsdann die Minister der Aus. waͤrtigen Angelegenheiten, des Innern, des Kriegswesens, der Ma⸗ rine ünd der Finanzen. Der siebente, namlich der Minister des Kbͤnigl. Hauseß, ist nur dem Khnige verantwortlich, und also von

amten zu ö , der Kammer einzig und allein abe i igen 6 n gn n , n en, Recht, ihre Besoldungen festzusetzen; zugleich tadelte M unter der Tribune der Four altsten. 9 hrt e

. ö n n, 6a er fich er rere mitten durch das Amphithegter, töelches hiedurch in zwe habe, aus eigener Bewegung den Reduktions, Vonschla e serbest e nnr mn, den untern e , . . Kommission zuruͤckzunehmen. Es wurde endlich uͤber if , , . in der Hel n . letzteren abgestimmt und derselbe durch eine bedeutende ausfält, Juf dieser Erhohung sitzt in der Mitte der Praͤ⸗ ritaͤt verworfen. auf beiden Seiten hat er bie vier Mitglieder der Ver⸗

. ,,, , , ,,, Gen, de ge, wd, , en, nenn, n rs mn, n. ö