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Einholung alsdann statt, wenn entweder die Bundes⸗Ver⸗
sammlung im Allgemeinen dieselbe als veranlaßt betrachtet,
oder auch einzelne Gesandte, und selbst nur einer allein erklaͤrt, daß ihm die Ansicht seiner Regierung zweifelhaft sey; welchen 5 demselben eine bestimmte Einholungs⸗Zeit uͤbrig u lassen ist.
il rsene, Verhandlungen ist als Regel anzunehmen, daß die Abstimmung, wenn auch beziehungsweise auf eine andere, doch Namens der einzelnen Regierung oder Stimme, auch einzeln und gesondert erfolgt. Wenn ubrigens diese Annahme als Regel, eine Gesammt-Erklaͤrung bei minder erheblichen Ge⸗ genstaͤnden nicht ausschließt, so scheint doch mit jener Annahme naturlich verbunden, daß es den naͤchst interessirten Gesandten jederzeit freistehen muͤse, eine solche gesonderte Abstimmung zu verlangen, und daß dieselbe ihnen nie zu verweigern sey.
6) Um Mißverstaͤndnisse in der ganzen Motion zu vermeiden, durfte allgemein anzuerkennen seyn, daß die Bundes-Versamm⸗ lung in der Gesammtheit dafür Sorge tragen dürfe und muͤsse, daß sie sich mittels der vorbemerkten Einrichtung ohne Ausnahme in dem Falle hbesinde, das von den einzelnen Gefandten Erklaͤrte fur die Ansicht oder Entschließung der Regierung oder Stimme ihrerseits halten zu können.
Der Fieranf gefaßte Beschluß ging dahin, daß der Königl. Preu⸗ ßische Antrag an die Regierungen mit dem , g. abzugeben sey, thre Erklärungen zu uͤbergeben, damit die schon vor langerer Zeit zur Revisign der Geschaͤtts-Ordnung gewaͤhlte Kommisston, welcher dieser Antrag zuzustellen sey, hierauf besondern Vortrag zu erstatten in den Stand gesetzt werde.
Die erste Erklaͤrung, die in Folge dieses Beschlusses abgegeben worden, ist die oben erwahnte Großherzoglich Badensche. Sie schließt sich den Preußischer Seits gemachten Antraͤgen fast durch⸗ gaͤngig an, und druͤckt nur ad Nr. 1. den Wunsch einer Modifika⸗ tion der vorgeschlagenen Bestimmung aus; ad Nr. 4. aber wird bemerkt, daß nach der Ansicht der Großherzogl. Regierung im Laufe der Abstim mungen eine neue Vertagung vor der Schluß⸗ seebung statt haben könne, wenn neue Thatsachen aufgefunden wor—
en sind; die Entscheidung daruber, ob dies der Fall sey, wuͤnsche man der Majoritaät uͤbertragen zu sehen ꝛcͤ.
Diese Abstimmung wurde an die zur Revision der Geschaͤfts— Ordnung ernannte Koömmission abgegeben.
IV. Die Großherzoglich Hesstsche Regierung ließ ferner eine Kbstimmung in der seit ig18 vom Bundes Tage verhandelten Graͤflich Hallbergschen Reklamations-Sache abgeben.
