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Bericht eitragen. Das Niederschlagungs⸗Kesuch der Regu⸗ ir gn, * * en ern den en rng ef niemals auf die Vermessungs=, sondern nur auf die eigentlichen Gemeinheitsthei⸗
ö erden. lungs⸗ Kosten a , ., Se. Maj. der König von Wuͤrtemberg
en, 22 l ,,, untef dem Namen eines Grafen von Teck hier an,
re Reise nach den Niederlanden fort. 6 r* moin em 1. Januar d. FJ. haben im Ganzen 100
i
Brain geg ter e ls in der Niederung siattgefunden und gegen Bo Gebande, mit einer Versicherungs st mme von pphter 190,000 Nthlr., wovon allein gegen 75,000 Rthlr. auf die Westpreuß. Landfeuer⸗ Societaͤt treffen, sind vernichtet worden. — Fuͤnf Brandstiftungen sind bereits ausgemittelt, und die 4 Brandstifter, welche entdeckt sind, und die That , haben, an das Kriminalgericht ab⸗ geliefert. — Die schwedische Korvette Swalen, von 10 Kanonen, unter dem Kommando des Majors Peterson, kam von Karlskrone auf der hiesigen Rheede an, und lief in den Hafen ein. Sie hatte 5 Offteiere, 20 Kadetts, 1g Unteroffleiere und 31 Seesolda⸗ ten am Bord, die zum Seedienste gebildet werden. Nach achttaͤ⸗ gigem Aufenthalt ging diese, auf einer Uebungsreise begriffene Kor⸗ pekte wieder unter Seegel. — Am 20. Juni ging der Direktor der hiesigen Navigationsschule, Kommandeur v. Bille, mit 22 Eleven der arg. e chu! und 10 Passagieren, auf einem hiesigen Kauf⸗ fahrtei⸗Schiffe zu einer Uebungsreise in die Ostsee unter Segel.
Du sseldorf. Dem Fabrikanten Bauendahl zu Lennep ist von Seiten des hohen Handels⸗Ministeriums eine Cylinder⸗Tuch⸗ scheer⸗Maschine, nach dem Systeme von Lewis und Davis, zu Theil geworden. — Der Vikar Schmitz hat den Armen hiesiger Stadt 50 Rthlr. Bergisch vermacht. .
Flatow (Reg. Bez. Marienwerder). Die in Gefolge des wohlthẽtigen Gesetzes vom 24. Sept. 1311 eingeleitete, und jetzt beendigte Regulirung mit dem Dorfe Zakrzewo, hat das sehr er⸗ freuliche Resultat bewirkt, daß 4 neue Dorfer entstanden sind, welche Groß⸗, Mittel- und Klein⸗Friedrichsberg und Neu⸗Zakrze⸗ wo genannt worden sind, und nach der vorlaͤufigen Bestimmung, uber 1294 Acer⸗Wirthschaften und eine Menge Eigen⸗Kaͤthner ent⸗ halten werden. . .
Halberstadt. Hier haben sich 3 neue, bemerkenswerthe Er⸗ ö hervorgethan; 1) eine Erziehungs-, Pflege⸗ und Kran⸗ en⸗Anstalt, wobei die Verdienste des Dompredigers hr. Augustin, des Dr. med. Nicolai und des Inspektors Votgt geruͤhmt werden muͤssen. ) Die hoͤhere Toͤchterschule, neben dem Konsistorial⸗Rath und Ritter 3Zerrenner, durch den hiesigen Magistrat und den O. Pr. Maͤrtens und Direktor Jung gefordert. 3. Eine neue Bade⸗ Anstalt von Mineral⸗Gehalt auf der Molkenmuͤhle in einer roman⸗ tischen Gegend. — Am Elmwald hat man unter einer Steinschicht 3 absonderlichen Nagel, in einer eben so fremdartigen Schiene
eckend, ausgegraben. Der hochkoͤpfige Nagel, mit antikem Edelrost
Aberzogen, gleicht einer Blume, deren Blaͤtter niedergebogen sind. — Frau Hauptm. v. Parasky, geb. Luther, eine Nachkoͤmmlingin des großen Reformators, Vorsteherin einer Erziehungs- Anstalt und paͤdagogische Schriftstellerin, ist kurzlich hier gestorben. „Köln, 29. Jun. Am Lemperzschen Hause ist heute, bei der Erinnerungs⸗Feier der Geburt unseres, daselbst 1577 zur Welt ge⸗ kommenen Peter Paul Rubens, zur rechten Seite der Haus⸗Pforte, ein dem Andenken dieses großen Mannes seither so lang gewuͤnsch⸗ tes Denkmal, von unserem Professor Wallraf errichtet worden. Zur andern Seite der Pforte wird auch ein aͤhnliches zum Andenken der in diesem naͤmlichen Hause, im Jahre 1642 gestoͤrbenen Köͤni⸗ gin von Frankreich, der Witwe Heinrichs IV., Maria von Medieis, errichtet werden.
