1822 / 61 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 21 May 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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mehreren Orten mit oo Mann und schrieb überall, im Namen des Königes, Kontributionen aus. 136

Zwar beginnt es so eben zu regnen, doch wird fast die ganze Erndte, wegen der bisherigen großen Duͤrre, fuͤr unwiederbringlich verloren gehalten. —ͤ .

Figüeras, 21. April. Der hier kommandirende Oberst Peon ist am igten mit seinen Truppen gegen Misas ausgeruͤckt, aber, wiewol er auf ihn gestoßen, ohne Erfolg zurückgekehrt. Die trau⸗ rige Lage, in der sich viele Soldaten des aufgelbsten Schweizer— Regimentes Wimpfen befinden, hat einen Theil derselben veran⸗ laßt, sich Misas Truppen anzuschließen.

Manreza (in Katalonien) Gestern fand zwischen den Mi⸗ lizen und den Bewohnern von San. Pador ein Gefecht statt; lente

feuerten aus den Fenstern nnd von den Daͤchern auf dite Solda⸗ ten. Es sind bereis Linientruppen zur Unterstuͤtzung der Milizen eingetroffen, welche die Verschwornen in ihren Haͤusern bloktrt halten. Aus San. Urgel wird gemeldet, daß fast die ganze Be⸗ völkerung des Gebirges sich der sogenannten Glaubens⸗Armee an⸗ schließe; mehrere Guüerillgs⸗Kompagnien werden organisirt. Solsona, 18. April. Alles scheint vergeblich, dem kontra⸗

revolutiongiren Beginnen in unserem Bezirke entgegen zu arbei⸗

ten, wiewol die Truppen und Milizen entschlossen sind, ihr Leben theuer zu verkaufen. 4

Viche, 32. April. Es ist hier eine neue Verschwoöͤrung aus⸗ gebrochen. Ein in der Naͤhe aufgestellter Trupp Antikonstitutto— neller, von ungefaͤhr 50 Mann, droht, sich zu verstaͤrken; mehrere

hohe Personen sollen an der Spitze des Unternehmens stehen. „Es

lebe die Religion und der unumschraͤnkte König; nieder mit der Konstitution!“ ist der Vereinigungs⸗Ruf dieser Unzufrtedenen.

port au prince, 8. Febr. Zur Steuerung der Seeraͤuberei in der Naͤhe unserer Insel kreuzt eine Franzoͤsische Korvette vor unserer Rhede, und macht, im guten Einverstaͤndnisse mit den hie⸗ sigen Kriegsfahrzeugen, Jagd auf die Raͤuber. Der Praͤsident ist entschieden gegen das Piraten⸗System, und wird es nie hier dul⸗ Den. Er ist am 28. Jan von hier abgegangen, um Besitz von dem Span. Antheil der Insel zu nehmen. Die Armee ist seit vierzehn Tagen schon dahin ahmarschirt. Wahrscheinlich wird alles ruhig und ohne Blutvergießen abgehen, da die meisten Staͤdte den Praͤ—⸗ sidenten eingeladen haben, zu ihnen zu kommen, und ihren Bei⸗ tritt zur Republik anzunehmen. Es scheint zwischen der hiesigen Regierung und Frankreich ein gutes Einverstandniß zu herrschen; die Schiffe, die hier Hamburger, Bremer und Preußtsche Flagge aufziehen, sind, was unserer Regierung nicht unbekannt zu seyhn scheint, Franzoͤsische. Man geht dabei so leicht von Seiten der Franzosen zu Werke, daß man nicht einmal die Schiffsnamen ver— aͤndert, so lag z. B. neulich erst hier im Hafen ein Schiff mit der Inschrift: „Les deux fräares de Havre.“ Eine Franz. Kriegs⸗ Korvette, welche die beiden Piraten, die den „Johann Karl“ in der Bai von Samanna gepluͤndert, genommen hatte, war vor et⸗ wa vierzehn Tagen auf unserer Rhede, und der Kommandenr soll ö Besuch beim Praͤsidenten auf dessen Lustschlosse abgelegt aben.

