1822 / 46 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 16 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

65 drei Reduktionen von den Generalen Sebastiani, Foy und Herrn Laisné de Villevaque vorgeschlagen worden. Der erstere behaup⸗

tete, daß die Pairskammer, nach ihrer jetzigen Organifation, nichts

als ein Korps von Sinecuren sey; die Minister legten über

diese Sinecuren keine Rechnung ab; allerdings muͤffe der Kö⸗ 1 diejenigen Pairs unterstützen, welche durch unglücks— alle herunter gekommen seyen und sich außer Stande befanden,

ie Wurde ihres Ranges zu behaupten: aber die Verordnungen, wodurch dergleichen National⸗Unterstuͤtzungen bewilligt wurden, muͤßten oͤffentlich seyn, und nichts unter der Hand geschehen; um

daher die Minister zu zwingen, ein ordentliches Organisations-Ge— setz der Pairs Kammer vorzulegen, verlange er, daß jene Ausgaben vorlaufig um 1,100,000 herabgesetzt wuüͤrden. Der Graf

Foy war im allgemeinen derselben Meinung, und fuͤgte noch hin⸗

zu, daß es unwuͤrdig sey, auf welche Art die Pairs ihre Pensionen erhielten; es geschaͤhe nicht einmal in Folge eines Brevets oder einer Verordnung des Königes, sondern durchaus willkürlich, ver⸗ mittels einer Liste, welche nach Belieben erhöht oder erniedrigt werde. Nach ihm entwickelte Hr. Laisns de Villeveque seine Ansicht der Sache, worauf der Finanz-Minister die Rednerbuͤhne bestieg, jene verschiedenen Beschuldigungen widerlegte, und er— klaͤrte, daß die Regierung laͤngst damit umgehe, uͤber die Dotation der Pairs ein Gesetz abzufassen, und daß nur die der Kammer vorzulegenden wichtigeren Gegenstaͤnde Schuld gewesen, daß sol—⸗ ches bisher noch nicht geschehen sey. —Es wurden hierauf saͤmmt— liche Ersparnisse verworfen und das 6te Kapitel unverküͤrzt ange— nommen. Die naͤchste Sitzung ist auf heute verlegt worden.

Einige Win'köpfe haben behauptet, daß das Duell zwischen den Generalen Lafont u. Seméle, einen neuen Beweis von der Unver— letzbarkeit der Herrn Deputirten liefere.

Man versichert, daß der, bei der Franzoͤsischen Gesandtschaft in London angestellt gewesene, und durch Herrn von Marcellus er— setzte Herr v. Caraman, zum Gesandten in Stuttgart hestimmt sey.

Die mit der nf t er, üntersuchung des Thierkreises von Denderah beauftragt gewesene Kommission, hat diese nun— mehr beendigt, und stimmt in ihrem desfallsigen Berichte für dessen , weshalb man Ursache hat, zu glauben, daß dieses sch ne Monument Frankreich verbleiben 64

Daß Madam Fodor die Pariser Buͤhne verlaͤßt, um nach Italien zu gehen, und Perlet, den das Franzoͤsische Theg— ter hartnäckig in Anspruch nimmt, weil er Zögling des Conserva— toirs de mäsique, nicht mehr die Scene des Gymnase erheitert, ge—⸗ reicht zum großen Herzeleid aller Kunstfreunde. Dagegen haben

sie den, freilich nicht sattsamen Trost, Potier wieder in den Va- riet, zu sehn, wo seine Gaben sich besser entwickeln, als in dem fuͤr sie zu weitem Umfange des Schauspielhauses St. Martin. Perlet will lieber seiner Kunst entsagen oder damit ins Ausland ziehen, als sich den Sekretairs des Théarre frangais beigesellen, die sich, wie das Publikum meint, ihn blos anzueignen 3 um sein Talent in Nebenrollen zu ersticken.

Am z3ten April hat Longchamp angefangen, die ganze schoͤne und reiche Welt in Bewegung zu setzen. Der Luxus dieses Jahres uͤbertrifft den aller vorigen.