Königsberg in Pr. Die beiden Aemter Neuhausen und Ca⸗ porn sind in eine Intendantur vereinigt, und die Geschaͤftsverwal⸗ tung ist dem Amtmann Wendland in Rathshof uͤbertragen.
Ew en berg. (Reg. Bez Liegnitz. Am 5. Jul. gebar die Frau des Gefreiten Ludwig ein Mädchen, und 10 Stunden spaͤter noch 2 Knaben. Die Mutter mit den Drillingen ist vollkommen gesund.
Mer seb urg. Der Fischer Schrey, welcher die Mulden⸗Ueberfahrt von Neu⸗Pouch nach Nimeck in Pacht hatte, und mit dem, wegen des Ue⸗ bersetzens der Alt⸗Poucher Froͤhner, ein Akkord getroffen war, bela⸗ stete am 19. Jun. seinen Kahn, der eigentlich nur auf 10 Perso⸗ nen eingerichtet ist, um nicht zweimal zu fahren, mit 22 Maͤdchen und Frauen, die im Frohndienst auf die Alt- Poucher⸗Ritterguts⸗ Wiesen zu gehen bestimmt waren. Mitten im Strome sank der Tberladene Kahn; 19 dieser Arbeiterinnen ertranken ohne Rettung, und der Schrey selbst büßte seine traͤge Bequemlichkeit mit dem Leben. 30 mutterlose Waisen jammern auf den Graͤbern ihrer schuldlos verungluͤckten Muͤtter. Von den 3 Personen, die sich dadurch retteten, daß sie sich theils an den Kahn, theils an einigen vom Ufer herruͤber ragenden Wurzeln festhielten, starb kurz darauf cine an den Folgen des Schrecks und der Todesangst.
Naumburg. Der hier fuͤr vgterlaͤndische Alterthumsforschun
estiftete Verein, besonders durch die Landraͤthe von Helmold un 6 ius und den Kondukteur Bergener gefoͤrdert, hat bereits eine bedeutende Sammlung angelegt, ünd seine Berichte in dem inhalt⸗ reichen Saͤchsischen Provinzial⸗Blatte (Erfurt, bei Muͤller) abdruk⸗
Len lassen.
D pp eln. Nach naͤherer Ermittelung betraͤgt der zu Zauditz am 21. Maͤrz d. J, sich ereignete Brandschaden an den Gebaͤuden, . Rthlr. 8 Gr. und gußerdem ist auch eine Quantitat an
atürglien, und viel Vieh verloren gegangen. Zur schleunigen Unterstuͤtzung der Abgebrannten ist die reglementsmaͤßige Stener⸗ Remission mit 882 Rthlr. 13 Gr. 2 Pf. sofort zur e in einem Termin, und die Bonifikation fuͤr das verbrannte Vieh mit 5 Rthlr. angewlesen, und die ihnen durch die Feuer⸗Assekuranz⸗So⸗
ö zukommende unterstuͤtzöng an Fuhren, Handdiensten und troh ausgeschrieben. Der Betrag der ihnen, hinsichtlich ihres ruͤheren dreimaligen Brandungluͤcks, bewilligten allgemeinen ka⸗ tholischen Haus⸗ und Kirchen⸗Kollekte, belaͤuft sich, exel. der noch nicht eingegangenen Kollekten⸗Gelder aus dem Reg. Bez. Posen und er,, auf 3975 Rthlr. 3 Gr. 5 Pf. ;
Die Eisen⸗Fabriken werden zwar noch ununterbrochen thaͤtig betrieben, haben aber mehr im In⸗ als im Auslande Debit. Auf n dauern die Bestellungen fort, und diefe Fabrikation ist im chwunkhaften Gange. .
