1822 / 92 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Zur diesjaͤhrigen Berliner Ausstellung der Produkte baterlan⸗

discher Kunst und Gewerbe⸗Fleißes, sind aus dem hiesigen Verwal⸗ tungs⸗Bezirke Fabrikate vrrschiedener Art geliefert, und vorläufig ler deponirt worden. Es besinden sich Gegenstaͤnde darunter, die ich zur National⸗Ausstellung vollkommen eignen und allgemeinen Beifall zu sinden hoffen durfen. Arnsberg. In der Stadt Luͤdenscheid wurden am 9. Jun. durch eine Feuersbrunst 14 Wohngebäude bis auf den Grund ver⸗ heert, Und dadurch 130 Personen des Obdachs beraubt. Ein glei⸗ ches Verhaͤltniß betraf 7 Familien mit eben so viel Wohnungen in dem Dorfe Wilkenberg, einem armen Orte, wo die Asche auf den Brandstaͤtten von den, im Monat April bereits in Feuer auf⸗ gegangenen 1 Wohngebaͤuden, zu glimmen kaum aufgehört hatte Bonn, 22. Jul. Auf Verwendung des Landrichters Rauter in Hattingen, hat der Prediger ueltzerfort daselbst, dem Koͤniglichen Museum vaterlaͤndischer Alterthümer ein merkwürdiges und wich⸗ tiges Alterthum heute zum Geschenk gesendet. Vorlaͤngst wurde 2 im NRauenthal an der Ruhr durch einen Landmann Lehm gegraben, wobei er auf einen fast verweseten gin g einer laͤngst gefällten alten Eiche kam und darunter fand sich das Haupt cines Gbtzenbildes aus Sandstein, roh gearbeitet. Haupt⸗ haar und Bart fallen gescheitelt herab. Oben im Kopfe ist eine tiefgearbeitete Oeffnung, wie aͤhnliche auch an Mexikanischen Goöͤz⸗ zen gefunden werden. Der genannte Prediger ließ damals, als die⸗ ses Idol gefunden wurde, in hie Zeitschrift „Herrmann“ eine Abhand⸗ lung darüber einruͤcken, worin er zu beweisen sucht, daß dieses das Haupt des Crodo sey; uͤbrigens hat sich , davon einige Gipsabguͤsse erbeten, mit der Aeußerung, daß solche fuͤr einen Pri⸗ vatmann hinreichend und das Original zweckmaͤßiger in der Lan⸗ dessammlung aufbewahrt waͤre. Die Zeit rückt heran, wo die Wallfahrten stattfinden, be⸗ sonders zu dem beruͤhmten Mutter⸗Gottes⸗Bilde nach Kevelaer, im Reg. Bez. Kleve. Diese Wallfahrt dauert acht Tage. Im v. J. zo⸗ gen aus hiesigem Kreise 1003 Personen dahin, und 859 Wallfah⸗ rer aus anderen Kreisen passirten zu der naͤmlichen Bestimmung hiesige Stadt; so viele Personen standen naͤmlich auf den offieiellen Listen „ob aber nicht weit mehrere hingegangen, ohne sich bei ihren Pfarrern zu melden, laßt sich nicht mit Bestimmtheit angeben. Die Landwehr⸗Kavalerie⸗ Uebungen haben in diesem Jahre, einen sehr guten Fortgang gehabt, obgleich in der Regel, die hiesigen schweren Pferde zum Kavalerie⸗Dienste nicht brauch⸗ bar sind. Darum muͤssen die meisten Pferde gemiethet werden. In den ersten Jahren geschah dies aus freiwilligen Beitragen der Pferde⸗ Besitzer. Gegenwaͤrtig haben die Gemeinderaͤthe uͤberall dafuͤr ge—⸗ stimmt, daß die Kommunal⸗Kassen die Kosten bezahlen. Diese be⸗ trugen im laufenden Jahre, fuͤr den Kreis Bonn, 669 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. fuͤr 31 Pferde. ; . 6 Die jaͤhrliche allgemeine Schutzpocken⸗Impfung ist in den Monaten Mai und Junius beendigt worden. Es haben geimpft: der Kreisphysikus, Hofrath Velten, goß Kinder, Stadtarzt Or. Tils 231, Dr. Wolf 14, Regimentsarzt Dr. Schalle 5, Chirurg Muͤ⸗ His 2, Geh. Rath Harleß 1, Prof. Nasse 1. Im Ganzen 1162. In allem blieben wegen Kraͤnklichkeit, im ganzen Kreise, ungeimpft nur 135. Das fruher, bei den Landleuten, bemerkte Vorurtheil, wodurch jede, fruͤh oder spaͤt nach der Impfung, einem Kinde zu⸗ stoßende Krankheit, der Vaccination zugeschrieben wurde, ist ganz verschwunden. . . Erfurt. Der im Allgem. Anzeiger der Deutschen ausgespro— chene Wunsch, uber den Christoph Kalbhenn zu Silkerode, einen, hinsichtlich seiner Liebe zum Wohlthun bet fruͤher hoͤchst beschrank⸗ ten Mitteln, und seines unerschuͤtterlichen Vertrauens auf die Vor⸗ sehung seltenen Menschen, etwas Naͤheres zu erfahren, hat den Buchdrucker Brunn zu Heiligenstadt veranlaßt, dessen Lebenshe⸗ schrelbung, von Schlager bearbeitet, in Drug herauszugeben, Fuͤr Here ngen und jüngere Kinder ein recht lesenswerthes Buch. St. Goar (Reg. Bez. Koblenz). Salzig,

