677 tung geben ließ, um sich damit gegen den Beichtiger auszu— weisen.
Hanover, 1. Jun. Am 23. d. M. soll, auf landes— herrliche Verorbnung, das Andenken an den ruͤhmlich erfochte⸗ nen Sieg bei Waterloo, im ganzen Lande auf eine angemessene Weise festlich gefeiert werden. i
Der Geheime Legationsrath v. Hinuͤber, ist zum Gehei— men Kabinetsrath ernannt worden.
Karlsruhe, 30. Mai. Die Einfuhr des Blaͤtter-Ta⸗ baks aus Frankreich ist provisorisch verboten. — Die Grund—⸗, Haͤuser- und Gewerb⸗Steuer soll in den ersten sechs Monaten des Finanz⸗Jahres 1822, wie in der ablaufenden Budgets— Periode, mit 19 Kreuzer von 100 Gulden Steuer-Kapital er—
hoben werden. ö
Der Abgeordnete rr g trug in der 2isten Sitzung der aten Kammer darauf an, daß, so lange Baden, hinsichtlich des, gegen Frankreich aufzustellenden Handels-Retorsions-Sy— stemes, allein stehe, alle Franzoͤsische Weine, Liqueurs und Branntweine, alle Fabrikate von Seide, vom duͤnnsten Flor bis zum schwersten Sammt, fabrieirter Tabak u. m. a., mit dem Einfuhr⸗Verbote belegt werden sollen.
Nach amtlichen Nachrichten, zahlte ein einziges Handlungs—⸗ Haus hlser, fuͤr Rechnung Franzoͤsischer Vieh-Aufkaͤufer, jäͤhr— lich 75, 00 Fl. fuͤr Vieh, welches aus dem Badenschen nach Frankreich verkauft wurde. Dies kann einen ungefähren Maß— stab geben von der Wichtigkeit des bisherigen Viehhandels in dies Nachbar-Land, und von den nachthelligen Folgen der jetzigen Franzoͤsischen Mauthzgesetze fuͤr diesen laͤndlichen Nah— rungszweig hieselbst.
Muͤnchen. Am 27. Mai feierte die ate Kammer den Geburtstag Sr. Maj., unter anderen, auch durch ein großes Festmahl Als die Gesundheit des Monarchen ausgebracht worden, rief der Sekretair der Kammer, Hr. Schulz, in Be— zug auf den fast einstimmigen Wunsch der Nation, daß gegen das neue Franzoͤsische, Baierns Gewerbs-Industrie bis in die Wurzel angreifende Mauth-⸗-System, ein zweckmaͤßiges Handels— Retorsions⸗System baldigst moge aufgestellt werden, in die Ver⸗ sammlung?:
„Auf, fuͤllt das Glas mit teutschem Wein,
Ein Baier, wer es ganz will seyn,
Schenkt sich nicht mehr Champagner ein
Stuttgart, 3o. Mai. Vorgestern ward hier zu dem, auf Befehl des Koͤniges, mit Zustimmung der Landstaͤnde, zu errichtenden Gebaͤude fuͤr das Koͤnigl. Archiv und Naturalien— Kabinet, der Grundstein gelegt.
