1822 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

995 renbezeugung für die ganze linke Seite. Als es hierauf uͤber den ar n 2 Hrn. n. zum Abstimmen durch Aufstehen oder Sitzenbleiben kam, erneuerte die Opposition, jedoch nicht mit glei⸗ chem Erfolge, die Seene, die sie zu Ende der vorjaͤhrigen Sitzung in Betreff des Gesetz⸗ Entwurfes wegen des Seminariums in Ehar⸗ tres gespiest 6 Re weigerte sich mitzustimmen. Zwei Versuche blühen zweifelhaft; bei dem dritten erhob sich jedoch der groͤßte Theil der rechten Seite, das linke und ein Theil des rechten Een—⸗ ums, worauf der Praͤsident erklärte, daß der Zusatz⸗ Artikel des Hrn. Bazire angenommen sey. Die linke Seite blieb, bis auf den einzigen Hrn. Caumartin, welcher sich gegen den Artikel erhob, ihrem Vorsatz treu und stimmte gar nicht. In der gestrigen Siz⸗ zung wurde der siebente, die Pensionen der Militair⸗Witwen he— treffende Artikel des Gesetz⸗ Entwurfes vorgenommen. Der Graf Foy behauptete, daß bei Bewilligung dieser Pensionen zu viel Will⸗ kuͤhr herrsche und machte Vorschlaͤge, um derselben abzuhelfen; sie wurden indessen verworfen. Der Artikel bestimmt unter andern, daß vermögende Witwen auf keine Pension Anspruch machen können, und daß ign unter un vermdgenden, solche Witwen verstehe, deren jaͤhrliche Einkuͤnfte nicht das Doppelte der Penston erreichen, auf welche sie gesetzlich Anspruch zu machen haben wuͤr— den. Dieses Verhaͤltniß fand der Graf Shbastiani zu klein, und trug darauf an, das Vierfache der Pension als Norm anzunehmen, da die Patrs⸗Witwen, ohne Ruͤcksicht auf ihr mitunter sehr be⸗ traͤchtliches Privagt⸗Vermoͤgen, eine Pension von Hooo Fr. erhielten, und auch die Witwen der Civil⸗Beamten verhaͤltnißmaͤßig ungleich hoͤher, als die der Militairs pensionirt wuͤrden; es sey aber noth⸗ wendig, den Militairstand dadurch zu ehren, daß man den Witwen und Waisen der Staabs⸗Offieiere, nicht Luxus und ueberfluß, wohl aber ein anstaͤndiges und bequemes Loos bereite. Der Vor⸗ schlag des Grafen Schastiani, wurde gleichwohl, auf die Aeuße⸗ rung des Finanz⸗Ministers, daß der bestehende Pensions-Etat zu jenem Behufe hinlaͤnglich sey, verworfen, und der Fte Artikel an⸗ enommen. Der gte Artikel betrifft die Militair⸗Waisen, welche is zum erreichten 2osten Jahr ebenfalls auf eine Pension von Sei⸗ ten des Staats Anspruch machen koͤnnen; der gte Artikel bestimmt, daß die auf den Königl. Schatz anzuweisenden Pensionen den Em— pfaͤnger zu keiner Foderung irgend einer Ruckstands- Zahlung be⸗ rechtigt. Der 10te Artikel sichert den alten Schweitzer Sffieieren, welche am 10ten August 1792 einen Theil des Schweitzer Garde— Regimentes ausmachten, den ungestoͤrten Genuß ihres Ruhestands⸗ Soldes. Im miten Artikel wird dem Finanz ⸗Minister die Ver⸗ pflichtung aufgelegt, in der Sitzung von iga4 der Kammer uͤber den Betrag saͤmmtlicher eingetragener Pensionen, zu deren Be⸗ streitung vorlaufig ein Fonds von Hoo,ooo Fr. angewiesen ist, Be⸗ richt abzustatten. Ueber diesen letztern Artikel waren die Meinun⸗ gen ir die einen verlangten, daß eine bestimmte Summe fuͤr die Pensionen angenommen werde, welche nicht uͤberschritten werden durfe; die anderen, daß man gar keine Graͤnze in dieser Hinsicht festsetze. Unter diesen gehoͤrten der Finanz-Minister, die Grafen von la Bourdonnaye, von Bourrienne und Sebastiani; unter jenen der Graf Foy und die Herren Casimir-Périer und Benj. Constant. Als dieser letztere am Schlusse der Sitzung sich noch in große Weitlaͤuftigkeiten einlassenwollte, wurde er allgemein unrerbrochen und der Beschluß der Diskussion verlangt. Der Redner nannte dieses ewige Verlangen nach dem Beschlusse der Berathungen ty. rannisch und unwuͤrdig, die Kammer habe einerseits keine Ürsache, so zu eilen, und andererseits kein Recht, das Geld der Steuerpflich⸗ tigen so zu vergeuden und es nach Willkuͤhr in die Haͤnde der Mi⸗ nister zu legen. Der Laͤrm wuchs mittlerweile mit jedem Augen⸗ blicke, so daß es zuletzt unmoglich ward, dem Redner nur ein ein⸗ ziges Wort zu verstehen, und derselbe sich genöthigt sah, die Red⸗ ner⸗Buͤhne zu verlassen. Der 11te Artikel wurde hierauf dergestalt

