1822 / 87 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 20 Jul 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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unmittelbaren Aufsicht ausführen zu lassen Nachdem Hr. von Cou⸗ bigny seine entgegengesetztie Meinung geaͤußert hatte, betrat der Mtnister des Inneren die Redner⸗Buͤhne. „In dem ganzen Laufe der Diskussion, sagte er unter anderen, „hat kein Redner die Vortheile bestritten, die aus den Kangl-Bauten fuͤr den inneren Handel Frankreichs entspringen. Dieser Umstand ist schon von uͤnstiger Porbedeutung für die Annahme des Planes selbst. In 9m That ist es auch in dem gegenwartigen Zeitvunkte, wo alle unsere Nachbar -Staaten die Einfuhr der fremden Produkte und Fabrikate möglichst zu vermindern suchen, und wo Frankreich sich daher diesem Systeme je mehr und mehr anschließen muß, vorzuͤg⸗ lich nothwendig, den inneren Handel durch Erleichterung der KLommü⸗ nikationen zu beleben, und dadurch den durch die großen Spwchierig⸗ keiten des Transports bisher verhinderten Absatz der Landes Produkte von einer Provinz in die andere zu sichern. Gegen die vorgeschlage⸗ nen Mittel zur Ausfuhrung dieses Planes ist es indessen, wo sich die meisten Stimmen, jedoch mit Unrecht, erhoben haben. Die Behaup⸗ tung, daß in Rußland, Schweden und Spanien meßrer— Kannl⸗ Bauten deshalb unterbrochen oder ganz liegen geblieben seyen, weil die Regierungen sich damit beschaͤftigt haben, ist falsch; bloß weil es an Geld fehlte, inußte man init den Baü inne halten. Wen wir ubrigens, nach dem Vorschlage einiger der Herren Deputirten, die projektirten Bauten in Entreprise geben wollten, so wuͤrden wir uns dadurch einem Heere von Hinderniffen aller Art, und nicht 6e der Unmoͤglichkeit aussetzen, die Theilnehmer zur genauen rfuͤllung ihrer Kontrakte anzuhalten. Bei dem von un; vorge⸗ schlagenen Plane, sind aber gar keine Hindernisse zu befuͤrchten. Wenn sich ja zwischen der Regierung und den Kapitalisten, welche die Fonds hergeben, Streitigkeiten erheben sollten, so werden sie von dem Stag4ts⸗Rathe geschlichtet dessen Handlungen von dem Willen des Ministeriums durchaus unabhaͤngig sind.“ Bei diesen Worten wurde der Minister von der linken Seite heftig unterbro—⸗ chen. Der Graf Foy, der Marquis von Chaupelin ünd Andere riefen. „Wo ist die Unabhaͤngigkeit der Staatsraͤtbe? die Minister entfernen fie, sobgld sie nicht mit ihnen bert instimmen und ma⸗ chen Ehren⸗-Mitglieder des Stagtsrathes daraus!“ Der Praͤsident ersuchte die Herren der linken Seite, den Redner nicht zu unter⸗ brechen, worauf Herr von Chaubelin erwiederte, daß sie nur ihre Schuldigkeit thaͤten. „Gerade Ihre Schuldigkeit ist, nicht zu un⸗ terbrechen,“ entgegnete der Präͤstdent, „denn unterbrechen, heißt das Reglement verletzen.“ Hr. Corbière wiederholte hierauf feine Phrase, daß der Stgats-Rath in seiner ganzen Unabhaͤngigkeit be⸗ rathschlage. „Mit der Unabhaͤngigkeit absetzbarer Beamten,“ un⸗ terbrach der Graf Foy abermals, indem er die Aeußerung des, Ministers eine Unanstaͤndigkeit nannte; „die Ihr nach Belieben wegjagt, wenn sie Euch mißfallen,“ setzte Herr von Chauvelin hinzu. Herr Eorbiäre erwiederte, daß wenn der Konig Staatsraͤthe abberufe, er dazu ein unbestreitbares Recht ge— habt habe, das niemand radeln duͤrfe, da die Eharte die Absetzbar⸗ keit aller offentlichen Beamten, mit Ausnahme der Justiz⸗Bennten, gestatte; die Unabhaͤngigkeit des Staatsrathes bei dessen Entschei⸗ dungen koͤnne aber um so weniger in Zweifel gezogen werden, als die se Entscheidungen in derselben Form als die Koͤnigl. Verord— nungen und die gerichtlichen Sprüche bekannt gemacht wuͤrden, da man annehme, daß der König bei den Berathungen seines Staats- Rathes in Persou zugegen gewesen fey Der Minister ging hierauf wieder zur Sache uͤber, und stimmte schließlich fuͤr die Annahme des Gesetzes.

