1822 / 46 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 16 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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8 del Parque sein Nachfolger. Als Riego des Kommandos von rragonien beraubt wurde, strbmte eine große Menge Bewohner von Madrid nach dem Hotel der Munieipalitaͤt, um gegen diese Maßregel, in der sie eine Verletzung der Konstitution fand, or. stellungen zu machen. Der Herzog, ein irg Greis, erschien auf dem Balkon seines, jenem Hotel gegenuͤber liegenden Pallastes, hielt eine kleine Rede an das Volk, zog einen Dolch, und zeigte ihn den Zuschauern, mit den Worten: „Ich bin freilich alt, aber noch hat mein Arm nicht alle Kraft verlohren, noch werd ich im Stande seyn, dem Ersten, der es wagen wollte, unser Vaterland zu unterjochen, diesen Dolch ins Herz zu stoßen.“

Die Bewohner von Kadir haben bei den Kortes wiederholt darauf angetragen die vorigen Minister unter Anklage zu stellen, und unterstuͤtzen ihr Gesuch mit auallenden Thatsachen.

Der Zolldirektor der i n Malaga hat ein blutiges Ge⸗ fecht gegen Soo Schleichhaͤndler bei Velez bestanden, die ihn und seine 50 Reiter anfangs in die Flucht schlugen; dann er⸗ hielt er Verstaͤrkung, eroberte ihr Dorf und 200 Saumladungen mit Waaren.

Zu Orihuela hat das Volk den Gen. Riego im Bildnisse ge⸗ haͤngt. Die Minister sollen dieses Frevels halber, vor der Barre der Kortes Rede und Antwort geben.

Obleich die Kortes am 2. mit 87 gegen 53 Stimmen beschlos⸗ sen hatten, daß uͤber die, durch die Finanz-Kommission vorgeschla⸗ gene Steuer⸗Herahsetzung zu deliberiren sey, so haben doch die Mi⸗ nister in den folgenden Sitzungen einen Sieg davon getragen; es ist ihnen wenigstens gelungen, den Vorschlag zu modlfiiren. Die Kommission nahm einige ihrer Grundlagen selbst zuruͤck, bestand aber auf dem ten Artikel, wonach das Budget auf ein Marimum von 500 Millisnen gesetzt werden soll. Dieses bestritten die Mi— nister lebhaft, und es ward auch schließlich mit go gegen 53 Stim— men verworfen. yr. Ferrer wollte den Finanz⸗Minister, weil er zu anmaßend spreche, zur Ordung gerufen wissen; allein der Praͤsident . mit *r Geistes⸗Gegenwart die Sitzung bis zum folgenden

age auf.

Der bei dem hiesigen Königl. Theater als erster tragischer Schauspieler angestellte Isidoro Maiquez, der Talma Spaniens, bezieht ein Jahrgehalt von zo, 000 Realen, 25600 Rthlrn. Pr. Kour.

Ma dei ra, 12. Febr. Die hier garnisonirenden Portugisischen Truppen haben die ganze Insel in Besitz genommen, und die Ka⸗ nonen des Forts gegen die Stadt gerichtet. Den ersten Anlaß zum Mißvergnuͤgen der Soldaten gab ein Priester, der in einer Schrift das Betragen des Militairs bei der letzten Revolutton in Portu⸗ gal sehr getadelt hatte. Die Soldaten holten diesen Priester aus bem Wohnplatze der Geistlichen, peitschten ihn durch die Straßen und ließen ihn halb todt liegen; mitleidige Bewohner nahmen sich seiner an, und brachten ihn zum Gouverneur. Dieser erließ sehr strenge Mandate gegen diese Ausschweifungen, und dadurch brach der Aufstand unter der ganzen Besatzung aus, dessen Folgen noch nicht abzusehen sind.

Rio Fan eiro, 28. Jan. Es leidet jetzt fast keinen Zweifel mehr, daß der Prinz Regent als Koͤnig von Brasilien werde proklamirt werden. Schon am gten uͤberbrachte die Behörde demselben eine Botschaft, worauf der Prinz Regent erwiderte: „Ueberzeugt, daß die Gegenwart meiner Person in Brasilien zum Besten der ganzen Portugisischen Nation fuͤhren muͤsse, und da der Wunsch einiger Provinzen solche sogar fodert, werde ich meine Abreise einstellen, bis die Kortes und mein Durchl. Vater und Herr, mit voller Kenntniß dessen, was sich zugetragen, daruͤber be⸗ rathschlagt haben werden.“

.

