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schen zu verrathen; gleichzeitig habe er (Goupillon) diesen Dolch aus dem Stiefel hervorgezogen, und ihm gesagt, daß alle Ver⸗ schworne mit dergleichen Instrumenten versehen waͤren, und sie in den Strohsaͤcken ihres Bettes versteckt hielten. Dieses ganze Ge⸗ staͤndniß wiederholte damals Goupillon kurz darauf in Gegenwart des Feldwebels Choulet, dem ze. Toustain, welcher auf den Grund desselben sammtliche, ihm bezeichnete Verschworne verhaften und ins Gefaͤngniß fuhren, die Aussage Goupillons sich aber von dem⸗ selben in wenigen Worten schriftlich geben ließ. — Als man Gou⸗ pillon diese schriftliche Erklarung jetzt vorhielt, erklaͤrte er, daß er sie zwar abgegeben habe, daß sie aber falsch sey, und behauptete, daß dem ꝛc. Toustain das Komplot schon vor ihm, vom Choulet verrathen worden sey. Als Toustain indessen betheuerte, daß er von der Existenz des Komplottes zuerst durch Goupillon unter⸗ richtet worden sey, rief dieser: „Ich spiele hier eine nichtswuͤrdige Rolle und ziehe den Tod vor!“ und erinnerte Toustain an seine n ,, worauf dieser erklaͤrte, daß er von dem Gestaͤnd⸗ nisse Goupillons in La Rochelle so ergriffen worden sey, daß er ihm damals versprochen habe, alles Mögliche dazu beizutragen, daß er nicht verhaftet werde; auch sey dies in der That erst jetzt ge— schehen, wo die Sache vor den Gerichten schwebe. — Die ah en. . werden hoffentlich noch mehr Licht uͤber die Sache ver— reiten.
Hr. Herman, Direktor der politischen Arbeiten im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, ist zum Staats⸗Rath im außer⸗ ordentlichen Dienst ernannt worden. — Der Baron Pasguier ist nach Italien abgereist. — Nach dem Journal des Dahbats duͤrfte der Herzog von Wellington sich nunmehr zum Kongresse nach Verona und zwar unmittelbar nach der Zuruͤckkunft des Königs, begeben, wogegen Herr Canning das Portefeuille des Auswaͤrtigen erhalten würde. — Die Akademie hat am gestrigen Tage in öffentlicher Siz⸗ zung die J im vorigen Jahre ausgesetzten Preise, einen fuͤr die tu⸗ genbhafteste Handlung im Laufe des Jahres, einen Preis der Be⸗ redsamkeit und einen der Poesie vertheilt. Als Gegenstand des letzteren hat die Akademie, fuͤr das naͤchste Jahr, die Abschaffung des Sklaven⸗Handels gewahlt; der Preis ist eine goldene Medaille im Werthe von 1800 Tr. — Bei dem Wettrennen in Tarbes trug das Pferd eines gewissen Herrn Rhuliere aus Limoges den Preis davon; es durchlief die vorgeschriebene Bahn von qooo Möetres (i2/J4 Rheinl. Fuß) in 5 Minuten z Sekunden.
Bei Gelegenheit des St. Ludwtgs-Festes erhielten das Groß⸗ krenz des St. Ludwigs⸗Ordens, der Bicomte von Agoult, der Graf Bozon von Talleyrand Perigord, Graf Roger von Damas, Marquis Letourneur, Baron von la Rochefoucault, Marquis von la Gange und Graf v. Autichamp; das Großkreuz der Ehren⸗Legion: der Ge⸗ neral Lieutenant und General⸗Inspekteur der Artillerie, Graf Val— lle; zu Groß ⸗Offieieren der Ehren⸗Legion sind ernannt: der Ma⸗ rine⸗NMinister Marquis von Clermont⸗Tonnerre, der Mardchal de Camp, (Graf Grundler, der Marcchal de Camp und Kapitain der K. Leibwache zu Fuß, Herzog von Mortemart und der Marcchal de Camp, Baron Quiot. Zu Rittern der Ehren⸗Legion sind unter an⸗ deren auch ernannt worden, der Mitredakteur des Drapeau blane, Herr Martainville, und der Direktor des Odeon⸗Theaters, Herr Gentil. — In der Bourgogne und Champagne denkt man die Weinlese schon Ende August beginnen zu können.