Die Diskussion wurde hierauf geschlossen. Nachdem die Kam—⸗ mer dahin uͤbereingekommen war, keine Modifikations⸗ Vorschlaͤge uͤber das angelegte Unkosten⸗Verzeichniß der projektirten Bauten zuzulassen, verlas der Praͤsident den 1sten Ärtikel des Gesetz⸗Ent⸗ wurfes in Betreff des Kanals von Aire nach Labassce (Pas de Calais), des einzigen, der in Entreprife gegeben werden soll, und wozu sich die Herren Loque und Desjardins auf ihre Gefahr und unter der Bedingung anheischig gemacht haben, die Zölle auf demselben und seinen Dependenzen , Fahre und Monate lang fuͤr sich zu er⸗ heben. Der Artikel wurde nach einer unbedeutenden Diskussion e mtr und die Sitzung aufgehoben. Unmittelbar nach Been—

igung der Berathungen uͤber die Kanal-Bauten, werden dis De⸗ batten uͤber das Budget beginnen.

Der Kapitgin Nicol, die Quagrtier⸗Meister Gerard und Thiers und der Feldwebel Magnen, sind fuͤr ihr musterhnftes Betragen bei der Verhaftnehmung Caron's, ersterer zum Eskadrons⸗Chef, die drei anderen aber zu Sekonde Liöeutenants befoͤrdert worden.

Die Akademie der Wissenschaften hat die, durch den Tod des

6 Hauͤy erledigte Stelle, dem Mincralogen Hrn. Cordier ugetheilt. . Dem hiesigen Buchhaͤndler Terry ist, Zucht⸗Polizei⸗Gerichte gegen ihn erkannten urtheils, wegen Ver⸗ kaufs aufrührtscher Schriften, durch eine, von dem Minister des Inneren kontrasignirte Königl. Verordnung,

sein Patent als Buch⸗ haͤndler entzogen worden. .

Der Assisen⸗Hof des Var⸗Departements hat eine aGaͤhrige Witwe, Namens Cauße, uͤberfuͤhrt, eine Scheune in Brand geste ct zu haben, zum Tode verurtheilt.

Der Courier frangais behauptet, daß der Zweck der Reise des in den Wellen umgekommenen Generals Lefebvre⸗Desnouettes nicht gewesen sey, Kolonisten in Holland anzuwerben, sondern seine lange von ihm getrennte Gattin, nebst einem Kinde, das er noch gär nicht kannte, aus England abzuholen. Das Amerikanische Packet⸗ Boot, auf welchem er sich befand, schlug im Angesicht der Irlaͤn⸗ dischen Kuüste um.

Der Koͤnig hat mittelst Verfuͤgung vom 3. d. M, die in Dijon unterm 22. Febr. d. J. gestiftete Hagel⸗Assekuranz⸗Soeietaͤt, fuͤr die Departements der Este d'or, Aube, Nievre, Sasoneu, Loire, Honne, der oberen Saane, des Ain, Doubs und Jura bestaͤtiget. Ehen so haben Se. Maj die in Perpignan zusammengetretene anonyme Gesellschaft zur Gruͤndung eines dramatischen Schauspiels, unter gewissen en nn, anzuerkennen geruhet. .