General Berton scheint noch immer in der Vendee sein We⸗ sen zu treiben.

Der Minister des Inneren hat der Wittwe des ungluͤcklichen

u unschuldigen . S. Nr. 123 d. Z. von igan), als vorlaustge Unterstuͤtzung in ihrer bedraͤngten Lage, Zoo Fr. auszahlen lassen,

mit dem Hinzufuͤgen, daß er bedaure, fuͤr den Augenblick nicht mehr thun zu koͤnnen; es sey indessen zu hoffen, daß die gerechte Sorgfalt, mit der das ungluͤckliche Ereigniß beleuchtet werde, dessen Opfer ihr Mann geworden, auf anderen Wegen eine angemesse— nere Genugthuung herbeiführen werde.

Die neu gebildete Asiatische Gesellschaft hat am 1. April ihre erste Sitzung gehalten. Zum Ehren⸗Praͤstidenten ward der Herzog von Orleans, zum Praͤsidenten Hr. von Sacy gewaͤhlt.

Lyon, 2. April. Nachrichten aus Lissabon vom 10. Maͤrz sprechen, ganz im Widerspruche mit den Nachrichten aus Rio Ja⸗ neiro, von der nahen Ankunft des Kronprinzen aus Brasilien, und versichern das beste Einverstaͤndniß zwischen heiden Regentschaften, wodurch die Hebung aller Mißverstaͤndnisse sich erwarten lasse.

Marseille, 30. Maͤrz. Die neusten Briefe aus Cypern ge⸗ ben ein trauriges Bild von der dortigen Lage der Dinge. Das Tuͤrkische Gouvernement hat 400 Mann Araber und Alhaneser verabschiedet. Diese schon seit geraumer Zeit ohne Sold und ohne Mittel zur Einschiffung, unwilllg uber die Art ihrer Behandlung, haben einen großen Theil der Insel verheert. Sechszehn Doͤrfer sind total entvblkert; die ungluͤcklichen Christen irren in den Ge⸗ birgen umher, wo sie dem Hungertode preisgegeben sind; die Tuͤr⸗ ken haben alle Lebensmittel, deren sie habhaft werden konnten, in die Festungen gebracht; der Ackerbau ist ganzlich verlassen, die dort angefessenen Europaäischen Familien schicken sich an, das Land zu verlassen, wiewol die Konsuls noch in ziemlich guter Eintracht mit dem Gouvernement stehen.

London, 5. April. Die Herzogin von Clarence soll sich in gesegneten Leibes-Umstaͤnden befinden. Die Ostindische Kompagnie hat den Oberst-Lieut. Walker zum Gouverneur von St. Helena ernannt. Das Ober⸗Haus vertagte m sich vorge— stern bis zum 1gten dieses. .

Durch das Fallen des Talgpreises (der in der Besorgniß, daß ein erhoͤhter Einfuhr-Zoll eintreten werde, sehr gestiegen war) verlieren viele Spekulanten ansehnlich, unter Anderen ein Lord, der 200, oo Pf. St. darin angelegt hatte, an Zo, 00

f. St., wenn er jetzt wieder verkaufen sollte. Gestern ging ein Geruͤcht an der Boͤrse, daß die Rente in Paris am Dien stage auf g5 Fr gefallen sey, und da auch alle Nachrichten vom Kontinent, die Unvermeidlichkeit eines Tuͤrken-Krieges bestaͤtig— ten, S. Berlin) so fielen die Kons. auf Rechnung von 793 auf 9J, erholten sich auch nur wieder bis 793. Im heute abgelaufenen Quartal hat die Staats⸗-Einnahme uͤb er oo, oo Pf. St. mehr, als in dem entsprechenden von 1821 eingetragen. Das Poli— zei⸗Gericht zu Edinburg hat einen Studenten, der ein Zeitüngs— Blatt aus einem Kaffee⸗Hause mitgenommen, zu 2 Guineen

Strafe verurtheilt. ; Die Posten haben in Großbrittannien und Irland, im vergan—

enen Jahre netto 1,450, o99 Pfd. Sterl. eingetragen. Die Re—

Frankfurt Baiern.