Brieg (Reg. Bez. Breslau). Zwoͤlf hiesigen Buͤrgern, wel⸗ che vor 3o und mehreren Ighren, das Buͤrger⸗Recht erworben, feierten ihre jungeren Mitbürger am 18. Maͤrz, auf Veranlassung bes Magistrates, ihr Jubelfest, auf eine angemessene und ansiaͤn⸗ dige Weise. Eine Deputation der Stadt-Verordneten hatte sie zu der Festlichkeit eingeladen; sie wurden zu Wagen nach dem Mentzelschen Gartensaale abgeholt. Einige von ihnen erschienen in dem nämlichen Ehrenkleide, das sie, vor langen Jahren, an ih⸗ rem Hochzeit Tage getragen; an der Schwelle des Saales wurden sie vom Magistrate und einer Deputation der Stadt Verordneten empfangen, und der Pastor prim. Gubalke sprach ein ruͤhrendes Gebet zum Herrn der Welt fuͤr die Jubel-Greise. Als dieselben hierauf an der Festtafel, auf den fuͤr sie bestimmten Ehrenplaͤtzen, sich niedergelassen, ward jedem von ihnen, ein neuer Buͤrgerbrief zugestellt, kraft dessen sie von allen staͤdtischen Ahgaben und Lasten befreit wurden; zugleich lag der Betrag der Kosten beigefuͤgt, die sie 9. 50 Jahren fuͤr die Gewinnung des Buͤrger⸗Rechtes entrich⸗ tet hatten.

Königsberg in Pr. Am 1. April feierte der Königl. Geh. Rath, Hof⸗Post⸗Direktor und des Rothen Adler⸗Ordens Ritter, v. Madeweis, sein funfzigiaͤhriges Dienst⸗Jubilaͤum.

ELSwenberg (Reg. Bez. Liegnitz, 8. April. Ven der Treue der Hunde liefert folgende Geschichte ein abermaliges ruͤhrendes Bei⸗ spiel. Aus dem Busche bei Gebhardsdorf erscholl am 6 d. Mein klaͤg⸗ liches Hunde⸗Geheul, welches immer lauter und dringender ward. Man ging endlich hin, um zu sehen, was da vorgefallen, und fand einen fremden Mann an einem Baume aufgeknüͤpft, und neben ihm, am Stamme, seinen Hund, der sich klaͤglich gebehrdete; das arme verlassene Thier war vor Bangigkeit an den Entseelten hin⸗ aufgesprungen, und hatte, gleichsam um das Aeußerste daran zu e . und seinen Herrn vom Tode zu retten, ihm einige Klei⸗

ungsstuͤcke zerfetzt, und, da auch dies nicht geholfen, ihm alles Fleisch von dem rechten Arme, bis an den Ellenbogen hinguf, ab⸗ r en. Jetzt sich dem Leichnam zu naͤhern, war eine Aufgabe.

as Thier vertheidigte ihn mit der heftigsten Wuth. Es waͤre ein leichtes gewesen, den Hund durch eine Kugel zu Boden zu strecken; aber keiner der Umstehenden mochte es über das Herz bringen, die⸗ ser seltenen Treue solchen Lohn zu geben. Es gelang endlich, ihn auf andere Weise zu gewaltigen. Die mit dem Erhaͤngten nun vorgenommenen Wiederbelebungs⸗Versuche blieben erfolglos. Der Leichnam ward zur Gerichts⸗Staͤtte gehracht, um obdueirt zu wer⸗

Gedruckt hei Hayn.

Tag

St.

25

Heute ist Tag, Er liegt in der Naͤhe seines Herrn,

Amsterdam Hamburg Berlin. . London. z0C. . Mailand *

Wien effect. Augsburg

Frankfurt Lyon. Bordeaux

60 C 5 C. 6 F. 75 C. 80 C. 75 C. Bank Aktien, Jouissance v Jan. 1822. 1560 F. Stadt-⸗Obligationen, Jouissaner

den. Der treue Hund folgte mit tief zur Erde gesenktem 9 der dritte Tag, und er hat noch keinen Bissen geft— und win elt fast fortwaß

und Nacht.