Graf Hallberg gebört zu den Reichsgrafen, welche durch die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich im Luͤneviller Frie⸗ den dortgelegene reichsunmittelbare Besitzungen verloren, und fuͤr deren Entschadigung im 5. 24. des Reichs⸗Deputations⸗Hauptschlus⸗ ses vom Jahre 1803 Fuͤrsorge getroffen wurde. Namentlich wurde ihm daselbß fuͤr den Berlust der Besitzungen Fußgraͤheim und Ruchheim eine jaͤhrliche Rente von 66835 Gulden ausgesetzt, und dieselbe auf die, dem Grafen von Sternberg als Entschaͤdigung überwiesene Schwahtsche Abtey Schußenried radizirt,ů so' daß der Graf von Sternberg mit derselben die Zahlungsverhindlichkeit gegen den Grafen Hallberg uͤbernahm. Außer Schußenried war auch die Abtey Weißenar dem Grafen von Sternberg zur Ent—
schaͤdigung uͤberwiesen. Beide Abteyen hatten Pertinenzien im Katserl. Oesterr. (Gebiete, welche bei der damals erfolgten Saͤkulari⸗ sation von der Kaiserl. Oesterreichischen Regierung in Ausuͤbung des sogenannten Heimfalls⸗Rechtes als herrenloser Guter eingezo⸗ gen wurden, wodurch sich ber Werth der dem Grafen von Sternberg ausgesetzten Entschaͤdigung verringerte. Er glaubte sich hiedurch berechtigt, dem Grafen von Hallberg die Rente von 6880 Gulden vorzuenthalten, indem er behauptete, die Verpflichtung zur Zah⸗ lung derselhen sey durch die Vollstaͤndigkeit der ihm bestimm- ten Entschaͤdigung bedingt.
Graf Hallberg sah sich genoͤthigt, den Weg Rechtens einzu⸗ schlagen, und erlangte auch zuerst bei dem vormaligen Reichshof— Nathe zu Wien, und nachdem die Graͤflich Sternhergschen Ent⸗ schaͤdigungs-Objekte unter Koͤnigl. Wuͤrtembergsche Landes- Hoheit gekommen, von den dortigen Gerichten wei güͤnstige Entscheibun⸗ gen. Nachdem das Ober⸗Tribunal zu Tuͤbingen aber die Graͤflich Sternbergscher Seits vorbehaltenen Cinwendungen vernommen, er⸗— ließ es im Jahre 1819 ein Revisions⸗Erkenntniß, wonach der Graf Sternberg von der gegen ihn gerichteten Klage des Grafen Hallberg einstweilen entbunden wurde. Jetzt wandte sich Graf Hallberg in weiterer Verfolgung seiner nspruͤche an den Bundes—⸗ Tag, und erwirkte daselbst den Beschluß, ö
2 baß die Höfe von Oesterreich, Preußen, Baiern, Sachsen, Wurtemberg und Kurhessen als Glieder der im Jahre 1802 bis 1803 bestandenen Reichs⸗Deputation um ihre vorlaͤufige Aeußerung ersucht wurden, in welchem Sinne sie hei Ent— werfung des Reichs⸗Deputations-Hauptschlusses den §. 24. desselben genommen haben;
2) daß den Bundes⸗Regierungen ein Gutachten erstattet wurde, wonach der Bundes⸗Versammlung die Vollmacht und Instruk⸗ tion zu geben, mit Ruͤcksicht auf jene erbetenen Erklaͤrungen, eine authentische Interpretation dieser Stelle zu ertheilen: a) ob die Befriedigung der Entschaͤdigungen der Reichs⸗Gra⸗
fen, welche ihnen durch unmittelbares Gebiet und auf das—
selbe gelegte jaͤhrliche Renten regulirt und angewiesen
. als ohne Prioritaͤt angeordnet zu betrachten
ey? b) ob die dem Grafen von Hallberg angewiesene Rente von
68680 Gulden auf den Abteyen Schußenrted und Weisenau,
der nur auf der Abtey Schußenried radizirt zu verstehen
sey? Im Verlaufe der letzten Jahre haben sich hieruͤber Oesterreich, „HYreußen, Baiern, Kbnigreich Sachsen, Hannover, und die Groß⸗ Herzogl, und Herzogl. Saͤchsischen Haͤuser, in einem gunstigen Sinne fuͤr die an dem Grafen von Hallberg gemachte Auslegung gedußert; nur Königlich Wärtembergscher Seits erfolgte am zo. Jun. 1820 eine Erklaͤrung, worin die Entscheidungs⸗Gruͤnde des Ober⸗Tribunals zu Tübingen in der Graͤflich von Hallbergschen Rechts Sache ausfuhrlich auseinandergesetzt u. gerechtfertigt, auch bemerklich gemacht wurde, wie eine a n fn Gesetz⸗Erklaͤrung auf einen, in letzter Instanz rechtski aftig entschiedenen Rechtsstrest keinen Einfluß mehr haben konne.