Zahl der Kanonen der Englischen Marine schäͤtzt man an Stuck

Die Uebersendung der Insignien des Hosenband -O S. M. den König von Daͤnemark, wird auf das feierlichs⸗ Es ist eine Königl. Fregatte ausgeruͤstet worden, an dere sich Sir George Nayler einschiffen wird, welcher zu der E ersehen ist, der Ueberbringer dieses sehr geachteten Ordenz Sowol der Engl. Botschafter am Niederlaͤndischen Ho auch der Niederlaͤndische Botschafter am hiesigen Hofe, sich in gegenwaͤrtiger Zeit nicht auf ihren Posten.

Unsere Regierung scheint entschlossen, durch Vereinigu Ober- und unter⸗Kanada, die Kosten einer doppelten Ver zu sparen. Doch duͤrfte die Maßregel vielen Widerspruch der General⸗Anwalt. Robinson wird taͤglich mit den“

Vorstellungen, die er uͤberbringen soll, aus New-Hork in 66D 6 erklart, zu. hen Geruͤchte, in Beziehung auf die Verha

erwartet. Die Verwaltung der beiden Kanada's kostet un lich 5og,ooo Pfd., ohne uns den kleinsten Gewinn zu bringt

In Gibraltar kam, nach einem dortherigen Schreiben vom der Lord Suffield am 9. von Lima in 112 Tagen mit de Ladung an, welche er vor 2 Jahren aus England nach Eh rika genommen batte: auch ward taglich der Edward h wartet. Beide Schiffe waren zu Callao (Hafen von Lim wesen, unter dem Schutze des Sir Thomas Hardy. Da sich unthunlich zeigte, die Waaren an's Land zu bringen, und Ee mas sich nicht laͤnger mit der Obhut befgssen konnte, so! die Schiffe den Weg nach Europa zuruüͤckmachen. Aus viel dern Anzeichen ist abzunehmen, daß es zur Zeit fuͤr den del um Kap Horn noch nicht günstig aussieht., Lord Coch mit seiner Flotte nach Guayquil und San Blas gesegelt. Die Kaufleute von Halifaz haben in der Sache des! dischen Handels einen Ausschuß ernannt, dessen Bericht dal

tet, der Zrittischen Regierung ohne Verzug den Nachtheil w

len, welcher entspringen müͤsse, wenn man die Westindisq sein den Schiffen der Vereinigten Staaten oͤffne. Auch n Auferlegung beschuͤtzender Abgaben, zu Gunsten der Artikel Nordamerikanischen Kolonien, nach jenen Infeln empfehle Gesuch desselben Inhaltes ist vom Handels Amte jener S

das Parlament gegangen.

Durch eine Berordnun die außerordentliche Abgab gehoben.

Wie man aus New⸗Hork meldet, ward der dem Senn thane BVorschlag, Westflorida dem Staate von Algwbama e seiben, verworfen. Die Vereinigten Staaten lassen eine liche Seemacht an verschtegenen Theilen des Atlantische⸗ Stillen Meeres, gegen Seeraͤuber kreuzen. Aus Porto Bells gehen die Nachrichten bis zum z. Mn. ser Hafen, Chagres und Panama haben sich fuͤr unabhangig und sich Fahrzeugen befreundeter und neutraler Maͤchte gef Die beiden Inseln Martinique und Guadeloupe har Gesuch an die Franzbsische Regierung, um Aufschließuug ihre fen für Schiffe aus den Vereinigten Staaten, gesandt.

Bei Gelegenheit der Debatten uͤber die Resolbung u Botschafter und Gesandten, wurde dem Parlamente folgem bersicht vorgelegt: .