Chuenyt g, 13. Okt. Zur Belagerung von Quito macht Bo⸗ livar die elfrigsten Anstalten. Die Orggnisation des Belagerungs⸗ Korps ist dem Brigade⸗General Eben uͤbertragen. Letzterer ist als ein Offtzier von sehr ausgebreiteten Kenntnissen hekannt; in Eng⸗ land erwarb er sich großes Zutrauen waͤhrend seiner Anstellung beim 10ten Husaren⸗Regimente, das zum Muster fuͤr alle ubrigen Regimenter der Englischen Reiterei ausgebildet wurde; in Por⸗ tugall kommandirte er im letzten Spanischen Kriege ein Armee⸗ Korps von 30,00 Portugiesen, welches damals seiner ausgezeichne⸗ ten Disziplin halber berühmt war. Die Bestimmung Ebens zu einem so ausgezeichneten Auftrage von Seiten Bolivars, der selbst ein Offizier von großen militairischen Kenntnissen und Erfahrun—

en ist, muß fuͤr die Englischen Offiziere, mit denen Eben im

riege und Frieden gedient hat, eine hoͤchst angenehme Nachricht feyn. Eben wurde bet seiner Ankunft mit vorzuͤglicher Achtung und dem groͤßten zutrauen empfangen; Bolivar schenkte ihm sein eigenes Lieblings Pferd mit Sattel und Zeug. Nicht weniger wett⸗ eiferte General St. Andes mit den übrigen Staabs Offizieren der Bolivarschen Armee, ihm ihre Hochachtung zu bezeigen, und alle er⸗ kannten einstimmig, daß seine Ernennung zum General, den Zeit⸗

ö

Umstaͤnden angemessen und in Hinsicht seiner Verdtenste nicht mehr als billig sey. Dieser Eben war in Königl. Preußischen Yiensten Premter-Lieutenant und ward 1799 entlassen, mit der Erlaubniß, die alte Armee⸗Uniform tragen zu durfen; 1800 erhielt er die Er⸗ lauhniß, auf unbestimmte Zeit in auswaͤrtige Dienste zu treten; er ist der Sohn des Generals Eben, der i. J. 1786, zur Zeit Friedrichs des Großen, das vormalige Zietensche, nach Eben, Goͤt⸗ ingscht und zuletzt Rudorffsche Husaren⸗Regiment in Berlin kom⸗ mandirte; (das Regiment ward nach dem Feldzuge v. J. 1806,

aufgeldst.)

Handels ⸗Berichte.

Frankfurt. Auf der diesmaligen Messe ward alles Sohl⸗ und Kalbleder rein aufgekauft. Nach Elektoral⸗Wolle wenig Nachfrage, in Mittel⸗Sorten leidliche Geschaͤfte, in geringeren schlechte Preise; Böͤhmische und Maͤhrische 120 Fl. der Centner. Engl. Baum⸗ Wollen Waaren diesmal etwas geschmackvoller. Der Preis der Englischen Kattune, dem der Schweizer gleich. Saͤchsische, Elber— felder und Schweizer Baumwollen-Waaren wohlfeil, aber ziemli⸗ cher Absgtz. Echt Chinesischer Nankin 4 Fl. as Kr. das Stuͤck. Seiden⸗Waagren, wohlfeil und guter Absatz. Die Bergschen Sam⸗ mete hielten mit den Italienischen die Konkurrenz aus. Franzoͤsi—⸗ sche und Englische Shawls ganz vorzüglich schön; nur die Fran⸗ Ln fn, von gleicher Güte, fäst noch einmal so theuer, als die

nglischen gern stsh⸗ Shawls a 400 Fl. waren von echt Tuͤr⸗ Tischen, die so viel Dukaten kosten, selbst von Kennern kaum zu unterscheiden; die Wiener machten kein Gluͤck. Feine Tuͤcher hiel⸗ ten sich im Preise; mittlere, von denen die Niederlaͤndischen we⸗ niger gut aussielen, als vordem, wurden wohlfeil verkauft. Wol⸗ lene Struͤmpfe und Handschuhe gingen in großen Quantitaͤten nach Nordamerika. Westphälische Leinwänd, mitteimaßiger Absatz. Ba⸗ tiste hielten sich im Preise. Brabanter Spitzen fangen an, von den Englischen Patent-Spitzen und Tulls verdraͤngt zu werden. Die Bergschen und anderen teutschen Eisen⸗Haͤndler klagten über

Gedruckt hei Hayn.

schwache Geschaͤfte; dem Landmanne fehlten zum Ankauf ihrer ren die Krafte. Kolontal⸗Artikel flau; blos der Kaffee gin Preise höher. Indigo war nicht mehr zu haben. 1

Warschau, 10. Mai. Im Königreiche Polen win Preußische Court. sehr gesucht, und gegen Polnisches Court Aufgeld eingewechselt. .