London, 27. Aug. Bei den Ehrenbezeigungen, die der Koͤ⸗ nig von den Hochlaͤndern empfing, versah Sir Walter Scott das Geschäͤft eines General Adjutanten. — Zu York ward am z2sten d. wieder eigens fuͤr die Sache der parlamentarischen Reform eine Versammlung gehalten, und die Zusammenberufung einer neuen desfallsigen Bersammlung durch einen niedergesetzten Ausschuß be⸗ schlossen. Das New⸗NMonthly Magazin sagt von Herrn Plun⸗ kett: „Der Ban seines Körpers ist hoch und fest, sein Gesicht eins der merkwürdigsten. Die Zuge sind im Allgemeinen derb und rauh. Seine Stirne ist von gewalligem Umfange, und im Akte des Den⸗ kens, wenn die Augenbrauntn emporgezogen sind, mit zahllosen
arallel-Falten durchschnitten. Aus der Weite und der Strenge er Muskeln um den Mund, erkennt man, daß Lächeln zu keiner Zeit ihr Geschaͤft gewesen. Das Ganze des Gesichtes spricht tie⸗ fen Ernst.“ — In der Havannah ist wiederum eine Franzoösische Brigg, aus Afrika mit 160 Sklaven, von Kapt. Need aufgebracht worben. — In Rio Janeiro hat am aten Jun. der Prinz⸗Regent eine Proklamation erlassen, worin er unter andern sagt: „Der un⸗ zweideutige Wunsch der Brasilier ist auf Einführung einer allge— meinen konstituirenden und gesetzgebenden Versammlung gerichtet. Noch heute werde Ich daher, ob schon die Vertreter der 3 Pro⸗ vinzen noch nicht beisammen sind, den Staatsrath usammentreten lasfen, um das politische Wohl des von Parteien bedrohten Landes u besprechen. Einzig der Sache Brastliens ergehen, werde ich die— 4 wenn es noͤthig, mein Leben opfern, welches, im Gegensatz zur Wohlfahrt des Ganzen, Nichts ist.“ — Der durch Ununter⸗ richtete verbreitete Parteien Haß geht so weit, daß zwei Dörfer, als die Nachricht von des Marg. Londonderry Tode zu ihnen kam, die Kirchen⸗Glocken, nicht zum Trauer⸗, sondern zum Freuden⸗ Geläute in Bewegung setzten. Daß Wahnsinn den Selbstmord veranlaßt habe, scheint dieser Klasse nicht einleuchten zu wol⸗ len. — Aus Neu-Providenze kam kuͤrzlich ein Stuͤck Ambra, das hier, zu 85 Schill. die Unze, fuͤr 2azo0 Pfd. St. verkauft ward.
