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11385 die im Die ehen, nicht zukommt, sich durch einen andern Eid, als 4. . ctze beslaͤtigen, zu verbinden, so wird es den Minlserien und Obrigkeiten zur Pflicht gemacht, von ihren unter⸗ gebenen zu fodern, daß sie offenherzig angeben sollen, ob sie zu ir⸗ zend einer Freimaurer⸗ Loge oder irgend einer anderen geheimen Heselischaft, in oder außer dem Reiche, und namentlich zu welchen, gehören. ) Von den dazu 9 drigen ist eine besondere Verpflich⸗ ngs Schrift zu nehmen, daß sie alle Gemeinschaft mit solchen abbrechen wollen und der, welcher dieses zu unterschreiben sich wei ert, vom Dienste gaͤnzlich auszuschließen. 9) Den Obrigkeiten in n Gouvernements ist Folgendes strenge anzubefehlen: „) darauf u achten, daß nirgends und unter keinem Vorwande Logen beste⸗ en oder errichtet werden moͤgen; b) daß alle Beamte, die zum ienste u. s w. gebraucht werden, durch unterschriften nach dem Iten und 4ten §. sich verpflichten, baß sie zu keinen Logen gehören, noch in der Folge gehören wollen; ohne welche unterschrift sie in un serem Dienste nicht gebraucht werden koͤnnen.“
„Ich bin uͤberzeugt, daß Sie nichts unterlassen werden, um al⸗ les zur Vollfuͤhrung Meines Befehls Gehörige zu vollziehen, und daß Sie allen den anderen Ministerien dieses mittheilen werden, damit solche einstimmig mit Ihnen zu diesem Zwece wirken.“ —
Dieser ukas ist zum Theil im Russischen, zum Theil in der Ueber⸗ etzung, allen Beamten und allen Freinigurern vorgelesen worden. In Folge dessen haben bereits saͤmmtliche Beamte hieselbst, so wie alle ubrigen anwesenden Mitglieder von Freimgurer Logen, den vorgeschriebenen Revers unterschrieben und sind saͤmmtliche Reverse bereits beim Minister eingereicht. Von Seiten der Polizei sind auch schon in den Lokalen der Freimaurer Nachsuchungen angestellt, um zu sehen, ob alle Embleme und Zeichen wirklich weggeräumt worden. Bereits vorige Woche haben die Freimaurer ihr Mobiliar u. s. w. unter sich verguktionirt, Uebrigens haben alle sich beeifert, mit groͤßter Folgsamkeit den hoͤchsten Befehlen nachzukommen, Herr von Rothschild ist seit acht Tagen sehr bedenklich krank, Es sind bereits Stafetten an die Haͤuser in London und Paris mit dem Gutachten der erg abgegangen.
Das bisher zu Mohilew gewesene Haupt⸗Quartier der ersten
Armee wird glerkr verlegt werden. Der Ober⸗Befehlshaber der⸗ selben, General Graf von Sagen, und der General Quartier⸗ meister v. Diebitsch, werden nebst dem ganzen Staabe hier binnen Kurzem erwartet. — Der General⸗Superintendent von Liefland, Dr. Sonntag, hat den St. Annen⸗ Orden ater Klasse erhalten.! — Der Königl. Neapolitanische Gesandte, Herzog von Serra⸗Ca⸗ priola, ist am 26sten hier angekommen. — Am 13ten sind die (S. 1054. Art. St. Petersburg erwaͤhnten) Schiffe Otkruͤtije und Bla⸗ jonamjeronnüj, von ihrer Reise nach dem Nordpol, zu Kronstadt gluͤcklich wieder angelangt. ᷣ
Den 12. Sept. wird das auf der kleinen Newg liegende, 7 Kommerz⸗Lasten große, vom Kapt. C. G. Koch gefuͤhrte Preußische Galcas⸗Schiff Hesperus, wegen auf demselben haftender Avarie⸗ und Bodmerei⸗Gelder, bffentlich versteigert werden. ;
Smyrna, 2. Aug. Der Oesterreichische See Befehlshaber auf diefer Station hat dem ersten Brittischen See⸗-Officier die K. K. Kundmachung wegen Nichtanerkennung der Blokade von Sei⸗ ken der Griechen, als Ergebniß einer getroffenen Uebereinkunft wischen Oesterreich, England e, ,,. mitgetheilt. Es ha⸗ i aber bisher blöß die Oesterreichischen Schiffe eine dahin zie⸗
lende Anweisung von ihrer Rtegierung erhalten, . Mad rib, 26. Aug. Die K. Franz. Fregatte Antigone, von
Vera Eruz kommend, ist in Kadix eingetroffen und hat viele aus
Mexiko ausgewanderte Spanier und uber 1 Millionen in Golde . Der ehemalige Kriegs-Minister las Amarillas ist nach Zvigg verwiesen worden, ö .