Höfe. 8 Niederlande pn. G , . Spanten ⸗— ö Oesterreich Rußland Osm. Pforte Frankreich . Preußen Sizilten Brasilien Verein. Staaten

g des Prinzen⸗Regenten, ist in Y

Nam en. Graf Clancarty Sir H. Wellesley Lord Vane Stewart Sir. E. Bagot Lord Strangford Sir Stuart. Sir G. S. Rose Sir W. A'Court Sir E. Thornton Sir Stratfort Canning JJ B. Taylor, Esqr. . R. H. v. Fitzgerald A. 3 Foster, Esgr . H. Wm. Hi. ; Lord Burgherssy. J. P. Morier, Esgr. A. Cockburn, Esgr.. E. C. Disbrowe, Esar. Portugal... E. M. Ward, Esor.. = Aus dem Haag, 9. April. In Geldern und und auf der Insel Walcheren, sollen Strafbataillons er werden, aus denen kuͤnftig die Werbung fuͤr die Koloni vollstandigt werden soll. Sonst meldeten sich zu d nen in den Kolonien viele Auslaͤnder, jetzt weit seltenel Frankfär t., 3. April. In Folge der letzten Rei iherrn v. Rothschild an den Hof zu Kassel, heißt es

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Schweden.. Daͤnemark Sardinien Toskana Sachsen. Wuͤrtemberg Schweiz

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der Kurfuͤrst K. H. sich entschlossen, diejenigen Kapitalie

in den Navystocks angelegt waren, aus England zutuͤe hen, um dieselben auf den Ankauf Oesterreichischer Mera zu verwenden.

Karlsruhe, 5. April. Der Professor und geistliche Wanker in Freiburg, ist zum Erzbsschof fuͤr Wuͤrtemberg den, Hessen⸗Darmstadt und Nassau ernannt.

Trie st. Briefe aus Korfu vom 10. Marz, die man alle U hat, fuͤr zuverlaͤßig anzusehen, melden, daß, nachdem die kische und Griechtsche Flotte auf der Hoͤhe von Zante s nige Tage gegenseitig beobachtet hatten, ohne daß die oder die andere einen Angriff wagte, es der Tuͤrkischen gen ist, 109,00 Mann in Morea ans Land zu fetzen. Tuͤrkische Flotte war 36 Segel stark, worunter 4 große gatten und 11 kleinere Krlegsschiffe; die Geiechische b aus 56 Segeln, worunter aber nur 3 Dreimaster.

Turin, 30. Maͤrz. Das Tragen der Knoten und S Stöcke und aller, mit Eisen beschlagener Stöcke, von meh gewoͤhnkicher Groͤße, ist hier neuerdings bei scharfer Strafe ver

Rom, 29. Marz. Der Gastwirth Ferri von Pozzaja, de verstaͤndnisses mit den Rauber Banden überfuͤhrt, ist zum verurtheilt, und auf dem Platze Bocca della verita' ers worden. .

hen Chili hat bereits z ihrer Schulden abgetragen. Die

Neapel, 28. Marz. Die Sitzungen der zu Calvello ye

Netzt stattgehabten politischen Ereignisse l tig d iwiduum, in einer, die öffentliche Ruhe bedrohenden, Kor- m neuen K. Dekrete gemäß, mit liche Ruhe bedrohendes Stunden der Polizei da⸗ oder nach Umstaͤnden,

e von Brittischen Wollen-Waarg be n, G,, cher machte, sind mehrere abschreckende Nach

Stunde niederlegen sollte.

sieeres Geschwaͤtz, en,, eigenen Waffen in Bereitschaft und

den her

ten und Pistolen abgedruckt hatte,

erkannt. Exenste. kleinen

Don Tarnzw in' Verbindung stehen und ihr Hauptmann ein

sHteter Sammler, hat von einer Reisg n im eigentli er eben zuruͤckgekehrt ist, eine merkwürdige, und im eigentli⸗ Sinne des Wortes, mit Gold aufgewogene, Seltenheit zuruck

oIcht.