Brüssel, 26. Aug. Dle Sitzung der zweiten Kammer der General⸗Staaten ist am 246, durch den Minister des In— nern, im Namen Sr. Maj. geschlossen. — Der Herzog von Cambridge K. H. ist am 26. Abends von London hier eingetroffen. — Nach der nenen Domestiken-Steuer entrichtet der Haus—
err fuͤr jeden Dienstboten 7 Fl. (à 143 Gr. 6 Pf. Pr. Kur). amilien, welche bloß eine Magd halten, bezahlen dafuͤr 4 Fl. ur einen Arbeiter oder eine Arbeiterin, die zugleich als lenstboten gebraucht werden, 3 Fl. Unter dieser Benennung von Dienstboten oder Domestiken sind auch Haushaäͤlterinnen, Kam— merfrauen, Hotel-Vorsteher, Kammerdiener, Köche, Jaͤger, Läufer, Lakayen, Jockey's, Kutscher, Thuͤrsteher, Stallknechte u. s. w. K Es macht dabei keinen Unterschied, ob dergleichen Dienstleute im Hause des Dienstherrn die Kost aben, oder sich selbst bekoͤstigen. Ist ein solcher Dienstbote uch nur kurz vor Ablauf des vergangenen halben Jahres bei einem Hausherrn in Dienst getreten, so muß doch fuͤr das ganze Y bezahlt werden; ist er nur im Juli oder spaͤter if. lenst genommen worden, so wird nur fuͤr das halbe
Jahr die Abgabe entrichtet. Ausgenommen sind m süeser Beschluß im besahenden Sinne gefaßt senn wird, soll Kathegerie: Arbeiter und Arbeiterinnen, die von den U. Kommission aufgefodert werden, ihre verschiedenen Be⸗ ten beim Ackerbau gebraucht, und also zum Ban einen einzigen Final Bericht zusammen zu fassen, der dann mit gerechnet werden; Ammen, so lange sie noc blicitat uͤbergeben werden kann. Wie wir vernehmen, ist schenken; Hofmeister und Gouvernanten; Sekretan die C. U. Kommission von der diesfgllsigen möcht des ir; Näher inne d bloße T ; Tarn aas, noch vor Eintritt der Bundestags⸗Ferien, vorlaufig in ner; Naͤherinnen, und bloße Tagloͤhner und Tagloöhl tags, b ihr dabei bemerkt worden, daß sie darin von A ur ich. Ueber die Zuverlaͤssigkeit der Kompassen iß ef fta n; sinden werde, diejenige Zeit, welche ihr Nothwendigkeit ihrer Pruͤfung, enthaͤlt die hiesig nher Dauer jener Ferien das Hauptgeschaͤft uͤbrig lasse, zur vom 25. Aug. einen, durch die Abhandlung des titung des Final⸗Berichts dergestalt zu verwenden, daß sol⸗ Schroͤder im Almanac ten Dienste der Jeelieden enn die Bundes⸗Versammlung einen definitiven Beschluß jaar 1923. veranlaßten Aufsatz von Ottmans, der fi ind sohin der C U. Kommission eine Auffoderung. zugehen rer manches Interesse haben duͤrfte. ute, ohne weitern Zeitverlust vollendet und, eingereicht Eich städt, 24. Aug. Gestern kam Se. K. H. sönne. Hiernach ist es allerdings möglich, daß gleich bei Prinz von Schwede 2 6e s Fůrst⸗ ofnung der Bundes⸗Versammlung, von derselben, nach ge⸗ Prinz von Schweden, an der Graͤnze des Fuͤrstent ! Kröfnung. ü den Rachtrags⸗Be⸗ de verzoal. Regierungs-Kanzlei-Dir s ö ner Einsicht des bis dahin zu erstattenden Nachtrags — Be⸗ dem Herzogl. Regierungs⸗Kanzlei⸗Direktor empfang Beendigung des Untersu hungs⸗-Geschaͤftes werde beschlos⸗ dem Donner des Geschützes hier an. Heute fr
