1822 / 111 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Marmor gehauenes Portrait des Persischen Thronfolgers, in Orien= talischem Geschmack gearbeitet, so wie eine seltne Arabische Hand⸗ chrift. Von hier geht dieser Bothschafter nach England. Er spricht 6 Franzoͤsisch und Englisch, und hat die kurze Zeit seines Hier⸗ seyns zum . der sehenswuͤrdigsten Merkwuͤrdigkeiten unserer Residenz angewandt. In seinem Gefolge befindet sich ein Maler, der vom Schach den ausdrücklichen Befehl hat, Alles, was ihm auf dieser Reise Merkwürdiges auffaͤllt, abzuzeichnen und in sein Porte⸗ feuille zu sammeln. Da unsre Angelegenheiten mit der Pforte, allem Ansehn nach, ebenfalls auf dem Kongresse ihre endliche Er⸗ ledigung erhalten werden, so bedarf es der Absendung eines Tuͤr⸗ kischen Gesandten an die Graͤnze zur Eröffnung von Unterhand⸗ lungen, von denen in auswaͤrtigen Blaͤttern die Rede gewesen, nicht weiter.

Bei dem letzten großen Markt in Reval, hatte der Esthlaͤndi⸗ sche Huͤlfs⸗Verein, zum Besten der Armen, eine Ausstellung veran⸗ staltet; unter andern Seltenheiten fand man da einen, an die Lu⸗ therische Gemeinde zu Reval gerichteten Original-Brief von Dr. Martin Luther, eine Handels⸗Licenz von Napoleon in Moskau er⸗ theilt und unterschrieben, einen Koͤniglichen Schmuct aus bunten Federn, aͤußerst kunstvoll zusammengesetzt, und vom Könige der Sandwich⸗Inseln, Tammeaͤmea, dem Weltumsegler Kotzebue ver⸗ ehrt, Seltenheiten aus China, der Tuͤrkei, den Inseln Kadjak, Unalagschka, Nukahiwa u. s. w. .

Madrid, 23. Aug. Saragossaer Nachrichten vom igten ge⸗ maͤß, soll der Trappist, nach verschiedenen ihm fehlgeschlagenen Gefechten, Katalonien und Arragonien geraͤumt, und sich nach Na⸗ varrg gezogen haben, uͤberdies aber zwischen den Arraggonischen und Katalonischen Antikonstitutionellen selbst eine heftige Spaltung entstanden seyn. Die Katalonier haͤtten naͤmlich das in Arrggonien belegene Felsenschloß Mequinenza besetzt, dies wollten die Arrago⸗ nier nicht leiden; daruͤber sey es zu blutigen Handeln gekommen, in denen die Erbitterung so gestiegen, daß die Katalonier einen Arragonischen Guerilla Chef, den sie gefangen, n, gespießt, und in Leros an anderen Arragoniern gleiche Graͤuel begangen haͤtten. (Pariser Blaͤtter sprechen gerade im Gegentheile von nenen Siegen des Trappisten) Unterm 13ten befahl der König die Er⸗ öffnung einer Anleihe von 4 bis 5 Millionen Rente, außer der schon erbffneten von 13 Millionen. .

24. Aug. Der Krankheitszustand J. M. der Köoͤnigin er⸗ regt immer gegruͤndetere Besorgnisse. General Villacampa soll die ginn en fen im Ronda⸗Gebirge ganzlich geschlagen haben.

Der S. (1110 erwaͤhnte) Garde⸗Lieutengnt Theodor Goiffien (oder Goiffienr) ward durch den Strang hingerichtet. Er hatte seinen Antheil an der Verschwoͤrung gegen die Konstitution einge⸗ standen, und hinzugesetzt, daß er das ganze Verfassungs⸗Wesen ver⸗ abscheue, weil sein Vater und sein Bruder, in Frankreich, Opfer der Revolution geworden. Der Priester, der ihn zum Tode be⸗ gleitete, sprach, nach vollzogener Hinrichtung, ein lautes Gebet nach Spanischer Sitte. Er schloß dasselbe mit dem Ausruf: Es lebe Gott! Da nun dies das Losungswort des Misas und der Katalo⸗— nischen Antikonstitutionellen ist, so antwortete das zahlreich ver— . Volk; es lebe die Konstitution! Der Mriester wiederhol⸗ e seinen Ruf: Es lebe Gott! Drohend erhob sich jetzt die erbit⸗ terte Menge gegen den Pater, und er waͤre uͤbel gefahren, wenn ihn nicht einige Milizen unter ihren Schutz genommen, und nach