Die Mannschaft der, Zo Französische Meilen von Halifar ge⸗ scheiterten Köntgl. Fregatte l Africgine, ist zu Anfang dieses Monats . Englischen Schiffe wohlbehalten in den Hafen von Brest

Tou louse, 3. Jul. In den hiesigen öffentlichen Blaͤttern werden die Maires vom Präfekten auf efodert ff **. Leute, die sich freiwillig einrolliren lassen, dahin zu disponiren, daß sie in das Depot des Artillerie⸗Trains von Toulouse und Perpignan gh—=

in Folge eines, von dem

anzulege Oberflaͤche des Wassers, die Ueberbleibsel eines Tan⸗ . 1 Die Tannen stehen mit der Wurzel der Erde; sind aber so schwammig geworden, daß man 9 einem Messer leicht durchstechen konnte. Einige Tage Ust ausgesetzt, werden sie indessen wieder hart und H Der diesjährige Sommer bietet Wit⸗ g6⸗Vergleiche mit fruͤheren ahnlichen Jahren dar. 1696 man zu Konringen um jetzige Zeit schon reife Trauben,

Das zu urdos, im Depart. Niedervyrenden, reth sell aufs eiligste eingerichtt werden.

London, 9. Jun. Graf von Warwick ist an die des Marquis von Hertfort, als Lord⸗Lieutenant der Gra Warwick getreten. Die augenblicklichen Miß verstaͤndni Vußland in Hinsicht dessen Edikts, uͤber die Asiatische Ost- und die Amerikanische Nord⸗Pe t⸗Kuͤste ꝛc., duͤrften die bereits eingeleiteten freundschaftlichen Unterhand baldigst ausgeglichen . Der Prinz von 9g wird in Kurzem von Neapel wieder hier eintreffen. eife Kirschen. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von dert hat sein Hi O nf n Von den Verhandlungen der æisten zwei Kuratoren uͤbergeben. Zufolge des getroffenen A hhrigen Bundestggs⸗Sitzung vom 20. Jun, hat das Publikum, ments . alle . von 50 Pf. Sterl. und da sie eine vertrauliche war, dürch kein gedrucktes Protokoll Kennt⸗ fuͤr voll bezahlt werden. thalten. .

In diesem Trimester war die Staatsrevenue um 3. * Reklamgtion der Graͤflich von Huhn schen , Pfd. Sterl. besser, als im v. J. um die elbe Zeit; die l des Freiherrn von enn, 6 freuliche Ereigniß ruͤhrt hauptsaͤchlich aus einer größeren , diesjaͤhrigen Bundestags⸗ . n e , n gen, : en Beschiuß gefaßt worden, kam in ber nen ten hen

Die Assekuranz-Praͤmie nach Suͤd⸗Amerika ist in ;

9 ; che, daß Preußen 1 . 26. ng am 27. Jun. dadurch wieder zur Sprache, . der bekannten Kondemnations⸗Akte, von 30 auf 7o p inn Garn fit in Beziehung auf jenen Beschluß Erklaͤrun⸗ stiegen. Park die kolossale A

. abgeben ließen. Nach der Erklaͤrung der Preuß. Bundestags⸗ In einigen Tagen wird in Hyde welche Englands Frauen dem

; z Gegenstandes um deswillen

nötschaft ist derselbe der Lage des Gegen 8 r

Statue aufgestellt werden, n., weil bis zum Ablauf der darin anberaumten acht⸗ Wellington ünd seinen Kriegsgefaͤhrten haben errichten lassen des Brittischen Kn

d sein entlchen Frist das eingeleitete kommissarische Geschaͤft nicht J. Die Malvina ist unter dem Schutze ssen seyn wird, und auch nicht vorliegt, daß die , , in Patras mit Lebensmitteln füͤr die Tuͤrken angekommen. maln, als mit demselben nicht zu serledigend, nach uh t mittelbar von hier ist ein Schiff mit so Füffern Pulver nach Verhendlungen zu betrachten sey. Die Augcin gn persetzung * stantin gpel gegangen. Morgen mird dare erste Cern J id, Parstn⸗Wesens der vormaligen mittesrheinischen 1 neuen Bruͤcte uͤber die Themse bei Windsor, unter mann erschaft, als der Gegenstand dieses komm ssgeschen 1 Feierlichkeiten, gelegt. Bei dieser Gelegen beit wird die größe wngens durch die, in zwei verschiedenen Perioden statt gehabte von England in vollem Ornate erscheinen. Die 14 in J