Neuester Verordnung gemäß, stehen saͤmmtliche Abtheilun— gen des Kriegs-Departements in Zukunft unmittelbar unter dem Kriegs⸗Minister. Die seitherige Administrations-Sektion wird kuͤnftig Kriegsrath, und die Justiz-Sektion Ober-Kriegs— Gericht benannt. Den Vorsitz bei jenem fuͤhrt der Präsident,
General-Lieutenant von Huͤgel; den bei diesem der Direktor,
Staatsrath von Kapf. Die bisher besonders bestandene Mi— litair-Rechnungs⸗Kammer ist aufgehoben, und die dabei ange— stellten Revisoren, sind als solche dem Kriegsrath zugetheilt worden. Trentschin. (Ungarn.) Am g. Mai verheerte ein furcht— barer Wolkenbruch, im Kißutzer Thale, z Doͤrfer: von 300 Haͤusern ist keine Spur mehr zu sehen. Viele Menschen und Thiere verloren dabei ihr Leben. Die tragbare Dammerde ward mit allen Feld- und Gartenfrüchten, stundenweit weg— geschwemmt; der Hagel lag uͤber Schuh hoch. Dem Na— turforscher ist der Umstand vielleicht nicht gleichguͤltig, daß un— ser Ort selbst, i. J. 1813 durch einen ähnlichen Wolkenbruch schwer mitgenommen, und das nahe gelegene Dorf Teplitz, i. J. 1618, von einem gleichen Wolkenbruch, großentheils verwü— Das Ereigniß zu Karlsbad in Boͤhmen, ist noch
tet ward. . in frischem Andenken. Dort und hier und im f e ollten
und im Kißutzer Thale giebt es warme Quellen. diese mit den Wolkenzuͤgen in Verbindung stehen? Genua, 8. Mat. Der Verein, welcher sich hier, unter der Leitung des Erzbischofes, zur Unterstuͤtzung der, durch die, im ver⸗ flossenen December stattgehabten Schiffbrüche, Verarmten, gebil⸗ det, ward gestern dem Könige und der Koͤnigin M. M. vorgestellt. Venedig, 235. Mai. IAuf dem heute von Triest angelangten gewöhnlichen Bampfbote befand sich, unter andern, auch der Engl. dmiral Moore. . Cesena. *) Crudeli, ein junger hoffnungsvoller Mann, war fruͤher in die Sckte der Karbonari getreten, hatte sich aber, in Folge der letzten Bulle des Kirchen- Oberhauptes, von selber. losgesagt. Wenige Tage spaͤter wurde sein Leichnam ganz verstuͤmmelt im Stadtgraben gefunden. In dem Korper steckten noch ein Paar mit den geheimen Zeichen der Karbongri versehene Dolche. Kurz darauf fand man mehrere Anschlagezettel, welche den saͤmmtlichen austretenden Mitgliedern das Schicksal Crudeli's verkünden. Moden a. Der hiesige Provinzial⸗Polizei-⸗Direktor, Besini, wurde am 15. Mai gegen 8 Uhr Apends, beim Nachhausegehen, auf der Straße, von zwei Individuen meuchelmoͤrderischer Weise angefallen, deren eines ihm einen kurzen Degen quer durch den Leib stieß. Besini hatte noch jo viel Besinnung und Kraft, die Treppe hinauf zu steigen, und sich den Degen selbst herauszuzie⸗ hen. Eine Stunde darauf indessen gab er, nachdem er seinem Moͤrder verziehen, und gedußert hatte, daß er wegen Erfüllung seiner Pflicht sterbe, seinen Geist auf. Der Herzog hat der Witwe des Besini, dessen Gehalt als Pension auf Lebenszeit zugesichert. Neapel,‚, 1. Mat. Nebst dem Fürsten Alvaro Ruffo ist auch der Graf Fiquelmont, außerordentlicher Minister des Oesterreichi⸗ schen Hofes, bier angelangt. — Es sollen bedeutende Veraͤnderun⸗ en in der Justiz Verwaltung vorgengmmen werden. — Nach den euerdings aus Sizilien eingelaufenen Nachrichten ist, von den
Y) In der Paͤpstl. Delegation Ravenna. Geburtsort Sr. Heil. des jetzigen Papstes.