ein Dorf am Rheine, von 120 Wohnhaͤusern, erlösete fuͤr beinahe sooo Gentner Kirschen, womit seine schoͤnen, trefflich unterhaltenen Kirschy fan. zungen, schon Aufangs Jun, Koblenz, Vonn, Köln und Düheldor] und die Umgegend reichlich versahen, üher ooo. Rthlr. Doriges Jahr war der Ertrag noch reicher. Die Bewohner, dankbar die Allerhöchste Fuͤrsorge fuͤr die Gemeinden, in den Bestimmunger des Gesetzes wegen Abbuͤrdung der Gemeinde⸗Schulden erkennend, entschlossen sich vor dem Eintritt der Kirschen Aerndte, ungufgefo⸗ dert, zu einem freiwilligen Beitrage von 10 Kreutzer von jeden 198 Pfund Kirschen, zur Tilgung von Gemeinde- Schulden. Mittelst diefer Abgabe und einem anderen disponiblen Fond der Gemeinde, zufammen ein Kapital von 63, Rthlr. bilden?, ist es dem Gemeinde⸗ Schulden⸗-Tilgungs⸗-Ausschüsse gelungen, uͤber 1160 Rthlr. Schul⸗ den . . U . . . ésntigsberg in Preuß en. Der Frauenverein in kleinen Staͤdten und guf dem Lande Hstpreußens, an dessen Spitze sich die Frau v. d. Gröben, geb. Graͤsin Gröben in Grasnitz befindet, hat in d. J. 10 und igen, monatliche Geldunterstůtzungen vertheilt an 29 Invaliden, 4 Witwen und 5 Waisen; 6 Pfleglinge vollstaͤndig be⸗ leide, 4 Kranke mit Arznei versorgt, und 5 Waisen unter beson⸗ derer Aufsicht zur Schule angehalten und mit dem dazu Roͤthigen versorgt. Zu diesen Ünterstuͤtzungen sind 1275 Rthlr. 12 Gr. 3Pf. verwendet worden. . . . 9 * Labiau (Reg. Bez. Koͤnigsberg). Die Frau des Eigenkaͤth⸗ ners Schwabe zu Heidendorf ward am 19. Jul. von drei gesunden und ausgetragenen Knaben entbunden, welche sich saͤmmtlich am Leben hesinden. Löwenberg, 23. Jul. Zu Wiesenthal wurde am igten d. Me, die nur 13 Elle große Zwergin Tschentscher, vom Kreisphysikus Dr. Muller, durch n Kaiserschnitt, von einem wohlgebildeten aͤdchen entbunden. Noch heute befanden sich Mutter und Kind, den Uumstaͤnden angemessen, sehr wohl. . . Die Bauerschaft in Ober⸗Langenau, aus 28 Wirthen bestehend, hat ihre zu ooo Rthlr. Nom. Muͤnze angewgchsene Kriegsschuld , . sauren Kirschen sind in hiesiger Gegend dieses Jahr n solchem neberfluß, daß der Preuß. Scheffel nur mit einem Tha⸗ ler M 1j bezahlt wird. Ma en nen Bez. Stettin), 13. Jul. Nach mehreren schwe⸗ ren Donnerschlaͤgen fuhr heute ein Blitz in den hiesigen Kirchthurm, erspuitterte den Glockenstuhl, warf hie und da Kalk und Steine herab, lähmte einem oben arbeitenden Mauxergesellen auf kurze eit den Arm, verursachte, ohne weiter zu zünden, oder sonst he⸗ deutende Beschadigungen zu verüben, hie und da einige leichte Risse in den Mauern, und bewirkte besonders eine höchß sonder