Ber Fiskal soll, zur Verfolgung der Untersuchung über die Quel⸗ len bes Garden Aufstandes, bei der Militair Kommissien die Arre= tirung der Infanten Carlos und Frangisco begehrt haben. — Hr. Navarro hat seinen Eintritt ins Ministerium, durch Verbannung der Bischöfe von Saragossa, Malggg und Ceutg eroͤffnet, auch sind pier Kanoniker aus Saragossa nach Ceutg verwiesen. Der neu. erlich zum Gen fral⸗Kapitain von Valencia ernannte Gen. Baron von Andilla ist, well er gezögert hatte, die Mllitgair - Kommission jum Urtheil über Gen. Elio zu versammeln abgesetzt, und Gen. Lastelar an seine Stelle ernannt worden. Elio ist noch nicht zur Strangulirung verurtheilt; der K. Proturator hat nur erst darauf angetragen. — Gestern Abend verbreitete sich das Geruͤcht, 2900 Bauern waren gegen Madrid in Anmarsch; sofort durchstreifte Gen. Palarea die Umgebungen der Hauptstadt mit Truppen, — Die Garnison von Valeneig verfolgt den Raͤuber⸗Hauptmann Jai⸗ me, der nun auch den Titel als General vom Glaubens⸗Heer an⸗ genommen. — Die Staats-Zeitung liefert die amtlichen Berichte ber die Riederlage des Trappisten. — Nicht, Gen. Empfcingzo— sondern der General⸗Kapitain von Sarggossg, Gen zares del Valle, 6 ihn geschlagen, und Quesada, welcher sich Irun s bemaͤchtigen wollte, ward dadurch gendthigt, das Bastan⸗Thal, das er am 26sten besetzt hatte, nach 2 Stunden wieder zu verlassen, und seine alte Stellung bei Ochagavia (Navarra wieder einzunehmen. Der Sberst Tabueneg drangte ihn bei diesem Ruͤckzuge so, daß er von den Gegenstaͤnden, die er unterweges mit vieler Strenge requirirt, kaun den sechsten Theil mit sich fortnehmen konnte. Sein Hauptmann Arrebonbo, ffel mit Zoo Mann bei Tudela den Konstitutionellen in die Hande. ö .
Die Infantin Maria Theresia, aͤlteste Tochter Sr. Maj. des Föniges von Portugal, und Witwe des Infanten Peter Karl von Spanien, ist mit ihrem Sohne, dem Infanten Sebastian, aus Por⸗ tugal, hier angekommen. Der Landes⸗-Hauptmann, Hr. Palarea, überreichte ihnen guch hier ein reich eingebundenes Exemplar der en. das sie mit Huld entgegen nahmen. — Gen. Riego soll sich mit dem neuen Ministerium entzweit haben. — — 27. Aug. Gestern Abend wurden saͤmmtliche Koͤnigl. Leib⸗ 3 e, zu einer Berathschlagung uͤber den Krankheits⸗Zustand J.