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.

Paris, 6. April.

Ein Monat. Drei Monat. 86 * A.

0

.

182 .. . 2p. .. K w Petersb. . . . * p.

. Jouissance vom 22. Maͤrz 18282. 8 bo C. 55 C. 50 C. 40 C. 30 C. 40 C. 15 C. 0 C. 256 C. 30 C. 0 C. 60 C.

* L D

Dr Dt 81

5 pCt. Kon

April 1822. 1830 F.

Kourse notirt, doch ist verschiedenes gewechselt worden.

Hamburg, 9. April. Des Festes wegen wurden

sterdam 2 Mon. zu 1063 Geld, k. S. sehr gesucht.

2 Mon. à 36 Schill. 6 Den. begehrt. 263 Jun. à 4113 Schill. zu lassen.

5.

M. 2 Mon. à 1465 zu haben. BDaͤnische Anl. erste Au pCt. 3

326 323

Paris 2 * Breslau sehr begehrt, Wien in effectiv 2! Frankf

1

Schill. gut zu lassen.

Augsburg 2 Mon. à 1473 Geld.

* E

Zinsen gos . 91; desgleichen à 5

pCt. x zweite Abtheil. à 5 pCt. Zinsen 8x7 . 64

663.

Preuß. Praͤmienscheine à 1933 Mrk. Briefe, ig2* Mrk.

Preuß. Engl. Anl. àz 867 Briefe, 663 Geld Non zu haben, à 645 pCt. zu lassen. Oest

sche Anl. à 85 das Loos von 100 Fl., per kontant à 109 per. Dec. us

Metalliques auf 3 Mön. Zeit à 743 Briefe und Geld.

kaͤufer. Hamburg 8 Mon. à 1537 pCt., kurz à 1653

Berlin, 12 April. London 3 Mon. à 7 Rthlr.

b t

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Geld. m

Stück. Berlin, Dienstag den isten April 1822.

Kronik des Tages.

Fe. Majestaͤt der Konig haben dem Gehelmen⸗Nathe, Di shieselbst, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit saub, zu verleihen geruhet.

Be. Majestat der Koͤnig hab Klop mann, Hauptmann zu johanniter⸗Orden zu verleihen geruhet. Des Koöͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruhet, den denten des Ober-Landes-Gerichts zu Köslin, von Goͤtz e, licher Eigenschaft an das Ober⸗Landes⸗Gericht von Ober— r, zu versetzen

Psien, zu Ratibo . kent Der Ober⸗-Landes⸗Gerichts⸗

In gekommen: Davidoff, als Kourier

en dem Baron Friedrich Doblen in Kurland, den eruhet.

Vice⸗Praͤsident rollm ann, von Magdeburg. der Russisch Kaiserliche Feldjäger

t. Petersburg. r . bger eist: Der Regierungs⸗Chef⸗Praͤsident von Hippel

Narienwerder.

2341

Trassanten. Amsterdam 2 Mon. 4 1443 pCt., ?!

2 Mon. à 84 pCt.

Augsburg 2 Mon. à 1053 pCt

Frankfurt a. M. 2 Mon. à 1043 pCt., Wien in 20

Mon. à 1055 pCt. pCt. zu haben. Diskonto 3 pCt. mehr Geld als Brie rich à 1153 pCt. zu haben à 11435 pCt. zu lass ßische Praͤmien⸗Staats⸗Schuld⸗Scheine 3 995 pCt. Staats-Schuld-Schelne 3 71 pCt. Verkaͤufer

Friedrich Preu ber

pCt. pCt. 663

9 * ss ; f ? 2 ) 1 ; 70 * 8 t zl 122 2 z ; j = tionen pr. Kassa und auf 3 Mon. taͤglich à 795 pCt. mußerst wichtig hielt.

Oestr. Anl. in Loosen 4 100

ben

St. Petersburg 3 Wochen dato“

422

Sd or

Abnehmer. Engl. Anleihe à 925 pCt. zu haben

zu lassen.

pCt. Briefe, à 86 pCt. Geld. Hestr. 5 pCtg. M

und zu lassen.

December à 1185 pCt. ausgeboten.