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bare , , , an den Zifferblaͤttern unserer Thurmuhr diesen ist naͤmlich auf der Nordseite des Thuürmes, das Ghön der zahl 1, von der Westseite von XII. und J. und auf der seite von XII. die ., mit der Schnelle ihrers Vernichten schwunden.

Münster. Am 13. Jun. ging das ganze Dorf Kayq auf 5 Gehöfte und das Gotteshaus, in Zest von einer Stu Rauch auf. 8 Feuerspritzen waren zwar zu Huͤlfe geeilt, konnte wegen Mangel an Wasser kein Gebrauch von ihnen g werden. 265 Familien haben all ihr Habe verloren.

Oppeln. Zu Rogau gebahr eine Stute ein vollkommen; tragenes Fohlen mit 3 Haͤlsen und 2 Köpfen.

Po sen. Im Birnbaumer Kr. sind im Jun. einige Dotf mentar⸗Schulen errichtet worden. Im Buker Kr. hat der i Schubert, mit Zuziehung der Gemeinde⸗Vorsteher, nun zusz 50 ü, und reorganisirt, wobet er yn evangelischen Gemeinden besonders unterstuͤtzt worden ist. Obornik wird thaͤtig an Erbauung einer evangelischen Kirche beitet, und zu Grodzicko ist, durch Vermaͤchtniß des verstot von Pawlowski, eine Unterstuͤtzungs⸗Anstalt fuͤr 6 Arme entf

Im Wereschner Kr. ist der Bau einer neuen Zollstraße von nowo nach Pogorzelice angefangen, und im Buker Kr. der Bau, seit einem Jahre, so lebhaft betrieben, daß man bereitz Strecken in geraden, mit Baͤumen bepflanzten Straßen faͤhrt

Prüm (Reg. Bez. Trier). Von den Schulin spektotg hiesigen Kreises ist die Einrichtung getroffen worden, daß dessen 5 Inspektions⸗Bezirken befindlichen Schullehrer, ah Monate zu Konferenzen, bezirksweise zusammentreten; sie h dann die Buͤcher, welche sie aus der Kreis⸗Schullehrer⸗Bi zum Lesen erhalten, auch Feder und Papier mit sich. Dun fende Schulinspektor bespricht sich mit ihnen uͤber die Genf des Schulwesens, giebt ihnen schriftliche Arbeiten auf u. fn.