Oesterreichischen beweglichen Kolonnen, welche die Insg Richtungen durchzogen, die Entwaffnung ohne alle * vollzogen, und überall die vollkommenste Ruhe hergeslen
St. Petersburg, 2a. Mai. Nach dem Schnur ches sich bei der Schuldbuͤchse im Komtoir des hiesigen faͤngnisses befindet, sind zum Loskaufen verhafteter Sq d. J, bereits 10,3599 Rubel 89 Kop. eingegangen, unter fanden sich 13 Rupel, welche gefaͤnglich eingezogene selbst, dargebracht hatten. Mit obiger Summe wurden ner losgekauft, die zusammen 19,333 Rubel 25 Kop. ihr gern schuldig waren. Die Gefaͤngniß⸗Versorge⸗Komitg die Kreditoren vermocht, S4 Rubel 36 Kop. von ihren 66 abzulassen. Unter den Freigekauften befanden sich n
uslaͤnder, Gottlieb Stolz; Schulkel; Jak. Naphael.? “ und n n. einne . 2 orfu, 27. April. Der Lord Ober⸗Kommisaa Maitland, hat vor seiner Abreise den Generalmajor 36 zu e . . 6 1 3 adrid, 19. Mai. J. K H. die Infantin Mari ist am 15. d. von einem Prinzen gluͤcklich , der heiligen Taufe, an densselben Tage, die Namen Karl Maria Isidorius empfing.
Die Armee hat, in Betracht der bedraͤngten Fim Landes, die Ermaͤßigung ihres Soldes offerirt; fur bies⸗ sche Handlung soll den Truppen die hohe Zufttedenhch tiongl⸗Versammlung zu erkennen gegeben werden, di
Beschluß auf dieses großmuͤthige Anerbieten noch vor zun
Auflöͤsung der Brigade der Königl. Karabiniers, J, und deren Vertheilung in die übrigen Kavalerie⸗ n der Armee, ist verfuͤgt, als Folge ihres, unter Befehl rals Freyre, beobachteten Verhaltens wahrend der Erg Leon. Die ernannte Special⸗Kommission zur Borschh setzlicher Maßregeln, die Einstellung und Vorbeugung i kektionen betreffend, hat einen Gesetz-Entwurf vorgelegt Aehnlichkeit mit dem Gesetze vom 19ten Vendémiaire'; 4 hat. Die DYiskussion darüber ward noch ausgesetzt. nanz⸗Kommission hat bei Erstattung ibres Berichtes, uh dem Ex⸗Minister Valeser mit dem Pariser Handlungs
duin u. Komp abgeschlossene Anleihe, einstimmig daran gen, den Minister in den Anklagestand zu setzen, we Vorwurf treffe, das ihm geschenkte Vertrauen gemißht das Interesse des Staates hintergangen zu haben. Bi gen waren sehr getheilt uͤber die Art der Aufhebung di
chbennnnte Reklamations⸗Gegenstaͤnde die beigesetzte Nomi⸗
ae, dͤffentlicher Anstalten an aufgehobene vrporationen, Kapital und Zinsen 534, i9g5 Fr. 4/741
sen von Kblnisch Landstaͤndischen Schulden, 11?
ef Schulden des Herzogthumes Juͤlich
ä r 7 oso
litair Sold und Masse⸗Gelder
sten fur Festungs Bauten
derungen an die Domainen⸗Verwaltung .
sten füͤr Verpflegung Franzoͤsischer Militair⸗
1
giga nind⸗
stait⸗Lieferungen verschiedener Art
bihand Foderungen verschiedener Art
ᷣ 6 ö ueberhaupt 622, 83 Fr.
zurch besondere Abrechnungen ist ferner seit dem
Bordereau verguͤtet worden; ᷣ
heiter Extrakt aus der 1gten Abrechnung
Liefetungen zur Verproviantirung der Festung Mainz, aus dem ehemaligen Saar -Depar⸗
e
sondere Abrechnung vom 29. Maͤrz 1822.
Foderungen an die Verwaltung der vereinig⸗ ten Abgaben w w
.