Po sen. Die Fohanniszeit, um die sich die Geschaͤfte, Plaͤne
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und Wuͤnsche des ganzen Jahres, drehen, ist wenig erfreuli— len win, Henschen e wege ber fee afl. eilt * 1 fehlte es nicht, aber große Geschaͤfte kamen nicht vor.
DBsSaarlouis, ö. Jun. Vorgestern traf der kommandir⸗ Genergl am Rhein, Frhr. v. Thielmann, hier ein, hielt gestern saͤmmtliche Truppen der Garnison Heerschau, nahm die Fefsinm werke, und besonders das neu angelegte Fort Rauch, in Au schein, wohnte heute dem Militair-Gottesdienste bei, und! 2 4 Saarbruͤcken ay, um die Inspektions⸗Reise uͤber N ortzusetzen.
Am 3. d. Akends gegen 6 uhr wüthete über unsere Ga ein beisptelloser Hewittersturm; er entwurzelte in wen ig Min mehrere der dicksten uralten Lindenbaͤume auf dem Festungsm und warf die schwersten Dachschiefer in der Stadt, wie le Blaͤtter, umher; auf einem nahen Dorfe deckte er 4 Haͤuser zertruͤmmerte zwei andere bis auf den Grund, vernichtete itzo starke Obstbaͤume, und fuͤhrte von den Wiesen mehrere tau Centner in Haufen siehenden Heues, in die Luͤfte, daß kein men mehr zu sehen war. Waͤhrend dieser schrecklichen Min fiel das Thermometer von a- Reaum. plötzlich auf ige, süieg gleich wieder auf 245. Vier Stunden spaͤter thuͤrmte sich einn tes Gewitter herauf, und entladete sich unter einem so heft Hagelschlag, daß in vielen Ortschaften der Umgegend die gh Aerndte⸗-Hoffnung mit einem Male vernichtet ward. Am Nich im hiesigen Kreise, wo viel Wein waͤchst, wird kein reicher He erwartet, — 2 soll es an der niedern Mosel besser aussehen
Die, in Nr. 75. d. 3. enthaltene Verfugung des ten Dey tements im Kon. Kriegsminisierium vom 18. R, wonach im kunft
Jahre die Militair⸗Verpflegungs⸗Beduͤrfnisse gus den Landes dukten der Rheinprovinzen, fur die dort stehenden Truppen, n mittelbar und ohne Dazwischenkunft von Unterhandiern gangen 1 sollen, ist hier mit bem lebhaftesten Danke aufg ensmm
Sagan. Unter der, S. 82 d. 3. im Artikel Fr t ten Landwehr des Gorauer Kreises, wird 4 , des 12ten Landwehr-Regiments verstanden, welches das Sorguer g weil der Staab in Sorau gaentso ntet. Es n. sowohl In fan als Kavalerie, aus Mannschaften: 1 des ganzen Sorauer Kreise, eines Theils des Krossener Kretses, 3. des ganzen Saganer Kreises i . eines Theils des Sprottauer Kreises. Alle die se Mannschaften m den bet der, in jenem Arttkel erwahnten fen geuͤbt; bet einer und derselben Kompagnie find Mannsch ten aus verschiedenen Kretsen befindlich, bei der einen Schwab e aus allen 4 genannten Kreisen. Mit der zum zten Katt gehdrenden Schwadron, wurden auch die andern beiden Schwan nen des 22ten Landwehr-Regiments, mithin das ganze Kaba Regiment zusammen geuͤbt und gemuüstect. Dtese betden Schwad nen bestehen aus Mannschaften der Kreise Guben, Zuͤllicha u⸗Sch buß, Crossen, Gruͤnberg, Freistadt und Sprottan. Benn demn die Landwehr des Sorguer Kreises vom Yivtstons⸗Kommanden fur dte vorzuͤglichste in der Brigade erklärt wurde, fo haben din . drigen Männschaften der andern oben genannten Kreise, an th
mmi schmeeichelbaften Lobe, den ihnen gebuͤhrenden ehrenvollen Stettin. Das 4e Stuͤck des dritten Bandes der, zu Treptow g. d. R. herausgegebenen, Provinzial⸗Blaͤtter, liefert einen allgemeinen Bericht von der, F. Aug, v. J. in der Provinz stattgefundenen Saͤkutlar - Feier Vereinigung Pommerns. Die baͤuerliche Klasse der Bewohnern Provinz hat durch Loͤsung ihrer Fesseln und durch Ertheilung nes Grundeigenthumsz, jetzt erst eigentlich ein Baterland erhalt
der Pommersche Adel und Burger aber hat von jeher treu ehrlich an seinem Konig gehalten, und daher ward dieses Fes der größten wie in der kleinsten Stadt, und auf dem Edelhoße in der Huͤtte, mit der Her
leben und sterben wollen. ĩ Das Domainen amt Treptow a. d. R. ist zu einem tg
seinen Sitz in der Stadt Treptow haben.