Im Monat Junius galt nach Berl. Maß und Go 66 I Weitzen. Roggen. ] Gerste. Der Scheffel ̃ —— z ü

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n Amsterdam Aurich Bremen Kd Freiburg (Baden) Hamburg Hanover Holland Mähren Mainz 5 * Kd hö, Oesterreich (Nieder⸗) , 1 Schlesien (Oesterr.) Warschau Wien

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ö. ö . Nie drig ster Stand. Weitzen 1 Rthlr. 12 Gr. e Oesterreich); Roggen 27 Gr. (Holland) ; Gerste 18 Gr.

den); Hafer 10 Gr. (Emden)

Höͤchster Stand. Weitzen 2 Rthlr. ig Gr (Po Roggen 1 Rthlr. 25 Gr. (Polen); Gerste 1 Rthlr. i (Hamburg); Hafer ag Gr. (Mainz).

Von den, gegen die Klauen seuche der Schafe verschie ie sohlen methoden, soll sich nachstehende, vom de e n w r nt in enn, , . Blattern neuerdings in Erinnerung gebrachte, vesonder⸗

Vorerst müssen mit scharfen Messern die mit Eiter oder Materie

ten Klauen bis guf das gesunde Fleisch rein , ,, 6 ausgedrückt, und der wunde Fuß mit frischem altwasfe⸗ sodan n . Mischung aus Kochsalz und Weinessig fleißig, täglich amal ein ausg werden. Wenn die Füße die Klauen verlieren oder au oschtihen wollen, sen die bösen züße taglich mit obigem 3Zafchwaffer, nach jedem Verba ber ausgerwaschen. sodann mit einer Salbe, aus 1 Pf Terpentinòöl 5 P und ** H, In elt bestehend, bestrichen, ünd mit grober Lein ib aid in werden,. Bas Waschnittel hält die Wunde rein, frißt das faule Fleisch trocknet mittesst des Ralks die ganze Wunde, wenn der böse Fuß urch! schneiden (welches nicht versaunit werden darf) auch blutet so wird dan Blut gestillt; die Salbe aber nigcht daz Horn oder die Kläuen . 2 der . Zum innerlichen Gebrauche giebt man diesen kranken Sch chentlich ö mgal unter dem Salze eins Hand voll von folgendem vor berr, Dimpinellenmpurzel und rothe Enzfan wurzel, von jedem * unter einguder gemischt Dieses Pulver reiniget das verdorbene Ge . dug nn e liegende und an den Füßen zwischen den Klauen c i,. . Harfe, fressende und wirklich ansteckende, giftige Matg

Ein mehreres hierüber ist in de Werke des dasigen Iberthter t hn 31 che . gs zu finden.

Der zipothzter Dammann zu Fallersleben im Fürstenthume Liüneht 36er gegn e Wanzen folgendes Mittei: Bon den . kes ng 6 2 4 . muß jese etwa angenagelte Leiste abgenommen,!

t cher egen g dig kleinen Sbcher in den Wändesn werden in n . n. Del vermischten Kalke ausgestrichen. Darauf n an, nnn, Lees Ein i chung Lon einem halben Eimer dünner Kalkbm , el, zwei Tage hintereinander öfters ausgeweitzt, , . r, 2 Tagen ebenfalls zwei Tage hindurch öfters wi 1 befindlich gewesenen Bettstellen werden auseinande hängen ngetner uflösung von vier Loth Pot tasche in einem Qug' 666 . . Wenn sie trocken geworden, werden alle Fugen, „h z n e, 2 einer rauhen Feder, mit einer gleichtheiligen Misch

7 . n äaumöl, zwei Tage hindurch, jeden Tag dreimas, auf? falt gf ,,, und diese Ausstreichüng acht Tage nachher auf 6. 9 . Auf. diese Weise werden alle Wanzen getödtet seyn;

kes zu desto mehrerer Sicherheit gut, wenn im folgenden Sommer, und Bettst ellen noch einmal der nämlichen Prozedur unterworfen werde . , * stark riechenden Aus dünstung des. Halkes und