Hause gebracht haͤtten. 4 J , 18. Aug. Die Karahiniers, Zoo Mann und 100

ferde stark, haben die Koönstitutionellen in der Gegend von Ciudad eal geschlagen und vier Kompagnien Koͤnigl. Garde mit sich ver⸗ einigt. Merino und Zaldivar 16 in ,, und in der hiesi⸗ en Gege ieder zum Vorschein gekommen. . 7 * s . ö 6. * do Governo enthaͤlt fuͤnf Schreiben Sr. Maj. des Königs an Se. Koͤnigl. Hoh. den Kron⸗ prinzen Regenten von Brasilien vom 1 und * Aug. Das erste enthalt den Befehl, unverzuͤglich untersuchen zu lassen, weshalb die Deputirten von Mings Gerges und aus den andern transgtlanti⸗ schen Provinzen sich nicht bei dem souverainen Kongresse zu Lissa—⸗ bon eingefunden haben. Dem zweiten zufolge soll der Prinz so lange in Rio Janeiro residiren, und die dem Könige und den Kor= tes unterworfenen Provinzen regieren, bis die politisch Kon sitution der Portugiesischen Monarchie publicirt seyn wird. Am Schlusse theilt Se. Maj. dem Prinzen die Ernennung folgender Stagts⸗Se⸗ kretgirs fuͤr das Koͤnigreich Brasilien mit: Her Besembargador Se⸗ bastian Luis Tinoco da Silva ist zum Justiz Minister; Dr. Ma⸗ riano Jose Pereira da Foneseg, zum Fingnz-Minister; der General⸗ Lieutenant Manoel Martins do Conto Rei, zum Kriegs⸗Minister, und der Viec⸗Admiral Jose Marig de Almeidg, zum Marine⸗Mi⸗ nister ernannt. Das dritte Schreiben enthaͤlt den geschaͤrften Be⸗ fehl des Koͤnigs, das Dekret vom 23. Jul. d. J., welches das fruͤ⸗ here Brastlianische vom 25. Febr, mittelst dessen die Regierung von Rio Janeiro, eine Versammlung der Deputirten von Hrasilien zu⸗ amnienberief, fuͤr null und nichtig erkläͤrt, aufs puͤnktlichste in Aus—⸗ inn, u bringen. Im vierten Schreiben wiederholt der Koͤnig, daß das Keln⸗ vom 33. Jul. unverzuͤglich in Kraft treten solle, da sene erwahnte Zusammen⸗Berufung der Repraͤsentanten von Brasi⸗ lien, die Macht überschritte, welche der König dem Prinzen bei der Abreise von Rio Janeiro verliehen haͤtte. Das fuͤnfte Schreiben enthalt den Befehl, das Dekret der Kortes vom 2 Jul. d. J, wo⸗ nach die Mitglieder der provisorischen Regierungs-Junta von St. aul, welche die unterm 24. Der. 821 an den Prinz Regenten er⸗ assene Vorstellung unterschrieben, und die 4 Individuen, welche das an den Prinzen gesandte Memoire vom 26. Jan. d. IJ. unter⸗ eichneten, vor Gericht gestellt werden sollen, unverzuͤglich in Aus⸗ kin zu bringen. . ö ;. an hat den Kortes eine Denkschrift über die Unvertraͤglich⸗ keit des adlichen Kadetten ⸗Korps mit dem gegenwaͤrtigen System uͤberreicht. . . Bahia, 12. Aug. In der ganzen Provinz ist der Prinz Re⸗ gent proklamirt worden, nur in unsrer Stadt nicht, wo die Euro⸗ Paͤtschen Soldaten, unter Anfuͤhrung des Gouverneurs, Portugals Ansprüche aufrecht zu erhalten suchen, und Anstalten getroffen, die von Rio Janeiro angekuͤndigte Expedition mit Gewalt zuruͤckzutreiben.