elt u. en Go von der Periode an, wo er sich als Brigade General ploͤtzlich

n Militair-⸗Kommission ist geschlossen; ihr Resultat sind 25 zurtheile. Einem der Verurtheilten ist die einfache Todes⸗ den andern 24 ist sie, zum abschreckendem Beispiele, im Grade zuerkannt; die Vollziehung des Urtheiles ist je⸗ in B ñ

. der Hand aufgeschoben.

der einer l ; andfluͤchtig geworde⸗

Indi re, , n, siden; betreten wird, soll, einem ner Tode; und wer ein solches, die oͤffent elben erhaͤlt, und nicht innerhalb 24 Anzeige macht, mit Verbannung, mit Gefaͤngniß gestraft werden.

ltnisse zwischen den tl. Desterreichischen Truppen und den Negpolitanern, daß heibe Fruͤder mit einander leben, und daß zwischen beiden durchaus derer Unterschied, als jener der Sorache obwalte. ; Etockholm, 5. April. Es ist lange in Antrag gewesen, et⸗ Staats-Beamten von Ansehen in Norwegen zu ernennen, dem

ezug auf 15 Individuen, welche sich selbst gestellt hat⸗

Neapolitanische Unterthan, welcher, mit einem, in Folge

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biegen wuͤrde, der Regierung, in Ausführung der Gesete, um , in Beaufsichti⸗

schlage der dazu erfoderten BVerbesserungen, in der oͤffentlich Angestellten in ihren Verrichtungen, im zgeben uͤber Verwaltungs Maßregeln, welche die Regierung chmen angemessen glauben wird, und in anderen dergleichen klegenheiten an die Hand zu gehen. Diese Steile eines (GGe—⸗ s-prokurators ist nunmehr angeordnet worden, und die Wahl Amtmann Falsen gefallen. ; frak au, 1. April. Ünsere Vorstaͤdte gewinnen immer mehr Fönheit. Der Weg zu dem sogenannten Bischoͤflichen Pa⸗ führt jetzt durch eiue Allee von Kastanienbaumen, welche ei⸗ nen Anblick gewaͤhren. 5 . rf . mn, Das in Krakau erscheinende Journal eus“ meldet so unvorsichtig als unuͤberlegt, daß Oesterreich Turkei den Krieg erklärt habe. ; em Ritter . Cochelet ist das ausschlißende Recht zur ührung und zum Verkauf der, von ihm neu erfundenen Tuch—⸗ er⸗Maschine in unserem Lande, auf 15 Jahre erthe lt worden. Von der Raͤuberbande, welche die Gegend des Kahlenberges“) zrichten eingegan⸗ Einer Gutsbesitzerin hatte man mittels eines Brandbriefes ukaten abgefoßert, die sie auf dem Kirchhofe zu einer bestimm⸗ t Sie that das, ließ aber durch be⸗ ete Leute denen aufpassen, welche das Geld abholen wurden. kam niemand; nach wenigen Tagen aber gingen Scheune, hülle und Speicher in Flammen auf. Ein achtbarer Guts⸗ et, schon ein bejahrter Greis, erhielt Nachricht, daß ihm ein licher Besuch zugedacht sey. Er versammelte also eine Menge eum sich, die er bewaffnet gegen i Tage wachen ließ. Da keinem Raͤuber etwas zu sehen war,

das Schießgewehr gela—⸗ zu halten. Endlich meldete ihm einer seiner Bauern, daß rschaftlichen Hof viele fremde Gesichter herumschwärm⸗ in' demfelben Augenblicke drangen die Raͤuber auch schon Thuren und Fenster. Der alte Mann griff nach seinem (e⸗ e und fast keiner seiner Schuͤsse fehlte. Als er aber seine

Dem Ansinnen, den Ort anzugeben,

fre, widerstand er fest, auch unter der Drohung, daß man die Augen ausstechen werde.