angenommen, daß, wenn der urspruͤngliche Fond von hoo/ooo Fr. zu den in dem Budget des Kriegs⸗

den Pensionen nicht hinreiche, 36. l Ministeriums befindlichen Unterstuͤhungs⸗-Fond von 320,000 Fr. rekurrirt werden konne. Der 12e Artikel ging ohne Weiteres durch; er setzt die Ausgaben fuͤr die konsolidirte Schuld und deren Til⸗ gung, pro 1825 auf 226,7adabo Fr, fest. Der iste Artikel enthaͤlt für die Ausgaben saͤmmtlicher Ministerien die General-Summe von 651, z Fr.; hierunter besinden sich 16,451,645 Fr. fur das JustizMinisterlum. Herr Etienne verlangte auf das Gehalt des Groß -⸗Siegelbewahrers von 150,000 Fr. eine Reduktion von 50, 000

Eine Portugiesische Fregatte hat ohnlaͤngst ein Korsare genommen, dessen Bemannung aus 1 Afrikaner, 1 Desten 3. Griechen, 10 Franzosen, 6 Spanier, 23 Suͤd⸗ und ag Amerikaner, 2 Belgier, 44 2 4 Indier, Italiener, tugiesen, 2 Preußen, 3 Schweden und 1 Russen bestand.

Nach dem Memorial bGarnais nehmen die von Touloust menden Artillerie⸗Detaschements ihren Weg nach den Graͤnʒ

gen. Die Arbeiten an der Citadelle vn Bayonne unh! Stadt selbst werden eifrig fortgesetzt. .Der Koͤnigl. Preuß. Medieinal⸗Rath und Professor Universitaͤt zu Breslau, Herr Dr. Wendt, hat naͤch einem Anfenthalte hieselbst, seine Reise nach England fortgesetzt. hiesige Anwesenheit hat die allgemeine Aufmerksamkeit un ere dieiner erregt; die ausgezeichnetsten Maͤnner beeilten sich, sein kanntschaft zu machen und sprachen von seinen ausgebreitet dieinischen Kenntnissen mit der groͤßten Achtung. Hr. Dr. gehört zu den Deutschen, welche die hier gewonnene Änstt dem gediegenen Wissen der deutschen Gelehrten von Neuen

staͤrken. Auch die Neapolitanische Regierung sol

London.

hier unterhandeln, um eine Anleihe von 37 Mill. Stande zu bringen.

Der Prinz und die Prinzessin von Danemark KK. sind nach Calais abgesegelt.

Die Witwe des Lords Ellenborough hat Cambridgi die Stadt-Residenz der verstorbenen Königin Karolin 5650 Pfd. getauft.