. Berlin. Des n g Maj. geruheten am 11ten d. M, in Be⸗ gleitung der Prinzen un

Prinzessinnen des Koͤniglichen Hauses, so

wie des hter anwesenden Herrt Erbgroßherzogs von Men Schwerin, Königlichen Hoheiten, die Austellung vaterland werbs⸗Erzeugnisse zu befuchen, und Sich diejenigen gun Fabrikanten vorstellen zu lassen, welche ihre Fabrikate hiehe tet haben. Allerhbchstdieselben nahmen demnaͤchst di Hir Laboratorien, den physikalischen Apparat des Gewerbe⸗ In wie die Werkstäͤtten und die Modell Sammlung der ta Gewerbe⸗Deputation in Augenschein und schieden mit du sche, daß dieses Institut der Absicht entsprechen möge, n lerhoöͤchstdieselben bei dessen Gruͤndung gehegt haben

Das am 12. 15. und 14 Sept. hier statt findende g noͤver hat folgende General⸗Idee zum Grunde. Ein von operirendes Korps ist bis Berlin vorgedrungen. Der Gg bei Spandau die Havel passirt, um das Oder⸗Korps, m Angriff hinter der Panke erwartet, zuruͤckjuwerfen. In de ersten Tagen gelingt ihm solches. Nachdem aber das Olg Verstaͤrkungen an sich gezogen, geht es in die Offensive noͤthigt am dritten Tage das Havel⸗Korps zum Ruͤckzug. wegungen beschraͤnken sich auf den Raum, welchen die 7 die Freienwalder Chaussee, nebst den darin liegenden Dot hoͤlzen ꝛe. begraͤnzt.

Erst er Tag. Das Oder⸗Korps stellt sich auf den e, n,. und dem Luisenbrunnen auf, und leist hartnaͤckigen Widerstand. Es zieht sich demnaͤchst biz h Dorfer Blankenburg, Malchow, Wartenberg und Falkenber

„Das, Havel Korps greift die feindliche Stellung an, in waͤltigt sie, nachdem mehrere Angriffe zuruͤckgeschlagen won Es verfolgt den Feind und besetzt die Dorfer Nieder⸗Schon Pankow, Heinersdorff und Weissensee.

Zweiter Tag. Das Oder ⸗Korys erwartet stuͤndlich e es laͤßt sich daher, wo es das Terrain nur begun stigt, n Gegner in Gefechte ein. Die Doͤrfer Malchow, Wartenhe⸗ Falkenberg bieten dazu , . dar, weiterhin Arengfeld dahinter liegende Gehölz und zuletzt Blumberg.

Das Havel⸗Korps greift den Gegner an, wo er sich ih gegenstellt; es werden lebhafte Gefechte geliefert. Zuletzt 7 Feind bis hinter Blumberg zuruͤck, welches Dorf es

alt.

Dritter Tag. Das Oder⸗Korys hat Verstaͤrkungd ten; es geht in den Angriff uͤber und treibt das Habe gen Berlin zuruͤck. Das Havel Korps sucht den unerwart griffen zu widerstehen; es gewaͤhren ihm dazu die an der

walder Chaussee belegenen Ortschaften und Gehoͤlze, von

daher fechtend au

berg ab, gute Stuͤtzpunkte; es zieht 169 bis daß, durch ei bis daß, durch ein

Stellung in die Andere lang sam zuruͤc fehl, das Mandver geendigt wird.

Die Truppen der gten Division beziehen Quartiere af Ruͤckmarsch, die Garden ruͤcken in Berlin :c. ein.

Anmerkung. Da die Gegend offen ist, und det! uͤberall durch keine erhebliche Terkain-Hindernisse aufgehahh so ist die Verfolgung absichtlich nicht zu uͤbereilen, damit ruͤchgehende Theil die noͤthige Zeit behalte, um die Dorfen ere und auch die sanften Anhoͤhen zur Aufstellung ben oͤnnen.