Endlich erschien aus dem Dorfe Auf den Ruf: das Wasser steigt! flohen die Raͤuber, such⸗ getoͤdteten oder verwundeten Gefaͤhrten mit fortzu⸗ Die sie nicht fortschaffen konnten, verstuͤmmelten sie im

ht, um sie unkenntlich zu machen. So wurde auch nur ein Die Gensd'armerie verfolgt die Raͤuber nät vie⸗ Die Bande soll 150 Mann, meist Juden und Leute

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nen. D

r sehr kaltbluͤtiger Mensch seyn. . J Der Polnische Graf Dzialinski, ein eben so eifriger, als un⸗ nach Paris, von wel—

Es ist dies ein Band von 50 bis 40 Blaͤttern in klein von Napoleons eigener Hand, dessen Authenticitaäͤt durch ein

esehtes Zeugniß des Grafen von Montholon, des Baron Mon⸗

und des Herzogs von Bassano, von letzterem eigenhaͤndig aus⸗ untersiegelt, außer Zweifel gestellt ist. Das Werk enthaͤlt heil hoͤchst interessante Akten⸗Stuͤcke zur Geschichte seiner

Thaͤtigkeit gesetzt sahe, bis zum Beginn des Krieges; sehr hend ist ein ganz von seiner Hand geschriebener Entwurf zur sserung der tuͤrkischen Artillerie *), so wie mehrere Akten⸗ e, die Feldzuͤge in Italien betreffend, Aber das bei weitem uͤrdigste, wichtigste und keckste Stuͤck ist der Entwurf zum Feldzuge in Spanien, welchen er dem Herzoge von Abran— ftirt und mit reichlichen eigenhaͤndigen Randzusaͤtzen versehen nd der zur Kenntniß seiner geheimen Plaͤne, (z B; in Betreff zraͤnzen Frankreichs und Oesterreichs) von unendlichem Inter⸗ Weniger gelang dem Grafen Bzialinski ein anderer Zweck Reisen, der beabsichtigte auf der Renduard'schen Bibliothek ge— ne jaͤhrliche geibrente. Renouard erklaͤrte, es sey ihm nicht moͤg⸗ ohne seine Buͤcher zu leben, und lehnte alle Erbietungen ab. ie es heißt, soll das Bierbrauen und Brantwein Brennen Staats⸗Monopol verwandelt werden. tersburg, 8. April. Die seit dem z1. Dec. i821 unterbrochen ge— Kriegs Zeitung, oder der Russische Invalide, wird mit dem

vom Kollegien⸗Rathe Worikof fortgesetzt. Der bisherige kor der Pensions⸗Anstalt bei dem Lyceum zu Zarskoje⸗Selo, sen⸗Rath Hauenschild, ist, nebst zwei Unter Lehrern, wegen els an Disziplin unter den Zoglingen der Anstalt, aus dem

entlassen. Sein Nachfolger ist der Kapitain des Landkadet⸗

rys, Alabon. Auch Lysa genannt, in der Woiwodschaft Sandomircz, 1920 Fuß hoch, t der Benediktiner⸗Abtei zum heil. Kreuze bebaut. . Bekanntlich hatte N. vor den ESreignissen des 13ten Bendemigire die Ab— ach Konstantinopel zu gehen, und der Pforte seine Dienste als Artillerie— anjubieten.

. hielt er jene Nachricht entließ seine Waͤchter und begnuͤgte sich,

erhielt er mehrere Wun⸗ wo er sein Geld ver⸗

Staͤdten zaͤhlen, mit einer Galtzischen Bande der Ge⸗

as Journal Beider Sicilien erklaͤrt, zur Widerlegung der Mannschaft und Schiffer (alles

5 Se. Maj. der Kaiser haben den Metropoliten von Kijow, Se⸗ raphin, auf seinen Antrag, von seinem bisherigen Posten zu ent⸗ binden, und an dessen Stelle den Bischof Eugenius Pakowski, zu ernennen geruhet.

Der Kammer-Junker und Etats⸗Rath Nelidow ist zum CEi⸗ vil⸗Gouverneur von Orenburg ernannt.