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Berlin, 20. Jul. Angabe der Schaffner,
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verladen worden. Der Centner
1 5 — 3. — 3
2
Königliche Schauspiele.
Donnerst. 11. Jul. Im Schauspielhause: Beschaäͤmt fersucht, Lustspiel in 2 g e eb * K. K. Hoftheater zu Wien: Julle.) Hierauf: Die Erklaͤrung, Lustspiel in 2 (Mad. Anschuͤtz: Ernst von Helm.) . Freit. 12. Jul, Im Opernhause: Der Oberst, Lu . An ffn, e. 566 von K. 3 Hierauf: un ginie, pantom. Ballet in thei h der. Musik von Kreuzer. 1
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. A. 3 2 124 460 hell, Wind⸗ 3 ö — 3 55 trüb, Wind, etwas N 16. 1 * . 44 etw. Regen, Sonnenbl . A. a6. * 16. 48 * trüb, laue Luft, nachts) 10. Jul. F. 28 1 * 12 a, n. gebrochner Him̃l. , angeh
8. Jul. 9. Jul.
Gedruckt hei Hayn.
M. 28* 17371 515 Sonnenbl., etw. Reg. — — = Redakteur He
Musterung, in den WMellt worden.
von hi lesenswerthen Pommerse
lichkeit gefeiert, in welcher die scht neren Hymne guf den Schatten der Adlerflüͤgel zu finden ist, in dem Leroinnlisten
dantur⸗Amte eingerichtet, der desfallsige Intendant Jungnickel
Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchem,
Abtheilungen, von F. A. Kurli
kesetz fortgesetzt.
Allgemeine
reußische Staats ⸗-Zeitung.
w . . ,..
g4üe Stuck. Berlin, Sonnabend den isten Julius 1822
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koöͤnigs Majestaͤt haben geruhet, dem Regierungs— h und Justitiarius Dittmar zu Erfurt, den Charakter als heimer Regierungs⸗Nath, desgleichen dem Regierungs⸗Se⸗ ir Dos b'el dafelbst, den Charakter als Hofrath allergnaäͤ— zu bewilligen und die desfallsigen Patente Allerhoͤchstselbst ollziehen. ĩ .
i Huh er ge Kammergerichts-Referendarius Behrend um Justiz-Kommissarius bei dem hiesigen Stadtgerichte
Bei der am 11. und 12. Jul. fortgesetzten 3ten Ziehung Praͤmienschein- Nummern zu Staats⸗-Schuldscheinen, fiel Haupt-Prämie von go, ooo Rthlr. auf Nr. 26,216; 2 mien von 2000 Rthlr. auf Nr. 75,300 und 197, 113; 1 mie von 1000 Rthlr. auf Nr. 16,773; 13 Praͤmien von Rthlr. auf Nr. 57652. 27,114. 47, 246. 74,64 *. 113,790. 934. 148, 973. 161,396. 197,636. 207. 345. 216,044. 224, G6 zzz, 493; 13 Prämien von 200 Rthlr. auf Nr. 1143. 9. 21,456. 24,412. G5, 447. 102,614. 114, 642. 2616096. „299. 202, 242. 220, 359. 26, 50 und 4b, 6744. Die ZJie⸗ sg wird fortgesetzt.
zsse 6ster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Hauptgewinn k auf Nr. 67,711; 2 Gewinne zu 1000 Rthlr. in auf Nr. 19,995. und 42, ga6; 3 Gewinne zu 600 Rthlr. Nr. 41,729. 48,77. und 6,2156; Gewinne zu zoo Rthlr. Nr. 2626. 19,730. 27,531. und 42, 064; 5 Gewinne zu 190 hlt. auf Nr. 575. 6267. 20,277. 51,708 und 69, 2g9. Die Gewinne von 60 Rthlr. an, sind aus den gedruckten bei den Lotterie-Einnehmern zu ersehen. Di hung ber aten Klasse dieser Lotterie ist auf den 15. Au— d. J. festgesetzt.