Eintheilung der Truppen. r orberlichen hoben angegebene Höhe erhalten könne. Wenn daher auch gernde kein Bentlicher Wurfel zu nnende Felsstuͤck, an gswerthen Denkstein abgeben. en und fire vom Mai zum November), und sind bereits so weit gekom⸗— än daß der Block von weiten Grube da steht, und nur mit der Haͤlfte seiner Grund⸗

A. Oder ⸗Korps. General⸗Lieutenant v. Dobschuͤtz. Major v. Werder. . v. Clausewitz. ö ie n. 1 Lehr⸗Garde⸗Landwehr⸗Bataillon. 1 Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon. 1 Garde⸗Schuͤtzen⸗Bataillon. 3 Bataillone 54 In fanterie⸗Regiments. ö 7ten 1 3 Eskadrons Garde⸗Dragoner 4 = 1sten Uhlanen 4 ' 2ten Husaren 4 Fuß⸗Geschuͤtze der Garde⸗Artillerie⸗Brigade. 4 * ten ' ⸗— Garde 5Sten 2 *

,

2 reit. ' ö 4 . * '

Summa 9g Bataillone, 12 Eskadrons, 1 Geschll⸗

B. Havel ⸗Korps. General⸗Major Prinz Wilhelm K. H. * v. Thile 64 v. Block. Oberst Graf Brandenburg. 3 = Nostitz. Prinz Kerl * 6. Bataillone 3. Garde⸗Regiments. . 2ten 2 ' Kaiser Alexander Grenad. Regts. . Fran ' 1 Gardẽ Jager Batalll n 4 Eskadrons Garde du Korps. 4 ö ⸗Kuirassier Regiments. 4 . Husaren * J ö 6g Garde⸗Landw.⸗Kaval.⸗Regts. 4 * 2ten 2 2 2 14 i Heschuze der Garde⸗Artillerie⸗Brigade 10 reit. ⸗— 2 ö

Summa 13 Bataillone, 5 Tskadrons, . SGescht⸗

Am dritten Tage gehen die Regimenter Kaiser Alexan nadier, Garde⸗Kuirasster, tes Garde⸗Landwehr-Kavalleri⸗ 4 reitende und 2 Fuß⸗Geschuͤtze, zum Oder Korps uͤber. den kleine Bataillons ꝛc. formirt, die sonstige Eintheilut

aber den Korps⸗Kommandeurs uͤberlassen. Die Truppen

oder kantoniren an den Mandver⸗Tagen, wie die komma? Offieiere es den erwarten die Dispositionen der Laufe des vorhergehenden Tages.

mehrere folgen werden,

Umstaͤnden nach fuͤr angemessen halten. Korpö⸗Kommandeurs im

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mintten Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Stagts-Zeitung

vom 14ten September 1822.

Aachen. Katharina Jansen hieselbst, hat dem hiesigen Jo⸗ hinischen Armen⸗Institute und dem Waisenhause goo0 Rthlr. ge— nkt, und der Priester Schmidt zu Muͤnstereiffel, den Armen zu jtzu und Dhorn, Z0 Rthlr. vermacht. . Bonn. Durch einen Beschluß des Ministeriums der Geistli⸗ Hunterrichts und Medicinal⸗Angelegenheiten, vom 19. Aug., der K. Leopoldinisch⸗Karolinischen Akademie der Naturfoör⸗ r, mit Hoͤchster Genehmigung, und unter der Protektion Sr. rchlaucht des Herrn Fuͤrsten Stagtskanzlers von Hardenberg, namhafter jaͤhrlicher Geldzuschuß, als uUnterstuͤtzung zur Heraus⸗ cihrer Schriften, bewilligt worden; dieser Geldzuschuß soll so lange gehen, als dieses Institut, wie solches durch den Aufenthalt sei⸗ gegenwaͤrtigen Praͤsidenten, des Professors Nees von Esenbeck, selbst, der Fall ist, seinen Sitz in den Koͤnigl. Preuß. Staaten hen, und seine verdienstliche Thaͤtigkeit ferner bewaͤhren wird. durch, so wie durch die gaͤnzliche Tilgung aller, dieser Akgdemie, gleichen Zweck fruher bewilligten ansehnlichen Vorschuͤsse, ist t nur die Fortsetzung der Aeta Academiae Natura Curiosorum, iner zeitgemaͤßen Form, fuͤr eine Reihe von Jahren gesichert, ern dieses alte Institut darf auch, durch die Fuͤrsorge des Staa⸗ in sich selbst fester begruͤndet und gleichsam verjuͤngt, nach im— hoherer Vervollkommnung seiner Leistungen streben, die dem e deutscher Naturforscher, wie den Staaten, die ihn wohlthaͤ— rdern helfen, zu gleicher Ehre bei der Nachwelt gereichen en. Breslau. Als der verewigte Fuͤrst ße Grabstaͤtte zwischen Krieblowitz und tetnzige Bezeichnung derselben, einen