Fuͤr das Aufziehen der Isaaks-Bruͤcke zahlt jedes, die Newa passirende Kauffahrtei⸗Schiff, 10, die Galliote, Brigg, Schuͤte und Romanowka, 5, die Jacht und Schaluppe, 2 Rubel B. A.

Konstant inopel, 12. März. Von dem Hause Sieard in Odessa war hier ein, mit Getraide beladenes Schiff unter Neapo⸗ litanischer Flagge angekommen: die Tuͤrken erkannten es als eins von denen, welche voriges Jahr, wahrend der Unruhen in Ga⸗ lacz, im dortigen Hafen vor Anker gelegen, und hielten es an; Jonier) hatten sich schon gefluͤch=

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11 2. tet, und der Neapolitanische Geschaͤftstraͤger erklaͤrte, er nehme sich des Schiffes nicht an, da dessen Papiere nicht in Ordnung seyen. Inzwischen reklamirte der Oesterreichische Internuncius die La⸗ dung, die Regierung legte ihm aber die Deklaration des Hauses Sicard vor, welche ergab, daß das Getraide Eigenthum eines Griechen in Odessa und nach Psara bestimmt sey, und konsiseirte dezhalb Schiff und Ladung. In der Tiefe des Schiffsraumes soll sich Munition vorgefunden haben. Seitdem werden alle Ladungen Sicards als verdaͤchtig angehalten; heute traf gleiches Schicksal auch zwei Oesterreichsche ünd ein Russisches Schiff. Mannschaft und Kapitain des letzteren, ebenfalls Jonier, wurden ins Gefaͤng⸗ niß geworfen, ungeachtet der Kapitain einen Russischen Schuß⸗

Brief hatte.

Belgrad, 23. Maͤrz. Nach den hier heut ans Konstantino⸗ pel eingetroffenen Nachrichten, war die Hauptstadt sehr unruhig, und das Volk in großer Gaͤhrung. Der Sultan hatte ein Ma⸗ trosenpressen anvefohlen, welches mit großer Strenge und ohne Unterschied der Person vollzogen wurde. Mehrere Janitscharen⸗ Orta's, zum Seedienste beordert, weigerten sich dessen, und brach⸗ ten durch ihr Geschrei und Toben in dieses gefuͤrchtete Korps ei⸗ nen solchen Widerstandsgeist, daß es zu Thaͤtlichkeiten gegen die Vorgesetzten kam, und der erst kuͤrzlich vom Sultan ernannte Ja⸗ nitscharen-Aga sein Leben verlor. Sein Vorgaͤnger, welcher we⸗ gen der letzten Unruhen hei Ankunft des Hauptes von Ali Pascha abgesegßt worden, wurde hierauf zuruͤckberufen. Konstantinspel, in jeder Nacht mit Tausenden von Wachtfeuern, welche die umlagern⸗ den Truppen machen, umgeben, soll vollig einem großen Lager gleichen. Churschid Pascha wird durch die Albaneser und Su⸗ lioten sehr beschaͤftigt. Alles soll in diesen Gegenden zu den Waf—⸗

fen gegriffen haben, um zu hindern, daß Ali's Schaͤtze nicht weg⸗

gebracht werden. Auch heißt es, Churschid Pascha werde, im Falle eines Krieges mit Rußland, ein Kommando an der Donau erhal⸗

R ten.