* ommissarien ihrer Erledigung ganz nahe ge⸗ * ĩ mmenkunft der Kommissarien ihrer Erledigung ga = ergtisffenen Verschwornen sind nach Dublin abgeführt. —ie ft, und die Verhandlungen liegen jetzt den betreffenden Regie⸗

nische Regierung ist noch ünmer est entschlossen, die Unabhan en vor, um sich daruͤber weiter zu erklaͤren, und nach umstaͤnden keiner ihrer Amerikanischen . ö, e. ,,, 6 durch Korrespondenz der . lie, wirklich Kaper gegen alle Schiffe aus, wöelche nach einem durch eine Final⸗Zusammenkunft derselen beendigen zu lassen. Blokadestand erklaͤrten Patrlotenhaͤfen handeln = Ein Schreib Broß). Hessische Bundestags- Gesandte erklaͤrte, schon im Anfange Rio Janeiro vom zo. April melbet bie Ruͤckkehr des Prin ß Jahres sey der Großherzogl. Kommissair zur n, , ne. genten von seiner Reise nach der Landschaft Minas Gernck? n vorigen Jahre bei der onnnission getrafenen er, , e, diesen Weg, der wenigstens 130 Franz. Metlen betraͤgt, in fuͤnftehass angewiesen worden, und mithin finde Hessischer Seits bei de⸗ gen zurück, der Hitze und der schlechten Straßen ungeachtet, d formlicher Genehmigung kein Anstand statt; auch die , e. nothwendig machten, daß der Prinz von Zeit zu Zeit reiten n misarien hätten theils bestimmte Zusicherungen, theils mehr Der Zweck der Reise, Minas Gerqes ungufloͤslich mit Rio Hung, dem vorbereitenden Beschlusse beitreten zu koͤnnen, gege⸗ guch fuͤr den Fall hewirkter Uunabhaͤngigkeit zu verbinden, i das Resultat der Kommissions Verhandlungen beruhe dem⸗ einigen Berichten vollstaͤn dig erreicht, andere Nachrichten versichen auf den Eingang der bei der Kommission ruckstaͤndigen Er⸗

gegen, daß Minas Geraes den Prinzen nur als Vertreter seines g n en der mitbetheiligten Hofe. ö . . . ge g, und sich uͤber den ur elf. de n Erklaͤrungen wurden an die Reklamations⸗Kommission *eiden zu Portugiesischen Kortes gewahlten Vertreter geben. t z

Janeiro erfuͤhren, beschwert habe⸗ ; Artigas, der eine] Vas Praͤsidium legte hierauf ein von dem Buchhaͤndler und Jahre hindurch allen Angriffen von Buenos Ryres widerstan Rrucker Heyne zu Gießen überreichtes Exemplar der Verfas⸗ die Vorschlaͤge Syaniens verwerfend, die Ostkuͤste des Platas] urtund? des Großherzogthums Hessen vor,. ö in eingräAlrt von Uungbhaͤngigkeit erhielt, n. der ohne Gesetze, Ge. Von der in der 20sten Sitzung fuͤr Sachsen⸗ Weimar abgege⸗ Höfe, Admtralitaͤts Burcaur und ' selbst ohne geordnetes Prisen Erklärung, daß daffelbe den vormaligen Fuldaschen Hofbe⸗ stem, Kaperbriefe ertheilte, die viel? Nau? und Merdthat fen Blatscheck unter dem Vorbehalte des Regresses Ser vergnlaßten, sollte von den Portugisen ergriffen und pie Krone Preußen befriedigt habe, nahm die K. Preuß. Tode bestimmt seyn. Er lebt aber in der Kewalf daz Or. Westags⸗Gesandtschaft Veranlassung, zu bemerken, wie sie die⸗ a. Pekanntlich beschloß im J. 1gi0 eine Junta der vorheh Torbehalt in seiner angegebenen Fassung nicht einraͤumen könne,