al. der Koͤnigin, nach Hofe berufen. Mit dem lebhaftesten An⸗ theil wird heute überall die e, n, dre. Nachricht qufgenom⸗ men, daß das Resultat dieser Berathschlagung, fuͤr die Hofnung, bas Leben der jungen Monarchin zu retten, sehr schwankend aus⸗ gefallen 6. — Dem Vernehmen nach tritt der General Copons zoin hiesigen General⸗Komman do ab, und der General Villaba an
keine Stelle. — Das Exil des Herzogs von Infantado ist verstärkt
worden; er ist nach den Kangrischen Inseln verwiesen. — Genie⸗
Ofßieiere sind beschaͤftigt, den Plan der hiesigen Reiter, aufzunehmen, um sie zů einem Arsenal umzuformen; si ĩ den noͤthigen Verschanzungen umgeben werden, und ein? dron reitender Artillerie zur Besatzung erhalten, um sit u. nen Ueberfall zu sichern. Aus Mangel solcher Vorsicht kin in surgirten Garden in der Nacht vom 1. auf den 2. Jul, dort aufbewahrten Pulvers bemaͤchtigen. Lissabon, 13. Aug. Neue Truppen⸗Sendungen s hier aus nach Brasilien gemacht werden. Das Sere⸗M hat den Handelsstand desfalls zu 9 Beitraͤg en au bis jetzt aber ohne Erfolg. — In der Nacht vom 24. an Jul. um 23 Uhr verspürte man hier wiederum zwei ziem Erdstoͤße. — Eines der beliebtesten hiesigen Blatter, O portuguez, behauptet, daß die Regenergtion bis jetzt bloß rien und nicht in Praxis bestanden. Das Staatsblatt su widerlegen; im Justizfache, versichert es, seyen in 6 Monn Prozesse, als unter der vorigen Regierung in 10 Jahren! tet worden; Magistrats⸗Personen seyen allein 3 processin darunter befaͤnden sich i Desembargadores und 5 Kotz w 3 fu 6 i 29 es zu verlangen, gesetzt worden; so viele seyen seit dem Beginnen narchie nicht bestraft worden. n.
Allgemeine
Fenßtsche Staats-Zeitung.
ste Stück.
n n,
Rio Janeiro, 23. Fun. Pernambuco hat sich eben
ehemaligen Mutterlande losgesagt. Deputirte aus me vinzen des Reichs sind auf der Hieherreise begriffen. 8 hier schon von Geschaͤftstraͤgern fuͤr Oesterreich, Englan, ßen, Rußland und Frankreich, die im Namen der unnh und selbststaͤndigen Regierung des Königreichs Brasilien, Hoͤfe abgeschickt werden, und wo moͤglich die Anerkennung Regterung bewirken sollen. — Einem Dekret unserer M zufolge, werden wir hier in der Folge im Monat Mai un ber zwei Messen haben, die vierzehn Tage dauern, und n schoͤnen Campo Sta. Ana gehalten werden sollen.
Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse. Ham burg, 13. Sept. Amsterdam k. S. 106
Mon. 1055 pCt., Geld mit 5 besser. — London Schill. 4 Den., 8 Mon. 37 Schill. L Den, mehr Geld. — Paris 2 Mon. 263 Schill,, — Bordegur!
264 Schill., gut zu lassen. — Kopenhagen k. S. 2 — Breslau 6 W. 403 Schill., Geld und Briefe. — in effectiv 6 W. 1475 pCt., — Prag in effectiv 6 pCt., Geld. — Augsburg 6 W. 1483 pCt., — Fry
W. 1485 pCt., — Leipzig z. M. 1475 pCt,, — St.
burg 2 Mon. 93 Schill., Geld und Briefe.