Dr. Archer, ein Amerikanischer Arzt, sagt Der Keuchhusten kommt! weniger, als 5 Wochen, zu seiner Höhe, und in nicht weniger, als eben len Wochen endet die stufenweise Abnahme der Krankheit. Den Fortga ses üebels zu hemmen empfehle ich Vaccinirung in der zweiten oder Woche des Keüchhnstens, oder, wenn er heftig ist, gleich anfangs. a der Fmipfunvaßlichkeit wird das Ende des Keuchhustens seyn. . An mehreren Orten in Warschau hat man die Erfahrung gemacht, d. lienische Pappeln, in der Nahe von Gebäuden gepflanzt, diese von der F. keit befreien.

Allgemeine

eußische Staats-Zeitung.

Ein Gartner zu Glasgow will gegen die Raupen ein eben so untri als einfaches Nittel entdeckt haben. Er legt namlich wollene Tuchlapy. Abends auf Baume und Sträucher umher, und findet sie des Morgen diesem Ungeziefer bedeckt, das gegen Nasse und Kalte daran Schutz sfucht; tödtet er taglich Tausende davon. 31

Wechsel⸗ und Geld⸗Konrse.

Hamburg, 14. Mai. Amsterdam k. S. 1055 p , 33 pCt. mit 363 begehrt. London k. M

hill. 9 Den. 2 Mon. 36 Schill. 6 Den., mit? ö gehrt. Paris Mon. 263 Schill. Bordeaux)? mtliche Na chri ch ten. 2633 Schill. mit * besser begehrt. Kopenhagen 253 pCt. Breslau 6 Wochen 407 Schill. , 2 Mon not. Kours zu lassen. Wien in elfectiv 6 Wochen pCt., & Mon. zu 1467 begehrt. Prag in effect 6 14, pCt. 2 Men. zu 246 begehrt. Augsburg 6 . 93. ö * —̃ begehrt. Frankfurt 6 R i 24 „pCt. ohne. Umsatz. St. Petersburg 2 Mon] Palais, das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse Schill. zum erhoͤhten Kours zu 6 3 11 Allg hrenzeich

Tages.

eheimen Justizrath und

Krontik des

. Maj. der Konig haben dem G liztath un ngs-⸗Direktor v. Holsche zu Memel, den Rothen Ald—

3 „1 8 2 3 V Na, . . O. 4 . s z z . 5. en dritter Klasse, und dem Kastellan Jacobi in Aller—

Louisdor 24 Mrk. 35 Schill. zu lassen. Holl. Des Königes Majestat haben den Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗ ten, neue, fehlen, Gold al marco 1017 Schill zu sor Johann Wilhelm Gad in Marienwerder, zum Rathe bei DJ. Daͤn; Grob Kourant 155 Et. Hamb. Grob K Hbct-Landes-Gerichte in Frankfurt zu ernennen geruhet. 1235 pCt. Piaster zu 2g Mrk. zu haben. Fein?! .

Provinz Brandenburg.

ngekommen: Der General-Major und Divisions⸗Komman⸗

n Krausenec;n, von Torgau. ; . ö m gn Garch außerordentliche Gesandte und bevoll⸗

te Minister am Kaiserlich Oesterreichischen Hofe, Graf von storff, von Wien. w- ger eist; Der Kaiserlich Desterreichische Kabinets⸗Kourier

ni, nach Wien.