Bewohner Paraguay's, eine selbststaͤndige Regterung einzurig erst und nur in kommiffarischer Verhandlung zu erbrtern sey/ nd gegen wen Sachsen⸗Weimar im vorliegenden Falle uͤber⸗

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Rechtsstreite freiwillig Theil zu nehmen, und wenn auch dieses Anstand sinden sollte, fonst eine zweckmäßige Einleitung fuͤr die rechtliche Erörterung der Sache zu vermitteln, vornaͤchst die Bun⸗ des- Versammlung, wenn, wider Verhosfen, der Verfsuch einer Ver⸗ einigung in jeder dieser Hinsichten unerreicht bliebe, sich vorbe⸗ hielte, auf das Schreiben des Ober ⸗Appellations⸗Gericht zu Celle und sonst eine weitere, den Bundes Gesetzen und der Lage der Sache angemessene Entschließung zu fassen. . Der motivirte Antrag des Korreferenten geht dahin, daß, ob⸗ wohl nach strengem Rechte der Großherzogl. Hessischen Regierung eine Theilnahme an den mehrgedachten austraͤgalrichterlichen Ver⸗ handlungen nicht angesonnen werden koͤnne, ünter den obwalten⸗ den Umstaͤnden doch der Großherzogl. Bundestags- Gesandte zu ersuchen sey, sich bei seiner Negierung für eine f eiwillige Thell⸗ nahme zu verwen den; wovon bei den bekannten Gesinnungen des r, ,,. Gouvernements sich besonders nach früheren Erklaͤ⸗ rungen desselben ein guͤnstiger Erfolg zum Besten der Glaͤubiger Erwarten lasse, die nur das Ihrige in Anspruch nehmen und nur Recht suchen. Sollte diese Einleitung, wider Verhoffen, der Er— wartung nicht entsprechen, dann bleibt nichts uͤbrig, als der Aus⸗ traͤgal⸗Instanz aufzutragen, vor der Hand den Streit nur zwischen dem Großherzogthum Baden nebst dem Herzogthum Nassau und der Krone Baiern, so weit solches geschehen tonne, zu entscheiden und sich hierauf zu beschraͤnken. Sey dieses geschehen, dann wurde, in Ermangelung einer guͤtlichen Ausgleichung, in Beziehung auf das Großherzogthum Hessen ein neues Austraͤgal⸗Verfahren einge⸗ leitet werden muͤssen. Fuͤr den letztern Fall schon jetzt Festfetzun⸗ gen zu tresen, scheine angemessener, als beim Eintritte desselben Berathungen von Neuen zu beginnen, die schon dermalen, zur er⸗ schoͤpfenden Eroͤrterung des Ganzen nicht umgangen werden zu koͤnnen schienen. Von dem K. Baierschen Bundestags⸗ Gesandten wurde noch bemerkt, er glaube sich zwar aller Abstinimung enthalten zu müssen, aber doch zur Erwaͤgung stellen zu sollen, ob sich die Bundes⸗Ver⸗ sammlung fuͤr kompetent halten konne, auf den Gang einer be⸗ reits anhaͤngigen Rechtssache einzuwirken? Ob nach geschehener Litis Kontestation nicht bereits Jura quaesna entstanden seyen, wel⸗ che nicht mehr entzogen werden koͤnnten, ob man ermaͤchtigt sey, die bisherigen Verhandlungen zu annulliren, und ob sich insbeson⸗ dere die Bundes-Versammlung als ein Kassations- Hof betrac hten duͤrfe, welcher die bisherigen Verhandlungen aufheben und eine neue Einleitung anordnen koͤnne? .