40, ooo *
213 —
. Im Ganzen 663,026 Fr. us der Bekanntmachung der Königlichen General- Liquida⸗ Kommisston vom 31. Jan. d. J. ergab sich, daß, mit Ein⸗ des 17ten Bordereau's, die bis Ende des Jahres 1821 fest— en Liquidationen ein Haupt⸗Resultat von 27,718,260 Fr. ten. Das 128te Bordereau enthielt noch eine nal-Vergutung von . . s oben erwaͤhnte 19gte die von erhellt, daß bis jetzt eine Total⸗Summe von 28,530,825 Fr. Koͤnigl. Rheinprovinzen liquidirt worden ist. . — Die fast in allen Elementar-Schulen eingefuͤhrte Fehrmethode hat den alten geisttoöͤdtenden Mechanismus des n Schul⸗Systems ganz verdraͤngt. er d sässchließlich das Hauptlehrbuch in den Volks-Schulen war, Eßt zweckmaͤßige Schulschriften eingefuͤhrt, worin man den bricht der Kinder nicht blos, wie sonst, auf Lesen und Schrei—
e,. bbz,o26
tes, ohne dem oͤffentli redi re des G . . , z oh m oͤffentlichen Kredit, der Ehre des Gons beschraͤnkt, sondern sich auch bemüht, ihr Denkvermögen zu ent⸗
und dem Interesse derjenigen zu nahe zu treten, die um
ligter Garantie, in gutem Glauben kontrahirt haben.
und die Diskussion daruͤber vertagt.
. In Katglonien ruͤcken von allen Seiten die die Antikonstitutionellen an, und haben bereits mehrere bestanden. Das Gouvernement zeigt in dieser Hinsicht gr tigkeit und bemerkenswerthen Ernst. Ein officieller Ärtit
Trupye
heutigen außerordentlichen Zeitung meldet die gaͤnzliche NM
des, von einem TrappistenMoͤnche angeführten Trupps
tutioneller, durch den Militair⸗Kommandanten Der Vrovi ß
cellona, Maréchal de Camp de Haro. Ein anderer
Namens Coll, hat unter Vermittelung des Landes- Hon
taglich ein. — Beim Abgange dieser
Madrid vollkommene Ruhe. Lissabon, 1. Mai.
lich die dorthingesandten Truppen zuruͤck. Provinzen hahen sich einige Spuren von Verschwbrungen
mehrere verdaͤchtige Papiere sind zu Haͤnden der Behde
kommen.
, .
Berlin. Nach dem Frankfurter Journal soll einem Militair und einem Studenten, im Grunenf Zweikampf auf Pistolen, stattgefunden haben, und h dent geblieben seyn. ligen Militair und mehreren Studenten eingeleh
gt n Arnnglicher zurück; sie haben andere Gegenden und Staͤdte gese emde Menschen, deren Lebensart und Sitten kennen gelernt,
In, öh. mit den Prinzipien der ,, ,, , babe, em n. . an. „ Frithmetik, Formenlehre u. s. w., bekannt zu machen, und uͤber⸗ lebhaftesten Debatten ward der Druck des Berichtes ihre . nn f, z. fordern. ; t
n Folgen davon bemerkt, und bei einem fortgesetzten regen
den der Schulmaͤnner ist ein erfreullcher Fortgang fast ge⸗
Schon jetzt werden die
— Das jetzt bestehende Militair⸗System hat auf die Aufklaͤ— des Landvolkes einen entscheidenden guͤnstigen Einfluß. lÜin— ungen Leute kehren, nachdem sie ihrer zjaͤhrigen Militairpflicht haben, im Ganzen aufgeweckter, gebildeter, gewandter und
pburchgehend noch Unterricht genossen, und durch die humane