r, , r. die 2 ng der C. U. Kommis⸗ Ihm die Autoritaͤten von Sr. K. H. dem Hern . alu i, ., n. gestellt; Abends ist Italienische Oper. Morgen w , und auf eine weitere Auffoderung zu vollendenden Fi⸗ hoöͤchsten Herrschaften einen Besuch in Neuburg abs icht, dem Bundestage uͤbergeben haben wird. . Frankfurt, 29. Aug. Gestern feierte die hies anheim, 24. Aug. Heute nahm Se; F. H. der Gesellschaft in der deutsch-reformirten Kirche den A zog unsere militairisch Schwimmanstalt in Augen— ihrer Stiftung. die Schwimmer legten ihre Flinten und Patrontaschen Am «6. Aug. traf der, aus der Kulmer Schlach ine Floͤze, und schwammen, diese ziehend mit vieler lichst bekannte Russisch Kaiserl. General, Graf Ot cklichkeit über den breiten und reißenden Neckarstrom. Tolstoy, hier ein. fer angekommen, begannen sie sogleich zu feuern und Im. Würtembergischen ist fuͤr Auffindung vorz Reihen zu bilden. Mehrere Hunderte von den daselbst Muͤhlsteine im Inland zum Feinmahlen, eins Ppränssonirenden Truppen haben es bereits darin zu einer sol— 300 Fl. ausgesetzt worden. Fertigkeit gebracht, daß sie die ungetheilte Bewunderung Im Fuͤrstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt ist die Jireich anwesenden Zuschauer erregten. — Die Anzahl Tauspathen landesherrlich auf drei beschränkt worde udirenden in Freiburg betragt im laufenden Sommer— mehr nimmt, zahlt fuͤr jeden folgenden 2 Thaler. er 79, darunter befinden sich 127 Ausländer. sind alle Pathen-Geschenke an Kind oder Wöchneri nchen, 27. Aug. Auf dem Kösnigl. Staatsgute schenke beim Osterei, Kirchgang der Woͤchnerin, Kon heim wird eine landwirthschaftliche Lehranstalt errich— Verlobung oder Tod der Tauspathen verboten. noch in diesem Jahre eroͤffnnet. Drei Klassen von Zog— Hildburghausen, 20. Aug. Nach dem sier sollen an derselben unterrichtet werden, und zwar: erschienenen Gesetze, die ständischen Wahlen betressen e, deren Beruf es ist, sich zu untergeordneten Ge— Uebernahme einer Abgeordneten-Stelle, welche das lien bei der Laöndwirthschaft, oder bei irgend einem land— liche Gründgesetz auf sechs Jahre bestimmt, eine allsschaftlichen Gewerbe auszubilden; 2. solche, welche sich Staats-Buͤrger-Pflicht, von weicher nur Krankheit 4 lle Zweige der ausuͤbenden Landwirthschaft und fuͤr gende häusliche oder andere Dienstverhaͤltnisse entbin rmit in Verbindung stehenden Gewerbe bilden wol— nen. Von den Abgeordneten werden die 6 rittersch ne auf eine hoͤhere wissenschaftliche Bildung Anspruch von 20 Ritterguts-Besitzern, die aber nicht nothwen chen; 3. endlich, rationelle Landwirthe, welche sich im Adel seyn muͤssen, gewahlt. Den Abgeordneten de Gebiet der Landwirthschaft und in ihren Huͤlfswissen⸗ chen Standes ernennen saäͤmmtliche Geistliche des Lal theoretisch und praktisch zu unterrichten wunschen. Professoren des Gymnastums ze. Der Abgeordnete M Klinge sollen Wohnung und Kost :e. von der Aunstalt Hildburghausen ist jedesmal der erste Buͤrger-⸗Meiss wofür ein Zoͤgling der . Klasse 100 Fi, der 2. Klasse Wahl der 4 uͤbrigen städtischen und der 6 Amts- „und der 3. Klasse Zos Fl. jährlich entrichtet. geschieht durch Wahlinaänner, deren je einer auf n rnberg, 88. Aug. Der K. K. Bundestags-Gesandte, Burger gerechnet wird, und deren Ernennung dun] Buol-⸗Schauenstein, reiste gestern hier durch nach Wien. men-Mehrheit der Gemeinde⸗-Glieder geschieht. uttgart. Dr. Schott hteselbst, an ger Spitze des Koburg, 26. Aug. Im Baierschen ist eine Dhwereins fuͤr die Griechen, ladet die Mitglieder des entdeckt worden, die sich uͤber mehrere angraͤnzende Küsßs, und alle Griechenfreunde, u einer General⸗-Ver— ; x lung ein; wohin und wenn, behaͤlt er sich noch naͤher