Man beschloß zuletzt, uͤber den Vortrag und die beiden Gut—

achten, wenn dieselben durch den Druck mitgetheilt seyn wuͤrden,

abzustimmen. D A0. Jul. Vorgestern reiste der K. Schwe⸗ dische Geheime Rath und Kammerherr v. Boͤhnen, von Aachen kommend, hier durch, und brachte die Nachricht mit, daß Se. K. Hoheit, der Prinz Oskar, noch wohl vier Wochen mit sei⸗ ner erlauchten Mutter dort verweilen werde.

Gera. Am 10. Jul, ging der Fuͤrst Reuß, Heinrich LI,, zu Ebersdorf, im 6asten Jahre seines Lebens, und im 453sten seiner Regierung, mit Tode ab.

Hamburg. Die hier gerauskęmmende Liste der Boͤrsenhalle vom 189. Jul. enthaͤlt folgenbes Schreiben:

„Die Staatszeitung brachte uns die Bekanntmachung uͤber das neuste Geschaͤft der Preüßischen Regierung mit Rothschild in London.

„Wenn auch die Bedingungen des Geschaͤfts selost nicht darin enthalten sind, so wissen wir doch aus guter Quelle, daß die See⸗

und waͤhlte den Dr. Francia und Hrn. Hedros zu gemeinsch! ea,. chen Gouverneurs. Bald darauf ward Francia, ein Mann ht Regreß nehmen koͤnne. Der Bundestags⸗Gesandte der tiefen Kenutnissen und strenger Rechtlichkeit, mit der Alleingessßherzogl. und Herzogl. Saͤchsischen Haͤuser trug hierauf auch unter dem Namen eines obersten Diktators von Paraguay, ben Bedenken, jenem Vorbehalte mittelst einer nachtraͤglichen Er⸗ det. Als solcher hat er Paraguay zu einer Hoͤhe von Glück rung diejenige groͤßere Allgemeinheit beizulegen, wonach derselbe ben, dessen sich kein zweiter Süd⸗Amerikaͤnischer Stagt erfcht allein die Krone Preußen, sondern auch jede andere Regie- Vährend seiner ganzen Verwaltung hat es moch keiner goht, angcht, deren Verbindlichkeit zur Gewaͤhrung der Blatscheck— nen Gesetze bedurft. Postmeister und ell Einnehmer si' n Penston definitiv ausgemittelt werden durfte. Derselbe. Ge⸗ nzigen Beamten; alle sonstigen Geschaͤfte versiehr er fit erklärte ur Sachsen⸗ Weimar, daß Ser K. H. der Großh., da nen ganzen Stagt, der auf Höqo C M. ungefaͤhr Hoo, ooo stihnen erst im Jahre 1813 einen Theil des Großherzogthums wohner enthaͤlt, selbst; so besorgt er 4 B. die Tuch⸗ und Wi furt zu Theil Jeworden ware, um so weniger denjenigen Einkäufe für seine wohlorganistrten uppen, von denen issdes⸗Gltedern beigezaͤhlt werden konnten, welche nach dem, in ur zie Hlfte in Dienst ist, selbst. Er selbst schlichtet alle Gten Sitzung gefaßten Beschlusse in Ansehung der von dem tigkeiten, stellt selbst alle Pässe aus :. Feden positischen R hligen Rhein- oll Schreiber zu Ober- Lahrstekn, Hofgerichts⸗ Zahlreiche Auswander Beisler, fuͤr sich und einige andere Rhein-Zoll-Pensionisten,

nit den Nachbarstaaten lehnt er ab. e, , , iliat us Corrientes, Jucuman, Buenos Ayrcs 3. und hauptsaͤchlich um Jahre 1814 gefoderten Pensions⸗Ruͤckstaͤnde betheiligt seyn

