1822 / 54 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 04 May 1822 18:00:01 GMT) scan diff

545 zum Hause hinaus, um Rath und Hilfe zu holen; der erste Blick auf der Straße fällt auf einen Schlächter, der mit Speckseiten voruͤber geht; mit gierigem Heißhunger stuͤrzt das Kind auf den Menschen zu, und verschlingt vor seinen Augen ein großes Stuͤck Speck. Das Jammerbild ruͤhrte den Mann, er hörte deffen Geschichte, eilte In das Haus, fand aber Vater und Mutter und die beiden Bruͤder bereits verschieden. (2) Portsmouth. Am 7. Mat v. J. seegelte das Schiff Blen⸗ den hall von Grevefand ab; am 25. Ful. scheiterte es bei einer . n⸗Insel, unfern der, vom Matrosen Lambert i. J. 181 in esitz genommenen Insel Tristan dacunhg im Atlantischen Meere. Die Mannschaft rettete sich gluͤcklich auf das wuͤste Felsennest, des⸗ fen höchste Spltzen sich in die Wolken verloren, und in dem sich nichts als Waffer, und ein ziemlicher Vorrath von Pinguinen⸗ u. anderen Eiern vorfand. Feuer bekamen sie nach vielen Versuchen erst am 4ten Tage. Tristan d'Aennha lag vor ihren Augen, aber kein Mensch gewahrte von dort aus die Schiffbruͤchigen Alle ihre

Signale bileben ungesehen, unbemerkt; sie bauten aus den Trum

mern des Schiffes ein Boot, und besetzten es mit 8 Mann, um

hinüber zu fahren nach Tristan d'leunha, und Hilfe zu holen. Es

ist dort nicht angekommen; man hat nie wieder eine Spur von ihm

erhalten. Ein zweites, noch mißlicher zusammen gezimmertes Boot

mit 10 Mann, ging den 8. Nov, in Sec um Tristan dalcunha zu erreichen; dies war gluͤcklicher. Es erreichte seinen Zweck; saͤmmt⸗ liche Ungluckliche wurden abgeholt, und waren nun gerettet; sie hatten fast 6 Monate ohne Brot gelebt. Von dort brachte die Brigg Narina die ganze Gesellschaft, den Kpt Greig, 11 Matro⸗ sen, 20 Passagiere, 4 Frauen und 3 Kinder, nach dem Vorgebirge e, Hoffnung, und von da sind sie jetzt hier gluͤcklich ein⸗

Frankfurt. Nach den Berechnungen des Rathes Escher v. d. Linth, gehen jahrlich 1046 Mill. Kubik, Klaftern ) Wasser, bei Basel, unter der Rhéinbruͤcke durch. Ein Becken von der Große des Konstanzer Sees, wuͤrde sich mit dieser Wasser⸗ Masse fuͤglich 62 Fuß tief anfuͤllen lassen.

Hamburg. Durch die neu eingerichtete Berliner Schnell⸗ Post treffen die St. Petersburger Briefe hier um einen Tag fruͤher ein, als vordem.

Ba sel. Der in Genf uͤblichen Sitte, Giebel, Sparr⸗ Werk und Dachrinnen mit weißem Bleche zu belegen, schreibt Prof. Pictet den gluͤcklichen Umstand zu, daß dort so selten Gewitter ⸗Schaden entstehe. Seit 1670 erst sind hier, unter großem Widerspruche der damaligen Posamentiers, die Weber⸗ Stühle zur Verfertigung der seidenen Baͤnder eingefuͤhrt: jetzt treiben alle Dorfichaften des alten Kantons dieses Gewerbe und man schaäͤtzt die Zahl der Bandstuͤhle auf zooo, wovon mehrere taglich zos Ellen Band llefern Der Arbeitlohn, welcher durch diesen Gewerbzweig auf dem Lande jahrlich in Umlauf kommt, betragt ungefähr 1,200,000 Schweitzer Franken (Boo, oo Fr.) und der Werth der hier fabrizirten Bänder beläuft sich jaähr— lich auf 6 bis 7 Mill. Fr.