Madrid, 27. Maͤrz. Die Obrigkeit von Valeneia, hat in dem Berichte uͤber die juͤngst daselbst stattgehabten blutigen Auf⸗ tritte, den Kortes gemeldet, daß sie gleichzeitig ihr früheres Ge⸗ such, um Entfernung des dort garnisonirenden 2ten Artillerie⸗Re⸗ gimentes, bei Sr. Maj. wiederholt habe, weil dasselbe nicht auf⸗ hoͤre, die öffentliche Ruhe durch Excesse zu stoͤͤren. Der Magistrat tragt zugleich bei den Kortes darauf an, den Landes-Hauptmann und den General-Kommandanten, ihres gesetzwidrigen Benehmens wegen, zur Verantwortung zu ziehen, die Aufloͤsung des genann⸗ ten Regtmentes zu verfuͤgen, und dasselbe unter andere Regimenter zu vertheilen. Die Berichte des Landes⸗Hauptmannes Plasaneia und des General⸗Kommandanten, Marquis de Almodovar, an die Ministerten des Inneren und des Krieges, legen die Schuld, der

Zuͤgellosigkeit der Volkshefe bei. Der Gegenstand veranlaßte hef⸗ tige Debatten; die dazu ernante Kommisston schlug die Abloöͤsung des Civil und Militair Chefs, und die anderweitige Besetzung dieser Stellen, durch Maͤnner, die sich der Liebe der Valencianer erfreuten, vor; die Minister wollten jedoch weder hierauf eingehen, noch die vorgeschlagene Aufloͤsung des bezeichneten Regimentes gut heißen, weil die Nachrichten uͤber den Verlauf der Sache, noch zu oberflaͤchlich und einander widersprechend seyen, um einen bestimm⸗ ten Beschluß fassen zu koͤnnen. Man schritt daruͤber zur Tages⸗ Ordnung. .

Es ereigneten sich hier mehrere Ungluͤcksfaͤlle; zwei Menschen, die den Ruf: „es lebe der unumschraͤnkte König“ hoͤren ließen, wurden auf der Stelle getoͤdtet; ein Koͤnigl. Gardist fand, wegen gleicher Ursach, seine Rettung nur in schneller Flucht.

In Kadir sind die saͤmmtlichen Koͤnigl. Beamten aus Lima eingetroffen. Seit der Besetzung Perus sind zwischen General San-Martin und Lord Cochrane, verschiedene Mlßhelligkeiten ein⸗ getreten; der letzte hat sich nach Guayaquil begeben. Zywischen General Quiroga und dem Ex⸗Deputirten Morena Guera fand ein Zweikampf statt; erstem war durch das Loos die geladene Pistole zugefallen: er schoß sie in die Luft ab und wollte zum Degen greifen; die Sache ward indessen durch die Sekun⸗ danten vermittelt.

Der Abgeordnete Velasco hat darauf angetragen, in dem litur⸗ gischen Text, welcher am Festtage des heiligen Gregors VII. (Hil⸗

debrands) abgelesen zu werden pflegt, gewisse Stellen zu tilgen, . Lehrsaͤtze enthalten, welche den Rechten der Nation entgegen⸗ stehen.

Der Priester Merino hat seine hiesigen Freunde in einem ei⸗ genhaͤndigen Schreiben dringend gebeten, der Nachricht von seinem Tode zu widersprechen, er fuͤhle sich lebendig, und werde naͤchstens zum Schrecken der Feinde Gottes und des Koͤniges wieder auf dem

er Fe

Schauplatz erscheinen. ; ö Der Königl., Portugisische Brigade⸗ ist vom Praͤ⸗

Cargeas, 12. Jan. General, Friedrich, Freiherr von Eben und Brunnen, er Republik

sidenten Bolivar, in gleichem Range, im Dienste d angestellt worden.

Handels ⸗Berichte.

Breslau. Bei den am 14. und 15. Maͤrz hier abgehaltenen Viehmarkte wurden aufgetrieben 1279 Stuͤck auslaͤndische Och sen und 1a54. Schweine; verkauft wurden 155 Ochsen zu 54 bis sr

Rthlr. und 64 Schweine, das Paar zu g bis 126 Rthtr. Die An—= zahl der Pferde belief sich gegen 5000 Stuͤck, von denen jedoch nur ein geringer Theil zu 20 bis o Nthlr. verkauft wurde. Elberfeld, 98. April. Die Berichte aus Italien über Seide lauten guͤnstig, und bleibt das Wetter so gelinde wie bisher, fo ist