27 Mrk. 113 Schill,, Silber in Sort. 13 L. 5 G . 2e * 28* J . 8 ; 8. 4 . —ͤ En NKoßr⸗ GE 3 25 F ö L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schill.,, Preußische Munz 2, Dir Rendant der Alumnen⸗ und der Lehr⸗Kasse ,. 4 Schill. zu lassen. Mälschen Gytmnasiums, Sibrand, ist auf sein Ainluchen Preuß. Prämienscheine 194 Mrk. zu haben, 4 Ruhestand versetzt, und der Premler-Lientengnt . zu lassen. lihstin' Senne ke' zum Rendanten dieser Kassen bestellt Preuß. Englische Anleihe z. C. von 3 Schill.“ M; wovon die Eltern und Versorger der in . i . pr. . 85 ö 86 pCt. auf 3 Mon. Zeit 85 85 untergebrachten, oder die J desselben esu⸗ Geld und Briefe. ö 29776 m Schuͤler hiedurch benachrichtigt werden. Norweg. Anleihe 8.5 Briefe 847 Geld. erlin, den 11ten Mat 1822. pet 2 89661 erste 1 à 6 pCt. Zinsen go s oͤnigliches Konsistorium der Ct., desgl. 5 pCtg. von zooo Mrk. g27 . g3 pEt.; zu desgl, 5 pCtg. 67. 645 pCt. mehreres ö 2 Desterr, Anleihe das Loss von 100 Fl. pr. cont. ohne satz pr. Jul. 1103. 1113 Fl. pr. Dec. 115. 1135 Fl. und Briefe; Mernlliques pr. cont. 75. 755 Fi., auf 3 Zeit 45. 7475 Fl. Geld und Briefe. . 1. Mai. London 3 Mon. à 6 Rthlr. 23 amburg 2 Mon. à 1617, kurz à 1525, Anmsterbg Mon. à 144, Paris 8 Mon. à 333, Augsburg 2 à 104, Frankfurt a. M. 2 Mon. à 103, Wiel 20 Xr. Mon. à 104, St. Petersburg 3 Wochen! . Verkäufer. Diskonto 3 4 pCt. Briefe. 43 Geld. Friedrichsd'or à 215 pCt. zu haben 3 * ⸗— . U z r 11a pCt. zu haben a 11451 N chri t en zu lassen. Preuß. Pramien⸗ Staab, Ce G e it ung 58⸗ Nach ch 995 Geber, à 95 Nehmer. Staats- Schuld- Schein 70 Briefe. 697 Geld. Engl. Anl. à go Verkaͤufer, à A 1 68 1 d. Käufer. Norwegische Anl. z. Kours 150 pCt à dz B., - d 6c Geld. Oesterr. 5 pCtg. Obligatlonen per Kassa ri s, 11. Mai. Die Wahl, Kollegien der 8 ö. . auf Zeit 2 Mon. taͤglich 99 zu machen. Oesterr. in des Sein? - Departetnenls id ie,, , , à 100 Fl. pr. Dezember 119 zu bedingen. Jeputirten fc; n n, , w Die Hrn. zerar Laf t e, in er let, St alde I/ ssert, Lapanouze, Salleron und Leroy, haben danach die Königliche Schauspiele. Perliche Stimmen-Mehrheit erhalten und sind zu Deputir⸗ ; 9 proklamirt worden. Von 10,039 Wahlmännern, waren Sonnab., 16. Mai. Im Schauspiel-Hause: Ganzen nur goä44 wirklich gegenwartig; mithin hatten Carlos, Infant von Spanien, Trauersp. in 5 Abtheilm sich' gar nicht nach den Wahl Kollegien begeben. Die von Schiller. (Madam Neumann, vom Großherzogl. Jer äberalen Wahlmaͤnner uͤberstieg die der royalistischen Theater zu Karlsruhe; Prinzessin Eboli). Der Anfang kein Wunder daher, daß die Wahlen in Paris schlechL Vorstellung ist um halb 6 Uhr, . Egefallen sind, als man es erwartete. Der Herzeg Eam— Sonnt:. 19. Mai. Im Opern Hause: Olympia, summte in feiner Sektion mit den Royalisten (die Oper in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen des Dien sist auch eine Tugend, sagen hiesige Blaͤtter); der Her— und Brifaut, bearbeitet von E. T. A. Hoffmann. Muss cazes dagegen mit den Liberalen. Nach allem, was man Spontin, Halles van Tele, äber die' Zufammenstellung der Wahl-Kollegien in den In Charlottenburg: Tr ch J ö an. a,,, r In Charlottenburg: Trau, schau; wem Lustsp. in izen in Erfahrung gebracht hat, werden die Wahlen dort zuge, von Schall. Hierauf: Der Seecretair und der ger, als in der Hauptstadt, ausfallen, aus dem Grunde, Lustsp. in 1 Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen des Scribe 4 blanc, weil hier der bloße Verstand, dort beitet von K. Vlum. Und: Die Damenhüte im Theate ie gefunde Vernunft, welche mehr gilt als der Verstand, kal⸗Posse in 1 Aufz., nach. &. Meißl zu Wien, von J. v. schend ist Mont., 20. Mals. Im Schauspielhause: Das Per Erbprinz und die Erbprinzessin von Dänemark K; K. Trauersp. in 5. Abtheilungen, vom Freih. E. v. Houss. haben 'sich am g. d. M. von hier nach London begeben. Die Ouvertuͤre ist vom Koͤnigl. Musik-Direktor Seidel. Herden sich daselbst, wie es heißt, einen Monat aufhalten, . t „jeg, Kgiermöchentliche Reise im KRnneren des Landes ö chst eine vierwoͤchentliche Reise im Inneren de Meteorologische Beobachtungen. ehm; ö hmen , . Barometer Therm. Hygr. Wind. ch Dänemark zuruͤckkehren. ke, ,. ö dn F Stuͤcke d ö ekuͤndigte Ernennung des Ae eh 1 97 nern iar angenchn ie (im v. Stuͤcke d. 3.) angekuͤndigte Erne