DYstufer des la Plata, bebsltern daz von ihm beherrschte G I. . . ö . öh Heer bon whuengs hre wider ihn gesandt,icharleet ge; Kc Erklarung ging an die betreffende Kommission. wider alle Feindseligkeiten der Indianer da? Land geschuͤtzt. ndlich erstatteten die, in der 19ten Sitzung gewahlten zKom⸗ Fesuiten, welche in weltlichen, wie in geistlichen Angelegen) rien, Vortrag und Gutachten über die Antraͤge des Ober-Appel⸗= n unbdegranzter an sehn äber die Hewöhner Harggüägh be is⸗cherichtas gu! elfe, und über die, von der Großherzog! ten, genießen seiner großen Beguͤnstigung. In die Hande ichen Bundettags Gefandtschaft abgegebene Erklarung, in Mannes ist Artigas gefallen. Er hatte vor mehreren Jahren ef der Beschwerde⸗Sache der Rheinpfaͤlzischen Staats⸗Glaͤu⸗ Freistatte vor den Verfolgungen einer Partei seiner eigenen nd Besitzer der Partial⸗-Obligationen Lit. B, wegen Zahlung in Paraguay gesucht und gefunden; er indiger Zinsen und verfallener Kapitalien. Dieser Vortrag g seines Ansehns zu schmieden (lt zunaͤchst die ausfuͤhrliche Darstellung des bisherigen ge⸗ anfing, ließ ihn Francia in ein lichen Herganges der Sache unter Hervorhebung der wichttg⸗ nge der letzten Nachrichten vo Jechts⸗Momente, und mit Beleuchtung des vorliegenden Frage⸗ Dessen ungegchtet fuͤhren no 6. Aim Schlusse bemerkte der Referent, er sey mit dem Kör⸗ Blatter von Buens Riten iber die wesentlichsten Nechtsgrunbsaͤhhe, die hier einzu— en scheinen, zwar einig, in Ansehüng des der Bundes-Ver⸗ lung zu machenden Antrages wichen aber ihre Ansichten zum l von eingnder ab; weshalb sie sich erlaubten, diese Ansichten zur Pruͤfung vorzulegen. Es folgen demgemaͤß zwei ver— dene Gutachten. Der Referent traͤgt in dem seinigen nach rer Auscinandersetzung der Motive darauf an, daß von der jdes Versammlung zuvßrderst der Großherzogl. Hesstschen Re— ng durch ihren Bundestags⸗-Gesandten der dringende Wunsch, der Theilnahme an dem zwischen der Krone Baͤiern und dem ßherzogthume Baden bei dem Königl. Großbritannisch Hand⸗ hen Gerichte zu Celle als Austräͤgal= Instanz r, töstreite nicht zu entziehen, ausgedrückt, fur den Fall aber, daß roflhertogl. Regierung hierzu ferner nicht geneigt feyn sollte, bundestaͤgliche Wann sgshn' vielleicht die bereits faͤr die Li. 5. de bestehende, welche jedoch vorher zu ergaͤnzen waͤre, ersucht de, den noch nicht erfolgten Vermittelungs⸗Versuch in Anse⸗ der Großherzoglich elch Regierung zu bewirken, en guch, wenn er in der Hauptsache von einem gunsti— Erfolge nicht begleitet waͤre, dahin auszudehnen? zu— die Großherzoglich Hessische Regierung zu? vermögen, lan

ufen

Koͤnigs von Span ste, vor welcher die Jnfei St. Marig! aus mehrere Brittische und Amerikan

Aus dem Haag, 13. Jul. Se. K. H. der Kron von Schweden wird, dem Vernehmen nach, auch die nit chen Provinzen des Koͤnigreichs der Niederlande bereisen, von dem Koͤnige auf dem Schlosse Loo empfangen well Auch Se. Maj. der Konig von Wuürtemberg (Graf v. wird, heißt es, zu Loo einen Besuch ,

Am Ende des Rosendaalschen und ternbergschen Ba

gehen.

hat man bei Grundlegung einer großen Schleuse, 5 Ellen bei dem ' genannten Austraͤgal⸗ Gerichte bereits anhaͤngigen

K * ö ö ö 1 , ,.

handlung fuͤr die neu auszugebenden 5m pCtigen Obligationen, ei⸗ nen gegen die Preise der 4 pCtigen Staats⸗Schuldscheine verhaͤlt⸗ nißmaͤßig hoͤhern Kapitalbetrag erhaͤlt, wodurch das mehr zu zah⸗ lende 1 pCt. Zinsen gedeckt wird.