; ; 5 dlung, zu der ihre Offteiere und Unter⸗Officiere gegen sie von Bareellona, um Amnestie gebeten; ahnliche Gesuchq Kreer irn b, in n,, ,. O e gege ; ! Lichtet sind, eine gewisse Selbstschaͤtzung gewonnen, die Nachrichten herts n, . fn , . f
ꝛ on, Aus Fernambuk, wo die Eur fentlichen Beleidigungen taͤglich ausgesetzt, erwartet man hiet Hier und
sie R nicht kannten, und die ihnen einen edlen Stolz giebt, aus das Ehrgefuͤhl keimt, das sie oben haͤlt, wenn sie etwa t werden sollten, in plebeje Gemeinheiten zu verfallen. Das te Urtheil, als sey der Militair⸗-Dienst ein Sittenverderbniß nge Leute, ist, so begruͤndet es sonst seyn mochte, wo man
augenichts, der nirgends gut thun wollte, in das erste beste ment steckte, und wo man das heiligste des Menschen, seine mit dem Korporal⸗Stock bearbeitete, jeßt fast allgemein ver ⸗
den, nachdem man sich mit der, bei allen Truppengattungen reußischen Heeres herrschenden strengen Mannszucht und ing bekannt gemacht hat. resl!l au, Die Einnahme der hiesigen Blinden-A Anstalt be— 1 v. J, den fruheren Bestand eingerechnet, 11,791 Rthlr., Esgabe 5431 Rthlr. 29g Sgr. 3 Pf. Am Schlusse des Jahres len sich in der Anstalt 5 Invalide, 7 Erwachsene, Knaben,
Das 2 uel wa * i s 5 96 9 den sich 1 er. x . 196 7 as Duell war zwischen ein; sädchen. Fur die von ihnen verfertigten Fabrikate wurden ge— eg Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf. Der Werth der noch vorraͤthigen
wurden, jedoch ohne Verletzung eines der Ding 6z Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Das Material dazu betrug ten, bereits einige Kugeln gewechselt; allein die De Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf: Folglich war reiner Fabrikation sgewinn kunft des Universitaͤts-Pedells stoͤrte den weitern Viß Rthlr. 1 Sgr. 5. Pf. Weit größer, nur nicht in Zahlen anzu—
Zweikampfs, und saͤmmtliche Theilnehmer wurden sch— . freundlichen Institute, durch Pflege und Unterricht erhielten.
haftet. Von dem bei Grunewald angeblich auf dem bliebenen Studenten aber, ist hier die erste Kunde a furt a. M. gekommen«
In den Sr. Maj. dem Koͤnige zur ho nehmigung einzureichenden Pensions-Vorschlags -Nach fuͤr Beamten⸗Witwen, soll jedesmal bemerkt werden, au Gründen die verstorbenen Maͤnner ihre Frauen in die Witwen-Kasse nicht eingekauft haben, und ob dabei den benen eine Vernachlaͤsstigung treffe, oder vielleicht die der err hr tbung eg, eine Pension aus Staatskassen geleistet habe. — Hinsichts der fortwaͤhrenden unverhaͤln gen Belastung des Pensions Fonds soll neben der vorschn gen Recherche uber die Vermögenslage der Hinterlassenen, genaueste Untersuchung ihrer Faͤhigkeit zum eigenen En wie der Vermoͤgensumstande der zur Unterstuͤtzung geseh e gen, Verwandten, und vorzuͤglich auch der Bien des Verstorbenen angestellt, und jeder Penstons- Antrag wiesen werden, welchen nicht saͤmmtliche Erfodernisse zu ligung unterstuͤtzen.