Aus eben demselben, . die Graͤflich von Hallbergschen Foderungen gerichteten Gesichtspunkte ist die Sache in den Abstim⸗
Koͤnigreich der Niederlande fuͤr Luxemburg, und jetzt in Sihung das Grof Herzog. Hessische Gonbernement abge- die Fuürstlichen Hauer, Hohenzollern, Lichten siein, Neuß? burg⸗Lippe, Lippe und Waldeck traten dem früheren Kain ( Sierns 9 vierter ,,,, 1 zn 4 obachtet ward. Da er gegen Norden geht, seine Aufstei⸗ ö. n .. e Königl. Daͤnische Ges ehnmt, sich also von der Abenddaͤmmerung etwas entfernt, , . Holstein und Lauen vurg Bemerkungen zu dem ꝛ— ter noch heller zu sehen seyn. Dieser Komet hat eine eines Bundestags⸗-Beschlusses über das Verfahren in S wre umgebung: sein Kern ist sehr licht, hell und gut be⸗ ten der, Huntdesg lieber unte finander, und Kher Aufstelln 6 Ichweif noch schwach, und im Bogen nur is bis iß wohlgeordneten Austraͤgal⸗Instanz, auch das Austraͤgal , selbst; worüber in Nr. 49. der Staatszeitung das nahen hatte der Romer! Gerade Aufsteigung: 7 5 Nört liche mig 3 ung 567 59“. Um ihn aufzusuchen, dient zur Richtschnur: , . Bemerkungen wurden der betreffenden Kommi ilichen Schulter des Fuhrmanns steht das 3, ein . . z ; rd ße, ar inem öͤstlichen Fuße aber Las 68 im noͤrd ichen Ul, Das Präͤsidium lũegte alsdann eine Eingabe zel ir nn, ,, . , n m, herzoglich Mecklenburgischen Legations⸗Sekretairs v. Me t das 3 im Fuhrmanne ostwaͤrts ein laͤngliches, stumpf⸗ womst derselbe der Bundes- Versammlung den ersten ] Dreieü. uf diese Art finbet nian das &; hat man aber von ihm herausgegebenen Corpus juris confoederationi; efanden, so steht der Komet von diesem hellen Sterne ge⸗ nicae uͤberreicht. Man beschloß, dem Verfasser unter eht J ü
icht. D sen jetzt gegen Suͤden, dann zu Norden. Erwähnung seines nuͤtzlichen Unternehmens den Dank d m . 9 5 Prager Sternwarte. des⸗Versammlung zu erkennen zu geben. aan ö.
ag, 21 Mai. Am 16. d. en deckte Herr von Bie lg, Oberst=
an bei den Grenadieren des Regiments von Lilienberg,
gen halb 1 Uhr Rachts einen Kometen im Fuhrmann un= : — Große, der am 19. auf der Sternwarte
. 6 K. Astronom David. II. Endlich stimmten die Niederlande wegen des
,,. (Aus dem Oe Beob.) Berichte aus der . z ten, 21. Mat. (Aus dem Oesterr. Beob.) Berich egthumz Luxemburg, und Oldenburg, Anhalt und Schw ei und Moldau von den ersten Tagen d. M., enthalten für die Ueberngbme der in der szsten vorsahrigen Sitz!
* : 9 hende Meldungen: ; suchten Garantie des unterm 8. August v. J. erlassenen⸗ 9 , . ren ein Tatar von Konstantinopel ein, über die siandische Verfassung des Herzogthuns Koburg⸗g Fiala Ha'cha wichtige Befchle überbrachte. Ber Pascha so wie es schon fruͤher von den meisten Bundesstaaten ji sre sich noch am Abend des nämlichen Tages, in Begleitung war, da die Berechtigung zur Uebernahme der Garantie] ovtant⸗Inspektors, Hadscht Emin Aga, eiligst nach Eilistria, discher Berfasungen von Seiten des Bundes, in so fen] er zuvor die Hauptleute der Asiatischen Truppen zusammen dem betreffenden Bundesgliede nachgefucht wird, durch nn n, und befahl ihnen, sich zum Aufbruch nach ihrer Heimath
zu halten.