Des Grafen Grosvenor Antrag im Ong wegen Vorlegung der Depeschen in Bezug auf di chischen Angelegenheiten, wurde ohne Stimmenzaͤhlung m fen. Herr Huskisson brachte eine Petition von den Gassm

.

laͤngs der Straße von London nach Dover, gegen die Einrit von Dampfpacketbooten zwischen London und Calais ein,! brodlos mache. 1200 Pferde und 700 Familien, die sie wat würden weniger gebraucht. Das Parlement möge eine Tar diese Dampfschiffe zu ihrem Besten?) legen; dann müßten, te man, die Schmiede und Stellmacher auch etwas vom Cha gelde abbekommen, wo solches erhoben werde.

Es werden nun wirklich Anstalten zu einer Seereise des nigs nach Schottland getroffen. Die Subscription fuͤr I

betragt schon 00, Pf. St. Die Regierung ha peschen aus Madrid 6 14. erhalten. 6 war 8 , ein Stillstand in Geschaͤften.

Aus dem Haag, 19. Jul. Die zweite Kammer General-Staaten hat nach äußerst lebhaften Debatten den, vorgelegten Gesetzes⸗Entwurf über die Mahlsteuer mit 55 S men gegen 564 verworfen, und Sr. Maj. anheim gestellt, Entwurf in anderweitige Erwägung zu ziehen. Dagegn der Gesetzes Entwurf zur Erhebung der Schlachtsteuer, m gegen 5. Stimmen angenommen, befoͤrdert.

Brüssel, 21. Jul. Se. Maj. der Konig von temberg sind, nach dem Gebrauch der Seebaͤder, wiede Ostende, uͤber Soͤstdyck, in ihre Staaten zuruͤckgereiset.

Braunschweig, 22. laucht wird den 30. Okt. die Regierung antreten.

Dresden. burg⸗Strelitz, ist am 80. d. M. von Toͤplitz hier eingetr und hat sich heute nach Pillnitz begeben, und daselbst mit Koͤnigl. Maj. und den Koͤnigl. Prinzen und Prinzess Kaiserl. und Koͤnigl. Hoheiten zu Mittage gespesset.

Frankfurt. 83. Jul. Da die Bundestags, Sitzunger 15. d. M. auf 4 Monate geschlossen worden sind, so haben rere der Herren Bundestags-Gesandten unsere Stadt verl Der Preis des Weitzens und anderer Fruchtkoͤrner, welch— 50 pCt. gestiegen war, geht wieder zuruͤck. Aus den Rheing den sind die Nachrichten sehr erfreulich. Die Weintrauben chen an manchen Plaͤtzen das Doppelte der Groͤße vo 8 CO . 51 Jahre. Im benachbarten Hessischen darf, neuer V

Fr. Herr Robin Secvole eine von ze,ooo. Die Diskussion wird in der heutigen Sitzung fortgesetzt werden. = .

Der Konig hat dem 45sten Linien-Infanterie⸗Regimente, so wie den beiden Faͤger⸗Regimentern des Allier und der Charente, sejne besondere zufriedenheit mit ihrem lobenswerthen Benehmen bei der Verhaftung Carons, durch den Kommandanten der ten Militair-Division zu Kolmar, General- Lieutengnt Pamphile de Laerotz, zu erkennen gegeben, und außer den (S. G61 d. 3. er⸗ waͤhnten) Beförderungen, den Militgirs Nicol, Thiers, Gerard, Magnien, und dem Feldwebel Delzaire, jedem 15 0 Fr., uͤberdies jedem Unter⸗Ofsicter 3 Fr, jedem Korporal, Brigadier, Tambour und Trompeter æ Fr., und jedem Gemeinen 1m Fr. auszahlen lassen. Man versichert, daß nachdem der Herzog von Blacas seine Ent⸗ lassung von dem Gesandtschafts Posten in Rom nachgesucht habe, der Füͤrst von Laval-Monnmoreney, neuerdings diesseitiger Both⸗ schafter in Madrid, seine Stelle ersetzen werde. Der Graf Boissy d'Anglas hat vorgestern bei der Deputirten⸗-Kammer eine Vorstel⸗ lung gegen die offentlichen Spielhauser eingereicht. Der Bild⸗ hauer Bosio hat eine Buͤste des Köͤniges in Marmor angefertigt, welches die Stelle des bisherigen Gyps⸗Abgusses im Saale der Deputirten⸗ Kammer einnehmen soll. Der Marschall Fuͤrst von Eamuͤhl ist am ißten d. in die Baͤder von Mont d'or (Dept. des Puy de Dome) gereist.