Wien, 26 April. Der heutige Oesterreichsche Beobachter aͤu⸗ ßert sich üͤber den (im v. St. d. 3 bereits erwaͤhnten) Tod des Königl. Preußischen Gen. Lieut. und Gesandten, von Krusemark, folgendermaßen:

„Das am 29. d. M. erfolgte Hinscheiden des Koͤniglich Preu⸗ ßischen General Lieutenants und Gesandten am K. K. Hofe, Frei⸗ herrn v. Krusemark, ist zu Wien eben so schmerzhaft empfunden worden, als es in seinem Vaterlande und bei den Seinigen sicher der Fall seyn wird. General Krusemark war ein durch Rechtlich⸗ keit, Zuverlaͤßigkeit, Herzen sguͤte, und eine Menge der edelsten Ka⸗ rakter. Eigenschaften ausgezeichneter Mann In seiner offentlichen Stellung genoß und verdiente er gleiches unbedingtes Vertrauen, von Seiten des Hofes, dessen Geschaͤfte er fuͤhrte, und von Seiten desjeni gen, bei welchem er beglaubiget war. Die Reinheit seiner Gesinnüngen und Grundsaͤtze, und der hohe Werth, den er selbst u unverrüͤckte Erhaltung der zwischen beiden Höfen so glu c lich bestehenden Freundschaft⸗Verhaͤltnisse legte, gaben seiner ganzen Handlungsweise eine Richtung, weiche stets unr das gemeinschaft⸗ ziche Intereffe befoͤrdern, das wechselseitige Zutrauen befestigen konnte. Im Privatleben war er einfach, anspruchslos, mild und wohlwollend gegen Alle, selbst solche, deren Denkart er mißbilligte, nicht . aber voll inniger Anhaͤnglichkeit, zuvorkom⸗ mender Liebenswuͤrdigkeit, zaͤrtlicher Theilnahme und unerschuͤtter⸗ licher Treue in den Verbindungen mit seinen Freunden. Der Wunsch, ihn laͤnger zu besitzen, war so allgemein und lebhaft, und bie Hoffnung, ihn gerettet zu sehen, hatte sich bei der langen Dauer ber Krankheit, der er endlich erlag, so oft erneuert, daß die Nach⸗ richt von feinem Tode gleich als waͤre sie unerwartet gewesen, tief eingewirkt, und den Eindruck, den der Verlust eines solchen Man⸗ nes nothwendig hervorbringen mußte, in seinem ganzen Umfange fuͤhlbar gemacht hat.“ . :

Burch das Patent vom 27. Marz, ist die vereinigte Einldsungs⸗ und Tilgungs Deputation aufgeldst worden. Das für die Beduͤrf⸗ nisse des Verkehres noch erfoderliche Geschaͤft der Verwechselung der abgenutzten und unbrauchbaren Einlösungs⸗ und Anticipations⸗ Scheine gegen neue, nur fuͤr diesen zwech versertigte, ist der pri⸗ vilegirten Desterreichschen National-Bank anvertraut worden.

Hermannstadt, i. April. Die Versammlung der Ober⸗Häͤupter Serviens zu Nowibazar, soll das ihr von der Pforte wiederholt gemachte Verlangen der Entwaffnung, be— stimmt abgelehnt, und erklart haben, im schlimmsten Falle der Gewalt, Gewalt entgegen setzen zu wollen.

Neapel, 5. April. Der Konig, von dem Herzoge von Kalabrien und dreien seiner Enkel begleitet, hat mit großer An⸗ dacht die heiligen Gräber in verschiedenen Kirchen besucht. Der Ober⸗General Baron Frimont, saͤmmtliche Generale des Neapolitanischen und n,, d,, me,, die Großen des Reiches und ein zahlreicher Hofstaat folgten Sr. Majestaät.

Kopenhagen, 27. April. Das Kön. Seekarten⸗Archivõ hat eine neue Sternkarte zum Gebrauche fuͤr Seefahrende, heraus⸗ gegeben. Bei Menschengedenken haben Stuͤrme nicht so

nm,

aA 100 Kubik ⸗Fuß.

rtheilen lassen,

großen Schaden auf der See angerichtet, als ui letzten Winters. Man berechnet, daß gegen 2000 6 ao, oo Menschen, in den verschiedenen Europaischen nan die höͤchst selten und allein an den Dänischen Kuͤsten, 250 mit 250 ung eines schwer April verloren gegangen sind. Stadt zog.