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n, ,, nung von Thür und Fenstern, ein bestandiger

dem zu Braunschweig eben herausg( Giesker über die bösartige Kl

Gegen die Feidmäuse empfiehlt Sonnini folgendes Mittel, Man n t

rundes Holz, von Weistgnne, s Zoll lang und anderthalb Zell int Din dick, man lasse es vier Zoll tief auspohren, mit einem fünf viertel 3 Bohrer; dieses Hotz bildet eine Art von Köcher, den man mit einer n von Mehl und Arsenik füllt. Die Mäuse fressen sie und vergiften sich bern Tag füllt man dieses Holz von neuem an und legt es auf eine anden jiemehr man dieser Hölzchen legt, je fühlbarer ist die Wirkung.

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vwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches vom Ende Junius.

Otoreußen. Gumbinnen. Roggen schwach; Kör— cht mehlreich. Weitzen niedrig, fruͤh gesdeter Hafer erst einige Zoll und schon Aehren. Spaͤter gesdeter zum Theil gar nicht angen, Gerste sehr schlecht. Heuärndte mißlich, von Kartof⸗ and Gemuͤse nicht viel zu erwarten. Kbnigskerg.— n sellenweise erfroren, in der Wurzel abgestorben. Durch mne Hieler Bluͤthen verlustig; die Halme auf leichtem Boden, he, welche dem Nordwinde ausgesetzt gewesen, ganz weiß, die nöhne Körner. Weihen vergelbt, duͤnne und sehr lleine Aeh⸗ hafer und Gerste hin und wieder kaum zur Halfte gufge—

fund da, wo sie emporgekommen, ausgebrannt. Kartoffeln und t ein wegen der Trogenheit nur we⸗

zom Frost , , schnitt ringem Ertrag let; erster Wiesen⸗Einschnitt von geringen arten ach J j Feld- und Gartenfruͤchte

Westpreuß en. Danzig. irten mndigem Boden sind fast ganzlich verschwunden, das auf stren⸗ Boden stehende Wintergetreide hat sich noch erhalten. —Mari⸗ erder. Von den Wintersaaten nur ein sehr mäßiger Ertrag, ndigen Gegenden aber, Mißwachs und Mangel zu erwar⸗ Im leichteren Boden ist sogar schon ein gaͤnzliches Verdorren

oggens eingetreten. . . agg, n r,, n PVots dam. Wintergetreide ziem⸗ simisch der Hafer, sehr gering. Kartoffeln

ommerung, vorne . er eintraͤglich, als m v. J. Hohe Wiesen versprechen wenig, in den Gaͤrten viel

temlich gut rentirt, in den : henschaden. e . rt. Roggen und Weitzen in den Nie⸗ kei versprechen ztemlichen Köͤrner-Ertrag, in einigen Hoͤhe⸗ en und im leichteren Boden aber sind beide theilweise ganj jenen, die Sommersaat theils gar nicht aufgegangen, theils in Han vertrocknet, Erbsen, Linsen und andere Hül⸗ Kartoffeln, die Rüͤbengrten, Obst- und Gartenfruͤchte miert; Heu⸗Rerndte gut; in den, an Wiesen und Weideplaͤtzen en Hoͤhegegenden fehlt es an Futter, 35 . J. Pom m ern. Stettin. Weit.zen verspricht guten Er⸗= Roggen auf vielen hohen Feldern vollig verschienen, Stroh Roggen, im Ganzen indeß eine mittlere Aerndte. Gerste kann ut werden; . bleibt schlecht. Heu⸗Aerndte sehr gut. s⸗ Wintergetreide⸗Felder und hochltegende Wiesen ohne erfreu⸗ Musstchten; ben Semmersaaten kann der am Schluß des Mo riugefretene Regen vielleicht noch helfen. Stralsund.