9. Jul. Der Kassations⸗ Hof hat, auf den Antrag des Genergl Prokurgtors am Königl. Gerichts⸗Hofe zu Poitiers, den gerichtlichen Ausspruch dieses letztern, wonach der' General Berton von dem Assissen⸗Hofe zu Niort gerichtet werden sollte, kassirt, und Berton dagegen an den Assisen⸗Hof in Poitiers gewiesen. Die Besorgniß, daß, da das Komplot, an dessen Spitze Berton gestan⸗ den, sich auch über das Departement beider Sevres erstreckt hat,

der Ausspruch eines in diesem Departement selbst niedergesetzten Geschwornen Gerichts nicht vollkommen unparteiisch ausfallen möchte, ist die Veranlassnng zu obigem Beschlusse gewesen. Den Bemühungen. und r,. des Praͤfekten des Departements der Isere, soll es gelungen seyn, die irdischen Uever— reste Bahards, des Ritters ohne Furcht und ohne Tabel, in Gre—

noble ausfindig zu machen. (9)

ö 33 .

sich die Brigg Alexander, Kapitain Anastasio, aus, welche

nung gemäß, ohne besondere obrigkeitliche Erlaubniß nien Schleßgewehr tragen; zugleich sind uber das Aufbewahren Jagdgewehren strenge Vorschriften ertheilt. Die P die man hier mit Genter Brieftauben anstellte, die den von hier dorthin in 5 Stunden zurücklegen follten, hat Erfolg gehabt, Von 30 Tauben erreichte nur eine einzig Ziel ihrer Reise in diesem kurzen Zeitraume. Die Eri solcher Tauben-Posten wird vorzüglich auf Veranlassun⸗ Cours-Spekulanten versucht. (.Bei Mainz, Hechtsheim, Laubenheim, Bretzenhein giebt es ganze von den Maͤusen leer gefressene Gersten Weitzen⸗Aecker; anderer Orten, wo sie bescheidener sind, gen sie sich mit 3 der Aerndte. Atme Leute graben ihm chern nach, und tragen Scheffelweise das ihnen abgenom

Getreide nach Hause.

Stuttgart, 19. Jul. Die Koͤnigin Maj. ist gi von Ems zuruͤckgekommen, und zu Bellevue eingetroffen.

Ein hier eingelaufenes Schreiben aus Hydra 8. Jun,, giebt uͤber einen der fruͤher (auch vom Oest chischen Beobachter erwähnten) mißgeglückten Versuche Griechen, die Tuͤrkische Flotte in Brand zu stecken, nachste des Detail:

„Am za Mai machte der Griechische Admiral Andreas mie 1 Schiffen, die Brander mit sich führten, einen naͤcht Angriff auf die Tuͤrkische Flotte. Es war g uhr Abends, n Griechen die Vorhut der Tuͤrkischen Flotte angriffen; diese nicht Zeit, die Anker zu lichten, sie mußte ste kappen. Nun he die del tigst Kanonade; die Griechen fuͤhrten ihre Brant mitten in die Tuͤrlische Flotte. Ein Griechtscher Brander naͤhern dem Tuͤrkischen Admiral⸗Schiffe, um es in Brand zu stecken, aber der Wind nicht guͤnstig war, gewann der Kapudan⸗M Zeit, zu entfliehen. Das Treffen währte bis Nachts 1 ust endigte mit der Flucht der Tuͤrkischen Flotte. Vor allen .

und an die erste Ka

Jul. Unsers Herzogs Karl R

Se. Hoh. der Herzog Karl von Me

n zwei Turkische Fregatten schlug und solche zur owe. Ha hrer⸗ Deutsche und Franzbsische Qffieiere hat⸗ 6 4 die Flotte eingeschifft, um Antheil an diesem Kam⸗

nehmen. Der Admiral ruͤhmt —— den Hauptmann

wohui (vormals in Badenschen Dlensten); er hat diesen

n Sfficter dem Griechischen Sengt angelegentlich empfohlen.