15. Mai. 16. Mai.

v. Damas zum Gouverneur des Pallastes der Tuile— hell, starker Thau. ö w z ö , ,. , , n die des verstorbenen Marquis v. Champeenets heiter, Wind, warn die Stelle des ar qiuis hamp ers, . sternklar, angenehn hell, kühler Wind,

O O. hell, Wind, angenel Redakteur

N. Rö. R.5. N

vom 9. d. M, dem Geueräl-Lieutenant Grafen von y diesen Posten verliehen, und den Herzog von Castrles houverneur des Schlosses zu Meudon ernannt. Der te Direktor des hlesigen Taubstummen Institutes, Abbé d, ist gestern mit Tode abgegangen.

17. Mai.

und endlich uber die Niederlande und Hanno

h nicht bestätigt. Der Konig hat vielmehr, mittelst Ber,

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Berlin, Dienstag den 2 sten Mai 1322.

Mittelst Verordnung vom 8. d. M. hat der Konig be—

stimmt, daß die Linien-Infanterie⸗Regimenter sich in der Folge

durch acht verschiedene Farben von einander unterscheiden sol⸗ len, namlich: weiß, karmosin, gelb, dunkelrosa, aurorafarbig, himmelblau, chamois und hellgruͤn. Diese acht Farben bilden

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17 Abtheilungen und jede Abtheilung besteht aus 4 Regimen⸗

Diejenigen Regimenter, welche die 9 ersten Abtheilun— gen bilden, tragen einen blauen Rock mit Kragen, Kontra⸗ Epaulettes, Aufschlaͤgen und Vorstoͤßen von einer der obigen Farben. Die Regimenter der 8 letzten Abtheilungen tragen Rock, Kragen und Kontra⸗-Epaulettes blau, und die Aufschlaäge und Vorstöße von der unterscheidenden Farbe— Saͤmmtliche 17 Abtheilungen bekommen gelbe, mit den Nummern des Re⸗ giments versehene Knöpfe. Die leichten Infanterie⸗Regimen⸗ ter erhalten saͤmmtlich die gelbe Farbe als Unterscheidungs⸗Zei⸗ chen. Rock ist blau, Kragen, Aufschlaͤge und Vorstoͤße sind gelb und die Kontra⸗Epaulettes hellgruͤn mit gelbem Vor⸗

tern.

czy oyr⸗ Der

stoß; die Knoͤpfe sind weiß und mit den Nummern des betref—

fenden Regimentes versehen.

Die herrschende große Duͤrre hat in dem Depart. Lot-et⸗ Garonne, eine Art epidemischer Krankeit hervorgebracht, welche große Vorsichts Maßregeln erheischt. Aus Nochelle wird gemel⸗ det, daß die naturlichen Blattern dort um sich greifen.