streckt. Die Glieder derselben ziehen als reisende Hanning einz h Bursche herum, besonders als Brauer und Meßgerstimmen vor. besitzen aber keine Arbeits-Zeugnisse; die meisten trag den, 27. Aug. Der Oesterr. Beobachter liefert Folgendes Jacken von grauem Zeug und weite lange Hosen. sabon vom 15. Jul. „In der bedrängten und kuminervollen burgischen ist daher befohlen worden, alle Handwerlss welche Portugal durch die Revolution, und mehr noch welche, nach ihren Wanberbuͤchern, feit 3 Monaten H die Revolution selbst, durch das von den Anfuͤhrern der— arbeitet haben, an der Graͤnze abzuweisen. ür Aufrechthaltung ihrer Macht, gestiftete Negterungs-Sy⸗ ö. . . . fsetzt worden ist, hat die Aussicht auf eine bevorstehende Mainz, 29. Aug. In mehreren Zeitungen ist ub g Brasiliens von dem alten Stamme der Portugiesischen richt der hiesigen Central Untersuchungs-Kommission hie, ein neues, weites Feld schwerer Besorgnisse eröffnet. zem ein Artikel verbreitet worden, der theils unvollstaͤns bestreben sich einige Adepten physiokratischer Weisheit, und unrichtige Angaben enthalt. Der nach der Aktenlage von on blindem Hochmuth aufgeblaͤhte Enthustasten, diese Be— ber v. J. der Bundes⸗-Versammlung uͤbergebene Berich tt als gleichgültig, wohl gar als wohlthaͤtig für Vortugal einem Zeitpunkte bearbeitet, wo die, nicht bloß auf, dern. Niemand glaubt ihnen, Alle verstaͤndige Maͤnner, Vergnlassung, sondern auch durch die E. . Kommissiolsl Her politischen Meinung sie sich uͤbrigens auch bekennen geleiteten Untersuchungen noch nicht beendet waren; di und mit ihnen die ganze Maffe des Publikums, fuͤhlen leb— soll von der Bundes -Versammlung nicht geeignet ben tief, wie der Schlag, ber Portugal bedroht, auf seine den seyn, dem Publikum vorgelegt zu werden. Unz is! Wohlfahrt, auf seine kuͤnftige Existenz wirken wird. — nicht bekannt, daß schon bei Errichtung der C. Uu. Komm Hoermag in der jetzigen Lage der Hinge kein menschlicher schlossen worben waͤce, bei deren Auflsung von den nn ein Mittel zu erfinden, das ein solches Unheil abwen— ihrer Arheiten dem Publikum Rechenschaft abzulegen. hte. Bei der nun einmal vorherrschenden Stimmung der dessen dieses, der in dem Praͤstdial-Antrage vom 2. Ner jener fernen Regionen, und nach den bisherigen Re⸗ 1a8ig erhaltenen Andeutung gemaͤß, verfuͤgt, und die Fer des Aufstandes der Spanischen Kolonien, wuͤrde es selbst nes solchen Rechenschafts Berichts der E. U. Kommissio kraftvolle und gluͤcklich inspirirte Regierung eine schwere tragen werden, so konnte der nach der Aktenlage von. gewesen seyn, Brasilien in fortdauernder Abhaͤngigkeit von 1841 gefaßte Bericht, wenn er gleich uͤberhaupt den Ab bh kleinen Mutter⸗Staate, wie Portugal, zu erhalten. Durch Erwartungen der Bundes-Versammlung entsprach, doch olution ist diese Aufgabe unaufloͤzbar geworden. Wer die Bestimmung nicht geeignet gefunden werden, weil er di Rte mit Aufmerksamkeit studirt hat, wird sich erinnern, daß sultate der Arbeiten der Kommission noch nicht enthielt; Ul der Nordamerikanischen Kolonien von England, nicht auch seiner Form wegen nicht, weil er nur eine gedraͤng derwillen gegen die Koͤnigliche Gewalt, die sie vielmehr sicht dessen enthaͤlt, was in 3 besondern, zum Theil sehr eine wohlwollende und schuͤtzende betrachteten, fondern ur⸗ neüsen Abhandlungen ausgefuͤhrt und begruͤndet ist, und und einzig aus der unbesiegbagren Abneigung der Ame— diese, als ein veferens sine relato, mit diesen aber als ein sich von einem Brittischen Parlamente Gesetze vorschrei⸗ großere Publikum kaum lesbare Masse, sich zum Drucke lassen, entsprang. Allerdings hatte das Brittische Parla⸗ net. Die Bundes Versammlung scheint sich uͤberzeugt se Abneigung duͤrch Mißgriffe veranlaßt, und durch unzei⸗ daß die Resultate der Arbeiten der