die übrigen Deutschen und Franzbsischen Dfficiere, die auf

dienen, ruͤhmt der Admiral sehr. Ein Arzt, Or. Amo⸗

uz dem Kanton Zurich, leistet auf der Flotte die trefflich sten ⸗l

hien. J Aerndte erfolgt

In Tyrol ist eine gesegnete Roggen⸗Aerndte erfolgt, ne nchmn in der Mitte des Fuͤnt, so däß die Felder in der diefes Monats bereits zur zweiten Aussaat wieder angebaut

lorenz, 10. Jul. Fuͤnf Meilen von Arezzo, bei einer am hhelegenen Muhle, dell, Äbate genannt, versiegte bei einem n Südwind, der Arno plbtz lich auf einer Stregte von beinahe ei⸗ aitenischen Meile z deutsche Meile) Zu gleicher Zeit blieb der wholo und eine Wafferleitung ohne Wasser. Erst nach Verlauf anderthalb . . fand si ] ? viel Wasser wieder ein, um ghlraͤder in Bewegung zu setzen. ; . nd. Am . kam der Preuß. General v. Minu⸗ Venedig hier an. 16 6. lh In der Gegend von Citta di Castello an der selen am 25 Jun. Schlossen, bis Pfund schwer, sie wa⸗ sct rund, sondern platt, ungefaͤhr wie Pflastersteine, und in Nie durchbohrt. Mauern und Daͤcher wurden zermalmt, nr denn 200 Schaafe und Schweine erschlagen. ; henpel, 2. Jul. Aus dem Schlunde des Vesups steigen g weiße Rauchslulen empor, doch wirft er keine Asche aus, hauch das Wasser in den Brunnen nicht zuruckgetreten sst, so er⸗ hiese Erscheinung keine Besorgnisse. In den Gebirgs⸗Ge⸗ mm von Kapitanaka hat ein Hagelwetter die Aerndte auf den arken von 5 Gemeinden in wenig Minuten zerstoͤrt, viel Vieh tet, und einige Menschen schwer verwundet. An die Stelle tinem Gesuche gemaß, entlassenen Fuͤrsten Cuto, ist der Fuͤrst Lampofranco zum General⸗Statthalter von Sizilien ernannt, Ihn, außer dem gewohnlichen, mit dieser Wuͤrde verbundenen Fit, eine jaͤhrliche Gratifikation von 600 Dukati (à2 1 Rthlr. B. 3 Pf. Pr. Kour) bewilliget worden. An die Stelle des,

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einer monatlichen Pension von Foo Dukati entlassenen Fuͤrsten ndro, ist Fuͤrst Cuto zum Oberhofmeister, der General⸗Lieute— D. Vito Nunziante, Ober⸗Besehlshaber der Armee in Sizi⸗ aber, zum General⸗Inspektor saͤmmtlicher Linien⸗Regimenter, der Marechal de Camp, D. Cesare Mari, hisher Koͤniglicher nissair der Provinzen Terra di Lavoro, Molise und der drei ten, zum Ober⸗Befehlshaber der Armeen in Sizilien ernannt n. Dem Marechal de Camp. D. Filippo Salluzzo, Koͤnigl. missair der Provinz Neapel und der zwei Prineipagti, ist auch

Rommissariat der Provinzen Terra di Lavoro, Molise und der

vruzen zugetheilt worden. ̃ 6 = 64 Am 17ten dies. Monats, bei 3o Grad schwebte zwischen unserer Stadt und dem Aetng, eine Feuer⸗ höch in der Luft nach der Qstkuͤste zu; auf einmal zerplatzte ind zertruͤmmerte im Niederfallen eine Muͤhle. . 5 tocꝝkholm, 19. Jul. Der General, Graf v. Sandels, wird Posten als Reichs⸗Statthalter in Norwegen verlassen, und vorigen als Praͤsident des Kriegs⸗Kollegiums wieder antre⸗ er Staatsrath und Ober⸗Admiral, (Grgf von Cederström, ist an Stelle ernannt, mit der Erlaubniß, sich noch waͤhrend dieses es nicht in Norwegen aufhalten zu durfen. Der Hof⸗ hal des Kronprinzen, Graf v. Posse, ist mit Nachrichten von Sr. K. beim Koͤnige angekommen. Der jetzt erschienene te Theil ggcheimen Denkschriften zur Geschichte Schwedens unter Gus⸗ ii erregt die allgemeine Aufmerksamkeit. Auf der Reise näch Amal bezeugte der Koͤnig seine Zufrie— it uͤber die im Bau begriffenen Straße fc beiden Rei⸗ Einige Bauer⸗Deputattonen dankten ihm fuͤr die Anlage und fuͤr

r Einfuͤhrung eines freien Handels zwischen beiden Reichen menen Beschluͤsse. .