kel Ho zum Grundgesetz erhobenen Wiener Schluß-Akte ha ist, und da das hinsichtlich der ständischen Verfassung dess n * kehrte der Proviant-Inspektor von Silistria nach Bu⸗ zurück, und begab sich am folgenden Tage fruͤh in größter
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übergetreten seyn. Er ist über Jo Jahre alt; und da man ihn in 83 . Sprachen nicht vollkommen bewandert glaubt, ob er gleich in seiner Jugend in Paris und Straßburg, unter Koch, studirt hat, ist ihm ein, vorher schon in Diensten der Pforte ge⸗ standener Armenier, Sened Manasse, ein Mann von vielen Kennt⸗
nissen, und unbescholtenen Charakter, als Sekretair beigeordnet
worden. Auch hat Jahja Effendi, obgleich mit dem Kaftan be⸗ kleidet, vor der Hand nur den Titel eines Vice⸗Hragomans an⸗ genommen. Spaͤtere Nachrichten aus Konstantinopel melden daß man taͤglich die Ernennung der Hespodare der Moldau und Wallachei erwartet. Man bestimmt hiezu einen Griechen aus Konstantinopel und einen Bojaren aus den Furstenthuͤmern. — 22. Mai. Direkte Nachrichten aus Jassy vom 10ten d. M melden, daß der Befehl der Pforte zur Naumung der Moldau daselbst am 3. Mai oͤffentlich bekannt gemacht worden ist. Am gten traten in Folge dieses Befehles 2go0 Mann Anato⸗ lier ihren Rüͤckmarsch an. In Jassy waren noch 15600 Mann un⸗ ter Kursuck Ahmed Aga, welche den Nachtrab der abztehenden Ar⸗ mee bilden sollen, und der Janitscharen⸗Aga, zuruͤckgeblieben. Die Nachricht von der günstigen Aufnahme der Bojgren zu Konstantinopel, hatte, nebst der so sehn lich gewäanschten Naumung der Provinz, das durch die Folgen des Hetaͤrtstischen Unternehmens so vielem Elende Preis gegebene Moldausche Volk mit Freude erfüllt. Denselben Nachrichten aus Jassy zufolge, hat von Seiten der Kaiserlich Russischen Behörden, jeder Fremde, welcher keine Burg⸗ schaft fur sich zu stellen vermag, Befehl erhalten, sich aus Ress⸗ arabien zu entfernen, und in das Innere des Russischen Reiches muͤckzuztehen. ; 36. Mn faͤhrt der Oesterr. Beobachter folgendermaßen fort: „Der Nuͤrnberger Korrespondent vom 15. d. M. zeigt die eilige Errichtung von Magazinen fuͤr ein bedeütendes Armee Korps in Preußisch⸗Schlesien, auch die Zusammenztehu ng einer Qbservations⸗ Armee in der Gegend von Lemberg an. Dasselbe, durch Reichthum an Neuigkeiten dieser Art besonders ausgezeichnete Blatt läßt in
thumz Koburg Saalfeld erschienene Gesetz nichts enthaͤlt, DVerhaͤltnhissen dteses Staates gegen den Hund zuwider wäh nach Jassy. dern vielmehr sich diejenigen Bestimmungen darin Am 5. traf der Kiaja Pascha wieder ein, und erneuerte nun nig beachtet sinden, welche in den Artikeln s, und S9 der vor seinerl Atresse den Truppen ertheilten Befehle in Betreff Atte als erfoderliche Gründprinetpe der landstäͤndischen Peg Abzuges. An demselben Tage wurden auf den Straßen, die eines teutschen Bundes⸗Staates aufgenommen worden sin Bu karest und von Fokschan nach S ilistria fuhren, Regterungs⸗ , Magi. Die Promenadꝛ um unsere Stzmte angestellt, welchen die Sorge fur Unterbringung und Ver haͤlt in diesen Jahre wieder vlele Verschoͤnerungen. ng der d bertragen ward. andern hat die Stadt eine Partie Pomeran zen , 3. d. M. begann hierauf der Abmarsch. Eine Abtheilung tronen⸗Baäͤͤume in Aschaffenburg an sich gekauft di * Tartaren niachte den Anfang. ; in 9. fruͤh . nt dem Ufer am Untermain⸗Thore Eufaestässt Fern“ dhe von HFoo Asiaten auf, welcher taͤglich eine gleiche Anzah dem Ufer am Untermain-Thore aufgestellt werden. N 15 unt W r 9661 ; vom Bockenheim er- bis zum Gall e , m,, w olgen soll, bis fuͤrs erste alle unbesoldete Truppen abgezogen 1 ö 5 helt 1 dis zum 8 lis⸗ Und von da bis zn werden. Mie alsdann noch zurüctrbleibende kleine Anzahl be⸗ termain-Thore wetteifert mit den scho , .