C. U. Kommission, au cg9samkeit verstaͤrkt. Wie groß aber ist der Albstand zwi⸗ das großere Publikum überzeugende und uͤbersehbare 2 an, selbst in Irrthüͤmern befangenen Irittischen, und dem in einem einzigen Berichte dargestellt, der Finalbericht Hortugiesischen Parlamente! Nicht die Anhaͤnglichkeit an eher erstattet werden könne, als wenn das Untersuchung SFraganza ist in Brasilien erloschen; keine frenide Ka— beendiget ist, welches zu erklaͤren wieder nicht in E Revolutions Schwindel hat sie zu besiegen vermogt; aber tenz dẽr C. U. Kommission liegen durfte. Hieraus ergie einen Augenblick glauben können, daß die Bewohner ei— selbst, wie unrichtig dasjenige ist, was uͤber die der „ welches seit funfzehn Jahren nicht mehr von Europa mission nunmehr übertragene Arbeit und deren Aufidsl Rrscht worden war, sich der Willkuuͤhr und den Launen der wirb. Derselben liegt vor allem ob, die seit November Ben von Lissabon und Oporto unterwerfen würden? — bekannt gewordenen Resultgte der, erst seit . Zeit kitischen Umstaͤnden mußten die in den hiestgen Kortes Untersuchungen, in einen Nachtrags-Bericht zusammen ; kuͤnftigen Verhaͤltnisse n Portugal und Brasilien
Es ganzen vorigen Monates stattgehabten Verhandlungen,
und zur Ersfattung von diesem Berichte ist die Frist big dereröffnung des Bundestages gegeben. Erst, wenn diese hfuͤgig auch das Resultat derselben war, ein mannigfalti⸗
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wuͤnschen, vielmehr an der Fortdauer der Verbindung zwischen bei⸗ den Bestandtheilen der Portugiesischen Monarchie mit aufrichtigem Ernste und Eifer gearbeitet haben; sie glaubten aber, wie die Sa⸗ chen gegenwartig stehen, das einzige Mittel dazu in einer Verfas⸗ sung zu finden, vermoöge welcher beide Laͤnder, mit abgesonderten Gesetzgebungs- und Negierungs⸗Hehoöͤrden, in einem hoheren, ge⸗ meinschaftlichen, das Ganze nach Art eines Föderativ⸗Staates um⸗ fassenden Organ zusammenhangen sollten. Verschiedene der gema—⸗ ßigteren unter den Portugiesischen Deputirten traten dieser Ansicht bei, zwar ungern, doch von der Ueberzeugung geleitet, daß nur zwi⸗ schen einem ahnlichen Entschlusse, oder der volligen Losreißung Brasiliens, die Wahl noch offen stehe. In diesem Sinne hatte der Ausschuß, dem die Sache uͤbertragen worden war, einen Entwurf unter der Form von Zusatz⸗-Artikeln zur Konstitution ausgearbeitet. Zufolge dieses Entwurfes sollten in Brasilien, wie in Portugal, eigne von den Portugiesischen unabhaͤngige, mit gleichen Rechten und Befugnissen zur Gesetzgebnng und obersten Kontrolle versehene Kortes, für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten beider Laͤnder aber, neben den zwei souverainen Kongressen (eigentlich uͤber den⸗ selben), ein dritter General-Kongreß, von funfzig Mitgliedern, halb Portugiesen, halb Brasiliern, bestehen, der sich jedesmal einen Mo⸗ nat nach dem Schlusse der Sitzungen der Spezial-Kongresse ver⸗ sammeln, die fuͤr das vereinte Reich nöͤthigen Gesetze und Ver⸗ ordnungen berathen, die von den Spezial-Kongressen in der Zwi⸗ schenzeit ausgegangenen revidiren, und, wenn sie dem Interesse Brasiliens, oder dem des vereinten Reiches zuwider liefen, suspen⸗ diren, oder aufheben wurde. Außerdem sollten in Brasilien eine oder mehrere Delegationen der vollziehenden Macht, mit ungefaͤhr gleichen Befugnissen, wie in Portugal, unter der Leitung eines Prinzen vom Koniglichen Hguse, oder in dessen Ermangelung, einer Regentschaft errichtet werden.