Aachen, zo. Mais. Die Hauptgegenstaͤnde des Lig
Geschaͤftes gegen Frankreich aus der Periode von 1795 1313 sind fur die Königl. Rheinprovinzen ganzlich erled Ausnahme jedoch verschiedener Militair⸗ Sold⸗Foderungen!
chen verschiedener aͤlterer Foderungen an Buchschulden qu ner Korporationen und fuͤr einige Lieferungen und Leistan
den ersten Jahren der Franzoͤsischen Republik, worüber die
sigen Antraͤge den betreffenden hohen Ober-Behoͤrden in
durch die hiesige Königl. Liquidations⸗-Kommission auch bit
Entscheidung vorgelegt worden sind. Das igte Borderenn
1
ist der Gewinn, den die Ungluͤcklichen in dem men⸗
Uutem Willen und einer vorhandenen Begriffs⸗Faͤhigkeit wer⸗ Blinden in der Anstalt so weit gebracht, daß, wenn sie ren, sie sich ihren Unterhalt erwerben können, nur muß don ihren Verwandten oder der Orts⸗-Obrigkeit dahin gese⸗ erden, daß ihnen Gelegenheit zur Thaͤtigkeit verschafft wird.
emünd (Reg. Bez. Aachen). Der hiesige Kreis gehört nicht reichsten des Landes, jedoch zu den Merkwuͤrdigen in Hin⸗ iner Lage und seiner mineralischen Produkte. Das Klima „der Boden unfruchtbar, das Volk ehrlich und brav. Der Raum laͤßt sich mit Bestimmtheit nicht angeben, da die al⸗Vermessungen noch fehlen; nach der Tranchotschen Karte an die Größe des Kreises auf 10 geographische Quadrat⸗ vollkommen annehmen, womit die nicht ganz vollstaͤndigen cher ungefaͤhr uͤbereinstimmen. Die Lage des Kreises dehnt in die Mitte der Eifel hinaus, wo der hoͤchste Berg 1900 jer den Wasserspiegel der naͤchsten Fluͤsse reicht. Vom De⸗ bis Ende Februar steht, nach einer Erfahrung von g Jah— as Thermometer von Reaumur, im Durchschnitt 13 Grad em Gefrierpunkte. Die groͤßte Waͤrme uͤbersteigt selten 27 es in den Schatten gestellten Thermometer. — Die in 5 en, 2 Flecken und 212 Kirchdörfern oder Weilern lebende rung betraͤgt, nach der Zahlung fur d. J. 1822, die Summe Laß Seelen, worunter sich 380 zur edangelischen, 29, gs holischen und 151 zur israelitischen Religlon bekennen. — man den Flaͤchen⸗Inhalt als richtig an, so kommen 29)a . die Quadrat Meile, eine Zahl, womit der Kreis nabe äbervölkert ist, und welché nicht vorhanden seyn wenn nicht bedeutende Bergwerke und Fabriken eine Menge n angezogen haͤtten. — Im J. ien wuchen geboren 5
680
Knaben und „Rs Madchen; hierunter befanden sich 29g uneheliche Kinder. Es starben dagegen 333 Individuen mannlichen und weiblichen Geschlechtes, so daß * ein Zuwachs von 527 Indivi⸗ duen ergiebt. Die Monate Januar, Februar und 2 rafften die Meisten, naͤmlich ; der Verstorbenen, weg. An langwierigen Krank⸗ heiten starben 197, an inneren hitzigen Krankheiten 135, durch Un⸗ glucksfaͤlle, meisens in den Bergwerken, kamen 7 um s Leben, 27 wurden todtgeboren, 135 erreichten das naturliche Lebens⸗Ziel; bei der Niederkunft starben 3 Frauen, und die übrigen Verschiedenen endigten ihr Leben an schnelltödlichen Krankheits- Zufaͤllen und an äußeren Schäden. — Die maͤnnliche