27. April. Wir erwarten hier im Lauf drid, 32. Ayprll. Der früheren Behauptung von Meri⸗ sten Monates den Kronprinzen von Schweden, anird jetzt wider sprochen; er soll, edoch ohne bedeutenden * be Vernehmen nach, mit der Königin, seiner den Gebirgen umherirten; zluch die Vewahn ert , m. Aachen zusammentreffen durfte. en den r n, die beabsichtigte

Stockholm, 19. April. Der Spanischen Fla ung eines Freihafens in Kade g e mar ͤ Schwedischen Hafen die Vorrechte der meist cr dir, 16. April, Neuer Verfugunß . , tionen bewilligt worden. anken, um geringeren Zoll gegen , . e Tder zu

Christiania, 19. April. Zur Ersparung in Eisen⸗Plgtten, gegen. Sr. , *

is br l ; ird) eingefuͤhrt werden. aͤhrigen x mee er len pr. Quintal angenommen wird) eingefuhrt jährigen Ausgaben fuͤr die Armee, soll das SExenj Bekanntlich erkennen die Kuͤsten⸗Be⸗

Waffen⸗Gatruͤngen eingestellt werden; jedoch sollen [abo n 3e Maͤrz n en er, Gui 2 lichen Hr ee refer stnetnn dn, gi 33 des n igteiches inge n gh . zirt und die Garuisonen, doch ohne Einberufungh beg ger, n, en Antritt ihres Amts, die gesche⸗ laubten, geuͤbt werden. n g, ng r r sfung und die begonnene Wahl der St. Petersburg, 12. April. Der Ober⸗-H ; er. . Narischkin hat, fuͤr bedeutende Ersparnisse im Eta en, von Rio Janeiro abzusegeln, Komtoirs, eine Tabatiere mit des Kaisers Bildnisse Grund / da sie mit Er⸗ Der hiesige reiche Israelit Perez, fruͤher Gene hr in 3 der offentlichen Trinkhaäuser, trat in diesen Tagen; Abfahrt ausherahlt mor

schen Konfession uͤber, und verehlichte sich in senn Alter zum erstenmale. In fruͤheren Hamburger Blattern hieß es, da

Nachrichten von Porto⸗Cabello gemaͤß, Befehlshaber von Portorico erngnnt, Polen, welche bei der Bataille von Mosaisk gefang its nach diesem Qrte bg er ist. , . worden, in die entferntesten Gegenden von Siberig aber der Spanischen 3 a glarlulla⸗ ist tirt, gemißhandelt und zu den härtesten Arbeiten ven Ber n,, n. e Gingen h gen den waren, daß sie, entschlessen die Flucht zu erg] . Ge mar ach Samana gesegelt, um diesen Ort zu be⸗ tausend Anstrengungen, nach Ufa, im Gouvernement! 45 sollen noch mehr Truppen nachgesandt werden und gelangt, und als man sie von neuem gefangen genon pill man versuchen, das Spanische St. Domingo den Hay⸗ nach Orenburg selbst gefuͤhrt hätte, wieder zu ham seder abzunehmen. Di Pflanzer auf der Insel St. Do⸗ gezwungen worden wären, und daß sie endlich im lagen fehr, daß

wyork. 26. Marz. ral la Torre zum

alle Sklaven von der Regierung fur freie sh5e Befreiung durch die Barmherzigen Schwestern hen erklaͤrt worden sind. . erlangt haͤtten, die so gluͤcklich gewesen, den Großfüß graeas, 16. Jan. Die vom Kolumbischen Kongreß stantin mit der Lage jener Ungluͤcklichen bekannt zusenta berathene Verfassung kaun ein Abbild der Verei— Diese Erzählung ist durchaus ungegruͤndet. N Staaten genannt werden. Die ausuͤbende Gewalt ist

der letzten Kriege wurden die Gefangenen in N ug Hande eines Praͤsidenten gelegt, dem ein Vice J Praͤsi⸗ ür Seite steht. Die Gesetze gehen vom Senate und