Berlin, den 18. July 18622. .
Koͤnigl. Preußische General-Lotterie-Direktion.
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Durchgereist: Der Attachs bei der Koͤniglich Französischen sandtschaft am Kaiserlich Russischen Hofe, Vicomte de Brese, Koöurier von St. Petersburg nach Paris.
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ö. Berichtigung. In der im vorigen Stuͤcke dieser Zei—
g, Nr. 863, enthaltenen Bekanntmachung wegen der, dem hfen von Puͤckter, Standesherrn von Muskau, ertheilten stenwuͤrde, muß es statt: Fuͤrst von Muskau, heißen: srst von Půckler⸗Muskau.
Zeit ung s⸗-NRachrichten.
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Paris, 3. Jul. In der vorgestrigen Sitzung der zwei— Kammer wurden die Berathungen uͤber das neue Zoll—
lund Schaafe 4 Fr., Lammer 30 Cent., Boͤcke und Ziegen 17 „junge Ziegen 25 Cent. Der Eingangs⸗Zoll fuͤr die Schweine irde auf den Vorschlag des Herrn Marquis von Chauvelin d Anderer auf die Hälfte herabgesetzt, naͤmlich fuͤr fette chweine 12 Fr., magere 2 Fr., Spanferkel 40 Cent. Ueber Besteuerung der einzufuͤhrenden Pferde herrschten sehr schlebene Meinungen. Der Tarif enthält eine Auflage 15 Fr.; Hr. von Orglandes verlangte eine Erhohung bis 60 Fr. Der General-Douanen⸗Direktor fand diefen Vor—
hlag uͤbertrieben; es wuͤrden jaͤhrlich, meinte er, in Frank- j worden war. Drei derse
J Bei der am 11. d. M. geschehenen Ziehung der 1sten
Von den verschiedenen in dem Tarife ent— fltenen Artikeln begnuͤgen wir uns, die wichtigsten auszuhe⸗ 1. Der Eingangs Zoll auf magere Ochsen wurde von der immer mit 15 Fr. angenommen, der fetten Kühe auf 25 „mageren Kuͤhe und Farsen 127 Fr., Kaͤlber Fr. Widder, Ham⸗
die
reich Jooo Pferde aus dem Auslande eingefuͤhrt; er könne nur höchstens fuͤr eine Erhoͤhung des Zolles bis auf 30 Fr. stimmen; dieser Meinung schloß der Graf Sebastiani sich an; man kam endlich dahin uͤberein, die verschiedenen Vorschlaͤge nochmals der Kommission zur Pruͤfung vorzulegen, bevor man einen entscheidenden Entschluß fasse. Der Eingaugs⸗Foll auf Wolle wurde nach einer längen, aber wenig Interesse darbie⸗ tenden Diskussion, worin abwechselnd auf dessen Verminde— rung oder Erhohung angetragen ward, folgendermaßen festge— stellt: Superfeine Wolle, fuͤr 100 Kilogramme 60, 0 und 20 Fr., je nachdem sie roh oder gewaschen ist; feine, 35, Zo und 15 Fr; ordinaire, zo, 20 und 10 Fr. Man ging hierauf zu dem Eingangs-Zoll auf das einzufüͤhrende fremde Eisen uͤber. Der Tarif bestimmt denselben folgendermaßen: Fuͤr 100 Ki- logramme zur See eingefuͤhrten rohen ungereinigten Guß— Eisens 9 Fr., gereinigten 156 Fr. Herr Duvergier de Hau⸗
ranne verlangte eine Herabsetzung des Zolles, da die inneren
Eisenhammer, die sich in der Regel der Holzkohlen zu ihrem Betriebe bedienen, noch nicht den Grad von Vollkommenheit der Englischen erreicht haͤtten. Herr Ternaux trug aus dem selben Grunde auf eine gaͤnzliche Aufhebung der Zoͤlle auf das fremde Eisen an. Die Diskussion wurde in der gestrigen Sitzung fortgesetzt, nachdem Herr von Cassaignolles, als De— putirter des Gers⸗Departements, von der Kammer anerkannt, den uͤblichen Eid geleistet und seinen Platz im linken Centrum eingenommen hatte. Herr Delaborde verlangte, daß der Ein⸗ ga gs⸗Zoll auf fremdes Eisen auf 2 Fr. und der auf Dampf⸗ Maschlnen auf 10 Fr. reducirt werde. Die letzteren nannte er Arbeiter, die bestaͤndig thätig seyen, ohne zu essen, zu trin⸗ ken, noch zu schlafen; man muͤsse daher die Einfuhr solcher machtiger Huͤlfsmittel fuͤr die Industrie moͤglichst erleichtern, die einzigen, vermoͤge derer die Fabriken Frankreichs mit