Roggen, besonders fg eden sandigen und strengen Feldern,

noöthreif, theils verschlent, auf niedern noch nicht fuͤr ganz en zu erachten. Weitzen meistentheils klein und geringe Äeh⸗ manchen Gegenden verspricht er indeß noch mittelmdßigen g. Das Schrokenkorn, besonders die Erbsen, zuruͤckgeblieben, pmmersaat klein und kuͤmmerlich, in manchen Gegenden und ira dagen; Gras und Klee wenig, der erste Wie⸗ maßtg. ; gi nnn Breslau. Weitzen ziemlich; Roggen h mit I. belegt, und viel taube Achren. Gerste, Hafer, be⸗ rs der spät gesaete und die Graswurzeln der abgemähten hoch⸗ enen Wlesen fast gaͤnzlich verbrannt. Flachs, Kartoffeln, Ge⸗ Tabak, KleB obne Gedeihen. Heu⸗Aerndte ganz vorzuͤglich, en in ungewbhnlichem Ucberflusse. Liegnitz. In vielen den die Sommerung vertrocknet, und dte Winterung noth⸗ Der Lein an vielen Stellen gar nicht aufgegangen, in den n Gegenden schlecht; die Wiesen ausgebrannt, hier und da Futter⸗Mangel; Kartoffeln und Grünzeug schlecht, bei Parch⸗ ib ein Schöck Roggen nur 3 Mehen Korn, und dieszz lie—⸗ fn wenig Mehl. Bie sauren Kirschen sehr zuruͤckgeblieben, hen aher gerathen. Pflaumen versprechen gute Aerndte. Op⸗ Winterfruͤchte fast uberall gut, Sommerfruͤchte verkuͤmmern, Herndte ziemlich 1 Grummet (Nachheu) keine Hoffnung, der verdorren. ul Fluͤsse, namentlich die Oder, vertrognen. . Po sen. Posen. Wintergetreide leidlich, von Som⸗ ten etwas zu erwarten, wenn bald Regen faͤllt, Erbsen, artoffeln in vielen Gegenden ganz ausgetrocknet; auf Hoͤ⸗ er Roggen Stellenweise vertrocknet, oder mit verschrumpften n. Bromberg. Roggen an leichten Acckern ohne die Halme vertrocknet und abgestorben. Sommergetreide harsam aufgegangen, kümmert und hat keinen Fortgang. U. Sach fen. Magdeburg. Beim Winter⸗Getreide Mittel⸗, bei den Sommer⸗Fruͤchten schlechte Aerndte; Weide lt ganz; zweite Aerndte der Futter- Kraͤuter nicht gediehen. (Ut ganj aus. Obst-Aerndte⸗Aussichten gut., Merse⸗ n Sand⸗ und Kies⸗Gegenden der Roggen nothreif, in n klein. In besserem Boden vom Winter⸗Getreide eine gute Merndte, in manchen Gegenden vom Roggen eine vorzug⸗ ( i und Raps nich h. Kraut und Wurzel-⸗Pflanzen, tlich Räab-ürten, önnen, wenn nicht kalt Regen fang, nicht nit werden. Obstbaume tragen viele Früchte. Der Weinstock, r sonst um Johannis blüht, bietet jetzt schon den Anblick Trauben dar, seht gesund aus, das Holj wird zeitig reifen er Stock färs kuͤnftige Jahr noch eine gute Hoffnung be⸗ n, die Weinlese rf aber in der Qualitaͤt vorzuͤglich aus⸗ ö. Schaafe finden auf den verbrannten Brachen keine III. Westphale n. Mun st er. Beim spaͤt gesaäeten Rog⸗ anne und ge r,. Aehren; der Weitzen ungewöhnlich kurz, haußg hranbig. Eln großer Theil der zur Herste und Hafer kat nicht besaͤet werden koͤnnen; die fruͤh einge⸗ tig. Der Buchweitzen in der Nacht vom osten isten größtentheils erfroren. Hulsen-Fruͤchte duͤnn, niedrig ergiebig in Stroh. Hanf und Flachs sehr kurz Der erste

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g9asten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-⸗Zeitung

usten August 1822.