Die Uüngusfüͤhrbarkeit dieser Vorschlaͤge konnte der fluͤchtigsten Pruͤfung nicht entgehen. Ware die Königliche Macht in ihrer rechtmäßigen Wirksamkeit geblieben, so haͤtte sie, wenn auch durch die Kortes beschraͤnkt, die Zentral-Autoritaͤt, deren man bedurfte, vollstaͤndig dargeboten. Seitdem aber der Konig in einen unterge⸗ ordneten Staatsbeamten verwandelt war, und die Kortes sich aus⸗ schließlich der Souverainitaͤt, folglich der hoöͤchsten Gewalt im Staate, bemaͤchtiget hatten, wuͤrde die Zersplitterung dieser höchsten Gewalt, ohne ein oberstes bindendes Princip, anstatt zwischen zwei durch das Weltmeer getrennten Laͤndern Vereinigung zu stiften, die Grundlage eines unguslöschlichen Krieges geworden seyn; und drei souveraine Kongresse in Einem Reiche haͤtte wohl selbst unsere an abentheuerlichen Erfindungen so fruchtbare Zeit als ein politi⸗ sches Ungeheuer betrachtet. — Die herrschende Partei in den Kortes sah in dem kuͤnstlichen Gebaͤude des Ausschusses nichts als die un⸗ mittelhgre Vorbereitung zur Unabhaͤngigkeit Brasiliens, in der Unab⸗ haͤngigkeit Brasiltens aber nichts als eine frevelhafte Empörung gegen ihre eigene hochheilige Souverginitaͤt. Diese Herren hatten sich in der Schule des Abbé de Pradt von Freiheit und Volksrechten nur so viel zu Nutzen gemacht, als ihr unmittelbarer Hausbedarf erfodert; gegen die philantropische Ausdehnung solcher Lehreauf (nach der Kunstsprache) mnundig gewordene“ Kolonien protestirxen sie, wie gegen die frechste Usurpgtion. Ihr Ehrgeiz und ihr Hochmuth gestatten ihnen nicht eiltinal, sich mit irgend einer versöohnenden Maßregel, wodurch viel⸗ leicht ber so sehr gefuͤrchtete Bruch abgewendet oder gemildert werden könnte, zu beschaͤftigen. — Wer dergleichen Maßregeln, auch in der be⸗
snae ich di 36 Eresse darbi iß, daß die Brasili Ide gn eingekommen seyn wird, hat sich die Bundes-Vrrsammlun re rbieten. Es ist gewiß, daß die Brasilischen Bepu⸗ 3 einen Beschluß darither zu fassen, ob das Unter henigstens die hier . — denn die größere Haͤlfte
Geschäaft als beendigt anzusehen und zu erklaͤren sey, geblieben — weit entfernt, eine wirkliche Trennung zu!