Bevdlkerung 4 144482 und die weibliche 15,244 Seelen; die letztere uͤbersteigt die erstere hienach um 762 Seelen. — Der Bewohner von 25 bis 6o Jahren, als dem thaͤtigen Lebens⸗Alter, zaͤhlt man 16,739, und unter diesen 4b9 Ehepaare. Es ist daher etwas mehr als die Haͤlfte der Ar⸗ bettsfaͤhigen verheurathet. Nimmt man nun die Zahl der ehelich geborenen Kinder an, und geht von der Voraussetzung aus, daß das Jahr 1821 als ein Mittel⸗Jahr anzunehmen ist, in welchem keine besondere Vermehrung der Heurathen, noch bemerkbare Ver⸗ minderung der Geburten vorhanden war, so kommt auf vier Ehe⸗ Paare ungefahr eine Geburt. — Getraut wurden i. *. 1621 — 200 Paare, wobet folgendes Verhaͤltniß stattfand: a) Manner unter 45 Jahren wurden getraut mit Frauen unter 30 Jahren, 1 von 30 bis 45 Jahren 57, über 45 Jahr 5; b) Maͤnner in dem Alter von * bis 60 Jahren, mit Franen unter 30 Jahr 11, von 3o bis 45 ahren 3, uber 45 Jahr keine; ch Maͤnner über 60 Jahre, mlt Frauen von 30 bis 45 Jahren, 1. . Hiernach darf man mit Zuverlaͤßigkeit annehmen, daß der Getrauten, bereits vor ihrer Verehlichung eine eingerichtete Wirth⸗ schaft oder ein auskommliches Gewerbe hatten. — Bei der Volks⸗ Zahl des Kreises findet folgendes Verhaͤltniß in militairischer Hin⸗ sicht statt: a) Dienstfaͤhige Leute von 21 bis zum zurückgelegten 25sten Lebensjahre 7335, b) vom 5sten bis zum zurückgelegten 32 sten Lebensjahre 1007), c) vom 3esten bis zum zuaruͤckgelegten Posten
Wo früher der Katechis⸗
Jahre 1075. Zusammen 28670. Davon stehen: a) in der Linte 74, b) in der Landwehr des ersten Aufgebots 5ß2, c) in der Landwehr des zweiten Anfgebots 562, Summa 1499, es sind also noch 1372
waffenfaͤhige Leute außer militairischen Dienst⸗Verhaͤltnissen vor⸗
handen, und da die Landwehrmaͤnner dem bürgerlichen Gewerbe eigentlich nicht entzogen werden, so bleiben 296 Mann uͤbrig, welche, unbeschadet des Dienst-Verhaͤltnisses, ihren Familten vor⸗ stehen. So gelinde und schonend unsere militairische Verfassung ist, t druͤckend und zerstßrend war das Franzoͤsische Konskriptions⸗ System, welches die Bluͤthe der Jugend für immer hinwegnahm— u. den Kern des Volkes zernichtete — Das liegende Grundgut be⸗ steht aus a) 4 looo Morgen Ackerland, b 2703 M. Gaͤrten, c) 2332 M. Wiesen, 4) 16827 M. Weiden, a) 45577 M. Oedun⸗
gen, k) 2380 Morgen Kommunal Waldungen, g) aus den sehr
betraͤchtlichen landesherrlichen Forsten und den Hausstellen, deren Flaͤcheninhalt sich auch nicht ungefähr angeben läßt. — Der Ackerbau wird in dem größten Theile des Kreises als Nebengeschaft betrieben, hat jedoch durch Urbarmachung 5der Grundstuͤcke seit 2 Jahren 1000 Morgen Zuwachs erhalten. Das Grundvermbgen ist sehr und zwar ungefaͤhr unter ooo Familien vertheilt, von de⸗ nen zwei 200 bis zoo Morgen, zwei andere 100 bis 200 Morgen, und 35o2, 10 bis 20 Morgen besitzen. Der Rest ist in kleinen Parzellen, bis zur Ruthe herab, unter Handwerksleute vertheilt.