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Schnitt der zweischürigen Wiesen, so auch des Klees, vgrtreffsich. aber kein Nachwuchs: Rays und Rübsen reichlich; Kartoffeln gering: Erbsen nnd Bohnen schlecht; Wurzel⸗Gewaͤchse und Kohl - Arten haͤusig abgefressen; Vletsbohnen gut gerathen. Die reichste Aerndte versprechen die Obstbaͤume. Arnsberg. Heu, Roggen, Weiz⸗ zen und Oelsaamen, im Allgemeinen ziemlich; Gerste, Hafer, Erh⸗ sen, Bohnen, Wicken und Garten⸗(Gewaͤchse, ohne Hoffnung. In einigen Gegenden haben sogar die Aecker, deren Bestellung nicht früh genug geschehen, ganz unbesaamt bleiben muͤssen; auf dem . Boden mancher Weiden findet das Vieh keine Nahrung mehr. Obst reichlich; Kartoffeln, vielleicht noch gut. X. Jülich, Kleve, Berg. Köln. Winter⸗Fruͤchte zu

schnell ere t Sommer⸗Fruͤchte zur Volllommenheit nicht gelangt.

Die Feldmaͤuse greifen nun auch die Sommer⸗Fruͤchte an. Futter- Kraͤuter so knapp, daß es schon jetzt an Vichfutter mangelt. Das Obst faͤllt baͤusig ab, nur der Weinstock berechtigt zu großen Er⸗ wartungen. Gu sseld orf, zo. Jun. Die Soinmer⸗Fruüͤchte gröͤß⸗ tentheils mißrathen; Futter Kraͤuter und Gemüse gehen ganz zu Grunde. Bei den Winter-Fruͤchten, in sandigen Gegenden, sind die Körner nicht zur volligen Ausbildung gekommen u vertrocknet. X. Nieder⸗Rhein. Koblenz. In sandigem Boden,

an mehreren Orten, Kartoffeln und Bohnen vertrocknet. Am 12. Jun. hier reife, von Fliegen angefressene Muskateller⸗Trauben; diese Zeit ist 4 Tage fruͤher, als in den Jahren 1811 und 1819. Aach en. te Feldfruͤchte zu schnell gereift; viele Gemuͤse ver= dorrt, mit, wegen uͤbermaͤßtgen Maͤuse⸗Fraßes. Bei den Winter⸗ Fruͤchten eine sehr mittelmäßige Aerndte; von den Sommer⸗Fruͤch⸗ ten wenig zu erwarten. Der Flachs durchgehends verloren; vom Kleesaamen wenig zu erwarten. Die Winter⸗Gerste ist zum gr. ten Theile schon eingescheuert und an manchen Orten wird der Roggen gemaͤht; uberhaupt ist aller Anschein vorhanden, daß die diesjaͤhrige Aerndte fruͤhzeitig en ggt seyn wird. Trier. Gerste. Hafer, Hanf, Flachs, Kartoffeln und der junge Klee haben gelitten. Heu und Köhlsaamen sehr reichltch. Die Weinbeeren haben mei⸗ ens schon die Dicke der Erbsen; in Quantitaͤt und Qualitaͤt eine vorzuͤgliche Wein⸗Aerndte. Noggen⸗Stroh kurz, Aehren nicht voll.

Berichte über den Gesundheits-Zustand aus dem Inneren des Reiches, vom Ende Junius.

Im Ganzen lauten die Nachrichten uͤber diesen Gegenstand höchst befriedigend, und ungeachtet der großen Hitze und Trockniß, ist die Sterblichkeit ungemein gering. .