ä o itel e, Sonnab. 13. April. Im Schauspiel⸗Hause: Der Frei

Oper in 3 Abtheil., von F. Kind. Musik von K. M. v.

lungen, von Kotzebue.

Parquet⸗-Billets, und Billets des 3Zten Ranges sis

Folge fruͤherer schriftlichen Meldungen bereits vergeben. der Etlaven

In Potsdam: Armuth und Edelsinn, Lustsp. in 32 (Neu einstudirt.“ Hierauf: Pas

getanzt von Mlle. Lampery. Pas de deux, getanzt von

Roͤnisch und g Mlle. Lemiere, Mad. Hoguet⸗Vestris und Hrn. Hoguet.

zart.

K. Blum. Ballet in 2 Abtheilungen, von J.

Herrn Hagemeister. Sonnt. 14. Im Opern⸗Hause: Die Zauberfloͤte, (Mlle. Minna Schaffer: Koͤnigin der Nacht.)

Hierauf: Die Eifersuͤchtigen auf dem Lande, L. Milon.

Persuis.

Mont. 15. Im Opern ⸗Hause: Preeiosa, Schaus

Gesang und Tanz, in 5 Abtheilungen, vom Koͤnigl. E

spieler P. A. Wolff.

Musik von K. M. v. Weber.

Eunike: Wiarda.)

10. April. 11. April.

12. April.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung

A. 6 532. * gebrochner Himmel F. 287 32“ ** hell, Reif, Nachtfrost, . 4. 63 ar trüb, Sonnenblicke, . .

3 frisch. M. 28) 371652 4* Wind, trüb, unang

Redakteur

Norwegische Anl. . Kourse 150 p

ben ward, in gedraͤngter Kuͤr

Pas de trois, getanzBl J che n einen zehnfachen Tod, bevor sie aun den ingen, wo ihrer schließlich die Sklaverei wartet; in 2 ĩ 8 jssweder' WMukk va dite Sklaven⸗Haͤndler schon in Oper in 2 Abtheilungen, von E. Schikaneder. Musik vos . . h zl

aM geschmaͤlert werde. In Potsdam: Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville 1 sj schaͤndlich und leske in 1 Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen, frei bearbeitssesee nicht streng genug find,; en, welche offenbar zu gel

Musisß

übrigen Mitbuͤrger zuruͤ

mmen, in die Englischen Häfen ge * zertden,

3eitungs-Nachrichten.

1

maris, 6. April. In der Sitzung der Deputirten⸗ Kam, m 3., beschloß Hr. Boscal de Réöals seine, Tages zu—

fangene langweilige Rede, worin er schließlich auf eine r Zoo, ooo Fr. fuͤr die Kolonie Senegal antrug. Duhamel hingegen erklärte sich gegen jede Reduktion auf Kolonien, da er die Erhaltung dreselben Nach ihm bestieg Hr. Benjamin vorzuͤglich um nähere Aufklarun— klaven-Handels zu verlangen

nnges sarniß von 1,

Kapitel der

tant die Redner⸗Buͤhne, äber die jetzige Lage des S Ftheilen seine Rede, we

ze mit. unter andern, „haben die die Unzulaͤnglichkeit unserer

Vor zwei Jahren,“ sagte er bereits in in,, ein Betreff dieses, wie ste feld est

ö irre r un doch ist bis heute in dieser Beziehung Das traurige Resultat dieser Saumseligkeit in,

Handel fortbesteht, und eben dadurch, daß er ge⸗ ö zwar verboten, aber gesetzlich nicht hart genug bestraft ist, ni so grausamer getrieben wird. Eingesperrt und aufgehaͤuft

geren Schiffsraͤnmen und in größerer Anzahl, um den Spaͤ⸗

teren der Euglischen Aufpasser zu entgehen, leiden die Schwar⸗

i Ort ihrer Bestimmung

2

z geschehen.