Voölksvertreter, oder vom Kongresse aus. Bo⸗

Kolumbiens, General Santandar Alle Kinder von Sklaven, die

den, hat der Kon—

er ausgesetzt, um all⸗

i befindliche Geschlecht

Freiheit be⸗

unter die ausgezeichneten

man den Richtern au Kallen vorläufigen Gebrauch davon zu machen. ag der Bell⸗Lancasterischen Lehrart in saͤmmtliche gegeben. List ein besonderer Fond angewiesen. Der Reichthum Koͤrners Lied: „Der Reiter muß zum blut gendes ist unerschöpflich, aber es fodert Zeit, ihn an den hinaus“ hat der Russische Dichter von Shukows, m foͤrdern; daher den Europäern, deren Handelspläne Russische, und ein Teutscher aus dem Russischen mu spolumbien gerichtet sind, Eile zu widerrathen seyn durfte. Teutsche aͤberscht, dem neuen Tarif werden von Guͤtern, welche unmittel— In d. J. kommen hier folgende Zeitungen um ] é Europa kommen, 5 pCt. weniger, als von Guͤtern aus ten heraus: 1) in Russischer Sprache, der Wohlme l etindischen Pflanzungen entrichtet. Ismailow; der Sibirische Verkuͤndiger, von Spasst sändische Nachrichten, von Sswinjin; Nordisches Geschichte, Statistik und Reifen, von Bulgarin; Zeitung ober der Invalide, von Wojeikow; St. PGerlin. Zeitung, von der Akademie der Wissenschaften; sch die Gesundheit des He durger Senats-Zeitung, herausgegeben belm Senating so schnell gebessert, daß er am 12. April eine kleine logisches Journal, von der Akademie der Wissensschafhierfahrt machen konnte. In den Straßen, wo er durch⸗

den sie nach

3 1 8

Nach hier angekommenen Briefen aus Rom Heiligen Vaters gegen alle Er—

nal der Kaiserl. menschenliebenden Gesellschaft; Chr drängte sich das Volk an den Wagen, um seine Freude tuͤre, herausgegeben bei der St. Petersburger Gelzeigen und den Segen zu empfangen. Pius Lil. wird mie; Journal des Departements der Volks⸗Aufklaͤg. Aug. Bo Jahre alt, und ist der betagteste Souverain Beförderer der Aufklaͤrung, von einer freien Geselshopa. Freunde Russischer Literatür; Sohn des Vaterlan? Bor kurzem gebar hier die Frau eines armen Seidenwirkers trutscher Sprache: St. Petersburgische Zeitsch chen, dem beide Arme fehlen; die Haͤnde sind unmittelbar Oldekopp; Allgem. Nordische Annalen der Chemie, lchfeln gewachsen. Uebrigens befindet sich das ungluͤckliche rer; 3) in Franzoͤsischer Sprache;: le Conserva Ilkommen gesund. partial, herausgegeben bei dem Reichskollegium der Die hier errichtete und auf Jahre Allerhoͤchst vrivilegirte gen Angelegenhelten. In Mos kau erscheint in sfekuranz Kompagnie wird nach folgenden Grundsaͤtzen ver⸗ Sprache, die Moskowische Zeitung; Histor, Polit. sches Journal oder gleichzeitige Weltgeschichte (das n allen Eigenthuͤmern, Paͤchtern, auch Nutznießern von litischẽ Journal Rußlands, es dauert schon seit Ai und siücken, ohne unterschied der Größe, wird die Versiche= ununterbrochen fort); der Verkuͤndiger Europas, von angenommen zum Ersatze des Hagelschlages, der dem nowskl; Neues Magazin der Naturgeschichte, Physik ltzen, Dune Spelz, Roggen, der Gerste, dem Hafer, den e , n, , , in Russischer Sprache der Kasansche Verkuͤndiger, en oder ii Schwaden liegen, oder bereits gufgebunden und dortigen Universitaͤt herausgegeben. ö. Pesetzt seyn. Die Gesellschaft ist auch bereit, auf Oel Nach dem Repertöir der Italignischen Oper in Handelsgewaͤchfe Verficherung zu übernehmen, behaͤlt sich sind vom 24. Nov. v. J. bis 4. Febr. d. J., drei N vor, nach den obwaltenden Verhaͤltnissen auf diese Arti⸗ gen der Oper Klotilde von Coccio ausgenommen, la besondre Vertraͤge abzuschließen. . sinische Opern gegeben worden. IL Lurco in stali * öramie ist auf die naͤchsten 5 Jahre zu jahrlich 3 pCt. Barbiere di Seviglia besonders, haben Furore gemag Versicherungs Summe e, dee, . Ergiebt sich durch dort ließen sich Stimmen gegen den Gefeierten vern⸗ , 6 i n wurden aber bald von der Mehrzahl seiner Ver ren e n ,, 8 Schweigen gebracht. m Beitretenden ist die Schaͤtzung des wahrscheinlichen A9. April. Aus den Ersparungen bei der te- Ertrages überlassen, in runder, mit zehn aufgehen der des Hofmarschall-Komtoirs fuͤr das v. J., haben nme; ba ele nr s⸗ in folgender oder ahnlicher Lrt: auf Marstall, Beam̃ten, osss Gute N. N.