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sten Abstcht, vorschlagen ober gut heißen kann, ist schlechtweg ein Ver⸗ rather, ein Feind ihrer erhaßenen Konstitution. Brasilianische Kor— tes — sind in ihren Augen die frevelhgfteste Anomalie. Sie ein= fache und naturliche Erscheinung, daß das Beispiel, welches ste in Europa gufgestellt, in Amerika Nachahmer findet, glauben sis nur durch geheimnißvolle Ranke, durch die schwaͤrzesten Komplott errlaren zu können. Die Sprache, welche einige der Brastlischen nterims-Sehörden, besonders die Junta von St. Paul, zur Recht⸗ fe tigung ihrer Ansprtüche fuhrten, hat die exaltirten Portügtesischen Patrioten bis zur äͤußersten Wuth entflammt, und nichts gleicht dem Hase, den sie dem Kronprinzen gewidmet haben, seitdem Er sich geweigert, dem Dekrete vom 29. Sept, welches Ihn nach Eu⸗ kong zuritgberief, Folge zu leisten. — Die Ausbrüche dieser feind⸗ seligen Stimmung geben den Debatten über Brastlten eine hoͤchst stuͤrmische Richtung. Die Digtriben eines Moura, Monteiro, Bor= ges Carneiro, Bareto-Fejo liefern Seitenstuͤcke zu den ärgerlichsten Scenen in der Franzoͤfischen Deputirten- Kammer, nur mit dem ünterschtede, daß sie dort nicht, wie hier, die Mehrheit mit sich fortreissen konnten. Sie klagten den Krönprinzen der schwersten BVergchungen, des Undankes, des Meineides, der Rebellion, des Strebens nach Tyrannei an; die weniger Erbitterten ließen ihn Gnade hoffen, wenn er unverzuͤglich vor den Kortes erscheinen, und seine bisherigen Verirrungen göschwören wollte; die Ueberspanntesten verlangten, daß alles, was seit dem 109. Februar in Brasilien ge⸗ schehen war, als null und nichtig kassirt, der Priuz sofort zuruͤck⸗ berufen, und, wenn er binnen sechs Monaten sich nicht gestellt haͤtte, seiner Anspruͤche auf die Thronfolge verlustig erklart werden sollte. — Der Ausgang entsprach inzwischen diesen gewaltigen Zu⸗ ruͤstungen nicht. Die Furcht vor den unmittelbaren Folgen eines heftigen Beschlusses uͤberwog bei den Meisten den Wunsch, sich an ihren Gegnern zu raͤchen. Nach achttaͤgigen, oft bis in die Nacht verlaͤngerten Reden und Gegenreden fiel das Dekret dahin aus
daß vor beendigter Erdbrterung der additionellen Kon sůtutions! Artikel, der Kronprinz weder einberufen, noch (wie mehrere Depn⸗ tirte begehrt hatten) init Verweis gestraft werden sollte. Zuͤgellofe Journalisten ermangelten nicht, dies, nach so viel ungestümen Mo⸗— tionen allerdings schwache, und fast laͤcherliche Dekäet, in ihrem
Kraft⸗Styl der Infamie, und des Hochverraths anzuklagen. — Eg war nun wohl zu erwarten, daß die Haupt⸗Debatte (uͤber die ad⸗
ditionellen Artikel) fuͤr keine Partei befriedigender ausfallen würde
Die zahlreichen Widersacher ber Brasilignischen Ansprüche hielten es der Muͤhe nicht werth, oder ihren Absichten nicht zutraͤg lich den Plan des Ausschusses auf der schwachen Seite seiner un aus fuͤhrbarkeit anzugreifen. Sie begnuͤgten sich, diesen Plan alz unn unvereinbar mit den einmal beschwornen Grundlagen der Portu— giesischen Konstitution darzustellen — als wenn nicht das eben die Frage ware, ob mit der Portugiesischen Konstitution der Einfluß Portugals uber Brasilien behauptet werden könne? In der Idee des gemeinschaftlichen Parlaments erblickten sie nichts geringeres, als die Errichtung einer zweiten gesetzgebenden Kammer, ein Schreckbild, wovor sie, wie alle gleichgestimmten Demagogen, mehr noch, als vor dem Königlichen Veto, vielleicht mehr noch, als vor
der reinen Monarchie, zu zittern scheinen.ů „„Dieser furchtbare Ke