eich mit in Rechnung, damit ihr Gewinn Warum dauert dieses, von dem ganzen ehrlos erklaͤrte Gewerbe noch fort? weil weil sie nur zwei Strafen an⸗ inde sind, die Konfiskation, und die abzunehmende Befugniß, kuͤnftig fe der Konfiskation ist aber aus ch, weil der Gewinn bei jenem hel 2 bis zoo pCt. betraͤgt, und mithin eine gegluͤckte Expedi⸗ zehn fehlgeschlagene aufhebt. Die zweite Strafe aber ist noch rkfkamer. es wird dadurch eine bloße Standes⸗Veraͤnderung eigefuͤhrt, da derjenige, welcher sich durch jenen Handel be⸗ ert hat, und den endlich die Strafe betrifft, in die Masse sei⸗ ck tritt und einen andern Erwerb⸗ gergrelft, In inanchen andern Landern harret dagegen set— Degradation, Gefangenschaft, ja der Tod, und diese Strafe ahrlich nicht zu hart. Aber auch in Absicht auf Frankreichs Na— lhre, ist die Bilde des gegenwartigen Gesetzes von einem hiedenen Rachtheile; der Sklüven⸗Handel ist der Grund oder zorwand zu den vteien Beleidigungen, denen die Franzbsische ge von Seiten der Englaͤnder unterworfen ist; ob aus Egois⸗ oder aus Menschenliebe, will ich dahingestellt seyn lassen: ge⸗ 4 es geschieht, daß unsere Schiffe unter dem Vorwande, e Seeräuberei oder Sklaveit⸗Handel treiben, angehalten, fest⸗ schleppt und daselbst gerich= eziehung nothwendig, den

setze gänzlich zu unterdruͤk⸗

sberfuͤhrten Schiffs⸗Kapitain chiff zu fuͤhren. Die Straf Grunde durchaus unzulaͤngli

Es ist daher in jeder B ven-Handel durch die strengsten Ge

die Menschlichkelt, die Klugheit und das Gefuͤhl unserer ei⸗

in den welche ihn dulden; er bevblkert unsere Kolonien mit Menschen,

Wurde gebieten es; denn jener Handel brandmarkt

genen Augen von ganz Europa die, welche ihn treiben, und die,

welche kuͤnftig unsere aͤrgsten Feinde werden, wovon St. Domingo

ein Beispiel liefert; endlich unterwirft er unsere Schiffe dem Ue⸗ bermuthe einer fremden Nation, was die Listen der Englischen Ad⸗ miralttat uns hinlaͤnglich bezeugen Insel Senegal begehrten 1200,00 Fr. bewillige, verlange ich zu vwissen, wann das Gesetz iber den Sklaven⸗-Handel endlich verbes⸗

Bevor ich daher die fuͤr die

n wird?“

Der Graf Vaublane ergrif hlerauf das Wort, u. meinte, daß sein Vorgaͤnger von der Frage abweiche; es handle sich im 11ten Ka⸗ pitel des Budget fuͤr das Ministertum der Marine, blos von den Kolonien, nicht aber vom Sklaven⸗ Handel:; was uͤbrigens die⸗ sen letzteren anbetreffe, so beschaͤftige die Regierung sich ernstlich

sert werde

mit den Mitteln, demselben ein Ziel zu setzen. In HYetreff der Ko⸗ lonien, meinte Herr von Vaublane, daß er nicht urtheile, wie der Graf Sebastiani, und manche Andere, welche bald eine Marine zu Unterstützung der Kolonten, bald Kolonien zu Unterstützung der Marine verlangten, und sich blos in die em Kreise bewegten; er fage sich, daß Frankreich eine große Küsten Ausdetz rung habe, und daß, könnte es auch aller Kolonta!⸗Waaren entbehren, es schon deshalb, und um zu verhüthen, daß seine Nachbarn seine Kuͤsten nicht insultirten, einer Marine nothwendig bedürfe. Der Redner sprach hierauf uͤber den mannigfachen Nutzen; von welchem dte Kolonten fuüͤr Frankreichs Inbustrie und inneren Handel wären, und stellte am Schlusfe seiner Rede, eine Parallele zwischen den Vor—⸗ theilen, welchen die Antille, und denen, welche Sstindien darbieten, auf, worauf er behauptete, daß, haͤtte England zwischen beiden zu wahlen, und waͤre es gendthigt, den Handel mit jenen oder dtejem aufzugeben, es ohne Zweifel Ostindien aufopfern wurde, um Ia⸗ malka zu behalten; eine Behauptung, die der Redner aus Broug⸗

gn, F9d 6 .

st eingestehen, entehrenden

ng noch

wa auch berech voraus die Sterblichkeit threr

.

genommen wurden.

hams veruͤhmten Werke: „Ueber die Kolanial Politik der Europaͤt⸗ . Maͤchte“ herleiten wollte, welche die Linke indessen nicht

theilte.