ie Repraͤsentanten der Norwegischen Ngtion sind auf den 16. nach Christtanig einberufen. Herr Vogt ist zum Staats⸗ etar, der Staats⸗Sekretair Holst zum Stagtsrath, der Staats⸗ Sommerhjelm zum Stagts⸗Minister fuͤr Norwegen befoͤrdert, ber Staats-Minister fuͤr Norwegen, Anker, verabschiedet worden.

Warsch au, 22. Jul. Am 6. d. M. starb zu Kalisch auf seiner bon den Baͤdern nach Warschau begriffen, der General-Se⸗ F der hiesigen Universitaͤt, Dr. Jaehna. Der Groffuͤrst antin, Kaiferl. Hoh, ist am 18. d. M, nach Litthauen gereiset, gselbst Heerschau uͤber die dort befindlichen Truppen zu halten.

Der Hr. v. Chodakowski, Mitgl. der Gesellschaft der Freunde der

inschaften zu Warschau, befindet sich jetzt mit Allerhöchster Ge⸗ igung in Rußland auf Reisen, um Materialien zur Geschichte

dach mn Voͤlker, die er herauszugeben gedenkt, zu sammeln. ze unter der Kirche St. Benno auf der Neustadt befindlichen e wurden vor einigen Wochen geöffnet. Die vorzuͤgliche Trok⸗ it dieses Orts und der gute Bau der unterirdischen Gewölbe, die dort aufbewahrten Leichen noch ganz unversehrt erhal⸗

s hat sich bei keiner Leiche Faͤulniß gezeigt, und es sind die⸗ bloß vertrocknet. Die Kleider sind auch noch groͤßtentheils Fhalten. Im Sarge, auf dem sich die Llufschrift „Friedrich mkler im Jahr 1645 befindet, ist die Leiche eines Mannes zu , dessen Gesichtszuͤge noch sehr wohl unterschieden werden In einem andern Sarge, befindet sich die Leiche einer vor ahren gestorbenen Frau, dfe aber noch so gut erhalten ist, als dieselbe erst vor einigen Tagen beigesetzt worden waͤre. Diese wurde zur Zeit des Königs Wladislaus 1V. von deutschen werkern erbauet, welche wegen des Ausbaues mehrerer Haͤuser

1 aufblüͤhenden Warschau dorthin aus Deutschland n worden waren.

n Pulawy besteht bei dem Landschullehrer-⸗Seminar eine le fuͤr Kirchen⸗Musik. Mit einer hewunderungswärdigen geich⸗ fund Anmuth fuͤhren die Polnischen Bauer-Kinder selbst sehr Melodien aus. Man verspricht sich von dieser Schule nicht dre Bildung guter Organisten, sondern auch die Veredlung

seschmgcks an der Musik, den unsere Landleute so allgemein

n. Ludwig Bojanus, Professor an der Universitaͤt Wilno, m Ministerium füuͤr Volksaufklaͤrung den Plan zu einer Thier⸗ Schule in Polen eingesandt. n Petersburg gießt man