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A. Die Wintersaat.

2. Waihen. Jo Scheffel Aussaat, schaͤtze ich

zu 6 Korn-Ertrag, u. zu Gelde, auf

b. Im ersten Felde (ersten Schlage 100

Scheffel Aussaat an Roggen, 5 Forn Ertrag zzz „Im fuͤnften Schlage, 60 Scheffel Rog⸗ gen zu 4 Korn, macht . B. Die Sommersaat, (in ahnlicher Art bestimmt, nur die einzel⸗ nen Fruchtarten gehdrig getrennt) G. Schotenfruͤchte, an Erbsen an Wicken Summa Bei der zum Gute gehörigen Meierei: A. an Winterfaat u. s. w. wie vorste⸗ hend, betragt zusammen ö? Ganze Versicherungs⸗Summg—— Hierauf folgt die destimmte Erklaͤrung, den Vorschriften des

Reglements bei entstehendem Schaden geteen nachzukommen, und die darin enthaltenen Grundsaͤtze anzuerkennen. Der In⸗ halt der versicherten Fläche ist nach Scheffeln der Aussgat zu bestimmen, und zwar mit Bezug auf vorhandene Vermessungs⸗ Register, oder in deren Ermangelung, auf die, erfoderlichen Fakes eidlich zu bescheinigenden Saatregister. Uebrigens haͤngt es von dem Versichernden ab, mit der ganzen Feldmark, oder mit einzelnen Theilen derselben, beizutreten.

Bie Zelt zur Aufnahme ist vom 1. Oktober bis zum 2 Mai. Sie Anmeldung geschieht bei den Hauptunternehmern in Berlin, und dei den noch naͤher zu bezeichnenden Ren⸗ danturen und Agenten in den Provinzen. Die Agenten der Gesellschaft empfangen die Angabe zwiefach ausgefertigt und erheben die darnach gleich zu entrichtende Praͤmte ge⸗ gen ihre Quittung und befoͤrdern solche nach Berlin. Das eine Exemplar der Anmeldung wird sofort von der Direktion bescheinigt, auch von derselben uͤber den Betrag der Praͤmie Qutttung ausgefertigt. Der Versicherte wird letztere gegen Rückgabe der Interims⸗Quittung, bei weiter Entfernung, spaͤ⸗ testens binnen, Wochen erhalten, und es ist dann durch dtese Ausfertigung die Police abgeschlossen, und der Anspruch auf Ersatz tritt init dem Tage der Bescheinigung von Seiten der Birektion ein. Der BVersicherte hat also bei dem Agenten fuͤr Aushaͤndigung dieser Bescheinigung zu sorgen. Sollte die Di⸗ rektion nach dem Inhalte der Verfa sungs- Urkunde, Bedenken tragen, die Anmeldung in der geschehenen Art anzunehmen, u. dieferhalb der Versicherungs-Vertrag nicht zu Stande kom⸗ men, so erfolgt die foͤrdersamste Ruͤckzahlung der durch den Agenten erhobenen Praͤmie⸗

(Beschluß folgt.)