I. Branden burg. Potsdam. Brust⸗Entzuͤndungen, rheumatische, katarrhalische, gallichte und schleimichte Fieber. In Steinhöfel Scharlach⸗Epidenite und Gehirn⸗Entzuͤndung, todtlich; unter den Kindern Brustbraͤune und Roͤtheln. Frankfurt. Hitzige Gichtzufaͤlle, Haͤmorrhoidal⸗Beschwerden, Brust⸗Entzuͤndun⸗ gen haͤusig. /

II. Pommern. Stettin. Der oftmalige Wechsel hei⸗ ßer Tage mit sehr kalter Abendluft, durch Nord- und Ostwind veranlaßt, hat viel Husten und Heiserkeit, Gichtzufaͤlle aller Art bewirkt. Unter Kindern die Masern, hie und da falsche Pocken und Schar⸗ lach, jedoch bisher stets gutartig. Kb slin. Die Masern und Roͤtheln nur noch im Stolpschen, Lauenburgschen und Fuürstenthum= schen Kr., in der Stadt Buͤtow die Masern. Stralsund. Der katarrhalisch⸗rheumatisch⸗entzuͤndliche Charakter der Krankhei⸗ ten war vorherrschend, und nebenbei zeigten sich gallicht-entzuͤnd⸗ liche, besonders der Eingeweide des Unterleibes. Hin und wieder kamen auch Brust⸗Entzuͤndungen vor.

III. Sch lesien. Breslau. Der allgemeine Krank⸗ heits Charakter, rheumatisch⸗entzuͤndlich, oft mit gastrischen Be⸗ schwerden verbunden. Am haͤufigsten katarrhalisch⸗rheumatische Fie⸗ ber, Hals-, Schlund und Augenglieder⸗Entzuͤndungen. In den Tagen der groͤßten Trockenheit und des höͤchsten Bar m cterslandeh Blutergießungen, und bei alten Personen Schlagfluͤße, auch Lei—= den an der Leber und Wassersucht. Unter den Kindern hier in der Stadt Schaafpocken, Masern, Scharlach und Keichhusten, zu Win⸗ zig Scharlach ⸗- Fieber selbst unter Erwachsenen sehr ausgebreitet. Dasselbe auch im Oelsner, Wohlguer, Namslauer, Militscher und hiesigem Kr., Roͤtheln zu Muͤnsterherg. Liegnitz. Schar⸗ lach⸗Fieber im Glogauer, Rothenburger und Liegnitzer Kr., aber nicht bösartiger Natur. Im Schönguer Kr. ist noch bis jetzt Lein Kind daran gestorben. p pen. Katarrhalische Zufälle, Husten, Wechsel- und gallichte Fieber. Magen⸗Kraͤmpfe und Augen⸗Ent⸗ zuͤndungen. Unter den Kindern Schaafpocken und Keichhusten. Im Ratiborer, Pleßer und Beuthener Kr. Nerven⸗Fieber. Im Grottkauer erkrankten 70 Kinder an den Roͤtheln, in Groß⸗Streh⸗ lit Scharlach⸗ Fieber.

IV. Posen. Po sen. Im Krotoszyner, und Kröͤbner Kr. Scharlach⸗Fieber, auch hin und wieder Augen⸗Krankheiten. Im Adelnauer und Fraustaͤdter, Rötheln und Masern. Im Ostrzeszower, Kostener und Pleschewer, die natuͤrlichen Pocken, aber nicht boͤs= artig. Bromberg. Scharlach - Fieber in Filehne, 10 Kinder starben nach uͤberstandener Krankheit, in Folge der Erkaͤltung. In Schönlanke' Frieseln und Nerven⸗Fieber, mehreren Personen mitt lern Alters toͤdtlich; in Wirsitz starben Kinder an der Braͤune.

V. Sachsen. Magdeburg. Die Anzahl der Kran in Magdeburg selbst, bedeutend, in allen uͤbrigen 3 8 Reg. Bez aber nicht erheblich. Der Charakter der Krankheiten rbeumatisch-gastrisch. Hin und wieder Nuhr, besonders bei Kindern. Mer seburg. Böoͤse Haͤlse, Hautkrankheiten aller Art, Lungen⸗

Entzündungen, der gangbare Charakter der Krankheiten neigte si zum Nervosen hin, gastrische Sympteme aller Art dabei .