Saß Familien einst einen
Nach obigen Angaben kommen auf die wirklich Ackerbau treiben den Famttten 9 Morgen Ackerland, Gaͤrten und Wiesen, ein wahr⸗
lich unbedeutender Raum von so schlechtem Boden, und zu unbe⸗
deutend, als daß eine Familte von s Personen sich auch nur karg darauf ernaͤhren konne. — Der Viehstand des Kreises ist nicht so groß, wie die großen Strecken Hedungen und Weiden ihn wohl zulassen. Zur Verminderung desselben haben die Jahre der Noth von 2816 dis 1817 beigetragen: damals stieg das Elend so hoch, aß ; Wolf verzehrten, um sich gegen den Hunger⸗ Tod zu schützen, daher darf es nicht auffallen, daß der arme Mann n jener drückenden Zeit seine einzige Kuh, die (ihm sonst noch wohl einige Erquickung löeh, hinopferte. In der Hätte der Durf= tigen heilen die Wunden solcher Noth nur langsam. Der Bestand an Hornvieh war i. J. 1821 — 15685 Stuck, an Schaafen 15555, un⸗ ter diesen befanden sich 1244 halb veredelte. Auf die 3 der Schagfzucht verwendet der Landmann weniges, wahrscheinli weil die Landschaafe ein so geschmackvolles Fleisch und eine so feine, allerwaͤrts gesuchte Wolle liefern, daß, nach seiner Ansicht,
der Nutzen der Veredlung gering seyn würde, wenn man die Ge fahr der Krankhelt, welche dite nicht aklimatisirten Schaafe . in der Gegend unterworfen sind, mit in Berechnung zieht. In dem Lande, wo der Boden so schlecht, und das Klima so raub] und wo die Natur den Fleiß des Ackerbauers so späͤrlich lohnt, scheint der Verbesserungs - Sinn wenig Aufschwung gewinnen zu wollen. Nach obiger Angabe kommen, ohne die Stoppel-⸗Weide, auf 5 Morgen Welpen und Oedungen nur eine Kuh und ein Schaaf. — Der Pferde Bestand betrug J. J. 121 — 2260 Stuck, welche zum groͤßten Theil des Handels wegen gehalten werden. — Die Pferde sind von guter und aͤußerst dauerhafter Race, zu deren Veredlung die ehemalige Stutterei zu Prüm, welche die 8 . fur die Kur⸗ Fuͤrsten von Trier und die Fuͤrsten von Naͤssau lieferte, das ibrige beigetragen hat. Die Eifeler Pferde sind mittlerer Größe, baben eine sichere Fuße, und sind darum zum Reiten zu empfehlen. Ihre helle feurige Augen, ihr rascher und muntrer Gang, ihr hoch⸗ tragender Schweif und ihre dichte Maͤhnen, sind Zeichen ihres sarken und muthigen Temperaments. Weir von einanderstebende Ohren und dicker Kopf halten ste gemeiniglich aus den Ställen der Lurng— Pferde entfernt, obwohl es den Juden manchmal gelingt, sie in fremden Gegenden als Mecklenburger an den Mann zu. bringen.
Kas die, Natur der Qberflaͤche des Kreises Gemuͤnd versa gt hat, scheint sie im unterirdischen vergraben zu haben. Daher ver⸗ dienen die Blei⸗ und Eisen⸗ Bergwerke, wiewobl nur Ra allge⸗ meinen Resultaten, eine ac g ig Erwaäͤbnung. Die Bleiderge besonders sind aͤußerst reichhaltig und werden schon seit Zoo Jaßh⸗ ren regelmäßig, wenn man den regelmäßigen Bergbau von der er= sten landesherrlichen Verwilligung ab annehmen darf betrieben, ohne daß man ihren ganzen ümfang noch genau kennt ste ged=— ren mit zu den bedeutendsten von Europa, und bieten im Vergleiche mit andern Minen der Art, nur wenige Schwierigkeiten deim Rnz= beuten dar, — Die gefdrderte Substan; wird theils in 2 Schmelz- Defen zu Blei verwandelt, und tbeils in ig Pochbüärten un Glä⸗
sur Erz (alquiloux) zubereitet und erschesint unter diesen wei Formen auf dem Markt von Europa. as Glasur⸗Erz wird 283