lichen G . nsten Anlagen eingter Truppen oll ebenfalls gleich nachher den Rücmarsch an⸗ ischen Gartens. . n, indem die Pforte entschlossen ist, saͤmmtliche Truppen aus — Im Grohßherzogl. Hessischen Staͤdtchen Bensheim . Fürstenthüͤmern abzuberufen. ö ; 7 Bergstraße, kam am 22. Mai, in der Nacht, im n n Jassy war am 35. d. M. ein Anfangs 5 far, Kalk, Laren gur, wn ben Been a mnie, , , nc n m, ,, , wresengner Halter uangbench, zs der Herr bes Han t, err he selben, wn tn wennn zesend v j j zußte. sre f , , 9 n aAßte, au . el ch 1an 8 var ö r ag . k sie siogen unter einer furch Teige nah die von Brailow nach JFassy gebrachte Artille⸗ , ne,. chleuderten mehrere brennende Jach Silistria abgefuͤhrt ward. Die Ankunft des am 5. von weit in die Stadt umher, die nicht allein an mehreren grest abgegangenen Proviant Inspektors wird vermuthlich in zündeten, sondern auch ewig oöldau die Ausführung ahnlicher Maßregeln, wie in der
—
j ** . 94891 3 R ahziehen den Truppen K
einem von Wien datirten Artikel, den K. K. Feldmarschal⸗Lieute⸗ nant Grafen Radetzky, mit einem außerordentlichen Auftrage nach St. Petersburg reisen. — Diese saͤmmtlichen Nachrichten sind, wie die von einer eingebildeten Sendung des K. C. General Majors v. Langenau zu einer eingebildeten Sesterreichischen Armee an der Tuͤrkischen Graͤnze, reine Erdichtungen, womtt man, wie es scheint, das Publikum in Athem zu erhalten sucht, damtt nicht etwa der allmaͤhlig wieder erwachende Claube an Fortdauer des Friedens zu sehr um sich greife. — Wir koͤnnen ung nicht versagen, bei dieser Gelegenheit, zur Unterhaltung unserer Leser, eine Anekdote mit⸗
zuthellen, die das Treiben der Franzoͤsischen Journale trefflich cha⸗
rakterisirt. Das (seit einiger Zeit liberal gewordene) Journal de Paris führt in einem eigenen Artikel Beschwerde daruͤber, daß seine guten Bruder, der Constituttonnel und Courxier, so oft auslaͤndi⸗ sche Neuigkeiten geben, ohne die wahre Quelle derselben, naͤmlich — das Journal de Faris zu nennen. „Taͤglich⸗⸗ heißt es — „wuͤnschen wir uns Gluͤck, von unseren auswaͤrtigen Korrespon⸗ denten so zuverlaͤßige Nachrichten zu erhalten, die in die angese⸗ hensten teutschen und Englischen Blatter, und oft, aus diesen Kͤbersetzt, in andere Franzoͤsische Blaͤtter aufgenommen werden.“ So, zum Beispiele, wiederholt der Constitulionnel vom 6. Mat unter der Rubrik Frankfurt, was wir einige Tage fruͤher von der
so daß es rundum brannte, sonen toͤdteten und uber 50 lebensgefaͤhrlich beschadigte n chei, zur Folge gehabt haben. dersel be