Louisd'or 1 Mrk. 43 Schill.,‚, zu lassen. — 6 marco 1033 Schill., zu haben. — Daͤn. Grob Kouran pCt. — Hamb. Grob Kourant 1235 pCt. — Neue] fuͤr voll 2g7 pCt. — 1 Schilling-Stuͤcke 257 und — Piaster, zu 2g Mark zu haben. — Fein Silber) 113 Schill., — Silber in Sorten 13 L. 5 G. à 16, 27 Mrk. 11 Schill,, — Preuß. Münze 27 Mrkich zu lassen.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
heine Majestäͤt der Koͤnig haben dem Obersten von ner, Brigadier der 2ten Gensd'armerie⸗Brigade, den
n 2Adler-8Crden dritter Klasse, dem Freiherrn Hans von
Err-Thoß, den Johanniter-Orden, und dem Kammer— ts-Sekretair und Rendanten der Salarien-Kasse des
nen Ober-Tribunals, Hofrath Zier, das Allgemeine
ichen erster Klasse zu verleihen geruhet.
* Bekanntmachung. Des Koͤnigs Majestaͤt haben, vermoͤge Allerhoͤchster Kabi⸗ Irdre vom 27. Jun. d. J., zu bestimmen geruhet, daß hn Eingesessenen in den wieder erworbenen, an Frank⸗ Ubgetreten gewesenen Theilen der Regierungs-Bezirke t, Muͤnster, Minden, Arnsberg und Duͤsseldorf, zuste⸗ noch unberichtigten Forderungen fuͤr Lieferungen und gen an vaterlaͤndische Truppen, bis zum Tilsiter Frie— ßehufs der Regulirung dieser Forderungen, nach Maß⸗ er daruͤber ergangenen Bestimmungen und deren kuͤnf⸗ zerichtigung, in Staats-Schuldscheinen zuvoͤrderst voll—
ermittelt und festgestellt werden sollen.
Nie Verguͤtigung soll jedoch, nach der Allerhoͤchsten Be⸗
hung, nur den urspruͤnglichen Glaͤubigern oder deren
Preuß. Praͤmienscheine, à 2055 Mrk. Bko. MM än ö. . r hren, scheine, 53 Mrk. Bko Msmäßlgen Erben, nicht aber etwanigen Cessionarien zu
205 Mrk. Bko. Geld.
Tont. 873 . 873 pCt., Briefe und Geld.
Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erscht liefern, kein Umsatz.
Norweg. Anl., à 85 pCt. sehr gesucht, und bis! gemacht.
Daͤnische Anleihe, erste Abtheilung à S pt. 3 g37 . 94 pCt. , desgl. 5 pCtg. 856 . 63 pCt., zwe 5 pCtg. 855. 97 pCt., ziemlich viel Umsatz.
Daͤn. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 D 367 pCt., in Bko. Mrk. 856. 653 pCt., ziemlich vi
Oesterr. Loose, pr. kont. 125 . 1253 pCt., pt ber 124 . 1243 pCt.; Moetalliques, pr. kont. 323 & auf 3 Monat 823. 82 pCt., Briefe und Geld
Wiener Banko-Aktien pr. kont. 870 . 973 it ult. Dec. 975 . 660 pCt., Briefe und Geld.
Königliche Schau spielt.
Dienstag, 17. Sept. Im Schauspielhause: Di Gutsherren, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von J. w ⸗
Mittwoch, 16. Sept. Im Opernhause; Fernam oder: die Eroberung Mexiko's, Oper in 3 Abtheilung sik von Spontini. Ballets von Telle. (Hr. Reben lasco.) . Freitag, 20. Sept. Im Opernhause: Die 6 Familie. (Mad. Luise Frank, Kammersaͤngerin und bes Großherzogl. Hoftheaters zu Darmstadt, die En
Meteorologische Beobachtun
Barometer Therm. Hygr. Wind! Witte!
13. Sept. A. M64 9* W. strüb, kühl. 14. Sept. F. 465 7 heiter, kühl, sin M. 4131* trüb, Sonnenhs 9 * sternklar, kühl * 67* dunstig, hell, 4137 hell, w. Wk. lan 12 * 9* sternklar, kühl.
16. Sept. ; 55 neblicht, hell : J * 1370 . heiter, laue Euft⸗
366
15. Sept.
* 38 8 9
Ghedruckt bei Hayn.