„Jeder Sachverstaͤndige wird gestehen muͤssen, daß nur der hoͤchst ruhige und konsequente Gang, den die Administration des Preuß. Schuldenwesens beobachtet hat, es möglich machen konnte, ein Geschaͤft wie das gegenwaͤrtige abzuschließen. Denn es ist kei⸗ nem Zweifel unterworfen, daß wenn der Preuß. Staat im Jahre ds ur Deckung seiner Ruͤcstaͤnde und außserordentlichen Be— durfnisse, mit einem, den Erfodernissen zum Abschluß des gesamm⸗ ten Schuldenwesens entsprechenden Ankehn hervorgetreten waͤre, er kaum Unternehmer zu solcher bedeutenden Summe, oder doch nur unter sehr schlechten Bedingungen, kaum 0 pét. fuͤr 5 ptige Abliggtionen, erhalten haͤtte. Es gehörte daher wahrlich eben fo viel Muth als Klugheit dazu, diese große Summe in 4 pCtigen , Stagts⸗Schuldscheinen) nen zu erciren, selbige bei Her⸗

ellung des gesammten Schuldenwesens in den Schu lden⸗Komplet als bereits vorhanden aufzunehmen, und solche demnaͤchst successty in einer Weise zu emittiren, ohne den Kours der bereits in Eir⸗ kulation befindlichen Staats⸗-Schuldscheine niederzudruͤcken.

„Ich gestehe offenherzig, daß ich den Gang des Preuß. Staats⸗ Schuldenwesens mit besonderem Interesse verfolgt habe, und daß dies Interesse um so höher gestiegen ist, je mehr ich mir etwas darauf zu gute thun mag, jenen Gang gleich vom Anfange richtig erfaßt und verstanden zu haben. .

„In Folge dieses Juteresse war mir, bei den Verwickelungen der volttischen Verhaͤltnisse bei den Umtrieben aller Art, und bei den in Osten und Westen drohenden Kriegsstuͤrmen, manchmal et⸗ was bange für die Ausführung, und es ist um so erfreulicher und erstaunenswuͤrdiger, daß trotz aller dieser Hindernisse der ganze tief⸗ reifende Plan, durch das Praͤmiengeschaft von 12820 ünd durch

as jetzt bekanntgewordene, vollkommen ausgefuͤhrt zu seyn scheint.

„Das letztere zeigt noch einen besonders großen Vortheil in Hinsicht auf die Anortisation, denn es ist klar, daß bel einem so geregelten und. ordnungsmaͤßigen Verfahren, wie die Preußische Staats- Schulden⸗Verwaltung hisher gezeigt hat, im Fortschreiten des Amortisationsgeschaͤfts die Effekten des Preußischen Staats al— ler Art immer mehr im Kourse steigen muͤssen; es gehen nun aber durch diese neue Emittirung zu hoheren Preisen mehrere Millionen ein, ohne die Stgatsschuld zu vermehren, und dtes kommt in der Folge doch dem Amortisations⸗Fonds zu gut. :

Ich schmeichle mir, nicht in Irrthum zu seyn, wenn ich an⸗ nehme, daß nehen den in der anirlichen Bekanntmachung ausge⸗ sprochenen Gruͤnden, das hier so eben erörterte Motiy auch zum Grunde gelegen haben mag.“

Hanover. Im Mai wurden z6 Landstreicher bestraft.

Bei Brake ward ein 672 Pfund schwerer Braunsisch gefan⸗

gen. Die neue Grundsteuer⸗Beschreibung hat bereits 196, 00