Ham burg, 23. Mai. Hr. Prof. Schumacher sa it de Denen 6 , m, n. 33 der eben erschienenen 14ten Nummer sein er Astronom och folgende Nachrichten aus Konstantinopel von Nachrichten: „Hr. Prof. und Ritter Bode rechnet in Men:
! 3 2 , * Bereits am 1. April sendete der Kapudan-Pascha Parlamen⸗ Augenblick an dem Hosten Bande seiner Jahrbuͤcher, und üeits am a, Ap ö ,, wie er mir schreibt, am 1. Jul. d. J. fein f
n . Und Pauf die Insel Scio, welche die Insurgenten zur Niederle⸗
r ml n Se Jein funszigjah ; Amtsjubilaͤum feiern. Es waͤre gewiß wuͤnschenswerth, wenigstens alle teutsche Astronomen diesen Tag in VJaus, Und hofften, der Gefahr gung feiern konnten; allein so gewiß ein jeder an diesem Hieich einen Sturm gegen die Eitadelle versuchten. den aufrichtigsten und herzlichsten Antheil nimmt, so schw Fesatzung warf sie zuruck: und da dte Schiffe, n scheint von der andern Seite eine solche Vereinlgung. führt Batten, in dem Augenhlick, e ,,, es uͤberhaupt moͤglich, daß ein jeder auf kurze Zeit seine ö äherte, die Flucht ergriffen, so konnte der 6pud warte und sonstigen Geschaͤfte verlassen koͤnntẽ, so wur zeitverlu st goöoo Mann ans Land setzen. vorschlagen, unterm verdtenten, Nestor im November ine Eitadelle heran, und die gelandeten Truppen nah— wo die Witterung doch gewohnlich Ferien giebt, an ein e in den Rücken. In wenig Stunden hatten sie ihr gan— her zu bestimmenden Tage persoͤnlich unsern Gluͤckweschüͤtz, bestehend aus 20 Feldstücken, die Berlin zu uͤberbringen, und diese Vereinigung wuͤrde hen . . eigentlichen Zwecke, noch manches Nespeblich. teresse haben.
Karlsruh, 19. Mai. 1) Die Wein-Einfuhr auf der Strecke von unt erhall ] einzuschi fe bis an die Rhein-Baierische Graͤnze, bei Strafe der 8 n, tion vorlaͤufig verboten. 2) An der Rhein⸗Graͤnze gegen n Baiern wird vorlaͤufig von eingehenden Weinen 4 Gul Tentner, oder, nach der Wahl des Importanten, 120 Fuder neuen Maßes an Eingangs -Zoll erhoben. 3) uͤbrigen Gränzen des Landes werden die bisherigen Ii richtet, 4) Der Transit der fremden Weine findet geg bisherigen Abgaben fernerhin noch statt; jedoch sollen die welche dem Einfuhr-Verbote oder der Auflage von 120 Fuder bei der Einfuhr unterliegen, einer, durch das) Ministerium anzuordnenden Kontrolle, mittelst Verstegeln Faͤsser und Ruͤcklieferung der Transit-Scheine, wofuͤr vt bekannten Versendern oder Fuhrleuten Kaution oder But zu erheben ist, unterworfen feyn.