ben die kolossalen Brustbilder von Fohann Potocki und Sta⸗

1

gos

nislaus Trebecki. Die von der Englischen Familte Hall hier kuͤrzlich angelegte PoJLxter⸗- und Alebrauerct ist bereits in Thaͤ⸗ tigkeit. Ihr Produkt hat sehr großen Beifall gefunden, besonders die Ale. Dies ist nun die zweite Anlage dieser Art in Polen; die erste besteht seit laͤnger als 10 Jahren auf den Guͤtern des Grafen Zamoyski. Am 11. d. ließ eine unvorsichtige Waͤrterin ein Kind aus einem der obern Stocwerke eines Hauses am Fenster allein. Das Kind stüuͤrzte zum Fenster hinaus da hing aber ein Vogel bauer, an dem blieb es haften; es erhielt sein Leben, ünd der eingespercte Vogel die Freiheit, indem der Kaͤsig durch den hef⸗ tigen Stoß entzwei ing Ein Gaukler, Christian Werner, kuͤndigte in dem Staͤdtchen Groieg an, er wurde einen Stein auf seiner Brust haͤmmern las⸗ sen, ohne daß man im Stande seyn wurde, denselben zu zerschla⸗ gen. In der That schlugen zwei frende Leute zweimal vergebens auf den . 2 39 ,. . er sprenghh r , im Eifer fuͤhrte er e eite ag, der nun die Brust des Kuͤnstlers mit alle . traf. Nach 15 Stunden war 3 ; . St.Petersburg, 16. Jul. In der Wladimirschen Epar⸗ chie wurden dios) geboren; unter den 2g 35, Gestorbenen waren 14 von 100 Jahren. Die Griechisch⸗Russische Religion haben an⸗ genommen: 5 Katholiken, 2 Lutheraner, Reformirter und 1 Ma⸗ homedaner,. Im Mai sind zu Rigg fuͤr 3zr,e32 Rubel Wagren ein- und für ach 36 Rub. ausgefuͤhrt worden. Im April be⸗ trug zu Tiflis die Einfuhr 25,29 Rub, die Ausfuhr 10, 3a, Rub. Bucharest, 30 Jun. Endlich haben wir Nachricht von un⸗ sern Bojgren aus Kanstgntinopel erhalten; am 26. S. M. traf hier ein Tatar, welcher die Neise von Könstantinopel in 47 Tagen zu⸗ rückgelegt hatte, ein, und brachte Befehle an den hie sigen Divan, daß mit Anlegung der Heumagazine einzuhalten sey. In der Wal lachei waren Sooo Fuhren Heu angeordnet, dieselben werden auf 2900 herabgesetzt, worgus man schließt, daß auch jene zooo Mann, die sich noch iu der Wallachei befinden, bald abziehen werden. Zu⸗ gleich benachrichtigen die Bojgren unsern Divan, daß sie hoffen, vis zum 12. Aug. hier einzutreffen. Madrid, 15. Jul. Die Regierungs⸗Gewalt befindet sich jetzt gaͤnzlich in den Haͤnden der sogenannten Liberalen. Das bisherige gemaͤßtgte Ministerium ist theilweise abgegangen. Der Justi⸗-Mi⸗ nister Garellt hat das Portefeuille der aüswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten, der General Lopez Banos das Kriegsministertum, CFalatrava, Mitglied der Kortes, das Ministerium des Inneren erhalten. Die anderen Minister bleiben in Funktion. Der General Espinoza ersetzt Lopez Banos im Kommando der Armee von Navärrm. General Palafog, der beruͤhmte Vertheidiger von Sarggossa, ist an die Stelle des verstorben en Grafen Castro⸗Torrene, zum Kommandeur der Königl. Hellebardirer und der Marquis von Santa⸗Cruz zum Groß⸗ meister des Palastes ernannt worden. Der Koͤnig hat zu allen diesen Ver⸗ aͤnderungen seine Einwilligung gegeben. Schon am gten Nach⸗ mittags oͤffneten sich nach und nach die Laͤden und Magazine wie⸗ der und der bürgerliche Verkehr geht jetzt nach wie vor. Von den umliegenden Dorfschaften werden fleißig einzelne umherstreifende Gardisten eingebracht. So wie in den verschiedenen Städten die Nachricht von dem Abfalle der Garden anlangte, traten sogleich die Miltzen unter, Gewehr, und blieben Tag und Nacht versammelt, bis deren endliches Schicksal bekannt warb. Wir haben So bis 65 Tausend Mann Linien⸗Truppen und 360,000 Buͤrger⸗ oldaten, worunter *o,oo0 Kavaleristen. Zur Zeit der denkwürdigen Besez⸗ zung Spaniens, waren unsere Kraͤfte viel geringer. Am geen . wurden alle Pferde in Requisition gesetzt, um die Leichname der Gardisten und Milizen, welche bei dem Gemetzel des vorhergehen⸗ den Tages in den Straßen liegen geblieben waren, fortzuschaffen. Die bewaffnete Macht, welche sich am 7. Jul. gegen die Gar= den unter den Waffen befand, bestand aus 3606 Mann Linien⸗Trup⸗ pen und Joco eingeuͤbten Buͤrger⸗Soldaten, denen sich noch etwa 10090 Madrider Bürger, ohne Uniform, aber mit Gewehr versehen, anschlossen. Nach den, angefertigten Listen sind an diesem Tage von den Konstitutionellen geblieben: 58 Todte und 130 Blessirte und von der Garde: 311 Todte, 530 Verwundete, und etwa ** Gefangene gemacht worden. Es haben also im Ganzen 369 Sya⸗ nier das Leden verloren und Jio liegen an erhaltenen Wunden danieder, Der Stadtrath hatte Sr. Maj. unterm gten die Roth—⸗ wendigkeit vorgestellt, neue Minister zu ernennen, die Urheber des Aufstandes strenge zu strafen, die beiden Bataillone der Garde, die kapitulirt haben, zu entfernen und nur streng Konstitutionelle zum Befehl der Provinzen zu ernennen. Die auswaͤrtigen Minister haben dem Ministerium eine Note zugestellt, in der sie die angele⸗ gentliche Besorgniß für das Wohl Sr. Maj. des Koͤniges und sei= ner erhabenen Familie zu erkennen gegeben haben. gie Antwort des Ministers des Auswaͤrtigen, hierauf, enthaͤlt eine ausfuͤhrliche Erörterung der Veranlassungen des Aufstandes und der von den