den Englischen rivalisiren koͤnnten, und wodurch man sich ge— gen England, fur das von ihm zuerst eingeführte schaͤndliche Prohibitiv-System, raͤchen koͤnne, welches ganz Europa zu uüͤber schwemmen drohe. „Bor der Revolution,“ fuͤgte der Redner hinzu, „rief ein Franzoͤsischer, in England reisender Minister (der Baron von Hre⸗ teuil) im patriotischen Eifer aus. Der Wohlstand dieses Landes thut mir wehe! Ich, meine Herren, der ich die schlimmen Folgen des taglich uͤberhand nehmenden Prohibitiv-Systemes vor Augen habe, ich kann nicht umhin, zu sagen: der Weg, den man verfolgt thut mir wehe!“ Der General- Hirektor der Hruͤcken und C hans⸗ seen, Hr. Becquey, vertheidigte den Tarif, wogegen Hr. Lains den⸗ selben verwarf, und sich der obigen Meinung des Hrn. Duvergler de Haurgnne mit der Bemerkung anschloß, daß, bei der Seltenheit und schlechten Beschaffenheit der inlaͤndischen Steinkohlen, das Franzoösische Eisen doch nimmermehr dem Englischen gleichkommen wuͤrde. Nach vielem Hin- und Herreden wurde der Zoll endlich so angenommen, wie er in dem Tarife enthalten ist; ein Gleiche war der Fall mit dem Stab-Eisen, welches in 3 Klassen getheilt ist, wovon die erste 0, die zweite 36, und die dritte 3 Fr. fuͤr 100 Kilogramme Eingangs⸗Zoll zahlt. Ein Vorschlag des Herrn von Puymarin, daß die Abgaben auf das, aus denjenigen Landern eingeführte fremde Eisen, um die Haͤlfte vermindert werde, welche in gleichem Verhaͤltnisse ihre Abgaben auf die Franzoͤsischen Weine, Bränntweine und andere Erzeugnisse herabsetzen, wurde fast ein⸗ stimmig verworfen. Der Eingangs Zoll auf gewoͤhnliches leinenes Tischzeug betragt 250 Fr. fuͤrs 1900 Kilogramme, und auf damaste⸗ nes o Fr.; Flaͤchsenes und Haͤnfenes Garn, bezahlt, nach dessen Qualitaͤt, 1 bis 44 Fr. Sowohl diese, als mehrere andere min⸗ der erhebliche Gegenstaͤnde, gingen ohne weitere Diskussion durch. Die noch uͤbrigen werden in der heutigen Sitzung vorgenommen werden. — Die hiesigen Schlachter haben eine Berichtigung der Behauptungen des Deputirten Hrn. Humblot Conté in der Stz= zung vom 2hsten (Seite i d. Z) über den Preis des Fleisches und der Fleischbaͤnke, durch die Zeitungen bekannt machen affen, wonach jenes, nach dessen Quglitaͤt, 5 bis 14 Sous gilt, letztere aber hoͤchstens nur mit 75,000 Fr., mitunter aber auch mit zo, oo Fr. bezahlt worden sind.
Aus Poitiers meldet man, daß der General- Prokurator den Prozeß des Generals Berton heim dortigen höͤchsten Gerichts⸗Hofe bereits eingeleitet habe. 105 Personen sind darin verflochten und mehr als Hos Zeugen bereits vernommen worden. Die Berathun⸗ gen des Gerichts Hofes fingen am 9. v. M. an, und man verst l, . schon 20 der Hauptschuldigen in Anklagestand verseßt worden seyen.
Der Assisen⸗Hof zu Besangon hat uͤber die Theilnehmer an dem Aufstande in Grenoble, am a0. Maͤrz v. J., endlich ein Ütheil
gefallt, welches durch , ,. Zwischenfaͤlle bis jetzt verzögert ben sind zu jweijaͤhriger Gefaͤngnißstrafe—