Speyer. Unsere alte ehrwuͤrdige Domkirche wo 27 Jahren, ihrer Baufaͤlligkeit wegen, den gottesdien Versammlungen geschlossen. Des Königs Großmuth das Denkmal alter Baukunst vor gaͤnzlichem Verfall, u 27. Mai, an Hoͤchstdero Geburts⸗Feste, soll die voͤllig hergestellte Kirche, durch ein Pontlfical-Amt, der And Glaͤubigen eroͤffnet werden. ;
Greifensee (Kanton Zuͤrich). Bereits 1612 w sere Glatt bis in den . gedämmt; ein Werk, bei det rere 1000 Morgen tragbaren Landes gewonnen wurden lst dem Strome ein neuer Weg angewiesen worden;
25.
geseßt ward. Ste schlugen
von acht Stunden , , ᷣ Trotz bieten zu konnen, indem
ein Lermin
Inf Flotte
der ganzen Expedition,
tt, der zur Beruhigung der Christen nicht wenig beitragen 6. Der Tersanag⸗Kigjassi, der waͤhrend der Abwesenheit des Han Hascha, die Polizei in den Vorstaͤdten verwaltet, erhielt ser Pforte den Befehl, die religiösen Feierlichkeiten der Grie—
aͤhrend des Osterfestes in besondern Schutz zu nehmen, und
den Armeniern, irgend eine Storung oder Beleidigung wi⸗ re. Die Folge war, daß nicht nur in den Griechischen und sischen Kirchen saͤmmtliche Religions⸗ Feierlichkeiten, Pro⸗ en, und sonstige Gebrauche, in vollkommenster Ruhe und ang vor sich gingen, sondern auch die in den Ostertagen gewöhn⸗ National Lustharkeiten, von den Griechen ganz im alten und mit ungestoͤrter Heiterkeit genossen werden konnten. m 21. April wurde der Patriarch zur Pforte entboten. Da Jahrestag einer traurigen Begebenheit war, so machte dieß gemeine Aufmerksamkeit sehr rege. Da er sehr krank war, sich in einer Saͤnfte dahinbringen. Als er erschien, wurde den Ministern der Pforte, wegen einiger von ihm neulich nen Kanzel⸗Vortraͤge, mit Lobsprüchen überhäuft, und empfing en des Sultans einen abermaligen ansehnlichen Beitrag zur herstellung der beschaͤdigten Kathedral⸗Kirche. Hiernächst erhielt Auftrag, ein Verzeichniß aller in der Hauptsfadt befindlichen , mit Unterscheidung der verheiratheten und unverheira⸗ anfertigen zu lassen. Jene, sollen ferner in Konstantinopel diese, wie es scheint, Rach Asien gesendet werden. eue DYragyman der Yforte, Fahja Efendi, soll nach einer von
mungen hetrachtet, welche in der gten diesjaͤhrigen Sitzung das
15 breit; am 4ten ward ey in sein neues n Gallipoli
320 Fuß lang gerade durch einen Felsen, . 10 Fuß . ette eingel gebürtig, und vor zo Jahren zum Islamismus
Sendung des General Langenau gesagt hatten, der von Frankfurt
Gelegenheit (uͤber Bukarest und Jassy) ir. April
der Waffen und zur Annahme der Amnestie auffoderten, wozü
82 e, . te ur 3
welche sie
4 schg 4 Die Insurgenten „ Insel geriethen also zwischen zwei Feuer; die Hesatzung
sogleich gegen sie ekehrt wurden, verloren, und aller fernere Widerstand war Der ward uͤbrigens, so lange er dauerte, eigentlich den Seioten allein bestanden; denn . 4 , . er erord en hatten Mittel gefunden, dem Gefecht Nenlter Verordnung ge entrinnen, und sich auf einem davon entfernten Punkte der Das Ungluͤck von Seio ist groß, und kaum
m 13. April geschah hier von Seiten der Regierung ein
dafür verantwortlich gemacht, daß weder den Griechen