Bluͤcher von Wahlstatt, Woigwitz waͤhlte, soll er einfachen Stein ge⸗

nscht haben. Bald nach seinem Tode wurde an die Erfuͤllung

es Wunsches gedacht, und bereits im Mat 1820 die Arbeit be⸗ sten. Nach vielem vergeblichen Suchen fand man an der Suͤd— des Rückens im Zobtengebirge, welcher den Mittel- und En— berg verbindet, eine zusammenhaͤngende Steinmasse, aus der Wuͤrfel von 24 Rheinl. Fuß Breite, und gleicher Laͤnge und

ausgearbeitet werden sollte. Mit Bedauern mußte man aber, Re Arbeit schon weit fortgeschritten, wahrnehmen, daß der bis ra 13 Fuß tief ausgesprengte Block, von einem ockergelben Thongeschiebe durchschnitten, nur diese, und nicht

erlangen gewesen; so wird doch das zu ge⸗ 12000 Ctnr. wiegen, und immer einen beach⸗ Ein Steinbrechermeister, 16 Ge⸗ 2 Abraͤumer arbeiten nun das dritte Jahr Ein jedem allen Seiten frei in der dadurch entstan⸗ senoch mit dem Boden verbunden ist, so daß diese Arbeit bald det seyn wird. Der Meißel hat hiebei wenig thun konnen, „Pulver wurde und wird das Ueberfluͤssige abgesprengt, wozu

5 7 Pfund verbraucht werden.

Goldapp (Reg. Bez. Gumbinnen). Der Gutsbesitzer von

dau, der pensionirte Justiz⸗Amtmann Reuter, hat die Wirthe des fs, eigenthuͤmliche Besitzer ihrer Hofe, durch Rede und Bei— a davon uͤberzeugt, daß fuͤr die Kultur und den Ertrag ihrer er, die Sechsfelder⸗Wirthschaft der in drei Feldern vorzuziehen

und da diese verbesserte Einrichtung nun schon Platz gewon— fur. die naͤchsten 3 Jahre den Grundzins von 70 Rthlr. jahr rlassen. Dies Beispiel einer, nach der gokalitaͤt, ohne Zweifel, sießlichen Abaͤnderung eines uralten Systems, macht unter den harten Bauerwirthen Aufsehen, und es ist zu erwarten, daß g wozu hie und da die Geneigtheit merkhar wird.

Halle. Zu Groß⸗Oerner und Schackstedt wurden vor Kurzem drei Landleute, der eine am Halse, der andere am Auge, der dritte auf der Stirn, von einem unbeachteten Insekt gestochen; im ersten Augenblicke war der Schmerz ohne Bedeutung, spaͤter zeigte sich Geschwulst und heftiges Brennen, und am Hten und 6ten Tage erfolgte, aͤrztlicher Huͤlfe ungeachtet, der qualvollste Tod.

Jauer (Reg. Bez, Liegnitz). Die Königliche Regierung zu Liegnitz hat, nachdem ie das hiesige Zuchthaus durch den Direktor der Besserungs ⸗Anstalt in Schweidnitz, von Grund aus neu or⸗ 6 lassen, dessen Ober⸗Aufsicht wieder uͤbernommen. Jetzt

at diese Anstalt neue, auf unschaͤdliche Ersparnisse basirte Haus⸗ haltungs⸗Etats,⸗ zweckmaͤßige Haus⸗Gesetze fuͤr die , und Dienst-Instruktionen fuͤr sammtliche Haus- Officianten, welche zu⸗ gleich in Polizei⸗Uniform gesetzet sind. Das Zuchthaus faßt zog Straäͤflinge, die in Klassen geiheilet, und grau mit dem Abzeichen 3. H gekleidet sind. Halt die moralische, mit der guten poltzeil⸗ chen Einrichtung gleichen Schritt, so laßt sich viel Gutes von die⸗ sem Institut kuͤnftig erwarten.