Der eigenthuͤmliche Zweck der im J. 1795 hier er⸗ richteten Erwerbschulen ist bekanntlich der, daß Kinder der aͤrme⸗ ren Klasse, die sonst der Gefahr Preis gegeben waren, ohne Un⸗ terricht aufzuwachsen, nicht nur zu sittlich guten Menschen gebil⸗ det, und in den unentbehrlichen Schulkenntnissen unterwiesen, son⸗ dern auch in nützlichen Handfertigkeiten geuͤbt werden, die sie zu ihrem künftigen Berufe brauchbarer machen und ihnen Mittel zum Erwerbe darbieten. Die freigebige Unterstuͤtzung Sr. Maj. des Königes, und die wohlthaͤtige Mitwirkung des Publikums hat es möglich gemacht, jenen heilsamen zwech in einer Reihe von Jah⸗ ren zu verfolgen, und nicht ohne Frucht ist das hierauf gerichtete Bemühen geblieben. Eine große Anzahl gebildeter Menschen ist aus diefen Schulen in die burgerliche Gesellschaft übergegangen, bie nun durch die That ein Zeugniß von der empfangenen Wohl⸗ that ablegen. Am Schlusse des J. 1820 verblieb ein Kapital Ver⸗ e. in zinsbaren Papieren verschiedener 6 nach dem Nenn⸗ werthe von.. . . 8989 Rthlrn. 6 Gr. 11 Pf.

Hiezu kamen im Laufe des J. . 8 Rh vf a. die von des Königes Maj. Allergnaͤ⸗

digst angewiesenen Unterstuͤtzungs⸗

Gelder miitꝛ ... . 2600

b. jaͤhrliche Beitraͤge edler Wohlthaͤter 1812 C. Zinsen der Kapitalien 5635 d. einzelne Geschenkeee 37 Legat des verstorbenen Kriegsrathes Schwitzky in Staatsschuldscheinen 200 (Die Beguͤnstigung der fuͤnften Er⸗ werbschule, womit Hr. Maurermeister

Bergemann dieselbe nun schon g Jahre

in seinem Hause, fur eine Miethe von

100 Rthlr. Kour., in einem Lokale,

dessen Miethswerth uͤber 150 Rthlr.

betragt, hat wohnen lassen, verdient eine dankbare Erwaͤhnung.) e. Einnahmen von Fabrikaten der Er⸗

werbschulen J

k. Agio fuͤr Gold gegen Kourant . Gesammt Einnahme⸗Summe 153995 Rthlr. Ausgaben im Laufe des Jahres waren: a. Wohnungsmiethẽꝛe— 1163 Rthlr. b. Gehalt der Lehrer und Aufseher 2624 Gn 4. Utensilien und Extraordinarien 271 e RMaterialten zur Verarbeitung und

Arbeitslohn w 117 f. Insgemeinn 386 g. Durchgehende Posten·— 4

. Gesammt⸗Ausgabe⸗Summe . 5107 Rthlr. Gr.

Bleibt am 3m. Dez. i821 Vermdoͤgen 8668 Rthlr. 2 Gr. 4 Pf nach dem Nennwerthe in zinsbaren Papieren. ;

Es ergiebt sich hieraus, daß, un geachtet der gegen voriges Jahr

gemachten Ersparnisse, es doch nicht moͤglich gemacht worden ist, die unentbehrlichsten Beduͤrfnisse zu bestreiten, ohne das Kapital⸗ Vermögen selbst anzugreifen Um so dringender ist die an die Her⸗ zen der bisherigen Wohlthaͤter 61 Bitte, in der Anfrecht⸗ haltung dieser so nüͤhlichen Anstalten nicht zu ermüden, und um so angelegentlicher muß der Wunsch seyn, daß das übrige Pubsi⸗ kum an dem Bestehen dieser Anstalt, durch seinen Zutritt mit mil⸗

Rthlr. Gr.

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zen Beitragen, Antheil nehmen moge. Das beklagenswerthe

X = i221vS Oasin 149