nach Wien berufen worden ist, um sich von dort zu der an den Tuͤrkischen Graͤnzen zusammengezogenen Oesterreichischen Armee zu begeben. So meldet der Courrier vom naͤmlichen Tage: „daß zwischen Petershßurg, Kopenhagen und Berlin, wichtige Ferhand⸗ lungen wegen Errichtung eines Truppen Kordons an den Küsten von Liefland und Kurland im Gange sind, daß Preußen an dieser Sicherheits-Maßregel durch Aufstellung seiner Truppen in Pom⸗ mern Theil nehmen wird, und daß ein Preußischer Staabs⸗Offizier nach Riga geschickt worden ist, um dieserhalb mit den Russischen Generaglen Ruͤcksprache zu nehmen.“ ... „Alle viese Thatsachen wird nun mit köͤstlicher Naivitaͤt hinzugesetzt „hat das rnal de Faris in seinen Blaͤttern vom 11., 17. und 22. April Es ist belustigend, zu seben, wie diese Herren mit ö elendesten Geruͤchte streiten, und wie sie sich mit den Quellen bruͤsten, aus welchen solche Thatsachen geschoöͤpft sind. Ihre beste Vertheidigung aber liegt in dem alten Spruche: Mundus vult decipi!“ Venedig, 18. Mai. Man schreibt aus Algier, daß die Span⸗ nung zwischen dem dortigen Dey und Spanten noch nicht gaͤnz= lich gehoben seyn. Der Friedensvertrag mit Toskana ist neuer⸗ dings abgeschlossen, vom Florenzer Kahinette aber noch nicht rati—⸗ sizirt worden; der Dey hat sich die Perlen ⸗Fischerei bei Bong vorbehalten. Rom, 8. Mai. Von Ohio aus, sind uͤber den Fortgang der dor⸗ tigen katholischen Missionen, unterm 27. Jan. d. X., so eben Nach⸗ richten eingegangen, Vor 2s Jahren gab es dort fast lauter Wilde; jetzt befinden sich schon Zoo,ooo meist civilisirte Bewohner daselbst. Am St. Joserhs Flutz ist eine Niederlassung von Hooo Wilden, de⸗ nen Franzoͤsische Misstongire das Evangelium predigen. Man wollte ihnen verheirathete presbyterische Priester schicken, allein die Wil den mochten von diesen, nach des Bericht⸗Erstatters Angabe, nichts wissen. Es ist sehr zu bedauern, daß fruͤher nicht immer die Unter⸗ richteten zu Missiongiren gewahlt worden sind; der vorliegende Bericht gießt zu diesem Bedauern abermalige Veranlassung; wie reichhaltig für Natur⸗Sprach⸗Laͤnder⸗ und Voͤlker⸗Kunde konnte ein solcher Missions⸗-Bericht nicht seyn, und statt alles dessen enthalt er nichts, als alte bekannte Dinge, die in jedem geographischen Lexikon stehen, die uns aber oft mehrere 10 Meilen weit zugefandt werden, weil sie dem unwissenden Missionair neu sind. Barum ist es ein sehr verdienstvolles Werk, 39. man bei den neuen Missio⸗ nen darauf sehen will, daß nur wissenschaftlich gebildete Leute dazu auserlesen werden sollen.
) Man hat bei unserm vorigen lin Nr. 6e d. J. gelieferten Artikel die Be⸗ merkung gemacht, daß es nichts Ünerhörtes 6. einen Muselmann zum Psorten⸗ Dolmetsch ernannt zu sehzn da solches in früheren Zeiten lange Statt gefunden hade. Es ist allerdings gegründet, daß bis zum Schluß des 16ten Jahrhunderts dieses Amt von Muselmännern Doch meistens Renegaten) versehen ward; seit dem Anfange des igten ö aber, wo der in der Geschichte der Diplo⸗ matie berühmte Heagttan eg durch eine lange Keihe von Jahren verwatete, folg— lich seit mehr als zwei Jabrhunderten, ist der alte Gerrauch bei Seite gin worden; und seit 1660 Go nicht schon früher) ist nie mehr eig Türke Prören⸗ Dolmetsch gewesen; vielmehr haben seit Pangjotti, die Griechen glein diefen
aber 96 berichtet.“ —
einander um den Vorrang bei Mittheilung der
hern Angaben abweichenden Nachricht, nicht von Korfu, son⸗
wichtigen Posten, so wie seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts, sie anemin die Hospodar-Stellen in der Wallachei und Moldau bekleidet. Jetzt aber laßt Vie Pforte mehrere junge Türken in Abendlänzischen Sprachen unterrichten, um sie künftig als Dollmetscher und bei Gesandtschaften zugebrguchen.
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