Nach dem Vortrage des Berichterstatters der Donanen⸗Kom⸗ mission, Hr. Bourienne, uͤber die Nothwendigkeit des zu erhoͤhen⸗ den Eingangs-Zolls von fremdem Vieh, betrug im J. 12d2o die Zahl der eingebrachten Mastochsen 1556, der Kühe 15,‚ 458, der Schaafe ihi,⸗do7; im v. J. aber die der Ochsen 26,05, der Kühe 22, 946, der Schaafe 231,533. Die Besorgniß einer noch mehr zunehmen⸗ den Einbringung fremden Viehes, ist der Grund der neuerdings erhoͤheten Vieheinfuhr-Abgabe, welche durch die Königl. Ordonanz vom 23. April provisorisch eingefuͤhrt ist.

Avignon. Der Hauptaltar der Kirche Notre Dame des Doms faͤllt in seinem Mauerwerke zusammen, und giebt fuͤnf Saͤu⸗ len von parischem Marmor blos, worauf eine große marmorne Platte ruht, ein Opfer-Tisch des alten Heidenthums, der noch Spuren von eingebrannten Feuermalen tragt, und Rinnen zeigt, in welchen das Blut der Schlachtopfer abfloß.

London, 8. Mai. Der Prinz Leopold ist langer im Auslande geblieben, als es urspruͤnglich seine Absicht war, und befindet sich gegenwartig auf der Ruͤckreise nach England. Bei der gestrigen Versammlung in London-Tavern, zur Abhilfe

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der Noth in Irland, wurden binnen einer Stunde mehrere

1000 Pfd. Sterl. unterzeichnet. Die hiesigen Blaͤtter machen darauf aufmerksam, daß, wahrend wir hier in England im Ueberflusse unserer gesegneten Erndte fast ersticken, das nahe Irland, dem, bei umsichtiger Vorsorge, laͤngst schon die noͤthige Hilfe haͤtte geleistet seyn koͤnnen, vor Hunger fast verschmachte. In den verschiedenen Baronlen der Grafschaft Clare be— sinden sich allein 49, 204 Menschen, ohne die mindesten Mittel, ihre Subsistenz zu sichern. Unsere Blaͤtter , von ei⸗ nem Fuͤrstlichen Gastmale, mit welchem dieser Tage Hr. Roth— schild mehrere Personen der ersten Stande bewirthete, und ge— ben die Zahl der Schuͤsseln, den Kosten-Betrag des Deserts u. dergl. an. Dem aufmerksamen Zeitungs-Leser eine erfreu⸗ liche Erscheinung; denn wenn solche Kleinigkeiten Platz in den Akten der Zeitgeschichte finden, ist es ein Beweis, daß es in der Welt recht still hergeht.

Vorgestern war die St. Pauls-Kirche zum erstenmale mit Gas beleuchtet. Das magtsche Licht in den hohen Gewoͤlben des alten ehrwuͤrdigen Tempels brachte eine uͤberraschend schoͤne Wirkung hervor. Vom 5. Jan. 1791 bis zum 15. Februar 19819, wo kein fremdes Getraide mehr eingefuͤhrt werden durfte, sind in Großbrittannien 15 Mill. 192,746 Quarters Getraide eingebracht worden, im Durchschnitt also jährlich e, 5g8 Quar— ters 5 Schfl. 23 Metzen Berl.)

Es scheint jetzt bei beiden Parteien des Parlaments aus— gemacht, daß die Regierung das Vermoͤgen nicht besitze, dem Landbauer die Unterstuͤtzung, welche er verlangt, zu geben; daß diese Angelegenheit sich selbst werde helfen und auch der Landbau sich nach dem Gange regeln muͤssen, den der Friede allen ubrigen Zweigen des menschlichen Fleißes und Erwerbes auferlegt hat.

Nach dem gluͤcklichen Siege, den die Opposition gegen den zweiten General-Postmeister davon getragen, richtet sie nun ihre Batterien auf den Großbrittannischen Gesandtschafts⸗Posten in der Schweiz, von dessen Nothwendigkeit und Nuͤtzlichkeit