Behörden im Namen des Koöͤniges getroffenen Maßregeln. Un⸗ sere Blaͤtter geben umstaͤndliche Nachrichten von fe gJerfoig ih der am 7ten von hier uͤber die Segovische Brucke entkommenen Garden. Die Regimenter Almanza und . (letzteres unter dem Brigadier Palarea) waren zum Nachsetzen kommandirt. Am ten um 3 uhr Morgens zrachken sig schon zöo Hemeing kund! Offieiere hier ein, die sich unter Gewaͤhrleistung fuͤr ihr Leben er geben hatten. Ein Theil hatte sich auch in Pardo wieder geschaart und war auf das Eskurial gezogen, weshalb am gten Brigadier Ruiz Torras mit 2 Stuͤck Geschuͤtz wider sie quszog. Vorgestern Morgen war die Zahl der gefangenen Garden in der Kaferne der Er-Leibgarden schon geo, ohne die Verwundeten in den Hospitaͤ— lern. Se. Maj. haben unverzügliche nne , des Prozesses wi⸗ der die vier Bataillone anbefohlen, die in Pardo waren. Einige Gardisten, die sich verlaufen hatten, wurden am 7ten vom Volt erschlagen. Wo gefochten ward, warf das Volk mit Steinen nach den Garden und die Weiber mit Töpfen und Pfannen aus den Fenstern. Der Espectador hat eine unterzei nung fur die Witwen und Waisen der gebliebenen K. Garden eröffnet. 6 Maj. haben dem Garnjson-Korps, der National⸗Garde und me

reren Chefs Ihre zufriedenheit bejeugt. Es heißt, Se. Man . wuͤrden heut durch die Stadt s⸗ ren und die Garnison mustern. == Am gien bestieg General Riego den Balkon des Stadthauses, und ersuchte das Volk in einer Anrede, nie mehr den Ruß: Hes lebe Riege!“ zu brauchen, der zum Vorwande von Unordnungen geworden sey. Er habe sich, um Se. Maj. zu enttäuschen, 353 ö nen begeben und Ihnen seinen Schwur erneuert, Ihre geheiligt Person vertheidigen zu wollen. Der y. habe ihm geantwortet:

Der größte Beweis, den er ihm von seiner Aufrichtigkeit konne, sey, wenn er sich seines biff le fen . 1. .