Preiß. Engl' luleihe z. C. von 37 Schill. 49) bear.
s werden daher alle diejenigen, welche Anspruͤche dieser
haben vermeinen, aufgefordert, solche, sie moͤgen fruͤher
bei irgend einer andern Behoͤrde angemeldet seyn, oder nunmehr sofort, mittelst Einreichung aller in ihren Haͤn— indlichen Justificatorien, zur Liquidation zu bringen, id die diesfaͤlligen justificirten Liquidationen jer die Forderungen im Regierungs-Bezirk Erfurt, bei dem Koͤniglichen Ober-Praͤsidio zu Magdeburg, her die Forderungen in den Regierungs⸗-Bezirken Muͤn— ster, Minden und Arnsberg, bei dem Koͤniglichen Ober— Praͤsidio zu Muͤnster, und ber die Forderungen im Duͤsseldorfer Regierungs⸗-Bezirk, bei der dortigen Koͤniglichen Regierung einzureichen. jur Anmeldung dieser Forderungen wird uͤbrigens, der weiten Allerhoͤchsten Bestimmung gemaͤß, ein mit dem n December d. J. ablaufender Praͤklusiv- Termin Fangesetzt, mit der Verwarnung, daß alle nach Ablauf Termins etwa noch zur Anmeldung kommenden Forde— dieser Art, nicht weiter werden beruͤcksichtiget, sondern ch zuruͤckgewiesen werden. berlin, den Zo. August 1822. Ministerium des Schatzes. Graf v. Lottum.
der al Landgerichts, Rath verabschiedete Dr. Johann ied Moßler, ist zum Justiz-Kommissarius und Nota uuhlicus bei den Unter-Gerichten des Naumburger Hber— 5⸗Gerichts-Departements, mit dem Wohnsitze in Witten— destellt worden.
gekommen: Se. Excellenz der wirkliche Geheime Rath e h lisbent der Provinz Brandenburg, v. Hey debrec, n g. ; — . * ,. der Provinz Westphalen, Freiherr von Muͤnster. fre is. Se. Ercellen der Genergl Lieutenant und Kom— ł It gten Division, von Dobschuͤtz, nach Glogau. Geheime Staats- Rath, diesfeitige außerordentliche Ge⸗ d bevollmächtigte Minister am Königl. Wuͤrtembergschen
3 oß⸗Herzoglich Bädenschen Hofe, von Kuͤst er, nach Leipzig. NRedallt⸗
Berlin, Donnerstag den igten September 1822.
II. Zeitungs⸗Nachrichten.
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Paris, 9. Sept. In der Sitzung des Assisen-Hofes zu Poitiers vom 6ten, wurde in dem Bertonschen Prozesse das Zeugen-Verhoͤr zu Gunsten der Angeklagten fortgesetzt. Unter den Zeugen befanden sich zwei falsche, ein gewisser Baillageot, Gewuͤrzkraͤmer, und Bougoin, Weinhändler in Saumur. Ersterer behauptete, daß Caffé am 24. Febr. von halb e bis 4 Uhr, mit etwa acht bis neun Personen bei ihm gefruͤhstuͤckt habe, und Bougoin bestaͤtigte dies und fuͤgte hin— zu, daß er bei dem Fruͤhstuͤck zugegen gewesen sey. Aus den fruͤheren Aussagen einer Dienstmagd Caffés, des Mitange— schuldigten Beaufils, so wie mehrerer anderer unverwerflicher Zeugen, hatte sich aber bereits ergeben, daß Caffé an jenem Tage um dieselbe Zeit 6 bis 7 Gaͤste, worunter Beaufils selbst, bei sich zu Hause bewirthet hatte. Letzterer sowohl, als die Dienstmagd, bestaͤtigten nochmals ihre fruͤhere Aussage. Der General-Prokurator trug daher auf die sofortige Verhaf— tung Baillageots und Bougoins an, und beide wurden, nach vorheriger kurzer Berathung und erfolgtem Spruche des Ge— richts-Hofes, von den Gensd'armen abgefuͤhrt. Es begannen hierauf die Vertheidigungs-Reden