Nach Herrn von Vaublane betraten hoch die Herrn Latsns

de Vtllevsque und von Lameth die Bühne. Ueber die Frage, ob

die Rede des letzteren, worin derselbe das Ministertum und dessen

Anhaͤnger heftig angegriffen hatte, gedruckt werden solle, waren die

Meinungen getheilt; es mußte daher zum Namens⸗ Aufruf geschrit⸗

ten werden, worauf der Druck mit 165 gegen 124 Stimmen ver⸗ worfen wurde. Der Graf Foy verlangte hierauf einige Aufklaͤrun⸗

ich nicht ein einziges Mal unter— gen über die Kolonie Mana in Guiang, wobei er das Kolonisa⸗

ons-System im allgemeinen tadelte, und auch auf den Sklaven⸗ del zurückkam. Er trug uͤberdies auf eine Ersparniß von o, ooo Fr. auf die Kosten der Vertheidigungs-Anstalten der Kolo⸗ nien an. Der Marine⸗-⸗Minister fand diese letztere noch zu gering, und bedauerte daß die Finanzen des Staates es nicht zulteßen, auf diesen Artikel noch eine groͤßere Summe zu verwenden Die Kolonie auf Mana vertheidigte er, und in Betreff des Sklaven⸗

Handels meinte er, daß es dabei nicht sowol auf haͤrtere Strafen, als auf eine strenge Aufsicht ankomme; Frankreich halte zu diesem Behufe mehrere Schiffe, welche an den Kuͤsten Afrikas kreuzten, um jenen Handel zu verhüͤthen; auch seyen bereits s Schiffe, welche man deshalb in Berdacht gehabt, aufgebracht worden, wovon 2a kon- demnirt, 14 freigesprochen und 13 gegenwartig noch in Klage be⸗ griffen feyen. Nachdem die Herrn Rianuel und Laine noch uber denselben Gegenstand gesprochen, wurden endlich saͤmmtliche Re⸗ duktions Vorschlaͤge verworfen, und das 11te und letzte Kapitel des Budget fuͤr das Marine⸗Ministerium angenommen.

In der Sitzung vom 4ten trug der Praͤsident zuerst vier Ur⸗ laub8s Gesuche von Mitgtiedern der Kammer vor, welche theils Krankheits, theils Geschaͤfte⸗ halber sich zu entfernen wuͤnschten. Es warde davon nur eins Krankheits halber bewilligt; die drei anderen aber wurden abgeschlagen. Man ging hierauf zu dem Budget für das Finanz Ministerium uͤber. Die Berathschlagun⸗ gen konnten indessen erst um 3 uhr beginnen, da bis dahin die Kammer noch nicht vollzählig war. Das erste und zweite Kapitel (Leib⸗Renten 10,400,000 Fr. und Pensionen 4 421, 8oo Fr.) wurde ohne Weiteres angenommen. Auf das dritte Kapitel, wel ches an Interessen fuͤr Kautionen die Summe von 10 Millio⸗

nen enthält, verlangte Hr. Bogne de Faye eine Ersparniß von 2Jo, oo Fr, wogegen aber der Fingnz⸗Minister protestirte, und worauf solche verworfen wurde. Eben so wurde ein Reduktions⸗ Borschlag des Hrn. Sirieys von 17000 Fr. auf das vierte Ka⸗ pitel, im Betrage von 11,600,000 Fr. fuͤr die Dienst⸗ und Geld⸗ Geschaͤfts⸗Kosten (EJais de service et de négociation) verwor⸗ fen. Der Finanz⸗Minister gab bei dieser Gelegenheit einige Aufschlusse über die Lage seines Ministeriums am iasten April, welche von der ganzen Versammlung unter vielem Interesse auf⸗ g Das gte Kapitel: Spezial⸗Kredit zur Be⸗ jahlung der Interessen auf die, den fremden Maͤchten gezahlten 100 Millonen 1,500,009 Fr., wurde ebenfalls nach einer unbedeu⸗ tenden Diskussion bewilligt. Auf das 6te Kapitel, welches eine Dotation von 2 Millionen fuͤr die Pairskammer enthaͤlt, waren