Liegnitz, 9. Sept. Ein von Wohngebaͤuden entfernter Acker⸗ fleck von 30 Morgen, ist fuͤr unsere Stadt erkauft, und zum neuen allgemeinen Friedhof eingerichtet worden. Die bisherigen drei staͤdtischen Gottesaͤcker wurden heut geschlossen, und der neue erbff= net und feierlich eingeweiht.

Ratibor (Reg. Bez. Oppeln), 4. Sept. Des Kaisers von Rußland Maj. kamen gestern aus Ezenstochau auf der Ober⸗Schle⸗ sischen Graͤnze an. Hoöͤchstdieselben wurden dort von dem komman⸗— direnden General, Grafen von Zieten Excellenz, und von dem Regierungs⸗Praͤsidenten Richter, ehrerbietigst empfangen, und setzten Hoͤchstihre Reise bis Tarnowitz fort. Se. Maj. geruhten, in dem Koͤnigl. Berg-Amts⸗Gebaͤude abzüsteigen, nahmen dort bei dem Grundherrn von Tarngwitz, dem Standesherrn Grafen Henkel v. Donnersmgrk, einen Thee an, ließen Sich mehrere hohere Militair—⸗ und Civil⸗Beamten, jene durch den kommandirenden General, Gra— fen v. Zieten, diese durch den Regierungs⸗Praͤsidenten Richter vor⸗ stellen und unterhielten Sich lange aufs huldvollste. Tarnowitz war geschmacvoll erleuchtet. Einige Kompagnien Bergleute brachten dem Monarchen eine feierliche Abend⸗Musik und ein drei- maliges Lebehoch.

„Heute fruͤh brachen Se. Maj. nach 7 Uhr Morgens von Tarno— witz auf, nahmen in Gleiwitz ein Fruͤhstuͤck ein, und gingen hier über Ratihor, wo Hoͤchstdieselben auf einige Minuten im Landschaftshause abzusteigen geruhten, nach Troppau.

Uebergll, wo Se. Maj. durchreisten, toͤnte Glockengeläͤute. Die Straßen standen voll von Menschen, deren Jubel die Luft erfuͤsste. Ehrenpforten, gruͤne Zweige ꝛc. bezeichneten den Weg, welchen der Monarch nahm.

Ho⸗

Se. Maj zeigten gegen jedermann die Ihnen angeborne heit und Milde und aͤußerten wiederholt die Allerhochste Zu⸗ friedenheit uͤber die zur Befoͤrderung Ihrer Reise von den Pro— vinzial-Behörden getroffenen Anstalten. Der Schwadron des zwei⸗ r , n,, en . Sr. Maj. para⸗ t hatte, geruhten Hoͤchstdieselben ein Geschenk von 1 ten reichen zu lassen. ö .

Strehlen (Reg. Bez. Breslau). 5. Sept. Vorgestern Abend brach in einem Hause hieselbst ein Feuer aus, , ' Schnelle um sich griff, daß aller angewandten Rettungs⸗Mirtel ohn⸗ geachtet, 63 Besitzungen ein Raub der Flammen wurden; 2 Kin⸗ der verbrannten dabei, und 151 Familien verloren ihr Habe und Eigenthum.

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der, im Frühjahr 1822 auf den Wollmaͤrkten zu Berlin, Breslau und Landsberg an der Warte von den fuͤr die verschiedenen Sorten bezahlten Preisen.

verkauften Wolle, und

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Gegen das Fruͤh⸗ jahr 1821

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Fruͤhjahr

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der 26 rte.

1822.

Ctr.ᷓ Ctr. Ctr. . 22805 19149 3655 Incl. 2 . t⸗ oln. **)! m öherg a. d. W. . .

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Die Durchschnittspreise waren 1

im Fruͤhjahr 1822 im Fruͤhjahr 1821

Summa ogq 40 53 146 7315 1021 hag

Geldbetrag nach dem Durchschnitts⸗ Preise

Gegen das Jahr von gan

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