der Advokaten. Der dem General Berton von Amtswegen bestellte Advokat Drault er⸗ klaͤrte, daß er sich nicht für geeignet halte, den ꝛc. Berton zu vertheidigen, da derselbe ihn ausgeschlagen habe. Dlese Wei⸗ gerung veranlaßte eine weitlaͤuftige Diskussion zwischen ihm und dem General-Prokurator. Letzterer behauptete, daß kein von Amtswegen bestellter Advokat sagen duͤrfe, daß er zur Vertheidigung nicht geeignet sey; er muͤsse entweder dem Ge— richts-Hofe und den Geschwornen erklaren, daß er zu Gunsten seines Klienten nichts anzufuͤhren wisse, oder ihn vertheidigen. Hr. Drault aber äußerte, daß, wenn er mit der Vertheidi— gung Bertons beauftragt waͤre, er sehr viel zu dessen Gunsten wuͤrde zu sagen haben; so aber habe dieser ihn ausgeschlagen, und er habe daher auch gar keinen Vertheidigungs⸗-Plan ent— worfen. Der General-Prokurator erklaͤrte, daß, wenn es faktisch erwiesen wuͤrde, daß Berton von keinem Anwalt ver— . worden, die ganze Prozedur null und nichtig sey. Hr. , darauf, daß er sich nicht fuͤr verpflichtet
lt e, einen Angeklagten zu vertheidigen, der ihn aus— geschlagen habe. Umsonst foderte der Praͤsibent ihn im Na—
men des Gerichts-Hofes auf, fuͤr seinen Klienten zu sprechen; er erklaͤrte feierlichst, daß er nach Pflicht und Gewissen nicht anders handeln konne, daß er nicht vorbereitet sey, und daher den Angeklagten nicht vertheidigen koͤnne. Der General⸗Pro—
kurator ersuchte die alteren Advokaten, ihrem jungen Kollegen mit gutem Rathe beizustehen, da er sonst auf strenge Maßre— geln gegen ihn wuͤrde antragen muͤssen. Herr Brechard be⸗ gehrtezhlerauf, daß die Sitzung eine Zeitlang suspendirt werde, damit Hr. Drault sich eines Besseren besinnen, und sich vorbe⸗ reiten koͤnne; dies geschah. Als der Gerichts-Hof aber nach Stunden wieder in den Saal trat, erklärte Herr Drault, er muͤsse zwar seinen Kollegen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie Alles angewendet hoͤtten, um ihn zum Spre⸗— chen zu bewegen; er koͤnne indessen unmoͤglich gegen seine Ue— berzeugung handeln, und eine Vertheidigung uͤbernehmen, von der er vorher wisse, daß er sie schlecht durchfuuͤhren wuͤrde. Nach dieser Erklaͤrung aͤußerte der General-Prokurator, daß er später auf die Sache zuruͤckhkommen wuͤrde, um die Rechte des oͤffentlichen Ministeriums zwahrzunechmen. Der Vorfall wurde inzwischen zu Protokoll genommen. Der Ex-General Berton erhob sich hierauf von feinem Sitze, und verlas einen
schriftlichen Aufsatz, dessen Vortrag über » Stunden dauerte. Zu feiner Vertheidigung fuͤhrte er bloß die bereits bekannten Bruͤnde an, daß er nicht aus eigener Bewegung, sondern auf Antrieb der Gesellschaft der Freiheits-Ritter, zu welcher er uͤbrigens nicht gehöre, gehandelt habe; daß die Unruhen in Thouars auch ohne ihn ausgebrochen seyn wurden, und daß er nicht der Verfasser der daselbst erlassenen Proklamationen sey; daß es ihm ein Leichtes gewesen seyn wurde, wenn er sich wirklich fuͤr schuldig gehalten haͤtte, sich wie Andere seines Gleichen nach Spanien zu fluͤchten; daß er es indessen fuͤr
unwuͤrdig gehalten habe, Frankreich zu verlassen, so lange